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Nr. 39.

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Telegramın Adreffe: ., Sozialdemokrat Berlin ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplat. Nr. 151 90-151 97.

Montag, den 8. Februar 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 151 90-151 97.

Artilleriekämpfe auf allen Fronten.

Westlicher Kriegsschauplah.

Der französische Tagesbericht.

Baris, 7. Februar. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von

gestern nachmittag: Während des gestrigen Tages wurde teine Infanterieaktion gemeldet. Zwischen Arras und Reims fanden

Artilleriekämpfe statt mit guten Ergebnissen für uns. Jm Gebiete von Perthes und Massiges trat keine Veränderung in der Lage ein. In den Argonnen und im Woevre Kanonade. Unsere Artillerie

zerstreute Transporte und steďte einen Eisenbahnzug von 25 Eisen­bahnwagen in Brand. Auf der übrigen Front ist nichts zu melden. Wir schossen einen Fesselballon über den deutschen Linien nord­östlich Sommeph herunter.

Baris, 7. Februar. ( W. T. B.) Amtlcher Bericht von gestern abend: Die beiden einzigen bemerkenswerten Ereignisse, welche gemeldet wurden, sind sehr wirksames Feuer unserer Artillerie in Belgien und im Aisnetal und ein leichter Fortschritt unserer Truppen in der Champagne nördlich Massiges.

Flugzeugschutz über Paris .

Lyon , 7. Februar. ( W. Z. B.) Républicain" meldet aus Baris: Die Ueberwachung von Paris durch Flugzeuge wirb äußerst scharf durchgeführt. Unablässig, auch während der Nacht, über­fliegen Flugzeuge Paris und Umgebung. Zwei deutsche Flugzeuge, welche gestern sich Paris näherten, wurden von französischen Fliegern zur Umkehr gezwungen.

Gestlicher Kriegsschauplatz.

Die Meldung des Großen Hauptquartiers. deutsche Ankündigung einer ernſten Erwägung, da es sich bewußt sei, daß Deutschland eine Frage angeschnitten habe, Amtlich. Großes Hauptquartier, den 7. Fe- die für die Vereinigten Staaten von unabsehbaren Folgen bruar 1915.( W. T. B.) Südöstlich Vpern da die Angelegenheit reifliche Ueberlegung erfordere. In sein könnte. Die Regierung habe noch keine Schritte getan, nahmen wir einen französischen Schüßengraben amtlichen Kreisen herrsche die Meinung, daß die Regierung und erbeuteten dabei zwei englische Maschinen- Versenkung amerikanischer Schiffe durch deutsche Untersee. Protest gezwungen sein, und daß im Falle der gewehre. boote eine Arise zwischen beiden Regierungen entstehen Südlich des Kanals bei La Baffee drang hoher See würde nach Ansicht dieser Streise einer friegerischen würde. Die Versenkung amerikanischer Handelsschiffe auf der Feind in einen unserer Schüßengräben ein, Sandlung und einem Akte der Seeräuberei gefährlich nahe Der Kampf dort ist noch im Gange. fommen. Die Washingtoner Regierung würde dadurch zur Maßregeln Im übrigen auf beiden Kriegsschauplätzen Amerifa erkenne nur eine effektive Blockade, keine pavierne werden. der Wiedervergeltung getrieben außer Artilleriekämpfen keine wesentlichen Er- Blockade an. Die deutsche Drohung, Schiffe ohne Rüdficht eignisse. Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht. Wien , 7. Februar. ( W. T. B.) Amtlich wird verlaut. bart:

auf das Leben der Besatzung zu zerstören, rief Entrüstung hervor. Die Schiffahrtsfreise sind jedoch nicht sehr besorgt, da man an einen Bluff glaubt, der darauf. berechnet sei, Schrecken zu verbreiten.

New York , 7. Februar. ( W. T. B.) Frederic Coudert in New York , der als Autorität auf dem Gebiet des Völkerrechts gilt, erklärt in einem hiesigen Blatt die deutsche Absicht, England zu blodieren, für einen Verzweif

Die Lage in Russisch- Polen und West gali- fungsschritt. Soweit die Vereinigten Staaten oder andere zien ist unverändert.

neutrale Länder in Betracht kämen, wäre die Versenkung An der Karpathenfront wird heftig gekämpft. neutraler Schiffe ein brutaler gefeßloser Angriff. Amerifa In der südlichen Bukowina find unsere Truppen sei nicht verpflichtet, die Abgrenzung der Kriegszone durch in erfolgreichem Vordringen, die Russen im vollen Rückzug. Deutschland zu beachten. Die amerikanischen Schiffe ſollten 1200 Gefangene wurden gestern gemeldet, zahlreiches Kriegs. fie ignorieren und diesen Teil des Meeres weiterbefahren. material wurde erbeutet. Nachmittags zogen unter großem Wenn eins von ihnen von deutschen Schiffen oder Tauch­Jubel der Bevölkerung eigene Truppen in Kimpolung booten beschädigt würde, müßte Deutschland verantwortlich gemacht werden.

ein.

-

Die New York Tribune " schreibt: Die Deutschen Am südlichen Kriegsschauplak keine Ver- spielen mit dem Feuer. Wir haben nicht den Wunsch, in änderung. folcher Krise zu übereiltem Vorgehen zu drängen. Eins In der Adria hatte ein Luftangriff unserer steht jedoch fest, die Zeit zu protestieren und einen klaren Flieger auf französische Transporte guten Erfolg. Entschluß zu fassen, ist jetzt gekommen. Wir müssen nun Bombenwürfe wurden mehrere Treffer erzielt.

braben Durch

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. b. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Die Meldung des russischen Generalstabes. Petersburg, 7. Februar. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht des Großen Generalstabes von geestrn: In Ostpreußen nahmen die Kämpfe im Tale der Instr und Szespuppe einen erbitterten Charakter an. Auf der Schlachtfront am linken Weichselufer war sehr hef­tiges Artilleriefeuer. Trotz der Gegenangriffe der Deutschen hielten sich unsere Truppen nicht nur auf dem linken Ulfer der Bzura nahe ihrer Mündung, sondern sie gingen auch später zum Angriff über und bemächtigten sich eines sehr bedeutenden feindlichen Stützpunktes im Norden des Dorfes Witkowidze. Nahe dem Gute Borzimow haben wir auf einem Petersburg, 7. Februar. ( W. T. B.) Nach einem amtlichen beträchtlichen Abschnitt die deutsche Schübengrabenlinie ge­nommen und uns eines Teiles der Gräben zweiter Linie Bericht des Großen Generalstabes ist auf dem Rautafischen bemächtigt. Im Gebiet von Borzimow hat der Feind drei riegsschauplake am 5. d. M. nichts von Bedeutung vor­erfolglose Angriffe unternommen. Demonstrative Angriffe gefallen. des Feindes in der Gegend zwischen Malogostiche und Chen­

Kampfpause im Kaukasus.

ziny ſowie in der Gegend der oberen Weichel nahe Chvali Der Krieg und die Kolonien.

Bogovige und in Galizien südlich von Tienjkowike wurden ohne Schwierigkeit abgewiesen. In den Karpathen wur­

die Welt und die Deutschen klar und deutlich die feste Ent­schlossenheit merken lassen, die hinter der amerikanischen Flagge und den Schiffen, die sie führen, steht.

Die New York Times " schreibt: Keine neut: le Macht wird sich die deutsche Kriegszone um Großbritannien und Irland gefallen lassen. Das deutsche Marineamt famt nicht erwarten, daß die Zerstörung eines neutralen Schiffes innerhalb dieser Zone als unvermeidlicher und entschuldbrer Unfall des Seekrieges hingenommen wird.

den erbitterte Stämpfe im Norden der Linie 3boro- Strotta Gefecht zwischen Deutschen und Engländern schon begonnen habe. Der Feind habe bereits britische Schiffe

Mejo und Laborez geliefert, wo wir weiter fortschreiten. Im in Südwestafrika. Gebiet der Beskidenpässe wurde die feindliche Offensive be­einträchtigt. In den Stellungen am Wyschtoffvaß und auf ichen Bureaus.) Die Deutschen haben kafam as angegrif­Prätoria, 7. Februar. ( W. T. B.)( Meldung des Reuter­den Straßen nach Madvorna wiesen wir kräftig alle feind fen, sind aber mit einem Verlust von 9 Toten und 22 Ver­feind- schen lichen Angriffe zurück.

Der türkische Krieg.

wundeten zurückgeschlagen worden. Die englischen Verluste betragen einen Toten und zwei Verwundete. Wolffs Telegraphenbureau bemerkt hierzu: Wie die englisch - südafrikanischen Verlustangaben zu bewerten sind, ist

Türkische Vortruppen am Suezkanal. hinlänglich bekannt.

Konstantinopel , 6. Februar. ( W. T. B.) Der Große Generalstab meldet: Unsere Vorhuten sind in den Gegenden östlich des Suezkana18 angekommen und haben die

Der Seekrieg.

Die Wirkung auf die englische Presse. London , 7. Februar. ( W. T. B.) Morning Bost" schreibt in einem Leitartikel über die angedrohte deutsche Tauchbootblocabe, die deutsche Erklärung wäre eine flare, ehrliche Proklamation ge­wesen, wenn sie sich nicht auf eine Politik bezöge, mit der man ohne Warnung versenkt, so daß England jezt keine Ursache habe, ihm für die Ankündigung einer schon begonnenen Sache zu danken. darüber sich ein Urteil zu bilden, fehle die Erfahrung. Eine Was für Schaden die deutschen Tauchboote anrichten könnten, rhetorische Denunziation der deutschen Methoden sollte man den rhetorische Denunziation der deutschen Methoden sollte man den Neutralen überlassen, die als Uninteressierte in eine bessere Bage feien, Urteile zu fällen. Für England sei die beste Antwort, die eigene Blockade schärfer zu machen. Die britischen Handelsschiffe und Fischdampfer fönnten schnell mit Gewehren, Maschinen getvehren, Bomben und Kanonen bewaffnet werden. Dadurch würden sie noch nicht in Kriegsschiffe verwandelt und könnten sich doch gegen seeräuberische Angriffe schüßen. Solche Methoden

englischen Borposten gegen den Kanal zurückgedrängt. Bei dieser Das Ausland über die deutsche Untersees wären viel wirkungsvoller als moralische Denunziationen, Waffen,

Gelegenheit fanden Kämpfe in der Umgebung von Ismailia und Kantara statt, die noch andauern.

Türkische Erfolge im Mesopotamien.

bootblockade. Amerikanische Stimmen.

die bei einigen modernen Engländern am beliebtesten seien. Wir führen schließlich doch Krieg, schließt das Blatt. Es ist besser, wirklichen Krieg mit allen Schrecken ohne heuchlerischen Altruismus London , 7. Februar. ( W. T. B.) Daily Telegraph " zu haben. Versuche, den Krieg zu zivilisieren, sind wie Versuche, Konstantinopel , 7. Februar. ( W. T. B.) Aus Bagdad meldet aus New York : Einige Freunde der amerikani- den Tiger zu zähmen, und führen nur zu Ueberraschungen und eingetroffene Nachrichten besagen, daß eine aus Angehörigen schen Schiffahrt halten es für möglich, daß die Gefahr sei- Enttäuschungen. Die beste Kriegführung ist und bleibt, dent von Stämmen zusammengesezte türkische Kolonne, die in tens der deutschen Tauchboote eine Aenderung in der bri- Feinde den größtmöglichen Schaden zuzufügen, damit er sich desto der Richtung nach Artawi in der Nähe von Schylan nördlich tischen Politik bezüglich der Uebertragung von Handelsschiffen schneller ergibt. Wir versuchten die andere Art des Krieges ohne von Korna auf Rekognoszierung ausgezogen war, einen 3u- Kriegführender an Amerikaner und andere Neutrale herbei­sammenstoß mit feindlicher Kavallerie hatte, die nach großen führen wird, da die britische Regierung es vorteilhaft finden Erfolg, der Feind zwingt uns zu drastischeren Maßregeln. Daily Mail" schreibt: Es heißt oft, daß verschiedene Natio= Verlusten genötigt wurde, sich in Unordnung zurückzuziehen. fönnte, wenn deutsche Schiffe in amerikanischen Besitz über­Der Feind räumte die Stellungen und zieht sich beständig gehen, um sie für den Transport von Lebensmitteln nach nen verschiedenen Geschmad für Scherze haben. Der Scherz von gegen Süden zurück. Die Zahl der Stämme, die sich der England zu benutzen. Diese Partei bildet jedoch die kleine der deutschen Blockade der britischen Küsten hat überall sofort ein­türkischen Armee anschließen, wächst von Tag zu Tag. Die Minorität. geschlagen. Jedermann kann eine Blockade proklamieren, die arabischen Streitfräfte unter dem Kommando von Ibn Re- Der Washingtoner Korrespondent der Morning Post" Schwierigkeiten fangen erst an, wenn man versucht, sie durch­schid find auf dem Kriegsschauplake eingetroffen. meldet: Das Staatsdepartement unterziehe die zuführen.