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Ein dänisches Urteil.

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lischen Kreuzer Bristol  " und von drei Panzerfreuzern verfolgt. Leipzig  " erreicht und in Brand geschossen. Trok verschiedener Infolge seiner geringen Schnelligkeit wurde ber Areuzer Der Abschluß des Zwischenfalles von Hodeida. Rom  , 7. Februar.  ( W. T. B.) Die Agenzia Stefani" meldet Versuche seitens der Kreuzer Dresden" und" Nürnberg  ". die An- aus Massa ua: Gestern wurde der englische   Konsul dem italieni­griffe auf sich abzulenten, sah sich die Leipzig  " gezwungen, den schen Konsulat in Hodeida, auf dem die italienische Flagge unter Stampf mit allen vier Schiffen aufzunehmen. Vom Ausgang dieses den Ehrenbezeugungen der türkischen   Behörden gehißt worden war, Kampfes hat die Dresden  " keine Kenntnis. Auch über die Ver­lufte der Engländer in ihrem Stampfe gegen Scharnhorst" und ausgeliefert. Der englische   Konsul schiffte sich dann unter dem Gneisenau" hat die Dresden  " nichts erfahren können. Der Kom- Schuße des Kriegsschiffes Marco Polo" auf einem englischen mandant der" Dresden  " hat nur gesehen, daß die erste geschlossene Hilfskreuzer ein. Nachdem der Zwischenfall so geschloffen ist, Salbe einer Breitſeite des Scharnhorst" als Volltreffer eins der wurden gestern die herzlichen Beziehungen zwischen dem Konsulat englischen Schiffe traf, dessen Aufbau hinwegfegte und einen und den Ortsbehörden von Hodeida wieder aufgenommen. Panzerturm des Schiffes völlig zerstörte. Chinesicher Protest gegen Rußland  .

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Kopenhagen  , 7. Februar.  ( W. T. B.) In einem Leitartikel der Politiken" heißt es: Deutschlands   Blockadeerklärung wedt überall ni der Welt das größte Aufsehen. Während die englische Presse meint, daß Deutschland   außerstande sei, der Handelsschiffahrt erheb­lichen Schaden zuzufügen und die Blockade effektiv au gestalten, machen sich andererseits Auffassungen im entgegengesetzten Sinne geltend. Es ist anzunehmen, daß die deutsche Regierung nicht derartige Drohungen aussprechen würde, wenn sie nicht imstande wäre, sie auch durchzuführen, da sie andernfalls schließlich auf Deutschland   zurückfallen und das deutsche Ansehen schädigen wür- Aus Privatnachrichten geht hervor, daß der englische   Panzer­den. Für einen verzweifelten Aft der deutschen   Regierung, von freuzer Defence" in Port Stanley   auf Land sizzt. Jedoch ist nicht dem die englische Presse spricht, liegen in keiner Weise Anzeichen burch Nachrichten aus englischer Quelle bekannt geworden, das richtet: die chinesische   Regierung hat bei dem russischen Botschafter bekannt, welche Ursachen das Auflaufen herbeiführten. Weiter ist Es ist nicht ausgeschlossen, daß Deutschland   eine andere ennglischerseits am Kampfe folgende Schiffe teilnahmen:" Invin- in Peking   wegen der von den Russen unternommenen Ausbeu­Neberraschung in Aussicht genommen hat, die am 18. Februar cible"," Inflexible"," Canopus"," Carnarvon"," Cornwall  "," Rent", tung der Kohlengruben des Altaigebirges Einspruch erhoben. prompt ausgeführt wird. Uebrigens enthält das deutsche   Aftenstüd Glasgow  " und" Bristol  ", und daß Scharnhorst" und Gneisenau" keinerlei Bedrohung Dänemarks   oder anderer den Kampf nicht fortsehen konnten, weil ihre Munition erschöpft Sie wurden mit ihrer in Grund gebohrt, als

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war.

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Zürich  , 7. Februar.  ( W. T. B.) Aus Peking   wird be­

neutraler Staaten, sondern nur gewiffe. Klagen über ihre fie völlig wehrlos waren. Die geſamte Mannschaft befand sich im Kriegsbekanntmachungen.

Neberangebote der Kriegsindustrie.

Nach einem ebenfalls aus englischer Quelle stammenden Be- Amtlich. Berlin  , 7. Februar.  ( W. T. B.) Das Beklei richt wurde auch die brennende" Leipzig  " mit ihrer gesamten dungsbeschaffungsamt gibt mit Rücksicht auf die täglich Mannschaft in den Grund gebohrt. Auf der Leipzig  " hatte sich die zu Hunderten eingehenden Angebote bekannt, daß der Bedarf für Mannschaft am Vorderded aufgestellt und weigerte sich der Auf- nachstehende Artikel vorerst gedeckt ist: Zeltbahnen, Beltzubehör­forderung zur Uebergabe nachzukommen. Als der Kreuzer Leipzig  " beutel, Brotbeutel, Ersatzstoffe für Tuche, wie Cords usw. Der schon untergegangen war und einen Augenblic fieloben trieb, Bedarf an Kochgeschirren, Feldflaschen  , Trinkbechern, Zeltstöcken schwamm ein Matrose an das Schiff heran, Hetterte herauf, eine und Pflöden, Pelzen, Fußschußtappen und Filzschuhen iſt deutsche Fahne schwingend und ging dann mit ihm unter. überreichlich gedeckt.

Haltung gegenüber England, außerdem einen freundschaftlichen Augenblick des Unterganges auf Deck stehend und brachte brausende Hinweis auf den Schaden, der ihnen in der Gefahrzone erwachsen Hurras auf den Kaiser und das Vaterland aus, ehe die Schiffe in fönnte. Gang gewiß sind derartige Schädigungen möglich, den Wellen verschwanden. und die Neutralen sind darauf vorbereitet, daß derartige Fehlgriffe geschehen können. Es ist deshalb nötig, daß die Neutralen Vor­bereitungen treffen, um den Gefahren zu begegnen. Es wäre darum eine Konferenz sämtlicher nordischer Reeder erwünscht, um die Möglichkeiten eines gemeinsamen Auftretens zu erwägen. Bei der Unsicherheit, was eigentlich nach dem 18. Februar geschehen wird, ist es natürlich schwierig, Vorbereitungen zu treffen. Aber wärend die Engländer geneigt zu sein scheinen, die Sache auf die leichte Achsel zu nehmen, und die amerikanischen   Blätter rasen, sollten wir Dänen ruhig und besonnen die Entwickelung der Dinge beobachten und den 18. Februar abwarten ohne übertriebene Angst, doch wohl darauf vorbereitet, daß dann Ereignisse eintreten können, die niemand vorausgesehen hat.

Der Verlauf der Seeschlacht bei den Falklandsinseln.

Hamburg  , 7. Februar.  ( W. T. B.) Das Fremdenblatt" bringt den von dem deutschen   Konsul in Santiago de Chile  in der dort erscheinenden deutschen   Preffe veröffentlichten amtlichen Bericht über die Seeschlacht bei den Falklands inseln. Der Bericht lautet:

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Punta Arenas  , 19. Dezember 1914.

Der deutsche Kreuzer Dresden  " ist am Sonntag mit unbe­fanntem Kurse ausgelaufen, nachdem sein Kommandant Folgendes berichtet hatte: Das deutsche   Geschwader unter dem Kommando des Vizeadmirals v. Spee, bestehend aus den Kreuzern Scharnhorst", " Gneisenau"," Dresden  "," Leipzig  " und Nürnberg  " und begleitet

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Ueber die Verluste der Engländer im Kampfe ist nichts bekannt, Bei den großen Andrang zur Tornisterfabrikation muß drin da auf den Falklandsinseln strengste Zensur herrscht. Der Kampf gend vor Neueinrichtungen für die Herstellung beweist die Ueberlegenheit der deutschen   Schiffe über die englischen, von Tornistern wegen der damit verbundenen hohen Kosten da diese troß ihrer gewaltigen Uebermacht die Deutschen   erst nach gewarnt werden, da diese Kosten durch die nur verhältnis­fünf Stunden besiegen konnten und auch erst dann, als das deutsche mäßig fleinen Aufträge, welche etwa neu entstehenden Betrieben Geschwader keine Munition mehr hatte. Konsul Stubenrauch. zugeführt werden können, sich nicht werden einbringen lassen. Dem Amte werden fortgesetzt noch Angebote von Waren ge­madt, die von ihm gar nicht befchafft werden. Hierunter fallen: wollene Unterhosen und Hemden, Soden, Wieder ein Ministerwechsel in Oesterreich  . Kopfschüßer, Leibbinden, Pulswärmer, Handschuhe, Brust­schüßer usw., fertige Bekleidungsstüde wie Mäntel, Wien  , 7. Februar.  ( W. T. B.) Offiziös wird ge- Waffenröcke, Hosen, Feldmüßen, Landsturmmützen usw. meldet: Der bereits angekündigte Rücktritt des gemeinsamen Finanzminister Ritter v. Blinski ist erfolgt. Zu seinem Nachfolger wurde der frühere Ministerpräsident Ernst v. S oerber ernannt, welcher in den nächsten Tagen vom Kaiser vereidigt werden wird.

Drohender Streik englischer Textil­arbeiterinnen.

Alle vorstehend genannten Waren werden von den einzelnen Kriegsbekleidungsämtern beschafft; von diesen werden auch alle Näharbeiten bergeben, wobei Stoff und Zutaten- Buschnitt von den Aemtern selbst geliefert werden.

Strohsackleinen, Lazarett- und Kasernenwäsche bergibt nicht das Bekleidungsbeschaffungsamt, sondern die Stellvertretenden Intendanten der einzelnen Armeekorps. Wollene Decken beschafft die stellvertretende Intendantur des 2963. Armeekorps.

London  , 7. Februar.  ( W. T. B.) 36 000 weibliche Ar­von drei Transportschiffen hatte die Absicht, an den Falklandsinseln beiter in den Khakispinnereien von Leeds   dürften nächste das englische Geschwader anzugreifen, das, wie der Geschwaderkom- Woche in den Streik treten, da die Verhandlungen mit den mandant wußte, sich aus sechs Schiffen zusammenseite. Um 8 Uhr Arbeitgebern über eine Lohnerhöhung ergebnislos geblieben morgens, am 8. des Monats, sichtete das deutsche Geschwader die sind. Falklandsinseln, und Gneisenau" fuhr mit einem kleinen Kreuzer

voraus, die Anzahl der engliſchen Schiffe festzustellen und diese zum

Kampfe herauszufordern. Die aufflärenden Streuzer stellten fest, daß die Zahl der englischen Schiffe größer war, als man ange­nommen hatte. Trotzdem aber entschloß sich Vizeadmiral v. Spee, den Kampf aufzunehmen.

Das deutsche Geschwader wurde dann zuerst von sechs englischen Schiffen angegriffen, welchen sich später noch zwei vom Typ des " Invincible" zugefellten. Als der Geschwaderkommandant diese Echiffe fichtete, trachtete er, den Kampf wegen der ungeheuren Uebermacht der Engländer abzubrechen. Der Feind folgte jedoch dank der größeren Schnelligkeit seiner Schiffe, so daß Vizeadmiral v. Spee fich entschloß, den Kampf mit Scharnhorst" und" Gneis senau" allein aufzunehmen und diese beiden Schiffe zu opfern, um die kleinen Kreuzer zu retten, denen er befahl, sich zurückzuziehen. Die letzten drahtlosen Nachrichten, die die Dresden  " Scharnhorst" und" Gneisenau" erhielt, meldeten, daß beide mit ihren Torpedorohren den Angriff eröffneten, und durch drahtlose

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Die Humanité" gegen die Zarenregierung. Amsterdam  , 7. Februar.  ( Privattelegramm des Vorwärts".) Die Sumanité" schreibt: Burke w 3 Verurteilung betrübt und entrüstet, aber überrascht uns nicht. Die Politik der Russenregierung hat sich seit dem Kriege nicht im geringsten geändert. Der Revolutionär Burzew hatte ab­gerüstet, die Barenregierung feineswegs. Die logische Ant­wort auf die entgegengestreckte Hand des einen war der Faustschlag des anderen. Die 8arenregierung hat nichts gelernt und nichts vergessen. ** Die Cholera in Petersburg  .

Arbeitslosigkeit und gewerk­schaftliche Arbeitslosenfürsorge.

An den gewerkschaftlichen Arbeitslosenzählungen beteiligten 1264 603 Mitglieder berichteten. Von diesen waren aur sich im Monat Dezember 1914 40 Organisationen, die über 31. Dezember arbeitslos am Drte 90 466, auf der Reise 1070, also zusammen 91 536, die ohne Verdienst waren, das find 7,2 vom Hundert des erfaßten Mitgliederbestandes. Int Dezember 1913 betrug die entsprechende Arbeitslosengiffer 4,8 und im Dezember 1912 gar nur 2,8. Die Differenz ist demnach gegenüber diesen Vergleichs. seiten noch recht erheblich. Gegenüber den Vor­monaten jedoch ist die Arbeitslosigkeit weiter zurückgegangen. Allerdings ist der Grad der Abnahme ein geringerer geworden. Von August zu September betrug der Unterschied der Prozent­säge 6,7, von September zu Oftober 4,8, von Oktober zu November 2,7 und bon November zu Dezember

Hamburg  , 7. Februar.  ( W. T. B.) Wie den Hamburger nur 1,0. 1,0. Nicht alle Verbände waren an diesem Rück­

Mitteilung der englischen Schiffe untereinander erfuhr die" Dres- Nachrichten über Stockholm   aus Petersburg   berichtet wird, ist dort gange beteiligt. Zwölf Organisationen, darunter die den", daß die beiden deutschen   Kreuzer nachmittags um 7 Uhr eine Cholera epidemie ausgebrochen, die täglich reißende Gewerkschaften der der Bauarbeiter, Fabrifarbeiter, Glaser, untergingen. Die kleinen deutschen   Kreuzer wurden von dem eng- Fortschritte macht; schon find sehr viele Todesfälle zu verzeichnen. Porzellanarbeiter und Textilarbeiter weisen im Dezember

Schützengraben und Flanken­angriff.

Von Richard Gädke.

somit das königliche Vorrecht der Ueberraschung. Alle großen Feld­herrn haben ihn bevorzugt, zur Verteidigung sich nur ungern und zeitweise entschlossen: alle großen Entscheidungen der Weltgeschichte find durch den siegreichen Angriff, nicht eine durch glückliche Ab­wehr gefallen.

werden beide versuchen, sich in den Besitz der Kammhöhe und der Bässe zu sehen, und es mag monatelange Kämpfe darum geben. Wer im Besiz der Pässe ist, hat sozusagen die Tür zum Hause des Nachbarn geöffnet. Und einen unbedingten Schuh bilden selbst die höchsten und ausgedehntesten Gebirge nicht mehr. Wer einen Erst dann, wenn auch der Angriff seine Bewegungsfreiheit Ueberschuß an Kraft besist, wird durch das Gebirge gehen, wenn er durch die Umstände verliert, wenn ihm Flanken und Rücken des anders die Flanke des Gegners nicht faffen kann. Besonders dann, Die gewaltig gesteigerte Kraft des Feuers ist die Mutter des Rechners unzugänglich werden, seine Umgebung verhindert wird, wenn er hinter dem Gebirge die weiten Flächen findet, aus denen Schüßengrabens geworden; der Schüßengraben und sein Zwillings  - erst dann tritt er in schwer überwindbaren Nachteil. Denn dann der Angriff seine Lebenskraft saugt. Der Winter ist kein Hindernis bruder, das Drahtnez, haben die Kämpfe langwieriger gestaltet, ist er darauf angewiesen, die furchtbar starte Front des Gegners des Gebirgsüberganges, wie Suwur offs berühmter Bug über das Heranreifen der Entscheidung weit hinausgeschoben. Die durch immer erneute Massenstürme schließlich einzurennen. Die die Alpen   im Jahre 1799 gezeigt hat. Im folgenden Jahre zog in Gegner stehen sich nicht mehr tagelang gegenüber, sondern schauen Verluste können sich hierbei so steigern, daß sie stellenweise mit umgefehrter Richtung Napoleon   hinüber, um die österreichische einander viele Wochen, ja viele Monate ins Gesicht, ohne daß einer Vernichtung gleichbedeutend werden. Nur wenn man der morali- Armee unter Melas zu umgehen. Der Winter kann für den An­den anderen niederzwingen könnte, den allgemeinen Sturm auf schen und überlegenen Tüchtigkeit der eigenen Truppe sehr sicher greifer sogar ein erwünschter Bundesgenosse werden, wenn jen­ist, wird man sich zu solchem frontalen Angriffe entschließen. Und seits des Gebirges die schlechte Beschaffenheit des Wegenezes seine der ganzen Front wagen möchte. So ist die Erscheinung, die uns der augenblicklich wütende auch nur ungern, denn selbst der Sieg wird dann blutig erkauft Beweglichkeit während des Frühjahrs und Sommers verringert. Weltkrieg bietet; man glaubt ein Ende überhaupt nicht absehen zu und bleibt meist ohne weitreichende Folgen. können und weiß sich oft keinen anderen Ausweg zu denken als... Hier hat sich nun allerdings eine grundlegende Schwierigkeit die allgemeine Erschöpfung. Schlimm genug, wenn es sich so ver- für den Angriff der modernen Massenheere herausgestellt. Ich hielte, wenn wirklich die Verteidigung in diesem Maße dem An- will nicht sagen, daß ihre Beweglichkeit geringer geworden ist, als griff überlegen geworden wäre! Dann allerdings müßten Hunger die der kleinen Heere früherer Beiten; denn Eisenbahn   und Tele­und Verarmung schließlich die Geißeln sein, die allein imftande graph find in der Hand tüchtiger Generale wirksame Mittel, um die wären, das Morden zu beenden. Unbehilflichkeit der Masse auszugleichen. In jedem Fall aber er schwert die gewaltige, noch niemals in ähnlichem Maße geschaute Streiterzahl unserer Volksheere die Umfassung ber feindlichen Flanke, die Umgebung, die Bedrohung der rückwärtigen Verbin­dungen also gerade das allerwirksamite Mittel des Angriffs. Be­sonders in den engen Verhältnissen des westlichen Europas   fönnen die Schlachtfronten schließlich so ausgedehnt werden, daß sie feine Flanken mehr zu bieten scheinen, mit anderen Worten, daß ihre beiden Flanken nahezu unangreifbar angelehnt sind. Das ist der größte Vorteil, den die Verteidigung heute gewonnen hat; er st weit wirksamer und entscheidender, als der des Schüßengrabens und des Feuers. Der Verteidiger bedarf der Enge des Raumes, der Angriff aber liebt die weiten Räume, weil nur sie ihm die Bewegungsfreiheit geben, die sein Lebenselement ist.

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Aber in Wahrheit sind Schüßengraben und Feuer doch nicht so unbefehrbare Sünder, als man vielfach zu glauben geneigt ist. Die Verteidigung ist ja nicht erst in unseren Tagen, sondern zu allen Zeiten die stärkere Kampfform gewesen. Stets wurde fie von dem schwächeren der beiden Gegner gewählt, um seine mili­tärische Lage zu verbessern. Wenn Russen wie Franzosen   nehmt alles nur in allem zur grundsäglichen Verteidigung überge gangen sind, so ist das ein für uns erfreulicher Beweis dafür, daß fie sich, zurzeit wenigstens ,, selbst als die Schwächeren fühlen. Wenn aber die Verteidigung die stärkere Kampfesform ist, so ist sie zugleich die mit den rein negativen Zielen; sie beschränkt sich auf die Abwehr, ihrer Natur nach kann sie nie den Gegner nieberzwingen, bermag die Schlußentscheidung eines Krieges nicht herbeizuführen. Selbst der siegreich gebliebene Verteidiger hat sich awar behauptet, aber den Gegner, der jeden Augenblid wieder kehren kann, nicht überwunden; die Verteidigung muß sofort die Gestalt ihres Widerspiels, des Angriffs annehmen, wenn sie dem Feinde ihren eigenen Willen aufnötigen, die glückliche Abwehr in dessen Niederlage verwandeln will.

Der Angriff hingegen steht auch in unseren Tagen selbst der stärksten Verteidigung nicht so hilflos gegenüber, als manche etwas vorschnell meinen. Wenn diese Deckung und Feuerkraft besser auszunuben vermag, so hat sie dafür zwei sehr verwundbare Punkte, das sind ihre Flanten; und einen großen Nachteil, das ist thre Unbeweglichkeit. Der Schüßengraben hat die Starrheit der Form noch vermehrt.

Die Flankenanlehnungen für die Riesenbeere unserer Tage sind nun weit leichter zu finden und weit stärker, als jemals früher. Wenn eine Masse von zwei und drei Millionen Streitern den Raum von einer Grenze des Landes zur anderen umspannt, wo sind dann ihre Flanken? Darin liegt der Anreiz, die Lage neu­traler Länder zur Umgehung der feindlichen Grenze zu benußen. Neutralität wird also ein Schutz vor dem Kriege nur dann sein, wenn die Nachteile ihres Bruches größer sind als die Vorteile. Wo die Lebensinteressen großer Staaten in Betracht kommen, wird die Neutralität des Schwächern kein zuverlässiger Schußwall mehr sein. und dies um so weniger, wenn man nur die Wahl hat, die Neu­tralität eines Nachbarn selber zu verleben oder sie zum eigenen Nachteil durch den Gegner verlegt zu sehen.

Der Angriff hat demgegenüber, abgesehen von dem moralischen Eine etwas gesichertere Flankenanlehnung als ein neutraler Schwunge, den er der Truppe verleiht, den gewaltigen Vorteil der Staat ist unter Umständen ein wenig zugängliches Gebirge. größeren Bewegungsfreiheit vor der Verteidigung voraus. Er Auch dieses kann so liegen, daß es für beide Teile als Schuß gegen bestimmt selbstherrlich Ort und Stunde des Kampfes und besitzt umgehensbewegungen des Gegners dienen kann. In diesem Falle

Die Geretteten des ,, Blücher  ".

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In englischen Blättern werden charakteristische Züge erzählt, die aus den Berichten englischer Matrosen herstammen, die beim So gibt ein Mann des englischen Rettungswerk tätig waren. Kreuzers Arethusa" eine anschauliche Schilderung von dem Untergang des Blücher  ": " Das zweite unserer Torpedos traf das feindliche Schiff gerade mittschiffs und brachte ihm eine schwere Wunde bei. Wir sahen, wie der Vormast frachend zusammenstürzte; das Schiff ward völlig in dichten Rauch gehüllt, und vorn und hinten schlugen die Flam­men heraus. Die Panzertürme waren zerschossen und das Ganze nur noch ein Wrad. Es war ein Bild, das ich niemals vergessen werde. Das Benehmen der Deutschen   war überaus heldenhaft. Jeder von ihnen an Bord wußte, daß das Ende nahe war, aber die Leute stellten sich in Reih und Glied an Deck auf und standen hier stramm, die Hände an der Hosennaht und erwarteten schwei­gend den Tod. Dann plößlich ließen sie drei helle frische Hurras er­tönen und schwenkten ihre Mützen. In diesem Augenblick waren wir ganz nahe an dem Schiff, und wir riefen den Deutschen   zu, herunterzuspringen. Der" Blücher  " legte sich unterdessen immer mehr auf die Seite und ging langsam unter. Die deutschen   See­leute sprangen, als sie fühlten, daß an dem Schiff nichts mehr zu Wir hatten unsere Boote herunter­retten sei, für ihr Leben. gelassen und gingen ganz nahe zu ihnen heran, und so fischten wir 117 Offiziere und Mannschaften auf. Viele von ihnen waren ver­wundet, und die Gesichter von einer ganzen Anzahl waren schwarz von dem Pulver der Kanonen. Auch litten sie sehr durch das eis­falte Wasser, aus dem sie kamen. Wir nahmen sie an Bord und fanden, daß eine ganze Menge von ihnen englisch sprechen konnte. Obwohl sie bis auf die Haut naß waren, ganz falt und manche völlig erschöpft, war doch die erste Bitte, die einige an uns richteten, die um eine Bigarette. Die Offiziere wurden nicht als Gefangene behandelt. Sie nahmen alle ihre Mahlzeiten in der Offiziersmesse