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Nr. 31.

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Berliner   Volksblaff.

32. Jahrgang.

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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morizolas, Nr. 151 90-151 97.

Sonntag, den 31. Januar 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplag, Nr. 151 90-151 97.

Schwere Verlufte der Franzofen und Ruffen.

Westlicher Kriegsschauplah. Die Meldung des Großen Hauptquartiers. Regelung des Brotverkaufs

Das Scheitern der französischen   Offensive.

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Amtlich.

Großes Hauptquartier, den

30. Januar 1915.( W. Z. B.) Berlin  , 30. Januar. Bon unterrichteter Seite wird uns Wefflicher Kriegsschauplatz. geschrieben: Seit dem 17. Dezember 1914- dem Tage, an dem General Joffre die allgemeine Offensive befahl ist ein Die französischen   Verluste in den Kämpfen voller Monat ins Land gegangen, ohne daß es den Ver- nördlich Nieuport am 28. Januar waren groß, bündeten gelungen ist, unsere ausgedehnten Linien an irgend über 300 Marokkaner und Algerier liegen fot in einer Stelle zu durchbrechen. Zwischen Reims   und den Ar­Der Feind wurde durch unser gonnen haben die Franzosen besonders große Anstrengungen den Dünen. Der Feind wurde gemacht. Ihr Angriff begann dort am 20. Dezember und Artilleriefeuer auch gestern daran gehindert, sich brachte an diesem ersten Tage unbedeutende Teile unserer an die Dünenhöhe östlich des Leuchtturmes mit Schüßengräben in ihre Sand, Schüßengräben, die sich aus Sappen heranzuarbeiten. der allgemeinen Verteidigungslinie nach und nach feindwärts

Südlich des Kanals von La Bassee   entrissen heute nacht unsere Truppen den Franzosen im Anschluß an die von uns am 25. Januar eroberte Stellung zwei weitere Gräben und machten über 60 Gefangene.

in Groß- Berlin.

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Nun endlich werden am 1. Februar alle int

I. Endlich am 25. d. M. hat der Bundesrat von roer ihm durch Gejezz vom 4. August v. J. voni Reichstag   cr teilten Vollmacht Gebrauch gemacht und die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Michl im ganzen ei che angeordnet- eine Maßnahme, die von unserer Partei bereits im Oktober vorigen Jahres in unserm wirtschaftlichen Kriegsprogramm gefordert, in den Verhand lungen der Freien Kommission des Reichstages im Dezent ber abermals dringend verlangt und auch von zahlreichen Stadtgemeinden, so in Berlin   bor 14 Tagen durch ein­stimmigen Beschluß aller Fraktionen der Stadiverord netenversammlung als unbedingt notwendig erklärt wurde. vorgeschoben hatten und einem konzentrischen Angriff daher Wenn die Vorräte an Getreide zur Ernährung der Bevölke besonders ausgesetzt waren. In ununterbrochenen Angriffen schwendung getrieben wird, namentlich, daß die unter den rung hinreichen sollen, so ist unerläßlich, daß keine Ver haben sich die Franzosen bemüht, diesen anfangs errungenen Vorteil zu erweitern. Täglich lag das vereinigte Feuer ihrer obwaltenden Verhältnissen viel zu tostbare Verwendung von schweren Batterien auf bestimmten Teilen unserer Front; Getreide zur Verfütterung ein Ende findet. Das hätte aller beinahe täglich stürmte die französische   Infanterie gegen Im westlichen Teil der Argonnen   unter- müssen, denn, wie die Tatsachen beweisen und wir voraus­dings schon vor Monaten anbefohlen werdent unsere Gräben vor; immer dichter wurde das Totenfeld vor nahmen unsere Truppen gestern einen Angriff, sagten, find alle Wahnungen bei einem Teil der 2 and unserer Front, immer größer die Zahl der französischen   Ge- der uns einen nicht unbedeutenden Gelände- wirte, Rücksicht auf die Ernährung der Bevölkerung zu Infanterie anfangs mit Aufopferung und Schneid an ihre gewinn einbrachte. An Gefangenen blieben in nehmen, nicht von dem gewünschten Erfolg gewesen! Aufgabe heranging. Die Berichte des französischen   Nach- unseren Händen: 12 Offiziere, 731 Mann, er- Reiche vorhandenen Borräte von Weizen( Dinfel richtendienstes waren in den Wochen vor dem allgemeinen beutet wurden: 12 Maschinengewehre, 10 Ge- und Spelz) und Roggen, ferner die Borräte von Weizen, Angriff eigentlich nur noch ein. Robgesang auf die unwider schütze kleineren Kalibers. Die Verluste des Roggen, Hafer- und Gerstenmehl für die vor kurzent vou ſtehliche Gewalt der französischen ſchiveren Artillerie gewesen. Feindes sind schwer, 400 bis 500 Tote liegen auf Reich und den größeren Gemeinden gegründete Kriegsz Unter dem dauernden Eindruck dieser Berichte mußte in der dem. Kampffelde, das französische   Infanterie- war für den Kommunalverband, in dessen Bezirk französischen   Infanterie die Ueberzeugung Plaz greifen, Regiment 155 scheint aufgerieben zu sein. Unsere sie sich befinden.. Beschlagnahmt werden auch solche Borräte, daßsiebeicinem Angriff nur zu ernten haben würde, was die schwere Artillerie gejät. Sie Verluste sind verhältnismäßig gering. hat schnell einzusehen gelernt, daß man bei den Lobgesängen auf Französische   Nachtangriffsversuche südöst- übergingen, soweit diese Vorräte an gedroschenem Getreide die französische schwere Artillerie einen Umstand völlig außer lich Verdun   wurden unter schweren Verlusten acht gelassen hatte die Biderstandskraft unserer Infanterie! für den Feind zurückgeschlagen. In diesem Punkte stimmte die Rechnung nicht. Es war dann auch deutlich zu erkennen, wie die anfängliche Zuversicht der französischen   Infanteric mit jedem neuen Angriff nachliek und sich nach und nach in die Ueberzeugung wandelte: es ist muglojes Blutvergießen, immer wieder gegen die deutsche Stellung anzurennen. Auch als die Franzosen frische Kräfte ins Feuer führten, brach deren unverbrauchte Kraft an dem den Brückenkopf öfflich Darkehmen an, be- vor der Ernte die Vorräte zu Ende gehen, vermieden werden In Ostpreußen   griffen die Russen erfolglos zähen Widerstand unserer Infanterie zusammen. Es ist er­wiesen, daß die französischen   Offiziere schließlich auf ihre schossen unsere Befestigungswerke öfflich der fann, wenn tatsächlich die Bevölkerung nicht mehr als die Beute mit der nachgerade abgebrauchten Züge einzuwirken Seenplatte und versuchten südöstlich des Löwen- angegebene Menge verbraucht. juchten, daß wir ihre Gefangenen zu Tode quälen. Sie über- tin- Sees einen Angriff, der in unserem Feuernahme der Getreide, und Mehlvorräte. Im Anzeigenteil Am 1. Februar beginnt im ganzen Reiche die Auf sehen dabci ganz, daß diese Lüge weiter nichts beweist, als zusammenbrach. der heutigen Nummer macht der Magistrat Berlins  daß die französische   Infanterie durch Angst vor Schlimmerem Russische   Nachtangriffe in Gegend Borzy- die Bestimmungen bekannt, die er betr. Aufnahme zur havon abgehalten werden soll, sich dem Feinde zu ergeben. Die Züge hat übrigens nicht viel genutzt. Die zahlreichen mom öfflich Lowicz wurden unter schwersten Ver- Sicherstellung der Brotberiorgung getroffen lusten für den Feind zurückgeworfen.

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Gefangenen aus den Stämpfen im Dezember, Januar sind zufrieden, daß der Krieg für sie beendet ist". Unserer Truppe aber haben diese Kämpfe bewiesen, daß sie keinen Feind zu scheuen hat selbst nicht die fameuse artillerie lourde" der Franzosen  . ( W. T. B.)

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Der französische   Tagesbericht.

Nordöstlich Badonviller wurden die Fran­30sen aus dem Dorfe Angomont auf Bremenil geworfen. Angomont wurde von uns besetzt. Deftlicher Kriegsschauplatz.

Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht. Generalstabsbericht. Wien  , 30. Januar.  ( W. T. B.) Amtlich wird ver­lautbart: 30. Januar 1915, mittags.

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Getreide Gesellschaft beschlagnahmt,

und

die nicht mehr im Befiz. von Produzenten oder Händlern find, sondern bereits in das Eigentum anderer Bersonen und Mebl irgendwelcher Getreideart zujammen mehr als einen Doppelzentner( 200 fund) betragen. Int Privatbesig verbleibt für landwirtschaftliche Betriebe das Saatgut und das zur Ernährung der in ihnen beschäftigten Personen Erforderliche; hierfür ist auf den

Kopf und Monat neun Kilogramm Brotge­treide oder statt je eines Silogramım Getreide achthundert Gramm Mehl festgesezt. Diese Mengen sind es ungefähr, die zur Ernährung der gesamten Bevölkerung bis zur nächſter

Ernte in Deutschland   vorhanden sind, so daß die Gefahr, daß

hat. Nicht allein Bäcker und Mehlhändler, sondern auch jede Privatperson ist zur Angabe der in ihrem Befit befindlichen Vorräte ver pflichtet, falls diese von Getreide und Mehl irgendwelcher Getreideart zusamment mehr als 200 Bfund betragen; schwere Strafen sind

für Nichtbefolgung dieser Anordnung angedroht.

die Verordnung des Bundesrats, daß vom 1. Februar ab. die Um den Verbrauch von Getreide einzuengen, bestimmt Bäcker und Konditoren nur noch dreiviertel ihrer bisherigen Produktion Produktion herstellen dürfen!

Paris  , 29. Januar.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von An der polnisch- galizischen Front herrscht, ab­3 Uhr nachmittags. Gestern fanden nur einige örtliche Aktionen gesehen von kurzen Geschütkämpfen, größtenteils Ruhe. statt, welche alle günstig für uns waren. In Belgien  , im Gebiet Die heftigen Kämpfe der letzten Tage führten in den Kar- Es wird also vom 1. Februar ab weniger Brot von Nieuport, faßte unsere Infanterie in der großen Düne Fuß, von welcher am 27. Januar die Rede war. Ein deutsches Flugzeug pathen zur Wiedereroberung der Pazhöhen. In zum Verkauf gelangen als bisher, aber immer wurde von unseren Kanonen heruntergeholt. In den Abschnitten den eine Woche andauernden schwierigen Aktionen haben die noch soviel, daß auf den Kopf und Monat ungefähr 9 kilo­Opern und Lens und ebenso im Abschnitt Arras   kam es zuweilen Truppen tros ungünstiger Witterungsverhältnisse mit größter gramm Getreide als Brot oder Wiehl   verzehrt werden können. zu ziemlich heftigem Artilleriekampf und einigen Angriffen. Aus Ausdauer und Zähigkeit gekämpft, alle Terrainschwierigkeiten Regelung des Brotverbrauchs notwendig Immerhin ist zur Durchführung dieser Verordnung eine den Gebieten von Soiffons, Graonne und Reims   ist nichts bei oft hoher Schneelage überwunden und hierdurch große und diese Ausgabe ist vom Bundesrat den Gemeinden zu melden. Zwischen Reims   und Argonnen   fanden wenig Erfolge erzielt. Dem Feinde wurden in Summe zehn übertragen. heftige Artilleriekämpfe statt. Es bestätigt sich, daß der deutsche An- tausend Gefangene und sechs Maschinen­griff in Fontaine Madame, welcher in der Nacht vom 27. zum gewehre abgenommen. 28. zurückgeschlagen wurde, den Deutschen   teuer zu stehen kam. Auf den Maas   höhen und in Woevre verlief der Tag ruhig. In den Bogesen Artilleriekämpfe. An mehreren Stellen erstickten wir das Feuer feindlicher Batterien und Maschinengewehre. Wir befestigten überall unsere Stellungen auf dem am 27. Januar gewonnenen Ge- wurde Dünkirchen   von mehreren Flugzeugen bombardiert. Der angerichtete Sachschaden war unbedeutend, aber mehrere Personen Paris  , 30. Januar.  ( W. Z. B.) Gestern a bend 11 Uhr wurden getötet oder verlegt. In der Nacht vom 28. zum 29. Januar, wurde amtlich bekanntgegeben: Deftlich von Soissons   machten zwischen 11 und 2 Uhr, warfen unsere Flugzeuge zahlreiche Bomben die Deutschen   zwei Versuche, die Aisne   zu überschreiten, auf die feindlichen Quartiere in den Gebieten von Laon  , La Fère  einen an der Mühle bei Roches, den andern bei dem von unseren und Soissons. Am Morgen des 29. Januar mußte ein deutsches Truppen besetzten Brückenkopf nördlich der Brücke von Venizel; beide Flugzeug östlich Gerbeviller landen; seine Infassen, ein Offizier und Angriffe wurden abgewi.jen. Am 28. Januar, mitten in der Nacht, ein Unteroffizier, wurden gefangen genommen.

lände.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Magistrat von Berlin   hat zunächst von einem Teil der ihm durch die Bundesratsverordnung übertragenen Befugnissen Gebrauch gemacht und die Vororte haben sich ihm angeschlossen. Im Inseratenteil der henti­gen Nummer find die Anordnugen des Magistrats bou Berlinbekanntgegeben. Die Benölferung wird auf­gefordert, in der Woche höchstens 2 Silocromu Brot und Mehl zu verbrauchen; mer mehr Wiehl  braucht, hat entsprechend meniger Anrecht auf Brot, der Gesamtverbrauch soll 2 Kilogramm( vier Pfund) nicht übersteigen.

3 wingende Borschriften erläßt die Borordnung für die Bäckereien, die, wie schon erwähnt, nur noch dret Viertel ihrer bisherigen Produktion herstellen dürfen, und für