Nr. 65. 32. Jahrg.
Bezirks- Beilage des„ Vorwärts" für Süden- Weffen.
Aus Industrie und Handel.
Lebenshaltung war um so größer, je stärker unter der Annahme gleichen Einkommens die Nahrungsmittelpreise in die Höhe gegangen sind. Umgekehrt machte sich dieser Zwang nur wenig dort yetend, wo die Nahrungsmittelpreise erst eine geringe Aufwärtsbewegung erfahren haben.
Höhere Dividenden im Kriege.
6. März 1915.
Aus deutschem Familienleben. Von Hildegard Mathilde Bogel. 1,25 M., geb. 2 M. G. Merseburger, Leipzig .
Wirsingkohl Schod 8,00-14,00;
Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen- Direktion über den Großhandel in den Zentral- Martthaffen.( Ohne Berbindlichkeit.) Freitag, den 5. März 1915. Fleisch: Rindfleisch per 50 kg, Ochsen. fleisch Ia 84-97, do. Ila 76-84, do. IIIa 67-75; Bullenfleisch la 74--86, bo. Ila 70-78; Stübe, jett 62-68, do. mager 53-60, do. dänische 50-57; Freffer 60-70, Freffer, dänische, 57-67, Bullen, dänische, 60-70; la 83-89, bo. Ila 80-82; chaje 80-87. Schweinefleisch: Schweine, fette Kalbfleisch, Doppellender 120-130; Maittälber Ia 90-103, do. IIa 80-89; Stälber ger. gen. 48-60. Hammelfleisch: Maftlämmer 90-100; Sammel 100-116, sonstige 92-99, dän. Sauen 00-00, dän. Schweine 00-00. Gemüse, inländisches: Kartoffeln, Daberfche 50 kg 0,00; weiße Staiserfronen jahre vor. Das Unternehmen hat also aus dem Kriege sehr er- 0,00; Magnum bonum 5,50-6,00; Boltmann 0,00; Borree, heblichen Nuken gezogen. Die Saganer Wollspinnerei und Weberei 20,00-30,00; Wobrrüben 7,00-8,50; Schock 0,70-1,50; Sellerie, Schod 3,00-10,00; Spinat 50 kg verteilt 8 Proz. gegen 6 Proz. im Vorjahre, andere Unternehmungen Birsingkobl 50 kg 9,00-10,00; Weißloh! Schod 8,00-14,00, 2Scipiohi der Textilindustrie bieten ebenfalls ihren Aktionären recht hohe 50 kg 9.00-10.00; Rotkohl, Schod 8,00-15,00; Rotfobi 50 kg 9,00 bis Dividenden an. Besonders auffallend ist jedoch die Dividenden- 10,00; Grünkohl 50 kg 15,00-20,00; Stohlrüben 50 kg 6,50-10,00; Seltower Nüben 50 kg 12,00-16,00, Märkische Rüben 50 kg 8,00-18,00; erhöhung bei der J. C. Richter Aft.- Ges. für Sportartikel in Rosenfohl 50 kg 30,00-35,00, Meerrettich Schod 6,00-14,00; Leipzig . Die Generalversammlung dieses Unternehmens hat die Petersilienwurzel Schodbund 4,00-6,00; 3miebeln 50 kg 15,00-16,00, Apfelfinen: italienische 50 kg Ausschüttung einer sofort zahlbaren Dividende von 25 Proz. gegen 15,00-20,00, dito 200 Stüd 9,00-11,00. 300 St. 10,00--12,00, urcia Rhabarber, Hamburger, 100 Bd. 8-14. 10 Proz. im Vorjahre beschlossen. Das ist also mehr als das 200 St. 13,00-18,00, dito 300 Stück 12,00-15,00, Meffiua 160 St. Doppelte. Die Beispiele ließen sich noch vermehren. Die Aktionäre 10,00-14,00, 200 t. 8,00-14,00, 300 St. 8,00-15,00. haben meistens mit solch hohen Dividenden gar nicht gerechnet, die 80 St. 8,50-9,00, bo. 100 Ct. 7,00-8,75, Do. 150 St. 7,00-10,00. Mehrbeträge fallen ihnen als Geschenk des Krieges in den Schoß. 30,00-35,00, do. 420 St. large 30,00-40,00.
Die Lebensmittelverteuerung seit Kriegsausbruch. Wan irrt sich sehr start, wenn man glaubt, daß die Preis. steigerung für Nahrungsmittel seit Beginn des Krieges in den verschiedenen Teilen des großen deutschen Wirtschaftsgebietes in gleichem Grabe eingetreten iäre. Vielmehr stellt sich heraus, daß die Preisbildung gerade auf dem Nahrungsmittelmarkt sehr der Kriegszeit nicht unerheblich höhere Dividenden als im Frieden Eine Reihe von Unternehmungen ist in der Lage, während häufig noch in territorialem Rahmen erfolgt, wenn natürlich auch auszuzahlen. So schlägt die Bremer Rolandmühle Aktiengesellschaft die Beeinflussung von weiterabliegenden Marktgebieten sehr wohl in Bremen eine Dividende von 17 Broz. gegen 11 Proz. im Vorzu bemerken ist. Anders wäre es gar nicht zu verstehen, daß auf der einen Seite die Kosten eines angenommenen Nahrungsmittelquantums, das eine gute Ernährung einer vierköpfigen Familie ermöglicht, in den Städten des einen Landesteils Bayern nur uu 1,97 M. pro Woche in die Höhe gegangen sind, während die Steigerung in den Städten eines anderen Landesteils wie Schles: wig- Holstein nicht weniger als 5,99 M. in der Zeit vom Juli 1914 bis Januar 1915 betragen hat. Zu den Gebieten, in denen die Verteuerung besonders ins Gewicht fällt, gehören vor allem die Grenzprovinzen und die durch den Krieg direkt bedrohten Landesteile, dann aber auch die industriell dicht bevöl terten Gebiete. Die Landesteile, in denen die Verteuerung am erheblichsten ist, sind nachstehend einzeln aufgeführt. Es sind cinander die Indexziffern für Juli 1914 und Januar 1915 gegenübergestellt. Die Inderziffer zeigt den Kostenbetrag für den Nahrungsmittelaufwand einer vierköpfigen Familie pro Woche an, wie er auf Grund der Nahrungsmittelration eines deutschen Marinesoldaten ermittelt ist. Diese Inderziffern betrugen nun im Durchschnitt der berücksichtigten Orte für die nachstehenden desteile:
Indegziffer
an
Juli 1914 Januar 1915 gegen Juli 23,67
25,17 23.93 24,75
29,74 31,16 29,88 30,06
Spannung +6,07 +-5,09 5,45 5,31
EITT
Bosen.
25,25 24,49
26,01 26,55 25,16 24,97
30,50 29,44 30,94
81,41 29,73
29,53
+5,25 +-4,95 --4,93 +4,86 +4,57 4,56
Parteiveranstaltungen.
Johannisthal . Sonntag, den 7. März, abends 17 Uhr, veranstaltet der Bildungsausschus im Lindenhof, Friedrichstr. 61, einen Lichtbildervortrag: Eine Reise durch die Balfanstaaten"." Eintritt 20 Pf.
Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 7. März. vormitt. 9 Uhr, Bappel- Allee 15-17; Neukölln, Stealpassage; Tegel , Bahnhofftraße 15, und Ober- Schöneweibe, Alaraftr. 2: Freireligiöse Borlesung. Bormittags 11 Uhr, Sleine Frankfurter St. 6: Vortrag des Herrn E. Rotter: Die Sturm- und Drangperiode in der deutschen Literatur".- Damen und Herren als Gäste willkommen.
eloil pau
Eingegangene Druckschriften.
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Berlin und Vororte stehen in der Reihenfolge der Der Weltkrieg. Striegsberichte aus Westermanns Monatsheften. Bon Landesteile an vierter Stelle. Betrachtet man freilich die Be- Prof. G. Roloff. Die Ereignisse bis Dezember 1914. Geh. 40 Pf. wegung der Verteuerung in den einzelnen Gemeinden, so G. Westermann, Braunschweig . steht Berlin unter den berücksichtigten rund 200 deutschen Pläzen Im Lande der Gothit. Nordfranzösische Wanderungen. Bon F. Naumann. Beh. 60 Pf. Handelshochschule Berlin . Amtliches Vererst an 33. Stelle. Nicht weniger als 13 Pläge zeigen eine Verzeichnis der Vorlesungen und Uebungen Sommerfemefter 1915. Verlag teuerung von mehr als 6 Mart in der Woche. In Bonn beträgt G. Reimer, Berlin W 10. die Berteuerung nicht weniger als 7,17 Mark pro Woche. Diesen Meine Erlebnisse während des Krieges in Kamerun und in starken Berteuerungen stehen aber auf der anderen Seite Städte englischer Kriegsgefangenschaft. Von Dr. G. Böhringer. 25 Pf. 2. Friederichsen, Hamburg . und Gebiete gegenüber, in denen die Prcissteigerung sehr viel niedriger iit. Als Mittel aus der Bewegung in allen Landesteilen ergibt sich eine durchschnittliche Verteuerung von 4,53 Mark pro Woche, wobei zu bemerken ist, daß diese Verteuerung unter der Voraussetzung gleichen und gleichbleibenden Verbrauchs cingetreten sein würde. In Wirklichkeit hat sich die Verteuerung nicht in der Vom Kriege. Bon General v. Clausewitz . Einführung von Graf berechneten Weise geäußert, vielmehr haben die Privatwirtschaften v. Schlieffen. Ausführliche Sach- und Namensregister von Oberstleutnant das Ansteigen der Preise zu einem Teil dadurch auszugleichen ver- a. D. B. Greuzinger. 9. Aufl. 821 S. B. Behrs Verlag( F. Feddersen), mocht, daß sie an Stelle besonders teurer Nahrungsmittel billigere Berlin - Steglig, Albrechtstr. 11. Biergärten. beborzugt haben, daß sie sich daran gewöhnt haben, knapper zu Von Nebst einem Anbang: Die Ballongärtnerei. Teben, kurz bag fie in jeder Weise sparsamer gewirt. R. Erwig. 2,40 M., geb. 3 M.. Bobach u. Co., Leipzig . Der Bölferfrieg. Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1. Juli fhaftet haben. Der 3wang zu dieser Einschränkung in der 1914. eft 19 und 20. Ginzelh. 30 Bf. 3. Hoffmann, Stuttgart .
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