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fammenhaltens, bes Opfermutes und des Susammenstehens einer wurde zur Begründung ihrer Anregung hervorgehoben, Zeit derjenigen Mitglieder, die jetzt vorübergehend gute Löhne er­für alle und alle für einen alles Gedanken, die nicht zum daß die jetzige Drganisation der Arbeitsnachweise und zielen. Dieser Gleichgültigkeit entgegenzuarbeiten und für Stär­wenigsten eine Pflegestätte seit langen Jahrzehnten gefunden haben die Handhabung der Arbeitsvermittelung während des tung der Organisation zu sorgen, jei die Aufgabe aller Kollegen. in der modernen Arbeiterbewegung. Wenn aber ganz selbstver­Krieges nicht befriedigen konnte, daß aber ins­ständlich in der Schule der Stolz auf das eigene Voltstum, auf das Deutsches Reich  . eigene Voltsheer gepflegt werden soll, so darf dabei nicht verfallen besondere nach Beendigung des Krieges die vorhandenen Bergarbeiter- Versammlungen unterm Burgfrieden. werden in eine öde und blöde Verhekungg gegen die fremden Mängel, sehr zum Schaden der zurückkehrenden Kriegsteil­Nationen, in einem ganz und gar undeutschen Chauvinismus. nehmer start in die Erscheinung treten werden. Eine reichs- Am 10. Januar follte die regelmäßige Verfammlung einer Zahl­Der entschlossene Wille zum Durchhalten und Siegen und die gesetzliche Regelung sei daher schon jetzt in Angriff zu nehmen, stelle des Bergarbeiter- Verbandes in Lintfort   bei Mörs   stattfinden, Stimmung der Leidenschaft, die auch in unserer Jugend lebendig oder, falls dieser Weg nicht gangbar sei, sollten durch eine wozu der Bezirfsleiter Zimmer des Verbandes die notwendige fein müssen, darf nicht etwa umschlagen in einen wilden Haß gegen Bundesratsverordnung geeignete Vorkehrungen getroffen polizeiliche Genehmigung auf dem Bürgermeisteramt Camp nach­die feindlichen Völker.( Sehr wahr!) So hochkünstlerisch Lissauers werden. Nach einer längeren Aussprache, in der auch die suchte, wo ihm aber von einem jungen Schreiber gesagt wurde: Saßgesang gegen England" stehen mag und so sehr er der Aus­drud der Zeitstimmung und als solcher für den fünftigen Literatur- einer Regelung der Frage entgegenstehenden Schwierigkeiten Das gibt es hier nicht! Sozialdemokratische Versammlungen ge­historiker wertvoll ist, so tief bedauerlich wäre es doch, wenn die erörtert wurden, erklärte der Reichskanzler, daß er sich der nehmigen wir nicht!" Zimmer wünschte den Bürgermeister zu fprechen, gelangte aber nur zum Kommissar, der ihm sagte, der Bes dort zum Ausdruck kommenden Empfindungen eines langen Hasses großen Bedeutung der Frage, sowohl jeht, wie nach dem Kriege scheid würde, schriftlich erfolgen. Zimmer erhielt dann auch eine über den Krieg hinaus sich einfressen würden in die Herzen unseres bewußt sei. Deswegen würden die vorgetragenen Wünsche Postkarte mit folgendem Bescheid: Boltes und besonders in die empfänglichen Seelen unserer Kinder. in wohlwollendster Weise von der Reichsregierung geprüft Es ist auf dem Gebiete durch Verbreitung ungeeigneter Kriegslyrik werden. in den Schulen schon viel gesündigt worden- es werden jährlich über 50 000 Striegsgedichte in Deutschland   fabriziert( Große Heiter­feit).. und ich hoffe, daß der Kultusminister dem ein Ziel sehen wird.

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Und wenn man der Jugend von den mancherlei großen und guten Eigenschaften spricht, die der Krieg auslöst, so verschließe man ilyr das will ich besonders unterstreichen auch nicht die Augen vor den furchtbaren Nachtseiten des Krieges. Man erzähle ihr von dem grauenhaften Elend in Ostpreußen  , in Galizien  , in der Bukowina  , Polen  , Belgien   und Nordfrankreich, man erfülle sie mit tiefen Schmerz über die Vernichtung so vielen jungen, hoffnungs­bollen Lebens, über die Zerstörung so unendlich großer materieller und ideeller Werte, man flöße ihr ein Grauen ein vor Zuständen und Verhältnissen, die all dies Elend überhaupt möglich gemacht haben.( Sehr gut! bei den Soz.)

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Berlin   und Umgegend.

Die Berliner   Buchbinder im Jahre 1914. Der Jahresbericht der Zahlstelle Berlin   des Deutschen Buch­binderverbandes läßt erkennen, daß das vergangene Jahr für die Berufsangehörigen recht ungünstig war. Schon die beiden vorher gegangenen Jahre standen unter den Einwirkungen des wirtschaft­lichen Niedergangs, worunter fast alle Branchen des Verbandes litten. Die Hoffnungen, welche sich mit einer gewissen Berechtigung an das Jahr 1914 knüpften, sind durch den Krieg zunichte gemacht worden, der den Geschäftsgang in der ungünstigsten Weise beein­flußte.

In der Album= Mappen und Galanterie­branche blieb die Frühjahrssaison fast ganz aus, infolgedessen war die Arbeitsgelegenheit sehr gering. Die Hoffnungen auf die Herbstsaison wurden durch den Ausbruch des Krieges zerstört. Alle Betriebe dieser Branche wurden ohne Ausnahme geschlossen und sämtliche Arbeitskräfte entlassen. Erst nach mehreren Wochen wurden die Betriebe zum Teil wieder geöffnet. Einige Firmen nußten diese Situation zur Kürzung der tariflichen Löhne aus. Die Fabrikantenvereinigung, welche hiergegen angerufen wurde, sagte Abhilfe zu. Die Arbeitsgelegenheit in der Branche war bei weitem nicht ausreichend, deshalb suchten und fanden die meisten Arbeiter Beschäftigung in der Militäreffektenbranche.

Die Buchbinderbranche hatte im Juli eine gute Non­junktur. Der Ausbruch des Krieges brachte eine weitgehende Ge­schäftsstodung, einzelne Betriebe wurden gänzlich geschlossen. In den Monaten August und September hatte die Arbeitslosigkeit einen ungeheuren Umfang angenommen. Die Organisation hielt es in dieser Situation für notwendig, die Aufrechterhaltung der Tarif­und erhielt von diesem die Zusicherung, daß die Tarifgemeinschaft verträge sicherzustellen. Sie wandte sich an den Arbeitgeberverband und die Bezahlung der Tariflöhne bestehen bleiben, soweit es bei den gegenwärtigen Verhältnissen bleibt, also Deutschland   den an­stürmenden Feinden gewachsen ist.

In der Stuisbranche herrschte zu Anfang des Jahres ein allgemeiner Streit, der im Oktober 1913 begonnen hatte. Er fand am 2. Mai 1914 jein Ende durch Abschluß eines Tarifs, der eine geringe Lohnerhöhung vorfieht. Auch diese Branche hat unter den Wirkungen des Krieges sehr gelitten. Im August und Sep­tember waren etwa 75 Proz. von den vor dem Kriege beschäftigten Kollegen arbeitslos. Die übrigen arbeiteten höchstens 30 Stunden in der Woche. Später gingen einzelne Betriebe der Lederbranche zur Militärarbeit über, wodurch die meisten Arbeiter der Branche Beschäftigung erhielten und nur wenige arbeitslos blieben.

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Der Bürgermeister. Camp( Bez. Düsseldorf), 5. Januar 1915. Die von Ihnen nachgesuchte Erlaubnis zur Abhaltung einer Versammlung des deutschen   Bergarbeiterverbandes am 10. d. Mts. im Lokale von Küppers in Rossenray   wird micht erteilt. J. A.: Fey, Polizeikommissar." Auf die hiergegen beim Generalfommando des VII. Armeekorps in Münster   erhobene Beschwerde erhielt Zimmer am 15. Februar nach der Bergarbeiter- Zeitung" folgende Antwort:

Das Generalfommando hat auf Ihr Schreiben vom 13. Januar d. J. dafür gesorgt, daß fünftig die Versammlungen des Verbandes aus parteipolitischen Erwägungen während der Kriegsdauer nicht mehr untersagt werden."

Ausland.

Ein Arbeitslosentag in den Vereinigten Staaten  .

Trotz großer Aufträge der Alliierten für die amerikanische  Rüstungsindustrie wächst die Arbeitslosigkeit erschreckend schnell. Nur ein paar Staaten und Gewerkschaften machen Versuche, die Zahl der Beschäftigungslosen von Zeit zu Zeit festzustellen. Eine einheitliche Arbeitslosenstatistik gibt es nicht, besonders teine solche, die den ganzen Staatenbund umfaßt. Daher ist man auf die sehr trügerischen Schäßungen angewiesen. Immerhin steht fest, daß die Zahl und das Elend der Arbeitslosen das dringendste Problem der inneren Politik find. Maßnahmen zur Linderung des Notstandes kennt man taum. Manche Städte lösen die Frage in echt amerikanischer Weise, indem sie die Arbeitslosen ausweisen. Kalifornische Zeitungen rühmen ein neues Mittel, diese unerwünschten loszuwerden. Sie zeigen im Bilde, wie der bürgerliche Mob, der sich selbst Bürger­wehr nennt, die Arbeitslosen mit Feuersprigen aus dem Stadt­gebiete jagt.

Inzwischen hat die sozialistische Partei eine umfassende Agitation auf das Problem zu Tenten. Das sollte besonders durch einen eingeleitet, um die Aufmerksamkeit von Deffentlichkeit und Behörden Arbeitslosentag" geschehen, den man auf den 12. Februar, den Drten besondere Versammlungen statt. Eine Petition mit den An diesem Tage fanden an vielen berühmten Lincoln- Tag, legte. Forderungen der Partei zur Frage der Arbeitslosigkeit wurde zu­gleich in vielen Exemplaren an alle Mitglieder gefeggebender Körper­schaften gerichtet.

Aus Industrie und Handel.

Kriegsanleihe und Sparkassen.

In den ersten Monaten des Krieges haben vielfach preußische Universitätsprofessoren, wenn auch in der besten Absicht, schweres Unheil angerichtet, indem sie durch allzu voreilige Neuverteilung nicht nur Europas  , sondern der ganzen Erde besonders im neu­tralen Auslande schwere Beunruhigung hervorgehoben haben. All diese gewiß von bestem vaterländischen Eifer getragenen Ausfüh­rungen litten an dem Fehler mangelnder Kenntnis der weltwirt­schaftlichen und weltpolitischen Kräfteverteilung und Möglichkeiten und einem falschen Augenmaß für die psychologische Wirkung solcher Auslassungen auf das Ausland, besonders das neutrale. Ich bin gewiß der letzte, der den Professoren das allgemeine Staats­bürgerrecht der freien Meinungsäußerung schmälern möchte, aber ich hoffe doch, daß sie von diesem Recht fünftig einen ettvas leiseren Gebrauch im Interesse des Vaterlandes machen werden. Ein Wort noch über die Ablehnung oder Zurücksendung ausländischer Würden und Ehrenzeichen durch deutsche Gelehrte. Wir Sozialdemokraten legen bekanntlich sehr geringes Gewicht auf Wir Sozialdemokraten legen bekanntlich sehr geringes Gewicht auf solche Dinge, und abgesehen von dem Kreuz aus Eisen dürfte kein Orden einen deutschen   Sozialdemokraten zieren, hier aber werden diese Dinge wichtiger als Symptom. Hat man doch sogar davon gesprochen, daß in den nächsten Jahrzehnten deutsche Wissenschaft und Kunst ein Leben ganz für sich führen müssen, hat man doch vorgeschlagen, daß ausländische wissenschaftliche Werke in deutschen   Zeitschriften nicht mehr besprochen werden sollten usw. All das ist mit Verlaub zu sagen dummes Zeug. Nach dem Kriege werden die Völker viel­leicht mehr noch als vor dem Kriege wieder aufeinander angewiesen werden. Ohne den befruchtenden Einfluß des Auslandes würde auch eine noch so tüchtige nationale Kultur sterben. Auch die Der Preußische Minister des Innern hat an sämtliche öffent Männer der Kunst, der Wissenschaft und Technik werden wie die Arbeiter nach dem Kriege ihre internationalen Beziehungen wieder In der Geschäftsbuchbranche schien es nach dem lichen Sparkassen der Monarchie einen Erlaß gerichtet, in dem es heißt: aufsuchen müssen.( Sehr wahr! bei den Soz.) Redner weist auf Seriegsausbruch, als ob die Betriebe ihre Produktion dauernd ein­Die Kriegsanleihe bietet bei fünfprozentiger Ver­fest= zinsung und der Ausgabe gum Nurse von 98,50 eine vorzügliche, Basteur, Meunier, Klingner, Wagner, 30la, Ibsen  , Hellen, daß die Zahl der vollbeschäftigten auf Tolstoi, Dehmel hin. Ich begrüße daher mit großer mehr als 300 gestiegen war. Der gute Geschäftsgang, der von Otto- mündelsichere Vermögensanlage für jedermann, und ist, da fie in Stücken von 100 Mart aufwärts erworben werden kann, zur An­Freude die Rede des Neuphilologen Heinrich Morf  - Berlin  , der, ber bis Ende Dezember regelmäßig herrscht, ist durch den Krieg nicht lage auch der kleinen Ersparnisse geeignet. Niemand, der fich ohne seine vaterländische Gesinnung irgendwie zu verleugnen, beeinträchtigt worden. Im Dezember arbeiteten 583 Berufsange- seiner vaterländischen Pflichten bewußt ist und auch nur über ge­gegen den Abbruch der internationalen Beziehungen gesprochen hörige in 26 Betrieben. hat. Sch begrüße es, daß das Kaiserlich deutsche Institut in Berlin  Die Kartonbranche hatte schon vor dem Kriege einen ringe Mittel verfügt, wird deshalb den Erwerb eines entsprechen­den Betrages an Kriegsanleihe unterlassen wollen! auch seine im französischen   Heere für ihr Vaterland gefallenen außerordentlich schlechten Geschäftsgang. Viele Betriebe entließen Mitglieder ehrt und daß bei einer in Berlin   veranstalteten Ge- einen Teil ihrer Arbeitskräfte und verkürzten die Arbeitszeit. Als denkfeier für die im Kampfe gefallenen deutschen   Dichter auch ein der Krieg ausbrach, schlossen fast sämtliche Betriebe ihre Pforten. gefallener französischer   Dichter durch Vorlesung aus seiner Werken Erst nach und nach fand sich wieder Beschäftigung durch Anfertigung geehrt wurde. Aus derselben echt deutschen   Gesinnung heraus, der von Feldpostkartons. gerechten Wertung auch des Feindes, die aus diesen Kundgebungen spricht, möchte ich auch meinerseits mitten im Toben der Waffen nicht nur den Genius unseres deutschen   Volkes, sondern auch den großen Kulturgenius, der heute mit uns im Kampfe stehenden Völker seine Huldigung darbringt. Wir wollen immerdar und alle Wege gute Deutsche   sein und uns von niemandem an echt natio­naler, vaterländischer Gesinnung übertreffen lassen, zugleich aber wollen wir auch gerade auf dieser nationalen Grundlage gute Europäer und gute Weltbürger sein. Nicht national oder inter­national, sondern national und international, fagen wir.( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten.) Dieses Doppelbekenntnis auf der einen Seite zur nationalen deutschen   Kultur, als dem gesunden und ewig jungen Mutterboden unseres Kulturlebens, auf der an­deren Seite aber auch zur Menschheitskultur, als der schönsten und herrlichsten Blüte am Kulturbaum der Menschheit, wollte ich heute bor unen ablegen als deutscher Sozialdemokrat und als sozial demokratischer Deutscher.( Beifall bei den Sozialdemokraten.)

die internationale Bedeutung von Männern wie Edison, Koch, stellen würden. Im Oktober konnte die gj

Kultusminister v. Trott zu Solz:

Die Zahlen des Kultusetats widerlegen am besten die törichten Vorivürfe unserer Feinde. Dem Dank an Lehrer und Schüler, die Die ihr Leben geopfert haben, schließt sich die Regierung an. Schule hat in dieser schweren Zeit ihre Feuerprobe glänzend be­standen. Ich will, wie der Vorredner, den Frieden halten und gehe deshalb auf seine Ausführungen im einzelnen nicht ein. Manches von dent, was er gesagt hat, war erwägenswert und zutreffend. Ueber andere Punkte werden wir später wieder die Klingen kreuzen fönnen. Nach dem Kriege werden wir auch im Schulbetrieb vieles neu aufbauen. Der große Krieg mit seinen Erfahrungen wird cin Licht sein, das in alle Ecken unserer Schulen hineinleuchten wird.( Beifall.)

Der Kultusetat wird bewilligt, ebenso debattelos

der Bauetat

Mobil­

am In der uyuspapierbranche wurden machungstage die Betriebe init wenigen Ausnahmen geschlossen und die Arbeiter entlassen. Nach einigen Wochen wurden die Betriebe wieder geöffnet und die Arbeiter und Arbeiterinnen wieder einge­stellt, die Löhne aber um ein Drittel gekürzt. Ein Teil der Ar­beitsträfte nahm die Arbeit zu diesen Bedingungen auf, andere wandten sich der Militärarbeit zu.

Die Finanzlage des Verbandes ist durch zwei Mo­mente beeinflußt: den Streit in der Etuisbranche und die Folge­erscheinungen des Krieges. Die Einnahmen an Beiträgen sind ge­fallen, die Ausgaben an Unterstüßungen bedeutend gestiegen. Im ganzen wurden ausgezahlt an Arbeitslose 92 624 M., an Kranke 21 321 M., an die Familien der Kriegsteilnehmer 78 141 M., an Streifende 76 980 M., an Gemaßregelte 1826 M., in anderen Unterstüßungszweigen 16 157 M.

Die Mitgliederzahl, welche zu Anfang des Jahres 8610 betrug, war am Jahresschluß auf 6193( 3621 weibliche und 2572 männliche) zurückgegangen. Das ist ein Verlust von 2417 Mit­gliedern. Rechnet man von dieser Zahl die 545 zum Militär Ein­gezogenen ab, so bleibt noch ein tatsächlicher Verlust von 1872 Mit­gliedern.

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Nächste Sizung Donnerstag Uhr: Justizetat, Etat durchgemacht habe, daß er seinen, den bisherigen Grundsätzen der der Ansiedelungskommission. Schluß 5 Uhr.

lionn Mark

Mark

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Welche wichtige Aufgabe hierbei den Spartajien zufällt, hat die Begebung der ersten Kriegsanleihe bewiesen, an deren Zeichnung die deutschen   Sparkassen mit nicht weniger als 884 Mil die preußischen Sparkassen allein mit 768 Millionen beteiligt gewesen sind. Von dieser Summe entfällt bei den preußischen Sparkassen der erhebliche Betrag von 321 Mil­lionen auf die für eigene Rechnung der Sparkassen gezeichnete Kriegsanleihe, während 447 Millionen Mark Kriegsanleihe von den Sparern selbst gezeichnet und aus ihren Sparguthaben von den Sparkassen für sie beschafft sind.

Haben die Sparkassen durch ihre eigenen Zeichnungen den Be­stand ihrer flüssigen und hochverzinslichen Vermögensanlagen erheblich verbessert, so haben sie andererseits noch weit mehr durch Heranziehung ihrer Sparer zur Zeichnung sich um das günstige Ergebnis der ersten Anleihe verdient gemacht.

Zeuerung in Rußland  .

Es hat das nur geschehen können, indem die Sparkassen ent­sprechend der einmütigen Anregung des Deutschen Sparkassen­Verbandes die Einlagen ohne Rücksicht auf die sabungsmäßigen Kündigungsfristen und ohne Beschränkung auf einen Höchstbetrag den Sparern zur Zeichnung von Kriegsanleihe. zur Ver­fügung stellten, und dies angesichts des großen Zwedes meist auch dann taten, wenn aus besonderen Gründen die Zeichnung der Kriegsanleihe nicht bei der Sparkasse selbst erfolgte, sondern das Sparguthaben einer anderen Zeichnungsstelle überwiesen wer­den sollte. Nur durch dies großzügige, über fleinen Bedenken das In der Generalversammlung, welche den Jahresbericht be- große Ziel nicht aus dem Auge lassende Entgegenkommen ist das sprach, wurde unter anderem die Frage aufgeworfen:" Wodurch glänzende Ergebnis erreicht worden. - Mehrere Das Ziel ist heute fein geringeres wie im vergangenent erklärt sich der starke Rückgang der Mitgliederzahl?" Redner glaubten die Ursache darin zu finden, daß viele Mitglieder, Herbste. Die praktische Durchführung ist durch Bemessung der die auf Militärarbeit einen ungewöhnlich guten Verdienst erzielen, Beichnungsfrist auf drei Wochen und durch die auf fast fünf Mo­meinen, jeßt brauchen sie den Verband nicht mehr. Auch werde die nate ausgedehnte Einzahlungsfrist wesentlich erleichtert. Das Sin Kürzung der Unterstützungsfäße während der Kriegszeit Unwillen ken des Zinsfuzes von 6 auf 5% Proz. für die bei den staatlichen erregt und einen Teil der Mitglieder veranlaßt haben, dem Ver- Darlehnskassen aufzunehmenden Lombardkredite schließt Verluste band untreu zu werden. Ein Redner meinte, es würden wohl viele der Sparkassen angesichts der fünfprozentigen Verzinsung der Mitglieder deshalb ausgetreten sein, weil sie mit der jezigen poli- Kriegsanleihe nahezu aus oder vermindert sie doch erheblich bei den tischen Haltung des Verbandsvorsißenden Kloth unzufrieden seien. von den Sparern gezeichneten Beträgen.. Das müsse ja Unwillen bei den Mitgliedern erregen, daß der Ver­bandsvorsitzende in politischer Hinsicht eine so schnelle Wandlung Arbeiterbewegung widersprechenden Standpunkt in einer Weise Dem Rußkoje Slowo zufolge hat eine geheime Vereinigung vertrete, daß die bürgerliche Presse seine Ausführungen mit Freu- ruffischer Großbanken überall in Rußland   Getreidevorräte den zitiere, weil es fich um den Vorsitzenden einer großen Gemert aufgetauft. Die Ware ist in besonders eingerichteten Pfandlägern schaft handele. Dem Verbandsvorsißenden müsse gesagt werden: eingebracht, von denen fie dann in kleineren Bartien auf den Markt Da Du eine so schnelle Wandlung durchgemacht hast, mußt Du Dir mehr zurückhaltung auferlegen." Es könne au chnicht gebilligt gebracht werden soll. Dadurch sollen die Getreidepreise hochgeschraubt Gewerkschaftsvertreter beim Reichskanzler. werden, bubber Borißenbe Sloth jebt einnimmt. Ebenso Ende des Krieges die alleinigen Eigentümer sämtlicher Getreide­daß die Buchbinder- Zeitung" denselben politischen Stand- werden, und die Großbanken wollen durch diese Maßnahmen am punkt vertritt, den In den letzten Wochen fanden mehrere Konferenzen statt müße es berurteilt werden, daß der Verbandsvorstand die Bro- vorräte sein. Um eine Requisition durch die Regierung zu ver­zwischen Vertretern der freien, der christlichen, der Hirsch schüren von Heine und Heinemann den Zahlstellenvorständen als meiden, werden die Waren zum anderthalbfachen Werte beliehen. Dunderschen und der polnischen Gewerkschaften über die Frage Material zusende, um sie nach einer bestimmten Richtung politisch In faufmännischen Kreisen hat die Nachricht ungeheures Aufsehen der reichsgesetzlichen Regelung des Arbeitsnachweises. Man zu beeinflussen. Alles das könne auch als eine Ursache des Mit­gliederrüdganges angesehen werden. Diese Ausführungen nahm In den Städten Jekaterinoslaw, Kostroma  , Poltawa  , No­cinigte fich nach längeren Beratungen auf Leitfäße, die dem die Versammlung mit lebhaftem Beifall auf. Bundesrat und dem Reichstag   in einer Petition unterbreitet Der Ortsvorsitzende Würzberger erwiderte darauf: Die worscherfast, Tambon und Witebst besteht eine große Teue­werden sollen. Auseinandersetzung mit dem Verbandsborfißenden Kloth über seinerung. Weizenmehl erfuhr eine Steigerung um 35 Proz., Roggen­Am 3. März fand in dieser Angelegenheit bei dem Reichs- politische Haltung gehöre nicht hierher, sondern in die politische mehl 25 Broz., Kartoffelmehl 185 Broz., Butter 25 Broz, Zitronen­fanzler eine 1/2 stündige Audienz statt, an der außer dem Organisation. Für die Interessen des Verbandes wäre es aller- fäure 300 Proz. und Petroleum 40 Proz. Rußloje Slowo" meldet: Eine Versammlung Warschauer Tuch Reichskanzler die Herren Unterstaatssekretär Wahnschaffe und dings besser, wenn der Verbandsvorsitzende sich in seinen politischen Ministerialdirektor Caspar, sowie die Herren Leipart- Aeußerungen mehr zurückhaltung auferlegen würde. Es könne aber fabrikanten beflagte sich über die Wollteuerung. nicht angenommen werden, daß die politische Haltung des Vor­Berlin( freie Gewerkschaften), Stegerwald- Köln( christ- fizenden Einfluß auf den Mitgliederrückgang habe. Auch die Hersammlung richtete an die Regierung die Bitte, energische Maß­liche Gewerkschaften), Neustedt- Berlin  ( Hirsch- Dunderſche abseßung der Unterstüßungssäge sei daran nicht schuld, denn als nahmen für die Wollzufuhr zu treffen, da die Lieferanten andern­Sewertvereine) und Ryner- Kattowik( polnische Berufs- diese in Kraft trat, sei bereits ein großer Mitgliederverlust vor- falls nicht imstande seien, die Heereslieferungen zur Ausführung zu gereinigung) teilnahmen. Von den Gewerkschaftsvertretern handen gewesen. Die Erklärung für den Rüdgang sei die Läffig- bringen.

Gewerkschaftliches.

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erregt.

Die Ver