Mr. 69. 32. Jahrgang.
Abgeordnetenhaus.
Mittwoch, 10. März 1915.
Teichterungen hätte die Regierung schon gewähren sollen. Wir ver- selbstverständliche Schlußfolgerung, daß wir den preußischen Etat zichten aber darauf, jetzt die Gründe darzulegen, aus denen wir die auch diesmal ablehnen.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) peditioünschenswerte Stärkung des Deutschtums auf dem Wege der Damit schließt die allgemeine Besprechung. Beim Ausnahmegesesgebung nicht für erreichbar halten. Die Entwicklung Etat des Ministeriums des Junern spricht hat uns recht gegeben. Wir erwarten bestimmt, daß unmittelbar nach Friedensschluß die volle Rechtsgleichheit eingeführt wird. ( Beifall.) atk Abg. Frhr. v. Zedlik ff.):
108. Sigung, Dienstag, den 9. März, vormittags 11 Uhr.
Am Ministertisch: Beseler, Senbc.
Das Andenken des an den Folgen einer schweren Verwundung verstorbenen Abg. Kahle( t) wird in der üblichen Weise geehrt. Ohne Debatte nimmt das Haus den Antrag der Staatsregierung auf Bertagung bis zum M7. Mai an.
Dritte Lesung des Etats.
( Allgemeine Besprechung.)
Abg. Dr. v. Tramczynski( Pole): Seit mehr als 30 Jahren betrachten die Regierung und die Landtagsmehrheit die polnische Bevölkerung als einen inneren Feind und suchen durch Ausnahmegesetze wie durch Berwaltungsmaßnahmen die freie Entwidelung unserer nationalen Eigenart lahmzulegen. Mehr als 1200 Millionen Mark, zu denen auch tv ir beisteuern müssen, hat der Staat bereits zur Verdrängung unseres Volkstums verwendet. Gegen diese Bestrebungen an= zutämpfen, war unser Recht und unsere Pflicht.( Sehr wahr! bei den Bolen.) Aber obwohl wir nach wie vor entschlossen sind, unser Volkstum bis zum lepten Atemzug zu verteidigen, haben wir den Rechtsboden niemals verlassen und haben stets unsere Pflichten als Staatsbürger im vollen Maße erfüllt. ( Sehr richtig! bei den Polen .) Wir haben hier und im Reichstag für alle Kriegskredite gestimmt. Auf den Schlachtfeldern ist mehr polnisches Blut für den Staat geflossen, als nach dem Zahlenverhältnis der Bevölkerung zu erwarten war.( Hört! hört! links) Das moderne Staatswesen ist aufgebaut auf eine Reihe gegenseitiger moralischer Berpflichtungen zwischen dem Staate und den Bürgern. Wenn wir seit Jahren vergeblich hier auf politische Gleichberechtigung, insbesondere auf gleichmäßige Förderung unseres Voltstums hingewirkt haben, so hätten wir doch jetzt erwarten dürfen, daß die Rücksicht auf das Staatswohl im Augen: blicke der Gefahr die Regierung veranlassen würde, unverzüglich und endgültig auf die
Fortschung dieses inneren Krieges
Wir können uns den Ausführungen des Abg. v. Heydebrand nur anschließen. Auch wir wollen nach Friedensschluß an eine ernste und pflichtgemäße Prüfung der Frage herangehen, inwieweit in den gemischsprachigen Landesteilen eine Menderung unserer bisherigen Politit erfolgen kann. Der Schwerpunkt der Verhandlungen lag in der Beratung der verstärkten Budgetfommission. Wir sind da zu einer Reihe von Ergebnissen gekommen, die zu Richtlinien zusammengefaßt sind. Wir sprechen die bestimmte Erwartung aus, daß die Regierung auf diese Richtlinien bei ihrer praktischen Durchführung die gebührende Rücksicht nimmt, und wir knüpfen daran die Hoffnung, daß, wenn wir im Mai wieder zusammenkommen, toir bei der Kontrolle feststellen können, daß Beschwerden nicht mehr zu erheben find. Abg. Nissen( Däne):
Unter dem Vorwand, daß wir Dänen Loßreißungsbefirebungen pflegten, haben die Regierung und die Mehrheitsparteien dieses Hauses seit Jahrzehnten die Dänen in Nordschleswig befämpft, und bedeutende Staatsmittel find für diesen Zwed verlangt worden. Daß die gegen uns erhobenen Anschuldigungen grund Ios waren, zeigt vor allem die Entwickelung dieses Krieges, in dem die Dänen in Nordschleswig nach jeder Richtung ihre staatsSie bürgerlichen Pflichten erfüllt haben.( Sehr richtig! links.) find zu Taufenden auf den Schlachtfeldern im Osten und Westen verblutet. Aber auch während des Krieges ist die
Ausnahmebehandlung der dänischen Bevölkerung aufrechterhalten worden im strikten Gegenfas zu den Worten des Kaisers, daß es keine Parteien im Lande mehr gibt. Wir hatten erwartet, daß die Regierung in diesem Jahre mit dem bisherigen System brechen würde. Das ist leider nicht geschehen. Der Etat enthält vielmehr wieder zahlreiche Positionen zur Bekämpfung der Dänen in Nordschleswig, und dadurch ist es uns unmöglich gemacht, für den Etat zu stimmen. Wir werden daher an der Gesamtabstimmung nicht teilnehmen.( Beifall bei den Polen , Dänen und
Abg. Stull( 3.)
hofft, daß die Regierung aus dem Verhalten der Bolen die not wendigen Folgen ziehen wird, sowie daß die Konservativen und Freikonservativen ihre Erklärungen nach Beendigung des Strieges in vollem Maße zur Ausführung bringen werden.( Beifall links und im Zentrum.)
zu verzichten.( Lebhafte Zustimmung links.) Insbesondere hatten wir angenommen, daß die Regierung wenigstens die Auf- Sozialdemokraten.) hebung des Enteignungsgesehes und des Ansiedlungsverbots sowie die Wiedereinführung des polnischen Volksschulunterrichts zugestehen würde. Nichts von alledem ist geschehen. Die Regierung hat sich darauf beschränkt, uns in allgemeinen Ausdrücken die Möglichkeit einer späteren Menderung der Verhält nisse in Aussicht zu stellen; jahrzehntelanges Unrecht gegenüber der polnischen Bevölkerung ist mit Worten allein nicht zu erledigen. Auch der diesjährige Etat enthält alle zur Bekämpfung des polnischen Volkstums bestimmten Positionen. Wir protesteren gegen eine derartige Behandlung. Wir halten jede weitere Aufrechterhaltung der Ausnahmebehandlung der polnischen Bevölkerung für unvereinbar mit dem Begriffe des wahren Burgfriedens. wahr! bei den Polen .) Wir tönnen deshalb dem Etat unsere Zustimmung nicht erteilen und werden an der Gesamtabstimmung nicht teilnehmen.( Bravo ! bei den Polen , Dänen und Sozialdemo Traten.)
werden können.
Abg. Dr. v. Heydebrand( f.)
( Sehr
benterkt, daß der Vorrebner die Motive der Mehrheit bei der Be willigung der Bolengejebe nicht richtig gewürdigt habe, nämlich die Empfindung, daß mit diesen Gesezen der deutschnationale Charafter des Reichs und Preußens vertreten wurde. Wir erkennen gern an, daß Gründe vorliegen, die nach dem Kriege eine Prüfung der Frage rechtfertigen, ob alle Boraussetzungen der Polengesetzgebung noch vollkommen vorhanden sind und aufrechterhalten Ohne eine bestimmte Zusicherung zu machen, glaube ich sagen zu dürfen, daß diese Prüfung geleitet sein wird von dem ehrlichen Bestreben, auf Grund des dann vorliegenden Materials und in den Grenzen unseres preußischen Standpunkts und des deutschnationalen Interesses den Wünschen und Forderungen der polnischen Bevölkerung so gerecht und so wohlwollend entgegenzukommen, wie es nach unserer Aufjassung dann nur irgend möglich sein wird.( Lebhafter Leifall.) Abg. Dr. Padnice( Bp.)
bezweifelt, ob es im Interesse der polnischen Fraktion liegt, die Erklärung des Ministers zu entwerten. Wenn die Regierung nicht einen schweren Fehler begehen will, muß sie ihren Worten die Eat folgen lassen. Die antipolnischen Gefeße sind nach der vaterländischen Pflichterfüllung nicht aufrechtzuerhalten. Manche Gr
Abg. Dr. Friedberg( natl.) bestreitet ebenfalls, daß es sich bei den sogenannten Bolengesehen um eine Bekämpfung der Polen gehandelt habe; für uns handelte es sich nur um die Aufrechterhaltung des Deutschtums. Auch wir find zu einer späteren Prüfung bereit, aber der Schutz des preußischen Staates darf auch in gemischtsprachigen Gebieten nicht in Frage gestellt werden.( Beifall.)
Abg: Hirsch( Soz.):
Abg. Dr. Flesch( Vp.)
über die Fürsorge für die Kriegsverlegten und macht auf die Notwendigkeit genauer Ueberlegung vor der Erlassung bestimmter Organisationsvorschriften aufmerksam. Beim
erhält das Wort
Etat der Justizverwaltung
Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):
Bor wenigen Tagen haben Sie mir das Wort abgeschnitten. Heute werden Sie es sich doch gefallen lassen müssen, daß ich Ihnen das sage, was ich für angemessen halte.
Meine Parteifreundin Rosa Luxemburg ist bekanntlich im vorigen Jahr wegen angeblicher an die Soldaten gerichteter Aufforderung zum Ungehorsam zu der ungeheuerlichen Strafe von 1 Jahr Gefängnis verurteilt worden.( bg. Ströbel: Hört! hört!) Das Urteil wurde vor einigen Monaten vom Reichsgericht bestätigt. Im Januar d. J. erhielt sie wegen Strantheit einen Strafaufschub bis zum 31. März. Sie hatte mehrere Wochen im Schöneberger Strantenhaus zugebracht und war von dort ungeheilt mit der Aufgabe zur Innehaltung einer bestimmten Diät entlassen worden. Am 18. Februar wurde fie plöblich in ihrer Wohnung von zwei Berliner Kriminalbeamten festgenommen, im Automobil nach dem Berliner Polizeipräsidium gebracht, und zwar nach der Abteilung der politi schen Polizei, nicht Kriminalpolizei. Von dort wurde sie trok Intervention ihres Anwalts im Grünen Wagen gemeinsam mit gemeinen Verbrechern nach dem Weibergefängnis in der Barnim straße zur Vollstreckung ihrer Strafe transportiert. Dieser Vorgang enthüllt das Wesen des sogenannten Burgfriedens mit der Präzision eines physikalischen Erperiments.( Abg. Ströbel: Sehr wahr!) Darüber, daß diese hochpolitische, diese parteipolitische Strafe jekt trok des sogenannten Burgfriedens vollstreckt wird, beschweren wir uns nicht. Darüber mögen sich die beschweren, die an den Burgfrieden geglaubt haben.( Sehr richtig! b. d. Soz.) Meine Freundin Luxemburg erblickt in dieser Vollstreckung genau so wie ich im Gegenteil einen Ehrentitel. Bemerkenswert ist folgendes: Sie ist verhaftet worden trotz des Strafaufschubs, ohne daß man ihr eine erneute Aufforderung zum freiwilligen Strafantritt hätte zugehen lassen. Wie prompt die Polizei arbeitete, beweist, daß Fran Dr. Luxemburg am 10. Februar in Charlottenburg in einer geschlossenen Mitgliederversammlung gesprochen hat und daß schon am 13. Februar daraufhin in Frank furt a. M. die Verfügung erlassen war, sie nunmehr zur Haft zu bringen.
Man soll mir nicht sagen, Frau Dr. Luremburg set in Saft genommen worden, weil sie ja nicht mehr frank gewesen sei. unter Aufbietung ihrer lebten Sträfte, obwohl krank, hat sie sich bemüht, ihre Parteipflicht im Intereffe des deutschen Volkes, im Interesse des ganzen internationalen Proletariats zu erfüllen. abhängig gewesen seien von dem, to as fie gesagt hat. und dann, wer will uns etwa sagen, daß diese Maßnahmen un ( Sehr wahr! b. d. Goz.) Das Schlimmste aber ist, daß man nod
thre Ehre bei diesem Verfahren antasten möchte, indem man aus durchsichtigen Gründen behauptet, daß sie sich der Flucht verdächtig gemacht habe. Demgegenüber stelle ich fest: Frau Dr. Bereits in der Situng vom 22. Oktober v. 3. haben wir ver- Quremburg wollte zu einer Freundin nach Holland reisen; fic langt, daß die Regierung die Tagung nicht vorübergehen lassen hat zu diesem Zwed den Auslandspaß bei der Polizei nachgemöge, ohne dem Landtage einen Gesezentwurf zu unterbreiten, fucht, und hat, als ihr dort Bedenten geäußert wurden, fich an ber die Aufhebung aller Ausnahmegefehe vorsicht den Staatsanwalt in Frankfurt a. M. gewandt, und und allen Staatsbürgern ohne Unterschied der Parteizugehörig- ihn gebeten, ihr zu gestalten, auf 14 Tage oder 3 Wochen ins Aus feit, der Konfession und der Nationalität die Gleichberechtigung land zu reisen. Frau Dr. Luxemburg denkt nicht daran, gerads bringt. Aufs neue haben wir am 9. Februar dieses Jahres protestiert gegen die politische Unterdrüdung nationaler Minderheiten, Die sie in der Dänen- und Polenpolitik ihren Ausdrud findet. In der gleichen Sigung haben wir betont, daß wir an unserem
grundsäßlichen ablehnenden Standpunkt
gegenüber der bisherigen Regierungspolitik, die in allen wesent lichen Grundzügen unverändert geblieben ist, festhalten. ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Der Verlauf der Etatsverhandlungen hat die Richtigkeit unserer Auffassung bestätigt. Die Regierung hat trok unserer wiederholten Aufforderung
ieht Deutschland zu verlassen. Die Behauptung, daß ein Flucht verdacht vorliege, muß ich deshalb als einen Versuch, die schon genügend schier geprüfte Frau auch noch in ihrer Ehre zu tränken, bezeichnen.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.)
Justizminister Dr. Beseler:
Der Kampf um die Markovica- n. Sie verteidigen sich zähe und lassen die Offensive der brachte und mich ahnen ließ, daß mir ein Rückmarsch durch
höhen.
Das Landgericht Frankfurt a. M. hat in den unter Anklage gestellten Aeußerungen der Frau Dr. Zuremburg eine Aufforde Auffassung hat das Reichsgericht als richtig gebilligt. Damit war rung zum Ungehorsam gegen die Geseze erblidt. Dieje das Urteil an sich rechtskräftig. Der Vorredner entrüstet sich über die Höhe der Strafe- das Gericht hat seine Gründe ausgesprochen. auch nicht die geringsten Zugeständnisse Die Strafvollstreckung wurde ausgesetzt, weil die Angeklagte Taut meder hinsichtlich der Aufhebung der Ausnahmegesehe, noch hin- Bolizei mitgeteilt: Frau Luremburg ist hier in Berlin aus dem Attest schwer frank war. Da wird plötzlich eines Tages von der sichtlich der Gewährung eines freien Wahlrechts oder der Beseiti- Krankenhaus entlassen, sie geht in Volksversammlungen gung der Ginschränkungen des Koalitionsrechts gemacht. und hält Reden. Ich war deshalb verpflichtet, die Staatsanwaltschaft ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Daraus ergibt sich die Frankfurt a. M. darauf hinzuweisen, auch, daß Frau Luxemburg gungsstellungen, dem Andrängen unserer angreifenden Truppen, einladend, der Wind heulte und pfiff, dabei war es bitter falt, obdas sie Rud um Rud ins Tal hinabdrängte, mit aller Straft ent gleich die hervorbrechende Sonne die Aussicht auf ein Tauwetter Unsrigen nur schrittweise Boden gewinnen, aber fie verteidigen fich morastige Sümpfe und rieselnde Bäche von abricselndem Schneeeben nur und das ist ein gewaltiger Umschwung der Dinge, dessen wasser bevorstehe. Nicht lange hielten wir uns beim Beobachtungsman erst inne wird, wenn man sich vor Augen hält, welche Rolle stand des Generals auf, denn der Kanonendonner, der eben von der die Dullaer Sente bislang im Operationsplan der Russen spielte. Markovica herüberzudröhnen begann, übte magische AnziehungsVon Hugo Schulz Wien Als der Angriff unserer Truppen auf die vom Feinde noch be- kraft aus. Feldmarschalleutnant K. und sein Stab blieben natürlich In jenem Abschnitte der Oftbestiden, den man als Duflaer haupteten Plateaustellungen im Markovica- Gebiete begann, war auf ihrem Posten, aber wir zogen querfeldein weiter, um wenigstens Gente bezeichnet, wird hauptsächlich um den Befiz von Höhenzügen ich eben Gast des Feldmarschalleutnants K. und durfte flüchtigen bis zum Fuß des Berges zu gelangen, auf dessen Hochfläche soeben gekämpft, die das Andavatal entlang streichen und die wichtige Einblick gewinnen in die Art, wie der moderne Truppenführer seine die Schlacht entbrannte. Zwei Generalstabsoffiziere begleiteten Baßstraße beherrschten, welche von Grosno über Dukla nach Eperies Stämpfe leitet. Das wichtigste Instrument des mo- uns. Das Ziel, das sie unserem Marsche stedten, war die alle führt. Diese Paßstraße galt in der russischen Militärgeographie de rnen Truppenführers ist das Telephon, das die Stellung unserer Truppen vor der Erstürmung der Markovicaals ein bequemes Einfallstor nach Ungarn , das sich einer über- ganze Technik der Führung und Befehlsgebung umgewälzt, vor Höhen. Diese Stellung, die wir nach einstündigem beschwerlichem Tegenen Streitmacht unbedingt öffnen müsse. Von dieser Auf- allem aber den Kommandanten völlig losgelöst hat von dem oft Marsche über schneefreie Wiesenhalben erreichten, zicht sich entlang fassung wird die russische Führung nun abgekommen sein, denn der täuschenden oder beirrenden Eindrücken des persönlichen Augen- einem Höhenrücken, der sich dem hoch aufragenden Markovica- Stod gewaltige Massendruck, den sie hier ansette, um eine Durchbrechung scheins. Schon das Korpskommando darf seinen Standort soweit in ähnlicher Weise vorbaut, wie der Nußbau unserem Kahlenberg unserer Karpathenfront zu erzielen, ist wirkungslos geblieben und hinter der Front nehmen, daß kaum noch der Kanonendonner an Auf dem Stamme dieses Höhenzuges reiht sich Schüßengraben auf heute befindet sie sich bereits in der Lage, alle Kraft aufbieten zu das Ohr des fommandierenden Generals dringt, der die Vorgänge Schüßengraben. Jetzt sind diese Gräben bloß die Gefäße metermüssen, um sich vor dem Gegendruck unserer Truppen im Gebiete auf den Schlachtfeld nur noch geistig wahrzunehmen hat in der tiefer eisübertruſteter Wasserpfüßen, aber noch vor drei Wochen der Baßstraße in eingegrabenen Stellungen zu behaupten. Die Form von telephonischen Meldungen. Dennoch ist der Beobachtungs - waren fie Bollwerte zähester Verteidigung gegen den mit gewalWendung. die unsere Truppen in diesem Abschnitte aus zähen Ver- stand im Freien der sogenannie Feldherrnhügel- nicht so ganz tiger Uebermacht heranflutenden Feind. teidigern, an deren eherner Widerstandskraft die russische Ueber- unentbehrlich geworden, wie man wähnt, er ist bloß kein technischer Wer waren die Braven, die diese Bollwerke aufrichteten und macht zerschellte, in wuchtig vorwärts drängende Angreifer ver- Fattor mehr, sondern nur noch ein psychologischer. Die Tätigkeit sich in ihnen festiwurzelnd einer vielfachen Uebermacht, die wie wandelte, brachte das Eingreifen der Polen und Ruthenen, die der bes Truppenführers ist nicht bloß Geistes-, sondern auch Nerven eine Sturmflut heranbrandete, Trotz boten? Das waren Männer Gruppe des Feldmarschalleutnants angehören und die am 10. Fe- arbeit, und die wird im geschlossenen Raum ungünstig beeinflußt. von 40 Jahren: die Bandsturmleute von Wien , Niederösterreich , bruar durch einen ebenso fühnen wie geschickt durchgeführten An- Der Aufenthalt im Freien gibt persönliche Fühlung mit den Vor- Oberösterreich und Salzburg . Bloß eine Brigade start, mußten griff den Hauptkamm des dreigipfeligen Gebirgsstodes Spaleny gängen und stellt einen gewiffen finnlichen Zusammenhang fie ihre Stellung behaupten gegen mindestens zwei feindliche brch Markovica- Czernahora erſtürmten. Der Angriff, der über mit ihnen her, der nicht start genug ist, um der Objektivität des Divisionen, die nur aus Rinienregimentern bestanden. Sie bcsteile Halden zu den waldgekrönten Kuppen emporführte, gelang Urteils gefährlich zu werden, aber lebendig genug, um die Schwung- haupteten sich unter Aufgebot aller ihrer Kräfte, bis dann die vornehmlich deshalb, weil die Russen wegen der Verpflegungs- fraft des Willens zu entfesseln. Auch Feldmarschalleutnant. ge- Bolen tamen, um im Sturm die Markovica- Höhen zu nehmen. schwierigkeiter und Wetterunbilden die Bergeshöhen nur mit Vor- hört, wie ich wahrnehmen konnte, zu den Truppenführern, die wäh- Bei diesem Angriff tat die Landsturmbrigade nicht mit, weil man truppen besetzt hatten und die Reserven wegen der besseren Unter- rend des Stampfes mit Vorliebe ihren Standort im Freien suchen, ihrer nicht bedurfte, aber es wäre ein Irrtum zu glauben, daß tünfte im Tal zurüchielten. Wohl griffen diese Reserven noch in und zwar, wenn es sein muß, unter Preisgebung aller Bequem- die 40jährigen Männer in den Karpathen nur verwendet worden den Kampf em, aber ehe sie den Drud ihrer Uebermacht zur Gel- lichkeit. Nur ein paar Kilometer weit führt ihn das Automobil, find, um Stellungen zu verteidigen. Oft genug mußten sie mit tung bringen konnten, hatten unfere braven Polen und Ruthenen dann muß er eine gute Stunde zu Fuß über holprige und obendrein den Jungen um die Wette die steilen Berge Hinanklimmen und dic Markovica und Egernahora bereits fest in Händen und ließen vereiste Bergpfade emporklimmen, bis endlich der Gipfel der Suppe unter shiveren Blutopfern starte feindliche Stellungen anrennen. sie nicht mehr ios. Die Gegenangriffe der Ruffen scheiterten völlig, erreicht ist, die er sich als Aussichtspunkt gewählt hat. Dort steht Selbst der Kampf mit der blanken Waffe ist unserem Landsturm und das Endergebnis des Stampfes war für die Stuffen der Verlust schon ein Fernrohr bereit und ein Wagen mit taftenartigem Auf- nicht erspart geblieben. Der Donner, der von den struppigen der Höhenstellungen, ferner der Verlust von 2000 Toten und Ver- bau, dessen Inneres eine Telephonzentrale wird. Wag der Wind Waldhäuptern der Markovica und Czernahora dröhnt, verstärkt wundeten sowie von 1100 Gefangenen. Gleichwohl gaben sie die noch so heftig wehen und die Kälte noch so sehr beißen, der General fich und vervielfältigt sich zu einem unaufhörlichen Rollen. Bald Markovica nicht völlig preis, denn hätten sie das getan, dann wäre bleibt doch den ganzen Tag auf seinem Hochstand im Freien, und beginnt sich auch das rhythmische Geknatter des Gewehrfeuers ihnen wohl nichts anderes übrig geblieben, als das Andavatal zu nur mittags zieht er sich in ein nahegelegenes Bauerngehöft zurüd, hineinzumengen und das Geflapper der Maschinengewehre. Die räumen und bis hinter Dufla zurückzugehen. So jebten sie sich dessen Stube er ebenfalls in eine Telephonzentrale hat verwandeln Schlacht dort oben wird lebhaft, der Angriff der Unsrigen schreitet denn auf einigen Rüdfallskuppen des sanft ins Tal abböschenden lassen. Tag für Tag geht das so, bei jeglichem Wetter. Als ich vor. Mir hören bloß und sehen nichts weiter, als die jäh aufBlateaus neuerdings feft und stemmten sich an starken Berteidi- mit durfte auf diesen Beobachtungsstand, iar es gerade nicht sehr flatternden und dann im Aether sanft gerfließenden Spreng