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Nr. 38. 32. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Sonntag, 7. februar 1915.

Mittwoch, den 10. Februar: Zahlabend in Groß- Berlin.

Verlustlisten.

Stab der 42. Reserve- Inf.- Brigade.

der eigentlichen Schuljahre, in Buchbinderei, Korbmacherei, wesentliche Gehaltsabzüge machen. Nicht selten werden sogar Tischlerei, Glaserei, Schuhmacherei, Schneiderei, Gärtnerei; in solchen Geschäften die Gehälter gekürzt, die nicht nur durch die Mädchen umfangreich auch in Handarbeit ausgebildet. Sie den Krieg feine Einbuße erleiden, sondern die zuweilen sogar Die Verlustliste Nr. 143 der preußischen Armee pflegen ihre Blumen mit rührender Sorgfalt, sehen in den mit erhöhten Einnahmen rechnen können. Wir haben uns enthält Verluste folgender Truppen: sprossenden Keimen, in den knospenden Blüten die Geheim- wiederholt gegen eine solche im höchsten Maße unsoziale und nisse der Natur erwachen, die ihrem eigenen Leben das Ge- das Gemeinwohl völlig außer acht lassende Praris gewandt. 5. Garde- und 2. Garde- Res.- Reg.; Garde- Regimenter Franz heimnis des vollen Erkennens verschleiert. Fast tausend und nicht zuletzt haben auch die militärischen sowie die Zivil­und Augusta. Lehr- Infanterie- Regiment. Stiefmütterchenpflanzen haben in einem Sommer die Stief- behörden an die Geschäftswelt das Ersuchen gerichtet, wenn Grenadier  - bzw. Infanterie- bzw. Füsilier- Regimenter Nr. 2, finder des Lebens neben zahlreichen anderen Gewächsen groß- irgend möglich an dem Einkommen der Angestellten Kürzungen 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 20, 21( siehe auch gezogen, und auch aus ebensovielen Efeutöpfen rantt sich nicht vorzunehmen. Sie gingen dabei von der richtigen Er­Reg. Keller), 22, 24, 30, 31, 33, 38, 39, 41, 44, 46, 48, 49, 53, 58, um den bescheidenen Geist der zündende Funke des Werdens wägung   aus, daß das infolge der Kriegsereignisse sowieso 70, 72, 73, 74, 76, 77, 80, 84, 86, 91, 92, 93, 111, 114, 117, 128, und Wachsens, der alles beherrscht, was atmet. Die 41 500 schwer in Mitleidenschaft gezogene Wirtschaftsleben nicht durch 132, 135, 137, 140, 141, 142, 144, 146, 148, 150, 151, 152, 155, Schreibhefte, die in der Idiotenanstalt gefertigt wurden, eine unnötige Schwächung der Staufkraft noch mehr geschädigt 157, 160, 161, 164, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 176; Regiment sollen befrigelt werden mit dem Geiste der anderen, der glück- werden sollte. Keller( früher Reg. Boeters); Regiment Nr. 2 der Brigade Doussin; Diese Mahnungen ergingen in einer Zeit, in der die Ersaz- Regimenter Nr. 29( v. Rath), Königsberg I und II; Reserve- licheren Kinder. Selbstgebaute Puppenstuben haben in ihnen Inf.- Regimenter Nr. 1, 3, 5( siehe auch Reg. Keller), 6, 11, 13, 15, den Sinn geweckt für findliches Spiel und Tand, acht Kna- Preise für die notwendigsten Bedarfsartikel noch eine normale 16, 18, 19, 20, 21( fiehe auch Reg. Keller), 22, 28, 35, 37, 49( siehe ben und sieben Mädchen wurden so bildungsreif, daß sie zu Höhe hatten. Inzwischen haben sich die Verhältnisse gewaltig auch Reg. Keller), 52, 55, 57, 59, 72, 74, 77, 83, 94, 116, 201, 203. Handwerksmeistern in die Lehre gegeben oder der Land- und geändert. Durch eine erhebliche Verteuerung fast aller Ge­205, 210, 211, 212, 213, 214, 218, 219, 221, 226, 228, 229, 231, Sauswirtschaft überwiesen werden konnten. Sogar lebende brauchsgegenstände ist die Kauffraft des Geldes start gesunken. 232, 233, 237; Reserve- Gray- Reg. Nr. 4; Landw.- Inf.- Regimenter Bilder wurden, um das pochende Leben der dumpfen Nacht Es muß daher heute derjenige, dessen Einkommen das gleiche Nr. 2, 4, 5, 6, 7, 9, 10, 11, 15, 18, 22, 34, 48, 65, 66, 77, 83; Brigade  - Erf.- Bataillone Nr. 14, 32, 40, 80; Landw.- Brig.- Erf. zu entreißen, für die kleinen Anstaltsfestlichkeiten von den geblieben ist wie vor Ausbruch des Strieges, sich schon sehr Bataillone Nr. 26, 38; Landst.- Bataillone Aachen  , Allenstein II, älteren Böglingen eingeübt. Und wer Glück hat, kann die einschränken, wenn er den steigenden Anforderungen des Völlig unmöglich ist es jedoch Bartenstein  , Deutsch- Eylau II, II. Görlik, Rawitsch  , I. Saar  - Armen des Geistes im schönen Dalldorfer Anstaltspark am Lebens gerecht werden will. brüden, Siegen, I. Trier, Waldenburg; Jäger- Bataillone Nr. 8, 11; Sonntagnachmittag beim Spaziergang singen hören, singen durchzukommen, wem das Einkommen noch erheblich herab­Reserve- Jäger- Bataillone Nr. 7, 16, 18, 22. vom holden Lenz, der ihnen nie zur vollen Schönheit erblüht, gesetzt wird. und von der Liebe, die nur mit leisen, kaum gefühlten Flügel- einzelne Lebensmittel erheblich stiegen, die Kauftraft des Als vor zwei Jahren teilweise infolge der Mißernte schlägen hinrauscht über ihr Dämmerdafein.

Dragoner Nr. 17; Husaren Nr. 5; Ulanen Nr. 9. Felbart.- Regimenter Nr. 3, 16, 17, 18, 19, 32, 38, 44, 45, 52, 54, 56, 62, 72, 79, 84; Reserve- Feldart.- Regimenter Nr. 17, 46, 52. Fußart.- Regimenter Nr. 1, 6, 10, 11, 13, 15, 16, 20; Reserve­Fußart.- Reg. Nr. 2; Reserve- Batterie Nr. 23.

Pion.  - Regimenter Nr. 29, 30; Pion.  - Bataillone: I. Garde, I. Nr. 2. 1. und II. Nr. 4, I. Nr. 5, I. Nr. 6, 11. Nr. 7, II. Nr. 11, II. Nr. 15, I. Nr. 17, 1. und II. Nr. 21; Pion.- Erf.- Bataillon Nr. 17; Versuchs- Kompagnie. Eisenbahn- Bautomp. Nr. 29; Funker- Abteilung des Korps v. Frommel  ; Feldfliegertruppe; Freiwilliges Automobil- Korps. Artillerie- Munitionsfolonne Nr. 2 des VI. Armeekorps; Schivere Munitionsfolonne Nr. 8( ohne Angabe des Armeekorps). Arbeiter- Truppe Nr. 23, Königsberg   i. Pr.

Feldlazarett Nr. 5( ohne Angabe des Armeekorps); Reserve Lazarett Badenweiler  . Train- Abteilung Nr. 3; Reserve- Divisions- Brüdentrain Nr. 7; Etappen- Fuhrpark- Kolonne Nr. 1 des XX. Armeekorps.

Die bayerische   Verlustliste Nr. 149 meldet Verluste des 2., 4., 7., 8., 11., 13., 15., 16., 17., 21., 22. Inf.- Reg.; Reserve­Inf.- Regimenter Nr. 2, 3, 4, 7, 10, 20; Ersatz- Inf.- Reg. Nr. 1, 2, 3, 4; Brig.- Ers.- Batl. Nr. 2; Landft.- Inf.- Batl. Kigingen; Landst.­Inf.- Batl. Ludwigshafen   a. RH.; Landst.- Inf.- Batl. Weiden  ; 1. Chevaurlegers- Reg. Nürnberg.

Verluste infolge Krankheiten.

Berichtigungen früherer Verlustlisten. Die sächsische Verlustliste Nr. 104 enthält Verluste der Inf.­Regimenter Nr. 101, 104, 105, 134, 177, 179, 182; Reserve- Inf. Regimenter Nr. 102, 103, 107, 133; Gren.- Landw.- Reg. Nr. 100; Brig. Erf.- Bataillone Nr. 48, 64; Erjazz- Bataillone des Rej.- Reg. Nr. 102; Gren.- Landw.- Reg. Nr. 100; Jäger- Batl. Nr. 12; Reserve­Jäger- Bataillone Nr. 13, 25, 26; Garde- Reiter; Karabinier- Reg.; lanen Nr. 17, 18; Reserve- lanen; Husaren Nr. 18, 20; Reserve­Husaren; Fußart.- Reg. Nr. 19.

Nachrichten aus unvollständigen feindlichen Gefangenenlisten. Die württembergische Verlustliste Nr. 109 veröffentlicht Verluste des Inf.- Reg. Nr. 121; Füfilier- Reg. Nr. 122.

Aus Groß- Berlin.

Die Einführung der Brotkarten.

Geldes sank, wurden von den Kommunen sowohl wie auch von privaten Unternehmern Teuerungszulagen gewährt. Wenn ähnliche Maßnahmen bisher noch nicht unternommen Zur Frage der Regelung der Brot- und Mehlversorgung worden sind, so deshalb, weil jeder mit der durch den Krieg fand gestern im Berliner   Rathause unter Vorfiz des Ober- geschaffenen Lage rechnen und im allgemeinen Interesse Opfer bürgermeisters Wermuth eine Besprechung von Vertretern der bringen muß. Gleichwohl sind uns Fälle befannt, wonach Groß- Berliner   Gemeinden statt. Einstimmig fand der Vor- Angestellten heute bereits eine Teuerungszulage gewährt schlag, Brotkarten einzuführen, Annahme. Die Brotkarten worden ist. sollen als Einzelfarten nicht als Familienfarten zur Wir nehmen Notiz davon, um diejenigen Geschäfts­Ausgabe gelangen. Es besteht die Absicht, für Einfäufe die inhaber, die immer noch ohne Not das Einkommen ihrer An­Freizügigkeit innerhalb des Groß- Berliner Gebietes nicht ein- gestellten fürzen, auf das Unwürdige ihres Verhaltens auf­zuschränken. Um den beabsichtigten Zwed zu erreichen, merksam zu machen. werden strenge Kontroll- und Strafvorschriften erlassen

werden.

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Vor dem endgültigen Inkrafttreten der Brotfarten­einrichtung wird der Bevölkerung genügend Zeit gelassen werden, um sich in das System der Brotkarten, die den Einzelnen zugesandt werden sollen, einzuleben.

Der verfolgte Straßenhändler.

Totgefahren.

Ein tödlicher Straßenunfall hat sich am Freitagabend gegen 410 Uhr am Görlizer Bahnhof ereignet. Dort wollte an der Ede der Grünauer Straße ein etwa 50jähriger Mann, dessen Persönlich­feit bisher nicht festgestellt werden konnte, vor einem in der Rich­tung nach dem Norden fahrenden Straßenbahnwagen der Linie 22 das Gleis überschreiten. Obwohl der Führer mit aller Kraft bremste, vermochte er doch nicht auf eine so furze Entfernung hin den schweren agen rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Der Mann wurde um­gestoßen und erlitt einen schweren Schädelbruch, an dessen Folgen er auf dem Transport zur nächſien Unfallstation starb. Der Verunglückte bat einen Spitbart und trug ein schwarzes Jackett, eine graue Hose, seinen Taschen fand man einen Lohnzettel auf den Namen Thurow. einen schwarzen Ueberzieher und einen schwarzen steifen Hut. In Die Leiche des Verunglückten wurde nach dem Schauhaufe gebracht.

eine

Das Einnehmen eines festen Standes durch Straßenhändler bildet in vielen Polizeirevieren Anlaß, Straßenhändler mit Straf­mandaten zu beglücken. Was ist aber ein fester Stand? Ueber diesen Begriff gehen die Meinungen auseinander. Verboten ist der Straßenhandel in Berlin   in bestimmten Straßen, in anderen Straßen fann gehandelt werden, nur soll vermieden werden, einen feiten Stand einzunehmen. Solange der Händler an seinem Wagen Käufer hat, kann er verkaufen, ohne einen festen Stand eingenommen zu haben, sagen die Händler; letztere sind aber av­Eine Küchenabfälle- Trodenfutter- Gesellschaft soll in nächster Seit hängig von der Auffassung der Polizeibeamten. Jest in der Kriegszeit, wo der Erwerb für viele Personen erschwert war, haben in Berlin   begründet werden, um eine rationelle Verwertung der Abfälle zur Verfütterung an die Mühe herbeizuführen. Die Be­sich eine ganze Anzahl Personen dem Handel, auch dem Straßen- strebungen der neuen Gesellschaft für die Herstellung von Trocken­handel zugewendet, und es war wohl recht verständig, wenn emp- futter aus Küchenabfällen gehen dabin, mit dem Verein der Berliner  fohlen wurde, es müßten die vielen kleinen Strafanzeigen unter- Molkereibefizer ein Abkommen zu treffen behufs Ueberlassung der bleiben. Trotzdem kann man noch heute bei den Verhandlungen Küchenabfälle zur technischen Verarbeitung. Hand in Hand damit vor den Schöffengerichten Sachen finden, die Straßenhändler be- wird mechanische Reinigung der Sammelläften auf treffen. Dieser Tage wurden vor dem Amtsgericht Wedding maschinellem Wege erfolgen, wobei eine bestimmte Normal­mehrere Ginsprüche von Händlern gegen polizeiliche Strafmandate größe für die Behälter im Einverständnis mit den Behörden Die geistesärmsten Kinder. verhandelt. Die Händler sollten einen festen Stand eingenommen von dem Verein der Berliner   Molkereibefizer in Aussicht genommen worden ist. Diese Sammeltästen sollen tunlichst 40 bis 42 Liter Mit falten Zahlen, bureaukratisch nüchternen Worten haben. So sollte ein Händler am Silvester in der Ungarnstraße Inhalt haben, im Feuerbade verzinkt und mit Tragekübel, Ent­spricht der neueste Verwaltungsbericht der Deputation für die wo wenig Verkehr ist Schweineföpfe feilgehalten und dadurch leerungsgriff und Bandeisenfuß ausgestattet sein. Die Mehrzahl der städtische Frrenpflege auch von den unglücklichsten Kindern, einen festen Stand eingenommen haben, ferner sollte er insofern von den Hausbefizern aufgestellten Behälter entspricht leider nicht von den in Dalldorf untergebrachten dioten. Das Grauen gegen die Polizeiverordnung verstoßen haben, als am Wagen nicht diesen Gebrauchsvorschriften. Durch die Begründung der Trocken­überfällt den Fühlenden und Denkenden bei dem harten die richtige Wohnung angeschrieben stand, sondern nur die Adresse, futter- Gefellichaft soll nach dieser Richtung hin ein einheitliches Wort: Idiot! Wir sehen Menschenkinder, die umsonst, ohne wo der Wagen aufbewahrt wird. Das Gericht ließ keinen System von Sammelfästen zur Einführung gelangen, um die Haus­das Licht des Geistes, zur Welt gekommen sind, lebende Ma- 8weifel darüber, daß solche Bagatellsachen in der jeßigen Zeit befizer zu veranlassen, die minderwertigen Behälter allmählich ab­schinen, die nur mit tausend Mühen, mit unendlicher Geduld besser unterblieben, mußte aber nach Lage der Sache zu einer zuschaffen. und noch viel mehr Liebe in einigen Gang gesetzt werden Verurteilung kommen. In Rücksicht darauf, daß auch der Händler Zwei Kinder erstickt. Von einem tragischen Geschick ist die fönnen. Und was vielleicht das Furchtbarste ist: das unheil- sich bemüht, ehrlich sein Brot zu verdienen, und auf die Schwere bare, in der angeborenen Mißbildung des Gehirns begrün- der Beit, lautete das Urteil für jeden einzelnen Fall auf 1,50 M., dete, nur in eine der Tierdressur ähnliche mechanische Ver- zusammen auf 3 M. In einem anderen ähnlich liegenden Falle, nunft" zu bringende Leiden dieser Allerärmsten zeichnet sich der sich in der Müllerstraße abgespielt hat, wurde das Strafmandat auch in ihrem Aeußeren sichtbar ab, oft so erschreckend, daß von 9 auf 3 M. ermäßigt. Auch den Gerichten scheinen diese starke Nerven dazu gehören, beim ersten Anblick nicht aus fleinen Sachen durchaus unerwünscht. der Fassung zu geraten.

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Geschäftsstatistik der Arbeitslosenfürsorge der Stadt Bertin

für die Woche vom 18.- 24. Januar 1915.

Familie des Schlossers Manter aus der Adamstraße 47 in Spandau  betroffen worden. M., der gleich zu Anfang des Krieges zu den Fahnen einberufen worden war, ist im Westen verivundet worden und liegt zurzeit in einem Berliner   Lazarett. Freitag vormittag begab sich seine Frau nach dem Spandauer   Rathaus, um die Kriegs­unterstüßung in Empfang zu nehmen. Ihre beiden Kinder im Alter von 4 bis 2 Jahren hatte sie allein im Bett liegend zurück­gelassen. Als die Frau nach etwa anderthalbstündiger Abwesen Welcher Schicksalsschlag für die Eltern! Sie sind sehr heit zurückkehrte, fand sie zu ihrem Entseßen die Stube vollständig häufig durchaus normal an Rörper und Geist, können sich den berqualmt vor; der vor der zum Heizen und Kochen dienenden Seitensprung der Natur nicht erklären. Schärfer sieht ja der Feuerungsanlage stehende Kohlenkasten war eben wie die Dielen Arzt in verflossene Generationen hinein, die Aufschluß zu ringsum in Brand geraten. Die beiden Kinder lagen leblos in Bett. Zwei telephonisch hinzugerufene Aerzte stellten stundenlang geben vermögen, oder auch er steht mit dem begrenzten 1. Bei den 23 städtischen Geschäftsstellen find 879 Ge- Wiederbelebungsversuche mit Sauerstoffapparaten an, die jedoch menschlichen Wissen oft vor einem unlösbaren Rätsel. Hier fuche eingegangen; es wurden abgelehnt 272, an die Landes- leider vergeblich blieben. Der furchtbare Verlust trifft die Eltern draußen in der Dalldorfer Idiotenanstalt feiert die Mutter- versicherungsanstalt Berlin   verwiesen 111, bewilligt 661. Aus- um so schwerer, als sie erst vor kurzem das jüngste kind verloren liebe Triumphe. Sie verleugnet sich nicht vor dem, wovon geschieden aus der Unterstützung( überwiegend wegen haben. der Fremde schen und erschüttert das Auge abwendet, und Wiedereintritts in Arbeit oder Erwerb) find 872 Personen. Bon der Dreschmaschine getötet. Ein entsetzlicher Unglücksfall bringt diesen Kindern, gerade weil sie für immer mit der 12 338 Personen bezogen Unterstützung im Gesamtbetrage hat sich auf dem Gute des Landwirts Richard. Kaiser in Münche­Blindheit des Geistes geschlagen sind, nie versiegende Herzens- von 51 323 M., davon je 4 M. 10 367 Personen, je 5 M. berg zugetragen. Die landarbeiter waren beim Dreschen, als die wärme entgegen. Manche Idiotenkinder wissen nicht, werden 1971 Personen. 25jährige Arbeiterin Hulda Koppe beim Vorübergehen zwischen es nie erfahren, was der Begriff Mutter bedeutet, und doch 2. Von der Stadt wurden an 5206 Mitglieder von Lokomotive und Dreschkasten plöblich mit den Kleidern bom fühlen sie instinktiv: das ist die Frau, die dich lieb hat, der 15 Arbeiter und Angestellten Organisati- großen Schwungrad erfaßt und mehrmals herumgeschleudert du zugehörst! ede Besuchsstunde ist ein Feiertag, für die onen, die selbst sagungsgemäß Unterstübung gewähren, Zu- wurde. Die Unglückliche wurde jedesmal mit dem Kopf gegen Eltern und Kinder, für die Aerzte und Lehrer. Da schwindet ſchläge im Gesamtbetrage von 17 271,87 m. aezablt. Siervon den Erdboden geschleudert. Erst als die Maschine abgeftellt all das Schreckliche des Aeußeren und der Umgebung. Behn- trafen auf die freien Gewerkschaften 4730 Mitglieder mit worden war, konnte man die Verunglückte befreien. Inzwischen fach vergrößert empfindet man das Mitleid, das den ewigen 15 328,90 m.( und zwar Metallarbeiter 1799,25 W., Holz- war aber bereits der Tod bei ihr eingetreten. Kindern mit dem verkümmerten Geist gebührt. arbeiter 4778,38 M. usw.). Bergiftet aufgefunden wurde Freitag abend vor dem Hause Nichts am gesamten Irrenwesen, das so manchen schweren 3. Die Landesversicherungsanstalt   Berlin Frankfurter Allee   86 eine noch unbekannte Frau von 28 bis Mißstand birat, mutet webltuender an als die aufopfernde hat von 20 313 bei ihr überhaupt bis 24. Januar 1915 ein- 30 Jahren. Sie hatte Lysol getrunken und liegt jetzt im Lichten Pflege und Erziehungsmethode bei den Idiotenkindern. Es gegangenen, teils von den städtischen Unterstüßungskommissio- berger Krankenhause schwer danieder. Die Lebensmüde hat ist erstaunlich, was hier die menschenfreundlichen, mit diesem nen ihr überwiesenen, teils von den Organisierten ihr ein- buntles Haar und trug einen schwarzen Rod, eine dunkie, karierte schwierigen Gebiet eng verwachsenen Lehrer und Lehrerinnen gereichten Gefuchen 14 759 genehmigt. Gegenüber der Vor- Bluse und Kamelhaarschuhe. aus dem kleinen schwachen Gehien ohne die Gefahr der Ueber- woche sind ausgeschieden aus der Unterstübung keine Ber­Ueber- onen, bürdung und Verschlimmerung des Leidens herausholen. Sonen, hinzugekommen 100 Personen. Insgesamt sind 18 722 Idioten haben ihre Schule mit sechs Klassen, lernen Lesen und Mark an 2560 Personen gezahlt worden. Schreiben, Rechnen und Geschichte, Geographie und Natur­funde, werden geprüft und versetzt, erhalten für die besten

Gehaltsabzüge statt Teuerungszulagen.

Leistungen ihre Prämien und freuen sich über diese genau Noch immer gehen bei uns Klagen ein, wonach Prinzipale wie andere Kinder. Idioten werden frühzeitig, schon während ihrem taufmännischen Personal in Rücksicht auf die Kriegszeit

Kein städtischer Kartoffelverkauf in Charlottenburg  . Wie das Brefiebureau mitteilt, ist in weiten Kreisen der Charlottenburger  Bürgerschaft die Annahme verbreitet, daß auch in Charlottenburg  ein städtischer Kartoffelverkauf eingerichtet sei. Diese Annahme ist irrig. Der Magistrat Charlottenburg verfauft feine Kartoffeln; es liegt offenbar eine Verwechslung mit dem Magistrat Berlin   vor.

Die Sparkasse der Stadt Charlottenburg   hatte im Jahre 1914 trotz des Krieges einen reinen Zuwachs an Spareinlagen von