Nr. 20. 32. Jahrgang.
Verlustlisten.
Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Die Verluftlifte Nr. 129 der preußischen Armee ent halt Verluste folgender Truppen:
Nr. 16, 24.
Husaren Nr. 3, 7, 8, 12.
3. Garde- Felbart.- Reg.; Felbart.- Regimenter Nr. 1, 22, 23, 26, 54, 72, 73, 75, 76, 79, 80, 81, 83, 84; Stes.- Feldart.- Regimenter Jr. 7, 20, 22, 51.
§ 8. Diese Anordnung tritt am 1. Februar 1915 in Kraft. Der Oberbefehlshaber in den Marken. gez. b. effel, Generaloberst.
Im Schnee über den Sattel der Müggelberge.
In
Mittwoch, 20. Jaunar 1915.
Die Gebühr beträgt 5 Pf. für das Wort, toobei die Adrese ohne Rücksicht auf die gebrauchte Wortzahl für 10 Tagworte gezäbli wird. Es sind also stets 50 f. für die Adresse und 5 Pf. für jedes Wort des Lertes zu zahlen. Etwa zuviel eingezahlte Geldbeträge werden dem Roten Kreuz überwiesen.
"
17
Die Vermerke Dringend"," Antwort bezahlt"," Vergleichung". Telegraphenlagernd"," Empfangsanzeige", Mehrere Adressen" und „ Einschreiben" werden nicht zugelassen.
Stein Telegramm darf außer der Adresse mehr als 20 Sorte enthalten. Die Prüfungsstelle ist berechtigt, etwaige Weitichweifigfeiten im Telegramm zu beseitigen und den Wortlaut zu fürzen.
Mehr als 40 Telegramme täglich können zur Beförderung nicht angenommen werden. Dringende weitere Telegramme werden für den folgenden Tag vorgemerkt. Telegramme für Schwerverwundete haben vor allen anderen den Vorrang.
Stab der 43. Res.- Jnf.- Division; 3. und 5. Garde- Inf.- Reg.; 2. Garde- Erf.- Inf.- Reg.; Garde- Grenadier- Reg. Alexander, Franz und Augusta; Garde- güfilier- Reg.; Garde- Jäger- Bat.; Lehr- Inf. Das war mal eine prächtige Winterlandpartie! Neg.; Grenadier - bzw. Infanterie- bzw. Füstlier- Regimenter Nr. 1, 2. 3, 5, 8, 11, 12, 13, 14, 18, 23, 24, 26, 27, 30, 31, 33, 34, 36, 37, riefiger Ausdehnung sahen wir von Bergeshöhe, soweit der 38, 41, 45, 46, 56, 57, 67, 69, 76, 82, 87, 92, 96, 97, 98, 99, 110, Blid reicht, mit blauen Seenaugen betupft das Zeichentuch 111, 112, 113, 114, 131, 132, 140, 142, 143, 156; Reg. Nr. 1 der der Natur. Bergauf und bergab ging es herzenleicht, mit Brigade Doussin; Ref.- Inf.- Regimenter Nr. 1, 2, 5, 9, 15, 23, 32, geröteten Wangen und geweiteten Zungen, über Knirschende 34, 35, 36, 37, 38, 56, 68, 76, 88, 99, 110, 111, 118, 203, 204, 205, Schneemassen, und mehr als einmal sah es ganz so aus, als 207, 208, 213, 214, 229, 232, 233, 234, 236, 237, 239; Ref.- Erf.- Reg. wolle eine richtig gehende Schneelamine, in bizarren ForNr. 1; Landw.- Inf.- Regimenter Nr. 2, 10, 11, 13, 23, 24, 31, 34, men an Abhängen und Schluchten hängend, wuchtig und Die Eheschließungen Bertius im Kriegsjahr 1914. 38, 39, 46, 49, 51, 75, 76, 80, 99, 110, 116; Ueberplanmäßiges polternd sich auf uns stürzen. Wars in den deutschen Ge- Das jest hinter uns liegende Jahr 1914 hat für Berlin gegen Landw.- Inf.- Bat. Nr. 6 des IV. Armeekorps; Landw.- Grs.- Bat. birgen, wohin aus der Reichshauptstadt nur der Fuß Be- über dem Vorjahr eine beträchtliche Weehrung der Heiraten Kulm; Brigade - Grſ.- Bataillone Nr. 5, 17, 34, 35; Landw.- Brigade - vorzugter im Winter sich verirrt, um Wintersport zu treiben gebracht. Nachdem hier in 1912 noch 22 995 Chen, in 1913 aber Ers.- Bat. Nr. 26; Landſt.- Bat. Königsberg I; Ref.- Jäger- Bat. und die Gesundheit aufzupuzen? Nein, in unserer schnee- nur 21 194 Chen geschlossen worden waren, ergab sich für 1914 mit Ers. Bat. Nr. 26; Landft.- Bat. Königsberg I; Ref.- Jäger- Bat. berwehten Mark, die lieblich ist auch unter der meilenweit 22 701 Eheschließungen wieder eine Zunahme. Sie ist lediglich das fichtbaren weißen Decke, dicht vor den Toren Berlins , im durch zustande gekommen, daß nach Ausbruch des Krieges zahlreiche Winteridyll der Müggelberge . Kriegstrauungen vollzogen wurden, Eheschließungen, die bei In einer knappen Stunde hatte uns der Vorortzug nach Fortdauer des Friedens größtenteils noch längere Zeit aufgeichoben Friedrichshagen gebracht. Schnell gings durch die lange ver- worden wären. Von den 22 701 Eheschließungen des ganzen Jaures schneite Dorfstraße hinunter zur mächtigen Müggel. Schon entfielen auf Januar 984, Februar 1126, März 1808, April 2996. ant Verkehr wars zu merken, daß die oft so unruhigen Wasser Mai 1742, Juni 1209, Juli 1213, Auguſt 5798, September 1570, des größten der märkischen Seen sich noch nicht gewandelt Oftober 1825, November 1020, Dezember 1420. hatten in starres Eis. Die Zehntausende kommen stahlschuh- Gesamtzahl war der Monat Auguft diesmal allein mit einem reiabewehrt erst am schönen Wintersonntag, wenn das Müggel- lichen Viertel beteiligt, während er im Vorjahr nur ein fnappes Die allermeisten Kriegsauge in glißernder Eisespracht leuchtet und sich hier ein Sechzehntel dazu beigetragen hatte. Sportleben entwidelt, wie es ähnlich in der wasserreichen trauungen tourden begreiflicherweise sogleich in den ersten Umgebung Berlins nur der Wannsee aufzuweisen hat. Mobilmachungstager vollzogen, so daß die eine Woche vom Wie wunderlich siehst Du mit einem Male aus, Du 2. bis zum 8. August allein 3941 Eheschließungen brachte, schönster Berg der Mark! Wohl hebt sich das dunkle über eine Sechstel der Jahres- Gefamtzahl. Es ist faum zu be Grün der Tannen noch scharf ab vom Horizont, aber zweifeln, daß bei Fortdauer des Friedens das Ergebnis für 1014 In den das leuchtende Weiß, in langen schimmernden Linien oder eine weitere Minderung der Heiraten gewesen wäre. in dichten massigen Ballen von Frau Holle hingefledit, Monaten Januar bis Juli wurden diesmal nur 11 073 Chen geherscht doch vor. Selbst die Bismardwarte und der Spindlers fchloffen, gegenüber 11 620 in demselben Zeitraum des Vorjahres, felder Aussichtsturm haben als ragende märkische Wahr- woraus sich für 1914 schon ein Defizit ergab. Nach der Kriegszeichen in treuer Nachbarschaft fed eine meiße Müße auftrauungs- Hochflut des Monats August mit überhaupt 5793 Eyegesetzt. Reichte Nebelschleier wallen um die Höhen. Die schließungen, gegenüber nur 1809 für August des Vorjahres, lamen Wintersonne sendet hin und wieder schüchterne Lichtbündel aus den Monaten September bis Dezember diesmal nur noch 5835 herab, die den Schneewundern noch keinen Schaden tun.
Fußart.- Reg. Nr. 2; Ref- Fußart.- Reg. Nr. 15; Landw.- Fußartillerie- Reg. Nr. 6; leberplanmäßiges Festungs- Reg. Nr. 3; Heberplanmäßige Batterie B der Festung Mek; Part- Bat. Nr. 4 bes VI. Reserveforps. Pionier- Regimenter Nr. 18, 19, 20, 23, 24, 25, 29; Pionier Bataillone: 1. Nr. 1, I. Nr. 2, II. Nr. 3, II. Nr. 4, I. und II. Nr. 6, I. und II. Nr. 14, II. Nr. 15, I. r. 16, I. r. 21, I. und II. Nr. 27; bt. der 7. Kavallerie- Division; 48., 50. und 52. Ref. Bionier- Komp.; 1. und 2. Landw.- Pionier- Komp. des IV., 2. bes VI. und 2. des XVII. Armeekorps; 1. Landft.- Pionier- Komp. des XVII. Armeekorps. Ref.- Feldlazarett Nr. 67 der 25. Res.- Division und Nr. 36; Kriegslazarett- Abt. Hoomann der 2. Armee und des X. Armeeforps; Vereins- Lazaretizug P. 2. Divisions- Brücken- Train des XXI. Armeekorps; Fuhrpart Kolonne Nr. 3 des II., Nr. 20 des XVI., Anetamp des XVII. Armeekorps; Magazin- Fuhrpart- Kolonne Nr. 31; Etappen- Fuhr part- Kolonne Nr. 4 des V. Armeekorps.
Die fächsische Verluffliste Nr. 94 bringt Verluste der Inf. Regimenter Nr. 101, 102, 104, 108, 134, 178, 182; Ref.-Inf.Re gimenter Nr. 106, 107, 245; Landw.- Inf.- Reg. Nr. 106; 5. Landſt. Bat. Leipzig ; Jäger- Bataillone Nr. 12, 13; Ref.- Jäger Nr. 13; Felbart.- Regimenter Nr. 12, 28, 32, 48, 68, 77, 78; Rei- elbart Reg. Nr. 53; Erf.- Abt. Reg. Nr. 28; Landft- Feldbatterie des XII. Armeekorps; Fuzart- Regimenter Str. 12, 19; Ref.- Fußart. Die mürttembergische Verlustliste Nr. 97 bringt VerLufte des Brigade - Erf.- Bat. Nr. 53; Grenadier- Reg. Nr. 119 und des Landw.- Inf- Reg. Nr. 119.
Bat. Nr. 19.
Aus Groß- Berlin.
An der Jahres
Eheschließungen hinzu, gegenüber 8265 aus denselben Monaten des Fährmann, hol über! Kahn auf Kahn pendeln hin und Vorjahres. Danach ist von dem bedeutenden Plus, das her zwischen Festland und Inselland. Am Sommerneste des dem Jahre 1914 durch die Kriegstrauungen zugeführt worden war, märkischen Rübezahl vorbei führt immer am See entlang ein bis zum Jahresschluß nicht viel übrig geblieben. aussichtsreicher Weg zur Chaussee, die das Gebiet der Bis zur ersten Hälfte des September waren für 1914 reichlich 4000 Müggelberge durchquert. Wer andere Wege wählt, muß auf- Ehefaließungen mehr als für denselben Zeitraum von 1913 gebucht. paffen, daß er nicht ratlos stecken bleibt im tiefen Waldschnee. Am 81. Dezember war dieses Plus bereits auf rund 1500 zusammenFest scharf rechts von der Chaussee eine Waldschneise in geschmolzen. leichter Steigung hinauf, und dem entzückten Auge öffnet
sich die Teufelsseebucht mit dem Blick auf die nahe Truz- Mit der Ausdehnung der Tätigkeit der Miet warte. Eine Menge Teufelsseen gibt es in der Mark. Wohl einigungsämter teiner ist so lieblich wie dieser, in dem die verwunschene auf Streitigkeiten zwischen Hauseigentümern und ihren Müggelprinzessin den Winterschlaf hält. Sie wacht auch Sypothekengläubigern hat sich der Magistrat in seiner gefrigen nimmer auf von dem Jubel, der hinübertönt von den präch- Sigung beschäftigt. Es wurde beschlossen, die Zuständigkeit figen Rodelbahnen der Müggelberge. Dampfender Kaffee der Mieteinigungsämter für alle Streitigkeiten dieser Art zu oder ein steifer Grog löst die frostigen Glieder. erweitern mit Ausnahme solcher, die sich auf mündelsichere Hypotheken beziehen.
Reichswollwoche.
munen oder Vereinen leicht in der Weise aufbewahrt werden, daß
Die Verwertung der Küchenabfälle. Welche Höhe in den beiden Türmen sollen wir steigen? Der Oberbefehlshaber in den Marken erläßt folgende Der zur Bismardwarte ist länger und steiler, aber auch Bekanntmachung: In den Abfällen der Stadt Berlin und genugreicher. Die lustige Jugend hat es uns nicht leicht geder meisten Vororte gehen täglich große Werte verloren, macht. Die Steigung ist eine einzige Schlidderbahn". Man Es erscheint dringend geboten, darauf hinzuweisen, daß noch welche zur Fütterung von Vieh gerade in jetziger Reit die fühlt seine Knochen und wird erst oben entschädigt durch den gut erhaltene Oberkleidung nicht zerschnitten werden darf. Alle noch nüglichste Verwendung finden fönnen. Hier muß Abhilfe wundervollen Stundblid auf das Müggelland im Reiche des guten Sachen müssen, sofern sie nicht für oftpreußische Flüchtlinge geschaffen werden. Die Borarbeiten des Magistrats in Berlin Schnees. Prächtig muß das sein, wenn man Glüd hat und hergegeben werben, für die burch den ferieg in Not geratene Be haben ergeben, daß die Verwertung der pflanzlichen Abfälle, in dieser weißen Wüste den Wintersonnenball glühendrot bölterung aufbewahrt werden. Aus beschädigten, wenn auch noch insbesondere der Reste von Brot, Kartoffeln und Früchten, untertauchen sieht. mit leichter Mühe durchgeführt werden kann. Es bedarf nicht ganz zermürbten Kleidern brauchbare Jaden, Hofen und in dazu aber der ein mütigen Mitarbeit sämtlicherlich auf faufender Rodel viel besser. Der schmale schöne herausgegebenen Schnittmuster, wie sie die örtlichen Kommissionen Wieder zurüd? Nein, das macht die Jugend unermüd- der Haugtiache Deden zu schaffen, wird unter Benutzung der dafür Einwohner, namentlich der Hausfrauen und Bergweg am Abhang nach der Oberspree zu nimmt uns nach befizen, nicht schwerfallen. Die noch guten Sachen aber fönnen, inder ausbesiter. Es fommt alles darauf an, daß einigem Suchen auf. Hier heißt es vorsichtig sein. Starke foweit fie nicht unmittelbar Verwendung finden, von den Kom diese Abfälle rein und vollkommen getrennt von allem Lawinen wölben sich zu beiden Seiten, die Bergschlucht an der anderen Müll gesammelt und aufbewahrt werden, damit sie Wasserseite hat ihre Züden. Ein kleines Wagnis ists noch, Stangen oder Drahtseile durch einen größeren Raum gespannt und dem Vieh ohne Schaden zugeführt werden können. die steile glatte Waldtreppe nach Marienluft hinabzurutschen, die Anzüge, Ueberzieher usw. auf Bügel aufgehängt in großer Anzahl In der Erwartung, daß diefe Mitarbeit von allen Kreisen der Bevölkerung gern geleistet werden wird, be- und erst von da auf der wunderschönen Wafferpromenade baran befestigt werden. In dieser Weise lassen sie sich so lange aufüber Schmetterlingshorst und Wendenschloß nach Grünau bewahren, bis unsere heimgekehrten Strieger davon Gebrauch machen stimme ich daher für die Städte Berlin . Berlin - Lichten wird der Weg wieder eben und ungefährlich. Fährmann, hol tönnen. Durch solches Verfahren wird jede Vergeudung von berg, Neukölln, Berlin- Schöneberg, Berlin- Wilmersdorf und über! Oder wir klettern in die Elektrische, die über Köpenid. Nationalvermögen durch Verschneiden von noch brauchbaren Kleidungsfür die Landgemeinden Berlin - Briz, Berlin- Friedenau, Schöneweide und Treptom noch manchen schönen Blid auf nationalvermögen durch Verschneiden von noch brauchbaren KleidungsBerlin- Friedrichsfelde , Berlin- Grunewald, Berlin - Lankwiz, die märkische Schneelandschaft gewährt. Berlin- Lichterfelde , Berlin- Mariendorf, Berlin - Niederschöne weide, Berlin- Niederschönhausen, Berlin- Oberschöneweide, Berlin- Pankow, Berlin- Reinickendorf, Berlin- Schmargendorf, Berlin - Steglit , Berlin - Stralau, Berlin- Tegel, BerlinTempelhof, Berlin- Treptow, Berlin- Weißensee, BerlinMittenau und für die Gutsbezirke Berlin- Dahlem, Niederschönhausen , Blögensee:
§ 1. Reste und Abfälle von Brot und Badmaren, Kartoffein, Kartoffelschalen, Gemüsen und Früchten aller Art find, soweit sie nicht zur menschlichen Ernährung oder nachweislich zur Viehfütterung verwendet werden, in allen Haushaltungen und Geschäftsstellen getrennt vom übrigen Müll zu sammeln und an die vom Grundstüdseigentümer auf jedem Grundstück bestimmte Sammel stelle abzuführen.
Für die Durchführung dieser Bestimmung haftet jeder Haus haltungsvorstand und Geschäftsinhaber. § 2. Jeder Grundstückseigentümer hat zur Sammlung der im § 1 bezeichneten Nahrungsmittelreste besondere Behälter im Hof als solche durch Inschrift deutlich und dauernd kenntlich zu machen. Diese Behälter dürfen nur zum Sammeln der im§ 1 bezeichneten Nahrungsmittelreste benutzt werden.
Die Verpflichtung zur Aufstellung des Behälters fällt fort, wenn der Grundstüdseigentümer nachweisen tann, daß sämtliche im§ 1 bezeichneten Nahrungsmittelreste aus seinem Grundstück bereits auf andere Weise der Viehfütterung zugeführt werden.
§ 2. Die gemäߧ§ 1 und 2 gesammelten Nahrungsmittelveste find getrennt vom übrigen Müll abzufahren. Sie dürfen nur zur Berfütterung an Vieh verwendet werden.
§ 4. Jeder Grundstückseigentümer hat diese Berordnung im Hof oder Hausflur seines Grundstücks anzuschlagen und den Anschlag dauernd zu erhalten.
§ 5. Diese Borschriften finden finngemäße. Anwendung auf öffentliche und private Märkte.
§. 6. Die Durchführung dieser Verordnung erfolgt durch die Polizeiverwaltungen.
§ 7. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder verhältnismäßiger Haftstrafe bestraft, sofern nicht nach den allgemeinen Strafgesehen schärfere Strafen verwirkt find.
Privattelegramme an Mannschaften des Feldheeres. Das stellvertretende Generaltommando des Gardekorps gibt befannt:
Heimat und Feldheer freigegeben werden. Versuchsweise soll der Privattelegraphenverkehr zwischen
Die Absendung von Telegrammen an Angehörige des Feldheeres fann indeffen mit Rücksicht auf die Belastung der Etappen und Feldtelegraphenlinien mit wichtigen Militärdienst- und Staatstelegrammen nur in unbedingt dringlichen Fällen gestattet werden. Zugelaffen ist nur die offene deutsche Sprache; alle verabredeten oder diffrierten Ausdrüde sind verboten.
Die Telegramme werden auf Gefahr der Abfender angenommen. Können sie ihrer Bestimmung nicht telegraphisch zugeführt werden. fo erfolgt die Weiterbeförderung auf andere geeignete Weife( Straft wagen oder Feldpost). Unbestellbare Telegramme werden brieflich zurüdgeiandt.
stücken vermieden.
Zu Quarantänegweden sollen auf dem Gelände des RudolfBirchow- Krankenhauses in der Nähe der Jufektionsabteilung zwei Baraden mit allen neuzeitlichen Anforderungen entsprechenden Einrichtungen zu je 24 Betten aufgestellt werden.
Zum stellvertretenden Leiter der Infektionsabteilung am RudolfVirchow- Krankenhaus hat der Magistrat Profeffor Dr. Ulrich Friedemann gewählt.
Ueber den Lohn ist Verschwiegenheit zu beobachten.
Diefer Vermerk befindet sich auf den Lohntüten, in denen eine bornehme Firma des Westens ihren Hausdienern den Lohn verab folgt. Daß den Lohnempfängern Verschwiegenheit über die Höhe des Lohnes auferlegt wird, könnte beinahe zu der Annahme vers leiten, als ob die Firma verschieden hohe Löhne zable und deshalb verhindern möchte, daß unter den Hausdienern Mißstimmung darFür Groß- Berlin und die Provinz Brandenburg gefchieht die über plaggreife. Diefer Umstand dürfte jedoch die vornehme Firma Zulaffung der Telegramme durch die Prüfungsstelle FT des ftell- nicht veranlagt haben, einen solchen Vermerk auf die Tüte zu vertretenden Generalkommandos des Gardekorps, Berlin W, Fran- fezen. Denn die Höhe des gezahlten Lohnes tann bei niemandem Miggunst hervorrufen. Nach einer vor uns liegenden Lohnquittung Die Telegramme fönnen persönlich oder brieflich unter Bei- beträgt der Lohn für einen Tag 2,85 M. und für die Woche zu fügung der Gebühren aufgeliefert werden. Die Dringlichfeit ist nötigenfalls unter Vorlegung von Beweisstüden zu begründen.
Die persönliche Auflieferung fann wochentags von 3-6 Uhr nachmittags, Sonntags von 11-1 ühr vormittags, bei der Telegrammannahmestelle Berlin W, Französischestraße 38a. erfolgen. gegebenen Adresse der Prüfungsstelle. Die briefliche Auflieferung geschieht unter der oben an Zurückgewiefen werden unter Rückgabe der Gebühren alle nicht unbedingt dringlichen Telegramme( Beglückwünschungen, Mitteilungen minderwichtiger Familienangelegenheiten, Kundgebungen von Bereinigungen, Stammtischen usw., allgemein gehaltene Anfragen nach Befinden und Aufenthaltsort, Anfündigungen von Sendungen oder Anfragen darüber), ferner Telegramme mit unrichtiger Adresse und solche brieflich eingesandten, bei denen die bei gefügten Gebühren nicht ausreichen.
Die Adresse ist vom Absender so ausführlich anzugeben, wie es für Felbvostiendungen vorgeschrieben ist. Bohnt der bien der nicht in Berlin , so ist der Unterschrift des Telegramms der Wohnort beizufügen..
7 Tagen gerechnet 20 M. Hiervon werden noch 56 f. für Stranken tasse und Invaliditätsversicherung in Abzug gebracht. Damit famt ein Hausdiener wirklich feine großen Sprünge machen. Es scheint denn auch, daß die vornehme Firma sich selbst der miserablen Entlohnung ihrer Hausdiener bewußt ist und daß sie sich selbst geniert, wenn ihre Kunden Kenntnis über die Höhe des Zohnes erlangen würden. Das wäre allerdings auch ein Grund, den Hausdienern nabe zu legen, über den Lohn Verschwiegenheit zu be
obachten.
Ueber hier und da vorhandene Schwierigkeiten des Borwärtsaustragens
wird uns von einem bekannten Genossen in Karlshorst folgendes geschrieben: Von unseren und, wie ich höre, auch von anderen Austrägern des Vorwärts" wird sehr darüber geflagt, daß sie morgens das Blatt in vielen Säusern nicht bestellen können, weil der früher regelmäßig tommende Bäderjunge jezt ausbleibt. Diefer pflegte die Haustüren zu öffnen, um das Frühgebäd abzuliefern.