Einzelbild herunterladen
 

Nr. 341.

5 Pfennig

Abonnements- Bedingungen: Abonnements Preis pränumerando: Vierteljährl. 8,30 M., monatl. 1,10 m., wöchentlich 25 Pfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer 6 Pfg. Sonntags. nummer mit illustrierter Sonntags. Beilage Die Neue Welt" 10 Pia. Post Abonnement: 1,10 Mart pro Monat. Eingetragen in die Bost Zeitungs Breisliste. Unter Kreuzband für Deutschland   und Desterreich Ungarn  2,50 Mart, für das übrige Ausland 4 Mart pro Monat. Postabonnements nehmen an: Belgien  , Dänemart, Holland  , Italien  , Luxemburg  , Portugal  , Rumänien  , Schweden   und die Schweiz  .

Ericheint täglich.

Montagsausgabe

Vorwärts

5 Pfennig

31. Jahrg.

Die Infertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene Kolonel. zeile oder deren Raum 60 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Vereins und Versamminungs- Anzeigen 30 Pfg. ,, Kleine Anzeigen", das fettgedruckte Wort 20 Pig.( zulässig 2 fettgebrudte Worte), jedes writere Wort 10 Bfg. Stellengesuche und Schlafstellenan zeigen das erste Bort 10 fg.. jedes meitere Bort 5 Bfg. Worte über 15 Buch­staben zählen für zwei Borte. Inserate für die nächste Summer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Erpedition ist bis 7 Uhr abends geöffnet.

Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplatz, Nr. 151 90-151 97.

Montag, den 14. Dezember 1914.

Expedition:.SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.

Russische   Niederlagen in Polen   und Galizien  .

Westlicher Kriegsschauplatz.

Der amtliche französische   Bericht.

Paris  , 13. Dezember.  ( W. T. B.) De   amtliche Bericht von gestern abend 11 Uhr besagt: Es ist fein neuer 3 wischenfa II zu melden.

Kämpfe bei Armentières.

sonders in die Orte Houp lines und 2e Bizet  . Wie der

--­

Die Meldung des Großen Hauptquartiers

Kohlensyndikat und Amtlich. Großes Hauptquartier, 13. De- Verstaatlichung des Bergbaues.

zember 1914, vormittags.( W. T. B.)

Nachdem am 11. Dezember die französische   Beherrschern der Kohlenindustrie in Rheinland- Westfalen  Der Krieg hat einen Burgfrieden" auch zwischen den Offensive auf Apremont( südöstlich St. Mihiel) herbeigeführt. Eigentlich ist es ein Waffenstillstand, aber ein gescheitert war, griff der Feind gestern nach- solcher, bei dem die Anhänger des Syndikats viel gewinnen und die schließliche Unterwerfung der Gegner ziemlich sicher Paris  , 12. Dezember  .( W. T. B.) Nach einer Meldung des mittag in breiterer Front über Fliren( halbwegs erscheint. Das Syndikat läuft mit Schluß des Jahres 1915 Temps" wird das Gebiet von Armentières   set Sonntag von St. Mihiel- Pont- a- Mousson) an. Der An- ab und nach dem Vertrage hätten die Syndikatszechen das Recht, vom 1. Januar 1915 ab Verträge über Roblenlieferun­den Deutschen   wieder heftig beschossen. Die Geschosse fielen begriff endete für die Franzosen mit dem Verlust gen im Jahre 1916 zu schließen. Es kam also darauf an, noch vor Schluß dieses Jahres den Vertrag zu erneuern. Jetzt von 600 Gefangenen und einer großen Anzahl ist ein Stompromiß zustande gekommen: die Kohlenzechen, so­von Toten und Verwundeten. Unsere Verluste wohl die im Syndifat vereinigten als die Außenseiter, jind übereingekommen, bis Oktober 1915 Verträge für 1916 nicht betrugen dabei etwa siebzig Verwundete. zu schließen; man gewinnt also drei Vierteljahre Zeit. Diesem Im übrigen verlief der Tag auf dem west- kompromis hat sich auch der wichtigste Außenseiter", der preußische Bergfiskus, angeschlossen. lichen Kriegsschauplatz im wesentlichen ruhig. In Nordpolen   nahmen wir eine Anzahl feiten, die viel weniger von den Außenseitern herbeigeführt feindlicher Stellungen; dabei machten wir elf Syndikat hat seine Stellung in der Koblenproduktion des tausend Gefangene und erbeuteten dreiund- Ruhrbeckens sehr fest verankert. Bei seiner Begründung im

" Matin" meldet, wurde auch Furnes beschossen; bier Granaten fielen in den Bahnhof, der ziemlich stark beschädigt wurde. Zwei Personen wurden getötet.

Zu den Kämpfen an der Yser. London  , 13. Dezember  .( T. U.) Nach Meldungen bes Daily Chronicle" kommt die Offensive der deutschen   Truppen im Ueber­schwemmungsgebiet an teinem Tage zur Ruhe, und die englischen Truppen, die an den meist bedrohten Punkten stehen, aben sich andauernd vor neuen Kriegsfiren zu fügen. So verjeten bie

Die Erneuerung des Syndikats stößt auf Schwierig­find, als von den Ricienzechen innerhalb des Syndikats. Das

Jahre 1893 fontrollierte es 33,5 Millionen Tonnen Kohle, während die Gesamtproduktion des Bergamtsbezirks Dort­

Aus Ostpreußen und Südpolen nichts und 38,7 Millionen Tonnen betrug; 13,3 Broz, der Förde­

Oberste Heeresleitung.

*

Deutschen   auf folgende Weise einen Ueberfall auf schottische Re­gimenter. Sie fabrizierten eine Anzahl fleiner schmaler Flöße, die sie dicht mit Laubwerf umgaben. Auf jedem, der Flöße waren vierzig Maschinengewehre. drei Mann verborgen. Diese Flöße glichen vollkommen ent­wurzelten Räumen und Gesträuch, wie zahlreich im Weber­schwemmungsgebiet einhertreibt. Sie wurden mithin von eng Neues. lischen Posten nicht weiter beachtet. Nach stundenlangem Aus. harren gelang es den Deutschen   auf diese Weise langsam mit der Strömung treibend, ganz nahe an die englischen Stellungen heran­zukommen. Im geeigneten Moment eröffneten die im Laubvert verborgenen Soldaten auf die überraschten Engländer Schnell­feuer, das sie mit dröhnenden Hurrarufen begleiteten. Die Ver­wirrung, die im englischen Lager entstand, wurde von den Deut­ schen   benutzt, und drei riesige Motorboote, gepanzert und mit Schnellfeuergeschüßen versehen, fuhren in rasender Fahrt heren und eröffneten aus nächster Nähe ein furchtbares Feuer auf die Schotten. Diese mußten sich einstweilen" zurückziehen, da ihre Artilleric aus Furcht, die Freunde mitzutreffen, nicht auf die Feinde zu schießen wagten. Die Deutschen   arbeiten überhaupt sehr viel mit Flößen und So gelang es ihnen ganz flach gebauten kiellosen Motorbooten. mit diesen Hilfsmitteln nach dreimaligen vergeblichen Versuchen, in der Nacht vom 7. zum 8. Dezember bei Pervyje einen Uebergang über den jerkanal gegen belgische Truppen zu erzwingen.

*

Der österreichische Generalstabsbericht. Wien  , 13. Dezember  .( W. T. B.) Amtlich wird ver lautbart, 13. Dezember:

"

"

Lungen blieben also außer Kontrolle. Dann steigerte sich während der Dauer des ersten Vertrages die Produktion der Außenseiter stärker als jene der Syndikatszechen, und 1903 beherrschte das Syndikat 82,3 Proz., die Außenseiter 17,7 Brozent. Bei Abschluß des neuen Vertrages wurde mit allen Kräften darauf hingearbeitet, die Hüttenzechen". d. h. solche, die Eisenwerfen angegliedert find, zum Beitritt zu bewegen. Es gelang, aber die reinen Zechen" mußten recht erhebliche Bugeständnisse machen. Die Kohle, die die Hüttenzechen an ihre Hüttenwerfe liefern, wurden von der Umlage" befreit, In der Schlacht in Westgalizien wurde der d. h. für diese Kohle sind keine Beiträge zu den Kosten des Syndikats beizusteuern; ferner unterlag dieses Quantum füdliche Flügel der Russen gestern bei Limanowa   geschlagen Rohle nicht den Bestimmungen über Förderungseinschränkung. und zum Rückzuge gezwungen. Die Verfolgung des Feindes Es wurde diesen Zechen jedoch eine Beteiligung" über den ist eingeleitet. Alle Angriffe auf unserer übrigen Schlacht Selbstverbrauch" hinaus zugesprochen; die hier festgesetzten front brechen ebenso, wie an den früheren Tagen, zusammen. Mengen können sie zum Verkauf bringen und unterwerfen Unsere über die Karpathen vorgerüdten Kräfte seisten, sich dabei den Bestimmungen des Syndikats. Damit war er­wieder unter mehrfachen Kämpfen, die Verfolgung energisch reicht, daß 1904 nur noch 1,8 Proz. der Förderung außerhalb fort. Nachmittags wurde Neu Sandee genommen. Auch der Kontrolle des Syndikats blieb. Erneute Beschießung der flandrischen Küste. in Grybow, Gorlice   und 3 migrod rückten unsere Aber der Friede dauerte nicht lange. Die Vorteile der Rotterdam  , 13. Dezember  .( T. U.) Nach Meldungen von der Truppen wieder ein. Das Zemplener Komitat ist vom Feinde Süttenzechen waren zu groß. In Zeiten ungünstiger Kon iunktur schränkt das Syndikat die Förderung ein, was die belgischen Küste hat die englische Flotte zu wiederholten vollkommen gesäubert. In den abseits vom Schauplas der reinen Zechen" schwer trifft; die Hüttenzechen dagegen liefern Malen versucht, das Bombardement auf Zeebrügge   großen Ereignisse gelegenen östlichen Waldkarpathen vermochte in der Hauptsache für den Bedarf ihrer Hütten, die Ein­wieder aufzunehmen. Die Deutschen   eröffneten jedoch jedesmal der Gegner südlich des Gebirgskammes nirgends wesentlich schränkung trifft sie nicht. Vor allem aber suchten die Hütten­das Feuer aus so weittragenden Geſchüßen, daß die Engländer Raum zu gewinnen. Im allgemeinen halten unsere Truppen werte nun erst recht Kohlenzechen an sich zu bringen; denn fich zurüdzogen, da nur das Feuer von Großkampfschiffen von die Bashöhen, in der Bukowina   die Linie des Suczawa  - dann haben sie die Stohle zu Preisen, die sich ausschließlich irgendwelcher Wirkung hätte sein können." Enorme Mengen Holz werden von den Deutschen   nach den Tales. Ueberschwemmungsgebieten transportiert, man nimmt an, daß die deutschen   Pioniere mit der weiteren Husbesserung der Deiche be­schäftigt sind.

Französische   Verstimmung gegen Rußland  .

Paris  , 11. Dezember  .( W. T. B.) Die Erfolge der deutschen  Seere in Polen   haben in Frankreich   großen Gindrud hervorgerufen. Um den Eindrud abzuschwächen, erklären die Zeitungen, Lodz   sei von

=

In Südpolen wurde nicht gekämpft. Nördlich Lowicz   setzten unsere Verbündeten den An­griff auf die befestigten Stellungen der Russen erfolgreich fort.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs. v. Hoefer, Generalmajor.

Es

nach den Selbstkosten richten, während sie beim Bezug vont Syndikat zu erheblich höheren Preisen kaufen müssen. stieg denn auch die Produktion der Rechen außerhalb des Syndifats auf 8 Broz. im Jahre 1912.

Jetzt gilt es, diese noch vorhandenen Außenseiter in das Syndikat zu bringen, aber vor allem tobt der Streit inner­halb des Syndikats. Es haben sich übermächtige Konzerne" gebildet, die heute auch ohne das Syndikat fertig werden. Bei Gründung des Syndikats im Jahre 1893 gab es erst sechs Rechen, die eine Beteiligung von mehr als einer Millio: 3 Millionen Tonnen stand an der Spike. Jetzt sind

ben Ruſſen tampflos geräumt worden, ba ein Mindernis für die Japan   behält die deutschen   Südseeinseln. Tonnen beanspruchen konnten; das Harpener Werk mit nicht

da es

taktische Entwickelung gebildet habe. Die Oeffentlichkeit scheint jedoch

Der

ganz

noch beunruhigt zu sein, denn die Breffe wendet sich in anscheinen Frankfurter Zeitung  " wird aus Tofio gemeldet: Auf eine unter den Syndikatsteilnehmern 24, die jeder über eine

inspirierten Wrtikeln gegen den Peffimisnius.

Vom österreichisch- serbischen Kriegsschauplatz.

Oesterreichisch  : Darstellung der Kriegslage.

Frankfurt   a. M., 13. Dezember  .( W. T. B.) Interpellation in der Kammer erwiderte der Minister des Million Tonnen fördern, und das Gelsenkirchener   Werk, das Aeußeren Kato, die Besetzung der deutschen   Südseeinseln zurzeit an der Spige steht, verfügt über 8.7 Millionen Tonnen werde solange aufrechterhalten, wie es den japanischen Inter­essen geraten erscheine. Andere Ansprüche seien wohl angemeldet, ihre Prüfung werde jedoch erst bei der Friedens­fonferenz erfolgen.

Der türkische   Krieg. Wien  , 12. Dezember  .( W. T. B.) Verschiebungen starker Batum in Brand geschossen. feindlicher Kräfte nach Süden haben, wie bereits mitgeteilt, Konstantinopel  , 13. Dezember  .( W. T.-B.) Vom tür­es notwendig gemacht, auch unsere Balkanarmee entsprechend umzugruppieren und unseren rechten Flügel zurückzunehmen. tischen Hauptquartier   wird gemeldet, daß der große Kreuzer Diese einfache Tatbestand wird von den letzten Meldungen Sultan Jawus Selim", der nach russischen Meldungen aus Stisch als ein entscheidender Erfolg der serbischen Armee schwer beschädigt sein foute, am 10. Dezember Batum in Brand dargestellt. Die serbischen Meldungen über unsere Verluste se i chossen hat; die russischen Landbatterien haben ohne Erfolg das Feuer erwidert. find maßlos übertrieben.

Beteiligung. Die Potentaten der Industrie haben ihre Macht eben unablässig vergrößert. Neben Gelsenkirchen   sehen wir den Soni elichen Konzern, der über die Zechen Gute­Hoffnungs- Hütte, Neumühl, Rheinpreußen und Zollverein  mit 8,3 Millionen Tonnen Beteiligung verfügt; den Stinnes   Konzern mit den Zechen Carolus Magnus, Friedrich Ernestine, Graf Beust, Matthias Stinnes und Viktor Matthias mit 2,9 Millionen Tonnen Beteiligung, wozu aber noch kommt, daß Hugo Stinnes   der Beherrscher von Deutsch­Luremburg ist, und diese Gesellschaft über 7 3echen mit einer Gesamtbeteiligung von 3,6 Millionen Tonnen verfügt. Wei­Von tere Konzerne bilden die Zechen von Krupp, Thyssen, Phönix und der Harpener Gesellschaft. diesen Konzernen wird heute bereits mehr als die Hälfte der Produktion des Kohlensyndikats kontrolliert.