Nr. 65. 32. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.
Brotverbrauchtigung der Kartoffelmot follien von der Regierung
Wie groß ist der der Familie?
Aus Groß- Berlin.
Sonnabend, 6. März 1915.
Kartoffeln, zu bieten. Die von dem Vorstand der sozialdemokrati- Eine andere Gelegenheit zu Beschwerden bildete die Finanzschen Partei und der Generalfommission gemachten Vorschläge zur gebarung der städtischen Werke. Bei der vorgelegten HalbjahrsBeseitigung der Kartoffelnot sollten von der Regierung rechnung zeigte sich, daß die Mehrausgaben bereits auf 1,4 Millionen Mart angewachsen sind. Bereits in früheren Vorlagen sind schleunigst geprüft und in die Wirklichkeit umgesetzt werden. 1,5 Millionen Mark Ueberschreitungen im Verlauf von zwei Jahren vorgekommen, ohne daß die städtischen Körperschaften ausdrücklich um Zustimmung angegangen wurden. Gegen diese Als Ende Januar eine Regelung des Brot- und Mehlverbrauchs Art der Geschäftsführung wandte sich Stadtverordneter Karst. der Bevölkerung durch das Reich für eine nahe Zukunft vorausFerner wurde noch gerügt, daß die leberschüsse der Werke so außerzusehen war, unternahm es das Statistische Amt der Stadt ordentlich zögernd an die Stadthauptkasse abgeliefert würden. Von Mannheim im Auftrage des Oberbürgermeisters, eine Erhebung Die Stadt Berlin hat für ihre Sparkasse den Betrag von 2,6 Millionen Mark find erst 900 000 M. überwiesen. In den über den örtlichen Konsum in diesen Artikeln nach Menge und Zu- dreißig Millionen Mart auf die neue Kriegs- Werfen sind daher Gelder vorhanden, deren Zinsen als Ueberschüsse ſammenſegung zu veranstalten. Wenn auch die von dem Direktor anleihe gezeichnet. Für die erste Striegsanleihe waren am Jahresschlusse erscheinen, während die Stadtkasse gerade in der des Amts, Dr. Siegmund Schott, bearbeiteten Ergebnisse der bekanntlich 29 Millionen Mark gezeichnet worden. Von den jezigen schweren Zeit vielfach zu hochverzinslichen Zwischendarlehen Erhebung, die in diesen Tagen veröffentlicht wurden, bei der ersten Sparern sind bis Donnerstagabend auf die neue Kriegs- ihre Zuflucht nehmen muß. Stadtv. Lehmann machte darauf aufmerksam, daß an der staatlichen Regelung der Brotsäge naturgemäß nicht berücksichtigt anleihe bereits mehr als sechs Millionen Mark gezeichnet hiesigen Verkaufsstelle für minderwertiges Fleisch sich bereits in den werden konnten, so tommen sie doch keineswegs zu spät. Können worden. Nachtstunden Leute einfinden, die stundenlang warten, um ein sie doch bei der in Aussicht gestellten Neunormierung der Säße Stückchen Fleisch zu bekommen. Der Magistrat wurde ersucht, Eine Verordnung betreffend den Verkauf von Mehl als Fingerzeig dafür dienen, in welcher Weise durch eine solche Festschleunigst Abhilfe zu schaffen. segung der Brotverbrauch der Bevölkerung überhaupt und wiederum an Bäcker, Händler und Konditoren ist jetzt vom der einzelnen Schichten innerhalb dieser Bevölkerung beeinflußt wird, Magistrat Berlin erlassen worden. Diese Verordnung stellt der einzelnen Schichten innerhalb dieser Bevölkerung beeinflußt wird, den wichtigen Grundsatz auf, daß die Abgabe von Mehl fortan und so zur Vermeidung von Härten beitragen. Die Erhebung bestand in zwei Umfragen. Die eine davon nur noch durch den Magistrat oder die zwischen richtete sich an sämtliche Bäckereien, Konditoreien und Brotfabriken personen, die er dazu ermächtigt, erfolgt. Die Zuteilung von der Stadt, deren Weizen- und Roggenmehlverbrauch in der Woche Mehl an die Bäcker und Händler findet auf Grund einer vom 28. Januar bis 3. Februar erfragt wurde. Sie wurde im Mehltarte statt, welche den Beteiligten über die Menge auswesentlichen zur Kontrollierung der Ergebnisse der zweiten Umfrage gestellt wird, die sie durch Brotkartenabschnitte nachweisen. benugt, die an einige hundert ausgewählter Familien gerichtet Die Umrechnung des Gebäckes erfolgt selbstverständlich in die wurde. Diese Familien wurden gebeten, während der entsprechende Menge Mehl. betreffenden sieben Wochentage genau die verbrauchten Mengen
Eine einfache Ausrechnung der Erhebungsresultat uach der durchschnittlichen rohen Kopfquote hat nun folgenden Verzehr für die Woche ergeben:
Mehl Brot Brötchen Teigwaren Kuchen, Feingeb. zusammen
261,7 1940,7 287,6
73,0
76,9
19,7
Wie eine Kriegerfrau wohnungslos wurde.
Der Sizung war die Wahl der Zweckverbandsvertreter vorangegangen. Gewählt wurden Bürgermeister Dr. Inger mit 64 und Genoffe empel mit 49 Stimmen In geheimer Sigung wurde dann die fünfjährige Verpachtung der Wochenmärkte für den Preis von 102 000 Mt. beſchloſſen. Jur Falle des Friedensschlusses erhöht sich die Pachtsumme um 4000 m. Der Versuch, das auf den Rummelsburger Märkten zugelassene Feilbieten aller Artikel einzuschränken mißlang.
Kartoffelverkauf in Neukölln.
Am Montag beginnt an drei Stellen der städtische Kartoffelverkauf an die einzelnen Konsumenten. Wer Startoffeln beziehen will, fann sich schon am heutigen Tage gegen Entrichtung von 6 M. für 13eniner auf seiner zuständigen Steuerzahlstelle einen Startoffelbezugsschein lösen. Die Kartoffeln werden in Rationen von je 25 Bfund in jeder Woche abgegeben. Beim Lösen des Bezugsscheines ist die Steuerkarte oder sonst der Mietvertrag oder An meldung vorzulegen.
Kleine Nachrichten.
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an Mehl, Brot, Brötchen, Teigwaren, Kuchen und sonstigem Feingebäd festzustellen und mitzuteilen. Es haben sich Aufsehen und Entrüstung erregte in der vorigen Woche in an der Beantwortung dieser Umfrage 436 Familien beteiligt, von Schöneberg das Gerücht, daß eine Kriegerfrau in der Monumenten denen 416 mit 2164 Köpfen brauchbare Antworten einstraße ermittiert und auf die Straße gesetzt worden sei. Wir sind gesandt haben. Die Familien entstammten den verschiedensten Ge- der Sache nachgegangen und haben folgenden Hergang festgestellt: sellschaftsschichten; es befanden sich darunter Mitglieder des Der Krieger ist ein Monteur, der seit August im Felde steht. Die Explosion eines Autos rief gestern nachmittag 5 Uhr unter Bürgerausschusses, in dem alle Einkommensklassen vertreten find, Im Frühjahr 1914 heiratete er, und zusammen mit seinen Eltern städtische Beamte und eine große Zahl gewerkschaftlich organisierter bezog das junge Paar eine zu diesem Zived neugemietete Wohnung den Passantenin der Rittergutstraße einiges Aufsehen hervor. Vor Arbeiter. Die Annahme, daß diese Familien also etwa der durch in jenem Hause. Dem Wirt hatte die Mutter sogleich beim den Häusern der Konsumgenossenschaft erfolgte plötzlich eine starke schnittlichen Zusammensetzung der Bevölkerung entsprechen, wird durch Mieten gesagt, daß der Sohn heiraten und mit den Eltern die Detonation, im nächsten Augenblick gewahrte man, daß ein dort eine auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu den einzelnen Wohndichtig- Wohnung teilen werde. Beide Familien brachten zunächst für die stehendes Auto in diden Rauch gehüllt war. Die Jusassen desa teitsklassen angestellte Berechnung bestätigt, die nur eine, praktisch gemeinsame Wohnung die Miete gemeinsam auf. Als nach Kriegs- selben retteten sich durch Abspringen, während das Auto total verallerdings kaum ins Gewicht fallende etwas stärkere Vertretung der ausbruch der Sohn zu den Fahnen einberufen wurde, erklärten brannte. die Eltern dem Wirt, sie selber würden jetzt nur die Hälfte der besser fituierten Schichten erkennen lassen. Vom Gerichtsvollzieher tot aufgefunden Miete zahlen. Eine Einigung kam nicht zustande, und vom Sep- wurde Donnerstag der 45 Jahre alte Geschäftsführer Werner Dreyer aus der Melanchthonstr. 18. Wahrscheinlich hat ihn der Schlag geDer Wirt tember ab unterblieb dann die Mietezahlung ganz. rührt. Um seine ganze Habe bestohlen wurde ein Landarbeiter, ging schließlich mit Klage vor, aber nur gegen die Eltern. Dem der nach Berlin gekommen war, um hier Beschäftigung zu suchen. Gericht überreichte er einen Mietsvertrag, den nur die Eltern Der Mann glaubte, bald Arbeit zu finden, nahm deshalb noch keine unterzeichnet hatten. Die verklagten Eltern behaupteten, der Wirt feste Wohnung, suchte sich vielmehr ein vorläufiges Unterkommen in 2583 g habe die Vertragsausfertigung nach der Unterzeichnung wegen einem Fremdenlogis". Seinen Reiseforb mit seinen ganzen HabDaneben wurde aber dann noch eine Berechnung nach der be- undeutlichkeit der Schrift für ungültig erklärt und auf einem feligkeiten gab er auf dem Stettiner Bahnhof in Verwahrung. Jezt reinigten Kopfquote vorgenommen, bei der Rücksicht auf die schwankende neuen Formular eine zweite Ausfertigung vollzogen. Diesmal wurde ihm in dem Logis das Portemonnaie mit dem Gepäckschein Beteiligung der Familienangehörigen an den Mahlzeiten, auf die habe neben den Eltern auch der Sohn seine Unterschrift darunter- gestohlen. Als er den Diebstahl entdeckte, eilte er nach dem BahnAnwesenheit von Waschfrauen usw. genommen und bei der endlich gesetzt, um zu bekunden, daß er Teilhaber der Wohnung sei. Der hof, um vielleicht seine Habe noch zu retten. Der Dieb war ihm auch Kinder unter 5 Jahren nur als halbe Menschen eingesetzt Wirt habe, als der so unterzeichnete Vertrag ihm gebracht wurde, jedoch zuvor gekommen und hatte den Korb schon abgeholt. wurden. Sie ergab folgendes Resultat: ihn entgegengenommen mit den Worten: Je mehr Unterschriften Wintergarten. Reichhaltig und abwechselungsreich ist das März Mehl Brot Brötchen Teigwaren Kuchen, Feingeb. zusammen ich habe, desto besser." Diese Darstellung erklärte der Wirt vor programm des Wintergartens. Da begrüßen wir Frigi Massary, 270,8 2027,8 295,6 20,0 2691,1 Gericht für unwahr. Der Prozeß endete mit dem Urteil, daß die bom Metropol- Theater her bekannt, als Liedersängerin, die mit ihren G'schichten aus dem Wiener Wald" und dem Rakoczy- Marsch Dieser durchschnittliche Verbrauch von 2691 Gramm mehl- Eltern den eingeklagten Betrag zu zahlen, eventuell die bie Wohnung das Publikum zu stürmischem Applaus hinreißt. Zu besonderer Erhaltigen Nahrungsmitteln entspricht etwa einem Verbrauch an zu räumen hätten. Weil die Zahlung unterblieb, kam in vo..ger heiterung tragen die Gebrüder Wolf durch ihren Hamburger Schifferreinem Mehl von 1821 Gramm, zu denen noch zirka 30 Gramm Woche ein Gerichtsvollzieher, um zu pfänden und zu räumen. Er tanz bei. Auch die Barfußtänzerin Olga Desmond debütiert wieder für auswärts verzehrte Backwaren fommen. Der seither von der ließ in Abwesenheit der Familie die Wohnung durch einen und erfreut durch ihre Tanzkünste nach deutschen Volksliedern: Reichsverteilungsstelle festgelegte Betrag von 225 Gramm Mehl täg- Schlosser öffnen, durch Arbeiter eine Anzahl der besseren Möbel Abschied vom Schazl, Sehnsucht der Liebe, Traum des Glücks und lich oder 1575 Gramm wöchentlich bedeutet demgegenüber also eine als Pfandstücke wegbringen und die ganze übrige Wirtschaft aus Heimkehr. Artistische Leistungen ersten Ranges bieten Hans Beet Einschränkung um 15 Proz., wobei allerdings zu berücksichtigen ist, der Wohnung hinausschaffen. Unter den gepfändeten Möbeln und sein Partner in solcher Vollendung, wie sie selten vorgeführt daß Kinder bisher im allgemeinen als voll gerechnet wurden.( Die sind auch Stücke, die dem im Felde stehenden Sohn gehören. Die worden sind. Ihnen schließen sich die übrigen Kräfte würdig an, Regelung ist nicht für ganz Deutschland nach einheitlichen Gefichts- herbeigerufene Mutter glaubte die Vollstreckung des Urteils auf- als da find: der bekannte Mimiter Amann, die Kaufmannsche Nadpunkten erfolgt.) Die von der Regierung in Aussicht gestellte Herab- halten zu können, doch das war jetzt nicht mehr möglich. Das fahrertruppe mit neuen Tricks, Roſa Felsegg, die in einem Ballon aufsteigt, und andere. setzung der Tagesration auf 200 Gramm täglich oder 1400 Gramm Urteil richtete sich gegen die allein verklagten und verurteilten wöchentlich reines Mehl entspricht dagegen einer Einschränkung um Eltern, aber natürlich war mit der Ermission der Eltern die ganze 24 Proz, also auf Dreiviertel des seitherigen Verbrauchs, wenn Familie wohnungslos, auch die Kriegerfrau. Sic und die man einmal annimmt, daß die Mannheimer Verhältnisse typisch für anderen Familienmitglieder fanden einstweilen Aufnahme bei einer Verwandten. Die Möbel, die bei der Zwangsräumung ohneDeutschland wären. Nun trifft aber diese allgemeine Einschränkung durchaus nicht alle dies gelitten hatten, lagen eine Nacht hindurch im Freien, ehe sie Bevölkerungsschichten gleichmäßig. Was empirisch längst bekannt unter Dach kamen. war, daß nämlich arme Leute mehr Brot essen als reiche, wird durch Daß gegen die Pfändung und Räumung weder die Polizei die vorliegende Erhebung mit aller Gefeßmäßigkeit bestätigt. Der noch die Organe der Gemeindeverwaltung etwas ausrichten konnBearbeiter der Erhebung hat aus bestimmten Gründen davon ab- ten, wollte der Mutter nicht in den Sinn. Gegen die Versteigerung gesehen, die Familien nach ihrem steuermäßigen Einkommen ein- der Pfandstücke hat jetzt die Familie das Oberkommando ange- frau Anna Fuhr, Reinickendorf- West bei Berlin , Schillingſtr. 34. zuteilen und hat statt dessen für die Altstadt Mannheim eine rufen. Sonderung nach Wohndichtigkeitsklassen genommen. Für Mannheim sind bei den früheren Wohnungszählungen 6 solcher Klassen gebildet worden, von denen Klasse I/ II Der Magistrat beschloß in der gestrigen Sitzung die Annahme unter 1, Klasse VI über 2,5 Bewohner pro Wohnraum aufweist. einer legtwilligen Zuwendung des verstorbenen Rentiers Philipp Die berichterstattenden Haushaltungen wurden nun gemäß dem Wolffreim in Berlin . Die Höhe der Zuwendung beträgt 800 000 R., Zählbezirk, in dem sie wohnten, einer dieser Klassen zugewiesen. aus deren Zinsen aber zunächst in erheblichem Umfange Lebens. Dann zeigte sich folgender( gereinigter) Kopfverbrauch pro Woche in
Gramm: Wohlhabenheitstlasse
I/ II
III
.
IV
V
VI
bor
Mehl Brot Brötch. Teig- Kuchen, Rein. Mehl waren Feingeb. in jed.Form 25,6
175
1391
303
.
69
1324
277
1808
345
66
32,5
1717
240
2054
324
74 19,7
1824
249 319
2268
271
81
29,0
2437 1307
101
1938 4,7 2151
renten zu zahlen sind. Der Rest der Zinsen und später die gesamten Zinsen sollen zur Unterſtügung hilfsbedürftiger Mitglieder ter Familie des Stifters sowie hilfsbedürftiger würdiger Kaufleute, hilfsbedürftiger Witwen und erwerbsunfähiger Kinder von Kaufleuten verwendet werden.
Zur Versicherung der Heimarbeiter. Zu der„ Sagung vom 31. XII. 14, 6./11. I. 15 für die hausgewerbliche Krankenversicherung im Gemeindebezirk Berlin" Wir sehen, wie vor allem der Brot- und Mehlverbrauch mit ist vom Versicherungsamt der Stadt Berlin eine Ausführungsabnehmender Wohlhabenheit enorm steigt; er beträgt bei Klasse IV anweisung herausgegeben worden und im Druck erschienen. 75 reip. 82 Proz. mehr als bei Stlasse I. Für den Gesamt- Der Preis der einzelnen Druckeremplare, welche in der berbrauch an reinem Mehl ergeben sich, wenn Geschäftsstelle des Gemeindeblatts", Spandauer Str. 32, zu man den Verbrauch von I/ II als 100 ſegt, für beziehen sind, beträgt 20 Pf. die übrigen lassen folgende Steigerungen:
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Der Botanische Garten in Dahlem ist am Sonntag, den 7. März, von 11 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags dem allgemeinen Besuch geöffnet. Kinder unter 10 Jahren haben auch in Begleitung Erwachsener feinen Zutritt.
Arbeiterbildungsschule. Sonntag, den 7. März, wird der Rurfus in Lichtenberg ( Wirtschaftsgeschichte. Vortragender Wilhelm Reimes.) fortgefeßt. Lokal: Café Bellevue, Lichtenberg , Hauptstr. 2. Anfang 10 1hr vormittags.
Vermißt wird seit dem 23. August 1914, nach dem Gefecht bei Sommerbiller und Einville, der Wehrmann Hermann Fuhr, 2. Komp. BrigadeErsatz- Batt. 10, Rottbus. Nachrichten über den Vermißten erbittet die Ehe
Gewerkschaftliches.
Teuerungszulage für Gemeindearbeiter.
Die feit einiger Zeit eingetretene foloffale Steigerung der Lebensmittelpreise hat die städtischen Arbeiter Berlins veranlaßt, cine Teuerungszulage zu fordern. Mitte Februar beschloß eine Ver ſammlung der Vertrauensmänner des Gemeindearbeiterverbandes und der Arbeiterausschußmitglieder der städtischen Betriebe, an den Magistrat das Ersuchen zu richten, es möge den von der Stadt beschäftigten Arbeitern eine Teuerungszulage von 3 M. wöchentlich geivährt werden. Eine diesem Beschluß entsprechende Eingabe ist an den Magistrat und die Stadtverordneten Berlins , sowie an die Gemeindebehörden der nächstgelegenen Vororte gerichtet worden. Wie in der am Donnerstag abgehaltenen Generalversammlung noch nicht beantwortet worden, doch haben sich ihre Folgen schon in des Gemeindearbeiterverbandes berichtet wurde, ist die Eingabe zwar gewisser Hinsicht bemerkbar gemacht. In den städtischen Gaswerken Berlins erhalten die Arbeiter eine Lohnzulage von 5 Pf. bei neunstündiger und 6 Pf. bei achtstündiger Schicht. Ob auch in den anderen Betrieben der Stadt Berlin derartige Zulagen gewährt werden, ist noch nicht bekannt.
III 130, IV 138, V 146, VI 162. Für die ärmste Klasse Beschwerden gegen die Lichtenberger Kriegsfürsorge. bedeutet also die fünftige Mehlnormierung eine Einschränkung auf Die Handhabung der Kriegsfürforge bildete in der letzten Stadt- Mit einer eigenartigen Begründung hat der Bürgermeister von weniger als zwei Drittel des gewohnten Konsums. Dabei würde berordnetenversammlung den Gegenstand lebhafter Beschwerden. An Charlottenburg , Dr. Meier, die Gewährung einer Teuerungsbei einer Bildung der Klassen nach den tatsächlichen Einkommens- Hand zahlreicher Einzelfälle wiefen unsere Genossen Beder, aulage abgelehnt. Er erklärte, an sich sei die Forderung begründet, verhältnissen das Resultat wahrscheinlich noch schärfer heraus- Rössel und Kreyfing, aber auch der bürgerliche Vertreter aber im vorliegenden Falle könne sie nicht gewährt werden, denn gekommen sein, da doch immerhin öfters unbemittelte Familien in Thiedtke nach, daß die jezt geübte Praris bei der Gewährung von wenn die Arbeiter eine Lohnzulage bekämen, würden sie mehr. Unterstügungen zu großen Ungerechtigkeiten führe. Frauen, die im Lebensmittel taufen und dadurch würde die notwendige Stredung sonst wohlhabenden Gegenden wohnen und umgekehrt. November und Dezember aus Irrtum eine erhöhte Unterstützung der Lebensmittelvorräte beeinträchtigt werden. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, daß, wenn schon einmal, bekommen hatten, wurden diese Beträge ohne vorherige Ankündigung Diese Lösung des Problems der Nahrungsmittelversorgung wie ja beabsichtigt, eine gewisse Differenzierung bei der Mehl- mit einem Male im Januar in Abzug gebracht, so daß ihnen erregte in der Versammlung allgemeines Aufsehen. Es scheint zumessung stattfinden soll, diese möglichst in der Richtung zu er- zum Lebensunterhalt wenig übrig blieb. Vielfach wurde sogar übrigens, als ob auch die Verwaltungen einiger Betriebe der folgen hätte, daß besonders Bedürftige größere Rationen zu erhalten jede Zuwendung von dritter Seite in Anrechnung gebracht, Stadt Berlin von ähnlichen Ansichten wie die des Bürgermeisters Wie mitgeteilt wurde, ist den haben. Ferner muß es bedenklich erscheinen, Kindern nur halbe jodaß diese Frauen genau so ungünstig dastehen, als ob sie von von Charlottenburg beseelt sind. Brotkarten zuzuteilen, da, je größer der Kinderreichtum in einer Unternehmern nichts erhielten. Solches Verfahren sei unangebracht Arbeitern der Berliner Straßenreinigung von ihren Vorgesetzten ein und liege sicherlich nicht in der Absicht der Spender. Auch den„ Kriegstochbuch" ausgehändigt worden. Dasselbe enthält eine Zu Familie, um so beschränkter gewöhnlich die Mittel, um so größer arbeitenden Unterſtügungsempfängerinnen gegenüber wird oft in sammenstellung von Kochrezepten für Mahlzeiten, die zwar nicht viel einer Weise verfahren, die einer Bestrafung des guten Willens fosten, aber so wenig Nährwert enthalten, daß Menschen, die schwer Endlich aber zeigt uns diese Statistik die unbedingte Notwendig gleichkommt. Die Unterſtüßungen werden meist entzogen ohne Rück- arbeiten müssen, bei einer solchen Ernährung ihre Arbeitskraft nicht keit, der Bevölkerung für den ausfallenden Brotverbrauch einen Er- ficht auf die Höhe des Verdienstes. Stadtrat Cassebaum sagte zu, erhalten tönnen. Aber so billig sich die Ernährung nach den Vorschriften sag in sonstigen billigen Nahrungsmitteln, vor allem in Form von eine mildere Braris anvenden zu lassen. des Kriegskochbuches auch stellen soll, die Verwaltung der städtischen
also der allgemeine Brotverbrauch.