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Arbeitslosigkeit dieser Arbeitnehmergruppe während der ber-[ flossenen Kriegszeit vorliegt.

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Ausland.

Gerichtszeitung.

Platindiebstähle.

,, Auf den Verband schimpfe ich nicht mehr." Rohnt oder das Gehalt durch Aostenanweisung, Verpfändung Unter dieser Ueberschrift berichtet der Lanbarbeiter": oder durch ein anderes Rechtsgeschäft" ohne rechtliche Wir Von den 576 094 Mitgliedern der 15 Verbände, die sich" Die Frau eines Kollegen, der in Felde steht, hatte vom Gau- tung ist", wenn sie vor Ablauf des Fälligkeitstages erfolgt an der Statistik für das vierte Vierteljahr 1914 beteiligt haben, Leiter erfahren, daß auch für Kinder von 14 bis 15 Jahren die ist, sofern der Gesamtbetrag der Vergütung 1500 M. für das waren 372 441 oder 64,6 Proz. unterſtüßungsberechtigt und Unterstüßung gezahlt wird. Sie stellte beim Gemeindevorsteher Jahr nicht übersteigt. von diesen wurden insgesamt 8432 oder 2,3 Proz. als stellen- den Antrag, daß auch für das Kind, für das sie bisher nichts be­Ios gemeldet gegen 1,2 Proz. in der gleichen Zeit des Vorjahres fam, Unterstützung gewährt werden möge. Das ging aber nicht so und 1,9 Proz. im dritten Vierteljahr 1913. Hiernach hätte der Strieg schnell. Erst nachdem der Gauleiter eine Beschwerde eingereicht, also eine so erhebliche Verschlechterung des Arbeitsmarktes zur wurde ihr die Unterstüßung für mehrere Monate nachgezahlt. In Folge gehabt, daß die Stellenlosigkeit im letzten Vierteljahr 1914 einem Briefe an den Gauleiter schreibt sie: Ich habe früher oft doppelt so groß war wie im vorhergehenden Jahr. Nun sind auf meinen Mann geschimpft, wenn er das Geld in den Verband aber die Zahlen der amtlichen Statistik in mehr als einer Be- einzahlte. Aber er ließ sich nicht davon abbringen, und das war mowsky, der des schweren Diebstahls im Chemi  . In dem Strafprozeß gegen den Ingenieur Erich Abra ziehung recht unzulänglich und geben eigentlich nur ein Bild gut, daß er mir nicht gefolgt hat. Wohin sollte man sich sonst wenchen Institut der Universität und in der Berg­von der Inanspruchnahme der Verbandskassen. Die wirkliche ben, wenn was nicht past. Auf dem Dorfe fümmert sich niemand akademie angeschuldigt war, nahm die Beweisaufnahme noc Stellenlosigkeit der Angestellten ist, wie auch das Reichs- um unferein. Mein Mann wird sich freuen, daß Sie mir geholfen den gestrigen ganzen Verhandlungstag in Anspruch. arbeitsblatt" hervorhebt, bestimmt größer gewesen, weil die haben, ich habe es ihm schon nach Rußland   geschrieben. Wenn die Die Schwierigkeit bestand darin, daß versucht werden mußte, Berichterstattung der Vereine nicht alle stellenlosen Mitglieder, Männer wieder nach Hause kommen, müssen sie alle in den Ver- festzustellen, ob das von dem Angeklagten an die Händler verkaufte sondern nur die unterstützten berücksichtigt. Außerdem sind band gehen, ich werde auch mit dabei helfen." Platin identisch war mit dem im Chemischen   Institut gestohlenen die Mitgliederziffern im Gegensatz zu den Statistiken der Platin. Es wurden für diesen Punkt sowohl die Händler als auch Arbeiterverbände einschließlich der zum Militär eingezogenen die Sachverständigen ausführlich vernommen. Das Ergebnis war, Mitglieder angegeben worden, so daß man wohl kaum fehl daß die Möglichkeit einer Identität vorliegt. Nach den Bekundun­Lohnbewegung der Pariser Damenschneider. gehen dürfte, wenn man den tatsächlichen Umfang der Stellen­gen des Hausinspektors Schotte und des Präparators Wchel ist losigkeit doppelt so hoch, also auf beinahe 5 Proz., veranschlagt. Genossen, Nasche Slowo", lesen wir über sehr interessante Vor- im Gebäude des Chemischen Instituts gewesen, so daß er die In dem in Paris   erscheinenden Tageblatt unserer russischen der Angeklagte als Vertreter seiner Installationsfirma sehr häufig Bleibt diese Zahl auch noch erheblich hinter der für die Lohn- gänge im Pariser Schneidergewerbe. In diesem sind bekanntlich Räume genau tannte. Der Zeuge Wetzel fonnte mitteilen, daß arbeiter in der gleichen Zeit ermittelten Arbeitslosigkeit zurüd, viele Ausländer, darunter auch viele russische Auswanderer, be- der Angeklagte sogar noch bis zum Jahre 1907 im Gebäude häufig so ist doch zu bedenken, daß die längeren Kündigungsfristen schäftigt. Nach Ausbruch des Krieges haben jämtliche Damen zu tun hatte und daß während dieser Zeit häufiger fleine Mengen der Angestellten in der Regel auch eine längere Dauer der schneiderfirmen, nachdem sie die erste Banit überstanden, auf Grund Platin gefehlt haben. Nach Beendigung der Tätigkeit des An­einzelnen Stellenlosigkeit bedingen und daß in diesen mit eines Beschlusses des Unternehmersyndikats ihren Arbeitern den geklagten im Gebäude hatten die kleinen Diebstähle dort aufgehört. mancherlei höheren Aufwendungen für das äußerliche Auf- Lohn um 50-60 Broz. gekürzt. Leute, die früher 65-70 Franken Auf den Angeklagten, der einen guten Einbrud machte und als Wochenverdienst hatten, mußten sich z. B. bei Paquin mit 5 Franken Akademiker bekannt war, fiel damals noch gar kein Verdacht. Der treten belasteten Streisen wohl allgemein jede Erwerbslosigkeit begnügen. Selbstverständlich waren die Arbeiter froh, auch dafür Angeklagte trat schließlich noch einen Alibibeweis an und berief drückender empfunden wird. arbeiten zu fönnen. Seitdem hat sich aber die Lage wesentlich sich auf das Zeugnis feiner Frau, die bekundete, daß ihr Ehemann Das Reichsarbeitsblatt" äußert auf Grund der einge gebeffert. Aufträge liegen vor und die Betriebe arbeiten fast wie mit ihr und ihrer Tochter am 5. März( der Einbruchsdiebstahl ist reichten Berichte die Ansicht, daß von den einzelnen Berufs- in normalen Zeiten. Die Arbeiter beschlossen daher in ihrem Shn in der Nacht vom 5. zum 6. März verübt worden) bis nach 11 Uhr gruppen die technischen Angestellten von der allgemeinen Ver- ditat, den Unternehmern eine gleichlautende Betition" zu über- abends in einem Kinotheater war und dann mit ihnen nach Hause schlechterung des Arbeitsmarktes am wenigsten betroffen reichen, worin darauf hingewiesen wurde, daß die ungeheure gegangen ist. Nach Schluß der Beweisaufnahme ließ Staatsanwalt Dr. worden sind. Diese Feststellung erscheint jedoch wenig zu- Teuerung das Auskommen mit den bestehenden Löhnen unmöglich verlässig, weil sich von den Technikern ausnahmslos nur die macht. Bon über 100 Firmen, denen dieses Gesuch zuging, waren Burchardt zunächst die Anklage bezüglich des Diebstahls in der nur zwei bereit, Verhandlungen mit ihren Arbeitern anzufnüpfen. Bergakademie fallen, da bezüglich der Täterschaft des Angeklagten Verbände der Betriebsbeamten an der Berichterstattung be- Die anderen überliegen ihrer Organisation die Regelung der in diefem Bunfte nichts erbracht sei, hielt aber in übrigen den teiligt haben, die wegen ihrer starten Inanspruchnahme zur Sache. Am 31. Januar fand eine allgemeine Versammlung der Angeklagten im Sinne des schweren Diebstahls an dem im Chemi­Ausführung von Heereslieferungen( Werkmeister) oder wegen Damenschneider unter Teilnahme von zwei Vertretern der Meisterschen Institut gestohlenen Blatin für schuldig. Er beantragte die ihrer hohen Zahl von Militärpflichtigen( Schiffsoffiziere) sicher organisation statt. Diese drückten sich um den Kern der Frage, Verjagung mildernder Umstände und die Berurteilung des An. nicht in dem Maße unter Arbeitsmangel zu leiden haben, wie sprachen von der Notwendigkeit, die nationale Einheit zu wahren, geflagten zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust.  - Das die Angehörigen des technischen Bureaupersonals( Ingenieure, gaben Mißstände zu und versprachen nach Möglichkeit Abhilfe. Gericht verurteilte um 6 Uhr abends den Angeklagten wegen Technifer, Zeichner), deren Berufsvereine fid) infolge der Auf. Dann ergreift das Wort einer der Führer des Arbeitersynditats" schweren Diebstahle in einem Falle zu 2 Jahren Zuchthaus und hebung ihrer obligatorischen Unterſtügungen nicht alt der wie sich das" Nasche Slowo" ausbrüdt. Der Rebner greift die brei Jahren Ehrberluft, unter Anrechnung von 6 Monaten Unter Firmen scharf an, weil sie den Ausländern Borschub leisten und fuchungshaft. Stataftit beteiligen fonnten. Richtiger wäre es jedenfalls ge- fennzeichnet die Zustände im Gewerbe als eine ausländische In­wesen, auf die bedeutend höhere Stellenlosigkeit der weiblichen vasion". Warum ergreifen die Meister keine Maßnahmen gegen Angestellten hinzuweisen, die aus den veröffentlichten Zahlen die Ausländer? In einer Werkstatt wäre es soweit gekommen, daß einwandfrei hervorgeht und ja auch in dem Kriegszustand von den 50 Beschäftigten nur ein Franzose war, den man" Aus­ihre natürliche Erklärung findet. länder" nannte.( Große Bewegung im Saale   und anhaltende Bei­Mit den Einschränkungen, die sich aus den angeführten Fehler- fallskundgebungen der Franzosen  .) Und zum Schluß proklamierte quellen ergeben, bietet die amtliche Statistit einen guten er den Grundsab: Frankreich   fei nur für Franzosen  ! Der Unter­leberblick über die Entwicklung der Stellenlosigkeit in den hervertreter äußerte darauf feine Uebereinstimmung mit solcher Statistischen Amtes von Monat zu Monat regelmäßig zurüd­Auffassung und versprach, den Minister zu besuchen, um zu bitten, fünf Striegsmonaten des abgelaufenen Jahres. Die Ver- daß die noch bestehenden österreichischen und deutschen   Firmen gegangen. Ende Januar waren von den berichtenden Verbänden hältnissäge der Stellenlosen jeweils für den legten Tag des geschlossen und die Arbeiter und Angestellten, Polen  , Böhmen  , noch 80 231 Arbeitslose gemeldet, bas find 6,5 Prozent des Mit­Monats betrugen: Im Juli 0,6, im August 0,8, im Sep- Juben u. a., denen die Rüdfehr nach Paris   gestattet wurde, a usgliederbestandes, während Ende August 22,4 Prozent ohne Erwerb tember 0,9, im Oktober 1,4, int November 0,9 und im gewiesen werden. Nebenbei bemerkt, bestand der größte Teil waren. Das Reichsarbeitsblatt" meint, daß die in diesem Winter Dezember 0,8 Proz. Es hat also zunächst eine langsame der Versammlung aus Ausländern. Einen Mißton in diese Stim eingetretene Verminderung der Arbeitslosigkeit in besonders gün­Steigerung stattgefunden, die im Oktober ihren Höhepunkt er­reichte, danach ist wieder ein Rückgang bis auf den Stand vom Auguſt eingetreten. An dieser Verminderung der Stellen­losigkeit gegen Jahresschluß sind jedoch die kaufmännischen An­gestellten, deren Verbände nahezu vollzählig an der Erhebung teilgenommen haben, am stärksten beteiligt, und es liegt daher die Vermutung nahe, daß hier die vorübergehenden Einflüsse. Weihnachtsgeschäftes in Handelsgewerbe mitgewirft haben. Für das neue Jahr muß daher mit der Möglichkeit einer neuerlichen Verschlechterung des Arbeitsmarktes gerechnet werden.

Berlin   und Umgegend.

Den Berliner   Leitergerüstbauern ist es im vergangenen Jahre durch eine rührige Agitation gelungen, 90 Proz. der Kollegen zu organisieren. In allen 31 Betrieben wurde darüber gewacht, daß tarifmäßige Löhne gezahlt wurden; durch die monatlichen Betriebs­hejprechungen iourden Differenzen, wo sie sich zeigten, sofort aus der Welt geschafft. Die Settionsleitung, welche an allen Betriebs­besprechungen teilnahm, beauftragte in allen Fällen die Schlich tungsfommission, sofort einzugreifen. Auch die Mitgliederzahl ist bei den Zeitergerüstbauern bis zum Ausbruch des Krieges dauernd gestiegen. In 31 Betrieben waren bis 31. Juli beschäftigt: 71 Poliere, 342 Rüfter, 69 Plazarbeiter und 46 Stutscher, also 528 Angehörige der Gerüstbaubranche, die dem Verband angehörten. Bis zum 1. Januar 1915 waren 137 Sektionsmitglieder zu den Fahnen einberufen. Eine der größten Firmen, die Malergenossen schaft, die sonst an 90 Gerüstarbeiter beschäftigte, meldete Konkurs Die Schlichtungsfommission trat viermal in Funktion und ebenso mußte die Inhibierungskommission giveimal eingreifen. Beim Jahresschluß wurde den Gerüstbauern noch trotz des Burgfriedens die Tarifkündigung der Unternehmer beschert. Die Funktionäre haben in einer Sizung am 31. Januar mit Freuden davon Kenntnis genommen und beschlossen, ein Tarifverhältnis mehr einzugehen. Deutsches Reich  .

an.

mung brachte ein Belgier Jacquemotie, der sich als Ausländer vorstellte und erklärte, daß das Gerede von der nationalen Einheit nichts wert sei, daß der Kampf der Gesellschaftsklassen seinen Gang gehen werde und gehen müsse. Zum Schluß wurde eine Resolution angenommen, in der ausgesprochen wird, daß die Arbeiter die Er. höhung ihrer Löhne bis zur normalen Höhe mit allen Mitteln er streben werden.

Soziales.

Gehaltsabzüge.

Aus der Frauenbewegung.

Arbeitslose Frauen.

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland   ist nach den Berichten des

ftigem Lichte erscheine, da sonst in der Regel von Oftober an eine erhebliche Vermehrung der Arbeitslosigkeit eintrete. Diese günstige Entwidelung ist aber wohl darauf zurückzuführen, daß gerade die tüchtigsten und körperlich fräftigsten Arbeiter zum Heeresdienst eingezogen sind, und daß die Industrie, vor allem die Militär­bedarfsfabriken nun eine größere Bahl von älteren und schwächeren Männern einstellten, die sonst zuerst in den Wintermonaten das Heer der Arbeitslosen vergrößerten.

Von den Arbeitslosen sind 16 738 Frauen, das find 11,1 Prozent ber weiblichen Organisierten, während von den Männern nur 5,8 Brozent ohne Erwerb waren. Der Prozentjak der ertverbslosen Dieser Zage hat das Berliner   Kaufmannsgericht be- Frauen ist ebenfalls seit Dezember ein wenig geringer geworden, dauerlicherweise in einem Prozeß die von dem Gericht sonst aber einzelne Berbände weisen doch erschredend hohe Bahlen ar­betätigte Auffassung verlassen, nach der, falls ein Gehalts. beitsloser weiblicher Mitglieder auf. Am höchsten ist sie bei den abzug während des Krieges vereinbart ist, anzunehmen ist, Glasarbeitern, die 42,5 Prozent arbeitsloje Frauen gegen 11,5 Pro­daß der Angestellte lediglich unter der stillschweigenden Vor- sent arbeitsloser Männer zählten, dann kommen die Metallarbeiter ausjegung hierauf eingeht, daß er für die ganze Dauer des( Christl. Gewerksch.) mit 33,5 Prozent gegen 1,8 Prozent, die christ­lichen Holzarbeiter mit 27,7 Brozent gegen 7,4 Prozent, der frei­Strieges beschäftigt werde. Die Firma Fr. Hahn hatte Anfang August ihrem kaufmänni- gewerkschaftliche Holzarbeiterverband mit 26,1 gegen 12,7 Prozent, schen Personal eine Vereinbarung angeboten, daß es mit einer Ge- die Borzellanarbeiter mit 26 gegen 13,1 Prozent, die Hirsch­haltsfürzung einverstanden sein möge, wofür die Firma von dem Dunderschen Metallarbeiter mit 20 gegen 2,8 Prozent. Ueber Rechte der Kündigung keinen Gebrauch machen wolle. Die Verein- 10 Prozent beträgt die Arbeitslosenziffer noch bei den weiblichen barung tam schließlich dahin zustande, daß das Personal auf ein Mitgliedern der Hut- und Filzwarenarbeiter, der Buchbinder, der Drittel des Gehalts verzichtete und die Firma versprach, keinem Beberarbeiter, der freigewerkschaftlichen Metallarbeiter, der Fabrik­Angestellten früher als für Ende Oktober zu fündigen. Die An- arbeiter, den christlichen Organisationen des Graphischen Geiverbes, gestellten hatten, wenn fie fich auf die Vereinbarung nicht einge­lassen hätten, volles Gehalt für die beiden Monate August und der Brauerei- und Mühlenarbeiter. Nur in der freigewerkschaftlichen Organisation der Bäder und September zu beanspruchen. Da fie auf ein Drittel ihres Gehalts verzichteten, die Firma aber sich nur bereit erklärte, die Angestellten Konditoren ist die Prozentziffer der männlichen Arbeitslosen( 6,3) nur einen Monat länger, nämlich bis Ende Oktober, zu behalten, höher als die der weiblichen( 5.4) und im Transportarbeiterberband so war der tatsächliche Effekt dieser Vereinbarung der, daß die An- ist sie für beide Geschlechter gleich, nämlich 3,9 Prozent. Sonst gestellten einen Monat lang unentgeltlich arbeiten mußten. Die ist überall die Erwerbslosigkeit der Frauen größer als die der Firma hatte daneben erklärt, daß fie, falls der Geschäftsgang nach Männer. Kriegsausbruch sich wieder heben werde, auch das volle Gehalt Es ist also genau das Gegenteil von dem eingetroffen, was wieder gewähren würde. Sie bestritt nachträglich, daß sie diefe an man vielfach in Friedenszeiten als die wahrscheinliche Entwidelung und für sich zugestandene Zusage in verbindlicher Form abgegeben des weiblichen Arbeitsmarktes angenommen hatte; die Frauen habe. Tatsächlich hat der Geschäftsgang der Firma schon im Sep­ember die frühere he wieder erreicht und sich auch in den folgen. haben nicht in bedeutendem Umfange die von den Männern ver­den Monaten Oftober, November, Dezember auf dieser Söhe ge- laffenen Arbeitsstätten gefüllt, sondern die durch den Strieg herbor­halten. Aber erst im November ist auf Eingreifen des Zentralver- gerufene Arbeitslosigkeit trifft sie in noch höherem Maße wie die bandes der Handlungsgehilfen der im Auguft vereinbarte Gehalts- Männer. Bei den mangelhaften Organisationen der sogenannten abzug auf zehn Prozent ermäßigt worden; im Dezember wurde das höheren und freien Berufe läßt sich die Arbeitslosenziffer auch nicht volle Gehalt gezahlt. annähernd genau feststellen. Aber man darf ohne weiteres an­Mit diesem Sachverhalt beschäftigte fich das Kaufmannsgericht nehmen, daß auch hier die auf Erwerb angewiesenen Frauen stärker zu Berlin   unter dem Vorsiz des Herrn Dr. Liffauer. Zwei von der Firma für Ende Dezember entlassene Berkäuferinnen ver- unter der Arbeitslosigkeit leiden. Wir erinnern mur an die Musik­langten nämlich nachträglich für die Monate August, September, lehrerinnen, Privatlehrerinnen, Zimmervermieterinnen und Ben­Ottober und November die gekürzten Gehaltsteile. Das Gericht fionsbefizerinnen usw. wies die Klägerinnen ab, weil es in dem einseitigen Schenkungs- Werden die Frauen aus der Not, die sie jetzt betroffen hat, versprechen der Angestellten an die Firma nicht ein anfechtbares fernen? Werden sie nach Beendigung des Krieges in die Geweri Rechtsgeschäft sah. schaften strömen und starke Organisationen schaffen helfen, die in der Lage find, ihre Mitglieder in solchen Zeiten großer Arbeitslosig­feit vor dem äußersten Elend zu bewahren?

Der Verband der Gastwirtsgehilfen während des Krieges Auch in den Streisen der gastwirtschaftlichen Angestellten haben die Ereignisse des Krieges Wirkungen ausgelöst, wie man sie vor­her nicht im entferntejten vermutet hätte. Die allgemeine Ar­beitslosigkeit machte sich in den verschiedenen Berufen des Gastwirts­gewerbes in zahlreichen Fällen bemerkbar. In letter Zeit tam eine Anzahl Arbeitsloser in anderen Berufen unter, so daß am 30. Januar nur 17 Proz. der Mitglieder gegen 29 Proz. am 1. Oktober arbeitslos waren. Von den am Schluß des 2. Quartals vorigen Jahres gezählten 15 764 Mitgliedern sind 4623( 29 Broz.) als zum Kriegsdienst eingezogen gemeldet worden, welche Zahl sich nach erfolgter Einberufung des ungedienten Landsturms noch be­trächtlich erhöht. An Unterstübungen hat der Verband seit Kriegs­beginn ganz erhebliche Summen ausgeworfen, welche die geringen Leistungen der nationalen Gehilfenverbände für das Gast- Das Urteil geht von einer völlig verfehlten Auslegung wirtsgewerbe, die teilweise über große Vermögen verfügen, aus. Nicht darum handelt es sich, ob die Vereinbarung aus recht merklich in den Schatten stellen. So wurden bis zum 30. Ja einanderzureißen und irgendein Zeil derfelben als Schenkung muar berausgabt: an Arbeitslosenunterstüßung 64 403,75 2., an Unterstützung für Familien der Kriegsteilnehmer 55 448 m. und oder sonstwie auszulegen ist. Das wäre die feit Jahrzehnten an sonstigen Unterstübungen 10 401,40 M., zusammen 113 253,15 M. von allen höheren Gerichten und anerkannten Kommentatoren Vom 1. Februar ab blieben zu unterstüßen: 492 Arbeitslose( davon verworfene Hineinpressung der Wirklichkeit in falsche juri­verheiratet 404) und 1059 Familien mit 1540 Kindern am Kriege stische Schablonen. Es hätte das Gericht den§ 133 B.G.B. beteiligter Verbandsmitglieder. An freiwilligen Beiträgen für den beachten und anwenden müssen. In diesem heißt es: Kriegsunterstübungsfonds wurde seitens der in Arbeit stehenden Verbandsmitglieder bis zum obigen Datum der Betrag von 21 865,15 M. gesammelt.

Bei der Auslegung einer Bilenserklärung ist der wirkliche Wille zu erforjchen und nicht an dem buchstäblichen Sinne des Ausdruds zu haften.

Solche gewaltigen Zeistungen seitens einer verhältnismäßig Der wirkliche Wille der Angestellten war, gleichbiel, was Heinen gewerkschaftlichen Organisation während der bitteren Zeit der Chef erklärte, offenbar: nur unter der Voraussetzung auf des Krieges find wohl geeignet, den Gegnern der modernen Ar­beiterbewegung den großen Nußen und Wert der Gewerkschaften Gehaltsfürzung einzugehen, daß die Beschäftigung den Krieg recht treffend vor Augen zu führen, während sie den indifferenten hindurch dauere. Der Verzicht auf ein Drittel des Gehalts Angestellten, deren es gerade im Gastivirtsgewerbe noch äußerst par überdies nach§ 2 des Lohnbeschlagnahmegeseges nichtig. zahlreiche gibt, unwiderlegbar von der zwingenden Notwendigkeit Denn dieser Paragraph erklärt ausdrücklich zum Schuk von Der gewerkschaftlichen Organisation überzeugen müssen. Angestellten und Arbeitern, daß jede Verfügung" über den Berantwortlicher Redakteur: Alfrey Wielepp, Reukölln. Für den Injeratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts

Eingegangene Druckschriften.

Die Ukraine   und ihre Bedeutung im gegenwärtigen Krieg mit Rußland  . Von Dr. 23. Kushnir. 50 heller. Utrainische Rundschau", Bien Der neue Merkur. Monatsschrift für geistiges Leben. 1. Jahrgang. Doppelheit Jamuar/ Februar. Einzelheft 1,50 m., jährlich 15 M. 3. Müller, München  - Berlin  . Karte der Bukowina. Farbig 25 Pf. G. Freytag u. Berndt, Bien 7. Denticher Krieger beftelle Dein Haus! Busammengestellt von G. Aublmann, Feldpoftbrief 20 Bi. Sourich u. Bechstedt  , Köln   a. Rh. Diengen Brevier für Naturmonisten. Herausgegeben von Verlag der Dickgenschen Philosophie, Dieggen. In Leber geb. 4 M. Aus deutschem Süden. Kriegsflugblätter 2. Blatt 25 Pf.( Sonder­best Englanb.). Peus u. Zita, Konstanz   B. Buchdruderei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

München.