Nr. 47.- 32. Jahrg.

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Telegramm Antene:

,, Sozialdemokrat Rerlin",

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutfchlands.

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplak, Nr. 151.90-151 97.

Dienstag, den 16. Februar 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplas, Nr. 151 90-151 97.

Die zurüdgehenden Ruffen werden erfolgreich verfolgt.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Meldung des Großen Hauptquartiers

Russisch- amtliche Bestätigung des russischen

Rückzuges.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 15. Februar 1915.( W. Z. B.)

Petersburg, 15. Februar.  ( W. T. B.) Der Stab des Oberbefehlshabers hat gestern abend folgendes mit­geteilt: Die Stämpfe rechts der Weichsel   entwickeln sich ſtufen- dem weise auf der Front von Mochowo( südwestlich Sierpc) bis zu

Die Beratungen

der französischen   Partei.

Amsterdam  , 14. Februar.( Privattelegramm des Vor wärts".) Die, umanité" gibt über die am Sonntag stattgefundene

Westlicher Kriegsschauplatz. Südlich Ypern   bei St. Eloi entrissen wir Feinde ein etwa 900 Meter langes Stück gemeinsame Stonferenz der Föderationssekretäre, des Parteivorstandes seiner Stellung; Gegenangriffe waren erfolglos. und der Fraktion einen im Sinn der offiziellen Parteipoliit der Straße von Myſchinez nach Ostrolenta; sie haben den Charakter vereinzelter Teilgefechte. In der Gegend von Lyd, Ebenso mißlang ein Angriff des Gegners redigierten Bericht, aus dem immerhin durchscheint, daß auch die Raigrod und Grajewo zeichnen sich die Stämpfe durch große in der Gegend südwestlich La Baffee, einige Opposition in die Debatten eingriff. Die„ Humanité" faßt Hartnäckigkeit aus. Weiter nördlich gehen unsere Duhend Gefangene blieben in unseren Händen. das Eingreifen ihres Hauptrebners auf der Konferenz, des Deputierten Truppen auf die befestigte Njemenlinie zu­Raffin Dugens, in folgende Allgemeinheiten zusammen: Der Den Vorgraben, den wir am Sudelkopf am Redner formulierte eine Reihe von Kritiken über die Rolle rüd, gedrängt von starten deutschen   Sträften. Ind der Humanité", Links der Weichsel   dauert das Geschüßfeuer an. An der Nida 12. Februar verloren hatten, haben wir wieder des parteivorstandes gewonnen; aus Sengern im Lauchtale wurde der tommentierte an der Hand des französischen   Gelbbuchs den Feind geworfen, den Ort Remspach räumte er diplomatischen Ursprung des Krieges und wog die Verantwortlichkeit darauf freiwillig. der friegführenden Mächte ab. Guesde gab eine kurze Erklärung ab. Von Frieden dürfe feine Rede sein, bis der deutsche

ist das feindliche Geschützfeuer zeitweise sehr start.

In den Karpathen haben wir feindliche Angriffe ab­gewiesen. In der Gegend von Gorlice   und Szwidnik haben wir uns der feindlichen Befestigungen von Smolnik, östlich von Lupkow, bemächtigt und dort 18 Offiziere und über 1000 Mann gefangen genommen und drei Maschinengewehre erbeutet.

Heftige Kämpfe ſind im Gangé auf der Front Euchla- Wischkow

und auf den Straßen nach Nadworna  .

Die Kämpfe in der Bukowina. Wien  , 15. Februar.  ( W. T. B.) Das„ Neue Biener Tag I ait" meldet aus Burdujeni: Die ganze Bulowina ist vom Feinde

gesäubert. Nur bei Ezernowiß find die Russen verschanzt in Erwartung weiterer Kämpfe, indes ist Czernowit

Deftlicher Kriegsschauplatz. Nördlich Tilsit wurde der Feind aus Pikku- Imperialismus zerschmettert sei. Dian müſſe allent pönen vertrieben und wird in Richtung auf Tau- Müdigkeitsgemurmel das Chr verſchließen. Auf der Londoner  roggen weitergedrängt.

Konferenz müsse man erklären, was bisher vielleicht nicht genug ge­ichah, daß man nicht gegen das deutsche Bolf, sondern gegen den Diesseits und jenseits der Grenze östlich der deutschen   Imperialismus streite. Man müsse ein neues Europa  Seenplatte dauern die Verfolgungskämpfe noch schaffen, wo nur für die Gegeniäge der Klaffen und nicht der Rassen an, überall schreifen unsere Truppen schnell vor- Raum sei. Ein derart vorbereiteter Franzosensieg ser ein Sieg

wärts.

des Sozialismus. Hervé sprach in dem gleichen Sinne; wenn eine halbe Million

selbst vollständig von den Russen geräumt. Unsere Truppen sind Gegen feindliche über Lomza   vorgehende Menschen getötet sei, so müsse dieses Opfer für den Sieg der Völker bereits an den Staditoren angelangt. Aus Bisnig eingetroffene Kräfte stoßen deutsche   Teile in der Gegend von und des Nationalitätsprinzips gebracht sein. Edgar Milhaud forderte die Partei auf, zu bewirken, daß Kolno vor. die berbündeten Regierungen eine gemeinsame Erklärung Im Weichselgebiet gewannen wir weiter des riegsziels abgeben. Der Redner feierte die 1899 von Boden, Racionz ist von uns besetzt. In den vor- Rußland eröffnete, von Frankreich   und England unterſtützte Aktion hergehenden Kämpfen wurden neben zahlreichen für die Einschränkung der Rüstungen und die Ein Gefangenen sechs Geschütze erobert. fegung der Schiedsgerichte. Jezt sei die Stunde ge<

Personen melden, die Russen hätten den Rüdzug aus Kolomea   an getreten. Sie leiden sehr unter Artilleriemangel. Mit Vertrauen erwartet die Bevölkerung eine baldige Offenfive gegen die Mussen. Der von ben Ruffen in den Ortschaften Gurahumora, Kimpolung österreichischen Behörden sind abends in Suczawa   eingetroffen.

und Radaug angerichtete Schaden ist außerordentlich groß. Die

Westlicher Kriegsschauplatz.

Der französische   Tagesbericht.

In Polen   links der Weichsel   keine wesent- lommen, wo Frankreich  , England und Rußland   der Welt kundtun lichen Veränderungen.

Oberste Heeresleitung.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.  

müßten, daß fie für die neue Völkerrechtsordnung und die Organisation des Friedens streiten. Solche Er­flärung werde Gewißheit geben, daß unser Sieg eine wahre Re­volution des öffentlichen Rechts und der Triumph unserer Jbeen sei.

Die Hauptrede hielt embat. Er führte aus: Raffin follte begreifen, daß wir in dieser Stunde feine vollständige Geschichte des Kriegsursprungs festzustellen haben. Der Krieg ist uns aufgedrungen

bedeuten. Mit Leuten, die das leugnen, verhandelt man nicht. Wir appellieren an die Kriegsteilnahme der Neutralen, weil wir das verlegte Recht verteidigen. Diese Intervention würde den Konflikt räumlich erweitern, aber zeitlich abkürzen. In London   werden wir wohl von Frieden sprechen, aber uns nicht zu einer Friedens. propaganda hergeben, die nur ein deutsches Kriegs­manöver wäre. Manche sagen, daß eine beginnende Müdig

Paris  , 15. Februar.( W. T. B.) Amtlicher Be. richt vom 14. Februar, 3 Uhr nachmittags: In Belgien  beschossen die Deutschen Bad Nieuport und unsere Schüßen­gräben in den Dünen und Jpern. Unsere Artillerie bekämpfte Der österreichische Generalstabsbericht. die feindlichen Batterien. Zwischen Lys und Aisne   zeitweilig Wien  , 15. Februar.  ( W. T. B.) Amtlich wird ver­aussegende Kanonaden. Bei Noulette wurde eine feind- lautbart: 15. Februar 1915, mittags: liche Abteilung, welche gegen unsere Schüßengräben vor- In Russisch- Polen und West Galizien hat worden; namentlich muß man begreifen, daß in bezug auf die Ge­zugehen versuchte, durch das Feuer unserer Infanterie sofort sich nichts ereignet. angehalten. In der Champagne   entwickelte feindliche Gange. In Südost- Galizien wurde gestern Nad. Die Kämpfe in den Karpathen find weiter in vollem Blaz stehen. Die Deutschen   protestierten nicht gegen die Verlegung Die Kämpfe in den Karpathen find weiter in vollem rechtigkeit die deutschen   und französischen   Sozialisten nicht auf gleichem Artillerie eine ziemlich intensive Tätigkeit an unserer Front morna in Befit genommen, der Gegner in Richtung auf der belgischen Neutralität, die ein Attentat auf das Recht vor Reims  . Die Stadt wurde wieder beschossen. Unser Stanislau zurüdgedrängt. Feuer auf die deutschen   Schüßengräben schien ziemlich gute Am südlichen Kriegsschauplah keine Verände­Ergebnisse zu erzielen. Zwischen den Argonnen und der Mosel   rung. Es herrscht, abgesehen von unbedeutenden Grenz­war der Tag ruhig. In Lothringen   gingen deutsche   gefechten, Ruhe. Kräfte gegen unsere vorgeschobenen Kräfte vor, welche Signal­Deron nordöstlich Pont- à- Mousson   innehaben. Die Kampf­ergebnisse sind noch nicht bekannt. Im Elsaß   ergriff der Feind im Lauchetal mit zwei auf dem Süd- und Nordufer an Heftigkeit bedeutend zugenommen. Eine feit wahrnehmbar sei. Sie hat ihre moralische Ursache. Die des Flusses vormarschierenden Kolonnen die Offensive. Der ganze Reihe von Geschossen ist in die Stadt selbst gefallen hauvinistischen lebertreibungen, die Deutschlands   Zerſtüdelung an Vormarsch dieser Truppen wurde von unseren Schneeschuh- und hat großen Schaden angerichtet. Auch deutsche   Flieger brohten, bewirkten, daß uns ein Deutschland   entgegensteht, welches patrouillen berzögert und gehemmnt. Die Truppen sind augen- erschienen wiederholt über der Stadt, warfen jedoch keine dem von 1813 ähnelt. Strupelvolle Leute in Frankreich   fragten sich, blidlich in Fühlung mit unseren am weitesten vorgeschobenen Bomben ab. ob wir bloß die Verteidigung des Rechts verfolgen. Wir müssen in Linien. In den Vogesen   herrscht heftiger Schneesturm. Wie jedesmal, wenn eine neue Beschießung von Reims   London   wiederholen, daß wir keine Eroberungen und keine Annegionen Paris  , 15. Februar.( W. T. B.) Gestern abend 11 Uhr gemeldet wird, zeigt sich auch diesmal die französische   Presse wollen, sondern nur die Unabhängigkeit der Völler. Wir wurde amtlich mitgeteilt: Zwischen dem Meer und der Maas   äußerst nervös. Die Fachleute üben schon seit geraumer Zeit müssen auch die materiellen Müdigkeitsursachen durch ein gerechtes ist kein Infanteriegefecht gemeldet worden. Artillerietämpfe an den strategischen Maßnahmen des französischen   Ober- Ablösungssystem der Fronttruppen bekämpfen. Wir fönnen Eng in Belgien  , zwischen Dise und Aisne   und in der Champagne. tommandos in dieser Gegend eine gewisse Kritit aus, soweit land nicht genug dankbar sein. Rußland   erleidet zurzeit einen In Lothringen   unternahmen wir im Gebiet von Pont- à- dies bei den jezigen Zensurverhältnissen möglich ist. Sie be- starken Drud, aber es widersteht bewundernswert. Ohne Ruß­Denken Sie jedesmal Mousson Gegenangriffe auf den Feind, welcher Norroy haupten, daß die Beschießung von Reims   den Deutschen   nur land wären wir überflutet worden. besetzt und auf der benachbarten Höhe Fuß ge- durch den Besitz von zwei unbedeutenden Höhenzügen er- daran, wenn irgend eine Konsequenz des inneren Regimes dieses faßt hatte; der Kampf dauert noch fort. Ueber die Ope- möglicht wird, die der Feind bei einer umsichtigeren Tattit großen Landes Sie betroffen macht. Vergessen Sie nicht, das alle rationen im Bauchetal, wo es sich ebenfalls um ein Vorposten- der französischen   Heeresleitung schon längst hätte räumen Verbündeten gemeinsam für die Sache des Rechts fämpfen. Der geplänkel handelt, ist keine neue Nachricht eingelaufen. Bar hatte die Initiative ergriffen, indem er wie Jaurès   vorschlug. den österreichisch- serbischen Konflift dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten.

müssen. Ueberhaupt ist seit der Niederlage von Soissons   das bisher zur Schau getragene felsenfeste Vertrauen etwas er Die Lage bei Reims.  schüttert, und die Rückzugsbewegungen der französischen  Paris  , 15. Februar.  ( E. 1) Nach Blättermeldungen Truppen unmittelbar vor den Toren der Hauptstadt haben von der Nordfront hat das Artilleriefeuer der Deutschen   in bei den Parisern eine Art mißvergnügter Reizbarkeit hervor ihren Stellungen bei Reims   in den legten Tagen wiederum gerufen, die sich in Stritifen aller Art zu äußern pflegt.

Die Konferenz billigte die Haltung des Barteivorstandes und der Fraktion und beauftragte die Delegierten, ihre Haltung gemäß den Ausführungen Guesdes und Sembats einzurichten.