höhere Arbeitslosenzahlen auf als im Vormonat November. | um das schlimmste Elend abzuwehren. Ueber dieser zunächst zum Knappschaftsfaffengeses und wahrscheinlich auch der GeDen Durchschnittssay( 7,2) überschreiten im Berichtsmonat zur materiellen Hilfeleistung berufenen Arbeitslosenfürsorge seßentwurf betr. Erweiterung des Stadtkreises Essen zur Er13 Verbände. Von diesen haben die Gewerkschaften der Por- ist mit großer Anerkennung die Wirksamkeit einer Organi- ledigung kommen soll, besteht die Aussicht, daß der Landtag zellanarbeiter mit 33,0, Bildhauer mit 31,5, Glasarbeiter und fation zu nennen, die seit Oktober tätig ist, um der drohenden noch vor dem Wiederzusammentritt des Reichstags vertagt Lithographen mit je 18,2, Holzarbeiter mit 17,7, Glaser mit geistigen Depression und Demoralisation, die Arbeitslosig oder geschlossen wird. 15,5, Buchdrucker und Hutmacher mit je 15,4, Buchbinder mit feit und Elend so leicht im Gefolge haben, vorzubauen und Die Poft gegen die Zensur. 13,8, Friseurgehilfen mit 13,4 und Bauarbeiter mit 11,6 Proz. entgegenzuwirken. Das„ Amsterdamsch Comité tot Ontwik Die Poft" erwartet vom preußischen Landtag, ber am Diens die höchsten Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen. Unter dem feling en Ontspanning van Werkloozen" fezt sich aus VerDurchschnitt blieben 27 Verbände, von denen wieder 15 Vertretern der verschiedensten sozialen und humanitären Ver- tag zusammentritt, daß er ein ernstes Wort zur Frage der Zensur bände weniger als 3 Proz. an Arbeitslosen zählten. Auch in einigungen zusammen, denen statutengemäß bei der Aus- sprechen wird. Das freikonservative Blatt macht bei dieser Gediesem Berichtsmonat war die Arbeitslosigkeit bei den weib- übung ihrer Tätigkeit innerhalb des Komitees jedwede Frei- legenheit folgende Mitteilung: lichen Mitgliedern gerade um das Doppelte höher als bei den beit in bezug auf ihre politische und philosophische Uebermännlichen.
Ein wirkliches Bild von dem Umfange der Arbeitslosigteit am Orte und den Leistungen der Fachverbände erhält man jedoch erst dann, wenn man die im vierten Quartal 1914 erfaßten Zahlen mit denen normaler Zeiten vergleicht. Nach diesen Feststellungen wurden gezählt: -Abnahme+ Zunahme gegenüber dem 4. Quartal
Befragte Mitglieder Fälle von Arbeitslosigkeit
im 4. Quartal
1914
1 264 608 339 830
1913 715 694 +119 642 4 788 961 130 676
8 547 628
.
248 299
4 258 300 3 487 947
Arbeitslosigkeitstage Unterstützte Personen. Unterstügte Tage Unterstügungssumme in M. 6612 140
6 377 699
-
1912
zeugung zugesichert ist. Unter anderem fizen in dem Komitee Delegierte des sozialistischen Bildungsausschusses, der Ratholisch- Sozialen Aktion" des Vereins„ Kunst fürs Volk", der Amsterdamer Volksuniversität" usw. feit zurückblicken. Es wurden verschiedentlich Lesesäle Das Komitee fann auf eine äußerst ersprießliche Tätigeingerichtet, in denen die Arbeitslosen Bücher, Seitungen, Beitschriften, Gelegenheit zum Schachspiel und zuweilen auch zu billigem Kaffee und Teetrinken vorfinden. Einem der Bulletins, die das Komitee regelmäßig herausgibt und an die Arbeitslosen verteilt, ist zu entnehmen, daß die Vereinigung der Volksbibliotheken infolge des großen 8uranges nicht in der Lage ist, neue Leser aufzunehmen.- Die kostenlose Benutzung der Lesesäle und die Benuzung der Leihbibliotheken, überhaupt die Teilnahme aller durch das Komitee gewährleisteten Vergünstigungen wird durch einfache Einschreibung erworben. Jeder Arbeitslose erhält seine Karte, die ihm für alle Veranstaltungen als Legitimation dient.
" Heute wird nun beschwichtigend behauptet, es gäbe ja gar feine wirkliche Zensur! Niemand wolle die staatsbürgerliche Freiheit der Ueberzeugungen unterdrücken. Wie aber reimt damit ein Fall aus unseren großen Tagen zusammen, der ein Seitenstüd zu jenem Fall Jakoby darstellt, mit dem Unterschiede nur, daß es sich diesmal nicht um eine öffentliche Kundgebung, sondern um eine private Meinungsäußerung und nicht um eine Kundgebung gegen Landerwerb, sondern um die Begründung des Gegenteils handelt? Der Führer eines nationalen Verbandes, dem heute seine hohen Verdienste auch seine Gegner nicht mehr abstreiten werden, hatte eine nur als Handschrift gedruckte Denkschrift über die Kriegsziele des deutschen Volkes an höchstgestellte Personen, an aus dem politischen Leben hervorragende Männer und an Parteifreunde versandt. Darauf erfuhr er eine Maßregelung, die nach Ansicht hervorragender Rechtslehrer eine weitgehende Beschränkung der persönlichen Freiheit und einen schweren Eingriff in verbriefte staatsbürgerliche Rechte bedeutet. In Friedenszeiten könnte sich nur im allerschlimmsten Verdachtsfalle der Staatsanwalt zu solchem Vorgehen befugt erachten."
834 989 182 988 6 804 984 166 643 5 041 146 +4 786 667 Hier zeigt sich mit aller Deutlichkeit, wie die organisierte Arbeiterschaft durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Trotz der erheblichen Abnahme der Mitgliederzahlen, Offenbar hat es sich hier um eine Attion des„ Aldeutschen infolge der fortgefegten Einberufungen zum Kriegsdienst, ein Verbandes" gehandelt. Wer die Ziele dieser Organisation näher gewaltiges Anschwellen der Arbeitslosenzahlen. Nicht weniger Das Komitee veranstaltet außer wissenschaftlichen und als 339 330 Fälle von Arbeitslosigkeit, gleich 26,8 Proz., belehrenden Vorträgen und Kursen Konzerte, Museums. kennt, der kann sich ungefähr vorstellen, was in der angeblichen wurden im Laufe des 4. Vierteljahres 1914 gezählt, das sind besuche, Exkursionen in interessante Fabriketablissements, privaten Meinungsäußerung alles verlangt wurde. Mit der Auf119 642 Fälle mehr als im 4. Quartal 1913 und 182 938 finematographische Unterhaltungen u. a. m. Auch für körper- hebung der Zensur kann man natürlich völlig einverstanden sein, denn auch die Gegenseite wird dann endlich ihre Meinung frei Fälle mehr als im 4. Quartal 1912 ermittelt wurden. Die liche Ausbildung iſt durch Turnkurse u. a. borgesorgt. In heraussagen können, nur ist es einigermaßen fraglich, ob gerade Zahl der Arbeitslosigkeitstage belief sich im Berichtsquartal dem Komitee wirkt u. a. der bekannte Prof. Steinmez; als auf 8547 628. Hier beträgt die Steigerung gegenüber dem Sekretär des Erekutivkomitees fungiert unfer Genosse Boogd der preußische Landbag der Faktor ist, der dieses Ziel erVergleichsquartal 1913 die enorme Summe von 4738 961 und vom Bildungsausschuß der Sozialdemokratischen Arbeiter- reichen kann. gegenüber dem 4. Quartal 1912 sogar von 6 304 984 Tagen. partei Hollands . Die durchschnittliche Dauer eines Arbeitslosenfalles betrug im 4. Quartal 1914 25 Tage, während sich in beiden Vergleichszeiten die Durchschnittsdauer auf 17 Tage stellte.
"
tarten an Arbeitslose verabfolgt. Auch das ist ArbeitslosenBis zum 27. Januar hatte das Komitee 11 239 Eintrittsstatistit: fie zeigt die Zahl derer, die auch in der Not der Arbeitslosigkeit nach Bildung und geistiger Erbauung rufen.
Politische Uebersicht.
Ein Börsenmanöver?
In einigen Blättern waren in den jüngsten Tagen Notizen zu
lesen, in denen für die neue Kriegsanleihe beſtimmte Tage als Zeichnungs resp. Einzahlungstermin angegeben wurden. Dementsprechend sind auch die bezahlten Unterstützungen gegenüber schreibt die Norddeutsche Augemeine Zeitung", daß nach Rüdfrage an maßgebender Stelle noch nichts Genaues über den für die Arbeitslosen am Ort gestiegen. m 4. Quartal 1914 Zeitpunkt, zu dem die zweite Kriegsanleihe herauskommt, feſtwurden an 248 299 Personen für 6 377 699 Tage 6612 140 m. teht. Das Regierungsblatt schreibt weiter:" Daß fie für das berausgabt. Gegenüber demt 4. Quartal 1913 ist das eine Frühjahr, und vielleicht schon im März zu erwarten ist, war seit Steigerung von 3487 947 m. und gegenüber dem 4. Quartal 1912 langem bekannt. Immerhin scheinen gerade in den lezten Tagen eine solche von gar 4736 667 M. Insgesamt wurden im Die geschäftliche Behandlung des preußischen Etats. von einigen Seiten die Versuche, das Bevorstehen der AnleiheausJahre 1914 von den an das Reichsarbeitsblatt" berichtenden Die geschäftliche Behandlung des Etats wird sich in gabe durch Verkäufe in der ersten Kriegsanleihe auszunuzen, verOrganisationen für die Arbeitslosen am Drt rund 23 Mill. diesem Jahre im Abgeordnetenhause anders als in früheren stärkt worden zu sein. Ganz abgesehen davon, daß es angesichts Mart ausgegeben gegen rund 12 Millionen im Jahre 1918 Jahren abspielen; der Schwerpunkt soll in die Budgetkom- bes noch nicht feststehenden Ausgabepreises der neuen Anleihe recht und rund 8 Millionen im Jahre 1912. Bemerkt muß hierbei mission verlegt werden, in der wie bereits mitgeteilt fraglich ist, ob die Umtauschoperationen, an die in einigen Streisen wieder werden, daß in Wirklichkeit die von den Organi - auch die sozialdemokratische Fraktion einen Siz erhält. Eine gedacht zu werden scheint, wirklich Nußen bringen werden, sollte sationen für die Arbeitslosen geleistete Summe noch erheblich Generaldebatte findet am Dienstag nicht statt, nur die So- schon das patriotische Empfinden in der jebigen ernsten Zeit einen jeden einzelnen davon abhalten, die Kriegsanleihe des Deutschen höher ist, da eine ganze Reihe Verbände, darunter auch zialdemokraten werden eine Erklärung abgeben. Die eigent. Reiches als Spekulationsobjekt anzusehen. Welchen schlechten Eineinige größere freie Gewerkschaften, nicht an das Reichs- Generalebatte ist bei der zweiten Besung des Etats des brud müßte es im Auslande hervorrufen, wenn gerade jetzt durch arbeitsblatt" berichten. Staatsministeriums zu erwarten, die am Montag, den das Verschulden einiger Gewinnsüchtigen ein Druck auf den Kurs Das sind Riesensummen, mit denen sich unsere Arbeiter- 15. Februar, auf die Tagesordnung gesezt wird. Hierbei soll der Kriegsanleihe ausgeübt werden sollte!" organisationen, ganz besonders die freien Ge- über die mit dem Krieg zusammenhängenden Fragen werkschaften, sehen lassen können. Nur sollte das Nahrungsmittelversorgung, Kriegsfürsorge, Bensur der Presse Bestandmeldung und Beschlagnahme. auch von den Großstädten und Judustrie- usw.-gesprochen werden. Alle diese Fragen werden vorher Amtlich. Berlin , 4. Februar. ( W. T. B.) Bon der seitens der orten nachgeahmt werden, die es bis jest in der Kommission erörtert, der die Tage bis zum Sonnabend stellvertretenden Generalfommandos erlaffenen Verfügung, betreffend noch nicht nötig befunden haben, ihren hierfür frei bleiben. Ueber diesen Teil der Kommissions. Be standmeldung und Beschlagnahme von Metallen, Arbeitslosen einen 8uschuß aus öffentlichen beratungen wird der Presse ein von der Kommission selbst werden diejenigen Vorräte, die bereits durch schriftliche EinzelverMitteln zu gewähren; dann wäre es auch abgefaßter Bericht zugehen, während über die sonstigen Verfügung des betreffenden Generalkommandos beschlagnahmt worden find(§ 5, Lit. b der Verfügung) nicht betroffen, da besser mit unseren Arbeitslosen bestellt. handlungen in der üblichen Weise die Berichterstattung an über diese Borräte Bestandmeldungen ohnehin regelmäßig die Bresse gestattet ist. Im Anschluß an den Etat des Staats- abgegeben werden müffen. Da ausdrücklich ausgesprochen ist, daß ministeriums werden die übrigen Etats in der Reihenfolge fämtliche Vorräte der einzeln aufgezählten Metalltlaffen meldepflichtig beraten, 5 Man schreibt uns aus Amsterdam : Etwaige Initiativanträge aus der Mitte des Hauses werden geführten Bestände, so fann ein Zweifel darüber nicht bestehen, daß tlasse bezw. Warengattung betrifft. Die Arbeitslosigkeit, die mit dem Krieg auch über Hol- nicht auf die Tagesordnung gesezt; die Stellung von An- die Ausnahme des§5 immer nur die bereits beschlagnahmte MetallEin Werk, auf dem durch Iand bereingebrochen ist und dadurch die seit Jahren be- trägen und Resolutionen zum Etat soll unterbleiben. Da schriftliche Einzelverfügung des Generalkommandos z. B. Kupfer bereits stehende Krise in der Diamantindustrie sowie das herrschende außer dem Etat und dem Gefeßentwurf über Beihilfen zu befchlagnahmt worden ist, unterliegt fomit der Meldepflicht und Arbeitslosenelend noch vermehrt hat, hat die offiziellen Be- Kriegswohlfahrtsausgaben der Gemeinden und Gemeinde- Beschlagnahme hinsichtlich solcher Metallvorräte, die bei ihm sonst hörden notgedrungen zu mancherlei Maßnahmen veranlaßt, verbände nur noch das Eisenbahnanleihegesek, eine Novelle noch vorhanden sind, ohne bisher befchlagnahmt zu sein. mit unseren Offizieren, die alles taten, damit sich ihre Gefangenen ganz heimisch fühlen sollten." Krieg ist Krieg. Es ist doch immer uur Zufall, ob Ihr uns versenkt oder wir Euch," sagte einer unserer Offiziere scherzend zu einem der deutschen .
Geistige Arbeitslosenfürsorge. ten, wie sie aus der Budgetfommiffion, hervorgeben. find(§ 1 lit. a der Verfügung), mit Ausnahme der in§ 6 auf
Der Austausch der Zivilgefangenen.
Zu den Werken der Menschenliebe, die die Schweizer Regie rung in dieser Kriegszeit hochherzig auf sich genommen hat, gehört auch die Einrichtung eines Bureaus, das sich die Aufgabe gestellt hat, internierte Bivilisten aus den feindlichen Ländern wieder in ihr Vaterland zurückzuführen. Dieses Schweizer Regierungsbureau zum Austausch von Zivilgefangenen, das unter der Leitung des Rechtsgelehrten Prof. Ernst Röthlisberger steht, schildert der Berner Berichterstatter der„ Daily News", Ernest Smith, in einem interessanten Aufsatz.
und denen, die sie zurüdlaffen mußten. Ein junger Franzose von 25 Jahren ist zum Beispiel noch Gefangener in Deutschland ; seine Frau und seine zwei Kinder sind durch die Schweig nach Hause aurückgekehrt. Alle Briefe und Sendungen zwischen dieser getrennten Familie werden nun durch das Bureau befördert, und so laufen täglich Taufende von Postsachen ein, deren Uebermittelung viel Arbeit verursacht.
Treibende Minen.
Der Chef des holländischen Marinestabs Kapitän W. G. J. Smit schreibt in dem Amsterdamer Algemeen Handelsblad": Täglich liest man in den Zeitungen Berichte über Begegnungen mit treibenden Minen und über den Fund und die Unschädlichmachung von Minen, die an unsere Küste angespült worden sind; häufig find die Berichte begleitet von Betrachtungen über die Gefahr, die diese angetriebenen Minen für die Schiffahrt und die Küstenbewohner bilden. Dagegen möchte ich darauf hinweisen, daß die die Seeleute bedrohenden Gefahren vielfach weit ernster dargestellt werden, als sie in Wirklichkeit sind.
Die Feindseligkeiten wurden ja zu einer Jahreszeit aufgenommen, als sich eine große Anzahl von Angehörigen der verschie denen friegführenden Staaten auf Ferien- und Badereisen im Ausland befand. Der damalige Präsident der Schweizer Republik Es gibt zwei Sorten bon treibenden Minen". Hoffmann wandte sich nun an die drei kriegführenden Staaten, Erstens die Minen, die von dem Augenblid an, da fie ins deren Gebiete an die Schweiz grenzen, und bot ihnen seine guten Waffer geworfen werden, auf der Oberfläche der See treiben; Dienste an, um diese unschuldigen Leidtragenden des Krieges in das sind die nicht verankerten Minen. Sie werden nur geihr Vaterland zurückzuführen. Nach langen Verhandlungen wurde legentlich eines Sectampfes gebraucht, z. B. durch ein flüchtendes am 22. September von der Schweizer Bundesregierung ein Erlaß Schiff, das sich vor dem verfolgenden Feind schüßen will. Diese veröffentlicht, der das Bureau für die Rückbeförderung Zivil- Minen dürfen nach dem im Jahre 1907 geschlossenen Minenvertrag, gefangener von deutscher , österreichischer und französischer Natio- der unter anderem auch von Deutschland , Frankreich , England und wärtigen Amtes stellte. Später wurde das Bureau auch noch zum fie so hergestellt sind, daß sie eine Stunde, nachdem sie ausgenalität begründete und unter direkte Aufsicht des Schweizer Aus- Holland bestätigt worden ist, nur dann angewandt werden, wenn Vermittler in den Verhandlungen, die die Rückkehr der inter- worfen wurden, unschädlich werden. nierten Stussen und Deutschen im Feindesland bezweckte. Die Diese Art Minen, sofern sie in diesem Kriege überhaupt schon Kosten, die diese umfangreiche Einrichtung verursacht, trägt die in Anwendung gekommen sein sollten, ist der Art der Ereignisse Schweiz . Ausgaben, die durch die Rüdkehr einer in Frankreich nach an den holländischen Küsten bisher nicht vorgekommen. festgehaltenen Familie nach Deutschland verursacht werden, be- Zweitens die Minen, die bei dem Auswerfen verankert werden, streitet die deutsche Regierung, und umgekehrt. Die Schweiz ge- jedoch infolge von Sturm und anderen Ursachen durch das Brechen währt den Zurückkehrenden freie Eisenbahnfahrt, gibt auch diesen des Anfertabele von ihrem Anfer losgerissen werden und durch ihre Opfern des Krieges Unterkunft und Effen. Das Geld dazu ist durch Treibkraft an die Oberfläche kommen, also zu„ treibenden Minen" eine öffentliche Sammlung aufgebracht worden. Die Arbeit wird werden. Diese verankerten Minen, die von den Kriegführenden hauptsächlich von freiwilligen Silfskräften getan. in großer Zahl in der Nordsee gelegt sind, dürfen nach den Bestimmungen des Minenvertrags nicht in Anwendung fommen, wenn sie nicht ungefährlich werden, sobald sie sich von ihren Ankern los reißen.
Ich traf in dem Bureau Frau Hoffmann, die Gattin des früheren Bundespräsidenten," erzählt Smith, und mit ihr zu ammen arbeiteten viele Schweizer Damen als Sefretärinnen. Schweizer Damen und Herren tun auch beständig freiwilligen Alle Minen, die an die holländische Küste angespült wurden, Dienst in Genf , Schaffhausen und Rorschach , den drei Empfangs- sowohl die englischen wie die französischen und deutschen erwiefen stationen, von denen aus die Zivilgefangenen aus Frankreich , sich bei der Untersuchung ohne Ausnahme mit jener mechanischen Deutschland und Desterreich in die Schweiz gebracht werden." In Vorrichtung bersehen, die durch den Minenvertrag gefordert wird. den ersten Wochen des neuen Jahres wurden weitere Internierte Bei dem Brechen des Ankerkabels und bei dem Auftreiben zur in ihre Heimat zurüdgebracht. Sie benutzten den günstigen Augen Oberfläche tritt biefe Vorrichtung automatisch in Tätigkeit, wo. blick, als die deutschen Behörden allen Zivilisten, die nicht wehr durch die Explosionsvorrichtung außer Kraft gefeßt wird. fähig waren, die Erlaubnis zur Abreise gaben, soweit sie das Geld Die in der See oder in Seebuchten angetroffenen treibenden dazu besaßen. Eine weitere wichtige Aufgabe des Bureaus ist die, Minen find also für die Schiffahrt nicht gefährlich, es sei denn, das Bindeglied zu bilden zwischen ben zurüdgekehrten Familien| daß aus irgend einem Grunde jene unschäblich machende Vorrich
tung nicht oder mangelhaft gewirkt habe, was natürlich immer möglich ist. Die Tatsache, daß alle an die holländischen Küsten angespülten Minen mit sehr wenigen Ausnahmen durch den Wellenschlag an den Strand oder auf die Steine geworfen wurden, ohne zu explodieren, ist der beste Beweis dafür, daß fie ungefährlich waren.
Bis jetzt sind nur vier Minen explodiert als fie an Land ge spült wurden. Eine davon erst, nachdem sie geraume Zeit durch den Wellenschlag auf den Deichsteinen hin und her geschlagen worden war.
Musik.
Beethoven Konzert des Verbandes der Freien Boltsbühnen. Daß das Theater am Bülowplaß ein Tempel echtester Kunst sein und bleiben soll: die Wahrheit dieser Forderung, was vermöchte noch sie feierlicher zu beeiden als Beethovensche Musit! Und so waren denn zu diesem Behuf drei Werte Beethovens aus dessen gewaltigster Schaffensperiode, die ihrerseits durch die " Neunte" abschließend gekrönt werden sollte, gewählt. Der Zeit ihrer Entstehung nach hätten sich die zur Aufführung gelangten Werte geradeswege in umgekehrter Reihe folgen müffen. Die Ouvertüre Zur Weihe des Hauses", das jüngste der drei, aus dent man schon die hohenpriesterlichen Feierklänge der„ Neunten" zu vernehmen glaubt, ertönt aber in seinem ersten Sake wie die Ginladung zum Betreten des Tempels aller Kunst. Kaum haben wir seine Schwelle überschritten, so ergießt sich ein Strom hehrster, für Klavier und Orchester", um mit dem Allegrojazz der wunderheiligster Melodien in unser Gemüt. Ihres Urhebers mächtiger Zatwille kündet sich dem Hörer nunmehr im" Fünften Konzert baren Sinfonie E- Moll" aum höchsten Gipfel eines tatmächtigen Daseins emporzuschwellen.
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Daß sich so Beethovens Kämpfer- und Siegerpersönlichkeit dem Hörer offenbaren fonnte, wird man dem Philharmoni= schen Orchester, Artur Schnabel ( Klavier) und Oskar Fried , dem unserem Arbeiterpublikum rühmlich bekannten Dirigenten, zu danken wissen.
Bei dieser ersten Musikveranstaltung im Theater am Bülowplaß war es eine Freude, auch die vorzügliche Akustik im ganzen Die Befürchtung, der sammetne Raume feststellen zu können. Theatervorhang als improvisorische Schallwand würde den Ton schlucken und solcherweise die Deutlichkeit und Klarheit des großen Musikgewebes beeinträchtigen, erwies sich als irrig trop der eben behinderten Tiefe nach hinten hin. Das zartest gegebene Bianissimo war, glaube ich, überall gleich gut zu hören. Immer bin mag ja an die Konstruierung einer ambulanten Resonanz aus Holz gedacht werden, sofern dadurch auch noch Raum für das Orchester zu gewinnen möglich wäre. Zum Schluß sei der gewaltige Eindruck des Programms hervorgehoben. Nicht minder anerkennend fei auf die prägnanten Einführungsartikel Unsere Konzerte" von Leo Kestenberg und" Beethoven " von Adolf Weißmann hin gewiesen..
ek.