Einzelbild herunterladen
 

Deutlichkeit die Tatsache, daß er es als Sie bringendste Auf­gabe hinstellte, den Glauben unserer Gegner an die Besiegbarkeit Deutschlands   zu zerstören.... Sturz, Herr Scheidemann   sprach patriotisch und dazu mit einer Wärme des Tones, daß man merkte, Herz und Verstand hatten an seinen

Worten gleichen Anteil.

Mit gutem Gewissen konnten daher die anderen Parteien seine Rede ohne Antwort in das Land gehen lassen."

Die Berliner Neuesten Nachrichten": " Die Sozialdemokratie hielt es wohl für angebracht, nach den Ichten recht anfechtbaren parlamentarischen Leistungen der Lieb­fnecht, Haase usw. aus den bunten Bildern ihres politischen Karten­spiels jetzt wieder einmal einen vaterlandsbekennerischen Trumpf hinzulegen. Denn was Herr Scheidemann zum Lobe unserer wackeren Truppen sagte, sein Bekenntnis wider unsere Feinde, die uns aushungern wollen, und sein Versprechen zu treuer vater­ländischer Arbeit der Sozialdemokrație mußte wohl jedem Ohre wohlgefällig flingen. Aber so tapfer auch Genosse Scheidemann  die schwarz- weiß- rote Fahne schwenkte, die Fesseln der roten Parteidoktrin hemmten mannhaften Schritt. Auch Scheidemann  fonnte schließlich nicht anders, er mußte das rote Register ziehen. Prez, Vereins- und Versammlungsfreiheit, das allgemeine gleiche Wahlrecht und Freiheit, immer neue Freiheit, das allein sollen der Kulturboden sein, auf dem die deutsche Stärke und Größe erwächst."

Die Vossische Zeitung":

-

Nun aber Schluß!

Berlin   und Umgegend. Die Ortsgruppe Berlin   des Zentralverbandes der Handlungs gehilfen nahm in ihrer Generalversammlung am Donnerstag den In einem zweiten Artikel: Gin Nachwort   zu den Landtags- Jahresbericht des Vorstandes entgegen. Aus dem Bericht ergibt verhandlungen im Hamburger Scho" widmet Genoffe aenisch sich, daß der Verband eine allgemeine Agitation für die Sonntags­auch dem Vorwärts" einige anmutige Säße, die selbstverständlich ruhe entfaltete und daß er im besonderen für die Durchführung der von der bürgerlichen Presse freudestrahlend abgedruckt werden. Sonntagsruhe in einigen größeren Geschäften und Warenhäusern Er schreibt: tätig war. Hierbei hat der Verband, wie der Vorsitzende Nogon

"

Zum Schlusse noch ein freundnachbarliches Wort an die bemerkte, leider nicht die gewünschte Unterstützung der Arbeiterschaft Adresse des Vorwärts"! Unser allverehrtes Zentralorgan gefunden, denn in einem Warenhause in Neukölln machten Arbeiter macht sich den Spaß, mit großer Liebe und Sorgfalt alle bürger- frauen in großer Zahl ihre Einkäufe am Sonntag. Deshalb bericf lichen Breßstimmen zu registrieren, die sich über meine Land- fich der Inhaber des Warenhauses darauf, daß er die Forderungen tagsrede anerkennend äußern. Natürlich tut der Vorwärts" des Verbandes nicht bewilligen könne, weil sonst das Sonntags­Als nach dem das nur, um mir eine Freude zu machen, und nicht etwa des geschäft auf seine Konkurrenten übergehen würde. halb, um mich vor den Parteigenossen zu diskreditieren und Ausbruch des Krieges in vielen Betrieben die Gehälter der kauf­zu kompromittieren. Aber wenn das auch selbstverständlich nicht männischen Angestellten gekürzt wurden, wandte sich der Verband die Absicht des Zentralorgans ist, die Wirkung könnte gegen diese Maßnahmen und erzielte in vielen Fällen Vorteile für fchließlich doch eintreten. Und deshalb möchte ich und zwar die Angestellten. Im übrigen mußte sich der Verband jezt nicht im Spaß, sondern in vollstem Ernste dem Vor- den Schwierigkeiten anpassen, welche alle Gewerkschaften wärts" das Folgende sagen: durch den Krieg สน fühlen bekamen. Differenzen, die

Gewiß ist es für jeden Sozialdemokraten unter gewöhnlichen der Handlungsgehilfenverband mit dem. Verband der Bureau­11mständen im höchsten Grade peinlich, von der rechtsstehenden angestellten wegen der Drganisationszugehörigkeit der fanfmänni Presse gelobt zu werden, und ich habe dies Lob( der Vorwärts" schen Angestellten in Ortstrantentassen hatte, sind im Verhandlungs­fann es mir glauben!) auch jetzt ganz gewiß nicht gesucht. Aber wege beigelegt worden. immerhin ist das Malheur, das mir passiert ist, noch lange nicht so schlimm wie das Malheur, das einigen anderen Partei­genossen passiert ist. Die sind nämlich natürlich gleichfalls ganz gegen ihre Absicht von der bürgerlichen Bresse des feindlichen Auslandes gelobt worden. Und das ist in diesen Tagen doch ohne Zweifel das größere Bech! Denn, in so schroffer und unversöhnlicher Feindschaft wir unsern inner- Die Kassenabrechnung weist eine Gesamtausgabe von 56 101 W. politischen Feinden gegenüberstehen die Parole möchte ich auf. Davon. wurden 15 108 M. für Unterstüßungszwvede ausge­für die deutsche Sozialdemokratie in dieser Kriegszeit doch aus- geben. Der größte Teil, 10 444 M., entfällt auf die Arbeitslosen­geben: Bieber mit 3edlib, Heydebrand und unterstützung. 2439 M. wurden für Weihnachtsunterſtüßung, 625 M. ( wenn es denn schon einmal sein muß) mit für Kriegsunterstügung und 1599 M. für die übrigen Unterstützungs­Pappenheim, als mit Jswolsky, Poincaré und zweige ausgegeben. Sir Edward Grey  !"

Die Mitgliederzahl der Ortsgruppe, die sich am Beginn des Jahres auf 3634 belief, war am Schluß des Jahres auf 3829 ge­stiegen. Davon sind 2359 männliche und 1470 weibliche Mitglieder. Die Zahl der ersteren hat sich um 17, die der letzteren um 178 ver­mehrt. Die Jugendsektion, die in den vorstehenden Zahlen nicht eingerechnet ist, stieg von 157 auf 228 Mitglieder.

-

Deutsches Reich  .

Forderungen der sächsischen Bergarbeiter.

Vertreter sämtlicher sächsischen Gruben erschienen waren, wurde in In einer Landeskonferenz der fächsischen Bergarbeiter, zu der Rücksicht auf die jetzige Kriegslage beschlossen, dem sächsischen Mini­sterium folgende Forderungen der Bergarbeiter zu unterbreiten:

1. Allen verheirateten Arbeitern unter und über Tage cine Teuerungszulage von 60 Pf. pro Tag und

2. allen unverheirateten Arbeitern unter und über Tage eine Zeuerungszulage von 40 Pf. pro Tag ab 1. März 1915 zu bewilligen.

3. Die Gedinge sollen so gestellt werden, daß es jedem Ar­beiter möglich ist, einen auskömmlichen Lohn zu erzielen.

" Bedeutung erhielt die gestrige Sigung durch die kurze Rede, die der sozialdemokratische Abgeordnete Scheidemann   zu den Stats des Reichskanzlers und des Auswärtigen Amts hielt. Auch sie brachte freilich im Grunde nichts Neues, konnte auch nichts Neues bringen. Aber sie wirkte fast wie etwas Neues, weil sie sich doch immerhin von dem, was wir während des Krieges von der parla­mentarischen Tribüne aus sozialdemokratischem Munde gehört Die Versammlung nahm gegen eine starke Minderheit eine haben, einigermaßen unterschied mit Ausnahme der auf un­gefähr den gleichen Ton gestimmten Rede, die kürzlich Abgeordneter fanft entschlafenen Es gehörte früher zu den Gepflogenheiten cines jest Resolution an, die dagegen protestiert, daß der Hauptvorstand dic Verbandes, die Sozialdemokraten als vor dem Kontorpersonal der Konsumgenossenschaft beschlossene Haenisch im Abgeordnetenhause hielt. Und es ist nun mal der Agenten des Auslandes", sei es auch als unbewußt, hin- Kündigung des Tarifs nicht vollzogen hat und der Tarif deshalb Ton, der die Musik macht. Von Herrn Dr. Liebknecht sei selbst zustellen. Nun hat sich Genosse Haenisch gegenüber denjenigen unverändert beſtehen bleibt. verständlich ganz abgesehen: indeffen auch in den parlamentarischen Parteigenossen, die seine Ansichten nicht teilen, zu derselben An­Erklärungen, die im Abgeordnetenhause von der Sozialdemokratie schauung durchgerungen". Es ist uns leider zurzeit versagt, abgegeben wurden, war im kritischen Teil die Schärfe nicht ver- Haenisch auf das von ihm betretene Gebiet zu folgen und so mieden. Und auch in den Erklärungen, die Abg. Ha a se früher im deutlich zu werden, wie er es verdiente. Nur das eine möchten Reichstage namens seiner Partei abgegeben hatte, war nicht mit wir ihm entgegenhalten: Als vor einigen Monaten in der fran­solcher Kunst- einer Kunst, die doch nichts Künstliches an sich zösischen Partei- und Gewerkschaftsbewegung eine Reaktion gegen Hatte ein so vollständiger Ausgleich zwischen dem Bekenntnis zu den herrschenden Sozialpatriotismus einsette und von den Trägern einheitlicher Volksgefinnung und den Forderungen für die Zukunft dieser Oppositionsbewegung unter Hinweis auf den Genossen erzielt worden, wie in dieser Scheidemannschen Rede. Sie war giebknecht eine schärfere Betonung der Internatio= ganz durchbrungen von vaterländischem Gefühl, auch wo sie Kritit nalität der Arbeiterbewegung verlangt wurde, begann die übte, auch wo sie auf Ziele wies, die in der sozialdemokratischen französische   Chauvinistenpresse vom Schlage des Matin", Action Ueberzeugung wurzeln; selbst die Erinnerung an die Kämpfe von française"," L'Information  " a., eine wütende Kampagne 1848 wir hatten gestern den 18. März war so gefaßt, daß gegen Liebknecht, dessen Haltung dargestellt wurde als ein Ver­auch die Rechte keinen Anstoß genommen haben dürfte. Vaterland such, die Solidarität der französischen   Arbeiterklasse mit den und Freiheit sie verschmolzen für den Redner in eines. Gin übrigen Gesellschaftsklassen zu stören und das Werk der natio­neues Zeitalter fündigt sich an," sagte er, wir wünschen, daß es nalen Einigung" in Frankreich   zu untergraben. ein Zeitalter gemeinsamer, fruchtbringender Arbeit an der frei- Die französische   Chauvinistenpresse sprach es also aus, daß die 5. Die Sperre, soweit eine solche noch besteht, ist auf­heitlichen Entwickelung unseres deutschen   Vaterlandes werde!" Internationalität der Arbeiterbewegung der zuheben. 6. Das System der schwarzen Listen ist zu beseitigen. Die Enthaltsamkeit, die im Plenum geübt wurde, beruhte übri- ärgste Feind sei, den es zu bekämpfen gelte. Dem Sozial­gens auf einer Vereinbarung, die vor Beginn der Sitzung im demokraten Haenisch jedoch erscheint eine auf die Aufrecht- Schritte einzuleiten, daß zur Schlichtung von Streitigkeiten aus dem Die Landeskonferenz ersucht das sächsische Ministerium, geeignete Seniorentonvent getroffen worden war und die dahin geht, bei der erhaltung dieser Internationalität und eine Verständigung der Na Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitern des Bergbaues zweiten Lesung des Etats die Reden auf das unbedingt Notwendige tionen Hinzielende Politik als ein Zusammenarbeiten mit ein Einigungsamt errichtet wird. Vor allen Dingen würde sich, so zu beschränken." Jswoisty, Poincaré und Sir Edward Grey  ". wird ausgeführt, das Einigungsamt mit den Beschwerden über un Wahrlich, deutlicher hätte Haenisch es nicht offenbaren können, zureichende Löhne mit zu beschäftigen haben, weil die gefeßlichen daß ihm jede Spur sozialistischen Denkens abhanden gekommen ist. Bertreter der Arbeiter bis jetzt in der ohnfrage seitens der Arbeit­geber fast allgemein nicht als zuständig bezeichnet worden seien. Auch die wichtige Frage über eine ausreichende Förderung von Kohle während der Kriegszeit soll in einer beim Ministerium von der Bergarbeiterfonferenz nachgesuchten Audienz besprochen werden. Als Erklärung für die aufgestellten Lohnforderungen wurde auf die die Arbeiter besonders schwer treffende Teuerung aller Nahrungs- und Lebensmittel hingewiesen. Eindringlich wird erklärt, daß die Bergarbeiter nicht in der Lage sind, bei ihrer schweren Arbeit sich wesentliche Einschränkungen in dem Verbrauch von Nahrungsmitteln aufzuerlegen. Schließlich wurde noch be­fonders betont, daß, wenn im Deutschen Reiche   in Wirklichkeit durch Mangel an Kohle die notwendigen Maßnahmen auf militärischem sowie wirtschaftlichem Gebiete gefährdet würden, die Bergarbeiter jederzeit bereit sein würden, das zu tun, was das Vaterland und das allgemeine Interesse erfordern.

-

Ablehnung von Kindereien.

Bekanntlich hat der Parifer Gemeinderat gemeint, seine vater­ländischen Gefühle auch in der Art kundgeben zu müssen, daß er die Umtaufe von Straßen, deren Namen an Deutschland   erinnert, wie die Avennue de l'Allemagne, die Rue de Berlin u. a. beschloß. Eine ähnliche patriotische Tat war auch in London   empfohlen worden, aber der Londoner   Grafschaftsrat hat es abgelehnt den Spuren der

Aus der Partei.

Ein Siebzigjähriger.

Pariser Budikervertreter zu folgen. Als vor einiger Zeit beantragt Am 19. März beging unser Genosse Carl Orbig in Gießen  wurde, der Berlin  - road in Catford einen anderen Namen zu geben. feinen 70. Geburtstag. Drbig, ein gebürtiger Gießener, war dort sprach er sich dagegen aus. In neuester Zeit hat der Gemeinderat der erste, der bereits anfangs der 70er Jahre für die Sozialdemo­von Stoke Newington die Umtaufe der Wiesbaden  - road beantragt. fratie agitierte, der er sich während seiner Wanderjahre in Wien   und Aber der Lokalverwaltungsausschuß erklärte wiederum, daß er feinen in der Schweiz   angeschlossen hatte. Bei den Reichstagswahlen von zureichenden Grund für die Aenderung sehe. Der Londoner Graf- 1890 und 1893 war er als Kandidat im Kreise Gießen   aufgestellt, schaftsrat weiß ſehr gut, daß die Londoner   Proletarier auf solche Gießener   Stadtvertretung ohne Unterbrechung an, längere Jahre im Jahre 1907 im Streife Alsfeld  . Seit 1893 gehört er der Späße nichts geben. Es empfiehlt sich, in Deutschland   auf dieses war er Mitglied des Heffischen Landesvorstandes unserer Partei. Beharren in Besonnenheit und gutem Geschmad hinzuweisen- schon um zu verhüten, daß bei uns selbst diese Tugenden nicht schwach werden.

Deutschland   und Argentinien  .

In der Zeitschrift Die Tat", die nach längerer Pause jcht wieder erscheint, lesen wir:

Gewerkschaftliches. Zwei Eingaben.

Sie schließt:

Exzellenz wolle mit möglichster Beschleunigung und nach­drücklichst dafür eintreten, daß in Berlin   alle etwaigen Rot standsarbeiten iowie ähnliche nicht dringliche öffentliche Ar­beiten eingestellt werden, für vermehrten Zuzug von Ar­beitswilligen aus den fleineren Städten Sorge getragen und schließlich auch darauf Bedacht genommen wird, daß an solche Personen, die ohne Schwierigkeit jezt einen ausfömmlichen Tage­lohn verdienen fönnten, feine Arbeitslosenunter stügung mehr gezahlt werde.

Zu der Tatsache, daß in Argentinien  , trok der regen wirtschaftlichen Beziehungen, die zwischen diesem Lande und Wie wir der Buchbinder- Zeitung" entnehmen, hat der Deutschland   bestanden, feine freundschaftlichen Gefühle für uns Striegsausschuß für das deutsche   Papierfach jüngst zwei Ein­gehegt werden, schreibt man uns aus dem Ausland: gaben beschlossen. Die eine verlangt die Abschaffung der Not­" Daß oft Schriftsteller, ohne es zu wollen, dem Deutschtum standsarbeiten und wird mit einem sehr fühlbaren Mangel schaden können, wurde mir oft beim Lesen verschiedener Reisewerke an männlichen Arbeitskräften" begründet. bewußt; als klassisches Beispiel in diesen Beziehungen möchte ich anführen Hans Heinz Ewers  : Mit meinen Augen, Fahrten durch die lateinische Welt". Von seinen Reisen in spanischen und mittelamerikanischen Banden will ich ganz abjehen, nur Argentinien   besonders hervorheben. Also genannter Herr war auch am La Plata  , er sah aber dort mit seinen Augen recht eigenartige Dinge, nur die gepuderten Gesichter der Damen, die Landspekulationen, er sieht nur Fehler und Untugenden und schildert dies in einer Weise, mit einem Spott, daß jedem gebilde­tem Argentinier schon bei dem Worte Ewers" die Zornadern schwellen. Welchen Schaden dieses Buch dem Deutschtam, besonders in Buenos Aires  , bei seinem dortigen Bekanntwerden beibrachte, ist kaum glaublich. Man vergegenwärtige sich derartige gehässige Artikel in einer großen argentinischen Zeitung und dann den Hin­weis: So urteilt man in Deutschland   über euer Vaterland." Ich kann mir kein besseres Mittel zur Verbreitung von Haz   und Miz­achtung vorstellen, als solch ein Buch, das Engländern und Fran­zosen in geradezu idealer Weise den Weg ebnet. Man frage an­jässige Deutsche   in Buenos Aires  , ob ich recht habe oder nicht.

Mit ausgezeichneter Hochachtung Kriegsausschuß für das deutsche Papierfach." Die andere Eingabe ruft nach Einschränkung der Ge­fängnisarbeit und sagt zur Begründung:

Innerhalb der Papierverarbeitung berricht teilweise eine große Beschäftigungslosigteit, die durch Wiederaufhebung der Einschränkung der Gefängnisarbeit nur verichärft werden kann."

4. Es sollen nicht mehr als zwei bis vier leberschichten von dem einzelnen Arbeiter monatlich verfahren werden, und müssen dieselben in der Belegschaft gleichmäßig auf alle Arbeiter Anwendung finden.

Kriegsbekanntmachungen.

-

Poftverkehr nach Belgien  .

Im Verkehr aus Deutschland   nach dem von deutschen   Truppen besezten, noch nicht in deutsche   Verwaltung genommenen Teile Belgiens  , der westlich einer Linie etwa von Werwick( französische  Grenze) über Kortrijk  ( Courtrai  )-Renair- Gramont- Ninove- Aalst ( Alost)-Dendermonde  ( Termonde) nordwärts bis zur holländischen Grenze liegt- die genannten Orte inbegriffen sind von jeẞt an gewöhnliche, frantierte, offene Briefe unter folgenden Bedin­gungen zur Beförderung zuzulassen. Die Briefe tönnen in deut­fcher, flämischer oder französischer Sprache abgefaßt sein, dürfen aber feinerlei Mitteilungen militärischer oder politischer Art ent­halten. Sie müssen in doppeltem Umschlag aufgeliefert werden, wovon der innere die Adresse des Empfängers unter Hinzufügung des nächstgelegenen Etappenorts tragen und der äußere an die Etappen- Inspektion Gent   in Brüssel   postlagernd" gerichtet sein und auf der Rückseite die Adresse des Absenders ergeben muß. Als solche Etappenorte kommen zurzeit in Betracht: Gent  , Thielt, Kortrijk  , Aalst  , Gecloo, Deynze, Beernem, Oudenaerde, Geraerdsbergen, Dendermonde  , Lokeren  , St. Nicolas und Ertvelde. Die Etappen­Inspektion sorgt für Weiterbeförderung der Briefe an die Etappen­Kommandanturen, wo sie von den Empfängern abzuholen sind. Geschieht die Abholung nicht innerhalb 10 Tagen, so werden die Briefe den Bürgermeisterämtern der Etappenorte zur Verfügung gestellt. Die Frankierung der Sendungen hat nach denselben Säßen wie bei solchen nach Brüssel  , Antwerpen   usw. zu erfolgen. Die Vermittelung der Postbeförderung durch die Etappen- In­spektion in Gent   geschieht vorerst versuchsweise und auf jeder= zeitigen Widerruf; auch kann das belgische Gebiet, worauf sich die Vermittelung erstreckt, unter Umständen wieder Einschränkungen erfahren.

Bei den Privatpäckereien nach dem Felde Nun weiter. Einige Jahre später kam Jubes   Huret, ein in So schlägt eine Eingabe die andere tot! ist in der Adresse auch das zuständige Militär- Paketdepot anzugeben. Deutschland   wohlbekannter Franzose, nach Argentinien  . Dieser Herr sieht mit seinen Augen die großen, prächtigen Estancias, ihre Soweit uns die Verhältnisse bekannt sind, hat die zweite Da fast alle Verschleppungen und Verluste von Feldpateten durch wunderbaren Einrichtungen, er sieht den ans Unglaubliche grenzen. mit ihrem Hinweis auf die teilweise große Beschäftigungs- mangelhafte Adressierung verursacht werden, ist die Angabe des richtigen Militär- Batetdepots in der Adresse etwas sehr wichtiges. den Fortschritt von Buenos Aires  , er sieht das Aufblühen und Auf- lofigkeit recht. Die Folge dieser Beschäftigungslosigkeit war, wer daher seiner Sache nicht völlig sicher ist, tut gut, vor Absen­sprießen des Landes, und wirklich, wer in Argentinien   reist, kann daß sich eine große Zahl von Arbeitern Unterkunft in anderen bung eines Pakets nach dem Felde erst beim nächsten Paketdepot Wunder auf Wunder erleben, vorausgesetzt, daß er nicht mit solchen Berufen, namentlich in der Kriegsindustrie, suchen mußte. Daß anzufragen, welches Patetdepot zuständig ist. Unerläßlich ist eine cigenartigen Augen wie Herr Gwers in der Welt herumspaziert sich darunter auch einige Spezialarbeiter befinden, die in der solche Anfrage in allen Fällen, wo in der Feldadresse ein Armee­Dieses Wert hat uns viele Sympathien verscherzt, denn jeder fennt Folge knapp geworden sind, mag zutreffend sein. Diese Leute forps"," Reservekorps" oder" Landwehrkorps" nicht angegeben ist, es in Argentinien  , und wieder können wir fragen: Warum haben sind aber weder an Notstandsarbeiten beteiligt, noch warten weil der Truppenteil einem solchen Korps nicht untersteht. Für wir so wenig Sympathien, ja warum?" sie auf Arbeitslosenunterstügung. Sie werden von selbst zu Anfragen dieser Art werden, was dem Publikum noch nicht hin­ihrem erlernten Beruf zurückkehren, wenn die Verhältnisse in demselben gesundet sind und ihnen erneut Aussicht auf eine menschenwürdige Eristenz bieten.

Soweit die Tat". S. H.   Ewers ist den Argentiniern freilich nicht als der Mann bekannt, der er ist. Wir erinnern an jenes Schauergedicht, das wir als Beispiel seiner unheimlichen und un­wahrscheinlichen Phantasie vor einiger Zeit festnagelten.

Solche Aussichten und nicht Zwangsmaßnahmen sollte der Kriegsausschuß für das Papierfach zu bieten versuchen.

reichend bekannt zu sein scheint, an den Post schaltern beson­dere( grüne) Doppelpostkarten zum Preise von 1 Pf. für das Stück feilgehalten. Zur Bequemlichkeit des Publikums find darin Anfrage und Antwort soweit möglich schon vorgedruckt. Die Post befördert diese Starten unentgeltlich. ( Wiederholt, weil nur in einem Teil der gestrigen Auflage.)