Nr. 78. 32. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts“ Berliner Volksblatt.
An den Gräbern der Märzgefallenen.
In diesen Märztagen, wo alle Welt das Nahen des Frühlings crivartet, ist uns der Winter noch einmal mit Schnee und Frost gekommen. Ueber die stille Grabstätte im Friedrichshain hatte der rauhe Geselle eine leichte Schneedede gebreitet. Der Ruheplatz der Märzkämpfer sah deshalb in den Morgenstunden des Gedenktages recht winterlich ans. Nur ein paar magere Hyazinthen TreibHausgewächse, die man als recht fragwürdigen Ersatz der noch nicht erfüllten Verheißungen des Frühlings aufgestellt hatte reckten ihre blaßgelben Blütenhäupter in die eisige Morgenluft. Noch hält der Winter mit rauher Faust das, was werden will, zurück. Doch unter der noch hart gefrorenen Erdkruste regt sich das neue Leben mit Macht. Nicht lange mehr, und es wird, was unsichtbar sproßt und keimt, die graue Scholle sprengen und sieghaft im Sonnenlicht wachsen, gleich dem Freiheitsideal, dessen Verwirklichung die Zeitumstände wohl hemmen, aber nicht hindern können.
Die Umstände der gegenwärtigen Zeit haben für diesmal ein starkes Abflauen der Anteilnahme am Märzgedenktag mit sich gebracht. Während sonst vom frühen Vormittag bis zum Abend ein ununterbrochener Menschenstrom ab- und zuflutete, hätte man
diesmal die Besucher zählen können. In den Mittagsstunden war der Besuch etwas zahlreicher, jedoch nicht so, daß sich die Polizei veranlaßt ſah, regelnd einzugreifen. Man konnte zu jeder Zeit, ohne warten zu müssen, aus- und eingehen. Auch das sonst übliche starke Bolizeiaufgebot war diesmal ausgeblieben. Nur einzelne Beamte waren zur Stelle.
Garde- Husaren- Reg.; Kürassiere Nr. 6, 7; Dragoner Nr. 1,
Freitag, 19. März 1915.
Die Sicherheit der Berliner Wohnungen. 15, 17, 24; Grenadiere zu Pferde Nr. 3; Husaren Nr. 11; Ulanen Schon in Friedenszeiten glichen die Großstadtwohnungen wohl Nr. 6, 9; Jäger zu Pferde Nr. 12; Reiter- Reg. Cleinow; 2. Ersatz- verwahrten Festungen, in die der Fremde nur nach längerem ParlaEskadron des 20. Armeekorps; 3. Landwehr- Eskadron des 1. Armentieren gelangen konnte. Nun, da die Männer und Söhne meekorps; 1. Landsturm- Eskadron des 14. Armeekorps.
3. Garde- Feldart.- Reg.; 1. und 3. Garde- Res.- Feldart.- Reg.; größtenteils im Felde stehen, sichern sich die Frauen noch mehr Feldart.- Regimenter Nr. 8, 16, 19, 25, 33, 38, 46, 54, 56, 72; Res. vor unliebsamen Ueberraschungen. Mit Recht: die Großstadt bietet so manchem Unterschlupf, des sich in kleineren und kleinen Orten Feldart.- Regimenter Nr. 16, 21, 22, 44, 49. Fuzart.- Regimenter Nr. 7, 8, 18; Res.- Fußart.- Regimenter kaum längere Zeit halten könnte. Tagtäglich meldet der Polizei
Nr. 2, 13, 14.
Ref.- Eisenbahn- Baukomp. Nr. 23.
Sanitäts- Komp. Nr. 1 des 1. und Nr. 3 des 21. Armeekorps; Res.- Sanitäts- Komp. Nr. 12 des 7. Reservekorps; Ref.- Feldlazarett Nr. 28; Festungs- Hauptlazarett Königsberg i. Pr. Garde- Train- Abt.; Leichte Proviant- Kolonne Nr. 1 des Gardeforps; Fuhrpark- Kolonne Nr. 6 des Garde- Reservekorps; FuhrparkKolonne Nr. 2 des 7. Armeekorps.
bericht Wohnungseinbrüche, Schlafstellendiebstähle und Schwindes leien jeglicher Art, so daß man es niemand verargen kann, wenn er sich so gut wie möglich schützt.
Pionier- Regimenter Nr. 23, 29, 30, 31; Pionier- Bataillone: II. Nr. 6, I. Nr. 7, II. Nr. 15, II. Nr. 17, II. Nr. 26; Res.- PionierBataillone: Nr. 33, 39; Pionier- Ersatz- Bat. Nr. 5; 49., 52. und Die Vorsichtsmaßregeln, die in den Großstadtwohnungen ge78. Ref.- Pionier- Komp.; 1. Landsturm- Pionier- Komp. des 7. und 1. und 2. Landsturm- Pionier- Komp. des 11. Armeekorps; Land- troffen werden, mögen den neu vom Lande Zuziehenden manchmal Sturm- Pionier- Komp. des 15. Armeekorps; Schwere Minenwerfer- etivas übertrieben vorkommen. Ist doch auf dem Lande die SorgAbteilung Nr. 5. losigkeit in dieser Hinsicht oft verblüffend groß. In vielen Dörfern verschließen die Bauern heute noch nicht die Tür, wenn sie schlafen gehen, und mehr als ein Handwerksbursche ist frühmorgens, venn er mit Fechten oder„ Dalfen" beginnen wollte, in die Schlafstube geraten, wo die Besizersleute noch im Bett lagen. Selbst am Tage, wenn abgeschlossen wird, legt man den Schlüffel über der Tür auf einen Balken mas das ganze Dorf kennt dieses Versteck. Auch in kleinen Städten kennt man teine allzu große Furcht. Es wohnen da meist mehrere Parteien auf einem Flur und einen abgeschlossenen Vorraum trifft man selten an. selbst. Hier kennt man sich gegenseitig wenig oder gar nicht im Sause und es tommen auch so viel ungebetene Gäſte, daß es ratsam ist, die Vertrauensseligkeit beiseite zu lassen. Schon mancher armen Frau, die„ einen Sprung" zur Nachbarin machte und die Tür nur anlehnte, hat dieser Leichtsinn das Leben gekostet. In der Kriminalgeschichte Berlins sind solche Fälle bekannt, wo sich mittlerweile in die offene Wohnung ein Verbrecher schlich und die zurückVerlassen der Wohnung! kehrende Frau überfiel. Darum Türe zu, auch beim kürzesten
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Die bayerische Verlustliste Nr. 163 bringt Verluste der Inf.- Reg. Nr. 4, 10, 11, 12, 15, 17, 19, 20; Festungs- Maschinen 7, 10, 11, 12, 15, 20, 23; Landwehr- Juf- Reg. Nr. 3, 6, 8, 10, 12; gewehr- Komp. Germersheim ; Res.- Inf.- Regimenter Nr. 2, 4, 6, Brigade- Ersatz- Bat. Nr. 9; Landsturm- Inf.- Bataillone Augs burg III , Kempten , Kizingen, Landau , München I, Wafferburg, Würzburg ; Ref.- Kav.- Reg. Nr. 5; 2. Landwehr- Eskadron; 8. Feldart.- Reg.; Ref.- Feldart.- Reg. Nr. 9; 2. Fußart.- Reg.; LandwehrWer in früheren Jahren mit einem rotbefchleiften Kranze nach uzart.- Bat. Nr. 1, 3; 1. Pionier- Bat.; Ref.- Train- Abt. Nr. 1, 5; dem Friedrichshain pilgerte, der war, selbst wenn er die Widmungs- Magazin- Fuhrpark- Kolonne Nr. 9. worte noch so vorsichtig ausgewählt hatte, nie ſicher, ob er unbe- Lufte der Brigade - Eriaz- Bataillone Nr. 51, 54; Res.- Inf.- Reg. Die württembergische Verlustliste Nr. 139 enthält VerHelligt die polizeiliche Zenfur passieren würde. Jezt ist Nr. 121; Inf.- Regimenter Nr. 124, 125, 126, 180; Ref.- Inf.- Reg. Die Zenfur zurückhaltender geworden. Nur zwei Kranzschleifen Nr. 246; Dragoner- Reg. Nr. 25; I. Erfah- Abt. Felbart.- Reg. Nr. 13; hat sie konfisziert. Ob deren Inschriften irgendwie aufreizend ge- Feldart.- Reg. Nr. 49; Res-- Feldart.- Reg. Nr. 54; I. Ersatz- Abt. wesen sein mögen, wissen wir nicht. Aber an den Kränzen, die an- Feldart.- Reg. Nr. 65. standslos durchgelassen wurden, lasen wir manche bekannte Dichterworte, die in früheren Jahren regelmäßig der Schere des Zensors zum Opfer fielen. Hoffen wir, daß die Einsicht für alle Zeit und für alle Fälle vorhält.
Die Zahl der Kranzspenden blieb hinter denen der Vorjahre weit zurück. Während sonst Hunderte von Kränzen die Sträucher und den Rasen der Grabstätte deckten, wurde am gestrigen Gedenktage nicht ein halbes Hundert Kränze niedergelegt. Die bürgerlichdemokratischen Vereine, die seit einigen Jahren stets eine größere Anzahl schwarz- rot- gelb beschleifter Kränze in demonstrativem Aufzuge brachten, waren diesmal ganz ausgeblieben. Nur der Berliner Arbeiterverein ist als einzige demokratische Organisation der alten Tradition treugeblieben. Auch die Anarchisten waren nur durch einen Kranz mit schwarzer Schleife vertreten. So leuchtete also, von diesen beiden Ausnahmen abgesehen, nur das zukunftsfreudige Not auf dem Begräbnisplay. Die meisten Kränze stammten von Arbeitern großer Betriebe. Auch einige kleinere Gewerkschaftsgruppen hatten Stranzspenden gesandt. Von sozialdemokratischer Seite wurden vier durch Größe und Schönheit besonders auffallende Kränze niedergelegt: Die sozialdemokratische Fraktion des preußischen Abgeordnetenhauses widmete ihren Kranz den „ den Die Redaktion des Vorwärts" legte einen Kranz nieder mit der Widmung:
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Der Regen goß, der Sturm schrie auf, Blut floß um Kreuz und Hügel,
Und ruhig von des Kranzes Schlauf Ein Vogel stieg zum Himmel auf Mit blutigrotem Flügel.
Die Juschrift des Kranzes der Sozialdemokratie der Provinz Brandenburg deutet auf die Kriegsfurie hin: Blutfackeln zischen ins Dach der Welt, Der Länder Feuerglocken Heulen, Die Zeiger zittern, auf Zwölf gestellt, Schwertstarr in Flammensäulen.
Der
Verband sozialdemokratischer Wahl= vereine von Berlin und Umgegend hatte der Bedeutung des Gedenktages und unserer Zukunftshoffnung Ausdruck gegeben
durch die Verse:
Daß Freiheit werde, Glück und Recht, Sanft ihr in Blut zur Erde,
Tren bis zum Tod, ein Troßgeschlecht,
Daß endlich Frieden werde.
Wir schlagen weiter diese Schlacht
Trozz Wunden und Verderben,
Und glauben, unsre Friedensmacht Schlägt uns fein Tod in Scherben.
Aehnliche Gedanken und Empfindungen tlingen auch aus den Zuſchriften anderer Kränze. Sie alle geben der frohen Zuversicht Ausdruck, daß das trene Festhalten an den großen Idealen der Menschheit die Voraussetzung für die endliche Erringung einer besseren
Zukunft des Menschengeschlechts ist.
Verlustlisten.
Die Verlustliste Nr. 177 der preußischen Armce enthält Verluste folgender Truppen: Etappen- Inspektion 2.
Aus Groß- Berlin. März.
In der Großstadt verbieten sich derartige Gepflogenhetten von
Trotz aller Vorsicht und bei allem Mißtrauen gelingt es doch manchem Gauner, in die Wohnung zu gelangen. Unter den vielfeitigsten Vorwänden versuchen sie Einlaß zu gewinnen. Oft ziehen sie irgendeine Uniform an oder begnügen sich mit einer Müße oder einer Aftenmappe, ein Trick, der meist Erfolg hat. Jene berüchtigte Sorte von Hausierern und Agenten, die, wenn die Tür etwas geöffnet wurde, den Fuß in die Oeffnung klemmen, um sich den Eingang zu erzwingen, sind heute kaum noch vorzus treffen. Die heute auf Nähmachinen uw. reisen, sind meist rechtund schaffene Leute, die sich ihr Brot sehr mühselig verdienen manchmal auch nicht verdienen. Schlimm sind aber jene Quackjalber, Wahrsagerinnen und Händler mit greulicher Schundliteratur, schlechten Gemälden, Vergrößerungen von Photographien, denen man am besten nicht öffnet oder die Tür vor der Nase zuschlägt.
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Der Nachwinter, den uns die erste Hälfte des März bescherte, machte vorzeitigen Frühlingsträumen ein fröstelndes Ende. Noch einmal mußten die sprossenden Saaten sich unter die kalte, weiße Decke ducken, die ihnen im März nicht mehr willkommen ist, noch einmal spannte eine Eisdecke sich über Es ist zweifellos gut, wenn alleinstehende Frauen die größte die Gewässer, und Tier und Mensch und Pflanze ergaben sich vorsicht walten lassen und sich jeden, der ihre Wohnung betreben widerwillig dem winterlichen Regiment. Es hat die Mitte will, recht genau ansehen. Dazu dienen ja ohnedies schon die des Monats nicht erreicht und fast über Nacht verschwand der Spione", die Gudlöcher, die in Berlin fast an jeder Tür zu finden Schnee, zog der Frühling ein. Denn um einen bloßen Vor- find, meist sind auch sie noch mit einer Pappscheibe versehen, in frühling fann es sich jetzt, wenige Tage vor der Tag- und der sich ein noch kleineres Loch befindet, das aber genügt, um einen Nachtgleiche, nicht mehr handeln. So weit sich bis jetzt er- Außenstehenden mit kritischem Blick umfassen zu können, ohne fennen läßt, hat der Nachwinter auch keinen nennenswerten selbst bemerkt zu werden. Ats weiterer Schutz kommt noch die Schaden an dem angerichtet, was uns jetzt das Wertvollste ist, e Sicherheitskette in Betracht, die wohl an keiner Berliner Wohan der Vegetation. In den Anlagen sieht man zollange Trieb- mungstür fehlt. Ihr Wert ist aber nur ein bedingter. Die Zange spißen an manchen Sträuchern, die nicht gelitten haben, und eines Einbrechers schneidet sie glatt durch, als wäre es Zwirn. es ist anzunehmen, daß es den Saaten nicht schlechter ge- Immerhin: besser als gar he ist sie doch. Es gibt jedoch zivei gangen ist. Schußmittel, die den Einbrechern am meisten zu schaffen machen. Wohin man seine Schritte jetzt auch im Freien Ienfe, Das erste ist ein Hund, und zwar am besten ein kleiner, scharfer, überall wittert man Frühlingsluft. Wir wanderten von Pots- der unaufhörlich lärmt, unter Betten, Sofas usw. kriecht und den dam am Havelufer entlang nach Templin . Der wuchtige Bau Eindringling andauernd beunruhigt, wenn der Spitzbube es überder Luftschiff- Halle am jenseitigen Ufer stört den Reiz der Haupt wagt, die Wohnung zu betreten. In der Regel tun sie.cs. Havelseen so gut wie gar nicht, mag ihn in diesen Beiten nicht. Das zweite Mittel ist ein einfacher Niegel an der Innenselbst erhöhen. Nur am Rande ziehen noch breite Eisstreifen seite der Tür. Hiergegen ist der Einbrecher machtlos, er müßte am Ufer entlang. Strähen watscheln darauf am Wasser ent- denn schon die Füllung herausschneiden und das überlegt er sich lang, angeeifert von den Möven. Von deren Fischmahlzeiten doch recht gründlich, da er ja dann bestimmt weiß, daß jemand, fällt wohl manchmal etwas ab, was den Krähen gerade recht in der Wohnung ist. Im übrigen empfiehlt es sich, seine Wohnung ist. Ein Schwanenpaar segelt geruhsam am Ufer dahin. Die gegen Einbruch und Diebstahl zu versichern, die kleine Summe, die offene Wasserfläche aber ist stellenweise mit dunklen Punkten es kostet, wird aufgewogen durch die Beruhigung, die eine solche wie besät. Die nächsten von ihnen sind leicht als Wasserhühner Versicherung mit sich bringt. erkennbar; unaufhörlich dringen ihre gludsenden Rufe in unser Ohr. Weiter entfernt vom Ufer halten sich die wilden Enten, die, wenn sie über das Wasser fliegen, mit dem geradlinig vorgestreckten Kopf und Hals und dem raschen Flügel- gerügt worden, daß nach Ausbruch des Krieges der Berliner Stadtschlag, ein bekanntes, eigenartiges Flugbild liefern. Nimmt man einen Feldstecher zu Hilfe, so unterscheidet man in dem medizinalrat seinen Posten im Stiche ließ, obwohl er vom Magistrat Gewimmel von Seevögeln auch noch Haubensteißfüße und bis- reklamiert worden und dieser Reklamation von den Militärbehörden veilen Sägetaucher. Vom hohen Waldrand zur Linken flin- stattgegeben war. Auch in der medizinischen Presse wird die Ane gen wieder andere Laute in das Naturfonzert hinein. Der gelegenheit besprochen. Die Deutsche medizinische Wochenschrift Specht läßt fortwährend in furzen Abständen seinen lauten, äußert sich darüber folgendermaßen: gelächterartigen Ruf erschallen und dazwischen tönt unablässig das hohe Stimmchen der Meisen. Wo aber die Havel Uferland freiläßt, da legen lange Reihen frisch aufgeworfener Erdhügelchen Zeugnis ab von der eifrigen Tätigkeit des schweigsamen Vierfüßlers im schwarzen Samtpelz, der hier das Nahrungsproblem von unten her in ähnlicher Weise zu lösen sucht, wie von oben her die ebenfalls rabenschwarzen Saatfrähen, die hier mit den langen Schnäbeln im Erdreich stochern, mit einer ruhigen Würde, die nur gelegentlich durch das Aufeinanderplazen zweier futterneidischen Geister gestört wird.
Der ganze Reiz, den Wald und See auf den empfänglichen Beobachter auszuüben vermögen, er ist am stärksten nach der winterlichen Ruhepause. Niemand, der es vermag, lasse ihn sich entgehen!
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,, Nicht zum wenigsten in der Aerzteschaft Berlins hat es großes Befremden erregt, daß Stadtmedizinalrat Weber dauernd im Felde steht und als Chefarzt eines Etappenlazaretts Heeresdienst leistet. Es war wenig verständlich, daß die Berliner Stadtverwaltung in dieser Zeit, wo das Gesundheitswesen der Reichshauptstadt bea sondere Fürsorge erfordert, auf den Leiter dieses wichtigen Ressorts verzichtet haben sollte. Die Verhandlungen der Stadtverordnetenversammlung am 11. haben überraschenderweise zur Kenntnis gebracht, daß Geheimrat Weber gegen den Wunsch der Kommunalbehörden seinem Amte fernbleibt; deshalb wurde an seinem Verhalten eine scharfe Kritik geübt. Mit Spannung erwarten wir von dem so hart angegriffenen Stadtmedizinalrat die Gründe, mit denen er sein Verhalten zu rechtfertigen sich bemühen wird." Mehr wie je benötigt in jeziger Zeit das Gesundheitswesen Berlins die ganze Kraft eines Mannes auf diesem Gebiete.
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Der sozialdemokrate Stadtrat im Berliner
Magistrat.
Stab der 49. Res.- Division und der 40. Inf.- Brigade; 1., 3. und 5. Garde- Reg.; 2. Garde- Ref. und 2. Garde- Ersatz- Reg.; Garde- Grenadier- Regimenter Alexander und Elisabeth; GardeGestern hat die Stadtverordnetenversammlung unseren Füsilier- Reg.; Garde- Schüßen- und Garde- Res.- Schüßen- Bat.; Lehr- Juf.- Reg.; Grenadier - bzw. Jufanterie- bzw. Füfilter- Regi- wurde den Stadtverordneten gestern in den vom Aus- Genossen den Stadtverordneten Johann Saffenbach mit menter N. 4, 8, 9, 21, 24, 28, 30, 36, 37, 43, 53, 56, 60, 62, 64, 67, schuß bisher durchberatenen Teilen zur zweiten ejung 86 Stimmen zum unbesoldeten Stadtrat gewählt. Die sozial68, 69, 72, 73, 74, 75, 81, 82, 83, 85, 86, 91, 92, 94, 97, 98, 99, 109, vorgelegt. Der Ausschuß hatte mit diesem Kriegsetat rasche demokratische Fraktion hat zu wiederholten Malen Mitglieder 110, 111, 112, 114, 117, 129, 130, 132, 135, 136, 138, 141, 143, 150, Arbeit gemacht, und rasche Arbeit machte mit ihm jetzt auch aus ihren Reihen als Kandidaten zum unbesoldeten Stadt151, 158, 159, 161, 164, 165, 167, 169, 171, 173, 175, 176; Res. Inf. das Plenum. Einer so flotten" Etatsberatung, wie die dies- ratsposten aufgestellt, wiederholt kandidierte Genosse Dr. Arons Regimenter Nr. 5, 7, 12, 15, 17, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 27, 32, 37, Immer aber erhielt der sozialdemo38, 40, 46, 49, 51, 53, 59, 65, 68, 71, 75, 80, 81, 87, 88, 93, 98, 99, lährige es ist, wissen die bekannten ältesten Leute" sich nicht für diesen Posten. 130, 205, 208, 212, 219, 220, 221, 223, 224, 225, 227, 230, 250, 251; 3u erinnern. Gestern ergriffen fast nur die Ausschußbericht- tratische Kandidat nur die Stimmen seiner engeren Freunde. Mitglieder der bürgerlichen Mehrheit meinten Erjab- Inf.- Regimenter Keller, Königsberg I und Nr. 29; Ref.- Er- erstatter das Wort, um überall unveränderte Annahme Die faz- Reg. Nr. 4; Landwehr- Inf.- Regimenter Nr. 2, 3, 4, 5, 7, 8, 9, zu empfehlen, und nahezu alles wurde dann ohne Debatte immer, ein sozialdemokratischer Stadtrat würde nicht bes 13, 18, 19, 21, 22, 23, 40, 46, 51, 60, 71, 75, 76, 81, 99, 109, 110; erledigt. Was über diesen fargen Etat zu sagen ist, hat die stätigt werden und deshalb könne man einem solchen KandiFeld- Bat. Schwarz( Detachement Plantier, Korps Thorn); Land- sozialdemokratische Fraktion durch ihren Redner in der ersten daten die Stimme nicht geben, auch wenn er noch so geeignet sci. wehr- Inf.- Bat. Altenburg ; Brig.- Ersatz- Bataillone Nr. 5, 8, 25, 83; Lesung gesagt. Aenderungen in der zweiten Lesung zu bean- Wir wollen im Augenblick nicht näher darauf eingehen, ob Garde- Landsturm- Bat. Wünsdorf ; Landsturm- Bat. 1 Güstrin, tragen, wäre ja in Anbetracht der Zeitumstände völlig aus- man deshalb zurückschrecken soll vor Willenskundgebungen, Samter; Jäger- Bataillone Nr. 5, 6, 9, 11, 14; Res.- Jäger- Bataillone Nr. 3, 5, 7, 10; 1. und 2. Ersatz- Maschinengewehr- Komp. des fichtslos gewesen. Einen kurzen Aufenthalt in der Beratung die man für richtig hält. Tatsache ist, daß der Krieg diese 16. Armeekorps; Festungs- Maschinengewehr- Abt. Nr. 8a; Res. gab es nur bei dem Etat der städtischen Straßenbahnen, über Auffassung erschüttert hat. Der Umstand, daß in verschiedenen Festungs- Maschinengewehr- Abt. Nr. 7; Festungs- Maschinengewehr- deren Verkehrstalamität der Stadtrat Preuß ein paar ent- Fällensozialdemokratische Stadträte gewählt worden sind und auch Komp. Nr. 3. schuldigende Worte sagte. die Bestätigung erhalten haben, hat nunmehr auch in Berlin