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Nr. 62.- 32. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.

Mittwoch, den 3. März 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz  , Nr. 151 90-151 97.

Verhandlungen zur Milderung des Handelstrieges.

Westlicher Kriegsschauplah. Die Meldung des Großen Hauptquartiers Der deutsch  - amerikanische

Der französische   Tagesbericht.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den

Paris  , 2. März.( W. 2. B.) Amtlicher Bericht 2. März 1915.( W. T. B.) von gestern abend. Schneesturm und Regen be­hinderten die Operationen an zahlreichen Stellen der

Westlicher Kriegsschauplatz.

Notenaustausch.

Die Deutsche   Regierung veröffentlicht heute die nene

Front. In der Champagne warfen wir nördlich Le Erneute, wieder mit starken Kräften ange- amerikanische Note zum Handelskrieg und die deutsche Aut­Mesnil einen starten Gegenangriff zurück und behaupteten setzte Angriffe in der Champagne brachen meist wort. alle unsere gestrigen Gewinne. Wir brachten dem Feinde schon in unserem Feuer unter gewaltigen Ver- Wie aus kurzen Mitteilungen bereits bekannt geworden ſtarke Berlufte bei und machten in derselben Gegend neue lusten für den Feind zusammen. Nahkämpfe an war, hat die Amerikanische   Regierung den freundschaftlichen Fortschritte. Bei Pont- à- Mousson   im e Prêtre einzelnen Stellen waren durchweg für uns sieg- Schiffahrt und der Humanität eine Verständigung Versuch unternommen, im Interesse der neutralen wald eroberten wir ein Blockhaus. In Sulzern nordwestlich reich. Unsere Stellungen blieben fest in unserer über die Seekriegsführung zwischen England und Deutschland Münster warfen wir in der Nacht vom Sonntag zum Montag einen ziemlich starken Angriff zurück. In beiden Fällen machten Hand. wir Gefangene. Am Hartmannsweilertopf be­haupteten wir trotz deutscher Gegenangriffe das von uns

gewonnene Gelände.

Leiden der Zivilbevölkerung durch Artilleriefeuer.

herbeizuführen, durch welche gewisse jezt angewendete Kriegs­Im Argonnerwalde eroberten wir mehrere methoden beseitigt werden sollen. Die amerikanische   Note Gräben, machten achtzig Gefangene und erbeu- betont dabei, daß ihre Anregung nicht als amtlicher Vor­teten fünf Minenwerfer. schlag zu betrachten sei, sondern nur als stizzierte Grund­Angriffe auf Vauquois   wurden blutig ab- lage für eine Verſtändigung, die keiner der kriegführenden Mächte Ungebührliches zumute. gewiesen. Die amerikanische   Anregung läuft nun im wesentlichen Die in den Vogesen   in den letzten Tagen darauf hinaus, Deutschland   zur Einstellung des seit dent Berlin  , 2. März.( 8. T. B.) In bemt seit 1. Dttober 1914 bon uns besetzten Roye find nach der Gazette des Arbennes burch von uns errungenen Vorteile wurden froß 18. Februar proklamierten Unterseebootstrieges gegen die französisches Artilleriefeuer unter ber 8ivil heftiger Gegenangriffe festgehalten. Geftrige Handelsschiffe zu bewegen, wogegen England seinerseits unter bebōlterung folgende Berlufte eingetreten: Lot 5 Männer, Abendangriffe der Franzosen   nordöstlich Celles leicht verwundet 1 Mann, 1 Frau. Die Bahl der durch das waren für den Feind besonders verlustreich.

1 Frau, 1 Kind; schwer verwundet 8 Männer, 7 Frauen, 2 Kinder;

Deftlicher Kriegsschauplatz. Russische   Vorstöße südöstlich und südlich des

franzöfifche Artilleriefeuer beschädigten Gebäude beträgt 92, darunter die sehr schöne alte Rirche St. Pierre, das Rathaus mit Bibliothet und das Hospital. Die Kirche ist unwieder. bringlich verloren, das Hofpital wurde zerfchoffen, während noch Augustower Waldes waren erfolglos. zwei Flaggen des Genfer   Kreuzes auf ihm wehten.

Russische   Nachtangriffe nordöstlich Lomza  Austausch der invaliden Kriegsgefangenen. und östlich Plock wurden zurückgeschlagen.

Bern, 1. März.( W. T. B.) Die Beförderung der zum Austausch gelangenden deutschen   und französischen invaliden Kriegsgefangenen ist nunmehr end­gültig geregelt. Am Dienstag abend fährt der erste Zug von Konstanz   nach Lyon   beziehungsweise von Lyon   nach Konstanz  1800 französische Schwerverwundete und 800 deutsche Schwer­bermundete gelangen zum Austausch. Die geringere Zahl der Deutschen   entspricht der geringeren Zahl der deutschen   Kriegs­gefangenen überhaupt.

Der türkische   Krieg. Die Beschießung der Dardanellen. London  , 2. März.( W. T. B.) Das Reutersche Bureau melbet, daß ein Sturm eine Berzögerung ber Operationen vor den Dardanellen zur Folge gehabt habe.

Oberste Heeresleitung.

seiffen Bedingungen der neutralen Schiffahrt bei der Ver­

forgung Deutschlands   mit Nahrungsmitteln teine Schwierig­teiten mehr in den Weg legen soll. Die deutschen   Untersee­boote sollen die Handelsschiffe nicht mehr ohne weiteres torpedieren, sondern nur noch anhalten und durch­such en dürfen, während den neutralen Staaten das Recht ein­geräumt werden soll, die deutsche Zivilbevölkerung mit Nahrungs­mitteln zu versorgen. Zur Einhaltung der Bedingung, daß die

Lebensmittel von der Deutschen   Regierung nicht zu militäri­schen Zwecken verwendet werden dürfen, soll Amerika   das Kontrollrecht über die Verwendung der Lebensmittel ein­geräumt werden.

Die Deutsche   Regierung hat im großen und ganzen

Der österreichische Generalstabsbericht. ihre zustimmung zu diesen Anregungen erklärt. Sie iſt Wien  , 2. März.( W. T. B.) Amtlich wird verlaut. bart: 2. März 1915.

also bereit, fünftig den Unterseebootstrieg durchaus nach der Art des Kreuzerkrieges zu führen, falls eine Verständigung In den Karpathen wurden im westlichen Ab. über die Zulassung der Lebensmittelzufuhr für die deutsche schnitt zahlreiche Gegenangriffe der Russen abgewiesen und Bivilbevölkerung erreicht wird. Allerdings legt die Deutsche  die in den vorausgegangenen Kämpfen von den eigenen Regierung auch Wert darauf, daß ihr auch die Zufuhr von Truppen gewonnenen Stellungen und Höhen festgehalten. Rohstoffen und Futtermitteln ermöglicht wird. Südlich des Dnjestr   dauern die Kämpfe an. Auch Es wäre in der Tat begrüßenswert, wenn dem amerika­geftern wurden feindliche Angriffe blutig zurückgeschlagen, nischen Sondierungsversuch ein glücklicher Erfolg beschieden wäre. Das Gelingen des amerikanischen   Vorschlags hängt hierdurch erftrittenes Gebiet gegen numerisch oft überlegene wäre. Das Gelingen des amerikanischen   Vorschlags hängt allerdings ganz wesentlich von England ab, das sich bis gegnerische Kräfte behauptet. iegt den Anschein gegeben hat, als ob die deutschen   Untersee­boote seinem Handel nur wenig anzuhaben vermöchten und die beste Antwort auf die deutsche Aktion in der Anwendung neuer Vergeltungsmittel bestände. Wie dem immer sein möge: auch England hat das lebhafteste Interesse daran, teine Verstimmung bei den Neutralen, speziell Amerika  , auf­tommen zu lassen.

In Polen   und Westgalizien nur Artilleriekampf. In der Bukowina herrscht Ruhe. Am südlichen Kriegsschauplas ist die Situa­

Athen, 2. März.( W. T. B.)( Meldung der Agence d'Athènes.) Die Beschießung der Dardanellen begann gestern um 10 Uhr vormittags von neuem. Sie wurde zwei Stunden lang mit tion unverändert. verdoppelter Heftigkeit fortgefest. Das Ergebnis ist unbekannt. Die Abteilungen der Verbündeten, die beim Fort Kum Kaleh gelandet waren, hatten einen Zusammenstoß mit der türkischen   Garnison, die sie zerstrenten. Ein englisches Kriegsschiff hat Jenisheher be­schoffen.

Rotterdam  , 1. März.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Seekrieg.

Die amerikanische   Note.

Berlin  , 2. März. Der amerikanische Botschafter hat im Auftrag der Regierung der Vereinigten Staaten   der Deutschen   Re­gierung folgende vom 22. Februar datierte Note überreicht:

Eine Reuter- Depesche aus London   vom Audacious" wiederhergestellt? 27. Februar meldet, daß die englische Admiralität folgendes bekanntgibt:" Bei der Beschießung der Dardanellen  - nach dem New York Herald  " vom 15. Februar, daß das englische Schriftwechsel, der zwischen ihr und den Regierungen Deutschlands Amfterdam, 2. März.( W. T. B.) Ein hiesiges Blatt berichtet Die Amerikanische   Regierung gestattet sich im Hinblick auf den forts am 25. Februar wurden bier Forts am Eingang vom Großlampfschiff Audacius" nächste Woche wieder mit der großen und Großbritanniens   über den Gebrauch neutraler Flaggen durch französischen und englischen Geschwader zum Schweigen ge- Flotte vereinigt werden solle. Hiernach verließ das Schiff am englische Handelsschiffe und die Kriegsgebieterklärung der deutschen  bracht. Darauf wurden vier englische Meilen der Meerenge 15. Februar völlig repariert die Belfaster Werft Harland u. 2olf. Admiralität stattgefunden hat, der Hoffnung Ausdrud zu geben, daß von Minen gesäubert. Am 26. Februar fuhren drei engliſche bare bom 27. Ottober gegenüber per Jrlichen Küste gefunden, wie bie beiden krieg führenden Regierungen im Wege Die Audacious war dem New York Herald  " zufolge nach der Savarie Schlachtschiffe in die Meerenge und beschossen das Fort Dar- es anfangs biek. Nachdem das Led unter der Wafferlinie verstopft gegenseitiger Zugeständnisse danus. Es wurden Landungstruppen bei Kum- Kale und war, hielt sich das Schiff über Wasser und wurde einige Stunden eine Grundlage für eine Berständigung Sed- ül- Bahr ausgeschifft, welche die Vernichtung der Forts nach der Abfahrt des White Star- Dampfers Olympic", der auf finden möchten, deren Ergebnis darauf abzielt, neutrale dem vollendeten. Die Geschütze in den Forts am Eingang der das Notfignal herbeigekommen war, nach dem Trockendod friedlichen Handel obliegende Schiffe von den ernſten Gefahren zu Die friegerischen führt. Die britische Admiralität beabsichtigt, auch weiterhin Schwei­Meerenge wurden ebenfalls vernichtet. gen über die Havarie des Schiffes zu beobachten, und wird seine befreien, denen sie bei der Durchfahrt durch die die Küsten der krieg­Operationen werden fortgesetzt. Unsere Verluste betragen vier Wiedereinstellung in den Dienst nicht veröffentlichen. Die Deffent- führenden Länder berührenden Meere unterworfen sind. Mann, acht verwundet." lichkeit in England soll von der Vereinigung der Audacious" mit Die Amerikanische   Regierung bringt ergebenst in Anregung, daß Das B. L.", dem wir diese Reuter- Meldung entnehmen, der Flotte erst erfahren, wenn sie an einem Seegefecht teilgenommen eine Verständigung etwa auf Grund ähnlicher Bedin­bemerkt dazu: hat oder aber nach dem Kriege. New York Herald  " berichtet weiter, gungen wie der nachstehenden erreicht werden daß die Audacious" durch die Explosion, die den Kiel verlegte, viel möge. Die Zerstörung der Außenforts ist bei weitem der Wasser erhielt, so daß sie sehr tief in See lag. Sie wurde in diesem leichteste Teil des Unternehmens und die eigentlichen Zustande von den an Bord des Olympic" befindlichen Baffagieren Schwierigkeiten beginnen für die englisch  - französische aber es gelang, bas zeď zu verstopfen und das Schiff 140 Meilen photographiert und erscheint auf den Photographien als fintend. Flotte erst in dem Augenblick, wo sie sich in den schmaleren weit nach Belfast   zu schleppen.( Besonders glaubwürdig flingt dies Teil der Dardanellenstraße hineinwagen muß. alles nicht! Die Redaktion des W. T. B.)

ichlag der Amerikanischen   Regierung gelten, denn diese ist sich naturgemäß wohl bewußt, daß es ihr nicht zukommt, Bedingungen für eine Vereinbarung zwischen Deutschland   und Großbritannien  borzuschlagen, obwohl die vorliegende Frage fie selbst und das Volk

Diese Anregung foll in feiner Weise als ein Vor­