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Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplas. Nr. 151 90-151 97.

Montag, den 28. Dezember 1914.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplas, Nr. 151 90-151 97.

Abweisung erneuter Offensivvorstöße der Franzosen  .

Fortichritte der deutschen   Offensive in Polen  .

Westlicher Kriegsschauplatz. Die Meldung des Großen Hauptquartiers

Der französische   Tagesbericht.

Amtlich.

Großes Hauptquartier, den

Paris  , 26. Dezember.  ( W. T. B.) Amtlich wird gemeldet brei 27. Dezember 1914, vormittags.( W. T. B.)

Uhr nachmittags:

Ein nicht sehr starter Artilleriekampf fand zwischen dem Meer und der 2h 3 statt; dichter Nebel machte die Operationen unmöglich.

Zwiſchen& hs und Diſe warfen wir mehrere feindliche Gegen. angriffe bei Roulettes, Boisselle und Lihons zurüd, wo wir dem Feind abgenommene Schüßengräben verloren, die dann nach leb. haftem Kampfe wiedergenommen wurden. Zwischen Dise und Aisne   wurde ein heftiges deutsches Geschüßfeuer in Chivrh, nord östlich Soupir, abgewiesen, Jm Gebiet von Perthes brachte unsere Artillerie die Batterien zum Schweigen, die die kürzlich eroberten Schüßengräben beschossen. Zwei heftige deutsche Gegenangriffe wurden in der Nacht vont 24. zum 25. Dezember abgewiesen.

Gestern erlitt ein besonders heftiger Gegenangriff auf einer Front von eintausendeinhundertfünfzig Metern mit bedeutenden Truppenstärken einen völligen Mißerfolg..

Aus den Argonnen und dem Kampfgebiet zwischen Maas  

und Vogesen   ist nichts Besonderes zu melden. Im Ober­eljak war der Tag burch merkliche Fortschritte gekennzeichnet. Bor Sennheim   erreichten wir einen Walbrand auf den Sügeln angriffe. Bir befesten den Rand von Unterafpach, eine Höhe, die westlich der Stadt und behaupteten uns sont trok mehrfacher Gegen

Aspach   im Westen beherrscht.

Die Kämpfe in Flandern   an den Weihnachtstagen.

Westlicher Kriegsschauplatz.

In Flandern   ereignete sich gestern nichts Wesentliches, englische Schiffe zeigten sich heute morgen.

Nordöstlich Albert machte der Feind einen vergeblichen Vorstoß auf La Boiffelle, dem heute früh ein erfolgreicher Gegenstoß unserer Truppen folgte.

Aegypten  .

Unser Londoner Korrespondent schreibt uns: Während noch die Völker Europas   alle in der gleichen tragischen Ueber­zeugung, für die Verteidigung des geliebten Vaterlandes zu fämpfen, ihr Blut versprisen, spielen sich weit hinten in der Türkei  , in Kleinafien und Aegypten  , in Süd-, West-, Ostafrifa

und Ostasien   die geschichtlichen Vorgänge ab, um die in Polen  und frankreich   wirklich gerungen wird.

Aegypten   ist zum britischen Protektorat erklärt worden. Ein oberflächlicher Beobachter konnte zu der Ansicht kommen, daß es sich hierbei um eine ganz unbedeutende Formalität handle, höchstens werde damit nur formell und offen ausge­sprochen, was schon seit 30 Jahren zwar völkerrechtlich nicht anerkannte, aber nichtsdestoweniger bestimmte und welt­befannte Tatsache war: daß England in Aegypten   Herr ist und dort nach Gutdünken schaltet und waltet. Ferner, so

Französische   Angriffe im Meurissons- argumentiert man vielerorten, hat die englische Proklamation Grunde( Argonnen  ) und südöstlich Verdun   gerade jezt die geringste Bedeutung, denn nun müsse ja das brachen in unserem Feuer zusammen.

Schwert über das schließliche Schicksal Aegyptens   entscheiden. Das letztere ift freilich richtig, aber es wäre verfehlt, die Be­

beutung der jest vollzogenen Menderung gering anzuschlagen.

Am 18. Dezember veröffentlichte das englische Aus­Kriegszustandes mit der Türkei   Aegypten   unter den Schuk

Jm Oberelsaß griffen die Franzosen unsere Stellungen östlich der Linie Thann  - Dammer­kirch an. Sämtliche Angriffe wurden zurück- märtige Amt zunächst die Mitteilung, daß angesichts des geschlagen. In den ersten Nachtstunden seßten öfflich Thann  , wurden aber durch einen kräftigen die Franzosen sich in Besitz einer wichtigen Höhe Gegenangriff wieder geworfen. Die Höhe blieb fest in unserem Besiz.

Deftlicher Kriegsschauplatz.

In Ost- und Westpreußen   keine Ver­änderung.

In Polen   machten unsere Angriffe am Bzura- Rawka- Abschnitt langsam weitere Fortschritte.

Englands genommen und in Zukunft ein britisches Protefto­ist damit zu Ende und die britische   Regierung wird alle rat bilden werde. Die amtliche Erklärung fügte hinzu: Die Souzerainetät der Türkei   über Aegypten  nötigen Maßregeln zur Verteidigung

Aegyptens   und zum Schuße seiner Einwohner und feiner Interessen ergreifen." Zugleich wurde Sir Arthur Henry Mac Mahon als erster britischer High Commissioner für Aegypten   eingelegt.

Am folgenden Tage verkündete die englische Regierung die Absetzung des Khediven Abbas Hilmi  , der sich den Feinden des Königs zugefellt", und die Einsetzung von Suffein Kamel, des ältesten lebenden Prinzen der Familie von Mehomet Ali", als Sultan von Aegypten. Gleichzeitig wurde das aus Kairo  , 19. Dezember, datierte Schreiben des High Commissioners an Hussein Stamel ver­öffentlicht, worin er dieſem die Würde des Sultans von egypten anbietet. Dieses interessante Dokument ist zu lang. Bemerkt sei nur, daß darin dem neuen Sultan   die formelle Versiche­um von uns ausführlicher wiedergegeben zu werden. Beuerli wortung für die Verteidigung der Eurer Hoheit unterstehen­den Gebiete gegen jeden Angriff, woher er auch kommen möge, übernimmt".

Baris, 27. Dezember.  ( 2. U.) Nach Blättermeldungen aus der Front versuchten englische Regimenter am 24. Dezember die Stellungen bei Neuve, Chapelle, ungefähr 10 Kilometer nordwest­lich von La Baffée zurüzuerobern, die sie am 22. und 23. hatten aufgeben müffen. Die Angriffe gingen unter strömendem Regen bor sich. Nach mehrmaligen vergeblichen Sturmangriffen gelang es den Engländern, sich im vordersten Schüßengraben festzusehen, Die Deutschen   räumten freiwillig die dahinter liegenden Gräben. Als die Engländer von diesen Besit ergreifen wollten, wurden sie Südöstlich Tomaszow   wurde die Offensive bon berbedt stehenden deutschen   Batterien mit einem Geschoßzhagel überschüttet. Der Führer der britischen   Truppen verlangte feiner erfolgreich fortgesetzt, russische Angriffe aus füd­feits jofortige Unterstützung durch Artillerie. Es erwies fich jedoch unmöglich, Geſchüße an die von den Engländern eroberten Licher   Richtung auf Inowlodz wurden unter Stellungen heranzubringen, ba ber wolfenbruchartige Regen die schweren Verlusten für die Russen zurück- rung gegeben wird, daß Großbritannien   die vollste Verant­aufgeweichte Erde in zähen Moraft verwandelt hatte. 8 Stunden geschlagen. hielten die Engländer in dem verheerenden Granatenfeuer aus, ohne ihrerseits einen Schuß abgeben zu können. Dann mußten fte sich zur Aufgabe der Stellung entschließen und zogen sich zurüd, phne vom Feind behelligt zu werden. Am Abend des 24. bezogen die Deutschen   wieder die alten Schüßengräben, ein Gegenangriff erfolgte ihrerseits nicht.

Das Reich des Todes.

Oberste Heeresleifung.

Der österreichische Generalstabsbericht.

Nach diesen Bekanntmachungen haben verschiedene eng­ lische   Blätter von einer nun erfolgten Annerion egyptens" gesprochen, aber die Times" hat sie sofort Wien  , 27. Dezember.  ( W. T. B.) Amtlich wird vermit wichtigtuerischer Wiene zurechtgewiefen. Es ist keine lautbart: 27. Dezember, mittags. Annerion", sondern nur ein Protektorat". Manche werden Die Lage in den Karpathen ist unverändert. Bor geneigt sein, darin nur eine pedantische Unterscheidung oder Ein belgischer Generalstabsoffizier beschreibt im Moniteur Officiel de l'armée Belge"( nach P. Croci im Mailänder Corriere der zwischen Rymanow und Tuchow angefesten ruffi. eine aus mangelndem Selbstvertrauen erwachsene Salbheit della Sera" bom 20.) die Gegend zwischen Dizmuiden und Opern schen Offensive wurden unsere Truppen im galizischen Star- au sehen, die obendrein noch ein neues Beispiel für die be­mie folgt: Der Landstrich, der 5 bis 6 Stilometer breit die Pfer begleitet, bathenborlande etwas zurückgenommen. Feindliche Angriffe fannte englische Seuchelei" liefert. ist ein Reich des Todes. Die Häuser liegen fast sämtlich in Trüm am unteren Dunajec und an der unteren Nid a scheiterten. mit einem vorläufig noch ganz stillen, aber tötlichen

Diese Zu

Allein es steckt weit mehr dahinter. Wir haben es hier Ringen zwischen dem deutschen   und dem eng Nirgendwo gibts mehr ein Zeichen organischen Lebens, Die Kämpfe in der Gegend von Tomaszow dauern fort. Auf dem Balkankriegsschauplase hält die lischen Imperialismus zu tun. Seit vielen Jahren nirgends Bäume, höchstens hin und wieder einen halbverbrannien und zerrissenen Stumpf. Das Ganze ist eine unendliche Wüstenei, Ruhe an. Das Territorium der Monarchie ist hier mit Aus- hat der deutsche Imperialismus in Aegypten   den Punkt zu die, von Waffergräben durchzogen, hier und da noch den gelben Schlamm der Ueberschwemmung aufweist. Pferdekadaver und ge- nahme ganz unbedeutender Grenzstrecken Bosniens   und der jehen geglaubt, wo bei gegebener Gelegenheit mit einiger maltige Löcher in dem braunschwärzlichen Boden, Schübengräben, Herzegowina und Süddalmatiens vom Feinde frei; der Aussicht auf Erfolg die Art an das Gebäude der britischen Unteritände, Heine Zugangswege und unzählige leere Sonferbenschmale Landstreifen Spizza- Budua wurde von den Weltherrschaft gelegt werden konnte. Man kennt die- Be­büchten. Die überall umberliegen, find die einzigen Spuren, ha Montenegrinern schon bei Kriegsbeginn bejekt. Ihr Angriff schaft. Und Aegypten  , so rechnete man, ist der einzige Bunft, deutung Aegyptens für die englische   See- und Kolonialherr­Menichen hier gehauft haben. Ueber der nebelgrauen Landschaft Man auf die Bocche di Cattaro scheiterte vollständig. Schon wo es möglich wäre, ohne Eroberung der Seeherrschaft ernst fieht nichts; pet felbit with man von allen Seiten gefehen. Eine vor längerer Zeit mußten ihre und die auf die Grenzhöhen haft an das britische   Weltreich heranzukommen. Es liegt auf lagern die zerfliegenden Wolfen der plaßenden Geschoffe. Gruppe bon brei Leuten reicht aus, um bas heftigite feindliche Feuer gebrachten französischen   Geschüße, von unserer Forts. und der Hand, daß das Instrument hierzu nur die Türkei  , der auf fich au sicher. In der Nacht füllt sich die Dunkelheit mit Schiffsartillerie niedergekämpft, das Feuer einstellen. Eben. geießliche Suzerain Aegyptens  , jein konnte. zu ziehen. Schatten. Die Gefährte tommen mit abgeblendeten Sichtern, um o ergebnislos berliefen bekanntermaken die wiederholten Be. fammenhänge haben im Berein mit engeren türkischen   Inter­Türkei, so hat der deutsche Reichsfanzler im Reichstage ge­abteilungen. Der Kriegshafen iſt ſomit feit in unseren droht, reicht bis an die ſchwachen Stellen des britischen   Weit­ichießungen einzelner Küstenwerke durch franzöfifche Flotten. effen die Türkei   zu dem Eingriff in den Krieg gedrängt. Die Händen. Deftlich Trebinje   befinden sich schwächere monreichs. Er dachte dabei mohl schwerlich in erster Linie an tenegrinische Abteilungen auf herzegowinischem Grenzgebiete. Das türkische Heer. Man hoffte eben auf eine Erhebung der Aegyp­Amtlich. Berlin  , 27. Dezember.  ( W. T. 8.) Die Lon. Endlich stehen östlich der Drinaftrede Foca- Visegrad boner Daily Mail" meldet unter dem 23. Dezember aus Dün serbische Kräfte, die von dort auch während unserer Offensive ter selbst und vor allem auf die religiöse Macht des Islams im allgemeinen. Durch die Türkei   mittels des fischen, daß Flieger ber Verbündeten eine neue Zeppelin nicht gewichen waren. politisch- religiöjen Banislamismus, des heiligen Kriegs, und halle mit zwölf Bomben beworfen und die Halle in Brand auf dem Wege über Aegypten   sollte dem britischen   Weltreich der Todesstoß versetzt werden. Das war die Rechnung des gesezt hätten. Es ist richtig, daß während der letzten Tage Bomben find; cine abgeworfen worden deutschen   Imperialismus. feindlichen Fliegern

Mundvorzat, Munition, Werkzeuge und Baumaterial heranzu. bringen. Die Abloh neten in den Kampf gegen einen unsichtbaren bringen. Die Ablösungsmannschaften rüden in langen, schweig Ein deutsches Dementi.

Beind."

bon

Zeppelinhalle haben sie jebych nicht beschädigt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.