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gart gegen diesen Ausschluß" wehren und der Partei gegenüber erleben müssen, und wir dürfen annehmen, daß diese Enttäuschung zurüd, während die Ausgaben für Unterstüßungszwede ftart in die feine Verpflichtungen erfüllen will, müsse der Parteivorstano ihm ihm in seinen letzten Stunden manchen bösen Augenblick verursacht Höhe gingen. Die Gesuche um Notstandsunterſtüßung waren be­selbst Beitragsmarken liefern oder die Berausgabung eigener Marken haben. deutend zahlreicher als in normalen Zeiten. Um den Ansprüchen gestatten, wenn er den Landesvorstand nicht zwingen Mit Julius Vahlteich ist ein treuer Genosse, ein waderer gerecht zu werden, reichten die laufend eingehenden ordentlichen könne, das Parteistatut zu beachten. Mittel nicht aus, deshalb wurden Sammlungen zur Schaffung eines Notstandsfonds veranstaltet, an denen sich die Mitglieder mit freiwilligen, nach der Lohnhöhe abgestuften Beiträgen beteiligen follten. Für diesen Fonds wurden bis zum Jahresschluß fast 28 000 M. aufgebracht.

2. Der Parteivorstand verschweigt in seiner Erklärung, daß dem Kreiskassierer Ablieferung aller ihm zustehenden Prozente( darin sind die für den Landesvorstand mitenthalten) angeboten wurde, unter der Voraussetzung, daß dieser die von ihm dem Verein vor­enthaltenen Gelder abliefert, daß darauf aber nicht einmal eine Antwort eingegangen ist, und zwar, weil dies der Landesvorstand nicht will.

3. Der Parteivorstand verschweigt seine eigene Feststellung, daß die vom Kreiskassierer und Kreisvorsitzenden erlassenen Bekannt­machungen, betr. Ausschluß des Vereins jeder Rechtswirksamkeit ent­behren und bis zur Stunde noch lustig fortdauern. Zu einer dahin­gehenden öffentlichen Erklärung hat sich der Parteivorstand noch nicht aufschwingen können.

Kämpfer von uns gegangen. Die Internationale ſteht trauernd an seiner Bahre."

Erklärung.

In Parteikreisen und in der bürgerlichen Presse sind aus meinen Kriegsberichten wiederholt Schlußfolgerungen gezogen worden, die ich nicht als berechtigt anerkennen kann. Zum Teil sind durch die von der Zensur für notwendig befundenen Streichungen die Berichte geändert worden; ferner hat deren Versender einige Male fachliche und sinnentstellende Aenderungen vorgenommen. Es ist daher klar, daß ich die unbegrenzte Verantwortung für die unter meinem Namen veröffentlichten Berichte nicht übernehmen kann.

Nach Zusage des Versandbureaus werden in Zukunft die Berichte so, wie sie die Militärzensur erlaubt, den Zeitungen zugehen. Das Manuskript der im Vorwärtsverlag herausgegebenen ge­sammelten Berichte einschließlich des Vorworts habe ich vor der Drucklegung nicht zu Gesicht bekommen. Andernfalls hätte ich gegen die Auswahl und Kürzung der. Berichte Einspruch erhoben. Wilhelm Düwell.

Im Laufe des vierten Quartals trat eine Besserung der Lage des Arbeitsmarktes ein. Die Zahl der arbeitslosen Mitglieder ging mehr und mehr zurück und belief sich am Jahresschluß auf 604. J der Zeit der lebhaftesten Nachfrage nach Arbeitskräften wurde der Arbeitsnachweis des Verbandes auch vom Postfuhramt und von den Verwaltungen der Güterbahnhöfe in Anspruch genommen. Auf diese Weise ist eine größere Anzahl von Verbandsmitgliedern bei der Post und Eisenbahn in Arbeit getreten, während ihnen diese Betriebe in Friedenszeit verschlossen waren.

Von den in den beiden ersten Quartalen erledigten Lohn­4. Der Parteivorstand verschweigt die ihm bekannte Tatsache, daß die Mehrheit des Kreisvorstandes mit dem Vorgehen nicht ein­bewegungen war die der Brauereiarbeiter, Bierfahrer und Mit­verstanden ist, daß diese aber systematisch vom Kreisvorsitzenden und fahrer am umfangreichsten. Für die Rollkutscher und Speditions­Kreiskassierer, die dem Landesvorstand gefügig waren, von der Mit­arbeiter, sowie für die Fensterpußer waren größere Lohnbewegungen geplant und wurden deren Tarife gekündigt. Diese Bewegungen beratung und Mitbeschlußfassung fortdauernd ausgeschlossen werden. mußten wegen des inzwischen ausgebrochenen Krieges abgebrochen 5. Der Parteivorstand verschweigt die ihm bekannte Tatsache, werden. Da die in Frage kommenden Unternehmer es ablehnten, daß alle diese Handlungen der beiden Kreisvorstandsmitglieder in diametralem Gegensatz zu den Beschlüssen der Kreisgeneralversamm- Genosse Hermann Jäckel erklärt im, Sächsischen Volks die bisherigen Tarife während des Krieges fortbestehen zu lassen, lung vom 6. Dezember 1914 stehen, er verschweigt ferner, daß alle 6latt"( 3widau) zu Heines Erwiderung: Der Rechtsanwalt Ge- arbeiten die Speditionsarbeiter und Fensterputer jett ohne Tarif. diese Vorkommnisse durch den Landesvorstand veranlaßt wurden noffe Heine erklärt: Es sei ihm, nicht bekannt", die Im Laufe der ersten Hälfte des Jahres 1914 wurden 56 Lohn­unter voller Mißachtung der auf der Landesversammlung vom Worte: Wir sind erst Deutsche , dann" Sozialisten" gesprochen zu bewegungen geführt, und zwar ohne Streit 32 Angriffsbewegungen 25. Juli 1914 auf Anregung des Parteivorstandes gefaßten Be- haben. Sein Tischnachbar im Fraktionszimmer, so sagte er mir im mit 5302 Beteiligten in 127 Betrieben, 5 Abwehrbewegungen mit Mit Streit 4 Angriffs­schlüsse. Reichstage, soll es gewesen sein. Ein Streit um die Urheberschaft 1168 Beteiligten in 324 Betrieben. Die Erklärung, daß es einmütiger Beschluß des Parteivorstandes wäre fruchtlos. Es genügt festzustellen, daß Heine zugibt, bewegungen mit 135 Beteiligten in 4 Betrieben, 15 Abwehr­sei, daß der neue Verein nicht anerkannt werden könne und daß, vielleicht gesagt" zu haben, daß die Intereffen bewegungen mit 4144 Beteiligten in 836 Betrieben. dieser Beschluß sicher vom nächsten Parteitag gutgeheißen werden Deutschlands , das heißt des deutschen Volfes, Abwehrbewegungen hatten 16 vollen, 1 teilweisen, 3 keinen Erfolg. würde, wurde auf direkte Anfrage abgegeben, ohne Bezugnahme wichtiger feien, als die Interessen der( fozialdemo- Von den Angriffsbewegungen verliefen 33 mit vollem und 3 mit auf eventuelle Anerkennung irgend einer anderen neuen Instanz. frotischen) Partei". Das Vielleicht" schwindet beim Hören teilweisem Erfolg. Bei Erscheinen des Mitteilungsblattes lag eine Mitteilung des Heinescher Reden und dem Studium seiner zahlreichen Artikel. Parteivorstandes über eine Anerkennung der provisorischen Landes- Mein proletarischer, advokatisch nicht beeinflußter Verstand deduziert: tommission noch nicht vor. Heine bekennt sich zu der in dem umstrittenen Ausruf niedergelegten Auffassung. Alle sonstigen Darlegungen meiner Erklärung sind un­berührt.

Daß der Parteivorstand im vorliegenden Falle so schnell Ge­legenheit nahm, eine Erklärung zu veröffentlichen, ist sicher erfreulich, es muß aber festgestellt werden, daß er eine solche von uns verlangte einfache Erflärung nicht abgab:

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Von den

Die Mitgliederzahl belief sich zu Anfang des Jahres auf 52 935. Sie war am Jahresschluß auf 33 175 zurückgegangen. In den Rückgang sind die 14 517 Mitglieder einbegriffen, die bis Ende Dezember zum Heere einberufen waren. Außerdem bleibt also noch ein Rückgang von 15 243 Mitgliedern, von denen 12 216 wegen rück­ständiger Beiträge gestrichen wurden. Der Jahresbericht der Be­Die Märzfeier in Wien trug diesmal düsteren Charakter. Statt zirksleitung Groß- Berlin, dem diese Angaben entnommen sind, be­des sonst alljährlich durch die ganze Stadt zum Zentralfriedhof merkt dazu unter Hinweis auf die Schwierigkeit und Erfolglosig= pilgernden Massenzuges kamen nur Abordnungen und eine Anzahl keit der Agitation in der Kriegszeit:" Wenn wir dennoch am Schluß Arbeitersänger. Nach dem Herweghschen Choral Achtzehnhundert- des Jahres auf eine Mitgliederzahl von 33 175 hinweisen können, Landesvorstandes, in der Parteigenossen als Bauernfänger usw. be- den die Stadt Wien den Märzgefallenen errichtet hat, die Gedächtnis- glieder zum Heere eingezogen wurden, die als vollständig verloren 2. auf eine Beschwerde über eine offizielle Bekanntmachung des vierzigundacht" hielt Reichsratsabgeordneter Widholz am Obelisken, so ist dies auf die wirklich intensive Tätigkeit aller Verbandsfunk­tionäre zurückzuführen. Angesichts der Tatsache, daß 14 517 Mit­zeichnet wurden; die Erklärung ist dem Genossen Müller am rede. Genoffe Stein sprach tschechisch, Genosse Terakowski polnisch. nicht gelten können, ist es auf diesem Gebiet so ziemlich gelungen, 20. Dezember 1914 persönlich aufgetragen und am 20. Januar dem Mit dem Liede der Arbeit" schloß die Feier, deren Teilnehmer ihre das Bestehende zu erhalten. Parteivorstand schriftlich eingereicht worden. Am 19. Februar ist roten Nelken auf das Grab warfen. nochmals daran erinnert worden, bis heute ist eine Antwort hierauf aber nicht erfolgt.

1. als er die Maßregelung der Redakteure durch den Landes­vorstand nicht billigte und aussprach, daß ein solches Vorgehen zu den ungeheuerlichsten Konsequenzen führen müsse;

des

Genossen,

Gewerkschaftliches.

liche Versammlung.

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Das ist schon die selbstverständliche Pflicht aber geröffentlichung Eine Betriebsbesprechung ist keine öffent- welche das Verbandsorgan Courier" ou manden in hebner ber­schließlich des Parteivorstandes, angesichts folgender württembergischen Landesvorstandes: " Die Berficherung fönnen wir auf jeden Fall abgeben, daß wir auf dem nach reiflicher Erwägung beschrittenen Wege nicht den Heinsten Schritt rückwärts, sondern stets nur vorwärts gehen werden bis zur rücksichtslosen Ausmerzung derartiger Quertreiber und Partei­( Wir bitten alle die Parteizeitungen, die die Erklärung des Barteivorstandes abgedruckt haben, auch die vorstehende zu ver­öffentlichen.) Der Vorstand des Sozialdemokratischen Vereins Stuttgart .

zerstörer!"

Die Unterstüßungseinrichtungen haben erhebliche Ausgaben verursacht, insgesamt 973 795 M. Rechnet man von dieser Summe Die 266 200 M. ab, welche für die Unterstützung von Streifenden, 3. als der Genosse Hosenthien in der Schwäbischen Tagwacht" Sozialdemokratische Obstruktion im Kanton Zürich . die 6530 M., welche an Gemaßregelte, und die 1036 M., welche für feine ehrverlegenden Beschuldigungen wiederholte, trotzdem sie auf Auf dem am letzten Sonntag in Winterthur stattgefundenen Rechtsschutz gezahlt wurden, so bleiben noch 700 035 M., welche Von dieser Summe Grund des Ergebnisses der Revision unhaltbar sind. Dabei wurde Parteitag der Sozialdemokratie des Kantons Zürich hatten die Ge- lediglich der Linderung der Not dienten. feine Hinzuziehung vom Parteivorstandsvertreter damit begründet, er müsse Gelegenheit haben, sich von der Unrichtigkeit seiner Be- nossen der Stadt Zürich beantragt, die sozialdemokratische Kantons- kommen auf die einzelnen Unterstübungszweige: 397 753 M. an rats- Fraktion zur Obstruktion zu veranlassen, da die bürgerlichen Arbeitslose, 196 320 M. an Arante, 24 889 M. an Notleidende, hauptungen zu überzeugen. Der Parteivorstand weigerte sich sogar, Parteien auch den in der Schweiz eingeführten sogenannten Burg - 29 145 M. als Beerdigungsbeihilfe und 51 926 M. an die Familien die Revision ohne Hosenthien, den die Angelegenheit gar nichts an- frieden" dazu mißbrauchen, jeden sozialdemokratischen Fortschritt zu von Kriegsteilnehmern. Außer diesen Unterstützungen durch die ging, überhaupt vorzunehmen. verhindern. Der Antrag wurde zwar abgelehnt, aber die darüber Verbandskasse sind aus dem erwähnten Notstandsfonds 26 642 M. 4. als trotz des Abmahnens des Parteivorstandes die Gründung geführte fünfstündige Debatte wird für die Gegner wie für die eigene zum größten Teil an die Familien der im Heere stehenden, zum einer Sonderorganisation durch den Landesvorstand vor sich ging. kleinen Teil an ausgesteuerte Mitglieder verabfolgt worden. Der Jahresbericht wurde der am Mittwoch abgehaltenen Mit dem Parteivorstand sind wir einig darin, daß auch wir Partei nicht ganz ohne Wirkung bleiben. alles tun werden, um die Zerreißung der württembergischen Landes­Generalversammlung vorgelegt, die ihr Einverständnis mit der organisation zu verhindern, auch wir erwarten, darin die Unter­Tätigkeit der Bezirksleitung dadurch bekundete, daß sie deren Mit­stigung aller Genossen, einschließlich des Parteivorstandes, zu finden, glieder mit einer Ausnahme, wo sich eine Neuwahl notwendig die sich ein parteigenössisches Empfinden bewahrt haben. machte in ihren Aemtern wieder einstimmig bestätigte. Schließlich tam es noch zu einer Diskussion über die Haltung, zu mit dem Kriege zusammenhängenden Erscheinungen einnimmt. wies auf den bedeutenden Auslandshandel Deutschlands und Die Arbeiter der Ardeltwerke in Eberswalde hatten des meinte, die Transportarbeiter hätten das größte Interesse daran, öfteren unter sich gesammelt und das Geld der Ortsverwal- daß die Handelsbeziehungen zum Auslande nach dem Kriege tung des Metallarbeiterverbandes zur Unterſtüßung für not- wieder ihren Fortgang nehmen. Die Wiederanknüpfung dieser Beziehungen, ebenso das notwendige Wiederaufleben der Verbin­leidende Kriegerfrauen aus dem Kreise ihrer eingezogenen dung mit den Arbeitern des Auslandes werde durch solche Artikel, Kollegen überwiesen. Das war der Firma unbequem; sie ber- wie sie der Courier" veröffentlichte, erschwert, wenn nicht gar trat den Arbeitern gegenüber den Standpunkt, daß das im verhindert. Es müsse der Redaktion des Verbandsorgans klar ge­Betriebe verdiente Geld für Sammlungen der Firma zum macht werden, daß es ihre Aufgabe sei, auf die Wiederherstellung Zwecke der Unterstützung der Frauen der aus dem Betriebe der internationalen Beziehungen nach dem Kriege Rücksicht zu eingezogenen Arbeiter Verwendung finden müsse. Die nehmen. Hierzu schreibt man uns aus dem Bureau des Partei Firmenleitung ernannte einen Arbeiterausschuß, der diese vorstandes: Sammlungen in die Wege leiten sollte. Darin erblickte ein Der Parteivorstand hat mit seiner Erklärung vom 13. März Teil der Arbeiter eine Verfügung über ihr verdientes Geld, lediglich den Zweck verfolgt, zu verhindern, daß die im Mitteilungs- wie sie nicht angebracht sei. Daher der Wunsch nach einer Die in der Küchenmöbelbranche des Maler und blatt des alten sozialdemokratischen Vereins Stuttgart wieder­gegebenen Aeußerungen seiner Mitglieder Braun und Müller durch Aussprache. Als die Arbeiter Sonntags nach dem Versamm- 2adiererverbandes organisierten Mitglieder desselben hatten sich in unvollständige Wiedergabe zur Irreführung zur Frreführung württembergischer lungslokal kamen, war Polizei da. Der Polizist erklärte, daß einer Versammlung zusammengefunden, um sich über Maßnahmen Parteigenossen weiter benutzt werden konnten. Der Parteivorstand er beauftragt sei, die öffentliche politische" Versammlung zu verständigen, die sich jetzt als notwendig herausgestellt haben. hatte nicht die Absicht, in seiner Erklärung alle Differenzpunkte an zu überwachen. Die Arbeiter machten ihn darauf aufmerksam, Durch die Ungunst der Verhältnisse waren in den ersten Kriegs­einanderzureihen, die in dem Streit zwischen dem alten Ortsverein daß es sich hier um eine reine Betriebsbesprechung handle. monaten viele Branchenzugehörige gezwungen, in anderen Berufen Unterkommen zu finden. Jetzt ist eine größere Nachfrage nach diesen und dem Kreisvorstand und dem Landesvorstand vorhanden sind. Im weiteren Verlauf der angebahnten Einigungsverhandlungen Arbeitskräften eingetreten, so daß mitunter der Nachweis nicht die verlangten Fertigmacher und Streicher vermitteln kann. Es werden werden diese Dinge zum Teil noch zu erörtern sein. Eine Zeitungs­deshalb neue Arbeitskräfte eingestellt. Diesen Umstand scheinen sich polemik über diese Differenzpunkte ist zurzeit völlig zwecklos. verschiedene Unternehmer zunuze machen zu wollen, um die Löhne Im übrigen wird es das Bemühen des Parteivorstandes sein, herabzusetzen. Die Versammelten befundeten nachdrücklichst ihre den Stuttgarter Streit zu lokalisieren und mit allen Mitteln zu verhindern, daß der Streit auf andere Ortsvereine übergreift und Entschlossenheit, unbedingt an den vereinbarten Lohnsätzen festzu­zu einer Zerreißung der württembergischen Landesorganisation führt. halten. Ebenso entschieden wendeten sie sich gegen jeden etwaigen Verfuch, die mit der Organisation vereinbarte Arbeitszeitverkürzung durch Ueberstundenarbeit illusorisch zu machen.

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Zu Vahlteichs Tod.

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Die New Yorker Volkszeitung" schreibt zu Vahlteichs Tod: Vahlteich war als Schuhmacherlehrling mit den Schriften Weitlings in Berührung gekommen, die so starken Eindruck auf ihn machten, daß er Zeit seines Lebens unter ihrem Einfluß geblieben iſt. Die Lehre:: Lassalles nahm er kritisch entgegen; zum Marristen hat er sich kaum je ganz durchgearbeitet. Aber die Lehren des Sozialismus haben in ihm einen derart treuen Apostel ge= funden, daß er, der von den Lebenden am längsten in der Bewegung stand, ihr auch bis zu seinem Ende treu blieb, als unter den Zeit­ereignissen so viele wankend wurden....

In New York angelangt, griff Bahlteich wieder zu seinem Schuhmachergewerbe, das er bald mit der Photographie vertauschte. Nach einiger Zeit siedelte er nach Chicago über, wo er jahrelang ein Photographenatelier betrieb. Im Jahre 1901 wurde er, nach dem Tode von Julius Grunzig, an die Redaktion der Bolkszeitung" be­rufen, deren Stabe er dann sieben Jahre angehörte. Strankheits­halber mußte Vahlteich dann im Jahre 1908 seine Arbeit an unserm Blatte aufgeben und er begab sich zurück nach Chicago , wo er im

Nichtsdestoweniger erklärte er, da zu bleiben.

Das Eingreifen war, wie uns berichtet wird, dadurch entstanden, daß einer der Inhaber der Firma einen der Be­nachrichtigungszettel gefunden und die Polizei davon ver­ständigt hatte, daß die Arbeiter seines Betriebes eine Ver­ſammlung abhalten werden. Die Arbeiter zogen es nun vor, die Versammlung in dem Lokal nicht abzuhalten, weil sie der Meinung waren, daß die Polizei zur Ueberwachung von Werkstattbesprechungen kein Recht habe. Sie legten durch die Verwaltung ihrer Organisation auch Beschwerde bei dem Bürgermeister von Eberswalde , dem Polizeichef, ein. Diese Beschwerde hatte Erfolg. Es wurde dem Organisationsleiter mitgeteilt:

" Auf Ihre protokollarische Beschwerde vom 2. d. M. be­treffend polizeiliche Ueberwachung einer nicht öffentlichen Ver­sammlung der Arbeiter der Ardeltwerke erwidere ich Ihnen, daß ich Ihrer Auffassung beitrete, daß die Versammlung einer poli­zeilichen leberwachung nicht unterlag.

Sicherung der Tarifverhältnisse in der Küchenmöbelbranche.

Achtung, Schuhmacher! Der Verein Berliner Maßschuhmacher­meister teilte uns gestern mit, daß der zehnprozentige Kriegszuschlag bewilligt ist. Die Auszahlung erfolgt ab Montag, den 15. März 1915. Wir ersuchen dieses zu beachten. Zentralverband der Schuhmacher. Ortsverwaltung Berlin .

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Deutsches Reich . Arbeitsvermittelung im Kriege.

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Die Erekutivbeamten sind entsprechend belehrt worden. Der Zentralarbeitsnachweis für den Regierungsbezirk Empfehlen würde es sich, in Zukunft auf den Einladungs­wohl einer der bedeutendsten hat während der schreiben das Thema anzugeben, so daß hieraus ersehen werden Dresden kann, ob es sich um eine politische Versammlung handelt." Ariegszeit eine intensive Tätigkeit weit über seinen Bezirk hinaus Das geht aus dem eben erschienenen Geschäftsbericht Eine Versammlung, die nur für die Arbeiter eines Be- entwickelt. deutlich hervor. Dieser Zentralarbeitsnachweis besteht jetzt 5% triebes stattfindet, ist natürlich niemals eine öffentliche. Emp- für das Jahr 1914, der höchst interessantes Material enthält, sehr Jahre. Er wurde im Anfang lebhaft von Unternehmerseite be­fehlen würde es sich aber vielleicht, wenn die Polizei auf solche Denunziationen nicht sofort reagiert. Damit wäre wenigstens fämpft, heftig umstritten wurde sein Wert besonders im Dresdener Diese Widerstände sind jetzt in der den Erekutivbeamten ihre freie Zeit nicht geschmälert. Diese Stadtverordnetenkollegium. Gegenwärtig sind außer der Stadt ſind zur Jetzeit häufig genug überlastet und werden den Hauptsache überwunden. freien Sonntagnachmittag sicherlich lieber im Kreise ihrer Fa- Dresden 24 Gemeinden korporative Mitglieder, ebenso die Handels­milie verleben, als in einer Versammlung von Arbeitern, die kammer. Die Staatsbehörden haben das Institut von Anfang an In der Kriegszeit hat er sich besonders be= diese auch nur sehr gegen den eigenen Willen abzuhalten ge- zu fördern versucht. währt. Die Zahl der vermittelten Stellen stieg von 33 380( 1913) nötigt waren. auf 48 266. Davon entfallen allein 30 043 oder 62,3 Prog. aut f die Kriegsmonate August bis Dezember! Diese Monate werden stark becinflußt durch die Vermittelung einer großen Zahl Mit Julius Vahlteich ist ein treuer Kämpfer für die Sache des Die Transportarbeiter Berlins im Jahre 1914. von Heeresarbeitern. Von Dresden aus sind nicht weniger als Proletariats zur Ruhe gegangen. Er selbst, der in seinen letzten Die ungeheure Steigerung der Arbeitslosigkeit, die beim Aus- 40 derartige Arbeitertransporte. vermittelt Tagen nicht mehr, wie er es wohl gewünscht hätte, für die große Sache, der er sein Lebenswerk gewidmet hatte, arbeiten konnte, bruch des Krieges eintrat, hat auch das Transportgewerbe in den; insgesamt 17 350 Arbeiter aus allen Teilen Sachsens. hatte sehr gewünscht, daß er schon früher vom Schauplatz hätte ab- starkem Maße betroffen. Pferde und Kraftfahrzeuge wurden für Die Dresdener Zentrale stand von Kriegsausbruch an gebraucht, auch mußte der Automobil- fortwährender Verbindung mit der Reichszentrale der Arbeitsnach­treten können. Und besonders, als mit dem Ausbruch des Krieges betrieb werden. eingestellt die Infolgedessen stieg Zahl weise und mit vielen lokalen Nachweisen des Reiches. Alle diese alles zusammenzubrechen schien, was er hatte aufbauen helfen; als der Arbeitslosen im Augugst von 1613 auf 5175. Bis zum Vermittelungen wurden telegraphisch erledigt, in Dresden wurden die Genossen und die Bewegung in Europa so manche Enttäuschung 1. Oktober waren 11 345 Mitglieder zum Heere eingezogen. Unter die Arbeiter sofort durch Anschläge von der gemeldeten Arbeits­brachten, da schrieb er, er bedaure, daß er das noch habe diesen Umständen gingen die Einnahmen an Beiträgen bedeutend gelegenheit in Kenntnis gesetzt, so daß dic Zusammenstellung eines

Hause seines Sohnes der verdienten Ruhe pflegen konnte. Aber nicht für lange. Bald stellten ihn die Chicagoer Genossen wieder an die Spige der dortigen Arbeiterzeitung", an der er mit Unterbrechungen dann noch jahrelang tätig gewesen ist.

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Berlin und Umgegend.

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