hier gefallen find, finden ein Echo bei uns. Auch wir wünschen, daß auf diesem Gebiete die Allgemeinheit unverzüglich, und zivar nicht nur jett, sondern für die ganze weitere Zukunft die erforderlichen Sicherheiten schafft, daß nach aller Möglichkeit Not und Elend von diesen unglücklichen Menschen ferngehalten wird. Aber die Erfahrung lehrt, daß man gewisse Worte, die in der heutigen Zeit fallen, ganz besonders kritisch und mißtrauisch aufzunehmen alle Veranlassung hat. Wir müssen abwarten, ob den Worten auch die Taten folgen. Der große Eifer, mit dem diese ungeheuer wichtigen, alles menschliche Mitgefühl lebhaft in Anspruch nehmende Frage heute erörtert worden ist, hat schon um deswillen für mich einen etwas eigenactigen Beigeschmack, weil diese Ausführungen mit dazu gedient haben, das völlige Schweigen und Versagen der bürgerlichen Parteien in der entscheidend wichtigen
Wahlrechtsfrage
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Preußen zu einer Reform des Wahlrechts bestanden haben. Diese betrug die Einfuhr 382 050, die Ausfuhr 332 473 Tonnen, der EinKlarheit wird nicht nur denen gepredigt, die im Bürgerroc sich jetzt fuhrüberschuß mithin nur 49 577 Tonnen. bemühen, dem Vaterland zu dienen, sondern auch denen, die draußen Der Verbrauch wird nun in normalen Jahren wie folgt im Schüßengraben liegen und die, wenn sie den Bericht über die berechnet: Für Speisezwecke 250 Mill., für Viehfutter 360 Mill., Verhandlungen der Budgetkommission vom Sonnabend lesen, ingrimmig die Faust in der Tasche geballt haben und denjenigen ihren für Saatkartoffeln 105 Mill., für die Stärkefabrikation 32 Mill. Fluch gesandt haben werden, die sich bemüht haben, in ihnen Illu- und für die Spiritusinduſtrie 53 Millionen Zentner; das sind insfionen zu wecken, sie über die Wahrheit hinwegzutäuschen über gesamt 800 Millionen Zentner. Für Verluste durch Fäulnis, die Wahrheit, daß dieser Krieg von den Interessen der großen Schwund und Keimen werden in der Regel 100 Millionen Zentner Boltsmassen nicht gerechtfertigt wird, daß die Maffen des Volkes pro Jahr gerechnet. Dieser Satz dürfte im laufenden Verbrauchsnach dem Kriege so rechtlos bleiben werden, wie sie vor ihm gewesen jahr kaum ausreichen, da die Fäulnis stärker als sonst auftritt. find. Es geht einem guten Teil des deutschen Volkes so wie den 3war wird versucht, die Verluste durch Trocknung der Kartoffeln armen Schluckern in der Tragikomödie, die von einem reichen Herrn abzuwenden, aber bei der beschränkten Ausbreitung der Trocknungsauf furze Zeit in feine vornehme Gewänder gesteckt wurden und den Fürsten spielen konnten. Gar mancher in Deutschland wird anlagen und der verhältnismäßig geringen Kartoffelmenge, die zur. nach den Offenbarungen der letzten Tage aus dem Traum erwachen, Verarbeitung kommt 1913 etwa 30 Millionen Zentner ein freier, deutscher, gleichberechtigter Bürger zu sein; er wird diesem Umstand noch keine ausschlaggebende Bedeutung zu, selbst dann ernüchtert seine Schlußfolgerungen für seine politische Hal- daß infolge der regen Propaganda und Unterstübung der Regictung auch während des Krieges rücksichtslos ziehen. rungen die Anlagen 1914 beträchtlich zugenommen haben sollten. Immerhin dürften durch Beschränkung der Verwendung zu Stärke und Spiritus und Einsparung bei der Trocknung ettva 45-50 Millionen Zentnern für Ernährungszwecke mehr frei werden. Verwendung zu Saat und Biehfütterung dem Verbrauch in anderen Jahren gleichgesetzt, dürften also rund 50 Millionen Zentner oder 20 Broz. mehr wie sonst zur menschlichen Ernährung zur Verfügung stehen.
zu faschieren. Sie können sicher sein, die da draußen in den Schüßengräben liegen, und die unglücklichen Krüppel in den KranSchüßengräben liegen, und die unglücklichen Krüppel in den Kran fenhäusern werden nur dann überezugt sein, daß in dieser wichtigen Frage alles geschieht, was notwendig ist, wenn ihnen auch bei der Nach wie vor wird das Volk nicht durch Nachgiebigkeit, AnRegelung der Frage der nötige Einfluß in Gesetzgebung und Verwaltung gesichert wird.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) paffung und Schmiegsamkeit sein Recht gewinnen, sondern im Klassenkampf allein ist sein heil. Wir hoffen, daß Sie werden sich nicht auf den guten Willen der herrschenden Pare wir diesen Klassentampf recht bald wieder in offener Gemeinteien verlassen wollen. Wenn die guten Worte, die über die Krüppelfürsorge gefallen sind, nicht Hand in Hand gehen mit der schaft international mit den Proletariern aller anderen Länder, Bereitwilligkeit, der Masse des Boltes weitere auch der jetzt kriegführenden, werden führen können. In diesem Rechte zu verleihen, eine Demokratisierung Preußene durch- internationalen Klaſſentampf beruht nicht nur die einzige Hoffzuführen, dann werden Sie tauben Ohren predigen. Der 27. de- dern nach meiner Ueberzeugung auch das einzige Heil für die Masse nung auf Demokratisierung und Erweiterung der Volksrechte, sonbruar d. J. war für Preußen ein historischer, ein kritischer Tag. der Völker in den beteiligten Ländern schon während des Krieges. Der Minister hat es in der Budgetkommission abgelehnt, cine noch so allgemeine Zusicherung über eine fünftige Wahlrechts: Sie haben für die Dauer des Krieges das Wahlrecht schroff versagt, reform abzugeben. Die Freisinnigen erhoffen die Wahl nach dem Kriege werden sie es auch nicht geben. Flickreformen reform nach dem Kriege, das Zentrum beruft sich auf seine flare sind das Höchste, was der fortschrittliche Redner in Aussicht gestellt und unverrückbare Stellung zur Wahlrechtsfrage, die tein Mensch hat. Das heißt, der Masse des Volkes die Fauft entgegenhalten. tennt( Seiterkeit), die Nationalliberalen stellen die Frage( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Angesichts dieser Haltung hinter der Aufgabe zurüd, zu fiegen, und die Freikonser der bürgerlichen Parteien und der Regierung gibt es für mich nur nativen haben eine schroffe Absage erteilen lassen, die die eine Parole: Fort mit der Heuchelei des Burg Frhr. v. Zedlih in der" Post" noch dreifach unterstrichen hat. Da- friedens! Auf zum internationalen Klassenkampf für die Bemit ist die Situation erfreulich geklärt, und eine solche Klärung ist freiung der Arbeiterklasse und gegen den Krieg!( Bravo ! bei den um so nötiger in einer Zeit wie heute, wo das Wort vom" Burg- Sozialdemokraten.) frieden", von der Einmütigkeit des Volkes" und Abg. Dr. Friedberg( natl.): andere schönschillernde Worte von einem freien deutschen Volke in Zukunft" manchen Sinn umne belt. Wir sind froh, daß dieser Nebeldunst fortgeblasen ist.
Die kalte Wahrheit ist: in Breußen bleibt alles beim alten. Das ist die Signatur des Tages für Preußen. Aus den Zei tungen wußte man das schon früher. Schon im September 1914 war Ihnen bei dem Siegeszug der deutschen Truppen der Kamm gewaltig geschwollen. Man hörte damals geradezu eine Apotheose( Verherrlichung) des Militarismus, der Monarchie, des Dreiklaffenwahlrechts bis weit in die sogenannten liberalen Parteien hinein. 1866 hieß es noch, der preußische Schul meister hat gesiegt, heute ist man bereits so weit, zu sagen, das preußische Dreitlassenwahlrecht hat in diesem Kriege gefiegt oder wird siegen. Es wird heißen, das Dreiflaffenwahlrecht hat über die Demokratie gesiegt, wobei man Rußland als guten Freund der Vergangenheit und sicherlich als guten Freund der Zukunft außer acht läßt. Ich möchte Ihnen aber ans Herz legen, fich zu überlegen, daß, wenn dieser Krieg besonders in den ersten Monaten auf eine starte Begeisterung im deutschen Volke gestoßen ist, das nicht zum wenigsten der Tatsache zu verdanken ist, daß es hieß: gegen den Zarismus, gegen die russische Reaktion, gegen die politische Rückständigkeit, daß man einen Kampf zu kämpfen glaubte um die Freiheit Europas. ( Sehr wahr! bei den
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Politische Uebersicht.
tommt
Die
bereitung reicht jedoch diese Menge nicht aus. Rechnen wir den Angesichts des beträchtlichen Kartoffelverbrauchs zur BrotKartoffelzusatz nur zu 10 Proz. auf zehn Monate, so sind hierzu erforderlich bei rund 70 Millionen Einwohnern mit täglich 250 Gramm Brotverbrauch 105 Millionen Zentner. Nehmen wir hinzu, daß im allgemeinen die Kartoffel mehr wie sonst zu Speisezweden herangezogen wird, so ergibt sich sicher ein Manto von 100 Millionen Bentner. Diese Menge ungefähr müßte also der Verfütterung entzogen und zur direkten menschlichen Ernährung freigegeben werden. Der erste Schritt hierzu wäre die befriedigende Regulierung der Schlachtviehpreise. Zweifellos hat ein großer Teil der Landwirte die überschüssigen Kartoffeln abgegeben, besonders die kleineren Gegnern Tendenzen unterzuschieben, die sie nicht haben, ist wahr die" Hamster", halten zurüd. Die Art und Weise des Abg. Liebknecht, seinen politischen und mittleren Bauern, die Geld brauchen. Ein anderer Teil jedoch, Sie hoffen auf eine unerhörte haft verächtlich( Lebhafte Zustimmung bei den bürgerlichen Steigerung der Schlachtviehpreise, halten deshalb mit dem Verkauf Parteien.). In der Wahlrechtsfrage stehen wir auch nach schlachtreifen Viehes zurück und verfüttern die Kartoffeln weiter. der Kritik Liebknechts auf dem Standpunkt des schlichten deutschen werden ihnen durch behördlichen Eingriff diese Gewinnchancen entBürgers, daß im Augenblid uns der Sieg notwendiger erscheint, als selbst das preußische Wahlrecht( Lebhafte Zustimmung bei den zogen, geben sie sicher willfähiger wie bisher dieses Volksnahrungsbürgerlichen Parteien.). Die Liebknechtschen Theorien von der De- mittel ab. Hand in Hand mit dieser Maßnahme wären die vormokratisierung namentlich der auswärtigen Politit haben in Frank- handenen Kartoffelbestände aufzunehmen, nach Abzug des Eigenreich nicht gerade ihren friedfertigen Charakter gezeigt. Die sonsti- verbrauchs zur Ernährung und für Saatzwvede, die übrigen Kar gen Ausführungen Liebknechts waren nicht gegen uns, sondern gegen toffeln zu beschlagnahmen und gerecht zu verteilen. Die Arbeit iſt einen Teil seiner eigenen Parteifreunde gerichtet. Es tam ihm gewiß nicht leicht, aber notwendig und auch durchführbar ist sic. gar nicht so sehr darauf an, uns etwas am Zeuge zu fliden, als Vor allen Dingen sollte jede weitere Verzögerung bermieden werden. vielmehr darauf, der Mehrheit seiner Parteifreunde einmal die Wahrheit zu sagen.( Sehr richtig! bei den bürgerlichen Parteien.) Er schrieb die Kriegsbegeisterung des Proletariats dem Kampf gegen den 3arismus zu; Sembat und Guesde könnten ihn vielleicht darüber informieren, daß sie aus einem ganz anderen Grunde in diesen Krieg eingetreten sind! Nach Liebknecht soll die ablehnende Haltung der Regierung in der Wahlrechtsfrage alle Jllusionen und Phantasien zerstreuen. Nun, Phantasten gibt es überall, uns kann er damit nicht gemeint haben.( Seiterkeit. Zustimmung. Dr. Liebfnecht: Sehr richtig!) Dr. Liebknecht ist richtiger nicht nach dem Ton seiner Ausführungen, sondern nach ihren humoristischen FolgeDie politischen Phantasten dürften jekt er nührungen zu beurteilen. Wenn er sich aber erkühnt hat, zu behaupten, tert sein überall, wo sie sind. Die schwärzesten Pessimisten haben daß für die besibenden Klassen, für den Kapitalismus dieser Krieg recht behalten. Diese Verhandlungen haben Wasser auf unsere ein tapitalistisches Geschäft sei( laute Pfuirufe), dann ist dies ange Mühlen gebracht. Die ausschlaggebende konservative Partei steht sichts der Tatsache, daß alle Voltsklassen ihre Söhne hingeben und in alter Feindschaft gegen jede Demokratisierung. Vom Zentrum ist nichts zu hoffen. Wenn die Nationalliberalen fie auf dem Schlachtfelde verbluten sehen, eine derartige Verdächti den Kampf für dies Volksrecht zurückstellen, weil ihnen der Sieg gung, daß sich niemand schwerer an seinem eigenen Vaterlande verwichtiger ist, so ist das begreiflich. Für sie ist der Krieg ein unfündigen und es dem Auslande gegenüber schwerer schädigen kann. geheures politisches und wirtschaftliches Ge-( ebhafte Zustimmung bei den bürgerlichen Parteien und Pfuirufe.) schäft, hinter dem die Volksrechte wohl zurüdtreten können. Die mit einem Manne, der einem großen Teil seines Volkes eine derMundtefelder( Erzgruben) von Brieh und Longuyon, die Kohlen- artige Gemeinheit unterschiebt, ist keine Diskussion mehr möglich. gruben in Polen und manch andere besetzten Gebiete, die Kolonien( Stürmischer Beifall bei den bürgerlichen Parteien.) find wahrlich kein Pappenstiel für das deutsche Kapital, da kann das Bolf warten. Selbst in der Frage des geheimen und direkten Wahlrechts soll alles beim alten bleiben. Wir sind nicht so be- zollt den großartigen Leistungen der Beamten Bewunderung und scheiden wie Herr Pachnide. Wir sehen, wie alle anderen schließt sich dem Wunsch nach größter Humanität gegenüber den Klassen im Kriege und vor allem durch den Krieg ihre Klasseninteressen rüdsichtslos verfolgen. Wir wissen, daß dieser Krieg der Förderung der großkapitalistischen Interessen im eminentesten Sinne dient. Die technische Seite der Borlegung einer Wahlrechtsreform wäre leicht zu lösen ich ertenne an, schwierigere technische Aufgaben sind im Kriege gelöst - aber
worden
es fehlt am guten Willen.
Abg. Cassel( Vpt.):
ausländischen Arbeitern an. Die Fürsorge für die Kriegsbeschädig ten ist äußerst dringlich, die Verwundeten müssen nach der Heilung möglichst schnell an die neue Arbeit gewöhnt werden, zu der sie noch fähig find. In der Form der Fürsorge wünschen wir eine gewisse Freiheit. In die freie Liebestätigkeit von Organisationen sollte hier nicht eingegriffen werden, wenn sie sich bewährt haben. Die Gemeinden sind zur Dezentralisierung der Fürsorge sehr geeignet, die Kosten aber muß das Reich tragen, denn die Gemeinden sind bereits start überlastet. Nur bei schleuniger Regelung der Kostenfrage kann das Beispiel des Brandenburgischen Provinziallandtages Die Besprechung schließt. Persönlich bemerkt Abg. Dr. Liebknecht( Soz.)
Zusammentritt des Reichstags.
Die Tagesordnung für die 4. Plenarsizung des Reichstages, die am Mittwoch, 10. März, nachmittags 2 Uhr, beginnt, ſezt die erste Beratung der Entwürfe von Gesezen, betreffend die Feststellung des Reichshaushaltsetats und des Haushaltsetats der Schußgebiete für das Rechnungsjahr 1915 an. Weitere Gegenstände auf die Tagesordnung zu sezen, behält sich der Präsident vor.
Eine Petition für das freie Wachlrecht. Der Bund Neues Vaterland " hat an das preußische Ministerium und das Abgeordnetenhaus eine Petition zur Reform des preußischen Wahlrechts gerichtet, in deren Begründung es u. a. heißt:
Wir weisen das Kgl. Staatsministerium und das Hohe Haus der Abgeordneten ergebenst darauf hin, daß das gesamte Bolt eine Aenderung des Wahlrechts zur gefeßgebenden Körperschaft Preußens als etwas Selbstverständliches erwartet, daß die Nichteinlösung dieses gegebenen Versprechens Deutsch land um alle innerpolitischen Errungenschaften bringen würde, die der Krieg bisher auszulösen schien. Wenn es vielleicht auch zu verstehen ist, daß die Forderung des gleichen Wahlrechts nicht von allen Parteien mit gleicher Freude begrüßt werden wird, so sollten doch wenigstens alle Parteien mit dem Staatsministerium darin übereinstimmen, daß das neue Wahlrecht zum mindesten eingebeimes und direktes fein muß. Es würde nicht die geringsten technischen Schwierigkeiten bereiten, wenn von der Regierung im Einverständnis mit der Krone Preußen dem Plenum eine motivierte Erklärung vorgelegt wurde, nach der die zu schaffende Wahlrechtsvorlage zum mindesten diese Gesichtspunkte enthalten würde. ebenso leicht müßte es den Parteien fallen, ihre Zustimmung zu dieser Erklärung abzugeben.
Und
In der Zeit des Belagerungszustandes, der Pressezenjur, der Aufhebung des kümmerlichen Vergrößere Nachfolge finden.( Beifall.) sammlungsrechts, in einer Zeit, wo die Reaktion unter dem Titel Burgfrieden" Triumphe feiert, haben wir wahrlich keinen Anlaß, unsere Forderungen nach Demokratisierung zurüdzustellen, fie sind brennender als je. Gerade in diesen Tagen hat sich der gegenüber dem Abg. Dr. Friedberg, daß er auch scharf betont habe, Ein solches Vorgehen würde, vom nationalen Gesichtspunkt aus Klassen har after der heutigen Gesellschaft schroff daß die innere Demokratisierung nicht genüge. Diese Erfahrung betrachtet, die größten Wirkungen haben. Man würde in Deutschund unverhüllt offenbart. Wir haben um so weniger unsere For- haben wir gerade in England und Frankreich gemacht und infolge- land merken, daß der ernstliche Wille vorhanden ist, die Fehler derung zurückzustellen in dieser Zeit, wo sich die schädlichen Rück- dessen haben unsere dortigen Freunde die Forderung nach demo- der Vergangenheit zu vermeiden und einen neuen Weg zu gehen. wirkungen der inneren Reaktion auf die auswärtige Politit so fratischer Kontrolle der auswärtigen Politik seit Jahren und auch unliebsame Erinnerungen an frühere Perioden der preußischbeſonders traurig offenbart haben, einer Zeit, die nach einer Demo- gegenwärtig erhoben. Damit fallen alle die auf einem ungenügenden deutschen Geschichte würden damit ohne weiteres erledigt sein, fratisierung der äußeren Politik geradezu schreit. Als Abg. Bach- Verständnis beruhenden Ausführungen des Abg. Dr. Friedberg in man würde nicht nur hoffen, sondern wissen, daß wir nicht nice in der Kommission meinte, die jeßige Zeit biete neue Stüb- sich zusammen. punkte für die Wahlrechtsforderung, rief Herr v. Zedlib: Im Gegenteil! Das ist ein Wort, das wie ein Blitzlicht die Lage erhellt. Solche neuen Stützpunkte hat die jebige Zeit in der Tat willigt, ebenso ohne Debatte ein Teil des Kultusetats. Das Haus vertagt sich. Nächste Sizung: Mittwoch gegeben, aber nicht etwa wegen der Kriegsbegeisterung, sondern aus ganz anderen Gründen. Niemals war so wie heute der grelle 1½ Uhr, Etat des Kultusetats, Bauetat. Kontrast zwischen den schwersten Pflichten der Allgemeinheit und Schluß: 5% Uhr. dem Privilegiencharakter des Staates und der Verwaltung in Preußen offenbar. Der gleichen Verpflichtung als Kanonenfutter
einer ähnlichen Entwicklung entgegengehen, wir wir sie zum Der Etat des Ministeriums des Innern wird beschweren Schaden unseres nationalen Aufstiegs nach 1818 erlebt haben.
ſteht eine Gleichberechtigung im Staate leider nicht Die Notwendigkeit der Kartoffel
zur Seite In dem Halb- Absolutismus, in der Geheimdiplomatie, in dem persönlichen Regiment erbliden wir eine wichtige unmittelbare Ursache für den Ausbruch dieses Krieges, der allerdings international- tapitalistisch bedingt ist. Wenn die
beschlagnahme.
Die Reichsregierung fträubt sich trotz aller dringenden Forde rungen und Warnungen noch immer hartnädig die Kartoffelimperialistischen Bestrebungen des Kapitalismus die schwersten Gefahren und selbst den Krieg heraufbeschworen, so beschlagnahme auszusprechen, obgleich sie weiß, daß die letzte Starhaben wir immer gesagt, daß es um so mehr der Kontrolle der toffelernte den Ernten der beiden vorhergehenden Jahre nachsteht, auswärtigen Politik durch das Volk bedarf. Die und obgleich der Kartoffelverbrauch durch die Streckung des GeVorbedingung dafür ist die volle Demokratie im Innern. Ich ver- treidemehls mit Kartoffeln erheblich größer geworden ist. In foltenne nicht, daß diese Kontrolle der auswärtigen Politik auch in gender Buschrift eines süddeutschen Landtagsabgeordneten wird nun denjenigen Ländern, die innerlich mehr demokratisiert sind, noch abermals die Notwendigkeit der Kartoffelbeschlagnahme nachsehr viel zu wünschen übrig läßt; aber nur so ist die Garantie
getpiesen:
Es kann nicht nachdrücklich genug daran erinnert werden, daß die bisherigen Erfolge Deutschlands in diesem Kriege auf seiner geschlossenen Spannkraft beruhen und daß das Volt seine Opfer unter der starken inneren Voraussetzung bringt, daß es nun anders" wird....
Es muß auch dringend betont werden, daß zu beachten ist, welches Echo eine solche Erklärung bei den Neutralen finden würde.
Alle diese Erwägungen veranlassen uns, im Interesse der Nation die verantwortlichen Stellen dringend darunt zu bitten, ihren Worten auch Taten folgen zu lassen. Eine solche Tat würde die von uns vorgeschlagene motivierte Erklärung der kgl. Staatsregierung und der Parteien des Hauses der Abgeordneten sein."
Alkohol und Kriegsrecht.
Infolge der sich häufenden Verurteilungen von Personen, die sich in angetrunkenem Zustande der Polizei und der Gendarmerie widersetzen, hat der Gouverneur von Köln eine Verfügung erlaffen, nach der jeder Wideriezliche zum Schutz der öffentlichen Sicherheit sofort in Haft genommen wird und bis zur Aburteilung und Strafvollstreckung in Gewahrsam bleibt. Die Haft wird nicht als Untersuchungshaft angerechnet.
gegen imperialistische Abenteurerpolitik zu schaffen. Die Millionen Die Kartoffelernte betrug in den letzten 10 Jahren in Opfer dieses Krieges find zu einem ganz wesentlichen Teil verschuldet durch die Rechtlosigkeit der Volksmassen in Tonnen a 20 Zentner: 1904: 36 287 192, 1905: 48 323 353, 1906: den beteiligten Ländern.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) 42 936 702, 1907: 45 538 299, 1908: 46 342 726, 1909: 46 706 252, Wir alle, möge es sonst auch Meinungsverschiedenheiten unter uns 1910: 43 468 392, 1911: 34 374 225, 1912: 50209 466, 1913: 54121146. geben, sind darin einig, daß die Volksmassen in keinem der be- Für das Jahr 1914 wird die Ernte auf 47 Millionen Tonnen= teiligten Länder den Krieg gewollt haben.( Sehr wahr! bei den 940 Millionen Zentner geschäßt. Das ist zwar weniger als 1912 und Sozialdemokraten.) Daraus ergibt sich aber in dem Moment, wo 1913, aber immerhin noch über 2 Millionen Tonnen= 40 Millionen Europa in Blut und Mord und Brand eine alte Bentner mehr, als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre mit Kultur und die Blüte seiner Menschheit begräbt, 44 830 775 Tonnen. Die Ein- und Ausfuhr ist im Verhältnis zur die Forderung nach der Demokratisierung der auswärtigen Politit, Aller Neutralität zum Troß muß flar gesagt werden, daß ein aufgebaut auf der inneren Demokratisierung. Ich begrüße die Zer- Erntemenge so gering, daß sie bei der Berechnung des Verbrauchs Sieg des Dreiberbandes, in dem Rußlands Rolle die der verstörung der Illusionen, die in weiten Woltstreifen in bezug auf die baum in Betracht kommt. So betrug beispielsweise im Jahre 1912 nichtenden Dampfwalze ist, die allergrößte Gefahr für die Freiheit. Bereitwilligkeit der herrschenden Klassen und der Regierung in die Einfuhr 822 310, die Ausfuhr 125 424 Tonnen. Im Jahre 1913 bes Wolfes bedeuten würde. Wenn Rußland daran teilnehmen