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Nr. 5. 32. Jahrg.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

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Telegramm Adresse:

,, Sozialdemokrat Berlin",

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz  , Nr. 151 90-151 97.

Dienstag, den 5. Januar 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morizola, Nr. 151 90-151 97.

Artilleriekämpfe an der Westfront.

Westlicher Kriegsschauplah. Die Meldung des Großen Hauptquartiers   Nationalismus oder Inter­

Der französische Tagesbericht.

fanterie um 500 Meter vor. Zwischen Oise   und Ma as zer­

Amtlich. Großes Hauptquartier,

4. Januar 1915.( W. T. B.)

den

nationalismus.

Wir erhalten aus Amsterdam   zwei Telegromne unieres Rorreipondenten, von denen das zweite die treffende

Paris  , 4. Januar.  ( W. T. B.) Gestern nachmittag 3 Uhr wurde amtlich bekanntgegeben: Nördlich der Lys behaupteten wir Westlicher Kriegsschauplatz. die an den vorhergegangenen Tagen gewonnenen Stellungen. Der Abgesehen von mehr oder weniger schweren ritit des ersten bildet und zugleich erkennen läßt, wie sehr Feind zeigte sich tätig in der Gegend von Zonnebeke, welches er hef.ig beschoß. Zwischen Lys und Arras   herrschte nahezu Artilleriekämpfen herrschte an der Front im eine Saltung, wie sie die englische Unabhängige Arbeiter­partei einnimmt zur Erhaltung der Internationale und zur völlige Ruhe. In der Gegend von Albert und Rohe fanden allgemeinen Ruhe. Nur bei Thann   im Ober- Stärkung des Sozialismus beiträgt, während der Stand­Artilleriekämpfe statt. Nahe 2a Boisselle rüdte unsere In Elsaß   zeigte der Feind lebhafte Tätigkeit. Nach punkt, den Vaillant und mit ihm viele französische   Ge­störte unsere schwere Artillerie verschiedene Schanzarbeiten auf einem überwältigenden Feuer auf die Höhe west- nossen einnehmen und immer einseitiger betonen, immer bem Plateau von Louvent, von denen aus der Feind unsere Ar- lich Sennheim   gelang es ihm in den Abend- weiter abführt von der Möglichkeit, trotz allem momentanen beiten störte. Weſtlich und östlich von Graonne lebhafte Artillerie- stunden, unsere zusammengeschossenen Schüßen- Trennenden das dauernd Gemeinsame zu ſehen und zu er­Schützen- halten. Bei Beau- Séjour fand ein Infanteriegefecht statt, in dem wir dem gräben auf dieser Höhe und anschließend das Feinde große Verluste beibrachten. Im Gruriewald unternahmen von uns hartnäckig verteidigte- in den letzten die Deutschen   zwei erfolglose Angriffe. Auf diesem ganzen Teil Tagen öfters erwähnte Dorf Steinbach zu teien eine lebhafte Tätigkeit. Im Gebiete von Vernehmen. Die Höhe wurde nachts im Bajonett­dun und auf den Maashöhen Artilleriekämpfe. Wir gewannen angriff von uns wieder genommen, um den Ort noch etwas Gelände auf den Wald von Le Bouchot und das Bvis Steinbach wird noch gekämpft.

fämpfe. Bei Berthes- les- Hurlus rückten wir 300 Meter weit vor.

der Front entfaltete die Artillerie beider Par­

Lepretre zu. In den Vogesen   besezten wir einen feindlichen Schüßengraben nahe den Schütengräben in der Ebene. Bei Ban­de- Sapt und im Fovctal Artilleriekämpfe. Im Obereljan behaupteten wir unsere früheren Gewinne in der Gegend von

Thann  . Wir befchoffen einen Zug im Bahnhof Altkirch   und zer störten die Eisenbahn zwischen Karspach und Diespach südwestlich

Altkirch   an einzelnen Stellen. In allgemeinen muß die merk liche Verlangsamung, die in der Wirksamkeit unserer Offensive festzustellen ist, den ununterbrochenen Regenfällen zugeschrieben werden, welche den Boden auf­weichen und überall Operationen beinahe unmöglich machen.

Paris  , 4. Januar.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 3. Ja­nuar 11 Uhr abends: Den lesten Nachrichten zufolge ist eine Aenderung der Lage eingetreten. Das Wetter auf beinahe der ganzen Front ist andauernd sehr schlecht.

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Deftlicher Kriegsschauplatz.

Die beiden Telegramme lauten:

Amsterdam  , 3. Januar.  ( Privattelegramm des Vor­wärts".)

Vaillant protestiert in der Humanité" gegen einen vor­

eitigen Friedensschlußz und erklärt, die Verschärfung des Kampfes

jei eine gebieterische Pflicht. Darum sei auch die japanische Schon sei die Intervention in Flandern   notwendig. Deffentlichkeit über die Verzögerung des Appells an Japan   er­staunt, bald aber werde sie entrüstet sein. Es gäbe feine ostajiafi­

Die Lage im Osten hat sich nicht verändert.chen Interessen Frankreichs  , die den französischen   und elfäjjijchen Unsere Angriffe in Polen   östlich der Rawka Boden und für die Belgier das Beigienland aufwiegen fönnten. Die werden fortgesetzt.

Oberste Heeresleitung.

Keine Bomben über Saarlouis   geworfen. günstige Basis für die weiteren Greignisse. In den Kar­

völlige Niederlage Deutschlands   fei Frankreichs   Seil und die Frei­heit der Bölfer. Die schleunigste Durchfeßung der japanischen Intervention mit allen geeigneten Mitteln jei der Wille der Nation und die Pflicht der Regierung.

Vaillants Artikel ist an zwei Stellen zensuriert. Die eine davon läßt nach dem Gesamtsinn erraten, daß von einer 2 and= abtretung an Japan   die Rede war.

Amsterdam  , 3. Januar.  ( Privattelegramm des Vor­warts".)

Der österreichische Generalstabsbericht. Wien  , 4. Januar.  ( W. T. B.) Amtlich wird ver­lautbart: 4. Januar 1915: In den hartnäckigen Kämpfen in dem Kanme südlich Gorlice  , die sich unter den schwierigsten Witterungsverhältnissen abspielten, sicherten sich unsere braven Truppen durch Besißnahme einer wichtigen Höhenlinie eine Labour Leader kritisiert das französische   Parteimanifest und schreibt, daß dieses nicht der Wiedererwedung der pathen keine Veränderung; im oberen 11ngtale nur kleinere nternationale zugute komme. Wir sind stolz, daß wir Englands Fehler anerkannten und unser Aeußerstes für die Her­ftellung des Rechts versuchten. Im Anfang des Krieges überwog der deutsche   Abscheu vor dem Zarismus den Antimilitarismus. Das französische   Manifest aber fagt tein Wort über die Russenallianz, was unit so verwunderlicher ist, als unmittelbar der Bericht über die Verhaftung fünf russischer Sozialisten folgt. Die französischen   Sozialisten müssen zuerst i m eigenen Hause Ordnung machen.

Saarbrüden, 4. Januar.  ( W. T. B.) Nach Mitteilung von Gefechte. zuständiger Stelle hat die Meldung von Bombenwerfen über Lies­Dorf bei Saarlouis   teine Bestätigung gefunden.

Clemenceaus Ruf nach den Japanern.

Während der Kämpfe der Weihnachtszeit wurden am nördlichen Kriegsschauplas 37 Offiziere und 12698 Mann gefangen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Die Bedeutung der Festung Przemysl  .

( Im Moskauer, Rußkoje Slowo" schreibt Oberst Michai­Towski über die Bedeutung der Festung Przemysl  , die sich leider immer noch im Besize der Desterreicher befinde":

Paris  , 4. Januar.  ( W. T. V.) Clemenceau   erklärt in Homme Enchain", er glaube zu wissen, daß die Frage der japani­fchen Einmischung ernsthaft geprüft werde. Er fordert noch­mals dringend die Einmischung. Es sei kindisch, einzig und allein auf den Erfolg des berüchtigten Aufreibungsfrieges gefunden, welche die Straßen Wlotschowa- Kielze auf Lupuschno, zu vertrauen, welcher die Verbündeten ebenso wie die Michala- Gora und Wotmino- Poliahno decken. In Galizien   griffen einde aufreibe. Der Schüzengrabenfrieg fönne niemals ledig- wir die Stellungen des Feindes im Raume von Gorlice   lebhaft an lich durch Erschöpfung des Gegners zum Sieg führen. Die Regie- und Maschanka und Ropitcha bemächtigten wir uns, trot außer­rung, welche den Beweis großer Tätigkeit erbracht habe, müiffe auch gewöhnlichen hartnäckigen Widerstandes, den der Feind dort leistete. die Kontrolle über die militärische Attion ausüben, ohne daß dadurch Nach heftigen Stämpfen griffen wir die Verteidigungswerke und das die Entschlußfreiheit des Oberkommandos eingeschränkt werde. Sie Dorf Maschanka an, dabei machten wir etwa 3000 Gefangene, dar- Viel hängt von Przemysl   ab. Die Garnison dieser Festung sei schließlich an der Macht, um zu regieren, nicht um die große unter 68 Offiziere und erbeuteten 4 Geschüße und 15 Maschinen- hat neuerdings Ausfälle versucht die zurückgewiesen wurden. Wir Pose einzunehmen. Wenn die Regierung glaube, durch die Er- gewehre. Weitere Kämpfe dauern noch fort. Die wütenden An- dürfen nicht fortwährend die Versuche der Festungsbefagung. die flärung, die militärische Aktion gehe sie nichts an, alle Energie auf- griffe des Feindes, die von gepanzerten Kraftwagen unterstützt Blockade zu brechen und ihre Tätigkeit damit zu erklären suchen, daß gewendet zu haben, sei es nicht verwunderlich, wenn sie weder über wurden, schlugen wir unter Artillerierfeuer, mittels Bajonett und die Lage der Festung verzweifelt fei, so wie wir mehr mit dem Mute die Vorbereitungen der Offensive noch über die etwaigen Erforder- mittels Handgranaten ab. In der Bukowing haben wir nach unseres Heeres als mit den Fehlern und Mängeln unserer Gegner nisse eines Kampfes bis zum Aeußersten, dessen Dauer niemand er- einem Kampfe Storemnetz und Radautſch beſezt, wobei wir eben- rechnen müssen. Die Einnahme von Przemysl   wäre jest messen könne, Bescheid wisse.

falls Gefangene machten.

Köln  . 3tg."

Oestlicher Kriegsschauplah. pressemeldung über die Lage in Galizien  . Strieges) und nicht mehr in der Lage feten, die Starpathemväſſe zu

in jeder Hinsicht notwendig. Ueberhaupt solle man doch nicht glauben, daß die Desterreicher und Ungarn   vollständig geschlagen ( barüber aber berichten gewisse russische Blätter schon seit Anfang des verteidigen. Der Optimismus gewisser Schriftsteller sei übel ange­Der russische Schlachtbericht. Wien  , 4. Januar.  ( W. T. B.) Der Kriegsberichterstatter der bracht. Die Desterreicher und Ungarn   verteidigten Sonn- und Montagszeitung telegraphiert am 3. Januar abends ich mutig und mit großer Beharrlichkeit, und in den Bon der holländischen Grenze, 4. Januar.  ( T. U.) Der seinem Blatte: Die russische Offensive in Westgali- russischen Offizierskreisen werde der Gegner teineswegs unterschätzt. russische amtliche Bericht vom 3. Januar lautet: In Ostpreußen   sien schien ursprünglich eine Umfassung unserer Kräfte über Die Kämpfe in den Karpathen seien keineswegs zu Ende." und im Raume von Mlawa   vereitelten wir die Versuche der Deut- Neusandec gegen Krakau   zu bezwecken, was eine ähnliche Situation schen zur teilweisen Wiederaufnahme der Offensive. An der geschaffen hätte, wie in der Schlacht bei Limanowo. Runmehr Die Kämpfe in den Karpathen. Weichsel   bei der Insel Janostwa gegenüber Wissograd beschossen steht fest, daß die Russen auf unsere Karpathenkräfte drücken, um unsere bewaffneten Boote mit Erfolg die feindliche Artillerie. ungehindert frontal vom Dunajec   über Bochnia   gegen ( W. T. B.) Der, Pester Lloyd" Zwischen der unteren Weichsel   und der Pilica   unternahmen die Krakau   vorzustoßen. Diese Absicht scheitert an unseren meldet: Laut Berichten, die an hiesigen amtlichen Stellen eingelaufen Deutschen   eine Reihe von Angriffen, die durch ihre schwere Ar- günstigen Stellungen am Dunajec  , wo wiederholte Angriffe der find, gestaltet sich die militärische Lage in den Karpathen andauernd tillerie unterstützt wurden. Unsere Truppen, die auf dem linken Russen der heftigste gestern unter furchtbaren Verlusten günstig. Die russischen Truppen haben nirgends Raum gewonnen. Ufer der Bzura bei Witkowika vorgehen, schlugen zwei feindliche zusammengebrochen sind. Der Vorstoß der Russen gegen den Ihrem Vordringen ist von unseren Kräften zum größten Teile jen Angriffe ab. An der Rawka schlugen wir Angriffe bei Dolezt Uzsoferpaß ist ebenso wie die Kämpfe in den Ostkarpathen von seits des Grenzkammes Einhalt geboten worden. Wo sie ungarisches zurück. Am 31. Dezember entfaltete der Feind eine außergewöhn- untergeordneter Bedeutung. Ungarischen Blättern zufolge Gebiet betreten fonnten, wurden sie hart an der Grenze zum Etchen liche Rührigkeit im Raume zwischen der Rawka und den Mün- haben in den jüngsten Tagen heftige Kämpfe in den Karpathen gebracht. Von unterrichteten Stellen wird mit Bestimmtheit er­dungen der Bialaka und Nyika. Der Kampf dauert noch fort. stattgefunden, bei denen die russische Armee insbesondere bei wartet, daß sie auch von da binnen fürzester Zeit zurückgetrieben sein Südlich an der Pilica   haben Stämpfe gegen unsere Stellungen statt. Defermezoe und im Batorezatal schwere Verluste erlitten haben, werden,

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Budapest  , 4. Januar.