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Nr. 43. 32. Jahrg.

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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplas, Nr. 151 90-151 97.

Freitag, den 12. Februar 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplats, Nr. 151 90-151 97.

Deutsche   Gefechtserfolge in Ostpreußen   und rechts der Weichsel  

Westlicher Kriegsschauplah. Diemeldung des Großen Hauptquartiers. Vor neuen Entscheidungen.

Der französische   Tagesbericht.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 11. Februar 1915.( W. T. B.) Weftlicher Kriegsschauplah.

Von Richard Gädke.

Auch wer sich grundsätzlich bestrebt, die Kriegslage mög lichst nüchtern und objektiv zu betrachten, so wie sie aus den gegenüberstehenden Nachrichten hervorzugehen scheint, wird

Paris  , 11. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Der 9. Februar war nur durch Artilleriekämpfe gekennzeichnet, die an einigen Stellen der Ein Angriff in den Argonnen brachte uns doch zu der Auffassung gelangen dürfen, daß sich der russischen Front, namentlich an der Aisne   und in der Champagne, den Gewinn von Boden, dem Gegner wurden Heeresleitung zurzeit eine auffallende Unsicherheit über die ziemlich heftig waren. Das einzige, übrigens wenig bedeutende, sechs Offiziere, 307 Mann, zwei Maschinen- hat. In der einen Behauptung sind sie einig, daß die ver­nächsten Ziele und Unternehmungen ihrer Gegner bemächtigt Infanteriegefecht wurde aus Lothringen   gemeldet, aus Manon- gewehre und sechs kleinere Geschüße ab- bündeten Streitkräfte große Verstärkungen erhalten hätten, viller, wo eines unserer Detachements einen feindlichen Posten von Remontois auf Hintry zurückwarf. und auch darin, daß sie angeblich eine große Offensive von Auch in den Mittel- und Südvogesen hatten deren Seite erwarten. Aber über Richtung und Ziel dieser Paris  , 11. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Bericht wir einige kleine örtliche Erfolge. Angriffsbewegung tappen sie völlig im Dunkeln, soweit man fich auf die Auslassungen der russischen Blätter und der von gestern abend 11 Uhr. Während der Nacht vont 9. zum fremden Berichterstatter verlassen darf. Während die zurüd­10. sprengten wir bei 2a Boisselle drei Minenherde haltenden Berichte des deutschen   Hauptquartiers uns mir und konnten die Trichter besetzen trotz eines Gegenangriffs,

genommen.

dahin beruhigen, daß sich in Bolen nichts wesentliches" er­ignet habe, und selbst die amtlichen ruſſiſchen Nachrichten weiß die private Kunde uns von wahren Titanenfämpfen"

nur von vereinzelten Angriffen und Gegenangriffen erzählen,

Deftlicher Kriegsschauplah. Die Kämpfe an der ostpreußischen Grenze welchen wir mit dem Bajonett zurückwarfen. In den arwurden auch gestern mit durchweg erfreulichem gonnen Artillerietämpfe und beiderseitiges Bombenwerfen, namentlich im Gebiete von Bolante und Bagatelle. Die Ausgang für uns fortgesetzt, trotzdem tiefer Tetzten Nachrichten melden einen sehr heftigen, aber erfolglosen Schnee die Bewegungen der Truppen be- su fingen. Angriff der Deutschen   gegen das Schanzwerk Marie Thérése. hinderte. Die Ergebnisse der Zusammenstöße bringen möchte, so könnte man auf die Vermutung kontmen, Wenn man dieses Gerede auf eine strategische Formel In Lothringen   am Oſtrande des Parroy- Baldes und mit dem Gegner lassen sich noch nicht klar über- daß die russische Heeresleitung sich in einiger Sorge um das nördlich des Waldes warfen unsere Vorposten einen feindlichen sehen. Schicksal ihrer weitgespannten Flügel befindet. Ein Angriff mühelos zurück. Die fleine im Mittagsbericht ge­meldete Aftion nordöstlich Manonviller endete mit der Ber der Weichsel   brachte uns ein Vorstoß in der rungen für ganz aufrichtig halten dürfte. Auf dem polnischen Kriegsschauplah rechtsfeichelhaftes Zeugnis für den Respekt vor der gewaltigen militärischen Kraft Deutschlands   wenn man die Acupe­folgung der Deutschen   durch unsere Husaren. In den Run hat aber eine Berliner Zeitung   zu all jenen lagen Bogesen bei Fontenelle und Ban- de- Sapt wurde ein feind- Gegend nordwestlich Sierpc  , durch den der Geg­licher Angriff zum Stehen gebracht. richtige Bemerkung gemacht. Einer ihrer Striegs­ner überall, wo er getroffen wurde, zurück- berichterstatter schreibt: Es fann von einer selber der Zenjur gedrängt ist, einige hundert Gefangene ein. unterworfenen Stelle nicht erwartet werden, daß sie die Sache Links der Weichsel   sind keine besonderen einwandfrei fläre". Man muß diese Behauptung freilich Ereignisse vorgekommen.

General Pau noch in Paris  ? Paris  , 11. Februar.( W. T. B.) Der Temps  " er flärt, General Pau weile gegenwärtig noch in Paris  und habe keine andere Mission in Rußland  , als dent Ober­fourmando einige Auszeichnungen zu überbringen.

Ein französischer Flieger über Vlissingen  .

*

Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht. Wien  , 11. Februar.  ( W. T. B.) Amtlich wird ver. lautbart: 11. februar 1915, mittags.

HM

In Russisch Polen und Westgalizien, ab­gesehen von Artilleriekämpfen, keine Ereignisse.

ein wenig einschränken; die russische. Bresse   soweit sie sich nicht in grundsätzlichem Gegensatz zu dem innerpolitischen System Rußlands   befindet, besitzt immerhin eine verhältnis. mäßig große Freiheit der militärischen Beurteilung. So wenn der Rietsch" türzlich schreiben durfte, die Stimmung der Truppen sei nicht mehr eine so gehobene wie im Beginn des Feldzuges, woraus man ja unschver die militärische Sachlage erkennen fann.

"

Immerhin ist Vorsicht in der Beurteilung der angeführ­ten Zeitungsmeldungen zweifelsohne geboten. Man soll sich in jedem Falle vor dem gefährlichen Glauben hüten, daß

Amsterdam  , 11. Febr.( Privattelegramm des Vorwärts".) Heute um 10 Uhr warf ein aus südwestlicher Richtung fommender Flieger, wahrscheinlich ein französischer, über Vlissingen   Bomben ab. Eine An der Karpathenfront wurden im Abschnitt unsere Gegner das Spiel bereits halb verloren geben. Wollen fiel ins Wasser, eine andere beschädigte die Deichmauerung leicht. westlich des Uszoker Passes russische Angriffe und fie aber den Sieg noch erringen, und glauben sie nicht etwa Hierauf entfernte sich der Flieger in westlicher Richtung über die einzelne partielle Vorstöße unter starken Verlusten des dies Ziel durch wirtschaftliche Schwächung Deutschlands er­Feindes zurüdgeschlagen.

Schelde.

Vom österreichisch  - russischen Kriegsschauplah.

Die Kämpfe am Duklapaß.

Budapest  , 10. Februar.( W. T. B.) Der Kriegsbericht­erstatter des Az Est", Franz Molnar  , berichtet vom Echauplatz der Kämpfe am Duklapas: Der Hauptzweck der

dortigen russischen Offensive iſt einerseits, unsere Erfolge in den Dit

Im Waldgebirge und in der Bukowina find erneute Fortschritte zu verzeichnen. Mehrere hundert Gefangene sowie Maschinengewehre wurden eingebracht.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabcs. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Seekrieg.

reichen zu können, dann müssen sie noch irgendwie und irgend­wann und irgendwo zum Angriff schreiten, nicht nur zu ein­zelnen mehr oder weniger fräftigen Vorstößen, um örtlichen Gewinnes wegen, um einen Schüßengraben, ein Dorf, einen Berg, einen Wald zu erobern! So wie die Lage augenblick­lich ist und wenn sie diese Lage zu einer dauernden werden laffen, tönnen sie aber vernünftigerweise niemals hoffen, uns militärisch zu bemeistern.

Nun muß man anerkennen, daß die Russen zu wieder­holten Malen mit aller Energie versucht haben, dieses Ziel durch den Angriff großen Stils zu erreichen. Ob ihre Heeres­leitung hierfür immer zweckmäßige Anordnungen getroffen

hat, ob ihre Truppen den Anforderungen entsprochen haben,

Amerikas   Stellung zur deutschen   Seesperre. die an sie gestellt wurden, ist eine andere Frage. Sie muß Tarpathen zu paralysieren, und andererseits, die Eisenbahn Jasko­London, 11. Februar.( W. T. B.) Das Reutersche Bureau hier ganz ausscheiden; an dem festen Willen aber der Heeres­Lemberg, die für sie eine Lebensfrage ist, zu verteidigen. Ihr Haupt- meldet aus Washington: Präsident Wilson hat die Entleitung fann meines Erachtens fein sachverständiger Beur­angriff fand vom Nachmittag des 3. Februar bis zum Abend des würfe der Noten an England und Deutschland  , welche auf teiler zweifeln. Es wäre wunderbar, wenn sie von dieser 4. Februar statt. Am 3. Februar famen fleinere Gruppen in dichtem das Hissen der amerikanischen   Flagge und die Absicht bereits endgültig zurückgekommen wäre. Nebel vom Berg herab, um unsere Stellungen zu stürmen. Wir deutsche Haltung gegenüber neutralen Schiffen bezug haben, In dieser Beziehung ist die Reise des Generals Bau warteten, bis eine größere Gruppe beisammen war, dann eröffneten vor ihrer Absendung noch einer Prüfung unterzogen. Man über Schweden   nach Rußland   interessant eine Stonterbande, wir das Feuer. Trotz ihrer Verluste unternahmen die Russen den glaubt, daß keine der beiden Noten so redigiert ist, daß sie die wir leider über die Nordsee   entkommen lassen mußten. Sturm auf den Kaſtelifberg. Bir antworteten mit Artilleriefeuer eine Klage über Verlegung des Völkerrechts enthielte. Die Einen Mann von seiner Bedeutung schiebt man nicht einfach und einem Gegenangriff. Am 4. Februar abends traten die Russen   Regierung betrachtet die Hissung der amerikanischen   unter einem schicklichen Vorwande ab, wie etwa den ge­den Rückzug an. Der Angriff kostete ihnen 973 Tote und 2509 Ge- Flagge als herkömmliche Kriegslist, hält es wesenen Finanzminister Caillaur. Er wird wohl dauernd fangene von drei Regimentern. Das 198. ruffische Regiment wurde aber für angezeigt, England darauf aufmerksam zu im Hauptquartier des Großfürsten verbleiben, um dort die völlig aufgerieben. Unsere Verluste sind gering, weil unsere Dedung machen, daß der neutrale Handel leicht unter Gesichtspunkte des franzöfifch englischen Heeres zur Geltung ausgezeichnet war. Gestern erneuerten die Russen den Angriff, jedoch der andauernden Anwendung dieser Kriegs- zu bringen. Deisen Interessen aber scheinen die Erneuerung viel schwächer. Die Gesamtzahl ihrer Toten und Verwundeten wird list leiden könnte. Die Regierung beabsichtigt, Deutsch des russischen Angriffsgedankens mehr noch wünschenswert von dem hiesigen Kommando auf 3000 geschätzt. land um ausführlichere Informationen darüber zu machen als die Rußlands   für sich allein betrachtet. zu bitten, welche Methode es zu verfolgen gedenkt, um den Besonders dann, wenn Generalissimus Joffre mit Hilfe Charatter in der Kriegszone angetroffener englischer Verstärkungen und unter Aufgebot aller eigenen Die Regierung beabsichtigt Truppen, die er aus Afrifa und aus dem Heimatlande noch Wien  , 11. Februar.  ( T. U.) Wie ein Bericht der Reichs- Schiffe festzustellen. post" meldet, drücken die Russen mit starken Sträften auf die ferner, zu bemerken, daß die Vereinigten Staaten   bestimmt heranführen kann, vielleicht selber daran denken sollte, fein Duklafurche und führen unablässig neue Truppen an ihre vor- glauben, daß alles versucht werden wird, um die Identität Heer zu einem allgemeinen Sturm auf die deutschen   Verschan­ber eine neutrale Flagge führenden Schiffe festzustellen, und zungen fortzureißen. Er ist sich offenbar darüber klar, daß züglich befestigten Stellungen heran. Tiefer Schnee erschwert daß die Sicherheit der Amerikaner durchaus gewährleistet die Ereignisse der letzten sechs Wochen weder sein eigenes An­die Operationen auf beiden Seiten, so daß nur Lokalerfolge sein wird. Die Noten werden wahrscheinlich nicht abgeschicht sehen erhöht, noch die Lage Frankreichs   verbessert haben. erzielt wurden. Die bisherigen Ergebnisse der von den Ver- werden, bis ein amtlicher Bericht über den Fall der Zusi- Noch mehr als sein eigener Wunsch könnte aber der maß­bündeten gegen die russische Uebermacht geführten Kämpfe ver- tania" und der amtliche Wortlaut der deutschen   Erklärung gebende Wille seines englischen Verbündeten ihn beeinflussen. sprechen jedoch ein gutes Ende. vorliegen. Daß die deutsche Stellung an der belgischen Küste den Eng.