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Nr. 19.- 32. Jahrg.

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,, Sozialdemokrat Berlin",

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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplass, Nr. 151 90-151 97.

Dienstag, den 19. Januar 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplass, Nr. 151 90-151 97.

Die Bositionstämpfe in West und Ost dauern fort.

Westlicher Kriegsschauplatz. Die Meldung des Großen Hauptquartiers England und Amerika  .

Der französische   Tagesbericht.

Paris  , 18. Januar.  ( W. T. B.) Amtlicher Kriegs­bericht von gestern nachmittag 3 Uhr: Wir rückten im Gebiete von Nieuport und Lombartzyde ungefähr 200 Meter vor. Unsere Artillerie zwang die Deutschen  , ihre Schüßengräben in der

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 18. Januar 1915.( W. T. B.)

Weftlicher Kriegsschauplatz.

In Gegend Nieuport nur Artilleriekampf. großen Düne zu räumen, und zerstörte den nördlich dieser Düne be- Feindliche Angriffsbewegungen sind in den findlichen befestigten Vorbau. Sie beschoß die feindlichen Arbeiten letzten Tagen nicht wahrgenommen. An der auf diesem Frontteil und südlich von Saint Georges. Im Gebiete Küste wurden an mehreren Stellen englische von Ypern  , La Baffee und Lens fanden Artillerickämpfe statt. Minen angeschwemmt.

In Blangy bei Arras kam es zu einer ziemlich beftigen Aktion. Die Deutschen   bemächtigten sich der Gießereien von Blangy,

gegen unsere Schüzengräben in Beaulne wurde ebenfalls zurüd­

6. Nach telegraphischer Meldung wird der vollständige Text der englischen Antwort auf den Protest der Vereinigten. Staaten- Regierung gegen die britische Behandlung der neu­tralen Handelsschiffahrt in den allernächsten Tagen eingehen. Es wird dann Wilson und seiner Regierung obliegen, sich zu überlegen, was sie auf das Schriftstud der Asquithschen Re­flären und wie weit sie ihre Forderungen energischer wieder­gierung entgegnen, d. h. wie weit sie sich für befriedigt er­holen wollen. Nach der vorläufigen Inhaltsangabe der eng Bei La Boisselle nordöstlich Albert warfen lischen Protestbeantwortung, die von London   nach Amerika  welche wir sofort in energischem Gegenangriff zurückeroberten; unsere Truppen im Bajonettangriff Franzosen, größte Teil der amerikanischen   Presse die Erklärungen Eng hinübergekabelt wurde, bezeichnete zunächst der weitaus mir behaupteten uns dort. Unsere Artillerie fuhr fort, die sich im Kirchhof und im Gehöft südwestlich lands als recht befriedigend. Sie erkannte in den englischen  - die feindlichen Schüßengräben bei La Boisselle zu zerstören. Aus dem Abschnitt von Soissons   ist nichts zu melden. Zwischen davon wieder festgesetzt hatten, heraus, und Ausführungen eine gewisse Bereitwilligkeit zum Entgegen­Bailly und Craonue unternahm der Feind erfolglos einen machten 3 Offiziere 100 Mann zu Gefangenen. fommen und sprach die Hoffnung aus, über die strittigen Punkte, besonders über die Frage, wie sich die Untersuchung Angriff nahe der Zuckerfabrik von Troyon. Ein anderer Angriff Im Argonnerwalde wurden mehrere fran- amerikanischer Handelsschiffe vermeiden laffe, werde man gewiesen. Im Gebiet von Perthes und Beau Sejour dauerte zösische Gräben erobert, die französischen   Be- ficher zur Verständigung kommen. Seit turzent aber schlägt unser Fortschritt trotz der Heftigkeit des Sturmes an. Aus den Satzungen fast aufgerieben. die amerikanische   Presse, selbst jene, die sich bisher in offen durch die Kriegslage aufgeworfenen Fragen ganz auf Eng­Ein Angriff der Franzosen auf unsere lands Seite stellte, eine merklich schärfere Tonort an. Gie Stellungen nordwestlich Pont- a- Mousson führte erklärt jest größtenteils die statistischen Ziffern der englischen auf einer Höhe zwei Kilometer südlich Vilcey Antwortnote, durch die die englische   Regierung bemeisen mill, bis in unsere Stellung; der Kampf dauert noch Ausfuhr nicht nur nicht gelitten habe, sondern enorm gestiegen daß unter dem jezigen britischen Seekrieg die amerikanische sei, für mehr oder minder wertlos und findet, daß zwar in der Form die englische Erwiderung höflich und verbindlich fei, irgendwelche festen Zusicherungen und Versprechungen aber nicht enthalte, so daß im Grunde genommen alles so bleibe. wie es vor dem von der amerikanischen   Regierung er­hobenen Protest gewesen sei. Jedenfalls behalte England auch jetzt nach seinen Erklärungen noch freie Hand, in der onterbandenfrage ganz nach seinem Belieben zu verfahren und lediglich auf bloßen Verdacht hin amerikanische Handels­

Argonnen, von den Maashöhen und aus Woevre ist nichts Neues zu melden. Im Le Pretre- Wald bei Pont à Mousson erfolgte ein deutscher   Angriff, welcher abgewiesen wurde. In den Bogesen gewannen wir Gelände westlich Orbey. Starter. Schuce fall herrschte während des ganzen Tages.

Paris  , 18. Januar.  ( W. T. B.) Amtlicher Kriegs­Hericht von gestern abend 11 Uhr: Es ist nichts zu melden. Von den Argonnen bis zu den Vogesen   herrscht Schneefall.

Französischer Bericht über die Lage bei Soissons  .

Paris  , 17. Januar.  ( T. U.) Der französische   General­ftab verbreitet folgende Note: Die Affäre bei Soissons   stellt ein Zurückweichen von mehr als 1800 Meter auf einer Front von 5 Kilometer dar. Dies wurde veranlaßt durch das Hoch wasser der Aisne  . Die dort im Gange befindlichen französi gaden erreicht und zogen sich auf dem linken Ufer der Aisne zurüd, weil das Hochwasser die Brücken weggerissen hatte und sie daher keine Verstärkung erhalten konnten. Die Franzosen zogen sich zurüd, ohne verfolgt zu werden.

am 12. d. M. einen Laufgraben nahmen. Durd) diesen Er­

an.

In den Vogesen   und im Oberelsaß herrschte starkes Schneetreiben und Nebel, die die Ge­fechtstätigkeit behinderten.

Deftlicher Kriegsschauplatz.

In Ostpreußen   ist die Lage unverändert. Im nördlichen Polen   versuchten die Russen, über den Wkra  - Abschnitt bei Radzanow vorzustoßen, wurden aber zurückgewiesen. In Polen   westlich der Weichsel   hat sich nichts wesentliches ereignet. Oberste Heeresleitung.

schiffe aufzuhalten.

der nordamerikanischen   Union  , besonders die Blätter des Hearststschen Zeitungstruſts sowie die irisch- englischen und die

Und noch schärfer äußert sich die england feindliche Presse

deutschen   Zeitungen. Sie bezeichnen das Vorgehen Englands gegen die neutrale Handelsschiffahrt als eine Terrorisierung der neutralen Mächte und verlangen, die Unionsregierung möge.energisch dagegen einschreiten, daß amerikanische   Schiffe, Der österreichische Generalstabsbericht. die von amerikanischen   nach neutralen europäischen   Hafent­Paris, 18. Januar.  ( T. U.) Ein aus der Schlacht Wien  , 18. Januar.  ( W. T. B.) Amtlich wird ver- Verdacht hin von englischen Streuzern angehalten und, wenn Wien  , 18. Januar.  ( W. T. B.) Amtlich wird ver- pläßen unterwegs sind, einfach nach Gutdünken auf bloßen bei Soissons   heimgekehrter verwundeter Unter- lautbart: 18. Januar 1915, mittags: offizier erzählt, daß die Deutschen   durch Gegenangriffe Nördlich der Weichsel   keine wesentlichen Greig- offener See zu unbequem dünke, einfach nach britischen den englischen Schiffskommandanten die Untersuchung auf folg gestärkt, seien sie am 13. zur allgemeinen Offensive mit nie. Auf den Höhen öſtlich Zakliczyn   zwang unsere Säfen geschleppt würden. Solche Auslassungen sind charakteristisch für die Stim Zahl der ſtürmenden Deutschen   hätten die Franzosen  , nach einiger vorderster Schüßenlinien. Die rückgängige Bewegung mung, die zurzeit, wenn auch nicht in der breiten Masse des starfen Sträften übergegangen. Gegenüber der wachsenden Artillerie durch konzentrisches Feuer die Russen zum Verlassen dem sie von Vregny auf Crouy   zurückgedrängt waren, auch übertrug sich beim Feinde auch auf andere Teile der Front, Volkes, so doch in den kapitalistischen   Kreisen der Vereinigten die Stellungen am rechten Aisneufer räumen müssen. Die so daß schließlich in einer Ausdehnung von sechs Kilometern Staaten herrscht. Unzweifelhaft sind diese Sercise weit mehr Franzosen hätten zwar schwere Verluste, aber die Deutschen   der Gegner seine vorderste Stellung räumte, in unserem wir für England eingenommen als für Deutschland  , aber so weit noch schwerere erlitten. Eine Batterie, die den französischen kungsvollsten Artillerie- und Maschinengewehrfeuer in Un- geht diese Voreingenommenheit denn doch nicht, daß man ihre!- Rückzug schütte, hätte allein zwei deutsche Bataillone verordnung auf die nächsten Höhenlinien zurüdging, hierbei wegen auf die Ausnützung der Chancen zu verzichten gedenkt, nichtet. Wie gewöhnlich seien die Deutschen   in dichten Massen zahlreiche Gewehre und viel Munition in der früheren die der jetzige Krieg dem amerikanischen   Kapitalismus in in solchem Ungestüm vorgestürmt, daß jeder Widerstand un- Stellung zurücklassend. möglich war. Sein Bataillon hätte den französischen   Rückzug über die Aisne decken müssen, es habe dies getan hinter den Mauern einer Glasfabrik stehend, in denen man Schieß- Geschützkampf. scharten geschlagen.

An der übrigen Front in Westgalizien nur In den Karpathen nur unbedeutende Patrouillen­

Ein anderer Augenzeuge erzählt, die französische   Artillerie gefechte. hatte solche Eile auf der Höhe von Crouy   aufzufahren, die das Schlachtfeld beherrscht, daß sie sich gar nicht mehr zu decken suchte.

Heftige Beschießung von Soissons  .

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Beruhigung der Bevölkerung der bombardierten flandrischen Städte.

Amsterdam  , 18. Januar.  ( T. U.) Der Telegraaf" meldet aus Sluis  , daß in pern ungefähr 4000 Bewohner der ursprünglichen viele Flüchtlinge, die bereits Hab und Gut aufgegeben hatten, zurüd Bevölkerungszahl von 19 000 noch aushalten. Nach und nach find gefehrt. Auch in Pervyfe, Ramscapelle, Nieuport find eine große Anzahl von Flüchtlingen zurückgekehrt, die dort, trotz der heftigen Befchießung von beiden Seiten, aushalten.

Lyon  , 17. Januar.  ( W. T. B.) Der Progrès" meldet aus Baris: Mit den Abendzügen ist am 15. d. M. eine große Zahl der Einwohner Soissons   in Paris   eingetroffen. Sie hatten fünfzehn Kilometer Weges zu Fuß zurückzulegen, bevor sie die Eisenbahnzüge besteigen tonnten. Sie erklärten, daß der Kampf heftig fort dauere. Es fänden besonders Artilleriekämpfe statt. Soiffons werde heftig beschossen, Brandgranaten fielen auf alle Stadtviertel, Der Bischof, der Erzpriester, der Unterpräfekt und der Friedensrichter hätten die Stadt verlassen, in der nur der Plazkommandant und die Mitglieder der Munizipalität und fünfzig Notabeln zurückgeblieben Japanische   Offiziere in Frankreich  . seien. Von den Brandbomben, welche die Deutschen   in die Stadt Baris, 17. Januar.  ( T. 11.) Wie aus Marseille   gemeldet wird, geschleudert hätten, feinen viele Häuser in Brand geraten. Große werden Ende Januar 200 japanische Instruktionsoffiziere, die für Verstärkungen feien in Soissons   eingetroffen, die französische   und englische Armee bestimmt sind, dort ein um die ermüdeten Truppen abzulösen.

treffen.

feinem Streben nach Ausdehnung seines Exports und Ver­größerung der einheimischen Handelsflotte bietet.

Die englische Antwortnote weist darauf hin, daß der Produkte geschädigt hat, doch dafür die Ausfuhr anderer Pro­Krieg, wenn er auch die Ausfuhr mehrerer amerikanischer dukte beträchtlich gesteigert worden ist. Das ist zweifellos, wie auch der amerikanische   Kapitalist zugibt, aber er leitet daraus keineswegs die Forderung ab, daß er für diese Export. steigerung England zu besonderent Dank verpflichtet ist, noch daß deshalb England das Recht beanspruchen könne, ihm den Export anderer wichtiger Ausfuhrartikel durch eine vöffer­rechtswidrige Behandlung der neutralen Frachtschiffahrt zu erschweren. Sicher habe z. B. der Getreideerport der Ber­einigten Staaten nach England im vorigen Jahre eine ganz ungewöhnlich hohe Ziffer erreicht. Aber dafür sei Amerika  etwa aus Wohlwollen der Union   einen großen Teil ihres nicht England Dank schuldig; denn England habe doch nicht Weizens abgenommen. England gebrauchte diesen Weizen notwendig zu seiner Versorgung, und da die meisten Getreide­exportländer, aus denen England sonst seinen Bedarf bezogen hat, eine schlechte Ernte hatten, so taufte es eben seinen Ge­treidebedarf auf dem amerikanischen   Markt ein und die Union  , die eine Refordernte hatte, gab natürlich willig her, was gc­wünscht und bezahlt wurde. Das ist eben Geschäft aber lirgendwelche Pflicht zur Dankbarkeit hat damit die Union