Nr. 102. 32. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwo, 14. April 1915.
Heute Mittwoch, den 14. April: Zahlabend in Groß- Berlin.
Verlustlisten.
„ Die Genauigkeit und Wirksamkeit des Groß- Berliner Brot- Versteck auf die Lauer. Um 11 Uhr sah der Verbrecher fartensystems beruht auf dem Zusammenwirken von Brotkarte und Bösecke nach Hause kommen. Nachdem dieser schlafen Mehlkarte, d. h. auf dem Grundsatze, daß der Bäcker nur soviel gangen war und seiner Berechnung nach eingeschlafen sein mußte, Die Verlust liste Nr. 197 der preußischen Armee Wehl erhält, als er Brotkartenabschnitte unmittelbar nach Ablauf nahm er ein Blumenbrett vom Küchenfenster herunter, stieg auf das enthält Verluste folgender Truppen: der Geltungswoche an die Behörde abliefert. Man wolle sich ver- Fensterbrett, langte durch die offenen Oberflügel des Fensters Stab der 49. Reserve- Division; 1., 2., 3. und 5. Garde- Regiment gegenwärtigen, daß der Gemeindebezirk Berlin allein wöchentlich hinein, öffnete so die Unterflügel und stieg ein. lleberzieher und 3. F.; 2. Garde- Reserve- Regiment; Garde- Grenadier- Reg. Elisabeth; mit 66 Millionen, die gesamte Groß- Berliner Brotkartengentein- Stiefel hatte er abgelegt und in einer Ecke des Hofes versteckt. Durch Grenadier- bzw. Infanterie- bzw. Füsilier- Regimenter Nr. 1, 2, 9, schaft mit rund 130 Millionen Brotkartenabschnitten zu rechnen hat. die Küche gelangte Hartmann in den Laden und in die Wohnstube, 14, 15, 18, 23, 24, 25, 26, 28, 33, 34, 40, 42, 43, 44, 45, 50, 51, Die hieraus erwachsende ungeheure Arbeitsleistung läßt sich nur die an der Straße liegt und von der er in das Schlafzimmer 52, 55, 56, 57, 58, 60, 61, 62, 64, 67, 71, 75, 80, 81, 83, 85, 86, bewältigen, wenn darauf gebaut werden kann, daß alle Räder des hinein sehen konnte. Hier sah er unmittelbar an der Tür 89( siehe auch Komb. Inf.- Reg. v. Weber), 91, 95, 96, 97, 109, 110, Systems einheitlich und pünktlich ineinandergreifen. Man war sich ein Bett stehen. Weil er von dem Bruder nichts wußte, so 117, 128, 129, 130, 132, 137, 138, 140, 146, 147, 149, in Berlin von vornherein darüber klar, daß das nur gelingen könne, glaubte er, daß Frau Keller darin schliefe. Leise heranschleichend 151, 152, 159, 160, 167, 169, 170, 171, 175, 176; Reserve- Infanterieer sein Holzscheit und führte einen heftigen Schlag Regimenter Nr. 1, 3, 5, 8, 12, 16, 18, 23, 24, 25, 27, 29, 30( siehe wenn die Brotkartengemeinschaft sich auf das eigentliche städtische erhob auch Landw.- Inf.Reg. Nr. 87), 36, 37( siehe Erfab- Inf.- Reg. Leim- Groß- Berlin beschränkt, d. H. auf den Bezirk, der in sich in einem auf das Kopfende des Bettes. Der wuchtige Hieb, der Frau Keller bach- 3erener), 38, 49, 52, 55, 61, 65, 66, 67, 68, 69, 73, 74, 75, städtisch geregelten Verkehrs- und Wirtschaftszusammenhang steht. galt, traf ihren Bruder auf die Stirn. Als der Knabe schlaftrunken 77, 78, 84, 86, 87, 92, 99, 109, 111, 130, 208, 212, 218, 221, Auch der Gesetzgeber hat mit vollem Bedacht die einschneidende wirt- und halb betäubt seine Schwester um Licht bat, merkte der Ver223, 225, 229, 231, 240, 250, 254, 256; Kombiniertes Inf.- Reg. schaftliche Regelung dem engen Bezirk der Selbstverwaltungskörper brecher, daß er sich geirrt hatte. In diesem Augenblick kam schon v. Weber; Ersatz- Inf.- Regimenter Bott, Königsberg I und III, übertragen. So ist die Gemeinschaft denn auch in Groß- Berlin ge- Frau Keller nach der Wohnstube um Licht zu holen. Hartmann verLeimbach- Zerener; Reserve- Ersatz- Regimenter Nr. 1 und 4; Land- staltet worden. Es gehören ihr 33 Gemeinden an, etwa dieselben, setzte ihr die fünf Schläge auf den Stopf, ergriff dann aber auf vehr- Infanterie- Regimenter Nr. 2, 4, 5, 7, 10, 11, 13, 18, 19( siehe die den Berliner Ortsbriefverkehr oder den Automobilbezirk bilden. das Hilfegeſchrei der beiden Ueberfallenen die Flucht, stieg Ers.- Inf.- Reg. Bott), 24, 28, 30, 32, 34, 39, 49, 52, 53, 56, 66, 75, Natürlich ist es denkbar, noch einzelne im näheren Zusammen- durch das Fenster wieder hinaus und gelangte über den Hof, 76, 81, 85, 87, 110, 116; Landwehr- Ersatz- Reg. Nr. 4; Ueberplanmäßige Landwehr- Inf.- Bataillone Nr. 1 und 2 des 4. Armeekorps; hang mit der Großstadt stehende Gemeinden hineinzubeziehen, wie von dem er lleberzieher und Stiefel wieder mitnahm und durch Brigade - Ersatz- Bataillone Nr. 6, 13, 15, 21; Landwehr- Brigade - dies in naher Zukunft zu erwarten steht. Verhängnisvoll aber den Hintergarten nach einer Nebenstraße. Hier hielt er sich so lange Erjazz- Bataillone Nr. 26, 30( siehe Landw.- Ers.- Reg. Nr. 4); Land- würde es sein, wenn das städtische System ohne jedes praktische verborgen, bis nach der ersten großen Aufregung alles wieder ruhig sturm- Bataillone 1. Allenstein , Bartenstein , Braunsberg, 3. Frank- Bedürfnis vermengt würde mit dem ganz anders arbeitenden geworden war. Dann schlich er auf weiten Umwegen nach seiner furt a. O.; II Glogau , I Halberstadt, II Münster, I Schrimm, System der ländlichen Teile Niederbarnims und Wohnung zurück. Der Verhaftete gesteht, daß er die Absicht gehabt II. Tilsit, Woldenberg und Nr. 52; Jäger- Bataillon Nr. 2; Reserve- Teltow 3. Der in dieser Richtung unternommene Versuch wird habe, die schlafende Frau„ stin" zu machen und dann in aller Ruhe Bataillone Nr. 1, 21, 22; Reserve- Radfahrer- Kompagnie Nr. 75; in Berliner städtischen Kreisen auf das bitterste empfunden als die Räume zu durchsuchen, um mit dem erbeuteten Gelde die Majchinengewehr- Abteilung Nr. 6; Feld- Maschinengewehrzug Nr. 86 ein Ausfluß des kommunalpolitischen Bestrebens, der Brotkarten- Täuschung seiner Eltern aufrecht erhalten zu können. ( siehe Füsilier- Regiment Nr. 86). Stab der 4. Kavallerie- Division; Kürassiere Nr. 4; Schwere gemeinschaft nachträglich einen andern Stempel aufzudrücken, sie Reserve- Reiter Nr. 2; Dragoner Nr. 4, 8, 9, 16, 18, 20; Reserve- in das Schema des Zweckverbandes zu pressen, und damit das ErDragoner Nr. 5, 7; Husaren Nr. 4; Reserve- lanen Nr. 1; Jäger gebnis werkfreudiger, freier Kriegstätigkeit auf das schwerste zu zu Pferde Nr. 2, 13; Reserve- Ersatz- Eskadron des I. Armeekorps. beeinträchtigen. Ohne weiteres ist ersichtlich, daß die straffen 6. Garde-, 3. Garde- Reserve- und Garde- Ersatz- Feldart.- Reg.; Regeln, die sich in der städtischen Gemeinschaft, wenn auch mit unFeldart.- Regimenter Nr. 11, 15, 35, 38( fiche Garde- Ers.- Feldart.- säglicher Mühe, durchsehen lassen, nicht mit derselben GeschwindigReg.), 43, 46, 51, 52, 72; Reserve- Feldart.- Regimenter Nr. 11, 13, feit und Genauigkeit bis in das entfernteste Dorf der beiden Kreise 55, 56, 60, 63; Landw.- Feldart.- Abteilung des I. Armeekorps. durchgeführt werden können. Das Zusammenwirken von Brotkarte Fußart.- Regimenter Nr. 4, 7; Reserve- Fußart.- Regimenter und Mehlkarte würde damit ohne weiteres gelöst und das ganze Fr. 7, 18; Landw.- Fußart.- Bataillon Nr. 3. Pionier- Regiment Nr. 24; Pionier- Bataillone II. Nr. 2, Eparsystem in sich zusammenfallen. I. Nr. 5, I. und II. Nr. 14, I. Nr. 21, II. Nr. 27, RII. Nr. 28; 49. Reserve- Komp.
Infanterie- Munitionsfolonne Nr. 3 des 14. Armeekorps; Reichte Feldartillerie- Munitionskolonne Nr. 22 der 25. Reserve- Division. Sanitäts- Komp. Nr. 1 des Armeekorps P ; Reserve- SanitätsKompagnien Nr. 47 des 24. Reservekorps und Nr. 60; ReserveLazarette Gleiwik, Insterburg . Divisions- Brüdentrain Nr. 6 des. 3. Armeekorps; Feldbäckerei
Kolonne Nr. 1 des 1. Armeekorps.
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Aus Groß- Berlin.
Eine ernste Mahnung.
Es kann nicht verlangt werden, daß die weltstädtischen Verlichen Szene. Ich saß in der Nähe des Treptower Parts in Am vergangenen Sonntag war ich Zeuge einer sehr peinhältnisse sich jeder fleinen Unebenheit anpassen, vielmehr ist es einer einfachen Wirtschaft. Anwesend waren einige StriegerPflicht des einzelnen, durch Aufgabe Kleiner Tagesgewohnheiten frauen, die am Nachmittag im Park mit ihren Kindern der allgemeinen Sparnotwendigkeit Rechnung zu tragen. Hierzu spazieren gegangen waren und sich nun zusammen eine Kanne die Bevölkerung anzuleiten, dürfte eher Sache der Behörden sein, Staffee leisteten. Außerdem saßen noch ein paar Männer da. als jeder kleinlichen Forderung nachzugeben. Auch Ausflügler und Laubenkolonisten können sich bei einigem guten Willen sehr wohl mit dem jezigen Brotbezug abfinden; ihnen fleinere Erleichterungen zu gewähren, hat sich Berlin bereit erklärt. Schon eine nahe Zeit wird ergeben, wie richtig die Brotkartengemeinschaft handelt, wenn sie jedem Versuch, ihren Bestand zu untergraben, nachdrücklich sich entgegenstellt und so dazu beiträgt, daß wir bis in die letzten Monate vor der neuen Ernte mit unseren
Die sächsische Verlustlijte Nr. 133 meldet Verluste der 23. Reserve- Division; Inf.- Reg. Nr. 101; Reserve- Inf.- Reg. Nr. 102; Landwehr Inf. Reg. Nr. 100; Eriaz- Inf.- Reg. Nr. 9; LandwehrBrigade- Ers.- Bat. Nr. 48; Landiv.- Ers.- Reg. Nr. 5; Landwehr- Vorräten reichen." Brigade - Ersatz- Bataillon Nr. 47; Ersatz- Bat. des Landwehr- Reg.
Nr. 100.
Die württembergische Verlustliste Nr. 158 veröffentlicht Verluste der 26. Inf.- Division, Stab; 53. Infanterie- Brigade -, Brigade- Ersatz- Bataillon Nr. 51; Grenadier- Reg. Nr. 119; Landw.Inf.- Reglementer Nr. 120, 122; Infanterie- Regimenter Nr. 126,
180.
Dragoner- Regiment Nr. 25; Kavallerie- Ersatz- Abteilung.
1. Ersatz- Abteilung Feldart.- Reg. Nr. 29; Feldart.- Reg. Nr. 49; 2. und 3. Feldpionier- Kompagnic. Eisenbahnbau- Komp. Nr. 28.
Sanitäts- Komp. Nr. 2.
einem
Anschlag auf eine Kriegerfrau.
Das Gespräch kam auf das, was heute jeden Menschen Männer und Frauen sagten. Wer im Volte lebt, weiß, was bewegt. Es braucht nicht erzählt zu werden, was die gesagt wurde. Die eine Sehnsucht, der einzige Wunsch wurde lebhaft erörtert, der einzigen Hoffnung Ausdruck verliehen.
An einem Tische saß für sich ein Mann. Als das Geſpräch eine kleine Pause machte, sagte er:„ Von mir aus kann der Krieg noch zehn Jahre dauern. Ich habe mir int den zehn Monaten schon mehr 1000 Mart erspart."
Ein eisiges Schweigen folgte diesen Worten. Die Frauen waren bleich geworden und schauten den Mann an wie cin Ungeheuer, wie etwas Entsetzliches. Minutenlang war es still. Der Mann, der die Wirkung seiner Worte merkte, war trebsrot geworden und, wie um sich zu entschuldigen, fagte er leise: Ich bin Sattler. Wir verdienen jetzt unser Geld." Diese Worte lösten das Eis.
Eine schwere Bluttat versetzte die Einwohnerschaft des stillen Luftkurortes Freienwalde a. D. in den Osterfeiertagen in die größte Die Frauen sagten dem Manne harte und derbe WahrAufregung. In der freundlichen Stadt ist erst seit kurzem der Bäcker- heiten. Er wurde ganz still, tranf sein Bier aus und verließ Die Erregung in der Wirtschaft wollte sich meister Steller ansässig. Dieser wurde vor vier Wochen zu den das Lokal. Fahnen einberufen. Seine betreibt seitdem Bäckerei mit lange nicht legen. Eine Frau weinte vor sich hin. Die Freizügigkeit der Brotkarte. 18 Jahre alten Geſellen Leopold Vojede weiter. Bu ihrem Ich wollte einige beruhigende und aufklärende Borte onSchutze nahm Frau Keller ihren Bruder, einen 13 Jahre alten bringen. Es war mir bei der Aufregung unmöglich. Die Die Einführung der Brotkarte hat manche Unbequemlichkeiten Schüler Georg Fischer zu sich, der auch in ihrem Zimmer mit Frauen gingen auch bald weg. Aber noch beim Verlassen mit sich gebracht. Bekommt irgend jemand von auswärts Besuch, schlief. In der Nacht zum ersten Dsterfeiertage erwachte die des Lokales äußerten sie sich in bitteren und heftigen Worten. so kann er nicht immer sofort die Brotkommission aufsuchen, um Frau und hörte ihren Bruder röcheln. Dieser bat sie Als der Mann seine törichten Worte sagte, mag er keine eine Karte zu erhalten, besonders dann nicht, wenn die Bureaus, dann, aufzustehen und Licht zu machen, weil er sich, wie er glaube, böse Absicht gehabt haben; gedankenlos und unüberlegt redete wie das an den Feiertagen der Fall war, geschlossen sind. Um gestoßen habe und blute. Frau Steller erhob sich sofort, um aus er daher. Aber die Wirkung dieser Worte! gekehrt tritt auch dann eine Kalamität ein, wenn hier Ansässige in dem Nebenzimmer Licht zu holen. Als sie dort eintrat, erhielt sie Deshalb die ernste Mahnung: gerade jetzt in Kriegseinem Vorort Berlins , der nicht zur Berliner Brotgemeinschaft von einem Manne, den sie plötzlich vor sich stehen sah, einen heftigen zeiten, wo die Herzen so tief. erregt, wo die Gefühle zittern gehört, sich einige Zeit aufzuhalten genötigt sind, denn sie erhalten Schlag auf den Hinterkopf. Dem ersten folgten sofort vier weitere und so leicht verletzt werden- achtet auf eure Zungen! selbst auf ihre Brotkarte kein Brot. Hierunter haben besonders die schwere Schläge. Während die Frau der Ladentür zu taumelte, Laubenkolonisten zu leiden, die in einem nicht zur Berliner Brot- sprang ihr Bruder an das Fenster und riß es auf. Beide riefen gemeinschaft gehörenden Orte ein Stückchen Land bestellen. Die in Sann laut um Hilfe. Gäste aus einer Wirtschaft in der Nähe einem Zweckverband des Ostens organisierten kommunalen Bereine tamen auf das Geschrei herbeigelaufen, umstellten das Grundstück, Zum dritten Male während des Krieges unterbreitet das wissenin den Gebieten der Ostbahn, der Schlesischen und der Wriezener iuchten alles ab, fanden aber niemanden. Nachdem Frau schaftliche Bildungsinstitut der Groß- Berliner Arbeiterbewegung der Bahn haben sich kürzlich an das Oberkommando in den Marken ge- Keller und ihr Bruder ärztliche Hilfe erhalten hatten, fuchte Arbeiterschaft einen neuen Lehrplan. Wie seine Vorgänger in der wendet mit dem Ersuchen, zu verfügen, daß die Brotkarten ent- man noch eine Weile weiter, gab dann aber die Nachforschungen Kriegszeit, so bemüht sich auch der neue Lehrplan, den geistigen weder für die ganze Mark Brandenburg Geltung haben sollten oder einstweilen als ergebnislos auf. Der Verdacht der Täterschaft fiel zu Zeitinteressen des Proletariats entgegenzukommen. Das zeigen die durch Meldung beim Gemeindevorsteher die auswärtigen Karten nächst auf den Gesellen Bösecke. Die Freienwalder Polizei nahm Vortragsthemen. Es werden Vortragskurse über die Kolonialpolitik durch Aufdruck des Ortsstempels für den betreffenden Ort gültig diesen auch vorläufig in Gewahriam. Das Amtsgericht aber, dem der europäischen Staaten, über die Arbeiterbewegung in den außer gemacht werden. Das Oberkommando hat geantwortet, daß cs in Dieser Angelegenheit nichts veranlassen könne und sich der Verband fie ihn zuführte, mußte ihn wegen Mangels an Beweisen wieder deutschen Ländern und über den wirtschaftlichen, sozialen und wegen Erweiterung des Geltungsbereichs der Berliner Brotkarten frei lassen. Jetzt wandte sich die Amtsanwaltschaft von Freienwalde politischen Aufbau der Länder des Weltkriegs angekündigt. In an die beteiligten Gemeinden selbst wenden solle. Da Verhand- an die Berliner Kriminalpolizei. Diese entsandte den Kriminal - ökonomischen und historischen Einzelvorträgen soll den Genossinnen wachtmeister Faber und den Kriminalschutzmann Brumme nach und Genossen, deren Arbeitsverhältnis die Belegung eines Kurses lungen wegen der vielen in Betracht kommenden Gemeindebehörden Freienwalde, und den beiden Beamten gelang es jetzt, das unmöglich macht, Gelegenheit gegeben werden, in die Fragen der und des damit verbundenen Zeitverlustes als aussichtslos erschienen, verbrechen vollständig aufzuklären, den Täter zu ermitteln und Beit einzudringen. Ein Zyklus von Sonntagsveranstaltungen wird wandte sich der Zweckverband des Ostens an den Landrat von festzunehmen. das Verständnis für Kunstwerke zu fördern suchen. Vorträge über Niederbarnim , Dr. Busch, der aber auch nur, wie die„ Gartenstadt
Arbeiterbildungsschule.
Es ist ein 20 Jahre alter Bäckergeselle Paul Hartmann, der, die bildenden Künste sollen durch Lichtbilder illustriert, Vorträge über des Groß- Berliner Ostens", das amtliche Organ des Zweckverbandes nachdem er eine Zeitlang hartnäckig geleugnet hatte, jetzt ein um- Musit von Erläuterungen am Flügel begleitet werden. Sie sollen des Ostens, jetzt mitteilt, folgenden Bescheid erteilen konnte:
" Auf das gefällige Schreiben vom 1. März d. J. betreffend fassendes Geständnis abgelegt hat. Hartmann war seit einem Jahr jene Stunden füllen, in denen wir wünschen, uns einmal, fern von Brotversorgung der Laubenkolonisten erwidere ich ergebenst, daß bei dem Bäckermeister Rüsterer in Freienwalde beschäftigt. Während den Gedanken und Nöten des Tages, an der Schönheit von Bild und ich bereits gelegentlich der Vorarbeiten für die Regelung des er seinen Eltern immer erzählte, daß er ordentlich und bescheiden Klang zu erfreuen. Sie wollen den Glauben an den Fortbestand Brotverkehrs wegen der enger wirtschaftlichen Beziehungen zwi- lebe und schöne Ersparnisse mache, war er in Wirklichkeit menschlicher Kultur zu retten suchen.
schen den Gemeinden Groß- Berlins bei dem Magistrat Berlin liederlich und sparte gar nicht. Um sich nun seinen Eltern Die Reihen der Daheimgebliebenen lichten sich mehr und mehr. eine gemeinsame Regelung der Brotversorgung für das gesamte nicht offenbaren zu müssen, tam er auf den Gedanken, die Ein reichlicher Bestandteil von ihnen sind die Frauen. Viele von Groß- Berliner Wirtschaftsgebiet angeregt habe. Der Magistrat Striegerfrau zu ermorden und zu berauben. Daß auch ihr Bruder ihnen sind bewegt von banger Sorge um die Lieben und Freunde hat sich jedoch von einigen einzelne Vororte des Kreises Nieder- in ihrem Zimmer schlief wußte er nicht. Sonst hatte er seinen Plan dort draußen. Alle sie stehen aufrecht und hüten mit Eifer das Gut arnim betreffenden Zugeständnissen abgesehen meinen AnUm nicht durch spätes Aus der fernen Männer und Brüder. Zu diesem Gut gehören cegungen gegenüber ablehnend verhalten. Ich vermag daher in in allen Einzelheiten vorbereitet.
der Angelegenheit nichts zu veranlassen und kann nur anheim- gehen oder Ausbleiben nachträglich Verdacht zu erregen, ging er auch die Organisationen und Einrichtungen der geben, sich an den Magistrat in Berlin zu wenden." am Osterheiligabend wie gewöhnlich um 10 Uhr zu Bett. Aber Arbeiterbewegung. Manche durch den Krieg gerissene Lücke
Da der Zweckverband des Ostens von dem vorgeschlagenen Weg schon eine halbe Stunde später stand er wieder auf und stieg, mit in den Reihen unserer Funktionäre wird durch Frauen geschlossen der Vorstellung beim Berliner Magistrat wenig Erfolg erwartete, einem starken Eschenholzscheit ausgerüstet über die Gartenmauer werden müssen. Diese Genossinnen hoffen wir recht zahlreich in den hat er jetzt die Angelegenheit dem Minister des Innern vorgetragen nach einer hinter dem Bäckereigrundstück gelegenen Straße hinüber, Kursen und Vorträgen der Schule zu treffen. Dort mögen sie sich und gleichzeitig die Unterlagen dem Landwirtschaftsminister zur begab sich von dort auf Umwegen nach dem Hause Kellers und die geistige Rüstung, die die Arbeiterschaft mehr denn je braucht, unt löschte dort zunächst eine Straßenlaterne, Befürwortung unterbreitet. den Hof des erwerben. Wir wissen, daß wir ein Opfer fordern, wir wissen aber Der Berliner Magistrat motivierte in einer längeren Er- Grundstücks und die Schlafftube ชน verdunkeln. Dann auch, daß in dieser an Opfern so übervollen Zeit Opfer für das flärung seine Stellung zu der Sache wie folgt: sticg er über den Einfahrtszaun und legte sich in einem wohl unserer Bewegung weniger denn je gescheut werden dürfen.