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blieben sind. Einige der preußischen Konservativen haben in diesen Er meinte, daß nicht der Angeschuldigte von den anderen bedrängt Tagen fundgegeben, daß auch nach diesem gewaltigen Voltsfriege worden sei. Der Vertreter der Anklage plädierte auf tätlichen An

Russische   Lieferungen an Frankreich  . Die Baseler Nachrichten" melden, daß der russische Ministerrat ihr politischer Standpunkt sich nicht ändern wird. Wie der Fürst griff im Sinne der Anklage und beantragte unter Annahme eines einem Vorschlage der französischen   Regierung zugestimmt habe, dem­zu Salm- Horstmar in der Kreuzzeitg.", hat der Abg. v. Dewig in minder schweren Falles die Mindeststrafe von zehn Jahren Gefängnis. zufolge fie 25 Millionen Pud Getreide und 6 Millionen Bud der Zeitschrift Das junge Deutschland  " das geradeheraus gesagt. Der Verteidiger bat um Freisprechung des Angeklagten. Das Ober- 3uder von Rußland   erwirbt; obwohl die Lieferung auf mehrere Er will feine Schwächung der Exekutive  " und meint, daß eine Demokratie niemals den Besten lange als Besten dulden" fann. friegsgericht kam zu der Ansicht, daß nicht tätlicher Angriff, sondern Monate verteilt worden sei, habe Frankreich   bereits die ganze Kauf­So erhebt er schon jetzt gegen die Befriedigung demokratischer der mildere§ 96 des Militärstrafgesetzbuchs, widersetzung, summe der russischen Regierung gutgeschrieben und die Transport­Gelüste der Wähler" Widerspruch. Herr v. Dewiß gehört wenigstens anzunehmen sei, und es erkannte dementsprechend auf zwei Jahre und Versicherungskosten vorausbezahlt. nicht zu denjenigen, die im Sturm ihre ganze Weltan- und sechs Monate Gefängnis. Unter recht merkwürdigen schauung verloren haben, weil sie fie äußerlich trugen Ehrenbezeugungen, Verbeugungen, wobei er fast den Erdboden bc­wie einen Hut. Daß wir seine Ansichten nicht teilen, ist, selbst rührte, verließ der Angeklagte die Anklagebant. Draußen auf dem in der Zeit des politischen Burgfriedens, eine Selbstverständ- Flur versuchte er fortwährend unter Tränen dem Dolmetscher die Hände zu küssen.

lichkeit."

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Wir haben mit den Herren v. Dewiß und Fürst zu Salm- Horst­mar noch geringeres gemein als das Berl. Tagebl.", aber die Anerkennung der Selbsttreue können wir ihnen eben so wenig ver­fagen.

Kreis Hindenburg.

Die Kriegsausgaben Hamburgs  .

Der Hamburger Senat   beantragte bei der Bürgerschaft für die aus dem Kriegsverhältnis zu erwartenden außerordent lichen Ausgaben, die Bewilligung von weiteren zehn Millionen Mart. Bisher sind fünfzehn Millionen bewilligt, über die bis auf 100 000 m. verfügt ist.

( Wiederholt, weil nur in einem Teil der gestrigen Auflage.) Der badische Landtag

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Das Lied von den deutschen   Arbeitergrofdjen singt die Volfs­zeitung" in ihrer Sonntagsnummer weiter. Wir sollen diesem Blatt gegenüber uns geleistet haben cinc bewußt falsche Ber= dächtigung, fälschten" den Sinn unserer früheren Ausführungen, hätten die Ausführungen der Volkszeitung" in ganz unqualifi zierbarer Weise entstelt" usw. usw.

Uns mit der Volkszeitung" in dieser Tonart zu messen, halten wir für unter unserer Würde.

Dem Beispiel seiner größten, icht 68 000 Einwohner zählenden Landstadt folgend, hat jetzt auch der etwa 170 000 Einwohner zählende Landkreis Zabrze   beschlossen, die landesherrliche Genehmigung zur Aenderung seines Namens in Hinden= burg O.-S. zu erbitten. Der an ihn gerichteten Bitte um tritt am 4. Februar zu einer furzen Session zusammen. Erklärung des Einverständnisses zu dem Beschluß hat General­feldmarschall v. Hindenburg   an den Landrat in Zabrze   ent- Die Beziehungen des Dr. Weill zum Berliner   Tage- gesandt worden, stellten wir richtig, dies sei doch der Fall, und

sprochen.

zunächst in Posen nehmen.

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Der neuernannte Verwaltungschef Herr v. Brandenstein ist als fonservativer Barlamentarier in weiteren Kreisen bekannt. Im Ab­geordnetenhause vertrat er u. a. die Verschlechterung der Geschäfts­ordnung; im Reichstage, dem er nur bis 1908 angehörte, hielt er die vielbesprochene Philippika gegen das Berliner   Nachtleben.

blatt".

Hierzu schreibt uns Genosse Ledebour  :

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Zur Sache selbst: Der Vorwärts" hat in seiner Weihnachts­nummer die Mitteilung gebracht, der holländische Gewerk­schaftsbund habe sich an die Gewerkschaftszentralen aller Länder mit einem Aufruf für die notleidende organisierte belgische Arbeiterschaft gewandt. Da die englische Presse geflissentlich ver­breitete, dieser Aufruf sei an die Deutschen   und Oesterreicher   nicht bemerkten dazu die Selbstverständlichkeit, die aber in diesem Zu­jammenhang gesagt werden mußte, die Arbeiter dieser Länder wür­Deutsche Verwaltung in Russisch- Polen. Wie der Vorwärts" am 1. Januar mitteilte, hat das Berliner   den hinter der Opferwilligkeit ihrer englischen und französischen  Für die von den deutschen   Truppen besetzten Gebietsteile von Tageblatt" meine Ausführungen über seine Beziehungen zum Dr. Klassengenossen kaum zurüdstehen. Wir stellen das fest, nicht um die Volkszeitung" abzuwehren, Russisch- Polen ist eine Zivilverwaltung mit Wirkung Weill   damit zu entkräften gesucht, daß es erflärte, ihm feine sondern um der Wahrheit willen. Der Vorwärts" brauchte sich vom 5. Januar 1915 eingesetzt worden. Zum Verwaltungschef ist Informationen", sondern nur" Vorabdrücke" geliefert nicht zu schämen, wenn er aus eigener Jnitiative das Wort er­der Regierungspräsident 3. D. v. Brandenstein unter Beilegung des zu haben. Das ist eine ebenso geistvolle Ausrede, als wenn jemand Prädikats Exzellenz ernannt. Der Verwaltungschef wird seinen Sitzversichert: ich habe dem X. tein Obst geliefert, sondern nur griffen hätte für die notleidende belgische Bevölkerung. Wir führen epfel. Jene Vorabdrücke" sind eben das, was ich, um dem mit Strieg nicht mit der organisierten Arbeiterschaft Belgiens  , sondern mit der belgischen Regierung und mit der belgischen Armee. Diese solchen Einrichtungen und Ausdrücken nicht vertrauten Leser aber sind nicht mehr im Lande oder stehen nur noch an der Grenze. eine nähere Erläuterung zu ersparen, mit dem generellen Auszu aufgerufen. drud Informationen bezeichnet habe. Ich muß nun allerdings, 3u ihrer Hilfe hat auch der holländische Gewerkschaftsbund nicht um den Winkelzug des B. T." zu entkräften, diese Erläuterung Wer im Angesichte dieser Tatsachen den Vorwurf zu erheben nachholen. Unter Vorabdrucken versteht man im Zeitungswesen wagt, wir hätten gebettelt zugunsten der feindlichen Belgier", dent gesonderte Abdruce von Artikeln und Notizen, die vor dem Er­scheinen eines Blattes aus Gefälligkeit anderen Zeitungen oder auch steht es eigenartig an, anderen bewußt falsche Verdächtigung" Jahre Zuchthaus für Spionagevergehen. Korrespondenten zur Information für ihr Blatt überwiesen vorzuwerfen! Die Arbeitsgemeinschaft für das Bauhandwerk Leipzig  , 4. Januar.  ( W. T. B.) Heute fand vor dem zweiten werden. Auch vom Vorwärts" holte Weill   oder sein Sekretär jeden Abend solche Vorabdrucke für die Humanité" ab und ging danit, etwa von Groß- Berlin, Straffenat des Reichsgerichts unter dem Vorsiz des Senats- 12 Uhr nachts, zunt Berl. Tagebl.", um auch dort Vorabdrucke ent­präsidenten Dr. Menge der erste Spionageprozez im neuen gegenzunehmen. Hierauf telephonierte er das für ihn brauchbare Material die sich aus den 20 Verbänden der Vertreter der Arbeitgeberver= Jahre statt. Angeklagt ist der Schreiber Alfons Reutenauer nach Paris  , so daß die" Humanité" gewisse Mitteilungen in der bände in den Baugewerben Groß- Berlins" und sämtlichen bau­aus Kiel, gebürtig aus dem Elsaß  , wegen versuchten Ver- Morgennummer ebenso früh bringen konnte, wie der Vorwärts" gewerblichen Arbeiterorganisationen ohne Unterschied der gewerf­rats militärischer Geheimnisse. Der Angeklagte hat oder das Berl. Tageblatt". Solche Liebesdienste sind natürlich schaftlichen oder politischen Richtung gebildet hat, richtet an die Be­in den Jahren 1907 bis 1913 bei der zweiten Matrosendivision in durchaus angebracht und empfehlenswert zwischen Blättern der hörden eine Eingabe, in der sie unter eingehender Darlegung der Stiel gedient, zuletzt auf dem Kreuzer Goeben", er mußte jedoch nämlichen Barteirichtung. Sie sollten aber meiner Ansicht nach derzeitigen überaus schlechten Wirtschaftslage des Baugewerbes im Oktober 1918 wegen schlechter Führung entlassen werden. In nicht statthaft sein zwischen gegnerischen Blättern, da sie den Liebes Maßnahmen zur Besserung vorschlägt. Insbesondere wird die nichtöffentlicher Verhandlung wurde der Angeklagte unter Gin- dienſtempfänger in eine unwürdige Abhängigkeit bringen von einem beschleunigte Vergebung aller bereits bewillig arbeiten erstrebt und ferner gebeten, bei der Vergebung neuer rechnung einer ihm am 31. Juli 1914 in Stiel auferlegten ein- Gegner. Eine solche Abhängigkeit ist aber besonders unstatthaft für ten oder noch in Angriff zu nehmenden Bau­einen Mann, der neben seiner Berufstätigkeit als Zeitungs­monatigen Gefängnisstrafe wegen versuchten Verbrechens der forrespondent doch auch Pflichten als sozialdemokratischer Reichstags- Arbeiten von fiskalischen Bedenken wenigstens während der Dauer Spionage zu vier Jahren, sechs Monaten und einer abgeordneter zu erfüllen hatte. Weil hat übrigens nicht bloß des Krieges Abstand zu nehmen, unlautere Schleuder= Woche Zuchthaus und zehn Jahren Ehrenrechtsverdurch seinen Sekretär" sondern auch persönlich mit Redakteuren des angebote zurückzuweisen, bei der Veranschla= gung der Arbeiten die sehr erheblich höheren I u st verurteilt. Ferner wurde die Zulässigkeit der Polizei- Tageblatt" verkehrt. Herstellungskosten zu berücksichtigen, sowie allen aufsicht ausgesprochen. Der Angeklagte hatte dem französischen  Unternehmern behördlicher Bauarbeiten die Innehaltung der tarif Nachrichtenbureau einen Bericht über Einrichtungen auf deutschen  lichen und ortsüblichen Arbeitsbedingungen zur strengsten Pflicht Kriegsschiffen zugesandt. Dieser Brief gelangte infolge eines zu machen." Schreibversehens des Angeklagten nicht an seine Adresse, sondern führte zur Festnahme des Angeklagten.

Fahnenflucht eines Unteroffiziers.

Vor dem Kriegsgericht in Halle hatte sich der aktive unter offizier Göbler vom 93. Infanterieregiment in Dessau   unter der schweren Beschuldigung der Fahnenflucht im Felde zu verant worten. Es ist das der erste Fall wirklicher Fahnenflucht vor dem

Die Revolution in Paraguay  .

Buenos Aires  , 3. Januar.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die Regierung hat einen Bericht der Argen­ tinischen   Gesandtschaft aus Asuncion   erhalten, daß die Um­sturzbewegung in Paraguay   erst i dt sei; einige Abteilungen Aufständischer haben die argentinische Grenze überschritten und sind entwaffnet worden.

Der neue Vizekönig von Jrland. London  , 4. Januar.  ( W. Z. B.) Lord Wimborne ist als Nachfolger von Lord Aberdeen zum Bizekönig von Irland

ernannt worden.

Deutsches Reich  .

Die Arbeitslofensiffer im Buchbinderverband befindet sich wieder im Steigen. Den 3027 Arbeitslosen, die der Verband ant 19. Dezember zählte, stehen 3240 gegenüber, die am 24. Dezember als arbeitslos gemeldet waren. Das ist ein Mehr von 213 Arbeits­lojen. Voraussichtlich wird die Steigerung weiter anhalten. Von Buchbindern waren am 24. Dezember 1042 als arbeitslos gemeldet, von Arbeiterinnen in der Buchbinderei 2198. Die verhältnismäßig große 3ahl der Einberufenen läßt die Zahl der Arbeitslojen natür­lich nicht unberührt. Die größte Zahl der Arbeitslosen stellen noch immer Berlin  ( 118) und Leipzig  ( 106). Neben diesen beiden Zahl stellen, die nur durch ihre große Gesamtmitgliederzahl auch hier an erster Stelle stehen, fallen besonders diejenigen auf, in denen besondere Branchen vorherrschen, so Eisenberg( 58) und Pforzheim  ( 62) mit ihrer Stuisindustrie, Krefeld  ( 20), Sonneberg  ( 78), Anna­ berg  ( 52) und Nürnberg  ( 51) mit ihrer Kartonagen-, Bapierwaren­und Ruruspapierwarenindustrie. Noch schärfer tritt diese Er­scheinung in den Arbeitslosenziffern der Arbeiterinnen zutage. Hier warten wohl auch Berlin  ( 592) und Leipzig  ( 220) mit größeren heim( 43) und die Kartonagens, Zuruspapier( un) Bapicunaburg

Feinde, den das Gericht in der fünfmonatigen Kriegsdauer abzu­urteilen hatte. Der Unteroffizier benutte am 26. Auguſt bei dem dritten Gefecht, das er in Frankreich   mitmachte, eine Gelegenheit, um sich aus der Schüßenlinie zu drücken. Er fehrte mit der Behauptung, der Die amerikanische   Einwanderung. Zünder eines Schrapnells habe ihn an den Arm getroffen, in das Quartier­dorf des Regiments zurück, legte seinen Arm in eine Binde und schloß Washington  , 3. Januar.  ( W. T. B.) Der Senat hat einen sich einem Gefangenentransport nach Brüssel   an. Unterwegs wollte Gefeßentwurf über die Einwanderung angenommen mit einem die er zunächst mit einer Munitionskolonne zur Front zurückkehren. Er Einwanderung von Analphabeten verbietenden fuhr aber nur bis Valenciennes   mit." Als er dort einen nach Artikel. Präsident Wilson ist gegen deren Ausschließung und Deutschland   fahrenden Verwundeten zug fab, faßte er den hat mitgeteilt, daß er ein Beto gegen diesen Entwurf einlegen Entschluß, in die Heimat zu fahren. Er bestieg den Zug, werde. Der Senat hat einen Zusazantrag dazu angenommen, Bahlen auf, aber auch die Etuisbezirke Eisenberg( 131) und Pforz der ihn bis Köln   brachte, von wo aus er auf eigene Faust nach der belgischen Acerbauern die Einwanderung gestattet.

Aus der Partei.

Straferlaf.

Deiiau fubr. Dort hielt sich der Unteroffizier vier Tage bei seiner zufünftigen Schwiegermutter auf. Nach einer Aus­sprache mit seinem Vater begab er sich dann wieder nach Brüssel   und meldete sich dort bei der Sammelstelle für Versprengte. Aber schon am nächsten Tage fuhr er zurüd nach Dessau  , um sich wiederum bei der Schwiegermutter zu verbergen, wo er nach vier Tagen gefunden wurde. Als Grund seiner Tat gab der Unter­Der verantwortliche Redakteur unseres Parteiblattes in offizier an, daß er mit 17 Jahren einmal ein Nervenleiden gehabt Waldenburg   in Schlesien, Genosse Franz, hat eine Nachtrags­hätte, und sich jetzt nicht mehr start genug fühle, um die verfügung erhalten, wonach die gegen ihn erkannten Strafen in Höhe Schrednisse des Krieges zu ertragen! Der Anklage von 4% Monaten Gefängnis und 600 M. Geldstrafe vertreter hielt ihm das für die Beurteilung seiner Tat zugute und unter den Amnestieerlaß fallen. Alle verhängten Strafen waren zur beantragte die Mindeststrafe von fünf Jahren Gefängnis, 3eit des Amnestieerlasses noch nicht rechtskräftig, sie lagen bei der Degradation und Versetzung in die zweite Klasse des Soldaten- Revisionsinstanz. Jest, nachdem die Revisionen zurückgezogen worden standes. Das Gericht erkannte auf diese Strafen. sind, sind auch die Strafen erlassen worden.

worden.

Aus Industrie und Handel.

leie an Verbraucher abgeben. Es wird nur an die Groß­händler geliefert; auch sind neue Großhändler auf dem Plan erschienen, darunter Angestellte der Mühlen. Alle aber stecken mit den Mühlen unter einer Dede. Die Mühlen also profi­tieren davon, daß heute allgemein für Stleie 15,50 M. von dem Verbraucher gezahlt werden müſſen.

zentren Nürnberg  ( 300), Dresden  ( 140), Lahr  ( 92) ( 143) stellen ihren Teil. Die Orte, in denen der reine Buchbinderei betrieb vorherrscht, treten bei der Statistik auffallend zurück.

Zum Militärdienst einberufen waren am 24. Dezember ein schließlich der 489, die zurzeit ihrer regulären Dienstpflicht ge­nügen, 4080 Buchbinder. In der Weihnachtswoche sind neu hinzu­gekommen 22. Als gefallen sind uns bis zum Abschluß dieser Nummer 105 Verbandsmitglieder gemeldet.

Lezte Nachrichten.

Deutsche   Gefangene aus Afrika   in England. Berlin  , 4. Januar.  ( W. T. B.) Die African Mail" berichtet unter dem 25. Dezember auf Seite 121 aus Liverpool  : In Liverpool   machte die Ankunft des Dampfers Akassa" von der Elder- Dempster- Linie mit einer Anzahl deutscher Gefangener aus Westafrika   Aufsehen. Die Gefangenen trugen fast alle leichte Tropenuniformen und standen unter der Vedeckung malerisch ge­Kleideter Mitglieder der eingeborenen westafrikanischen Polizei­truppe. Alle Gefangenen wurden zu einem Eisenbahnzug gebracht und nach einem nicht bekannt gegebenen Bestimmungsort übergeführt. Basel, 4. Januar.  ( W. T. B.) In England sind vierzig Missionare und Missionstaufleute aus Kamerun   ein­getroffen, die zum Teil schon auf der Goldküste interniert waren.

( Wiederholt, weil nur in einem Teil der gestrigen Auflage.) Verurteilung eines russischen Kriegsgefangenen. Vor dem Oberkriegsgericht des III. Armeekorps hatte sich gestern ein russischer Kriegsgefangener unter der Anklage des tat­,, Wie Höchstpreise umgangen werden." lichen Angriffs gegen einen Vorgesezten im Felde zu ver­Zu diesem Thema schreibt man uns: antworten. Die Vorgänge, auf die sich die Anklage stützt, haben sich am 13. Oktober im Gefangenenlager in Guben   abgespielt. An Die Müller dürfen 3. B. für Kleie als Produzenten nur jenem Tage war in der Nähe des Zeltes 6 eine Kantine eröffnet 13 M. pro 100 Kilogramm fordern; die Großhändler nur Es drängten fich zahlreiche Ruffen an die Kantine 15,50 M. Der Erfolg" ist, daß die Mühlen überhaupt keine heran, um Bigarren, Brot und anderes zu kaufen. Bald follte es dann zwischen den Gefangenen zu Streitigkeiten kommen. Es war Brot gestohlen worden und infolgedessen kam es zu größeren Ansammlungen. Der Angeklagte war der Ansicht, man habe ihn im Verdacht, gestohlen zu haben, und man bedränge ihn fort­während. Der Wehrmann Wenzke, der Posten stand, suchte die Ge­fangenen erst durch Bewegungen mit dem Arm, dann durch Zeichen mit dem geschulterten Gewehr dazu zu veranlassen, sich zu zerstreuen. Es mochten etwa 800 Russen sich angesammelt haben. Da jah W., wie der Gefangene Mucha von der Seite auf ihn zukam und sein Gewehr am Kolben sowie am Lauf ergriff. Im nächsten Augenblid spürte 2. einen scharfen Ruck an der Waffe. Er brachte sie aber fofort wieder in seine Gewalt und versetzte dem Gefangenen einen Stolbenschlag gegen den Kopf. M. floh darauf, doch wurde er von Safer unterliegt bei Abnahme von 3 Tonnen und weni­23. verfolgt und festgenommen. Jetzt fiel der Erzedent in die Knie ger nicht dem Höchstpreise( nach der neuen Bundesratsverord­und flehte um Schonung. Vor dem Kriegsgericht, vor dem nung). Was machen nun die Abgeber von Hafer? Hafer der Angeklagte durch einen Dolmetscher unterſtügt wurde, verkaufen die Großhändler eben nur noch dreitonnenweise. behauptete Durazzo  , 2. Januar.  ( W. T. B.)( Meldung der Agenzia er habe den Wehrmann nicht angreifen, So habe ich vorige Woche an einent Tage mehrere hundert sondern nur bei ihm schutz vor den nachdrängenden Ruffen Zentner Hafer gekauft, und zwar von einem Händler und Stefani". Verspätet eingetroffen.) Bei dem ersten Kampf um die suchen wollen. Besonders zwei russische Juden hätten es auf ihn immer in Posten von 60 Zentnern; an einem Tage mehr Höhen von Sasburkl(?) 30gen sich heute die Anhänger Essad abgesehen gehabt. Ein als Zeuge vernommener anderer russischer als 20mal. Der Händler hat nun auch an dem einen Tage Pasch as zurück. Es wurde der Belagerungszustand ver Striegsgefangener jagte jedoch nicht zugunsten des Angeklagten aus. Imehr als 20 Bestätigungen und Rechnungen ausgestellt. hängt,

er,

Nun ist es aber sonderbar, daß der Verbraucher von den Großhändlern keine Kleie zu dem Höchstpreise von 15,50 M. erhalten kann.

Die Großhändler verkaufen nicht unter 19 M.! Um das Gesetz zu umgehen, verkaufen sie die leie unter der Be­zeichnung ausländische Kleie". Für diese ist nämlich kein Höchstpreis festgesetzt worden.

Amerifa und die deutschen   Reservisten. London  , 3. Januar.  ( W. T. B.) Das Reutersche Bureau meldet aus New York  : Die amerikanische   Regierung hat sich kürzlich mit der Frage der Bässe beschäftigt und hat einen deutschen   Offizier und drei Reservisten, die falsche Bässe hatten, von einem ausreisenden Dampfer entfernen laffen. Eine Anzahl von Personen ist wegen angeblicher Unterstützung der Abreise deutscher   Reservisten zum Heere verhaftet worden; strenge Maßregeln sind getroffen worden, um eine Wiederholung solcher Fälle zu verhindern. Auch find Vorkehrungen getroffen worden, um alle Bässe, die im Aus­lande Zweifeln begegnen, telegraphisch kontrollieren zu können. Kämpfe in Albanien  .