Mr. 63. 32. Jahrgang.
Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Kürzung der Brotsähe.
Die„ Nordb. Allg. 3tg." schreibt:
gewagt haben.
Donnerstag, 4. März 1915.
hinterlegen; von der Berliner Einkaufsgesellschaft der Bäder- rungen auf dem Gebiete des Unterrichtswesens aufzugeben. Haben innung werden 20 000 m. verlangt. Dieses Geschäftsgebaren wir, wie wohl alle Parteien und auch die Regierung, durch die Greignisse der letzten Monate in mancher Beziehung umgelernt, schließt alle Kleinbetriebe als Abnehmer aus und stellt Ge- so haben wir doch auf dem Gebiete der großen fulturellen Grundschäftsbedingungen auf, die selbst bei den schlimmsten Aus- anschauungen nichts zu revidieren und nichts umzulernen.( Bu Am 9. Februar 1915 hatte die Reichsverteilungsstelle vorwüchsen der Kartell- und Trustbestrebungen sich nicht hervor- stimmung bei den Sozialdemokraten.) Freilich wer den Grundfah verfolgt, daß er überhaupt nichts zuzulernen brauche, und wer an allen Neuerscheinungen achtlos vorbeigeht, der beweist damit durchaus nicht eine besondere Charakterstärte, sondern vielmehr oft nur einen Mangel an Intellett.( Seiterkeit.) In bezug auf unsere Grundfäße und großen Kulturideale sind wir die Alten geblieben, und nach dem Kriege, nach der Erkämpfung eines gesicherten und ehrenvollen Friedens( Bravo !) werden wir den Boden bereitet haben, auf dem dann von neuem die politischen Stämpfe ausgefochten werden können. Wir werden dann auch mit melden, denn aufgeschoben heißt nicht aufgehoben.( Sehr wahrl dem größten Nachdruck unsere Forderungen zum Kultusetat ans bei den Sozialdemokraten.)
läufig den Betrag von 225 Gramm Mehl auf den Kopf und Zag im Deutschen Reiche festgefeßt. Inzwischen haben zahlreiche Kommunalverbände die Regelung der Brotversorgung in ihrem Bezirk durchgeführt und haben hierbei teilweise, wie Frankfurt am Main , einen Sah von 200 Gramm zugrunde gelegt, der nach den Untersuchungen namhafter Hygieniker im Durchschnitt als zu reichend anzusehen ist. Einzelne Bundesstaaten, wie Württemberg , haben für ihr ganzes Land einen Sas von 200 Gramm vom 10. März 1915 an bestimmt. Die Ermittelung der Getreide und Mehlvorräte vom 1. Februar 1915, deren Ergebnisse nunmehr vor: liegen, würde an sich eine Beibehaltung des Mehlfages von 225 Gramm rechnerisch zulassen. Es erscheint aber geboten, nicht alle verfügbaren Getreidemengen bis zur nächsten Ernte aufzubrauchen, sondern für eine angemessene Rüdlage zu sorgen. Dann werden wir für alle zufälligkeiten gerüstet sein und bei Beginn
Es ist uns seinerzeit im Reichsamt des Innern mitgeteilt worden, daß die Gesellschaft unter der Kontrolle des Reichsamts des Innern stehe. Wenn die Kontrolle indessen nicht schärfer ausgeübt wird und energisch zugreift, dann wäre es besser, das Reichsamt des Innern überließ der Gesellschaft selbst die volle Verantwortung für ihr Tun. Wahrscheinlich würde sie dann mehr Rücksicht nehmen auf kaufmännischen Brauch und auf die Oeffentlichkeit als jetzt, da sie sich durch die staatliche Aufsicht gedeckt weiß.
Abgeordnetenhaus.
Wir wollen zum Schluß darauf hinweisen, daß wir uns eine eingehende Kritik der Maßnahmen für die kommende Reichstagstagung vorbehalten. Wir müssen aber schon jetzt des neuen Erntejahres noch über so viel Borräte verfügen, daß sich in entschiedener Weise gegen alle Unternehmungen und Beder Nebergang in die neuen Verhältnisse ohne Störung vollzieht. strebungen Verwahrung einlegen, die unter dem Vorgeben, Um diese Rücklage sicherzustellen, hat die Reichsverteilungsstelle die Sicherstellung unserer Voltsernährung zu betreiben, beschlossen, künftig allgemein im ganzen Deutschen Reiche den Profitinteressen wahrnehmen." Tageskopfbetrag auf 200 Gramm Mehl zu bemessen. Die Kommunalverbände werden sofort die erforderlichen Einrichtungen zu treffen haben, um die Brotversorgung ihrer Bevölkerung nach diesem Sah zu regeln, damit spätestens am 15. März die Neuordnung überall durchgeführt ist. Sie werden hierbei auf die Berschiedenheit der Bedürfnisse ihrer Bevölkerung Rücksicht nehmen können und beispielsweise an Kinder unter einem Jahre keine Brotkarte oder an Kinder bis zu einem ge= wissen Alter nur eine halbe Brottarte ausgeben und dafür im Ausgleich Angehörigen bestimmter Berufe, die durch ihre Lebens- und Arbeitsgewohnheiten in besonderem Maße an Brotnahrung gewöhnt sind, eine reichlichere Menge zuweisen können. Die Notwendigkeit dieser Einschränkung im Getreideverbrauch unseres Boltes wird allgemein anerkannt werden, denn sie beseitigt gründlich die Sorge, daß wir mit unseren Borräten nicht zureichen könnten, und sichert die Volksernährung in zureichender Weise gegen
alle Zufälligkeiten.
Zur Kartoffelnot.
mission der Gewerkschaften folgende Eingabe an den Reichskanzler gerichtet worden:
104. Giung. Mittwoch, den 3. März 1915, nachmittags 1½ Uhr.
Am Ministertisch: Trott zu Solz.
Die zweite Lesung des Kultusetats.
Abg. v. Goßler( f.):
Die Aufrechterhaltung der Ausgaben für diesen Etat beweist beffer als alles andere, daß wir Deutsche an Kultur und Gefittung himmelhoch über denjenigen Völkern stehen, die uns„ Barbaren nennen. Ein Strom von Bildung und Kultur ist seit langem durch unser ganzes Bolf gegangen und feine Wirkungen zeigen sich jekt draußen und daheim. Warmer Dant gebührt unseren Feldgeistlichen; man laffe fie doch an die Front gehen und sorge dafür, daß fie in den Lazaretten stets vorhanden sind. Bei dem starten religiösen Zug unseres Volkes sollte auch die Universität Frankfurt möglichst bald eine theologische Fakultät bekommen. Die vielen
Abg. Dr. Kaufmann( 3.):
Wenn ich mich auch von aller Politik so viel wie möglich freihalten will, so kann ich doch nicht unterlassen, mit zwei Worten wenigstens mein lebhaftes Bedauern auszusprechen, daß die ReBurgfriedens wenigstens gierung fich nicht hat entschließen können, in diesen Lagen des
gewiffe Bofitionen aus diesem Kultusctat zu entfernen oder sie wenigstens zu verringern, die nun einmal ihrer Ents stehungsgeschichte nach den Charakter von ausgesprochenen Stampfpofitionen teils gegen meine Partei, teils gegen die polnische Bevölkerung tragen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten und Polen .) Ich sage das nicht aus engeren parteipolitischen Gr wägungen, sondern vielmehr gerade in vaterländischem Interesse. Da wäre es außerordentlich erwünscht gewesen, wenn die Regierung durch Streichung oder Kürzung dieser Statspositionen shat bolisch angedeutet hätte, daß sie und in welcher Richtung fie nach dem Kriege ihre Politik neu orientieren will. Man darf solche m ponderabilien nicht unterschäßen, sowohl für die äußere Politik, als auch für den Gang des Krieges selbst. Es würde den Entschluß zum Durchhalten und den unter allen Umständen unera schütterlichen Willen zum Siege bei den im Felde stehenden Volksgenossen ohne Zweifel noch ganz wesentlich erhöht haben, wenn die Regierung schon jetzt aller Welt tundgetan hätte, daß fie einen Sturs steuern will, der nach dem Worte des Reichstanzlers uns in einer neuen Zeit als freies Volt leben läßt.( Lebhafte Bustimmung lints.)
Nun zu einigen Einzelheiten! Das Kinderhortivesen gibt gerade während des Krieges ein großes und dankbares Feld sozialer Fürsorgetätigkeit, und ich gedenke hier der Verdienste des verstor benen nationalliberalen Abgeordneten v. Schenkendorff. Ich fann nur wünschen, daß die Regierung sich hier so weitherzig wie möglich erweise.( Bravo !) Die militärische Jugenderziehung begrüßen wir Sozialdemokraten grundsäßlich, um so mehr, als wir
Am 24. Februar ist vom Vorstand der Sozial- Studenten und höheren Schüler unter den Kriegsfreiwilligen be fie feit Jahrzehnten fordern. Niemand hat diese Forderung bedemokratischen Partei und der Generalfomweisen, daß unserem Unterricht Verweichlichung fernliegt. Die geisterter verfochten, als unser verstorbener großer Führer August Frage des Studiums der Ausländer dürfte nun erledigt sein und Bebel Ich bedaure nur, daß es erst dieses grausamen Krieges Sie geplante japanische Austauschprofessur start an Popularität ver- bedurft hat. um dieser Forderung zum Durchbruch zu verhelfen loren haben.( Sehr gut!) Man sollte tatkräftig den Kampf gegen und um gewisse Widerstände zu besiegen. Das ist ja keineswegs Die Unterzeichneten erheben in Ergänzung der Be- die Fremdwörter aufnehmen. Wir sprechen unseren Dant aus die einzige sozialdemokratische Forderung, die im eifernen Drang der Notwendigkeiten des Krieges verwirklicht wird, wenn dies auch sprechung, die am 9. Februar 1915 im Reichsamt des Innern für die vielfach in schüchterner, stümperhafter Weise geschieht. Ich wünschte Beurlaubung von Schulfindern zur landwirtschaftlichen Arbeit, stattgefunden hat, nochmals namens der von ihnen vernur, daß manche der Erkenntnisse, die der jetzige Strieg gezeitigt hat, tretenen Körperschaften gegen die nun leider doch erfolgte die nur so bewältigt werden konnte. Geschichte und Erdkunde auch in den kommenden Jahren des Friedens in erhöhtem Maße Erhöhung der Kartoffelpreise Einspruch. Wir betonen sollten mehr gelehrt werden. Wir Kunstbarbaren" haben nicht zur Tat werden. Wenn die zilitärische Jugenderziehung in der Erhöhung der Kartoffelpreise Einspruch. Wir betonen einen Kunstgegenstand aus den befesten Gebieten weggenommen, Arbeiterjugend einem gewissen Widerspruch und Mißtrauen be noch einmal, was wir in der mündlichen Rücksprache bereits wohl aber immer für ihren Schuh gewirkt. Möge aus dem Krieg gegnete, so rächen sich hier alte Fehler der Regierungspolitik. Die geltend machten: daß die höheren Kartoffelpreise weder ein eine neue deutsche Kunst erblühen.( Beifall.) Jugendwehr lehnt sich aufs engste an die in den letzten Jahren gegründeten antifozialdemokratischen Jugendorganisationen an, die vermehrtes Angebot, noch eine größere Einschränkung in der zu jener Zeit ins Leben gerufen tourden, als Sie noch an das alte Verfütterung der Kartoffeln herbeiführen werden. Wenn je Dieser Etat ist ein Sinnbilb der Stetigkeit und Festigkeit Märchen von der Vaterlandslosigkeit der Sozialdemokraten glaubten, eine verfehlte Maßnahme erlassen worden ist in den lekten unseres ganzen Voltes in dieser ernsten Beit. Es sind nur ganz un- an das wohl auch auf der Stechten kein Mensch mehr glaubt, nachMonaten, so ist es die der Preiserhöhung für Startoffeln, die wesentliche Abstriche gemacht das ist die Herrschaft des Milita- bem es durch die Tatsachen jo glänzend widerlegt ist. Ich bitte den rismus"!( Sehr gut!) Unsere Volteschule hat unseren Soldaten die Minister, dahin zu wirken, daß nicht mit 3wang und Drohungen in ihrer ganzen Schwere die ärmere Volksklasse trifft, dem herrliche Heimatsliebe eingepflanzt. Wir danken auch den waderen versucht werde, die Arbeiterjugend in die Jugendwehr hineinzuGroßgrundbesik und Großhandel aber Stiefengewinne zuführt. Eisenbahnunterbeamten, ohne die der Krieg gegen zwei Fronten bekommen. Ginen großen Teil des Mißtrauens könnte der Minister Die Viehpreise sind derart in die Höhe getrieben, daß kaum möglich gewesen wäre. Soziale Fürsorge und Volksschule auch dadurch beseitigen, daß er die Schwierigkeiten entfernt, die auch der höhere Startoffelpreis nicht mehr verlockt, die Kar - haben Deutschland so groß gemacht. Daß die Seuchen von unserem den Arbeiterturnvereinen immer noch bei der Erteilung von TurnVaterland ferngehalten werden, ist das Verdienst unserer Univer- unterricht an Jugendliche und hinsichtlich der Benutzung von toffel als Biehfutter auszuschalten und als Speisekartoffel fitäten, und die Leistungen unserer Industrie verdanken wir mit Schulturnhallen gemacht werden sogar jetzt noch, wo der hohe auf den Markt zu bringen oder fie der Kartoffeltrocknung zu- den technischen Hochschulen. Aus den konfessionellen Kämpfen ist Wert der förperlichen Ausbildung teiner Diskussion mehr unterzuführen. die volle Einmütigkeit in dieser großen Zeit hervorgegangen. Der liegt. Wenn man sich dabei auf höchstgerichtliche Entscheidungen Im Hinblick auf andere Vorgänge, die mit dieser Frage Strieg hat den hohen Wert der Kinderhorte gezeigt, die aber nur beruft, so stammen die doch aus einer weit hinter uns liegenden Hilfsstellen für zur Erwerbsarbeit genötigte Eltern sein, niemals Zeit und man sollte nicht zögern, diese alten Zöpfe abzuschneiden. int Zusammenhang stehen, fönnen wir uns der Annahme nicht die Familie entwurzeln sollen. Der Redner wünscht die Anlegung( Sehr wahr! links.) Ein sehr bemerkenswertes Programm für erwehren, daß für das Reichsamt des Innern die Interessen von Schularchiven, Bemühungen zur Befreiung gefangener Missio- den neuen Geist, der nach dem Kriege in die bürgerliche Jugendder Produzenten ausschlaggebend gewesen sind, und zwar in nare, ebenso wie der Vorredner eine Wiedergeburt der deutschen bewegung einziehen sollte, hat Prof. Friedrich Wilhelm Förster Kunst und schließt mit der Erklärung, daß Deutschland sich in der entrollt. Er sagte da, daß diejenigen, die ihr Blut draußen vereinem Maße, daß dadurch die Volksernährung schwer ge- affäre der Kathedrale von Reims feineswegs zu entschuldigen gießen, ein Recht darauf haben, in der Gewißheit zu sterben, daß fährdet worden ist. brauche, sondern mit Ruhe das Urteil der Geschichte abwarten ihr Tod nicht neue Geldsäcke füllen hilft, sondern gute Geister erEs ist dem Reichsamt des Innern bekannt, daß könne. wvedt. Förster fordert die Jugendlichen zu brüderlicher Kameraddie Trocken Kartoffel- Verwertungs- GesellAbg. Dr. v. Campe( natl.): schaft mit der Arbeiterjugend für das ganze Leben auf und dazu, schaft ihre Produktion einschränkte, angeblich, weil sie nicht Barbarismus werfen uns diejenigen vor, die Kunstdenkmäler jede Gemeinschaft zu meiden, in der man einen Sozialdemokraten in der Lage war, die notwendigen Kartoffeln für ihre Fabri- ou Wachtposten mißbrauchen; über ihre Vorwürfe fönnen wir oder seinen Sohn mißachten sollte. Eindringlich warnte Förster lachen. Unterrichtsverwaltung und Lehrerschaft haben troß aller vor dem billigen Pauschalhaß gegen andere Nationen und vor Fation aufzutreiben. Die Folge ist, daß gegenwärtig viele Schwierigkeiten ihre Aufgaben voll erfüllt. Unsere Kinder wollen chauvinistischer Ueberhebung. Wenn wir auch nicht jedes Wort Bädereien in Berlin - darunter einer der größten Bäderei- jest nicht faltes Wissen, sie wollen innerlich miterleben, was da feiner Rede unterschreiben, so erscheint sie uns denn doch sehr bebetriebe, wie uns zuverlässig berichtet wird- Brot wieder draußen jenseits der Grenzen vor sich geht. In Zukunft wird die merkenswert. deutsche Schule den Schülern andere Heldentaten als Muster voraus reinem Roggen backen, weil die Spekulationen der führen können als die aus dem alten Rom.( Sehr gut!) Wenn wir Trocken- Kartoffel- Verwertungs- Gesellschaft verhinderten, daß unsere Jugend als Kriegsfreiwillige zu den Fahnen eilen sahen, Kartoffelmehl oder Kartoffelflocken geliefert wurden. Was dann können wir mit Recht sagen: Lieb Baterland magst ruhig niken Verordnungen, die unsere Roggenvorräte streden sollen, sein!( Bravo !) wenn sie nicht durchgeführt werden?
Abg. Viereck( ft.)
hebt die Leistungen der Lehrer im Felde hervor und betont ihre vorzügliche Eignung zum Offiziersdienst. Den Schulen müssen die notwendigen Anschauungsmittel zur Verfügung gestellt werden, damit die Jugend genau darüber unterrichtet wird, wofür Deutsch
Abg. Eickhoff( Bp.)
Abg. Haenisch( Soz.):
Ueber die Wegweisung der Kinder von Angehörigen uns feind licher Staaten von unseren Schulen sagte der Minister in der Kommission, daß der Unterricht jetzt mehr noch als früher vom vaterländischen Geiste erfüllt fei und daß es also zu Darlegungen kommen könne die für alle Teile gleich peinlich seien, wenn solche Kinder anwesend sind. Das verstehe ich, möchte aber trotzdem bitten, so weitherzig toie möglich zu sein und besonders in den Fällen, wo es sich um Ausländer handelt, die längst, wenn auch nicht rechtlich, so doch tatsächlich Deutsche geworden sind. Ich weiß wohl, daß im feindlichen Ausland Unbilligkeiten und Härten gegen unsere Landsleute und unsere Kinder geübt werden. Aber seien wir doch zu stolz dazu, mit denselben Mitteln zu antworten. Wan hat so oft im Ausland das deutsche Volt mit elenden Schimpfnamen ivie Hunnen“ und„ Barbaren " belegt. Wir empfinden es genau so wie Sie, wenn das deutsche Volk, das ja zu einem Drittel aus wird.( Beifall.) Beigen wir dem Auslande, daß wir höher stehen dürfen, ein Stulturbolt ersten Ranges au fein! Wir meinen durchwie diefes Ausland, daß wir nach wie vor den Anspruch erheben aus, daß die Schule an den großen Ereignissen nicht vorübergehen darf, daß auch sie am sausenden Webstuhl der Zeit fißen muß. Aber alles kommt auf das Wie an. Es soll der Stolz erregt werden auf die unvergleichliche Tapferkeit und die todesmutige Opferfreudigkeit unserer Truppen zu Wasser und zu Lande. Die Jugend begeistert fich an einzelnen besonders hervorragenden Leistungen, wie sie in diesem Kriege sowohl von Offizieren wie von Soldaten in großer Zahl schon vollbracht wurden; ich will nur an die Taten der„ Emden " und ihrer Landungsmannschaft, an die Taten des Unterfecbootes„ ll 9", der„ Goeben", der„ Breslau ", der tönigin Luise" erinnern.
Dem Reichsamt des Innern ist bekannt, daß die Gesellschaft angab, sie könne keine Kartoffeln erhalten. Demgegen über ist doch wohl die Frage erlaubt: Warum wurde nicht unter Anwendung des Gesetzes vom 4. August 1914 der Ver- land jegt sein Herzblut opfert. kauf vorhandener Sartoffeln erzwungen? Es war dringend notwendig, daß es geschah in Interesse der Volks- wünscht, daß die evangelischen Geistlichen ihrem Wunsche gemäß crnährung. Dieses Interesse ist gewiß wichtiger, als das auch in Preußen zum Dienst mit der Waffe zugelassen werden. Sozialdemokraten besteht, als Hunnen und Barbaren beschimpft der Großgrundbesizer und der Großhändler, die den Eingriff Auch er hebt die freiwillige Teilnahme der höheren Schüler am in ihre Interessensphäre wohl übel empfunden haben würden, Deutschlands Stolz sein werde, das Bolt der Dichter und Denter Kriege hervor und schließt damit, daß es nach diesem Kriege deren Transaktionen jedoch eine Zurüdweisung verdienten, zu bleiben.( Beifall.) nicht aber eine Förderung. Wäre vom Reichsamt des Innern von der Beſtimunung des Gesetzes Gebrauch gemacht und der Auch ich werde nach Möglichkei alles zurückstellen, was parteiVerkauf vorhandener Kartoffelbestände zu den Höchstpreisen polemische Auseinandersegungen hervorrufen könnte. Wenn wir angeordnet worden, so wäre den Bemühungen der Trocken- uns so den Anforderungen des Burgfriedens fügen, so tun wir Kartoffel- Verwertungs- Gesellschaft, der Preistreiberci mit das nicht, weil wir irgend einem äußeren 3wvange gehorchten, starkem Drud nachzuhelfen, das Handwerk gelegt gewesen. wir tun es auch nicht, weil wir plöglich in heißer Liebe zu den Herren auf der Rechten entbrannt wären, sondern weil wir der Es besteht aber auch nach einer anderen Richtung hin Meinung sind, daß, solange Hannibal vor den Toren steht und Anlaß, der Trocken- Kartoffel- Verwertungs- Gesellschaft mehr das Vaterland von äußeren Feinden bedroht ist, keine Möglichkeit auf die Finger zu sehen. Das Geschäftsgebaren dieser Ge- besteht, innerpolitische Stämpfe mit Erfolg durchzuführen.( 3ustimmung.) Die Interessen des Vaterlandes verbieten es jetzt sellschaft übersteigt alles, was im faufmännischen Verkehr geradezu, innerpolitische Stämpfe auszufechten, und es liegt im und im kapitalistischen Getriebe uns bisher begegnet ist. Die Interesse des Vaterlandes, diesen Kampf ruhen zu lassen, das Gesellschaft verlangt von jedem, der mit ihr in Geschäfts- ebenso unser sozialdemokratisches Vaterland ist, wie es Ihr gedacht werden, aber auch der treibenden Kräfte des Krieges. Es verbindung tritt, eine Raution, die im niedrigsten Betrag Baterland ist. Steiner Partei kann der Sieg mehr am Herzen soll Verständnis für das Ausland, für die großen weltpolitischen Tiegen wie der deutschen Sozialdemokratie.( Bravo !) Wenn ich und weltwirtschaftlichen Verpflichtungen geweckt werden, und für 10 000 W. beträgt. Die Groß- Einkaufsgesellschaft der Kon- heute also aud) auf polemische Erörterungen verzichten will, so die großen Kräfte, die Deutschland den Sieg erhoffen lassen, nicht sumbereine mußte eine Saution von 50 000 Mark denken wir natürlich nicht daran, unsere grundsätzlichen Forde zuletzt für die Gedanken der Solidarität, bes festen, treuen Zu