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Nr. 98. 32. Jahrg.

Bezirks- Beilage des Vorwärts" für Süden- Weften.

Aus Groß- Berlin.

Bei den wilden Tieren.

In der Raubtierhalle des Zoologischen Gartens. Es ist Donnerstag und gestern war Fasttag für die Raubtiere. Heute haben sie sich mit verdoppelter Gier über die Rationen her gemacht und liegen nun still und friedlich in ihren Kerfern. Stein lüfter nes Blinzeln mehr nach den fleischigen Waden der Kinder oder nach den mehr oder weniger echten Reizen statt licher Besucherinnen, jenen Reizen, die solche Bestie, wenn sie hungrig ist, am liebsten im Jargon der Kriegslieferanten als " sofort greifbar" betrachten würde.

Am Ende könnte

10. April 1915.

schädliche Wirkungen habe. Die Polizei, so erklärte Herr Lazari auf dings müßte die Einführung derselben möglichst beschleunigt werden eine Frage des Herrn Lüben, trägt den augenblidlichen so daß bis spätestens Pfingsten die Reisebrotkarten fertig wären. Verhältnissen Rechnung und drückt nicht ein, sondern auch beide Augen zu, wenn die Abfuhr nicht so regelmäßig erfolgt, wie das in normalen Zeiten möglich ist.

Reklame und Verunstaltungsgesek.

Die bekannte Firma Webers Trauermagazin hatte auf Am Tage der Berichterstattung, am 8. März, lagerten auf den Wilmersdorfer Gebiet, gegenüber dem Eisenbahnhof Söfen ungefähr 900 Wagen Müll. Schmargendorf , eine große Reflame anbringen lassen und Sicherlich sind Schwierigkeiten in der Müllabfuhr vorhanden, zwar in der Weise, daß größere Buchstaben an einem Draht­es muß aber alles versucht werden, nach Möglichkeit ihrer Herr zu geflecht befestigt wurden, was den Eindruck macht, als werden im gesundheitlichen Interesse der Berliner Bürgerschaft. schwebten sie in der Luft. Die Ankündigung lautete: Pietät, Eine gewisse Entlastung ist der Wirtschaftsgenossenschaft schon durch Beerdigungsanstalt, G. m. b. H.- Otto Webers Trauer­die Verfügung des Oberkommandos geworden, nach der die Küchen- magazin". abfälle besonders gesammelt und von Fuhrwerken der Molkereibefizer abgeholt werden.

Das ,, Nebenerwerb- Geschäft.

Der Polizeipräsident von Wilmersdorf und Schöneberg gab der Firma durch eine Verfügung auf, diese Reklame zu beseitigen, weil durch sie eine Verunzierung des Drtes herbeigeführt werde.

Nichts Friedlicheres auf der Welt als so ein Raubtier nach gehaltener Mahlzeit. Der vor dem Landgericht Berlin II in den letzten Tagen ver- Nach vergeblicher Beschwerde beim Oberpräsidenten klagte man jezt ganz ruhig ruhig in den einen oder anderen Säfig hineingehen und in herzlicher Freundschaft dem handelte Betrugsprozeß( bergl. Vorwärts" Nr. 96 und Nr. 97) Herr Weber beim Oberverwaltungsgericht. gegen den Inhaber der Parfümpatronenfabrik" von F. Magda- Das Oberverwaltungsgericht wies die Klage König der Tiere die Take drücken.... Ist doch in solchem Nach f." Zustande selbst die Riesenschlange harmlos wie eine Blind- linski Na ch f." in Steglig, den Kaufmann Hermann Brad, hat mit folgender Begründung ab: Die Verfügung sei gerechtfertigt. Sie habe ihren Rechts­fchleiche, ja noch viel harmloser, denn zu ihren Mahlzeiten einmal in den Betrieb eines Nebenwerb"- Geschäftes hinein­geleuchtet. grund im Gesetz von 1907, betreffend die Verunstaltung der die wohl nur ein paarmal im Jahre vorkommen- verspeist Die Leser des Vorwärts" wiffen, was sie zu halten haben von Ortschaften. Auf Grund des§ 3 dieses Gesezes sei für fie eine ganze Ziege oder mehr auf einmal und ist dann so Geschäftemachern, die in Zeitungsinseraten unter Bezeichnungen wie Wilmersdorf ein Drtsstatut erlassen, wonach Reklameschilder, voll und dick, daß sie sich überhaupt nicht mehr bewegen kann. Nebenerwerb" oder Heimarbeit" hohen Verdienst in Aussicht stellen Schaukästen usw. nur mit polizeilicher Erlaubnis angebracht Man denke: die Schlange! In Antwerpen hat man bekanntlich die Raubtiere des und den sich meldenden Personen nun zunächst Geld für werden dürfen. Ferner bestimme das Drtsstatut im§ 7, Zoologischen Gartens getötet, weil man fürchtete, eine Bombe Arbeitsmaterial und für nähere Belehrung über die daß Reklameanzeigen im ganzen Stadtbezirk so auszuführen könnte die Bestien befreien. Ein anderer Beweggrund war es, zu liefernde Arbeit abfordern. Wir sind seit langem bemüht, scien, daß das Straßen- und Ortsbild nicht gröblich verunstaltet dieses Geschäftsgebaren zu kennzeichnen. Auch die Firma F. Mag- werde. Dieser Fall liege aber hier vor. Es komme die aus dem man in Paris im siebziger Kriege die Insassen balinski Nachf."( Steglitz ) bezw. die von demselben Herrn Hermann Größe und Gestalt der Reklame in Betracht, sowie der des Zoologischen Gartens tötete. Der Hunger, trieb die Brad zeitweise geführte Firma Gumpert und Lindemann"( Char- Umstand, daß es sich um eine bevorzugte Gegend mit schönen Pariser dazu, ihren Tiergarten zu verzehren, wobei sie aber rein gar nichts verschonten. So gab es Bärenschinken und lottenburg) wurden im Vorwärts" gewürdigt, noch ehe ein Gericht Schmuckplätzen( Brabanter Platz und Heidelberger Platz) darüber zu urteilen hatte. Schon vorher haben wir wiederholt dar- handele. Die Gegend bedecke sich allmählich mit schönen Elefantenfüße( die als besondere Delikatesse gerühmt werden), auf hingewiesen, daß der Inhaber den auf seine Annoncen sich mel- Häusern. In dieser Gegend wirke jene Reklame verunstaltend. echte Schildkrötensuppe und Büffelrippchen usw. usw. Ja sogar denden Personen zunächst mitteilte, es handle sich um Anfertigung Dabei sei auch zu beachten, daß das Wort Pietät in dem Kamele und Rhinozerosse ließ man über die Klinge springen. Wir in Berlin sind ja von solchen Maßnahmen weit von Riechlissen, und daß erst nach Einsendung der geforderten 2,90 M. angewandten mißbräuchlichen Zusammenhange geeignet sei, entfernt. Wir werden unseren ganzen Zoologischen Garten aus einer mit dem Arbeitsmaterial ihnen zugehenden Arbeitsanleitung den Eindruck des Unharmonischen und der Berunstaltung in behalten, die zahmen wie die wilden Tiere. Der feldgraue die Zumutung erkennbar wurde, durch selbständigen Hausier- jener Gegend noch zu verstärken. Zögling des Herrn Hagenbeck an der Westfront wird eine berkauf der von ihnen angefertigten Riechtissen sich den hohen Verdienst zu schaffen. vereinzelte und vorübergehende Erscheinung bleiben.

Die Müllabfuhr.

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Wiederaufnahme der Sonntagszüge im Berliner Vorortverkehr.

Als wir dann, vor jezt etwa drei Wochen, eine aus polizeilich- offiziöser Korrespondenz stammende vorläufige Mitteilung Der Sommerfahrplan für den Berliner Stadt, Ring- und Vor­veröffentlichten, daß gegen Brad- Magdalinski auf Anzeige vieler ortverkehr sieht fast überall wieder besondere Sonntagsfahrpläne Die Müllabfuhr in Berlin liegt vornehmlich in den Händen Geschädigten ein Strafverfahren eingeleitet worden sei, sandte sein bor. Gin erweiterter Verkehr für Sonn- und Feiertage ist vor­einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, der Wirtschaftsgenossen- Verteidiger uns wie anderen Zeitungen, die gleichfalls jene Mit- gesehen für die Stadtbahn, den Ringverkehr, die Strecke Stahnsdorf und Potsdam - Stadtbahn- Fürstenwalde, Grunewald und Halen­schaft Berliner Grundbesizer. Von ihr wird durch besondere Ge- teilung gebracht hatten, eine Berichtigung. Darin stellte er fest, see- Grünau und Spindlersfelde, Görlizer Bahnhof- Königswuster­spanne und Wagen die Abfuhr des Mülls besorgt. Jeder kennt daß bereits eine erstinstanzliche Verhandlung vor dem Schöffengericht hausen, Spandau - West- Strausberg, Lehrter Bahnhof - Nauen , diese Wagen und die Tätigkeit der Arbeiter. Die Arbeit ist eine Schöneberg in jener uns zugegangenen Meldung war davon Stettiner Vorortbahnhof- Bernau, Berlin- Tegel- Velten, Stettiner schmutzige und sie erfordert große Körperkraft. Wohl nie ist die allerdings nichts gesagt mit Freisprechung geendet habe. Von Vorortbahnhof- Oranienburg, Potsdamer Ringbahnhof- Lichterfelde Arbeit der Mülkutscher so geachtet worden, wie in der Kriegszeit. der Staatsanwaltschaft sei Berufung eingelegt worden, das Land- und Wünsdorf sowie auf der Wannseebahn . Im Laufe des Winters Die kräftigen Leute wurden zum Heeresdienst eingezogen und die gericht als Berufungsinstanz habe leider" noch nicht entschieden, ist der Verkehr eines Teiles der Sonntagszüge eingestellt worden. Müllabfuhr stoďte. Diese werden vom 1. Mai an wieder gefahren. So wird z. B. auf der Auf den Höfen türmte sich das Müll zu von dem Ausgang werde er uns noch Nachricht geben. Nun ist die Strecke nach Lichterfelde - Ost der Behnminutenbetrieb Sonntags bis Bergen , ohne abgeholt zu werden. Hausbesitzer und Mieter Berichtigung berichtigt worden durch das Landgericht, das unter Auf- 12 Uhr nachts aufrechterhalten, während er jetzt Sonn- wie werk­flagten über die Schweinerei auf den Höfen, die immer un- hebung des freisprechenden Schöffengerichtsurteils den Angeklagten des tags um 9 Uhr auf 20 Minuten beschränkt wird. Nach Wünsdorf erträglicher wurde. Einige Hausbesitzer suchten sich zu helfen, indem Betruges schuldig gesprochen und zu 9 Monaten Gefängnis sind werktags 4 Züge, Sonntags 7 Züge vorgesehen. fie einen Fuhrmann annahmen, der das Müll abfahren mußte, und verurteilt hat. Da haben wir wieder mal ein Beispiel dafür, was reichten der Wirtschaftsgenossenschaft einfach die Rechnung zur Be- Berichtigungen wert sind. zahlung ein. Darüber gab es Streit. Es gab andere Hausbefizer, Daß der Verurteilte Revision einlegen will, läßt sich denken. Der Ausschuß für Konfektions- Notarbeit, der als gemein­die das Müll unter der Hand vom Hofe fortbringen ließen. Wo Einstweilen wollen wir zufrieden sein, daß durch das Strafverfahren nüßiges Unternehmen den in Folge des Krieges arbeitslos mag es geblieben sein in Ermangelung eines Abladeplages? die Geheimnisse des Brad Magdalinskischen Betriebes amtlich fest- gewordenen Heimarbeiterinnen durch Gewährung von Arbeit Irgendwo auf freiem Felde sind die Mülkästen umgetippt gestellt worden sind. Offen gestanden: uns ist es lieber, wenn so zu helfen bezweckt, hat nach dem jetzt erstatteten Geschäfts­worden zum Aerger der Landinhaber. Für die hygienischen Ver- etwas nicht dem Vorwärts" überlassen bleibt, sondern der bericht in den nicht ganz sieben Monaten seines Bestehens be­hältnisse in Berlin bedeutet dieser Zustand nichts Erfreuliches. Auch Staatsanwalt in die Lage kommt, uns diese Arbeit ab- reits rund 770 000 M. Löhne an Heimarbeiterinnen gezahlt. heute ist die Schwierigkeit der Müllabfuhr noch nicht behoben. Man zunehmen. Er kann das mit geringerer Mühe und dabei Beschäftigt wurden Ende März dieses Jahres von drei Arbeits­hatte öffentlich darauf hingewiesen, daß in Berlin eine größere besserem Erfolge als wir tun, weil sich ihm Mittel und ausgabestellen noch 2800 Heimarbeiterinnen. Außerdem hat Anzahl Arbeitsloser vorhanden sei, während andererseits die Wirt- Wege bieten, die uns Nichtbeamteten verschlossen sind. der Ausschuß einer größeren Zahl gleichfalls infolge des

Ausschuß für Konfektions- Notarbeit.

schaftsgenossenschaft Arbeiter suchte, und man schloß daraus, daß die Er fanns auch tun ohne jede Gefahr, denn wenn seine Beweise Strieges stellungslos gewordener kaufmännischer und gewerb­Arbeiter lieber die paar Mark Unterstüßung nähmen, anstatt zu nicht ausreichen, so geht es ihm deshalb doch nicht an den Kragen. licher Angestellter in seinem Betriebe Stellung gewähren arbeiten. Wie wenig diese Behauptung zutraf und die Arbeitslosen Wenn aber ein Vorwärts"-Redakteur für einen Angriff auf irgend- können, denen bisher rund 80 000 m. an Gehältern und beschimpfte, beweist der Bericht der Wirtschaftsgenossenschaft, der einen bedenklichen Geschäftsbetrieb eine Beleidigungsklage erntet Löhnen gezahlt worden sind. Anfang März in der Generalversammlung dieses Unternehmens ge- und ihm nachher das Mißgeschick widerfährt, durch sein Beweis­geben wurde. Der Direktor v. Bayer teilte in dieser General- material die Richter nicht von der Schwindelhaftigkeit des Unter­Berliner Kriegs- Beleihungskaffe für nachstellige versammlung folgendes mit: nehmens überzeugen zu können, dann endet für ihn die Sache sehr Hypotheken, die nach Kriegsausbruch unter Beteiligung der " Sturz nach Neujahr kam die große Landsturmaushebung und übel. Wir haben das schon erlebt und brauchen kundigen Lesern Stadt Berlin und des organisierten Grundbesizes als ge­brachte uns innerhalb 7 Tagen die Einbuße nahezu des gesamten kein Beispiel zu nennen. meinnügiges Kreditunternehmen gegründet

von 300 Leuten uns verwendbar. Es

Alle, die es angeht, sollten das beherzigen.

Die

neuen Arbeiterbestandes. Alle unsere Bemühungen um Ersatz Welche Nutzanwendung ergibt sich nun aus dem Prozeß worden ist, um den in nachstelligen Hypotheken angelegten blieben erfolglos. Arbeitsnachweise, Magistrat, Oberkommando, nirgends fonnte uns geholfen werden. Den Magistrat hatten wir gegen den Riechliffenmann? Reine andere als diejenige, die Werten eine Beleihungsmöglichkeit zu eröffnen, hat unter gebeten, männlichen Personen die Unterſtüßung zu versagen, ieder schon aus unseren früheren Kennzeichnungen der Firma Vorsiz des Stadtrats, Geheimen Justizrat Dr. Mosse, ihre wenn sie nicht den Nachweis erbringen konnten, sich bei uns um" Gumpert und Lindemann" beziehungsweise F. Magdalinski Nachf." erfte ordentliche Generalversammlung ab­Arbeit bemüht zu haben. Der Zubrang war groß, entnehmen konnte. hütet euch bor lockenden Annoncen, gehalten. Nach Erstattung des Geschäftsberichtes wurde die waren nur drei Leute für die euch aus Heimarbeit oder Nebeneriverb" hohen Gewinn ver- Jahresrechnung genehmigt und dem Vorstande sowie dem daß die Leute oft Stäften im Gewichte bis zu sechs Zentnern wird euch eure Meldung mit einem Ersuchen um vorherige über die Höhe der von den Antragstellern gewünschten Kredite darf nicht vergessen werden, sprechen. Seid ihr aber doch auf so eine Annonce eingegangen und Aufsichtsrate Entlastung erteilt. Den Erfahrungen Rechnung tragend, die die Gesellschaft durch enge Kellergänge und über Treppen zu tragen haben. Dazu Geldeinsendung beantwortet, dann behaltet eure paar gehören fräftige und gesunde, nicht die schmächtigen, teilweise kränklichen Leute, die nicht einmal für den Landsturm sich als Groschen in der Tasche. Was sagte doch in diesem Prozeß gemacht hat, ist eine bedeutsame Sakungsänderung beschlossen brauchbar erwiesen haben. Unser Ersuchen an das Oberkommando, der Angeklagte und sein Verteidiger zur Beurteilung solcher An- worden. Die Beleihungsmöglichkeit ist auf das Doppelte des uns polnische oder ruffische Gefangene zu überlassen, ist abgelehnt gebote? Jeder müsse, erklärten sie, sofort erkennen und begreifen, bisherigen Maßes( 10 anstatt 5 Prozent der beleihungsfähigen worden mit dem Hinweise darauf, daß sich die Leute über die daß man allein mit Heimarbeit" nicht die in Aussicht gestellten Hypothek) festgesetzt worden. In geeigneten Fällen kann mit ganze Stadt verstreuen und hierdurch die Stontrolle nahezu un- 6 Mark pro Tag" verdienen kann, daß also noch eine andere Tätig- Zustimmung des Aufsichtsrates selbst über diese Grenze hinaus­möglich gemacht wird. Den gleichen Erfolg brachte eine Eingabe teit dabei erforderlich ist. gegangen werden. Diese Aenderungen dürften zur Erweiterung an den Magistrat, uns ostpreußische Flüchtlinge zu überlassen. des Geschäftskreises. der Kriegsbeleihungskasse nicht unwesentlich Der Magistrat hielt es für richtiger, diese Leute als Berg­beitragen. arbeiter nach Belgien und Frankreich zu leiten, weil er Kontrollversammlungen. befürchtet, daß, wenn sie erst in Berlin heimisch ge worden sind, sie nicht wieder los zu sein werden.( Heiterkeit.) Vom Kriegsausschuß für Konsumentenintereſſen geht uns fol- Kontrollversammlungen für die noch nicht zum Waffendienſt Agenten, die wir nach Schweden schickten, haben Arbeitswillige gende beachtenswerte Anregung zu: bis an die Grenze gebracht, dort mußten fie umkehren, jetzt ist es uns gelungen, mit Hilfe von Agenten Leute aus deutschen Provinz Schwierigkeit, ganz besonders für Fußreisende. Die Einrichtung der Brotkarte bringt für Reisende manche einberufenen oder aus irgend einem Grunde wieder ent­Denn da auslassenen Mannschaften der Reserve, der Landwehr zweiten städten heranzuziehen, wo wenig Industrie heimisch ist. Kaum waren die Leute hier warm geworden, gingen die Preistreibereien reichende Mengen Brot ohne Brotkarte nicht erhältlich find, wird der Aufgebots, des ausgebildeten Landsturms, der Ersagreserve Ios, sie forderten Lohnerhöhungen von 8 M. pro Woche. Mit Reisende gezwungen, seinen Brotvorrat aus der Heimat mitzuführen, und der zurzeit in Berlin weilenden Urlauber statt. Die Mühe ist es uns gelungen, fie mit einer Erhöhung von 8 M. vor- was naturgemäß nur bei ganz kurzen Ausflügen, nicht aber bei näheren Bestimmungen sind aus den öffentlichen Bekannt­läufig abzufinden. Zu derselben Zeit revoltierten die Fuhr- größeren Wanderungen usw. möglich ist. In den Gasthäusern gibt machungen ersichtlich, die am 9., 11., 14. und 22. April an herren. Trogdem sie durch feste Verträge gebunden sind, haben es wohl ein paar kleine Schnitte Brot als Zugabe zu anderen Mahl- den Litfaßsäulen angeschlagen werden. wir ihnen 1,50 m. pro Gespann und Tag bewilligen müssen, so zeiten, aber nichts, was genügen könnte, um den Magen eines daß sie heute 19,50 M. erhalten. Vergegenwärtigt man sich, daß Wanderers zu befriedigen. diese stark angestrengten Tiere bisher pro Tag 20 Pfund Hafer er­halten haben und jetzt 3 Pfund, so wird man nicht die frühere Leistungsfähigkeit erwarten fönnen. Für Aushilfsgespanne müssen wir heute 32 M. zahlen, nachdem zuerst 20, dann 24 und 28 M. bewilligt worden waren."

Reisebrotkarten.

Wie schon mitgeteilt, finden vom 16. bis 30. April

Stadtverordneter Albert Schulze ist am Freitagnachmittag um 31 Uhr im Rudolf- Virchow- Krankenhause, wo er sich vor zehn Wäre es da nicht zweckmäßig, besondere Reisebrottarten Tagen einer Nierenoperation unterworfen hatte, nach längerer Krank­einzuführen in der Erwägung, daß es gleichgültig ist, ob jemand heit gestorben. Der Verstorbene gehörte der alten Zinken an und sein Brot zu Hause oder draußen verzehrt? Man könnte diese Karte hat sich besonders der Blindenpflege warm angenommen. Er ge­in fleine Abschnitte einteilen, die Heimat der Brotkarte aufdrucken hörte auch der Armendirektion, der Schuldeputation und vielen Herr Lazari bemerkte ergänzend, daß das Unwesen der Trint- und bei Gebrauch den Abschnitt mit dem Verbrauchsorte stempeln. geldverabfolgung recht unangenehme Erscheinungen gezeitigt habe. Die gesammelten Reisekartenabschnitte könnten dann ebenso gut zur Es sei aufgefallen, daß der eine Hof nicht eine Schippe voll Mäll geeigneten Berrechnung gelangen, falls überhaupt nennenswerte Bes aufweist, der Nachbarhof einen kleinen Berg. Das Rätsels Lösung träge zusammenkommen, als die Abschnitte in der Heimatgemeinde. sei gewesen, daß der Besitzer des sauberen Hofes den Leuten für Wir werden noch längere Zeit mit den Brotkarten leben müssen, sich in Köpenid ereignet. Donnerstagnachmittag spielten mehrere Beim Spielen tödlich verunglückt. Ein tödlicher Unglücksfall hat die Wegschaffung der Müllreste ein Trinkgeld versprochen, der Nach- und deshalb ist es zweckmäßig, alle Uebelstände bei deren Gebrauch Kinder, darunter auch die dreijährige Gertrud Fleischer, hinter dem bar nichts gegeben habe. Durch ein solches Verfahren werde der auszuscheiden. Da die Personen- und Schnellzüge in Deutschland Grundstück Kaulsdorfer Straße 4a, in der Nähe der Wuhle. Im Direktion der Genossenschaft die Arbeit erschwert, die Leute trotz des Krieges laufen und da die Wagen recht voll sind, wird ein Eifer des Spieles wagte sich die kleine F. zu dicht an das Ufer des würden so hoch bezahlt, daß das Geben von Trinkgeldern nur großer Teil des Volles von Reisebrotkarten Nugen ziehen. Aller- Gewässers heran, verlor dabei das Gleichgewicht und stürzte topf­

anderen Deputationen und Kommissionen an. Zuletzt noch war er Vorsitzender der Lebensmittelfommission, in der er sich noch während Borsitzender der Lebensmittelfommission, in der er sich noch während feiner Krankheit sehr betätigte.