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Sturm, aber solch einen Seegang, daß wir uns die Balle aus dem Halse ge...... hatten. Dafür wurden wir aber dann voll und ganz durch den herrlichen Anblick von Moji entschädigt. Am 15. No. vember, morgens 4 Uhr, famen wir auf der Außemieede von Moji an; um 9 Uhr wurden wir ausgeschifft und um 1 Uhr ging es mit der Bahn per Extrazug 6 Stunden lang quer durch das herrliche Japan   bis nach Sturume. Hier ist nur unsere 3. Kompagnie unter

gebracht, wo die andern hingekommen sind, weiß ich nicht. Wie schon geiagt, geht es mir jest gut, wir sind in einer berr. lichen Gegend, sehr gut untergebracht, belommen gutes Essen( beut Abend gabs zum Beispiel ge fochten Haiflich ff.). Zum Zeitvertreib werden wir in der Stadt herumgeführt, auch machen wir allerhand Turnspiele oder erhalten japanischen Sprachunter­richt. Neben Effen und Schlafen ein herrliches Soldatenleben. was? Nun möchten wir bloß gern wissen, wie es zu Haufe steht. ob nun bald Frieden ist oder nicht. Nur sehr wenig von den Stegen unserer Kameraden zu Hause ist bisher zu uns gedrungen. Schreibt mir bald mal wie es zu Hause steht, hoffentlich ist alles gesund und munter, so wie ich. Und nun vor allem noch dem Frize, der Großel und der Mama noch nachträglich meine herzlichsten Glückwünsche

zum Geburtstage. Ehe dieser Brief in Eure Hände gelangt, wird es wohl schon Weihnachten fein und wünsche ich Euch deshalb gleich ein recht fröhliches Weihnachtsfest. Untenstehend habt Ihr nun noch meine genaue Adresse. Mit vielen herzlichen Grüßen und Küssen an Euch alle verbleibe ich Euer

Otto.

halben von vornherein bereits eingehaltenen Borgangswetse aus nahmslos gesichert werde, hat das Ministerium des Innern im Oftober 1914 darauf abzielende allgemeine Weisungen an die politischen Landesbehörden ergehen lassen.

Verbot einer Zeitung.

Das weitere Erscheinen des Greifswalder Tage. blattes für Vorpommern" ist wegen der Stellungnahme des Blattes gegen die Getreide-, Kartoffel- und Butterproduzenten vom Generalfommando Stettin untersagt worden.

Verurteilung eines französischen   Offiziers.

Das Kriegsgericht in alle hat den friegsgefangenen fran­Bösischen Oberleutnant Quentin au sechs Monaten Gefängnis verurteilt, meil er in Briefen an feine Angehörigen deutsche  Offiziere leichtfertig beschuldigte, ihn beim Umwechſeln fran­ zösischen   Geldes betrogen zu haben.

Tod eines Zentrumsabgeordneten. Der bayerische   Landtagsabgeordnete ang Kelheim  , feit 1912 Vertreter des Landtagswahlkreises Kelheim, ist gestorben. Der Kreis ist dem Zentrum sicher.

Ein Sohn des Reichskanzlers gefallen. Ebenso viele Grüße an alle Freunde und Bekannte. Wie der Berliner   Sofalanzeiger" erfährt, hat der Reichs­Hoffentlich befinden sich alle in Japan   gefangenen Deutschen   in tanzler die Nachricht erhalten, daß sein ältester Sohn, Beutnant im ähnlichen Umständen, und hoffentlich dauert es nicht zu lange, bis Leibtürafierregiment, von dem fälschlich gemeldet war, daß er ver­das Schiff sie wieder in die friedengefegnete Heimat bringt. wundet in russische Gefangenschaft geraten sei, am 9. Dezember

Kriegsbekanntmachungen.

bei den Kämpfen in Polen   gefallen ist.

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Verbot des vorzeitigen Schlachtend von Sauen.

Die Beschlagnahme der Großviehhäute. Der preußische Landwirtschaftsminister bat das Schlachten Großviehhäute. fatbat tradisine and irtibat. Die Belt Settee on Amtlich. Berlin  , 1. Januar.  ( W. T. B.) 3 uder Beschlag- wendung auf Schlachtungen, die geschehen, wenn au befürchten ist, nahme- Berfügung über Großviehhäute, die am daß das Tier an einer Erkrankung verenden werde oder wenn es in 23. November 1914 im Reichsanzeiger" veröffentlicht wurde, teilt folge eines Unglüdsfalles fofort getötet werden muß. Solche Innungen oder Vereinigungen, die vor dem 1. August 1914 Schlachtungen sind jedoch der für den Schlachtungsort zuständigen öffentlich versteigert, aber sich der durch die deutsche Rohhaut- Ortspolizeibehörde spätestens innerhalb dreier Tage nach dem Aktiengesellschaft vertretenen Organisation bisher nicht ange- Schlachten anzuzeigen. Ferner findet das Verbot feine Anwendung schlossen haben, müssen sich der Deutschen   Rohhaut- Aktiengesell- auf das aus dem Auslande eingeführte Schlachtvich. Zuwider schaft( Berlin   SW., Anhaltstraße 9) gegenüber bis zunt 5. Januar handlungen gegen diefe Anordnung werden mit Geldstrafe bis zu 1915 bindend erklären, ob sie fünftig als" Innungen" oder als 150 M. oder mit Haft bestraft. Kleinhändler" im Sinne der Beschlagnahmeverfügung gelten iwollen, d. h. ob sie fünftig die Großviehhäute unmittelbar oder mittelbar durch Sammler an einen der folgenden Verbände: Norddeutsche Häuteverwertungs- Gesellschaft m. b. H., Hamburg  ", Schußverband der Häuteverwertungen Mitteldeutschlands  , Caffel", Verband der Häuteverkaufs- Vereinigung vom Rheinland, West­ falen  , Lippe und benachbarten Bezirken, Düsseldorf  "," Verband füd­deutscher Häuteverwertung, Siz Darmstadt"," Berliner   Häutever­wertung e. G m. b. H., Lichtenberg I" oder an zugelassene Groß­händler liefern wollen.

Stadtverordneten  - Jubiläum.

Heute, am 2. Januar, sind es 25 Jahre, daß Genoffe Artur Stadthagen in die Berliner Stadtverordneten­versammlung eintrat, während Genosse Frik Zubeil am 13. Februar 1890 in das Rote Haus eingeführt wurde. Die ersten Sozialdemokraten zogen im Jahre 1884 ins Rathaus Innungen oder Vereinigungen, die vor dem 1. August 1914 ein, und zwar die Genossen Ewald, Goerki, Herold, Singer ihr Gefälle nicht öffentlich versteigert haben, gelten als Klein- und Tuzauer. Genosse Ewald wurde ausgewiesen und ist händler im Sinne der Beschlagnahmeverfügung; sie haben daher seit dem Jahre 1900 wieder Mitglied der Stadtverordneten­ihr Gefälle mittelbar oder unmittelbar an zugelassene Groß­händler zu leiten. Als Kriegslieferung im Sinne der Beschlag­nahmeverfügung, also als erlaubte Lieferung soll auch die un­mittelbare Lieferung vom Schlächter( jedoch nicht von einer Innung oder einem Sammler) an eine Gerberei gelten, jedoch nur dann, wenn der Schlächter derselben Gerberei vor dem 1. August 1914 auch schon Häute in gleicher Art unmittelbar ge­liefert hat und nur in demselben Umfange, in welchem dies in der Zeit vor dem 1. August 1914 geschehen ist.

Politische Uebersicht.

versammlung.

Die Zahl der sozialdemokratischen Vertreter im Rathause ist ständig gestiegen. Von fünf Genossen im Jahre 1884 ſticg sie auf nunmehr 45 im Jahre 1914. Da die dritte Abteilung über 48 Mandate verfügt, so fehlen uns nur noch 3 Size, um die gesamte dritte Abteilung in unseren Händen zu haben. Die Tätigkeit unserer Genossen hat immer weiteren Kreisen die Ueberzeugung verschafft, wie notwendig die Ar­beit auf fommunalpolitischem Gebiete ist. Gerade in der Ge­meinde werden die Einwohner von den Beschlüssen und Maß­nahmen der Gemeindevertretung ganz unmittelbar berührt, Gleiche Kriegsfürsorge in Deutschland   und Oesterreich. und deshalb ist die Mitwirkung der Vertreter der erwerbs. Das offiziöfe Wiener   Telegraphen- Korrespondenz- Bureau tätigen Bevölkerung eine zwingende Notwendigkeit. Es gibt kaum ein Gebiet des öffentlichen Lebens, das nicht auch in Jm Deutschen   Reiche wie in der österreichisch ungarischen Mon- der Gemeinde sich geltend machte. Dahin zu wirken, daß archie beobachten jene Behörden und Fattoren, welchen die Organis hierbei das Wohl der Allgemeinheit gewahrt werde über fationen und die Durchführung der wirtschaftlichen und friegs- fleinliche Interessen hinaus, ist immer die Sorge der Humanitären Handlungen zugunsten der Arbeitslojen, sozialdemokratischen Stadtverordneten gewesen. Und wer namentlich die Ermittelung oder Beschaffung von Arbeitspläßen sich das Gemeindeleben der Stadt Berlin   näher ansicht, der und die Speisung oder sonstige Unterstüßung notleidender Arbeits­Yoser obliegt, den Grundsatz, daß den Angehörigen des verbündeten Reiches gleiche Fürsorge wie den eigenen Staatsangehörigen zuzu­wenden jei. Damit eine ausnahmslose Uebung dieser dem Geist treuer Waffenbrüderschaft entsprechenden und wohl auch allent­

meldet:

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Tilsit- Memel  .

Tilsit, den 27. Dezember 1914.

Bis Ruß brachte uns ein Auto, von dort aus follte uns die Eisenbahn nach Memel   bringen. Aber ihr Betrieb war vollständig eingestellt, russische Patrouillen machten das Gebiet noch unsicher. Die Fahrt mußte im Kraftwagen fortgesetzt werden. Das war für uns ein Vorteil. Die Reife im offenen Wagen über Heydekrug  machte mich mit den eigenartigen landschaftlichen Reizen dieses vom Weltverkehr abgeschlossenen Landes bekannt, wenn auch nur flüchtig. Das Herz Litauens   erschloß sich einigen prüfenden Bliden. Sprachlich und im wirtschaftlichen Leben besteht hier oben faum eine Grenze zwischen preußischen und russischen Litauern. Und die wirtschaftlichen Interessen, die hinüber und herüber Be­ziehungen spammen, werden verstärkt durch verwandtschaftliche Bande. Der Litauer scheint in seinen Bewegungen und Ent­schlüssen etwas schwerfällig zu sein. Manchmal hielten die Leute mit ihren Wagen mitten auf den Wegen, hörten weder Ruf noch Huppe noch Horn und wenn sie endlich von den Leuten Notiz nahmen, fuhren sie den Wagen oft erst recht in die Quere. Oder aber fie ließen ihren Wagen halten, wenn der Autofahrer die Huppe ertönen ließ, und eine alte Frau stieg ab; dann erst machte man dem Auto Plazz. Wiederholt auch riefen die auf dem Bock der litauischen Bauernwagen sigenden Frauen: Langjam!" Ob sie damit ihre Gäule oder unseren Wagen meinten, blieb uns ver­borgen. Nicht nur den Pferden, auch den Menschen ist hier an der nordöstlichen Spize Breußens ein rasendes Auto etwas unge­wohntes, dem man nicht so recht traut. Als uns vor Heydekrug  eine kleine Banne zu furzem Aufenthalt nötigte, umträngte uns sogleich eine Anzahl von ABC- Schüßen, die ihre slawischen Näschen neugierig vorstreckten und aus blauen Augen verwundert das fau­chende Untier anblickten. Ein recht Steder mit dunklem Haar ant. wortete auf unsere Frage, daß der Vater im Strieg sei, der Behrer auch, darum sei auch die Schule geschlossen.

haben die sozialdemokratischen Bertreter treulid mitgearbeffet und nach Kräften die Interessen der Bevölkerung wahr.

genommen,

Es ist eine mühevolle Arbeit, die von unseren Freunden im Rathause im Laufe der Jahre geleistet worden ist. Wenn wir uns bergegenwärtigen, welcher Widerstand und welche Semmnisse der Tätigkeit unserer Genossen im Rathause sich entgegenstellten, und wenn wir heute das Ergebnis über­sehen, so können wir mit Stolz sagen, daß infolge der rast­lofen Arbeit unserer Freunde nicht unerhebliche Erfolge er­reicht worden sind zum Wohle der gesamten Berliner   Be­völkerung. So manche gute Einrichtung, die wir heute in Berlin   haben, verdankt sozialdemokratischer Anregung im Rathause ihre Eristenz. Alles im einzelnen aufzuführen, hieße die Geschichte der sozialdemokratischen Arbeit in der Gemeinde schreiben, die schon Genosse Hirsch in seinem Werke: 25 Jahre sozialdemokratischer Arbeit in der Gemeinde" int Jahre 1908 niedergelegt hat. Es dürfte genügen, an dieser Stelle auf diese Arbeit zu verweisen. Diese positiven Erfolge wären nicht möglich gewesen, wenn unsere Freunde in Berlin  sich um das Gemeindeleben nicht gefümmert hätten. Das Ergebnis ist nicht lediglich der Erfolg einzelner. Aber immerhin haben einzelne Genossen mehr oder minder bahnbrechend und anregend gewirkt. Das gilt vornehmlich für unseren so früh verstorbenen Genossen Paul Singer, das gilt auch für unsere Jubilare Artur Stadthagen und Frik Zubeil. Beide Ge­nossen haben in der Kommunalverwaltung in den 25 Jahren eine erhebliche Summe an Kraft, Zeit und Opfern aufge­wendet. Die mit den Verhältnissen nicht Vertrauten ahnen faum die Summe von Mühen, die ein Stadtverordneter auf­

zuwenden hat. Nicht das ist das Entscheidende, ob ein Ge­nosse mehr oder minder oft im Plenum der Versammlung in Erscheinung tritt, sondern die viele Arbeit, die in den De­putationen, Kommissionen, Kuratorien usw. geleistet werden muß. Beide Genossen haben in den verschiedensten einzelnen Verwaltungen Tüchtiges geleistet. Das ist um so höher an­zuschlagen, als beide Jubilare auch ihre parlamentarischen Pflichten als Reichstagsabgeordnete zu erfüllen hatten.

Troß aller Kämpfe in der Berliner Stadtverordneten­versammlung erkennen auch unsere politischen Gegner die Arbeiten unserer Genossen vollauf an, und sie haben be­schlossen, unseren Jubilaren Glückwunschadressen zu über­reichen.

Wir vereinigen uns mit ihnen in dem Wunsche: Möchte es unseren Parteifreunden Stadthagen   und Zubeil vergönnt jein, noch recht lange ihre Kräfte in den Dienst der erwerbs­tätigen Bevölkerung Berlins   zu stellen, um zu weiterer tätigen Bevölkerung Berlins   zu stellen, um zu weiterer sozialer Besserstellung großer Kreise der Berliner   Bürgerschaft auch ihr Teil beizutragen.

Letzte Nachrichten.

Noch ein Opfer der Seeminen.

London  , 1. Januar.  ( W. T. B.) Ein großer Damp­fer unbekannter Nationalität lief bei Flamborugh Head auf eine Mine und sant. Man fürchtet, daß die gesamte mannschaft umgekommen ist.

Automobilunfall.

Pei der Heimkehr von einem Jagdausfluge überschlug sich am Donnerstag nachmittag zwischen Langen   und Mörfeld   infolge Ver­jagens der Steuerung ein mit fünf Frankfurter   Herren besetztes Automobil und begrub die Injassen unter sich. Dabei wurde der Brivatmann Henning- Frankfurt a. M. auf der Stelle getötet, die Staufleute Karl Nagel und Richard Saat erlitten lebensgefährliche Verletzungen, die übrigen Infaffen tamen mit dem Schrecken davon.

Eisenbahnunglück in England.

Freitag früh fand auf der Station Jlford, einem Vorort im wird finden, welch unendliche Ausdehnung die Arbeit in der Osten Londons  , ein Eisenbahnzusammenstoß statt. Eine Lokomotive Gemeinde umfaßt. Berlin   bildet einen Staat für sich. Der und mehrere Wagen stürzten den Bahndamm hinab. Behn Per­Etat überflügelt den mancher großen Einzelstaaten nicht unionen wurden getötet, zwanzig schwer und mehrere leicht ver­erheblich. Auf allen Gebieten der städtischen Verwaltung Test.

scheinlich nicht ohne Wirkung. Eine Abteilung Radfahrer fetzte über die Memel und drang bis zu einem von den Ruffen bisher befeßten Gehöft vor. Die Deutschen   stießen auf feinen Widerstand, sie fanden aber dampfende Schüsseln mit dem Mittagbrot auf dem Tisch. Die schweren Granaten hatten den Ruffen wahrscheinlich die Suppe versalzen. Man ließ sie stehen und zog sich zurück. Düwell, Kriegsberichterstatter.

Ritterliche oder brutale Kriegführung?

Die Neue Gesellschaftliche Korrespondenz" schreibt u. a.: Recht häufig begegnet man neuerdings wieder der öffentlichen Mahnung, Deutschland müffe diesen Krieg auf ritterliche Weise führen und niemals die Achtung vor dem Gegner aus dem Auge und aus dem Sinn verlieren. Die Mahnung macht den Herzen berer, die fie aussprechen, alle Ehre, aber sie ist, bei näherer Betrachtung, über­flüffig, ja sogar schädlich.

standen noch mehr. Sie hoben sich haarscharf ab von der dunklen| Verteidigungsstellung hinter Tilfit wohnten wir noch dem Ein­Front eines Kiefernwaldes, über dem eine bläuliche Dunstschicht schießen einer schweren Batterie bei. Das Einschießen war wahr­lag. Unsere Versuche, die Tiere aufzuscheuchen, blieben erfolglos. Sie starrten uns stumm an, als wollten sie uns vorwurfsvoll jagen: " Wenn Ihr Menschen Euch das Leben schon schwer und trüb macht, laßt uns unsern Frieden im Moor!" Scheu sind die Tiere nicht; ich hörte von Einheimischen, daß die Elche zuweilen sogar auf dem Wege stehen bleiben, wenn ein Wagen vorbeifährt. In schneller Fahrt wurde Memel   erreicht. Eine feuchtnebelige Stimmung empfing uns hier. Nach Besichtigung der Kaserne und nach Er­ledigung der üblichen Vorstellungen bestiegen wir im Hafen eines der zur Oftflotille" gehörenden Motorboote. An verschiedenen Befestigungen vorbei fämpfte sich das Boot durch ziemlich hohen Wellengang im Haff hinauf bis zur Seehöhe. Es dunkelte bereits; nach einem furzen Aufenthalt im historischen Sandkrug" auf der Nehrung glitt das Boot wieder dem Hafen zu. Dann brachte uns der Wagen nach Ruß zurüd, einem fleinen Oertchen mit starkem Hafenverkehr. Ein Proviatamt entfaltet hier eine lebhafte Tätig­feit. Große Wagen, hochbeladen mit Heu und Stroh, wurden an­gefahren. Am andern Morgen kamen Viehtransporte an. Es sah gar luftig aus, wie die Schweine auf einer Rutschbahn in die... Feldmarschall Hindenburg   hat neulich das Wort gesprochen, Kähne hinabglitten. Den Ankauf und wie Verwertung der land. bie brutalste Striegführung sei die humanste, weil sie den Krieg wirtschaftlichen Produkte hat nun die Landwirtschaftskammer im am raichesten beende. Ganz ähnlich hat sich bereits im Jahre Einverständnis mit der Regierung organisiert. Die Tätigkeit der 1870 Bismard geäußert, indem er sprach, um so brutaler Sändler ist gang ausgeschaltet worden. Sie hatten den Preis für man einen Krieg führe, um so schneller erlöse man sein Bolt bon Schweine bis auf 30 M. für den Zentner herabgedrückt. Noch den unvermeidlichen Leiden des Krieges, und Bismard fügte hinzu, mehr nutzten sie die gute Gelegenheit beim Ankauf von Rindern daß die brutalste Kriegführung auch die politisch zweckmäßigſte ſei, und Pferden aus. Wenn Flüchtlinge ihre Pferde nicht mehr mit weil man durch sie am chesten zum Ziel des Krieges, einen vorteil­nehmen konnten, aber doch wenigstens etwas Geld erlangen wollten, baften Frieden, erreiche. Und man entsinnt sich, in diesem Zusammenhange so zahlte man ihnen für Pferde 5 bis 10 M.! Manche der auf noch eines anderen Wortes, das Bismard vor 44 Jahren sprach und solche Weise und unter solchen Bedingungen verkauften Tiere das ebenfalls noch nichts von seiner Wahrheit verloren hat. Bis­wurden aber später wahrscheinlich als Kriegsschaden angemeldet. mard fagte, in Feindesland müsse man die Bevölkerung alle Schreck­Aus diesem Grunde und um die Befiber vor Uebervorteilung zu niffe des Krieges unerbittlich fühlen lassen, damit sie von ihrer bewahren, fauft die Landwirtschaftskammer nun das Vieh oder sie Regierung den Frieden um jeden Preis erwirte und feinen anderen stellt Bescheinigungen aus, auf Grund deren die Inhaber einen Wunsch habe als den, von dem Druck des unbarmherzigen Eroberers Bald sausten wir wieder dahin durch das Moorgebiet. Weiden- Kriegsschaden anmelden können. Die Landwirtschaftskammer ver- erlöft zu werden. Seit Monaten halten wir ungefähr ein Dugend bäume und die rotgestrichenen litauischen Häuser gaben dem land- wertet das Vich und verrechnet den Reinerlös mit der Regierung. franzöfifche Departements, und nicht die kleinsten und ärmsten, befest schaftlichen Bild seinen Charakter. Die Kiefer ist noch stark ver- Daß die Händler bis zum Eingreifen der Kammer sehr gute Ge- und alle Nachrichten aus dem Felde rühmen, daß sich zwischen treten, stellenweise schwach mit Birken durchießt. Din und wieder schäfte gemacht haben, zeigt folgende Tatsache: Eines Tages tam der Befagung und der Bevölkerung ein durchaus freundliches sieht man auf fünftlichen Bodenerhöhungen liegende fleine Fried- der Beauftragte der Kammer, faufte alle angebotenen Schweine Verhältnis herausgebildet habe. Wir kommen mit den Einwohnern höfe. Wer hier begraben werden will, ist gehalten, brei bis vier auf und zahlte pro Stück 10 bis 15 M. mehr als noch am Tage vor- fehr gut aus", so liefst man immer von neuem. Ein Wunder ist das Karren Erde für den Friedhof anfahren zu lassen. Die Begräbnis har die Händler gegeben hatten und siehe da, nun wollten die nicht, denn wenn der gutmütige deutsche Soldat seine friegerische stätte muß hoch liegen, damit die Toten nicht ertrinfen". Wird Händler noch einen höheren Preis zahlen als der Vertreter der Arbeit verrichtet hat, spielt er zärtlich mit den Kindern seiner Wirts doch bei Hochwasser fast das ganze Moorgebiet überschwemmt. So Rammer! leute oder hilft ihnen willig bei ihren häuslichen Verrichtungen. war noch in diesem Frühahr die ganze zwischen Ruß und Heyde- Diese Vorgänge sind nicht ohne Interesse. Bisher behaupteten Ach, wären wir doch die Hunnen und Barbaren  , als die man uns, trug gelegene Bismardfolonie unter Wasser. Menschen und Bieh die Landwirte, eine direkte Verbindung zwischen Erzeugern und wider besseres Wissen, Hinstellt! Führten wir den Krieg doch nur muzten sich direkt bis unter die Dächer der Wohngebäude hinauf Verbrauchern sei nur möglich, wenn die Gemeinden sich verpflich vier Wochen in jenen Departements von Frankreich   wie die Horden retten; durch Löcher, die in das Dach oder den Seitengiebel ges teten, bestimmte Mengen zu einem auf Jahre festgelegten, jehr Attilas  , die Vertreter der Departements würden schnell Herrn brochen wurden. stedten Pferde und Kühe die Köpfe heraus, um hohen Preise abzunehmen. Jetzt zeigt sich, daß es auch anders Poincaré   und Herrn Delcaffé fußfällig um Friedensschluß unter jeder nicht zu erstiden. Einige Wochen lang blieben die Kolonisten vom geht! von uns gewollten Bedingung anflehen. Verkehr und von der Mitwelt abgeschlossen. Gegen Mittag Auf der Rückfahrt nach Tilsit   begegneten uns einige Wagen Soweit die Korrespondenz. Wenn nicht aus menschlichen, so kamen wir durch das Elch moor vor Heydekrug  . Dicht am Wege mit Flüchtlingen, die das alte beim wieder aufiuchten; andere follte man doch wenigstens aus politischen Gründen troz alledem im Moor lagen mehr als ein Duhend Elche, weiter im Hintergrund| Wagen führten Flüchtlinge in das Innere des Landes. In der der ritterlichen" Ariegführung ben Vorzug geben!

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