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Armee und Sozialdemokratie.

Bor uns liegt ein Zettel folgenden Inhalts:

Welt, demzufolge seit Kriegsausbruch Judenverfolgungen Slabt vor der Gerichten auszufechten Halle. Maßnahmen in unerhörter Art in Rußland eingesetzt haben. Der Aufruf größerem Stil scheiterten bisher an der Korruption der Kleinbürger­berichtet von Judenverfolgungen in der Armeezone, von Pogromen lichen Demokratie, deren Politiker es sich mit den einflußreichen in Polen , sogar in Lodz , von Massenausweisungen und betont, daß Wählern von der Wirtszunft nicht verderben wollten. Die zeit­die Juden unter dem geringsten Vorwande vor ein Kriegsgericht den Männern den Wut gegeben, energische Verfügungen zu treffen, weilige Zurückdrängung der Klüngelpolitik hat wohl den regieren­gestellt und zum Tode oder zu Zwangsarbeit verurteilt würden. die in diesem Augenblick dem unmittelbaren Interesse der Landes­Mangels anderer Beweise diene stets die Behauptung als Beweis, verteidigung dienen, deren dauernde Aufrechterhaltung aber sicher daß die Juden die Deutschen unterstügten. Der Aufruf schließt mit der Masse der Nation, vor allem den Frauen, Genugtuung geben der Aufforderung an die zivilifierten Völker, den garismus daran wird. Schon nach Kriegsausbruch haben Verfügungen der zu erinnern, daß selbst in Kriegszeiten das Gewissen der zivilisierten Präfekten den Absinthverschleiß so ziemlich überall untersagt. Menschheit Worte finden werde, diese schmachtvollen Handlungen zum 7. Januar aber hat die Regierung zwei Dekrete heraus- Dieser Bettel liegt der Ausgabe des Der gute Kamerad" cint gegeben. Das erste verfügt das Verbot des Verkaufs von Zerna und Lesebuch für den Dienstunterricht des deutschen In­

verurteilen.

Betrifft b. lab, Der gute Kamerap". 20. Aufl. In den Ausgaben für Preußen, Baden, Hessen und Pioniere auf Seite 32, 3eile 6 v. o. ff., in den Ausgaben für Sachsen auf Seite 30. Beile 17 v. o. ff., ist das über die Sozialdemokratie Gesagte zu streichen. Die Sozialdemokraten haben, wie alle anderen, in dem legten großen Kriege in vaterländischer Gesinnung und treuer Dienstauffassung ihre Pflicht getan, so daß die bestimmte Hoffnung besteht, daß die in obigen Zeilen erhobenen Vorwürfe und Warnungen für alle Zeiten entfräftet und überflüssig sein werden.".

Die Humanité" fügt hinzu, der Bericht sei das schlagendste Absinth und ähnlich schädlicher Liköre. Nur die Ausfuhr fanteristen von v. Klaß, weiland Major und Bataillonsfomman Dementi für die Meldungen einer gewissen Bresse, daß den Juden wird weiter gestattet Bekanntlich war der Absinth die" popu- bant im Infanterieregiment Großherzog Friedrich Franz II. von Dementi für die Meldungen einer gewissen Presse, daß den Juden lärste" Alkoholgattung. Er wurde besonders in den Nachmittags Medienburg- Schwerin( brandenburgisches) Nr. 24; fortgesezt von politische Gleichheit von dem Zaren versprochen worden sei. Ruß- stunden und nach Feierabend getrunken. Die Unfitte des piritifs" v. 2oefen, vormals Major beim Stabe des 1. hannoverschen In­Yands innere Politik habe sich seit Kriegsbeginn nicht ge- hat zahllose Arbeiter zugrunde gerichtet. Auch geistige Arbeiter, fanterieregiments Nr. 74; weitergeführt von Werner, Hauptmann denn er war das Getränk der Literaten- und Künstlerbohême. Er und Kompagniechef im 1. unterelfäffischen Infanterieregiment Todesstrafe für Entziehung vom Militär- war der furchtbarste Werber für das Elendsheer des Lumpen Nr. 132, 3wanzigste verbesserte Auflage, bei.

ändert.

dienst in Rußland.

proletariats. Das zweite Dekret bestimmt, daß fortan keine neue Die Seiten 32, 33 und 34 enthalten einen Angriff auf die Stelle für Getränkeberlauf ohne gleichzeitige Speisenverabreichung Sozialdemokratie, wie man ihm vor 30 und mehr Jahren begegnete. Das russische Kriegsministerium veröffentlichte einen Erlaß, wo geschenkt werden, die als solche auf der Basis von Wein hergestellt teilen", wir erstreben den gewaltsamen Umstura alles Bestehenden". eröffnet werden darf, auf der andere alkoholische Getränke aus wir sind der innere Feind", ein Krebsschaden", wir wollen nach die Personen, die im Rayon der Kriegsoperationen sich durch sind und weniger als 23 Grad Alkohol enthalten. Als Eröffnung Wir wollen die Republik , wir wollen den Kaiser und sonstige Zufügung von gesundheitlichen Schädigungen und Verlegungen vom cines neuen Ausschantes gilt nicht die Verlegung eines be- Autoritäten verhöhnen, die Familie zerstören. Die Feldherren von Militärdienst zu entziehen suchen, zum Tode, resp. zur lebens- stehenden, sofern sie in einem Umkreis von 100 Metern er 1870 hätten wir Gurgelabschneider", die Soldaten Räuber" und Iänglichen oder zu einer vier bis zwanzig- folgt. Jeder Ausschant, der aus irgendeinem Grunde jährigen Zuchthausstrafe verurteilt werden sollen. Der Statastrophe ausgenommen ein Jahr lang nicht betrieben wird, vor uns und die Aufforderung, dem Kriegerverein nach absolvierter Jeder Ausschant, der aus irgendeinem Grunde eine Mordbrenner" genannt. Dann folgt eine eindringliche Warnung felben Strafe unterliegen die Perionen, die die Schuldigen bei ihren darf nicht wiedereröffnet werden.- strafbaren Handlungen unterstützt haben. Dienstzeit beizutreten. Es ist sehr erfreulich, wenn die militärischen Dienststellen anerkennen, daß derartige Belehrungen" in dienstlichen Lehrbüchern zu unterbleiben haben.

Sehr groß scheint danach die Kriegsbegeisterung" in der russischen Armee nicht zu sein.

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Charakteristisch ist auch die Verschärfung der Strafen für Mißbräuche bei Armeelieferungen in Rußland . Außti Jn valid", das Organ des russischen Kriegsministeriums, veröffentlicht eine verschärfte Fassung einiger Artikel des Militär- Strafgesetzbuches (§§ 217-219), die sich auf solche Mißbräuche beziehen. Die neue Fassung setzt an Stelle einfacher Dienstenthebung und Ersatzpflicht auch noch Festungshaft bis 4 Jahre und an Stelle der Arrestanten­kompagnie( bei bewußter Schädigung des Fiskus bei Lieferungen für die Feldarmee) den Verlust aller Rechte und 3 wangs arbeit bis 15 Jahre resp. die Todesstrafe fest.

Rumänien bezieht Kriegsmaterial

aus Amerika .

Die beiden Dekrete werden in der jetzigen Stammertagung zur Bestätigung vorgelegt werden. Sie werden unter den jezigen Umständen sicher angenommen werden. Die Frage bleibt nur, ob fie in der Folge besser befolgt werden als so viele andere soziale Reformgejeke.

Kriegsbekanntmachungen.

Privatfeldtelegramme.

Versuchsweise wird vom 20. Januar an der Privat- Felbtele­gramm- Verkehr zwischen Feldheer und Heimat zugelassen. Dem General - Quartiermeister, unter Umständen auch den Armee­Oberkommandos bleibt es vorbehalten, aus militärischen Gründen für ihren Befehlsbereich den Privat- Telegrammverfehr ganz oder teilweise wieder aufzuheben. Jede derartige Maßregel wird öffentlich bekanntgemacht werden. Bei jedem Generalfommando

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Auslieferung an Rußland .

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Der Bayerische Verein für Frauenstimmrecht richtete an das Staatsministerium des Aeußern das Gesuch: während der jegigen Kriegszeit Gelegenheit nehmen zu wollen, um das Uebereinkommen zivischen Bayern und Rußland , die Regelung der Auslieferungsverhältnisse betreffend. vom 1. Oktober( 7. September) 1885 mit Bezug auf poli= tisch Berfolgte zu beseitigen.

In der Begründung wird darauf hingewiesen, daß das Ab­kommen nicht nur dem Datum, sondern vor allem dem Geiste nach veraltet ist.

An den Landtag richtete der Verein für Frauenstimmrecht eine Betition, ebenfalls bei der Regierung auf Beseitigung des Aus­

Sofia, 17. Januar. ( T. 11.) Die rumänische Newichtigen ausschalten. Damit dem Offizier der Prüfungsstelle die lieferungsverhältnisses mit Rußland hinwirken zu wollen.

gierung bestellte in Amerifa für 50 Millionen Lei Prüfung der Dringlichkeit ermöglicht wird, sind die Telegramme Seriegsmaterial bei furzfristiger Lieferung. In Ru- der für den Korpsbezirk usw. zuständigen Prüfungsstelle persönlich mänien wird die Bestellung vor der Deffentlichkeit ver­heimlicht.

Die bulgarische Regierung ersuchte die rumä­nische um Aufklärung über die Rüstungen. Man antwortete in Butarest, daß die Kriegsvorbereitungen nicht gegen Bulgarien gerichtet seien.

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Gesandter Dr. Klügmann gestorben.

Der langjährige Vertreter Lübecks im Bundesrat, Gesandter Dr. Kligmann. ist in der Nacht zum Montag in Berlin gestorben. In den Jahren 1874 bis 1880 gehörte er als Mitglied der national­liberalen Frattion dem Reich stage an.

Die Schweizer Kriegssteuer. Uns wird geschrieben:

oder brieflich unter Beifügung der Gebühr zu übermitteln. Der Absender hat die Dringlichkeit nötigenfalls unter Vorlegung von Beweisstüden zu begründen. Alle nicht unbedingt dringlichen Telegramme werden unter Rückgabe der Telegrammgebühr zurüd gewiesen. Dazu gehören u. a. Telegramme, deren Inhalt aus Beglückwünschungen, Mitteilungen minder wichtiger Familien­angelegenheiten, Kundgebungen von Vereinen, Stammtischen usw., allgemein gehaltenen Anfragen nach Befinden und Aufenthaltsort, Die Selbständigkeit der Ukraine . Die Schweiz hat bekanntlich im großen Umfang mobilisiert; Ankündigungen von Sendungen oder Anfragen darüber bestchi. Sofia , 17. Januar. ( W. T. B.) Bei Besprechung der Be- Telegramme über das Befinden von Schwerverwundeten haben im Laufe der ersten sechs Kriegsmonate ist durch ein System von Telegramme mit unrichtiger Feldbefestigungen vom Genfer See bis zum Bodensee der Grenz­strebungen der Ukrainer , einen neuen selbständigen utrais bor allen anderen den Vorrang. nischen Staat zu bilden, sagt das Blatt Dnevnit", diese Be- deutsche Sprache. Alle verabredeten und chiffrierten Ausdrücke durch eine besondere Steuer gedeckt werden. Die ganze öffentliche nischen Staat zu bilden, sagt das Blatt Dnevnik", diese Be- Adresse werden zurückgewiesen. Zugelassen ist nur die offene schutz sehr start geworden. Diese fostspielige Mobilisation mus strebungen müßten namentlich den Balkanstaaten die Augen darüber find verboten. Von jeder Prüfungsstelle darf nur eine be Meinung der Schweiz ist einhellig der Ueberzeugung, daß diese öffnen, worin eigentlich die angebliche Befreiungsaktion Rußlands schränkte Anzahl von Telegrammen täglich zur Beförderung an- riegssteuer von den besibenden Klassen getragen bestehe. Der russische Despotismus fei aggreffib genommen werden. Die Adresse ist vom Absender so ausführ und unversöhnlich gegenüber den Nachbarn Rußlands . An- lich anzugeben, wie es für Feldpostsendungen vorgeschrieben ist. werden soll. Auch die großkapitalistischen Organe wagen nicht, gesichts dieser Tatsache müßten sich die Ballanstaaten und jetzigen Wohnt der Absender nicht am Ort der Prüfungsstelle, so ist der anderer Meinung zu sein. Nun soll aber das hohe Einkommen Nachbarn Rußlands fragen, was mit ihnen geschehe, wenn Rußland Unterschrift des Telegramms der Wohnort beizufügen. Die Geschon bei 2500 Franken und das große" Vermögen schon bei jiegen würde. Die Schaffung eines ukrainischen Staatswesens bühr beträgt 5 Pf. für das Wort, wobei die Adresse ohne 10 000 Franken beginnen. Mit diesem Entwurf wagt die Re­würde Rußland vom Schwarzen Meere entfernen und für die Balkan - Rücksicht auf die dafür gebrauchte Wortzahl für 10 Tertworte ge- gierung freilich nicht, vor das Bolf zu treten, denn Kleinbürger, zählt wird. Die Vermerke dringend", Antwort bezahlt", Ber- Aleinbauern und Beamte, sowie bessergestellte Arbeiter werden staaten eine Schuhmauer vor der russischen Gefahr aufrichten. Da- gleichung"," telegraphenlagernd"," Empfangsanzeige", mehrere von dieser Steuer der Reichen" getroffen. Der Entwurf würde mit würde auch das Interesse Rußlands , auf dem Baltan zu Adressen und einschreiben" find nicht zugelassen. Kein Tele- in der Voltsabstimmung glatt verworfen werden. Im Parlament intrigieren, aufhören. Die Schaffung eines ukrainischen Staates gramm darf außer der Adresse mehr als 10 Worte enthalten. fei daher eine historische Notwendigkeit für alle von find dagegen die Großkapitalisten einflußreich genug, um ein re­aktionäres Gesetz durchzudrücken. Sie verlangen deshalb, daß das Rußland in ihrer Existenz bedrohten Staaten. Wer aber, vom Nordkap bis nach Konstantinopel , sei von Rußland nicht bedroht? Schweizer Volk durch Abstimmung seine Zustimmung zur Ver­fassungsänderung erflärt und dem Parlament gleichzeitig eine Blankovollmacht zur Ausarbeitung eines Bundesgesetzes über die Kriegssteuer gibt. Das Bolt soll die Maße im Sad kaufen, soll der direkten Bundessteuer zustimmen in der Meinung, day es sich um eine Belastung der Reichen handelt und dann soll der Begriff der besißenden Klasse" im Interesse der Reichen zurecht­gestußt werden. Selbstverständlich ist die sozialdemokratische Prejse einhellig gegen diesen Rückfall in die primitivste Form der Demo­kratie. Wir wollen nicht nur eine Volfsabstimmung über die Verfassungsänderung, sondern auch über das Steuergesetz selbst.

Gebete für den Frieden.

Rom , 18. Januar. ( W. T. B.) Wie der Osservatore Romano " meldet, hat der Papst durch einen Erlaß besondere Gebete für den Frieden angeordnet, die an bestimmten Tagen verrichtet werden sollen. Ferner sollen auf Wunsch des Papstes in allen Kathe­dralen und Kirchen Europas am 7. Februar und in denen der andern Erdteile am 21. März besondere Gottesdienste abgehalten werden. Der Diſervatore Romano veröffentlicht den Wortlaut des

Erlasses und des Gebetes.

Der Text ist möglichst kurz zu fassen. Bedeutungslose Zuiäße, wie

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herzliche Grüße" und ähnliches, sind zu vermeiden. Für alle vom Feldheer nach der Heimat gerichteten Telegramme werden die Gebühren vom Empfänger erhoben und nach Zahl der gebrauchten Worte mit 5 Pf. pro Wort berechnet. Den Armeeobertomman­dos bleibt es überlassen, über die Art der Auflieferung sowie Zahl, Prüfung und Sichtung der Telegramme Bestimmung zu treffen. Postsendungen an deutsche Kriegsgefangene in den

britischen Besitzungen und in Japan . Bon jest ab tönnen Bostsendungen jeder Art unter den Be­dingungen des Striegsgefangenen- Boftverkehrs an die deutschen Kriegs­und Zivilgefangenen in allen britischen Besizungen und chugebieten( Zeitung über die Niederlande), ferner gewöhn liche Briefsendungen und Bostanweisungen an deutsche Kriegs- und Zivilgefangene in Japan ( Leitung je nach Wahl und Leitvermerk

es absenders über die Schweiz oder über Schweden - Rußland ) ab­

Sammlung deutscher Handelskreise für schwedische Minenopfer. gefandt werden. Die Postanweisungen an Gefangene in britischen Befizungen sind wie solche an Gefangene in England an das Post­Hamburg, 16. Januar. ( W. T. B.) Der Hamburger amt im Haag, Bostanweisungen nach Japan wie solche an Gefangene Korrespondent" teilt mit: Der am 6. und 7. Dezember bei in Frankreich oder Rußland an die Oberpostkontrolle in Bern oder an Mäntyluoio im Bottnischen Busen erfolgte Untergang von drei das Postamt in Malmö I zu richten. schwedischen Dampfern durch Aufstoßen auf Minen ist in ganz Deutschland , insbesondere in Handels- und Schiffahrtskreisen, leb= Postanweisungen für deutsche Kriegsgefangene. haft und herzlich beklagt worden. Der Ursprung der Minen hat, Bei Postanweisungen an deutsche Kriegsgefangene wie wir erfahren, troß der nunmehr abgeschlossenen eingehendsten im Ausland ist es für Absender und Empfänger von größter Wichtig Ermittelungen nicht mit Sicherheit festgestellt werden können, immer- feit, daß die Angabe der Adresse des Empfängers auf der Rückseite hin ist bei der Unsicherheit des Ergebnisses dieser Untersuchung die des Abschnitts der Postanweisung so deutlich wie möglich Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß es deutsche Weinen waren. und in lateinischen Buchstaben geschieht. Denn diese Angaben 11m in beruflichem und menschlichem Mitgefühl den Hinter- dienen den Bostbeamten in Bern ( für Frankreich ), im Haag( für bliebenen der bei jenem Unglück ums Leben gekommenen braven England) und in Malmö ( für Rußland ) als Unterlage zur Aus­schwedischen Seeleute wenigstens materielle Hilfe angedeihen zu fertigung einer neuen, an den Empfänger gerichteten Bostanweisung. Lassen, ist auf Anregung der Herren Ballin und Warburg - Hamburg , Hierbei führen undeutliche Angaben des Absenders sehr leicht zu Lohmann und Heineken- Bremen , Sartori- Kiel, Kunstmann- Stettin usw. Irrtümern und falschen Angaben auf der neuen Poftanweisung, die in den deutschen Handels- und Schiffahrtstreifen dann meist unbestellbar wird, so daß der Zweck der Sendung vereitelt cine Sammlung veranstaltet worden: sie hat den Betrag von ist. In zahlreichen Fällen ist bisher schon die Nichtankunft von 200 000 Mart ergeben, der, wie wir hören, der Reederei Attien- Bostanweisungsbeträgen auf die undeutlich geschriebenen und mangel Gesellschaft Svea in Stockholm von Hamburg aus übersandt haften Angaben der Absender zurückzuführen gewesen. worden ist.

Der Kampf gegen den Alkohol in Frankreich .

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Politische Uebersicht.

Tas Verbot der Bundesversammlung. Die Kommentare verschiedener Blätter zu dem Verbot der Generalversammlung des Bundes der Landwirte veranlassen die Deutsche Tageszeitung" zu folgender Klarstellung:

Aus Amsterdam schreibt man uns: Unter so vielem Schreck­lichen hat der Krieg nun Frankreich etwas Gutes.gebracht sozialhygienische Maßregel, die vielleicht in Zukunft berufen ist, dem physischen und moralischen Verfall der Rasse erfolgreich ent­gegenzuwirken. In den letzten Jahrzehnten haite der Alkoholismus in diesem Lande furchtbare Fortschritte gemacht. Es wurden zwar eiliche sehr gute Bücher und akademische wie parlamentarische Referate gegen das Volksgift geschrieben, aber die praktische Arbeit blieb, von klerikalen Bereinigungen abgesehen, fast nur auf eine, sicher sehr nuhbringende Propaganda in den Gewerkschaften und auf Maßregeln sozialistischer Gemeindevertretungen beschränkt. Be­fannt sind die Kämpfe, die besonders der sozialistische Bürgermeister| von firming, Gen. Lafont, mit den Alkoholschänkern dieser' behandelte, bleibt darum nicht weniger charakteristisch.

Der Bund der Landwirte, dessen Sagungen die Abhaltung einer jährlichen Generalversammlung vorschreiben, hat, um die Rechtslage mit Rücksicht auf den Kriegszustand zu flären, sich mit einer Anfrage an die zuständige Stelle gewandt. Diese An­frage ist in genereller Form dahin beantwortet worden, daß die Generalversammlung des Bundes der Landwirte unter die Veranstaltungen falle, die gemäß Verfügung des Oberkominandos in den Marken nicht gestattet sind."

Die Schärfe der Stritit, mit der u. a. die Post" das Verbot

Der neueste Präsident in Mexiko .

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CS

Merito, 18. Januar. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) General Roque Gonzolez Garza ist gestern von dem Kon­vent zum provisorischen Präsidenten von Meriko ge­wählt worden. Er soll dies Amt bis zur Wahl des neuen Präsi­denten verwalten. Der bisherige provisorische Präsident Gutierrez hat die Stadt Megito mit drei Mitgliedern feines Kabinetts ber­lassen. Garza hat den Belagerungszustand über die Stadt Meriko angekündigt. Der Konvent hat sich als die oberste Gewalt erflärt und alle gesetzgebenden, richterlichen und erefutiven Befugnisse an sich gezogen.

Letzte Nachrichten.

Protest der belgischen Sozialdemokratie gegen die Kopenhagener Konferenz.

Amsterdam , 18. Januar. ( Privattelegramm des Vorwärts") Set Bo It" veröffentlicht einen Brotest des belgischen Parteivorstandes gegen die Ko­penhagener Konferenz, die nicht gemäß den Statuten der Internationale einberufen wurde. Der Parteivorstand pro­testiert besonders gegen das Verhalten der Ginberufer, welche unter dem Vorwand, die Sektionen der neutralen Länder zu bereinigen, es für unnötig erachtete, Belgien zu verständigen und einzuladen, trop des neutralen Charakters Belgiens und obzwar sie die französische und britische Sozialistenpartei ein­geladen hätten. Der Parteivorstand hält obendrein die Besprechung der auf die Tagesordnung gestellten Fragen für vorzeitig und erklärt, daß seine Vertreter int internationalen Bureau an der Konferenz nicht teilzunehmen haben.

Die Redaktion von Het Volf" stellt fest, daß der hollän dische Parteivorstand den dänischen Parteivorstand ersuchte, die Belgier über die Konferenztagung zu informieren. Die Redaktion sett hinzu, es sei überflüssig, anzumerken, daß fiic die Konferenz der Charakter als Zusammenkunft der Bar teien der neutralen Länder nicht ein Vorwand, sondern wesentlich war.