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Br. 352. 31. Jahrgang 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Freitag, 25. Dezember 1914.

Verlustlisten.

Die Preußische Verlust liste Nr. 110 enthält Verluste folgender Truppen:

Zum Mietsrecht.

ihres Rechts und ihrer Pflicht als Ehefrau(§ 1354 des Bür­ gerlichen Gesetzbuchs  ) in der Wohnung. Deshalb darf gegen sie nicht auf Räumung erkannt werden. Wo dennoch z. B. Noch immer tauchen Zweifel wegen der Mietstreitigkeiten auf Grund eines leider abgegebenen Anerkenntnisses- ein auf. Wiederholt haben wir an der Hand des Gesezes, der Auf Urteil auf Räumung ergeht, ist dieses nicht voll­1. Garde- Res. und 2. Garde- Ers.- Reg.; Garde- Gren.- Re- faffung des Reichsgerichts sowie des Justizministers und des stred bar. Denn gegen ihren Mann ist kein Urteil er­gimenter Alexander, Franz, Elisabeth, Garde- Füsilier- Reg.; Auffakes im Justizministerialblatt vom vortragenden Rat gangen. Wohnen aber zwei Personen( auch auf Nichteheleute Grenadier  -, bezw. Infanterie-, bezw. Füsilier- Regimenter Nr. 3, 4, 5, 10, 11, 16, 18, 20, 24, 28, 29, 34, 39, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, Dr. Gäthe das Rechtsverhältnis dargelegt. Durch eine Reihe trifft dies zu) mit solidarischer Verpflichtung zur Mietzahlung 56, 67, 74, 75, 76, 80, 81, 84, 85, 88, 89, 92, 95, 96, 97, 98, 99, 109. Gerichtsentscheidungen konnten wir mitteilen, daß unsere in einer Wohnung, so darf ein Räumungsurteil nur voll­111, 112, 142, 145, 146, 147, 158, 156, 157, 158, 162, 163, 165, 173, Auffassung von den oberen Gerichten durchweg ge- streckt werden, wenn es gegen bei de Personen ergangen ist. 174; Reserve- Infanterie- Regimenter Nr. 2, 9, 10, 11, 12, 13, 20, billigt wurde. Und dennoch werden im Kreise von Laien,( Reichsgerichtsentscheidung bom 6. März 1888, Bolze 23, 24, 27, 30, 31, 46, 48, 49, 53, 67, 75, 77, 80, 82, 90, 91, 92, 93, rohl auf Grund einiger in erster Instanz ergangener Band 5, S. 316 Nr. 980.) Deshalb und auf Grund des Ge­99, 109, 205, 206, 214, 229; Reserve- Ersatz- Regimenter Nr. 2, 4; falscher Entscheidungen, Bedenken rege gemacht, ob nicht doch seges vom 4. August 1914 hat der Justizminister in Preußen Landwehr- Infanterie- Regimenter Nr. 5, 6, 7, 9, 10, 22, 24, 26, 27, die Familie eines Kriegsteilnehmers ermittiert werden kann. und ebenso die höchsten Justizverwaltungen der anderen 30, 33, 46, 47, 48, 51, 52, 55, 84, 99; II. Landwehr- Infanterie- Diese Bedenken sind völlig haltlos und lediglich geeignet, die deutschen Staaten, die Gerichtsvollzieher angewiesen, ohne Bataillon Breslau  ; Brigade  - Ersatz- Bataillone Nr. 6, 11, 12, 13, 14, 15, 27, 35, 50, 76; Zandsturm- Bataillone 2. I Breslau, IV Darm- rechtswidrige Anmaßzung einiger Hauswirte zu unterſtüßen. ausdrückliche Zustimmung des Vollstreckungsgerichts. feine stadt,' I Gleiwik, zögen I, Mainz  , Marienwerder, II Mosbach, Es darf nach dem Geset keine Familie eines Kriegsteil- Ermission gegen Familien von Kriegsteil­II Neuß, II Neustrelit, Nienburg  , Preußisch- Stargard  , Wiesbaden  ; nehmers ermittiert werden, und zwar weder aus der von nehmern vorzunehmen. Gegen eine etwa vom Voll­Reserve- Jäger- Bataillone Nr. 11, 18; Festungs- Maschinengewehr- dem Kriegsteilnehmer gemieteten Wohnung noch aus seinem streckungsgericht ausgesprochene Zustimmung ist Beschwerde zulässig. Wir haben den Beschluß des Landgerichts abge­druckt, der solcher Beschwerde stattgab, weil die richterliche Zustimmung in allen Fällen, wo nicht ein Urteil auch gegen den Mann ergangen ist, dem Gesez widerspricht. Hausbesizer sind gegen diese durchaus dem Kriegszustand, dem Gesez und der Moral entsprechende Folge bei den Behörden Sturm gelaufen. Die Behörden haben die Eingaben ablehnend be= schieden und die Befürwortung einer Bundesratsverordnung im Sinne einiger Hausbefizer abgelehnt, weil das Gesetz vou 4. August 1914 solche Verordnung nicht zuläßt. Aber Ge­nosse Litfin ist der Ansicht, wenigstens aus dem Lokal dürfe der Wirt jederzeit" die Fran eines Kriegsteilnehmers heraussetzen!

Abteilungen Nr. 3, 4.

1. Garde- Dragoner; Garde- Hujaren; Dragoner Nr. 1, 4, 7, 10, 12, 16, 19, 21; Sufaren Nr. 5, 8, 10; Ulanen Nr. 1, 11, 12, 14, 15; Jäger zu Pferde Nr. 2, 3; Kavallerie- Reg. der 49. Reserve­Division; Res.- Kav.- Abtlg. Nr. 43; Kavallerie- Ersatz- Abtlg. des XXI. Armeetorps; 3. Landsturm- Gsfadron des V. Armeekorps. Stab der 30. Feldartillerie- Brigade; 3. und 4. Garde- Feldart.­Reg.; Feldartillerie- Regimenter Nr. 18, 24, 33, 80, 82; Rej.­Feldart.- Regimenter Nr. 36, 44; 1. Landsturm- Batterie des XVII. Armeekorps.

Fußart.- Regimenter Nr. 1, 5, 7, 9, 10; Res.- Fußart.- Re­gimenter Nr. 1, 5, 9, 18, 25; Landwehr- Fußart.- Bat. Nr. 8; Res.­Fußart.- Batterie Nr. 23; Mörser- Regiment Nr. 6.

Pionier- Regimenter Nr. 18, 23, 24, 25, 29, 30; Pionier­Bataillone; Garde Nr. 6, 7, I. Nr. 8, I. Nr. 9, II. Nr. 10, Nr. 11, II. Nr. 14, I. Nr. 15, II. Nr. 15, I. Nr. 17, I. Nr. 21, I. Nr. 26, I. Nr. 27, I. Nr. 28, 52. Res.- Pionier- Kompagnic. Eisenbahn  - Baufompagnie Nr. 25. Kriegslazarett Brienne.

Die bayerischen Verlustlisten Nr. 127 und 128 bringen Verluste der 6. Rej.- Div.; des Brig.- Ersatz- Bat. Nr. 2; der Inf. Regimenter Nr. 1, 3, 8, 12, 13, 15, 16, 17, 19, 20, 21; des Ref. Inf.- Reg. Nr. 21; des Eri.- Inf.- Reg. Nr. 3; des Ref.- Kav.- Reg. Nr. 1; des 8. Feldart.- Reg.; des 3. Fußart.- Reg.; des Res.- Fußart. Reg. Nr. 1 und 2; der Ersatz- Division; des Pionier- Reg.; des 5. Inf.- Reg.; des Réf.- Juf.- Reg. Nr. 2, 3, 11, 12, 14, 21; des Land sturm- Inf.- Bat." Bamberg  ", des Landsturm- Inf.- Bat." Landshut  "; des 4., 5. und 6. Felbart.- Reg., des Res.- Felbart.- Reg. Nr. 6.

Die sächsische Verluftliste Nr. 81 bringt Verluste des Brig. Grjah- Bat. Nr. 46; 88; des Leib- Gren.- Reg. Nr. 100; des Gren. Landwehr- Reg. Nr. 100; des 2. Grèn.- Reg. Nr. 101; des 3. Inf. Reg. Nr. 102; des Landwehr- Inf.- Reg. Nr. 102; des 5. Inf.- Reg. Nr. 104; des Res.- Inf.- Reg. Nr. 104; des Landw.- Inf.- Reg. Nr. 104; des 6. Inf.- Reg. Nr. 105; des 7. Inf.- Reg. Nr. 106; des 8. Inf. Reg. Nr. 107; des Res.- Inf.- Reg. Nr. 107; des Landw.­Inf.- Reg. Nr. 107; des Schüßen-( Füfilier-) Reg. Nr. 108; des 9. Inf. Reg. Nr. 133; des Res. Inf.- Reg. Nr. 133; des 10. Inf. Reg. Nr. 134; des 11. Jnf.- Reg. Nr. 139; des 12. Inf.- Reg. Nr. 177; des 14. Inf.- Reg. Nr. 179; des 15. Inf. Reg. Nr. 181; des 16. Inf. Reg. Nr. 182; des Res.- Inf.- Reg. Nr. 241; der Res.- Inf.- Reg. Mr. 242, 243, 244, 245; des 1. Jäger- Bat. Nr. 12; des Res.- Jäger­Bat. Nr. 25, 26; des Garde- Reiter- Reg.; des 1. Bus- Reg. Nr. 18; Des 1. Feldart.- Reg. Nr. 12; des Ref.- Feldart.- Reg. Nr. 53; des 1. Fußart.- Reg. Nr. 12; des Sächsischen   Mörser- Reg. Nr. 12; des Res- Fußart.- Bat. Nr. 19; der Res.Pionier- Komp. Nr. 53, 54; der Rel- Sanitäts- Kompagnie Nr. 2; des Etappen- Sanitäts- Depot Nr. 3. Die württembergische Verlustliste Nr. 88 bringt Ver­Iujte des Inf.- Reg. Nr. 180; des Res- Inf.- Reg. Nr. 248; des Felbart.- Reg. Nr. 65; der Zandsturmbatterie; des Ref.- Feldlagarett

Nr. 93.

Ein düsteres Kriegsbild.

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Geschäftslokal.

Anlaß zu dieser Wiederholung geben uns völlig verkehrte Darlegungen, die nach dem Freien Gastwirt" der Gastwirt Genoffe Litfin in einer Versammlung des 4. Bezirks Berlin  gemacht hat. In dem Versammlungsbericht heißt es: Kollege Krohne ist der Auffassung, daß der Vor­wärts" wegen Mietauskunft schon genügend Aufklärung gegeben hätte. Kollege Litfin sowie die Versammlung sind ent­gegengesezter Ansicht; geradezu Verwirrung hätte der Vor­wärts" erzeugt. Denn wenn ein Kollege im Felde ist, braucht der Hauswirt nur dem Kollegen feiner Frau einen wohnbaren Raum aus Stube und Küche zu lassen, das Lokal könne er jeder. zeit räumen lassen, wenn die Miete nicht pünktlich bezahlt werde. Die Auffassung des Genossen Litfin ist durchaus falsch. Sie harmoniert mit Eingaben, die Hauswirte beim Ober­An die Frauen von Kriegsteilnehmern richten wir aber befehlshaber und bei der Polizei gegen uns gemacht und in wiederholt die dringende Mahnung: laßt Euch von niemand einer Eingabe an den Bundesrat wiederholt haben, ist aber einschüchtern, kein Gericht und kein Gerichtsvollzieher darf glücklicherweise mit den Gesek unvereinbar. Es ist bedauer- Guch aus den von Eurem Mann allein oder gemeinsam mit lich, daß ein Genosse in einer Versammlung so wenig Ver- Euch gemieteten Räumen exmittieren. Hütet Euch aber, vor antwortlichkeitsgefühl zeigt, daß er die völlig unhaltbare, von Mieteinigungsämtern oder vor Gerichten etwa anzuerkennen: Gerichten zurückgewiesene Auffassung von Hausbesikerorganen Ihr seid Miete schuldig oder gar Ihr seid verpflichtet zit als zutreffend hinstellt und dadurch in viele Familien von räumen. Allen dahin gerichteten Bestrebungen sezt die Wahr­Kriegsteilnehmern überflüssige Sorge bringt. Seine Ansicht heit entgegen: Ich bin dem Vermieter nichts schuldig, ich lehne ist glücklicherweise weder mit dem Gesez noch mit bürger- es ab, irgend etwas anzuerkennen; das darf ich nicht, weil licher oder sozialdemokratischer Moral vereinbar. Weder allein mein Mann über die Mieträume zu bestimmen hat Räumung der Wohnung noch Räumung des Geschäftslofals und es eine Verfündigung an meiner fittlichen Pflicht als darf nach dem Gesetz der Wirt gegen die Familie eines Ehefrau und an meinem im Felde stehenden Mann wäre, Kriegsteilnehmers durchießen. Erst fürzlich am 17. diefes anders zu handeln. Monats teilten wir die Abweisung der Räumungsklage eines Hauswirts Abramowsky mit, die dieser auf Räumung eines Friseurladens gegen die Frau des im Felde Stehenden angestrengt hatte.

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Erstaunlich, daß bei der Einfachheit der Rechtslage noch immer Besorgnisse auftauchen, die lediglich durch einseitig ftes Interesse von Hausbefizern erklärlich sind.

Hat der Kriegsteilnehmer allein( ohne Unterschrift der Ehefrau) gemietet, so ist nach dem einstimmig vom Reichstag angenommenen Gesetz vom 4. August 1914 zwar die Zustel­lung einer Klage zulässig, aber es muß das Verfahren von Amts wegen bis nach Beendigung des Kriegszustandes aus gesetzt werden: ein Urteil darf nicht ergehen.

Aus der Partei.

Der gekränkte Rechtsanwalt.

Der Rechtsanwalt Mieses in Leipzig   fühlte sich durch zwei Berichte der Leipziger Volkszeitung  ", worin fein Auftreten in Bro­zessen einer Kritif unterzogen wurde, beleidigt und klagte deshalb gegen die verantwortlichen Redakteure Müller und Schumann und außerdem noch gegen den Genossen Kreisin, den er als Ge­verfaßt zu haben. Die Genossen Müller und Schumann hatten richtsberichterstatter im Verdacht hatte, die kritischen Betrachtungen als Vertreter der Leipziger Volkszeitung" Widerflage erhoben, weil der Rechtsanwalt Mieses behauptet hatte, die Volkszeitung" bringe Schmähartifel schlimmster Art".

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Das Gericht fam zu einec Verurteilung aller drei Angeklagten und belegte den Genossen Kressin als Verfasser mit 200 M. Strafe,

Sat die Frau mit unterschrieben, so gilt sie nach zutreffender Ansicht nur als Bürgin. Einer Klage gegen Schumann mit 50 M. und Müller mit 100 M. Die Widerklage wurde fie muß also ein Urteil gegen den Ehemann vorausgehen. jedoch abgewiesen, weil Müller und Schumann nur preßgefeßlich als Aber auch wenn die Ehefrau nicht nur als Bürgin erachtet Angeklagte fungierten und nicht als Täter bestraft werden. Sie seien wird die Praris in Berlin   ist diese ungünstigere, so aber nicht Täter und könnten deshalb auch nicht beleidigt werden und wohnt die Ehefrau auf Grund des Vertrags und auf Grund flagen.

diesem Elend kommt noch, daß die Leute nichts von ihren im Felde| stiegen sofort auf das Vierfache, und für die Unbemittelten erties stehenden Angehörigen erfahren. Während wir doch ständig mit sich selbst die Kartoffel als unerschwinglich. An ihrer Statt mußte unferen Lieben forrespondieren können, ist ihnen das nicht oder doch man zu Rüben greifen. nur dann möglich, wenn diese in Gefangenschaft geraten find; nur bann können sie von ihnen etwas erfahren. zerstampft, und was wir für unsere Verpflegung brauchen, müssen wir für uns nehmen, wo wir was finden. Und Elend und Jammer überall!.

Es gibt hier eine Unmenge Armer. Bleiche, halbverrückte Die Fluren find Frauen laufen Euch auf der Straße nach, greifen Euch am Aermel, blicken Euch mit entzündeten Augen ins Geficht. Hinter ihnen Kinder. Mit geschwollenen Gefichtern, blau vor Kälte, in Lumpen gehüllt, fast barfuß, mit dem Ausdruck tierischen Hungers im Geficht. Sie laufen, verfolgen die Paffanten und flappern mit ihren Holzpantinen auf dem Bürgersteig. Ein entseßliches Bild

Aus einem zertretenen Lande.

stehen.

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Ein Angestellter des Zertilarbeiterverbandes, der einer Fahr parttolonne zugeteilt ist und Belgien   und Frankreich   durchzieht, be­richtete über die Eindrücke, die er dabei empfing, in folgender er greifenden Weise: Wir, die wir hinter der Front find, brauchen zwar Mag tommen, was will, eins steht fest: daß unsere, des für unser Leben nicht viel zu fürchten, müssen aber das ganze Glend, daß der Krieg mit sich bringt, mit ansehen, und dazu ge- Proletariats, Aufgabe bleiben muß. alles in Bewegung zu feßen, hört meiner Ansicht nach ein ebenso startes Herz und ebenso starte daß in Zukunft Kriege völlig unmöglich werden. Am Ende des Von der Ferne, vom Schlachtfelde, schien   Lodz in Flammen zu Nerven wie beim Liegen in der Schüßenlinie. Da sieht man rechts Strieges müssen wir unseren Brüdern in allen Ländern wieder die Und und links auf den Feldern tote Pferde liegen, zerbrochene Wagen, Hand reichen, in die sie hoffentlich fräftig einschlagen werden. Soldaten der unbegrabene wenn sie und wir alle stets eine friedfertige Haltung zu einander Jeden Tag fanden in der Stadt mehrere Feuersbrünste statt. einige auch zuweilen noch die Pferdekadaver gehen bewahren, dann wird der jezige Krieg wenigstens das eine Gute Während eines Bombardements fiel ein Geschoß in die alte Gas­Franzosen. Die Leiber dieser und deshalb aufgedunsen und zeitigen, daß der Weldfriede endlich eintritt und für immer aufrecht anstalt, und von allen Seiten eilte die Feuerwehr nun zum Löschen schon in Verwefung über, find dorthin. Die dunklen Straßen wurden von ihren Fadeln erhellt, verbreiten üble Gerüche. Man kommt durch ein Dorf, das nur erhalten bleibt..." zu dem Donnern der Kanonen tamen die Signalpfiffe und das noch ein rauchender Trümmerhaufen ist. Wieder ein anderes Dorf: Alarmgeläute hinein, laut hallte das Klappern der Pferdehufe in mehrere Häuser sind noch unversehrt. Vor einem zerstörten fizt den Häusern wider, und wildes Gestöhn erfüllte die Stadt. Da, eine Frau und weint bitterlich. Zwei Kinder stehen neben ihr, ein dort in der Stadt eine Explosion, fortwährend das Klirren ge­fleines trägt sie noch im Arm. Ihr Mann ist im Krieg. Ob sie ihn Kein Kriegsschauplatz hat bisher so fürchterlich gelitten, wie die jemals wiedersehen wird wer weiß es! Hoffen wir es mit ihr! hat eine große Schlacht getobt, und in westliche Hälfte Polens  , westlich von der Weichsel  . Seit Monaten plaster Fensterscheiben, Kanonendonner in den Vororten, am fernen Horizont jedoch blizzen wie die Morgenröte die explodierenden Beim nächsten Dorf. Schrapnells auf. Maffengräbern liegen Hunderte von Menschen, die sich erbittert gegen ziehen Millionenheere kreuz und quer durch das ausgefogene, ver­Im Felde, bei den Geschüßen, ist es ruhiger, leichter als in der überstanden, friedlich beisammen.... An den Ufern der... hat ein wüstete, zertretene Land, das in furzer Zeit alles verloren hat, was heftiger Kampf getobt, an dem fich unllugerweise auch die Einwohner Generationen geschaffen haben. Die Landbevölkerung ist zum größten Stadt. Da gibt es feine Erregung, feine Furcht, da geht alles entweder in die Städte oder in die Wälder, wo feinen eigenartig- gemessenen, vorgesehenen Gang. In der Stadt der nahen Stadt beteiligten. Die Stadt" ist ein Trümmerhaufen, eil geflüchtet Hier fämpft der Feind mit ungleichen aus dem wohl faum jemals wieder eine wirkliche Stadt erstehen sie ein Dasein führen, das an die Urzeiten der Menschengeschichte jedoch ist es schlimmer. Ein Borgang in dieser Stadt, erinnert. In den zahlreichen Städtchen und Städten sind meist nur die Waffen gegen Schutz- und Wehrloſe.... wird, ein Karthago   von 1914. zum großen Teil Juden, die nicht entfliehen bei dem mir die Tränen in die Augen traten, wird mir zeitlebens Hermsten zurückgeblieben in Erinnerung bleiben. Kommt da ein junger Mann laut weinend konnten. Hier sind sie allen Schrecken des Hungers und der Not eine Bergstraße herab. Er hatte in Staffel gearbeitet. Da er von ausgesetzt, ganz zu schweigen von den Unbilden, die sie von beiden dort aus hierher teine Bahn benutzen fonnte, war er bis D... ge- Armeen, von Freund und Feind zu erdulden haben. Dit aber auch. Laufen. Nun ist er zu Hause", sieht die Trümmer, stürzt eilig hinzu, werden sie, ebenso wie die Bauern aus den Dörfern, aus ihren hinein zwischen die fahlen, himmelwärts ragenden Wände und sieht sich Heimstätten vertrieben, denn im gewaltigen Ringen der Millionen. Du immer noch frank bist. Trotzdem wird es Dir noch beffer gehen on hinten, wo früher eine stammer war, liegen ſeine beiden het gelänpit Städte und Städtchen wichtige Bofitionen, als es uns in den erſten Stunden ergangen ist. Wie Du mir bis oft nur ein Trümmerhaufen vom schreibft, ist Dein Schwager schon seit einiger Zeit gefallen. Eltern, zu denen er zurückgeeilt ist, tot und start. Sie liegen schon um die gefämpft wird mehrere Tage, ohne daß sich jemand um sie fümmerte, fümmern ganzen Orte zurückbleibt. Während der gewaltigen Schlachten in Bolen ist auch schon in der ersten Gefechtswoche gefallen. Der Jammer find manche Städte viele Male von einer Hand in die andere über- Er war am Hals fchwer verwundet und soll nach einigen Stunden fonnte, denn alle hatten für und mit sich zu tun. dieies jungen Menschen, der sich die Füße wund gelaufen hatte, um gegangen, immer nach erbitterten Artillerie- und Infanteriekämpfen, gestorben sein. Während des Gefechts lag er verwundet vor au ſeinen geliebten Eltern zu kommen, und der fie fo wiederfand, liber benen naturgemäß auch die friedliche Bevölkerung furchtbar zu mir; es dauerte mich sehr, aber ich fonnte ihm nicht helfen, denn wir mußten uns wegen des schweren Artilleriefeuers der schnitt mir tief ins Herz, und nie werde ich diese Begebenheit leiden hatte. und immer weiter. Ein typisches Bild dieser Zustände finden wir, unter zahlreichen Franzosen zurüdziehen. Sehr ernsthaft ibaren bis jest Unsere Fahrt geht weiter und Mitten darin anderen, in der Nowoje Bremja", deren Kriegsberichterstatter die die Stunden, immer noch feine Aussicht auf Völker­bergessen. Bir kommen durch einen ausgedehnten Wald. Seit August find wir immer im Freien, des Nachts treffen wir eine große Anzahl Leute, die aus ihren Wohnorten ge- Lage in   Lodz schildert, furz vor der letzten Besetzung der Stadt frieden. Sie sehen sehr durch die deutschen Truppen. find wir in den Dedungsgräben: die sind mit grünem Sie fomen hier ab, hausen hier. Die Stadt Flüchtet sind. schreibt er in seinem Bericht vom 2. Dezember. Fichtenholz bedeckt und bilden unsere moderne Wohnung. Früh­berwildert aus, denn sich zu reinigen haben sie feine Gelegen­notwendigsten erscheinenden ist den zweiten Monat fast von der Welt abgeschnitten, ist jedenfalls morgens um Uhr gehen wir heraus und laufen hin und her, heit. Sie haben die ihnen Sie zählt 700 000 Einwohner, um warm zu werden... Ich war auch bereits 14 Tage frant. Begen an ihnen nun Obdach bietet. Am Waldrand fist eine in icon fängt die Areiter. Salt alle scabriten und Werte haben Da kannst Du ſehen, wie gut es uns geht. Das eine Gute ist, daß Gegenstände schnell zufammengerafft und sind hinausgeeilt in den ohne regelmäßige Verbindung. Rau, mit einem in Bolltücher gewidelten seindchen in   agen vorher Deutſchen   wurden die eit eingeftelt zurzeit der anwesenheit ber wir alle 4 bis 5 Tage abgelöst werden. Wir liegen alfo 4 bis Frau, ut Deutſch   fann, fagt uns, daß fie erst am Tage ung fügt, es fehlte aber en wit mine vom Bürgertomine unter cage im Schüzengraben uns dann ebenjolange weiter zurück zur Mann, der be. Wünschen wir, daß fie ihre primitive en lite aber an Lebensmittelzufuhr, und wenn die Erholung. Jezt sind ja die Anstrengungen nicht mehr so groß wie Wenn Schlacht in der Umgegend hörte die Zufuhr über- im Anfang bei den großen Märschen. Ich habe bis jetzt Glück Brot. Es mangelte an Vor den schließlich ohne Schaden für ihre Gesundheit verlassen wird. Bädereien gehabt, aber man weiß noch nicht, wie es einem noch gehen kann. man in Ortschaften fommt, die ganz geblieben sind, grinft einem auch haupt auf. Brotläden standen lange Menschenreihen. die Türen Man weiß nicht, ob man noch Mensch ist. Tag und Nacht, Sonn­egen angel an Brot ging tag und Wochentag, immer nur Kampf. Für uns könnte es nichts das Elend aus allen Winkeln entgegen: tein Licht, fein Salz, fein und Kartoffeln. Die Kartoffelpreise Menschen ein Wohlgefallen!"

uunt.

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amt

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Pleich, nur sehr wenig Brot und einige Kartoffeln, die ohne er unter- man au Mattaroni über, liber en Beben ist. Wer wirklich noch etwas hat, behält es für fich. Zu all ausverkauft. Dann griff man zu

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Die gute Parole. Lieber Freund!

Soeben Deine schöne Ansichtskarte erhalten. bedauere sehr, day

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