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Das Schreiben des Genossen A. Baumeister machte nach Ton und Inhalt den vertrauenerweckendsten Eindruck. Um so erstaunter waren wir, als wir vor einigen Tagen das folgende Schriftstück zugesandt erhielten:

Parteipresse. Genosse Dr. C. Geyer, ein Sohn des Reichs tagsabgeordneten Friz Geyer, ist als leitender Redakteur in die Redaktion des Fränkischen Volksfreundes" eingetreten.

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Das Hamburger Echo" fnüpft an die Erklärung folgende Bemerkung: Das ist ganz auch unsere Meinung; nur in der Frage des Friedensschlusses hielten wir Heines Ausführungen für gerecht­fertigt und hiergegen wendet sich ja auch Genosse Jäckel nicht.

malige Kriegszulage von 10 M. freudig überraschte. Hoffentlich bleibt es nicht bei dieser einmaligen Auszahlung der Zulage.

Wir, die wir gewohnt sind, es freimütig zu tadeln, wenn. irgendwo Arbeitern und Angestellten einmal durch Unternehmer unserer Ueberzeugung nach Unrecht geschieht, wollen solchen Bei­spielen gegenüber mit unserer Anerkennung nicht zurückhalten und nur hoffen, daß sie in möglichst weitem Umfange zur Nachahmung

anregen.

Befremdliches aus einem großen Gastwirtsbetriebe. Seit Juli v. J. besteht für das Gastwirtsgewerbe Groß- Berlins und seiner Vororte ein paritätischer Facharbeitsnachweis( Rücker­straße 9), welcher auf Anregung des Zentralvereins für Arbeits­nachweis sowie unter Mitwirkung des Verbandes der Gastwirts­gehilfen, der seine eigenen Nachweise zugunsten des paritätischen aufgab, wie auch einer Reihe von Unternehmervereinigungen zu=" stande kam.

Die

Als der Verdacht laut wurde, daß Genoffe A. Baumeister nur Eristenz gefunden. Im 63. Jahre machte der Tod seinem rastlosen als Strohmann vorgeschoben sei, daß das Internationale Wirken ein Ende. In der Geschichte der sächsischen Parteibewegung Gewerkschaftssekretariat oder die Generalkom wird das Andenken Franz Rohleders förtleben. mission hinter dem Unternehmen stehe, wurde das vom Ge­nossen C. Legien energisch, der Berner Tagwacht" gegenüber sogar grob zurückgewiesen.*) Da auch wir den Verdacht hegten und durch die Erklärungen Regiens nicht völlig davon befreit wur­den, teilten wir gelegentlich dem Genossen Baumeister mit, daß und weshalb der Verdacht bei uns entstanden sei. Genosse Bau­Zu der Erklärung des Genossen Jäckel bemerkt die, Fränkische meister erkannte an, daß der Verdacht für den Außenstehenden Tagespost": Weite Kreise werden dem Genossen Jäckel dankbar außer allem Zweifel sein muß". Im weiteren aber erklärte auch sein für diese Erklärung. Sie kommt leider sehr spät, aber sie er auf das bestimmteste, daß die IK jein Privatunternehmen sei, I art gründlich auf. Wer unsere Zeitung aufmerksam liest, daß bereits von 40 Parteizeitungen neben 45 Gewerkschaftsblättern weiß, daß wir einen dem Genossen Jäckel sehr ähnlichen Stand­fest auf sie abonniert sei, und daß über 100 Parteiſchriftsteller punikt unverdrossen, trot manchen abfälligen Urteils von Genossen und Abgeordnete das Sammelmaterial bezögen. So habe er auf der linken und auf der rechten Seite der Partei, seit Beginn zurzeit eine einigermaßen sichere Einnahme, welche seine Aus- des Krieges eingenommen haben. Daß dieser Standpunkt von einer gaben decke und augenblicklich( es war am 20. Februar) schon fast sehr großen Anzahl der Parteigenossen in unserem Verbreitungs­200 M. monatlich Ueberschuß laffe, für die sich bereits monatlich gebiet gebilligt wird, ist uns die größte, Genugtuung. Wir wissen, Bei Errichtung desselben wurde auf alle Eigenheiten des Gait­eine Ausgabe der AK( Auslands- Korrespondenz) besorgen lasse. daß die Haltung unseres Blattes auch außerhalb unseres Ver- gewerbes größtmöglichste Rücksicht genommen und für die einzelnen Ausdrücklich bemerkte Genosse Baumeister , daß er aber für seine breitungsbezirks mit Aufmerksamkeit verfolgt wird. Heute erhalten Branchen der Restaurant- und Cafékellner sowie des männlichen. eigene, umfangreiche Arbeit keinerlei Entschädigung habe. habe ihm anfangs die Herausgabe einer Privatforrespondenz über- mann aus Köln , der schreibt: Man wir einen Brief des Genossen und Reichstagsabgeordnen Erd- und weiblichen Hilfspersonals besondere Räume und Abfertigungs­stellen geschaffen. Zweck dieser Schöpfung soll sein, im Sinne des haupt nicht gestatten wollen. Als er unbedingt darauf bestanden, Es freut mich, daß sich die Tagespost" nicht an der un- Stellenvermittlergesetzes der bestehenden Zersplitterung der Ar­habe man ihm zur Pflicht gemacht, sich einer scharfen finanziellen finnigen Auseinandersetzung in der Partei beteiligt. Etwas Ueber- beitsvermittlung im Gastwirtsgewerbe entgegenzuwirken, die sich Kontrolle zu unterwerfen, damit ein besonderer Nebenerwerb flüssigeres und Unsinnigeres, als was die Ueberschwänglichen von vielfach in Händen von gewerbsmäßigen Stellenbermittlern, kleinen daraus für ihn verhindert werde. Eine Einsicht in seine Ge­rechts und links verüben, läßt sich nicht denken." Gastwirten und leistungsunfähigen Winkelvereinen befindet, bzw. schäftsführung würde er gern gestatten. dieser Art der Arbeitsvermittlung ein Ende zu bereiten. Schäden dieser Art der Vermittlung haben des öfteren die Tages­presse beschäftigt. In Erkenntnis der sozialen Bestrebungen des paritätischen Nachweises hat der Berliner Magistrat diesen auch mit einer namhaften Summe unterstüßt. Zahlreiche Berliner Gast­wirte, die Hunderte von Angestellten beschäftigen, sehen die segens­reiche Tätigkeit des paritätischen Nachweises ebenfalls ein und be­mußen ihn ausschließlich für die Vermittlung des Personals. gibt aber auch Gegner dieses Nachweises unter den Unter­nehmern, zu welchen zu zählen sich leider die Firma Aschinger in erster Reihe alle Mühe gibt. Alle Verfuche, die zum Teil auch von Arbeitgebern unternommen wurden, und alle Rücksprachen mit dem Leiter der Firma, dem Kommerzienrat 2ohnert, waren bisher ohne Erfolg. Direktor Lohnert, der sonst gern soziales Ver­ständnis für sich in Anspruch nimmt, läßt sich in Vermittlungs­Fragen von dem Inspektor Hüttl beraten und antwortet, wenn er angegangen wird, stets mit nichtssagenden Redensarten und dein Hinweis auf den eigenen Nachweis der. Firma für Kellner. Das ist aber Herr Hüttl selbst. Bei Bedarf von Kellnern bringt es Herr Hüttl fertig, lieber bei allen möglichen Winkelvereinen anzu­läuten und sich dort die Antwort zu holen, daß passende Leute nicht vorhanden sind, ehe er sich herbeiläßt, beim Paritätischen anzu­fragen. Herr Hüttl scheut auch nicht davor zurück, lieber Leute. einzustellen, die schon jahrelang im Beruf nicht mehr tätig sind und von diesem wenig verstehen. Oder Herr Hütt! schreibt nach Böhmen , seiner Heimat, und läßt sich von dort Leute kommen. In verschiedenen Fällen ist es aber soweit gegangen, daß Herr Hüttl auf die Anfrage aus den einzelnen Geschäften, wo denn die fehlenden Kellner blieben, die Antwort gab: Ich habe keine Kellner." Andererseits wurde aber wieder Leuten, die ohne Ge­nehmigung des Herrn Hüttl arbeiteten, von ihm gesagt, daß sie sich auf dem Nachweis der Firma nicht mehr sehen lassen brauchten. Man geht also hier sogar soweit, daß man lieber die Arbeitsstellen unbesetzt läßt, ehe man sich herabläßt, beim paritätischen Nachweis nach Kellnern anzufragen:

Internationaler Gewerkschaftsbund International Federation of Trade Union. Union Syndicale Internationale. Berlin SO. 16, Engelufer 15.

Berlin , den 27, Ottober 1914. .!

Ein Arbeiterbildungsausschuß vor dem Kriegsgericht. Vor einem außerordentlichen Kriegsgericht in Schweidnih i. Schl. hatte sich der Vorsitzende des Arbeiterbildungsausschusses für den schlesischen Kreis Waldenburg, Genosse Richard Schiller , zu verantworten. Die Anklage lautete auf fortgesetzte Verstöße Werte Genossen! gegen die Anordnungen des kommandierenden Generals und leber­Genosse Baumeister hat am 23. ds. den Redaktionen tretungen des Belagerungszustandsgesetzes. Genosse Schiller als das Abonnement auf eine Korrespondenz empfohlen. Nach der Vorsitzender des Kreisbildungsausschusses hatte in über 15 soge­Art des Angebots kann der Anschein erweckt werden, als handle nannten Kriegs- und Familienabenden Lichtbildervorträge über die es sich um ein privates Unternehmen des Genossen B., das er Striegsereignisse gehalten, und diese auf Grund des Gesetzes über neben seiner Tätigkeit im Internationalen Bureau leitet. Eine den Belagerungszustand, wonach bekanntlich religiöse und gesellige solche Annahme wäre irrig. Veranstaltungen nicht anmeldepflichtig sind, der Militärbehörde nicht Notwendig ist es, daß die Gewerkschaftspresse und auch die angezeigt. Den Veranstaltungen, die von Oktober bis Januar ab­Parteipreffe Kenntnis von dem erhält, was die Korrespondenz gehalten wurden, ist auch nie etwas in den Weg gelegt worden. Die bietet. Es wäre aber unzweckmäßig, diese durch das Bureau Anklage kam daher ganz überraschend. Ein Amtsvorsteher hatte des Internationalen Gewerkschaftsbundes herausgeben zu lassen. Anzeige erstattet, weil ihm die Teilnahme an diesen Kriegsabenden Wenn es sich um Uebersetzungen von Artikeln der Arbeiterpresse zu groß erschien, als daß sie noch für eine gesellschaftliche Ver­des Auslandes handelt, so wird der Sache doch eine gewisse Ten- anstaltung" angesehen werden könne.( Diese Zusammenfünfte denz anhaften. Dies könnte geeignet sein, den Wiederaufbau der hätten vielmehr den Charakter politischer Versammlungen gehabt Internationale nach Beendigung des Krieges zu erschweren. und hätten nach seiner Ansicht angemeldet werden müssen.) Deshalb hat Genosse Baumeister die Korrespondenz mit In der Verhandlung vor dem Kriegsgericht legte der an­meinem Einverständnis in seinem Namen herausgegeben. geklagte Genosse dar, daß der Zweck dieser Veranstaltungen nur Der Abonnementspreis ist so bemessen, daß nur die Unkosten ein ernst- geselliger gewesen sei, auch wenn die Teilnehmerzahl gedeckt werden und eine Nebeneinnahme dem Genossen Baumeister oft einige Hunderte betrug. Schon der Umstand, daß alle Abende nicht entsteht. Die Abrechnungen werden meinerseits geprüft. vom Arbeiterbildungsausschuß arrangiert waren, und das Pro­Sofern die Redaktion das durch die Korrespondenz gebotene Ma- gramm neben den Lichtbildervorträgen ernste Rezitationen und terial für wertvoll hält, könnte das Abonnement abgeschlossen musikalische Darbietungen brachte, bewiesen, daß sie keine politischen werden, ohne daß Bedenken nach der oben erwähnten Richtung Versammlungen gewesen seien. Der Angeklagte berief sich darauf, hin einzutreten brauchen. daß auch bürgerliche Korporationen ähnliche Veranstaltungen nicht anmeldeten. Der als Zeuge aufgerufene Polizist, der sich in einer solchen Veranstaltung unerkannt aufgehalten hatte, fonnte teine flare Meinungsäußerung darüber abgeben, ob das Gehörte politisch" oder gesellig" war. Schließlich war das Ergebnis, daß der Staatsanwalt selbst die Freisprechung beantragte und das Kriegsgericht dementsprechend beschloß, allerdings mit der Be­gründung, daß der Angeklagte die Auffassung gehabt haben könne, feine Kriegsabende seien nicht meldepflichtig, objektiv ſei dieſe Frage damit aber nicht entschieden. ad

Mit Gruß

C. Legien. Der Inhalt des vorstehenden Schreibens steht so im Wider­spruch zu den Erklärungen Legiens und Baumeisters; er hat andererseits eine so eminente Bedeutung für unser Parteileben, daß wir alle Bedenten beiseite setzen und pflichtgemäß das Schrift stück zum Abdruck bringen zu sollen glaubten, damit nun endlich volle Klarheit geschaffen und wenn möglich ein gegenseitiges Ver­

trauen erhalten bleibt, das bölmöglich 111 ein zu gehen droht. 3. h.

Aus der Partei.

Franz Rohleder.

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Eigentümlicherweise findet aber die Firma den Nachweis sofort, wenn es sich um den Nachweis von weiblichem oder männlichem Silfs personal handelt. Man schätzt also auch bei der Firma Aschinger den paritätischen Nachweis. Warum nicht beim Mangel von Kellnern? Mag die Firma Aschinger die organisierten Ar­beiter nicht?

( two streams Deutsches Reich .

mau5 020 333., Ueber fünf Millionen, genau 5020 533., hat der Deutsche

Der Rücktritt Della Setas aus dem italienischen- Parteivorstande Metallarbeiter Verband am Schluß der 28. Kriegswoche an Arbeits­Rom, 5. März Gig. Ver.) Genoffe Della Seta ift von seiner losen- Unterſtüßung ausgezahlt. Von den 83-814 Mitgliedern, die Stellung als Mitglied des italienischen Parteivorstandes zurückgetreten, der Verband am 1. August 1914 zählte, waren Mitte Februar weil er mit der Haltung des Vorstandes nicht einverstanden ist. Er 203 727 zu den Fahnen einberufen. Die Mitgliederzahl betrug des erklärt, ein überzeugter Verfechter der Neutralität zu sein, aber die wegen nur noch 315 088. Die Arbeitslosigkeit ist mit 2,4 Prozent Art, wie der Parteivorstand sie vertritt, nicht zu billigen. Es scheint jest geringer, als kurz vor Ausbruch des Krieges, wo sie 2,5 Prozent ihm, daß die Partei allzuiehr die Interessen Deutschlands und betrug. Desterreichs gegen Belgien , Frankreich und England vertritt. Della Seta tritt wohl aus dem Vorstand, nicht aber aus der Partei aus.

Gewerkschaftliches.

Der Krieg als Unglück" für eine Rüstungsfirma.

Der Töpferverband während des Krieges.

Weiter

In Elsterberg ist Franz Robleder, ein alter Kämpfer für die Sache des Proletariats, gestorben. Weit über den 22. fächfi­schen Reichstagswahlkreis hinaus war der Verstorbene eine bekannte Bersönlichkeit. Von Beruf Weber, hat er im Erzgebirge Anfang der 70er Jahre alle Schattenieiten der kapitalistischen Produktionsweise Bei Kriegsbeginn geriet der Töpferverband in eine anscheinend. durchkosten müssen. Noch jung an Jabren trat er dem Deutschen recht üble Situation. 196 Betriebe stellten in 192 Orten die Fabri­Arbeiterverein bei und galt in Chemnitz bald als eines tation ein, außerdem wurden eine große Anzahl in Angriff ge= nommener Bauten stillgelegt. Eine statistische Aufnahme ergab, seiner tätigsten Mitglieder. Als das Sozialistengesetz über die daß von den 10 083 Mitgliedern, die der Verband am Jahresschluß Arbeiterschaft verhängt wurde, ist Franz Rohleder seiner Sache zählte, 2233 sofort zum Heeresdienst einberufen waren, außerdem treu geblieben. Lange Zeit zeichnete er als verantwortlicher Re­wurden 3337 Arbeitslose gezählt. Die Verbandsleitung schuf ein dakteur die damals in Chemnitz erscheinende Freie Presse". Mit Notstatut, worin die Kranken-, Umzugs- und Wanderunterſtüßung seinem Namen deckte er während des Sozialistengefeßes auch eine als aufgehoben erklärt murde. Nur die Arbeitslosenunterſtüßung Anzahl sozialistischer Broschüren und Flugblätter. Die Folge war, wurde in statutarischer Fassung( mit Ausnahme von 1 M. wöchent= daß er eine lange Gefängnisstrafe erdulden mußte. Anfang der Die Handlungsgehilfen haben nach§ 63 des Handels- lich Abzug für unverheiratete Mitglieder ohne Hausstand) bei­80er Jahre fam er nach Elsterberg , wo er eine bleibende Stätte gesetzbuchs 6 Wochen Gehalt zu beanspruchen, wenn sie durch behalten, desgleichen die Sterbeunterſtüßung mit etwas herab­fand. Was er hier in dreißigjähriger Tätigkeit für die Arbeiterschaft unverschuldetes Unglück an der Leistung der Dienste ver- Mitglieder wurde eine Notfallunterstüßung vorgesehen. gefeßten Säßen. Für bedrängte Familien im Felde stehender geleistet hat, bleibt unvergeßlich. Bald entsandte ihn die Arbeiters hindert sind. Bei Kriegsausbruch entstand die Frage, ob wurde für ausgesteuerte Arbeitslose eine Unterstüßung eingeführt, schaft ins Stadtverordnetenkollegium, dem er über 20 Jahre, meistens dieser Anspruch auch für die Angestellten besteht, die zum sie beträgt auf unbeschränkte Zeit für jeden Ausgesteuerten wöchent als einziger Vertreter der Arbeiter, angehörte. Auch in Elsterberg Heeresdienst eingezogen werden. Sie wurde sowohl von den lich 3 M.( Ledige 2 M.), an die Bezugsberechtigung wird nur die mußte er wegen feines politischen Wirkens mit dem Gefängnis Bes Beteiligten, als auch von den Gerichten verschieden beurteilt. Bedingung eines bisher geleisteten 52- Wochen- Beitrages geknüpft. tanntschaft machen. Dafür wurde ihm das Stadtverordneten - Vielfach wurde der Standpunkt vertreten, daß die Einberu- Eine wöchentlich vorgenommene Aufnahme ergab bald einen mandat aberkannt, aber die Arbeiterschaft wählte ihn fung zum Heeresdienst kein Unglück im Sinne des ange- wieder ihren Fortgang, eine Reihe Ofenfabriken nahm in be­rapiden Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die Bautätigkeit nahm sofort wieder. Oft schickten ihn die Genoffen des Kreises als ihren führten Paragraphen sei. Es treffe Unternehmer und Ange- schränktem Maße den Betrieb wieder auf, hunderte Mitglieder fan­Bertreter auf die Landesversammlungen und Parteitage. Jahrzehnte stellte gleichmäßig und ein Rechtsanspruch auf Weiterzahlung ben in anderen Betrieben Unterkunft. Im Töpferdorf Velten bei war er Leiter der Organisation in Elsterberg , auch einige Jahre des Gehalts bestehe nicht. Dabei hat aber wohl niemand Berlin haben alle 36 Ofenfabriken den Betrieb fast gänzlich ein­Vorsitzender der Wahlkreisorganisation. Bei der Landtagswahl 1909 daran gedacht, daß es Rüstungsfirmen einfallen könnte gestellt. Die dort arbeitslosen Töpfer fanden in den Spandauer fandidierte er im 22. städtischen Wahlkreise. Als Geschäftsführer des für die mit Kriegsausbruch eine Zeit glänzender Beschäfti- Militärbetrieben Beschäftigung. Die Ofensezer hatten( außer in Koniumvereins hatte er bis an sein Lebensende eine bescheidene gung einsetzte sich den Pflichten aus§ 63 HGB. zu ent- Berlin und Hamburg und einigen kleineren Orten, wo die Krise bis in den Winter Leidlich Beschäftigung. schon seit Jahren vorhanden ist, und in den ostpreußischen Bezirken) Am 30. Januar zeigte eine statistische Aufnahme 6524 Mit­glieder, davon waren 1081 arbeitslos und 1513 arbeiteten bei be schränktem Arbeitsverdienst. Zum Heeresdienst einberufen waren 3375 oder 33,5 Proz. der Mitglieder. Die leßte Aufnahme ergab nur noch 882 Arbeitslose, darunter 511 Bezugsberechtigte. Durch die eingetretene Besserung des Arbeitsmarktes war

*) Die hier erwähnte Zurückweisung des Genossen Legien hat *) Die hier erwähnte Zurückweisung des Genossen Legien hat

folgenden Wortlaut:

Zur Abwehr.

Heeresdienst für das Unternehmen kein Unglück, sondern eine ziehen. Bei diesen lag es doch klar, daß die Einberufung zum Gelegenheit, reichlichen Gewinn zu erzielen, bedeutete. Von Die Berner Tagwacht"( Offizielles Publikationsorgan der den unglücklichen Wirkungen des Krieges wurden hier ganz fozialdemokratischen Partei der Schweiz ) bemüht sich seit Monaten, einseitig die Angestellten betroffen. Es blieb, wie die Hand­die sozialdemokratische Partei Deutschlands herunterzureißen. lungsgehilfen- Zeitung" berichtet, den Deutschen Waffen- und Diese ersprießliche Tätigkeit befriedigte den Ehrgeiz der Redaktion Munitionsfabriken vorbehalten, einem ihrer bisherigen An­dieses Blattes anscheinend nicht mehr, denn sie sucht sich jetzt auch gestellten klarzumachen, daß auch sie nicht zur Weiterzahlung die Verbandsleitung in der Lage, die Ausgesteuertenunterstützung des Gehalts nach§ 63 HGB. verpflichtet sei. Der Ange­meister herausgegebene Internationale Korrespondenz"( IK.) aus dies mitteilte, ist Desterreicher. Die Firma lehnte dieſem Ueberschrift Ein Mißbrauch", daß die von dem Genossen Bau- stellte, dem die Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken den Mitteln des Internationalen Gewerkschaftsbundes erhalten gegenüber aber auch die Zahlung der für die zum Heeres­wird. Vor der Internationale wird die Leitung des Internatio- dienst Eingezogenen festgesetten Unterstützungen ab, weil sie nalen Gewerkschaftsbundes sicher besser bestehen, als dieses Blatt, diese nur an Reichsdeutsche gewähre! das sich in der Rolle des internationalen Schulmeisters gefällt, ohne

an den Internationalen Gewerkschaftsbund heranzumachen. In Nr. 21 vom 27. Januar 1915 behauptete sie unter der

eine Spur von Qualifikation hierfür zu besitzen.

Bin ich auch der Berner Tagwacht" für den Internationalen Gewerkschaftsbund nicht verantwortlich, so will ich doch für die­jenigen, die sich durch die plumpe Verleumdung des Blattes vielleicht täuschen lassen, eine furze Aufklärung geben.

Berlin und Umgegend. Freiwillige Lohnzulagen.

die anfänglich nur für 4, dann für 10 Wochen vorgesehen war, auf nanzen ohne Ausschreibung von Extrasteuern jedem Mitglied, das feit Striegsbeginn bis Weihnachten mindestens 6 Wochen arbeitslos unbestimmte Dauer zu verlängern. Außerdem erlaubten die Fi war, zum Weihnachtsfest eine besondere Unterstüßung von 4 M. und für jedes unterhaltungspflichtige Kind 1 M. extra zu gewähren. Ende Februar konnte festgestellt werden, daß die Hauptkasse seit Kriegsbeginn erst 26-000 M. zugesezt hatte, obwohl seit August 1914 bis zum 30. Januar 1915 für Arbeitslose und Ausgesteuerte 64 095 M., für Familien der Kriegsteilnehmer 20 204 M., ins­gesamt 94 816 M. für Unterstüßungen aller Art aus Hauptkasse und den örtlichen Fonds zur Auszahlung gelangt sind.

Wir berichteten in unserer Sonntagsnummer aus Wien über Angesichts dieser verhältnismäßig günstigen. Finanzlage, be­Die Internationale Korrespondenz"( IK.), wie auch die jetzt das seltene Vorkommnis, daß eine Firma ihrem Personal wegen schloß am 2. März der Zentralvorstand, mit dem 5. April 1915 das zur Ausgabe gelangende Auslands- Korrespondenz"( AK.) find der Erhöhung der Lebensmittelpreise aus eigenem Antriebe bis alte Statut in vollem Umfange wieder einzuführen. Mit diesem Privatunternehmungen des Genossen Baumeister . Es sind hierfür auf weiteres eine Teuerungszulage von 10 Kronen am 1. eines Tage erlischt dann die Ausgesteuertenunterſtüßung. Der Zentral­weder Mittel der Internationale noch solche der Generalfommission jeden Monats gewährt habe. Erfreulicherweise ist der Fall nicht vorstand des Verbandes glaubt, mit den vorhandenen, flüssigen der Gewerkschaften Deutschlands verwendet worden. Die Unter- so alleinstehend wie wir vermuteten. Ein Angestellter der Firma Mitteln und den eingehenden Beiträgen jezt auszukommen und nehmungen decken ihre Kosten durch Abonnements. Die Herstellung Louis Rosenthal jr., Alte Schüßenstraße 2 in Berlin , schreibt außerdem dann noch genügende Mittel zu besiben, um den nach der Korrespondenzen erfolgt außerhalb des Internationalen Bureaus. uns, daß auch diese Firma am 28. Februar das gesamte Fabrik- Friedensschluß aus dem Felde zurückkehrenden Mitgliedern gleich­Berlin, 15. Februar 1915. C. Legien. personal sowie auch die kaufmännischen Angestellten durch eine ein- I falls die nötige Unterstübung gewährleisten zu können.