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Nr. 45. 32. Jahrgang.

nach Servon 3 km

nach Binarville 3km

Chateau 2 km.

nach Venne le

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 14. Februar 1915.

Diese Skizze ist gefertigt nach einer am 29. Lerbeuteten, für die 40.franz Division bestimmten Skizze, die klar zu erkennen gibt. welchen Erfolg die Württemberger am 291 errungen haben, und role unsere Stellungen zum Bagatelle Pavillon und la Harazée liegen

Labordere

Marin

Central

foram

OFY Enayette

Conellere

nach Bagatelle Papillon 1km

33

nach la Harazce 1shm

Brläuterungens

Franz Stellung am 29.1 bon uns genommen.

am 29.1.von uns singe nommene Stellung.

bor   unserer Front lie gende Feldstellung.

Ueber die Kämpfe im Argonnerwalde

TB

wird uns aus dem Großen Hauptquartier ergänzend das| völlig zusammen. Nirgends war der Angriff näher als auf 50 Folgende geschrieben:

VI.

Als das 2. französische Armeekorps, erschüttert durch die bis herigen Kämpfe, aus den Walde herausgezogen werden mußte, murde es durch das 32. Armeekorps ersetzt. Gegen diese frische" Truppe richtete sich am 29. Januar ein größerer deutscher Angriff, der vpn württembergischen Regimentern durchgeführt wurde.

Meter an die deutschen Linien herangekommen. Massen toter Fran­zosen bedeckten das Waldtal, über das hinweg die Gegenangriffe erfolgt waren. Die Franzosen waren nicht einmal imstande, einen deutschen   Leutnant, der mit 80 Mann weit über die eroberten Stel­lungen hinausgestürmt und bis zur erwähnten Aufnahmestellung borgedrungen war, abzuschneiden. Bon zwei Seiten angegriffen, brach sich Leutnant Brommel durch energischen Bajonettangriff Bahn und schlug sich unter Verlust von nur 10 Leuten zu seiner Truppe durch.

Wie dies in der Praxis geschieht, erläuterte der kapi­talistische Beichtvater wie folgt:" Nehmen Sie zum Beispiel die Eisenbahn dieses Landes an. Geraten sie in Schwierig keiten, so wissen die Eingeweihten davon, aber sonst auch niemand. Diese Eingeweihten tun dann die nötigen Schritte

ich meine, sie lassen einen Konkursverwalter ernennen. Gewöhnlich ist es ein Mann, unter dessen Leitung die Bahn in Schwierigkeiten geriet. Dann wenden sie sich um Re­organisation an irgendein Bankhaus, und die Bank ernennt einen aus sehr angesehenen Herren bestehenden Ausschuß, die Gelder werden vorgestreckt, und von dem Augenblick an befinden sich die Angelegenheiten der Bahn in den Händen jenes Bankhauses. Die Attienbesizer haben überhaupt keine Gelegenheit, dreinzureden. Ein Mitglied des Bankhauses wird stimmender Direktor, und es ist durchaus nicht not­wendig, daß das Haus eine große Anzahl Aktien besitzt, unt die Herrschaft zu erlangen. Wenn die Aftienbesizer sehr zer­streut wohnen, genügt ein sehr kleiner Anteil an den Aktien."

Nach der einzigartigen Erfahrung des Herrn Untermyer genügt der Besitz von weniger als 10 Proz. der Aftien, un der Bank die Herrschaft über einen Konzern zu sichern. Als einen besonders krassen Fall führte Herr Untermyer die New- Haven- Bahn an, die wegen des jüngsten Riesensfandals weltbekannt geworden ist. Das Bankhaus," so erklärte er, ,, das diese Bahn beherrschte, gerade so als wenn es sie besäße, hatte weniger als ein Zehntel von einem Prozent der Aktien in Besitz. Dieses Bankhaus ernannte den Präsidenten der New- Haben- Bahn, unter dessen Leitung eine ungeheure Menge Geld vergeudet wurde und der danach strebte, ein Transportmonopol in Neuengland   zu schaffen. Als die Schwierigkeiten famen, sette das Bankhaus den Präsidenten ab. Die Aktionäre quietschten nicht einmal. Sie haben von den 25 000 Aktionären fein Wort vernommen. Die Macht jenes Hauses über die New- Haven- Bahn ist heute so groß, wie sie jemals war."

Noch von einer anderen Seite aus beleuchtete der Zeuge die Ohnmacht der Aktienbesizer. Die größte unserer Lebens. bersicherungsgesellschaften," sagte er, hat 14 Millionen Bo­licen im Umlauf, die sich in den Händen von etwa 10 Millio­nen Industriearbeitern befinden. Ihre Aftien betragen 550 Millionen Dollar, und in 5 Jahren wird sie bei dem jeßigen Zinssatz 200 Millionen Dollar in Wertpapieren an­gelegt haben. Dieser Konzern wurde als private Aktien­gesellschaft ins Leben gerufen; dann hielt man es für rätlid), ihn in eine Gesellschaft auf Gegenseitigkeit zu verwandeln. In der Theorie haben die Policeninhaber ein Mitbestim­mungsrecht in der Zeitung der Gesellschaft; aber das bedeutet nichts. Wenn man die 10 Millionen Policenbefizer stimmen lassen wollte, würde es 200 000 Dollar fosten, um eine Liste der Namen aufzustellen, und 300 000 Dollar, um ihnen die Sirkulare zuzustellen."

Dies nur einige Stichproben. Der stenographierte Be­richt der Kommissionsverhandlungen wird eine außerordent­lich interessante Lektüre abgeben.

Das Ergebnis des Tages war, daß die feindliche Stellung mit Herr Untermyer ist kein Sozialist. Er erklärte öffentlich allen drei Linien erstürmt und 1000 Meter Gelände gewonnen war, seinen Glauben an den Kapitalismus, dessen Auswüchse nur 12 Offiziere und 740 Mann wurden gefangen genommen, über 1000 tote Franzosen bedeckten das Schlachtfeld. Die Kriegsbeute gesetzlich zu beschneiden seien. Er ist aber sonst ein fort­fest fich aus 11 Maschinengewehren, 10 Minenwerfern, 1 Bronze- fchrittlicher Mann. Er trat in dem Verhör für die Gewerf. mörser, 1 Revolvertanone und aus 2 Pionierparts zusammen, die schaften ein, deren Macht mit dem Emporkommen der riesigen neben dem verschiedensten Gerät, allein mehrere Tausend Hand- kapitalistischen Stonzerne jedoch zurückgegangen sei. Auch be­granaten enthielten. Außerdem fiel eine große Menge von In- fürwortete er die Sozialreform nach dem Muster der deutschen. fanteriemunition in die Hand des Siegers. Die französischen   Besonders bemerkenswert war sein Hinweis auf die Not­Truppen gehörten der 40. Division an. Von dem Regiment 155 wendigkeit der Vertretung der Arbeiterschaft im Parlament. und einem Bataillon des Regiments 161, die in vorderer Zinie gestanden hatten, dürften nur schwache Rejte übrig geblieben sein. Bei diesem Punkte wies Der zweifellos sehr belesene Advokat Beteiligt waren ferner die Regimenter 94, 150 und 360. Die deut auf die guten Erfahrungen hin, die die deutschen Arbeiter mit schen Verluste betrugen 500 Mann. ihrer Vertretung im Reichstag   gemacht haben. Er führte das Staligesek an, bei dessen Beratung es die deutschen Sozial­demokraten verstanden hätten, die Interessen der Arbeiter wahrzunehmen. Den Vertretern des amerikanischen   Arbeiter bundes, die der Kommission angehören, wird bei dieser Be­merkung das Herz im Busen geklopft haben. Denn haben sic die Arbeiter nichts stets davon abgeraten, sich direkt im Kon­greß vertreten zu lassen? Im Laufe der langen Kommissions. verhandlungen soll einem von ihnen schon ein Licht aufge­gangen sein. Er soll sich von dem Genossen Hillquitt, den die Stommission schon einmal vernommen hat und der in den nächsten Tagen wiederum als Zeuge auftreten wird, einige Schriften über den Sozialismus erbeten haben.

Ruhig lag der Wald am Morgen des für den Angriff ausers fehenen Tages. Nur einzelne Schüsse hallten da und dort durch die Nacht und entfachten ein örtliches sogleich wieder einschlafendes Feuergefecht. Lautlos traf die deutsche Infanterie ihre legten Borbereitungen. Um 7 Uhr 30 Minuten morgens, zu einer Stunde, da es im Walde anfing, hell zu werden, sprangen die ersten Minen und die Nahkampfgeschütze traten in Tätigkeit. Noch hatte sich der durch die Sprengungen erzeugte Rauch nicht verzogen, als sich auf einer Zinie von 3 Kilometern gleichzeitig die Angreifer aus ihren Dedungen erhoben und gegen die vorderste Reihe der französischen  Schüßengräben losstürzten, die in dreifacher Linie im Walde an­gelegt maren. Der rechte Flügel des Angriffs hatte fumpfiges Gelände vor sich, man war daher hier auf Schwierigkeiten gefaßt. Aber ohne einen Schuß zu tun, tamen hier die Angreifer in die feindlichen Stellungen, in beren zweiter Linie ein französischer Bataillons- Unsere schwäbischen Truppen, waren wunderbar drauf" ge­tommandeur überrascht und gefangen genommen wurde, als er gangen, troß des vorangegangenen langen Liegens und Harrens in den gerade aus seinem Unterstande heraustreten wollte. In der Mitte Schüßengräben. Welcher Geist diese Truppe beseelte, das wird am stürmte die Infanterie im Handumdrehen die drei feindlichen besten durch das Verhalten des Oberleutnants Fischinger vom Regiment Linien. Eine halbe Stunde lang trafen Teile der deutschen Sturm- Kaiser Wilhelm Nr. 120 bewiesen. Dieser Offizier war bereits folonnen feinen einzigen Franzosen mehr; sie waren weggelaufen zweimal verwundet worden. Nach einem Lungenschuß im Dezem­und setzten fich erst wieder in einer weit zurüdgelegenen wohlaus- ber zur Truppe zurüdgekehrt, traf ihn ein Granatsplitter in den gebauten Aufnahmestellung. An einer anderen Stelle, wo der Rüden. Diese leichtere Berlegung wollte er im Schüßengraben Feind fich weniger erschüttert zeigte, ballten sich die Angreifer um austurieren". Als sich Rippenfellentzündung einstellte, fam er cinen Stüßpunft zusammen, der erst nach mehrstündigem Kampf ins Lazarett. Dort erfuhr er am Abend des 28., daß am nächsten genommen wurde. Am linken Flügel endlich warfen die württem- Tage gestürmt werden sollte. Nun hielt es ihn nicht länger in der hergischen Grenadiere den Feind aus seinen Gräben, dem sie mit Krantenstube. Er setzte sich auf das Pferd einer im Lazarettorte Handgranaten ordentlich zuseßten. Die sämtlichen drei Rinien waren bereits genommen, als die 4 Uhr morgens, nachdem er 20 Kilometer zu Pferde zurüdgelegt Franzosen mit ihren inzwischen herangekommenen Reserven zu hatte, im Schützengraben ein und übernahm hier seine Kompagnie. heftigen Gegenstößen ansetten, um das verlorene Gelände wieder Nachdem er diese mit hervorragendem Schneid und Erfolg geführt 34 gewinnen. In Front und Flante aufs heftigste beschossen, und zum Gelingen des Sturmes nicht wenig beigetragen hatte, brachen diese Angriffe, die zudem aus einem benachbarten deut- tehrte er wieder ins Lazarett zurüd, wo er jekt( 4. Februar) noch schen Abschnitte unter Maschinengewehrfeuer genommen wurden, frank liegt.

Amerikanischer Kapitalismus  .

allen Richtungen sehr weit ausholt, manches recht Inter­essante ans Licht der Deffentlichkeit.

Die bürgerliche Presse will durchaus nicht einsehen, daß die Dinge, mit denen sich die Kommission befaßt, etwas mit der Untersuchung über die soziale Unruhe zu tun haben. Die Stommission gräbt eben etwas tiefer als es gewöhnlich die Unternehmungsausschüsse tun, dic, von dem Dogma des ewigen Bestandes der kapitalistischen   Welt ausgehend, soziale Fragen als furchtbare schwere, schier unlösbare Probleme an sehen. Daß Herr Untermyer selbst den Wert seiner Aussagen wohl verstand, erhellt aus dem langen fapitalistischen Glaubensbekenntnisse, daß er ihnen vorausschickte. Vielleicht findet seine Kritik der kapitalistischen   Gesellschaft darin seine Erklärung, daß er auch ein gesuchter Advokat jener gebrand­schatten kleinen Stapitalisten ist, denen nicht auszureden ist, daß man aus den kapitalistischen   Riesenfürbissen die Sonnen­strahlen wieder herausdestillieren fann.

Zurzeit tagt die Kommission in der City Hall   in New York  . Als erster Zeuge trat hier der bekannte Anwalt Herr Aus New York   wird uns geschrieben: Untermyer auf. Herr Unterniher wird nicht mit Unrecht als Kn. Das Land der unbegrenzten Ausbeutungsmöglich der Beichtpater des amerikanischen   Stapitalismus bezeichnet. feiten ist auch das Land der größten Ueberraschungen. Was ist er doch der Anwalt der großen Korporationen, der mit würde man in Europa   sagen, wenn eine von der Regierung feinem Kopfe das ganze Gewebe der Finanzkörperschaften aus den Vertretern der verschiedenen Interessen ernannte beherrscht wie fein zweiter. Es gibt feine Sünde des Kapi­Sommission monatelang, ja jahrelang durchs Land zöge und talismus, so verborgen sie auch sein möge, die ihm unbekannt Dent urteilsfähigen Zuhörer mußte bei den Verhand­von den als Zeugen geladenen Personen die am heißesten wäre. Er fennt die Praktiken der Finanzmagnaten und weiß Lungen immer wieder der Gedanke aufsteigen: Ja, wenn die­umstrittenen politischen und wirtschaftlichen Fragen erörtern die Fäden zu entwirren, die die industriellen Unternehmun- Konzentration des Kapitals so weit gedichen ist, wie Herr und debattieren ließe? Und wenn dann noch gar die zufällig gen an die Banken feffeln. Dazu versteht er es, seine Ge- Untermyer fie schilderte oder die nicht geringere Autorität anwesenden Zuhörer sich in die Sache einmischten und durch danken sehr schön und klar ohne jede zögerung auszudrüden. des Herrn Babson( der ebenfalls vernommen wurde und unter die Kommissionsmitglieder Fragen an die Zeugen stellen Seine Ausführungen waren für die amerikanischen   Sozia- anderen Dingen aussagte, daß etwa 80 Prozent der ließen? listen ein willkommenes Material, und es versteht sich von Industrie Amerifas von Banken und Grün­In Amerika ist dies eine eingebürgerte Braris, die jeder selbst, daß sich unsere Genossen anschicken, es weidlich aus der n beherrscht wird, die in den Wolfenkrazern New Yorks  mann in der Ordnung findet. Vor etwa einem Jahre be- zunüßen. ſizen) weshalb sollte dann die Nation diese Leute und schloß der Kongreß die Einsehung einer derartigen Som- Bon hohem Interesse waren die Angaben des Anwalts Institute nicht zum Vorteil der Gesamtheit ablösen können? mission, die beauftragt wurde, der sozialen Unruhe über die Beherrschung der Industrien durch wenige Banken, Doch solche Gedanken haben in Amerika   nicht die Wirksamkeit nadspüren. Seit vielen Monaten durchstreift die Kom- eine Entwickelung, die bekanntlich in Amerika   und Deutsch  - wie in anderen Ländern. Hier verfügt der Kapitalismus mission nun schon das ganze große Land und sammelt land am weitesten vorgeschritten ist. Mit sehr wenigen noch über ein millionenköpfiges Heer von wenig gebildeten Material zu einem Bericht. Der Präsisident Wilson hat zum Ausnahmen," erklärte Herr Untermyer, werden die großen Broletariern aus aller Herren Länder. Mit solchen Leuten Vorsitzenden der Kommission einen bisher ganz unbekannten Eisenbahnsysteme des Landes und namentlich die Kontrolle argumentiert man nicht; man schießt sie tot, wenn sie Anwalt, Herrn Walsh, ernannt, der die nübliche Eigenschaft über ihre Finanzen von ein oder zwei großen Bankhäusern räfonieren. Eben erst haben die gemieteten Rowdies des besitzt, ein mutiger Sterl zu sein. Wenn sich zum Beispiel die beherrscht. Da die Anteilbefizer sehr zerstreut wohnen und Kapitals wieder ohne Warnung in einen Haufen streifender aus dem kapitalistischen   Herenfessel aufsteigenden Düfte emp- feine Organisation haben, sind die Eigentümer nicht in der ungarischer und polnischer Arbeiter geschossen, die sich bei der findlich bemerkbar machen, so ist Herr Walsh nicht einer, der Lage, sich wieder die Kontrolle zu verschaffen, selbst wenn sie Firma Liebig in Roosevelt   auf New Jersey   einen höheren schnell den Dedel darauf tut. Das trägt ihm die erbittertsten dies wünschten. Diese Kontrolle ist von den Bankhäusern Bohn erkämpfen wollten. Bipei von ihnen sind schon tot.- Angriffe der gesamten kapitalistischen   Bresse   ein, die nicht in großem Maßstabe auf Grund unserer fehlerhaften Gesetz- zur Verwirklichung des Sozialismus gehört eben nicht nur aufhört, ihn in der gröbsten Weise zu beschimpfen und zu be gebung über Reorganisierung insolventer Korporationen er ein hoher Grad der kapitalistischer Entwidelung, sondern auch leidigen. So fommt denn bei dieser Unternehmung, die nach worben worden." ein geschultes, organisiertes und Fluges Proletariat.