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Neue russische Dreadnoughts.

Bajel, 19. Dezember.  ( W. T. B.) Wie die Basler Nach­richten aus Paris   melden, stehen bier neue russische Dreadnoughts vom Typ Gangut unmittelbar vor ihrer Fertigstellung.

Die Behinderung der Schiffahrt.

Das erste Urteil im Burenaufstand.

Bahnlinie vor. Am 5. Dezember fand ein scharfes Gefecht bei um statt, einer Ortschaft, die ungefähr zwanzig Meilen nördlich von Mujuka liegt. Die Engländer verloren an Toten Prätoria, 19. Dezember.  ( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen einen Leutnant und drei Eingeborene, an Verwundeten einen Bureaus.) Der erste Fall vor dem zur Aburteilung der Aufſtändi. Leutnant und acht Eingeborene. Am 10. Dezember war die ganze schen eingefekten besonderen Kriegsgericht wurde gestern abges nördliche Bahnlinie im Besize der Engländer. Die Ein- schlossen. Der Bur van der Linden wurde wegen Verfuchs, geborenenstadt Bare ergab sich. Fünf Lokomotiven, eine große einen Aufstand zu organisieren, zu zwei Jahren Gefängnis Zahl Eisenbahnwagen und zwei Flugzeuge fielen den Engländern verurteilt. in die Hände. Am 9. Dezember wurde ein englischer Beutnant Die Lage in Portugal  . schwer verwundet. An der Ostbahn wurde bei Ede a am 26. No­

Kopenhagen, 19. Dezember.  ( W. T. B.) Politifen" meldet: Die Vereinigte Dampfschiffahrtsgesellschaft, hier, erklärt, daß die englische Admiralität die Ausfahrt von Schiffen bember eine französische Kundschafterabteilung angegriffen. Sie Madrid  , 20. Dezember.  ( T. U.) Glaubwürdigen Informa aus Hull  , Newcastle   und Grimsby   wegen entstandener verlor zwei Offiziere und 29 Gingeborene an Toten, ein Unter- tionen zufolge befindet sich ganz Portugal   in Gärung. Die So­Minengefahr vorläufig verboten hat. Die dänischen offizier erlag feinen Wunden, 15 Eingeborene wurden verwundet. zialisten und radikalen Republikaner sind absolut Schiffe fahren sämtlich nach Blyth und erhalten dort weitere Order. An der nigerischen Grenze fanden nur kleinere Schar- gegen jedwede weitere kriegerische Betätigung Portugals   und ver­Von den Dampfern der genannten Gesellschaft liegen infolgedessen müßel statt, in denen ein englischer Offizier tödlich verwundet langen eine sofortige Umkehr von dem gefährlichen Wege, den die in Hull Bernstorff" und" Primula  ", in Grimsby  " Thr"," Olga" wurde. Es gelang den Deutschen   nicht, über die Regierung beschritten hat. Die Mobilisation nimmt unterdessen und Anutenburg" einstweilen fest. Grenze vorzubringen.(!) In Nordkamerun stieß im ganzen Lande ihren Fortgang und bedrückt das kommerzielle eine englische Truppe auf eine deutsche Streifabteilung bei Geia, Leben aufs schwerste. Die Zensur ist von unerhörter Strenge und nördlich von Manua. Auf englischer Seite wurde ein Leutnant richtet sich besonders gegen jede Meldung aus den Kolonien. Troß und ein europäischer Freiwilliger getötet. alledem verbreiten sich allerdings unbestätigte Privat­meldungen, wonach die portugiesische Expeditionstolonne im nördlichen Kongogebiet auf überlegene deutsche Streitt räfte gestoßen sei und sich unter schweren Ver Iusten habe zurüdziehen müssen.

Audacious" nicht verloren?

Amsterdam  , 20. Dezember.  ( Privattelegramm des Vorwärts".) Der Rotterdamer Courant" bringt eine Meldung aus Genua  , daß Audacious" nicht verloren, sondern zur Reparatur nach Belfast   geschleppt worden sei. Ers gänzend wird noch gemeldet, daß die Reparatur auf der dortigen Werft von Harland u. Wolff stattfinde. Das Schiff sei hinter einer hohen Palisade verborgen.

Die Dubliner Paketboot- Company mußte den Verkehr mit Liverpool  - Manchester  - Belfast   infolge cines Streits der organisierten Seeleute und Heizer wegen verweigerter Extravergütung für Ariegsrisiko einstellen.

Die Minengefahr.

London  , 20. Dezember.  ( W. T. B.) Lloyds" meldet: Ver­schiedene Boote waren fünf Meilen südlich von Scarbo­ rough   mit dem Auffischen von Minen beschäftigt. Eins von diesen Booten ist in die Luftgeflogen, wobei nur ein Mann diesen Pooten ist in die Luft geflogen, wobei nur ein Mann gerettet werden konnte. Zwei andere Boote sollen untergegangen

jein.

Vom östlichen Kriegsschauplah. Die Times" zu der Lage in Polen  .

aus

England und Aegypten  .

London  , 20. Dezember.  ( M. T. B.) Ein Schreiben des stell. bertretenden Oberkommissars von Aegypten an den Prinzen Hussein besagt: Die britische   Regierung betonte bereits wiederholt, daß die Kapitulationen nicht mehr im Einklang mit der Entwidelung des Landes stehen. Die Revision der Ver. träge foll bis Ende des Krieges verschoben werden. Die britische Regierung wird die Reformpolitik fortiezen. Sie ist überzeugt, daß eine flarere Definition der Stellung Englands im Lande den Fortschritt und die Selbstverwaltung beschleunigen wird. Die Aufhebung der politischen Botmäßigkeit gegen­über Konstatinopel bedeutet teine Feindseligkeiten gegen das Kali­fat. Die Geschichte Aegyptens   beweist, daß die Loyalität der ägyp­tischen Mohammedaner gegen das Kalifat unabhängig von den politischen Banden zwischen Aegypten   und Konstantinopel   ist. Die britische   Regierung nimmt größtes Interesse an der Stärkung und dem Fortschritt der mohammedanischen Einrichtungen Aegyptens  . Die britische   Regierung vertraut auf die Loyalität, Vernunft und Selbstherrschung der ägyptischen Untertanen, um die Aufgabe des tommandierenden Generals zu erleichtern, der mit Erhaltung der Ruhe im Innern und der Verhinderung der Unterstüßung des Feindes betraut ist.

Kämpfe im Sudan  .

Das Verhalten Columbiens.

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Bogota  , 19. Dezember.  ( W. T. B.) Auf Antrag des deutschen Gesandten hat die Regierung von Columbien  , um zu ver meiden, daß das Land der Neutralitätsverlegung beschuldigt werde, die untenspruch station Karthagena geschlossen. Die Zusammenkunft der skandinavischen Könige.

Malmö  , 20. Dezember.  ( W. T. B.) Folgendes Commu niqué ist gestern abend nach der Abfahrt des dänischen und des norwegischen Königs veröffentlicht worden: Die Zusammenkunft wurde Freitag, den 18. Dezember, mit einer Rede des Königs Gustab eröffnet. Der König hob darin den einträchtigen Willen der nordischen Reiche zur Neutralität hervor und be­tonte, wie wünschenswert eine fortgesezte gemeinsame Arbeit zwischen den Reichen zum Schuße ihrer gemeinsamen Interessen sei. Der König erklärte ferner, es sei das lebhafte Gefühl der Verantwortung vor der Mitwelt und der Nachwelt gewesen, irgend etwas, was zum gemeinsamen Nußen der drei Völfer gereichen fönnte zu verfäumen, das ihn bewogen habe, die Monarchen Däne London  , 20. Dezember.  ( T. 11.) Der Times" wird Wien  , 20. Dezember.  ( W. T. B.) Die Neue Freie Presse" marks und Norwegens   zur Beratung einzuladen. Die Rede König Warschau vom 16. d. M. gemeldet: Die allgemeine Ansicht bleibe, daß die Russen den deutschen Vormarsch aufhalten. Nähmen diese Warschau   meldet aus Konstantinopel  : Im Sudan   haben Kämpfe begonnen. Gustavs wurde von König Haakon und König Christian beant­nicht innerhalb einer Woche, so würden sie es nie nehmen. Die Gegend Der Hakim von Darfur Junius Molloh begann mit achtzigtausend wortet. Beide bezeugten ihre lebhafteste Freude über die Initiative strischen der jezigen Schlachtfront und Warschau   eigne sich vorzüglich Mann den Angriff. Die Proving El Kab, die zum englisch  - ägyptischen König Gustavs und sprachen die Hoffnung aus, daß die Zusammen­zur Verteidigung und sei überdies auf mehreren Parallellinien be- Sudan gehört, hat sich erhoben, ebenso die muselmanische Bevölkerung funft gute, segensreiche Folgen für die drei Wölfer haben möge. jestigt worden. Außerdem seien Laufgräben aus den Oktoberfämpfen in Abu Raja. Die beunruhigte englische Regierung fande indische Die Zusammenkunft endete am 19. Dezember nachmittags. Die festigt worden. Außerdem seien Laufgräben aus den Oktoberkämpfen Truppen über das Rote Meer  , die bei den Tiflachinseln und in Verhandlungen zwischen den Königen und ihren Miniſtern des zurückgeblieben. Es herricht starte Stälte, 17 Grad unter Null bei zurückgeblieben. Es herrscht starke Kälte, 17 Grad unter Null bei Suatin ausgeschifft wurden. Bei dieser Gelegenheit sollen die Inder Aeußern haben nicht nur das bestehende gute Verhältnis der drei einem eifigen Winde. gemeutert haben, worauf ein englischer Kreuzer den Tiflachbezirk nordischen Reiche noch mehr befestigt, sondern es ist auch während beschoß. Ein Zug, der Truppen von Suatin nach Khartum   bringen ber Verhandlungen die Einigkeit in den besonderen vorgelegt wurden, festgestellt worden. Schließlich ist man überein­gekommen, die so glüdlich eingeleitete gemeinsame Arbeit fortzu­führen und zu diesem Zwede, so oft die Verhältnisse dazu Ver­anfaffung geben, neue Zusammenfünfte zwischen den Vertretern der Regierungen anzuordnen sid

Der Krieg und die Kolonien. Niederlage der Engländer in Deutsch­Südwest.

London  , 20. Dezember.  ( W. T. B.) Reuter meldet: In Garub, 30 Meilen östlich von Lüderitbucht, hat am 16. Dezember ein Gefecht zwischen einer vordringenden eng lischen Truppe unter Sir Duncan McKenzie und deutschen  Truppen stattgefunden. Der Kampf, der über zwei Stunden dauerte, endete mit dem Rückzuge der Engländer.

Die Kämpfe in Kamerun  .

London  , 20. Dezember.  ( W. T. B.) Das Preßbureau ber offentlicht einen Bericht über die lebten Kämpfe in Kamerun  , in dem es heißt: Die Engländer rüdten langsam an der nördlichen

follte, wurde in der Station Lamai von Beduinenscharen an der Fragen, die von einer oder der anderen Seite zur Erwägung

Weiterfahrt verhindert.

Die Verteidigung des Suezkanals.

London  , 20. Dezember.  ( W. T. 2.) Das Reuterſche Bureau London, 20. Dezember.  ( W. T. B) Das Reuterſche Bureau melbet aus tatto Die türkischen Truppen haben vor vierzehn Tagen die Sinaihalbinsel verlassen und sind nicht zurückgekehrt. Der Suezkanal ist von Port Said   bis Suez in Ver­teidigungszustand versetzt worden.

Das Ende des Burenaufstandes. London  , 20. Dezember.  ( W. T. V.) Das Reutersche Bureau meldet aus Prätoria: Der lezte Führer der Aufständi­fchen im Freistaate Conroy ist gefangen genommen worden.

Das Urteil gegen Ahlers.

London  , 20. Dezember.  ( W. T. B.) Die Entscheidung des Kriminalapellafionshofs, durch welche das Urteil erster Instanz in dem Falle des deutschen Konsuls Ahlers aufgehoben wurde, betont, daß die Geschworenen den Konsul nur schuldig sprechen konnten, penn sie überzeugt waren, daß er nach dem Wortlaut des Statuts Eduards III. die Abreise von Deutschen   nach der Kriegserklärung unterstützt hatte, in der Absicht, dem Feinde des englischen Königs zu helfen. Den Geschworenen wurde nicht die alternative Frage

aber kein Baumeister mehr, als die Gewalten der Zeit ihm zu leisten| An einigen Stellen bekam der Bau so etwas Flimmriges und damit eine heitere Steigerung seines Lebens.

Das Theater der neuen Freien Volksgestatten.

bühne.

Daß für den Ausbau der Bühne die neuesten Ergebnisse der Technik( versenkbare Drehbühne, schräge Ebene, aus der Unter bühne heraufführend oder, etiva zur Illusion eines Berges, von der Oberbühne nach hinten ansteigend, Ruppelhorizont und illusio­nistische Beleuchtung) genuit wurden, braucht nicht hervorgehoben Bemerkenswert, aber bei diesem Voltstheater nur zu werden. selbstverständlich, ist die großzügige Anlage der Schauspieler­garderoben und aller übrigen Aufenthaltsräume für die Bühnen­arbeiter und die Handwerker.

Die Theater, die Oskar Kaufmann   bisher baute, ließen ein durchaus praktisches, architektonisch ausdrucksvolles und nicht zum wenigsten ein Haus von gepflegtem Geschmad erivarten. Kaufmann Das Bemerkenswerteste an diesem Theater ist die Tatsache, daß hat nicht enttäuscht; im Gegenteil, das Voltstheater ist der reifste seiner es gebaut werden konnte. Der Bau. wie er nun vollendet wurde, ist bisherigen Bauten. Das Schönste an dem Hause ist die spürbare Bän­ein Triumph des oft gelästerten Arbeitergroschens. Mehr als zwei digung der Abmessungen. Man wird nicht durch fastenhafte Klobig Millionen sind von dem kunstfreudigen Bolt und seinen Freunden feit beängstigt; man empfängt fast den Eindrud einer behaglichen zusammengebracht worden, um den langgehegten Wunsch nach einem Intimität. Man muß das Charlottenburger Opernhaus zum Ver­eigenen Hause zu erfüllen. Daß solches nicht ohne mannigfache gleich nehmen, um solche Vorzüge des Kaufmannschen Baues recht zu Selbstverständlich war es auch, daß alle Bläge im Zuschauer Schwierigkeiten möglich war, ist selbstverständlich; daß es dennoch ge- erfassen. In jenes Charlottenburger Haus gehen nur wenig mehr lang, ist ein neuer Beweis für den tiefen und umfassenden Idealis- Zuschauer hinein, als in das Theater am Bülowplay; auf den bloßen haus mit gleicher Sorgfalt ausgestattet wurden. Das Gestühl ist mus, der alle Organisation des Proletariats kennzeichnet. Das Volf, Augenschein hin möchte man das Haus Kaufmanns für kaum halb so einheitlich vom Parkett bis zum dritten Ring: ein bequemer, mit das um sein Brot kämpft, gibt sich aus eigener Macht die Spiele. Das groß halten. Dies gilt besonders von der Fassade und von den Korri- grauem Cord überzogener Lehnsessel. Mit ganz wenigen Aus­Theater am Bülowplay ist sein wegweisendes Denkmal von der boren. Die erkältende Ausdehnung der Eingangshalle zum Char  - nahmen( seitlich im dritten Rang) gewähren alle Pläße ein un­Ueber solche Zweckmäßigkeit neuen, der kommenden Kultur, die aus der Masse wächst. Der Bau- lottenburger Opernhaus hat Kaufmann durch die gefällige Samm- gestörtes Ueberschauen der Bühne. wille ist bei diesem Theater das entscheidende; an ihm gemessen, be- lung eines straff und doch weich gegliederten Raumes glüdlich erfekt. hinaus aber ist dieses Zuschauerhaus eine architektonische Leistung Es fehlt alles Stallhafte. Solche Neigung zum Anmutigen und Dis- von flingender Vollkommenheit. Es gibt in Berlin   kaum einen deutet es wenig, daß die Forma, die das vollendete Haus aufweist, treten ist legten Sinnes vielleicht ein weiterer Widerspruch zur Form Innenraum, der diesem Zuschauerhaus des Volkstheaters den noch nicht in dem Sinne neu ist, wie das Ereignis es eigentlich for des Boltstheaters; aber sie ist unbedingt wohltuender als die Nadt- Rang streitig machen könnte. Die von unten bis oben mit leuchten. derte. Es gehört zu den Gesehen der Architektur, dieser konservativ­jten, der Künste, daß auch neue Aufgaben stets mit ererbten Ele- heit einer groben und unmittelbaren Sachlichkeit, die gefühllos, nur dem Mahagoniholz getäfelten Wände geben dem elastisch schwingen­den Raum eine überwältigende Fülle sinnlichen Lebens. Der Raum menten gelöst werden müssen. Die ersten christlichen Kirchen über- Biffern fennt, dem Geheimnis des Rhythmus aber fremd bleibt. Auch diesmal überrascht Kaufmann durch die Plastizität, die er atmet und erwartet die Wunder der Bühne. nahmen das Prinzip der heidnischen Tempel; die ersten Eisenton­er dem Bau zu geben wußte: alles schweigt und umfaßt ein Zen­struftionen glichen ihren steinernen Vorfahren; das erste Warenhaus war faum etwas anderes als ein vervielfachter Einzelladen. Es ist trum. Man empfindet den Raum. Solch Erlebnis ist besonders nicht verwunderlich, daß das erste Theater des Voltes von dem Bau- start, wenn man von weit her auf die Fassade zuschreitet: das hoch. system des traditionellen Rangtheaters, dem Typ des höfisch- aristokra- ragende Bühnenhaus, diese architektonische Angst aller modernen tischen Klassenhauses, noch nicht loskommen fonnte. Wobei zu be- Theater, steht wie ein gigantischer Pfeiler auf der Monumentalität merten ist, daß solches Beharren weit weniger durch die Absichten des Zuschauerraumes und der Eingangshalle. Von nahe gesehen, des Architekten, als durch wirtschaftliche Notwendigkeiten, diese wirkt die Fassade vielleicht ein wenig flach; doch auch jest tommt Tyrannen der Baukunst, bedingt sein wird. Jedenfalls: das System es zu einer überzeugenden Wirkung, wenn man erfaßt, wie glüd­der drei Ränge, das durch den harmloseren Namen des unteren, des lich durch den hochgezogenen Dachausbau jene Gefahr des Bühnen­mittleren und des oberen Ringes ja nicht um seine peinliche Wirkung, hauses völlig verdeckt wird. Später, wenn links und rechts die nämlich um die Dreiteilung der Zuschauer, gebracht wird, ist so etwas Mietshäuser, die Kaufmann zur architektonischen Vervollkommnung wie ein Fluch der Vergangenheit, der von fünftigen Geschlechtern des gesamten Baublodes aufstellen soll, erst stehen werden, wird überwunden werden muß. Man mag das demokratische Verfahren des auch die Seitenansicht des Bühnenhauses, die jetzt noch ein wenig Losens noch so sehr schäßen; man wird dennoch nicht leugnen können, aufschrofft, horizontal gefesselt werden.

daß ein Siz auf der letzten Reihe der obersten Höhe, trok aller Ge- Raufmann haßt das Grenzenlose; darum unterbricht er alle schicklichkeit des Architekten, eine Unbequemlichkeit bleiben muß. Frei- Massenentfaltungen: er wölbt die Plastik, zu der es ihn unaufhalt lich: es sollten zweitausend Personen untergebracht werden; der jam drängt, aus plastisch gefühlten Gliedern. Daher seine Quit an Bodenpreis   würde ein Amphitheater folchen Umfanges wohl un- geschwungenen Linien und an Profilen; daher auch seine Freude rentabel gemacht haben. Die Ausnutzung der polizeilich genehmigten an der plastischen Dekoration. Er ist einer der wenigen lebenden Höhe war eine leidige Notwendigkeit. Das Theater am Bülowplak Baumeister, die figürlichen Schmud in den Organismus des Bauza ist ein Uebergangstyp. Sein Baumeister hätte, wie er durch das Haus einzuziehen missen. Diesmal hat er die überraschend geschmeidig des Gines" am Nollendorfplatz, durch diese graziose Zwittrigteit eines Amphitheaters für Wenige, bewiesen hat, auch die größere Aufgabe, das Volfstheater der Zukunft, bielleicht löjen tönnen. Es vermag

gewordene Kunst Mehners restlos zu einem Instrument feiner eigenen Mujit gemacht. Megner war nie besser, als er es hier iff, Kaufmann nie glüdlicher in der Einfügung figürlichen Reichtums.

Robert Breuer.

Ein Feldpostbrief.

Ein Mainzer   Gewerkschaftsbeamter schreibt vom westlichen Kriegsschauplatz an einen Genoffen:

Bieber Freund!

D...., 30. November 1914.

Eine freudigere Ueberraschung als Euer prächtiges Geschenk, dieser herrlich wärmende Pelztragen, ist mir in diesem sonst nicht gerade an freudigen Ereignissen reichen Feldzug noch nicht zuteil geworden. Nehmt meinen herzlichen Dank dafür. Als ich gestern abend( ausnahmsweise wurde die Post am Abend schon ausge geben) dieses inhaltsreiche Patet erhielt, kam ich gar nicht dazu, es zu öffnen und auf seinen Inhalt zu prüfen. So gern wie man das tut, es war der Befehl zum Bereithalten gekommen, da der Abmarsch jede Stunde erfolgen fönnte. Da wir gegenwärtig. seit 1. November, in Ortsunterkunft hier sind, erfordert das Ein­paden der Wäsche, Ausrüstungsstüde, der Kücheneinrichtung, nicht geringe Zeit. Wir haben es mit der Zeit zum richtigen Komfort gebracht. Wir besigen eine Fleischhackmaschine, Kartoffelprene, Staffeemühle, Bratentöpfe, sogar eine Uhr usw. Elektrisch Licht, felbit angefchloffen, haben wir auch schon eingerichtet. Du siehst also, daß neben dem Brot, Fleisch, Reis, Kartoffeln, Erbjen, Salz, Raffec, 3uder und sonstigem Vorrat für 16 Mann, aus der provi­