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Aus Groß- Berlin.

Ohne Brotkarte kein Brot.

Der 22. Februar ist ein bedeutungsvoller Tag. Mit dem heutigen Tage tritt die neue Brotordnung in Kraft. Brot, Brötchen oder Mehl darf nur noch gegen eine Brotfarte ab­gegeben werden. Aus diesem Grunde muß jede Hausfrau die Brotkarte gewissenhaft aufheben; Ersatz für verlorene oder verlegte Brotkarten ist mit großen Schwierigkeiten ver­knüpft. Der Unverheiratete, der sich sonst in der Nähe seiner Arbeitsstätte seine Schrippen oder sein Brot kaufte, muß in Zukunft seine Brotkarte stets bei sich haben, sonst bekommt er kein Brot. Wer die Grammrechnung wieder vergessen hat, muß sich mit ihr von neuem vertraut machen. 500 Gramm ist bekanntlich ein Pfund. Die Brotkarten bestehen aus Marken von 25, 50, 100 und 250 Gramm. Die Geinheits­semmel soll 75 Gramm wiegen, wiegt aber vielfach nicht fobiel. Die Bäcker sehen sich schweren Gefahren aus, die Backwaren abweichend von dem vorgeschriebenen Gewichte herstellen. Brot soll ein Gewicht von 2, 3 und 4 Pfund haben, und zwar im ausgebackenen Zustande. Jede Brotkarte enthält Marken im Gesamtbetrage von 4 Pfund und ist für eine volle Woche bestimmt.

zu entnehmen, die von den Anstalten ausgestellt und von ihnen ab- Unterstüßungsanspruch von dem Tage der Einberufung an. Alle gestempelt sein müssen. Diese Quittungen treten also an Stelle die Ehefrauen, deren Männer aktiv zum Heere eingezogen sind, der. Brotkartenabschnitte und müssen von den Bäckern und Mehl- tönnen nunmehr ihre Anträge bei den Steuerkassen stellen; dies händlern ebenso wie diese behandelt und jeweils am Montag der jenigen, die etwa abgewiesen sind, müssen ihre Anträge sofort zuständigen Brotkommission eingereicht werden. Die Quittungen wiederholen. Es hat nämlich Bezirksvorsteher gegeben, die Ehe­müssen das Gesamtgewicht der entnommenen Brot- oder Mehl- frauen auf die Veröffentlichung des Bundesratsbeschluſſes in Zeitungen erklärt haben, diese Veröffentlichungen seien nicht richtig. Diese Regelung findet zurzeit Anwendung auf sämtliche Sie werden sich jetzt durch die ihnen zugehenden Anweisungen städtische Anstalten, Siechenhäuser, auf das städtische Obdach, das überzeugen müssen, daß sie diesen Bescheid voreilig erteilt haben. Ashl für Obdachlose, auf den Vaterländischen Frauenverein für die durchreisenden Verwundeten, sowie auf die Lazarette.

menge enthalten.

Auch auf Militärpersonen wirkt die neue Regelung ein. Alle Saatkartoffeln und Laubenkolonisten. erhalten ihr Brot nur noch von der Heeresverwaltung unmittel- die wir unser Pachtland vorbearbeitet und gedüngt haben, ohne Mannschaften und Unteroffiziere in Kasernen und Massenquartieren Uns wird geschrieben: Was machen nun wir Laubenkolonisten, bar; das früher häufig gezahlte Brotgeld fällt fort. Saatkartoffeln? Denn unter 1 3tr. gibt es feine zu kaufen. Die Andererseits werden die Offiziere, auch wenn sie in den Ka- meisten Kolonisten brauchen doch höchstens 50 Pfd. Und nur Ge­fernen wohnen, sowie die Angehörigen verheirateter, in den Ka- müse pflanzen, wäre doch für eine Familie zu viel, und für andere fernen wohnender Unteroffiziere, die Mannschaften in Bürger- mitpflanzen, da hapert's gewöhnlich am Abſazz. quartieren und außerhalb der Kaserne wohnende Offiziersburschen wie Zivilperfonen behandelt, erhalten also ebenfalls Brotfarten.

Man könnte ja mit Nachbarn gemeinsam bestellen, aber das hat große Bedenken. Der eine will die Sorte, der andere wieder jene. Dabei steht in allen Auch fehlt meistens die Wiegemöglichkeit. Zeitungen: Pflanzt Frühfartoffeln! Der beste Weg wäre der, daß Das Ende der Hundesperre. Saattartoffeln nur in Samenhandlungen, und zwar an solche Käufer verkauft werden, welche sich ausweisen fönnen. Zudem sind ja die Die am 30. November vom Berliner   Polizeipräsidenten   Breise für Saatkartoffeln derartig, daß sie als Eßkartoffeln nicht in und dem Landrat des Kreises Teltow   angeordnete Hunde- Frage kommen." sperre in Berlin  , Charlottenburg  , Schöneberg  , Wilmersdorf   Das beste ist wohl, daß die Vereine der Laubenkolonisten die sowie den Orten Friedenau  , Schmargendorf  , Grunewald  , Saatkartoffeln beschaffen, was unseres Wissens auch schon geschieht.

Nachdem die Verteilung der Brotkarten jetzt hollständig er- Steglit, Lichterfelde   und Dahlem   im Kreise Teltow   erlischt ledigt ist, wird von dem heutigen Tage an die Verantwortung mit Ablauf des heutigen Tages. Von Dienstag ab können ledigt ist, wird von dem heutigen Tage an die Verantwortung also in den erwähnten Bezirken die Hunde wieder ohne Maul­für die gute Abwickelung der Brotverteilung zunächst auf

Eisenbahners Tod.

Jm Berufe tödlich verunglüdt ist Sonnabendabend der 20 Jahre

den Schultern der Bäder, Brot- und Mehlhändler ruhen. Der forb und Leine frei herumlaufen. Dagegen bleibt die Hunde­Magistrat hat deshalb den Bädern durch ihren Innungsvorstand Sperre bis zum 8. März noch im Stadtbezirk Köpenick, in der Bahnarbeiter Richard Schallert aus der Großen Frankfurier mitteilen lassen, daß die strengste Durchführung der ergangenen Gemeinde Müggelheim  , Teilen des Gutsbezirks Grünau- Straße 107. Schallert überschritt um 6 Uhr auf dem Bahnhof Grünau- Straße Anordnungen, wie sie durch die Wohlfahrt der Reichshauptstadt Dahme  - Forst und den Gemeinden Oberschöneweide  , Friedrichs- Wedding die Gleise, als vom Bahnhof Butligstraße her ein Stadt. und des Reichs auf das dringenste erheischt wird, so auch im Inter- hagen, Rahnsdorf  , Schöneiche  , Klein- Schönebeck sowie den bahnzug kam. Er wich diesem aus, übersah aber dabei, daß vom esse der Bäcker und Lieferanten selbst liegt. Die Polizeibehörde Gutsbezirken Schöneiche und Köpenick  - Forst im Kreise Bahnhof Gesundbrunnen her eine Maschine angefahren fam. Bon dieser wurde er umgestoßen, überfahren und so schwer verletzt, und die Beauftragten des Magistrats werden die Handhabung der Niederbarnim bestehen. daß sein Tod auf der Stelle eintrat. Brotfartenvorschriften fortdauernd unter den Augen behalten und jede Uebertretung, besonders auch jeden Verkauf ohne Abtrennung eines Brotfartenabschnittes unnachsichtlich zur Anzeige bringen.

Erweiterte Kriegsunterstützung.

Nach einem von uns am 3. Februar veröffentlichten Beschluß des Bundesrats vom 2. Februar sollen in Zukunft unterstützt werden Anfang dieser Woche tritt eine besondere Kommission des auch die Familien derjenigen Mannschaften, die zum aktiven Heeres­Magistrats zusammen, welche über die Versorgung der Bäder mit dienſt eingezogen worden find. Unterſtügungsberechtigt find die Mehl beraten wird. Wenn die Bäcker jetzt ihr Mehl großenteils Ehefrauen und die den ehelich gesetzlich gleichstehenden Kinder unter noch aus eigenen Quellen beziehen, so wird doch auch über dieje 15 Jahren sowie die unehelichen Kinder derjenigen Mann­Bezüge behördlicherseits die strengste Kontrolle geübt werden. Des. fchaften, die zurzeit ihre aftive Dienstpflicht erfüllen. Auch die schuld­halb muß sich jeder Bäder von vornherein sagen, daß er fünftig los geschiedene Ehefrau soll unterstüßungsberechtigt sein, da der weder von der Stadt, noch auch von eigenen Lieferanten mehr Ehemann nach§ 1578 des Bürgerlichen Gesezbuches verpflichtet ist, der Mehl erhalten wird, als den von ihm abgelieferten Brotfarten- Ehefrau Unterhalt zu gewähren. abschnitten entspricht. Die Bäder, welche die Brotkartenbestim mungen nicht beobachten, bringen sich daher selbst in eine schwere Gefährdung ihrer Eristenz.

Kleine Nachrichten. Mit Papieren eines gefallenen Kriegers hat ein 19jähriger Mensch Schwindel verübt. Er verkaufte eine Ladung Militärtuch im Werte von 2000 M., die er nach einem Bahnhof fahren sollte. Bei Erstattung der Anzeige stellte sich heraus, daß die dem Arbeitgeber vorgezeigten Papiere einem ge­heraus, daß die dem Arbeitgeber vorgezeigten Papiere einem ge­fallenen Krieger gehörten. Festgenommen wurde ein Schwindler, der sich auf den Kollektenschwindel legte.

Frauen- Leseabende.

Röntgental. Reseabend heute abend bei Range, Giemelstraße.

Der Minister des Innern hat zu dieser neuen Bundesrats. berordnung Ausführungsbestimmungen erlassen und der städtische Kriegsausschuß für Berlin   hat am Freitag diese neuen Bestimmungen auch für Berlin   als maßgebend anerkannt. Den Bezirksvorstehern Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland bi Dienstags wird nunmehr Anweisung zugehen, nach der auch diesem Personen mittag: Ziemlich rauh, im Osten größtenteils trübe mit weitver­Auf Grund des§ 14 der Berliner   Magistratsverordnung vom freis Unterstützung gezahlt wird. Bemerkt sei, daß die Unterſtüßung breiteten, besonders an der Küste stärkeren Niederschlägen; im 12. Februar 1915 ist einer Reihe von Anstalten gestattet worden, vom 1. Januar 1915 gezahlt werden soll, wenn der Eingezogene Westen nur vereinzelte und geringe Regenfälle, dazwischen zeit­Brot und Mehl ohne Vorlegung von Brotkarten gegen Quittungen an diesem Tage schon ins Heer eingetreten war, sonst läuft der weilige Aufheiterung.

# 666666# 99999

Unserm Parteigen offen Wilhelm Hentschel

nebst Frau

die besten Glüdwünsche zur

Silberhochzeit.

Genossen und Genossinnen des Bezirks 550, 6. Kreis.

Unserm lieben Freunde und Genossen

Wilhelm Henschel  

und Frau die herzlichsten Glüdwünsche zur Silberhochzeit.

Die Genoffen vom Refe.

und Diskutierklub Wil­ helm Liebknecht  

".

am

Palast- Theater Zoo

Täglich 8 Uhr: Muttchen hat's Wort!"

Zuviel

Steuern?

Die Steuereinschätzungen gehen den Steuerzahlern in den nächsten Wochen zu.

Auskunft gibt

über die Höhe der zu zah lenden Steuern, über die abzugsberechtigten Ausgaben und alle anderen

wissenswerten Fragen auf diesem Gebiet das Büchlein

Unsere Ernährung während der Kriegszeit!

Dienstag, den 23. Februar 1915, abends 8 Uhr:

Geffentliche Volksversammlungen

in folgenden Lokalen:

Corona- Prachtsäle, Kommandantenstraße 72 Kammerfäle, Teltower Straße 1-8 Arminhallen, Kommandantenstraße 58/59 Reichenberger Hof, Reichenberger Straße 147 Graumann, Naunynstraße 29

Konzert- und Festsäle, Koppenstraße 29

Eyfium, Landsberger Alee 40/41

Union- Feftsäle, Greifswalder Straße 222

Brauerei Bözow, Prenzlauer Allee

Frankes Festsäle, Badstraße 19

Pharus- Säle, Müllerstraße 142

Brauerei Pasenhofer, Turmstraße 25/26

Adlershof  :

Cöpenick: Charlottenburg  : Mariendorf  : Neukölln: Neukölln:

Neukölln  : Schöneberg  :

Restaurant Ziege, Bismarckstraße 29 Stadttheater, Friedrichstraße 3 Volkshaus, Rosinenstraße 8 Restaurant Herold, Chausseestraße 283 Karlsgarten, Karlsgartenstraße 6-10 Restaurant Felsch, Knesebeckstraße 49 Paffage- Festfäle, Bergstraße 151/152 Neue Rathausfäle, Meininger Straße 8 Viktoriagarten, Wilhelmsaue 114/115 Schwarzer Adler, Frankfurter Chaussee Wilhelminenhof, Schloßparkstraße Schloß Weißensee.

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Verantwortlicher Redakteur: Ernst Däumig  , Steglik. Für den Inseratenteil berantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruderei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.