Nr. 38.
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Sonntag, den 7. Februar 1915.
Erfolglofe ruffische Angriffe im Often.
Pofitionskrieg im Weften.
Westlicher Kriegsschauplah. Die meldung des Großen Hauptquartiers. Wo bleiben die Höchstpreise
Der französische Tagesbericht.
Paris , 6. Februar. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 5. Februar, 3 Uhr nachmittags. In Belgien zeigen deutsche Flugzeuge große Tätigkeit. Der gestrige Bericht meldete die Eroberung eines feindlichen Schüßengrabens westlich der Straße
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Amtlich. Großes Hauptquartier, den 6. Februar 1915.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplak.
Erneute französische Angriffe gegen die von Arras Lille nördlich Ecurie. Dieser Schüßengraben störte uns gewonnenen Stellungen nördlich von felben Straßße gewonnene Gelände bejezt hielten. Wir sprengten Massiges blieben ohne Erfolg. Ebenso scheiterte ihn. Gleich darauf setzte sich eine Abteilung Zuaven und afrika - ein feindlicher Vorstoß in den Argonnen .
unsere Truppen, welche das von uns vor einigen Tagen östlich der=
nische leichte Infanterie in der eroberten Stellung fest. Alle Deut schen im eroberten Schüßengraben wurden getötet oder gefangen genommen. Unsere Artillerie brachte feindliche Batterien bei
Destlicher Kriegsschauplah.
für Vich und Fleisch?
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- die Als der Bundesrat sechs Monate zu spät! Beschlagnahme aller Getreidevorräte anordnete, kündigte die Deutsche Tageszeitung" an, nach dem Striege werde sie sich sehr energisch mit den Urhebern der Verschleppungspolitik zu beschäftigen haben. Wir fürchten und das gilt nicht allein für die stritt von Regierungsmaßnahmen und-UnterKritik
lassungssünden die Summe der zu kritisierenden Maß nahmen wird sich bis zur Beendigung des Krieges so anhäufen, daß eine eingehende Diskussion nicht möglich sein Die Regierung setzt sich jedenfalls fortgesetzt daß
schieht das?
Die Russen griffen gestern an der oftpreußi- wird. Adinfert( füblich Arras ), in Bozieres( nordöstlich Albert), schen Grenze ſowie südlich der Weichsel gegen über so bringliche Wünsche der Bevölkerung hinweg, bab lich Noyon ) zum Schweigen. Nichts Neues im Gebiet von unsere Front Humin- Bzura- Abschnitt an. Allen sich immer wieder fragen muß, wem zuliebe gePerthes. In den Argonnen ein einziger Angriff in Baga- Angriffe wurden abgewiesen. Wir machten Seit der Ankündigung des Landwirtschaftsministers, daß telle. Dieser Angriff, welcher uns etwa 100 Meter Schüßen- 1000 Gefangene und erbeuteten 6 Maschinen- die Viehbestände verringert werden müßten, um die Zahl der graben weggenommen hatte, rief unsererseits zwei Gegenangriffe hervor. Wir nahmen nicht nur diese hundert Meter Schüßen gewehre. gräben wieder ein, sondern gewannen auch jenseits Gelände. In
melden.
Paris , 6. Februar.( 2. T. B.) Amtlicher Bericht 5. Februar versuchten deutsche Abteilungen ohne Erfolg, aus den vom 5. Februar, abends 11 Uhr. In der Nacht vom 4. auf den Schüßengräben vor Notre Dame de Lorette vorzustoßen. in der Champagne und nördlich von Beau Siour wirt sam beschoffen. Unsere Truppen find während der Nacht nördlich
von Massiges leicht vorgerückt. Im Laufe des 5. Februars versuchte
gonnen befestigten wir unsere Stellungen auf dem am 4. Fe
Stonkurrenten für Nahrungsmittel( Getreide und Startoffeln) fleiner zu machen, hat eine sehr lebhafte Breissteigerung auf dem Viehmarkt eingesetzt. Die in der Bundesratsverordnung
ben Vogesen Artilleriekämpfe. Auf der übrigen Front nichts zu Hauptsächlich von englischer, aber auch von vom 25. Januar den Kommunen auferlegte Verpflichtung, französischer Seite wird fortgesezt die Behaup- Bestände von Fleischdauerwaren anzulegen, hat diesen PreisVerkäufern( Landwirten und Händlern) einen Vorwurf maßen zur Feier des Geburtstages Seiner machen, denn sie nußen wie jeder Unternehmer die Situation einer tung wiederholt, daß die Deutschen gewisser- treibereien einen neuen Anstoß gegeben. Man kann daraus Majestät des Kaisers Vorstöße in großem Stile starken Nachfrage aus, um möglichst hohe Verkaufspreise eininszeniert hatten, die sämtlich mit schweren zustecken. Aber weshalb tut die Regierung nichts, um burch Fest sezung von Höchstpreisen für Vieh und Rückschlägen für uns endigten. Fleisch die Gemeinden und Kommunen vor ungerechtfertigter Daß diese Behauptung in heimtückischer Ab- Ausnußung zu schüßen? Die jetzige Viehpreissteigerung der Feind einen Angriff, der zurückgeworfen wurde. In den Arsicht einfach erfunden ist, beweisen unsere amt- hindert und verzögert ja die Durchführung der Abfichten, die die Regierung mit dem Schlachtzwang verfolgte. Sobald bruar in Bagatelle gewonnenen Gelände. Im Elsaß wurde ein lichen Berichte über die Ereignisse an den in nämlich die Viehpreise in die Höhe gehen, hat der Landwirt deutscher Angriff füdlich von Altkirch zurückgewiesen. Ein Flug Frage kommenden Tagen. Eine solche Kampfes- wieder ein größeres Intereffe daran, seinen Viehbestand zu erzeug hat über St. Die Bomben abgeworfen. Wie gemeldet wird, weise kann natürlich auch nicht die Person des halten. Die hohen Viehpreise machen es für ihn rentabler, weiter Brotgetreide und Kartoffeln zu verfüttern. Der Verkauf für Kriegsherrn berühren. Die deutsche Heeres- Schlachtvieh bringt ihm höheren Gewinn als der Verkauf von leitung möchte aber nicht unterlassen, sie in ihrer Startoffeln und Getreide. Die hohen, feiner geseglichen Amsterdam , 5. Februar 1915.( Privattelegramm Erbärmlichkeit vor aller Welt an den Pranger Grenze unterliegenden Viehpreise bilden so geradezu einen Anreiz, dem Verbot der Verfütterung von Getreide und des Vorwärts".) Das Reuter- Bureau mzu stellen. Kartoffeln zuwider zu handeln. aus London : Das Heeresbudget für 1915/16 sieht die Untertoaffenhaltung eines 3 Millionen Mann starken Heeres vor, bei dem die Truppen in Indien nicht mit einbegriffen sind. Die englischen Truppentransporte nach Frankreich .
find vier Zivilpersonen den Bomben zum Opfer gefallen.
Eine englische Drei- Millionen- Armee?
Amsterdam , 6. Februar. ( T. U.) Der Korrespondent der " Tyd " in Dünkirchen hatte vor einiger Zeit mit aller Bestimmt heit gemeldet, daß 720 000 Mann englischer Truppen an der fran: zösischen Küste gelandet seien. Der Korrespondent schreibt nun: Ich weiß wirklich nicht alles, was an der französischen Küste vorgeht. Ich bin selbst in den letzten Tagen in der Nähe von Nieuport gewesen, aber ich muß doch mitteilen, daß mir von einem solch gema tigen Transport nichts bekannt ist. Es sind wohl Mannschaften hier angefommen, wenn ich mich aber nicht täusche, ist die große englische Truppen masse noch nicht so weit. Man begreift indessen, daß die Kriegsbehörden hierüber nichts bekanntgeben. Die Landung soll natürlich an verschiedenen Punkten geschehen. Ein geheimnisvoller Schleier liegt über den Kriegsoperationen im Kanal und an der französischen Küste. Erst in den nächsten Tagen wird vielleicht eine wichtige Nachricht zu erwarten sein.
Oberste Heeresleitung.
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Der österreichische Generalstabsbericht. Wien , 6. Februar. ( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: 6. Februar 1915.
An der ganzen Karpathenfront und in der Bukowina dauern die Kämpfe an. Die Situation in Polen und Westgalizien ist unverändert. Ein russischer Nachtangriff bei Lupuczno wurde abgewiesen.
Am südlichen Kriegsschauplah hat sich in letter Zeit nichts Wesentliches ereignet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Vom südafrikanischen KriegsSchauplatz.
Aber selbst wenn diese Gefahr nicht oder nur in geringem Grade bestände, welcher Grund liegt dafür vor, die Viehzüchter und Viehhändler die jetzige Situation auf Kosten der Gemeinden und Stonsumenten voll ausnuten zu lassen! Um die Scheu vor Höchstpreisen für Getreide und Kartoffeln zu begründen, konnte man( wenn auch da nur mit einen Trugschluß) fagen, gesteigerte Preise würden zu einer Einschränkung des Konsums führen und damit der Sicherung der Nahrungsmittelversorgung dienen. Was den Viehstand anbetrifft, so will man aber gerade eine Verminderung der Bestände erzielen, läßt aber trotzdem den Preistreibereien freien Lauf.
Das Verhalten der Regierung gegenüber diesen Vorgängen ist so widerspruchsvoll, daß es sich nur durch die Rücksichtnahme zugunsten der Produzenten erklären läßt. Aber die Produzenten- und Großhändlerinteressen laufen in diesem Fall stracks denen der Konsumenten zuwider. Die jetzigen Verhältnisse auf den Viehmärkten nügen nur den Produzenten. Die Stonsumenten müssen schon jetzt unnötig hohe Preise zahlen und die Kommunen werden in späterer Zeit ihre Dauerwaren nur zu noch erheblich höheren Preisen abgeben können, da die Konservierung und Aufbewahrung weiter verteuernd wirft. Von Vionat zu Monat steigen also auch die Preise für Fleisch. Das gleiche haben wir infolge der Fassung des Höchstpreisgefeges für Getreide von den Brotpreisen London , 6. Februar. ( W. T. B.) Die Times" melden aus zu erwarten. Sollte schließlich die Regierung auch noch den Kapstadt : Die lebergabe Kemps und die jeden Augen Wünschen der Interessenten nachgeben und die Höchstpreise blid zu erwartende llebergabe Marig find politisch und strategisch für St artoffeln erhöhen, so ständen wir vor einer ständig sehr wichtig, da man immer einen Angriff von jenseits der Grenze stärker werdenden Preisteuerung für die drei wichtigsten befürchten mußte und die Regierung deshalb nicht ihre ganze Strafi stärker werdenden Preisteuerung für die drei wichtigsten Kemp und Nahrungsmittel: Brot, Fleisch und Startoffeln. Wie das auf auf das Hauptziel des Feldzuges richten konnte. Faris, 6. Februar. ( W. T. B.) Der Temp3" meldet: Marig verfügten über ungefähr zwölf hundert bis fünf die Stimmung der Bevölkerung zurückwirken muß, ist hier Auf Erinchen der belgischen Regierung werden die franzöfifchen se bnhundert Buren. Bei Kemps Kommando befand sich vor wenigen Tagen in einer Besprechung der Kartoffelpreise Militärbehörden die waffenfähigen Belgier , die van Stendsburg, der großen Einfluß besaß und einen beträchtlichen ausführlich dargelegt worden. nach Frankreich geflüchtet waren, aufsuchen lassen, um sie der belgiichen Armee einz verleiben.
Ein englisches Flugzeug über Antwerpen .
Amsterdam , 6 Februar.( W. T. B.) Nach einer Blättermeldung aus Bergen op Zoom überflog gestern morgen ein englisches Flug zeug Antwerpen . Es wurde heftig beschossen, aber nicht getroffen. Die Rekrutierung der geflüchteten Belgier.
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Das für die Aushebungsarbeiten notwendige Personal ist der belgischen Regierung von der französischen Regierung zur Verfügung gestellt worden.
Vom Burenaufstand.
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Teil der Verantwortung für den Ausbruch der Erhebung trägt. ( Notiz des W. T. B.): Die Richtigkeit all dieser Reutermeldungen läßt sich von hier aus natürlich in feiner Weise nachprüfen. London , 6 Februar.( W. T. B.) Meldung des Reuterichen Bureaus. Aus Pretoria wird gemeldet, daß sich der Burenführer Bezuidenhot mit Stemp ergeben hat.
Ein
Die Bevölkerung verfolgt mit Interesse alle militärischen Maßnahmen und weiß, mit welcher der Situation entsprechenden Rücksichtslosigkeit sie durchgeführt werden. Vergleich mit den im Innern zu treffenden sozialpolitischen und wirtschaftlichen Maßnahmen drängt sich) da ohne weiteres