Aus Groß- Berlin.
Ein Weckruf für Friedhofskunst.
"
Eine Kundgebung der Privatgärtner.
„ Nachdem durch die Statistik ein bedenklicher Geburtenrüdgang in unserem Volte festgestellt ist und durch die massenhafte Bernichtung von Menschenleben im gegenwärtigen Kriege die Geburtenfrage einen noch viel ernsteren Charakter erhalten hat, erscheint es dringend geboten, jene die Geburten beschränkende Arbeitsbedingung auch vom allgemein- sozialen und besonders vom vaterländischen Gesichtspunkt aus zu betrachten und zu behandeln. Eine beffernde Aenderung würde um so leichter möglich sein, als es sich durchweg um Arbeitgeber in befferer Vermögenslage handelt. Die Vorstände der drei Gärtnerorganisationen sollen in diesem Sinne wirten und bersuchen, wenn möglich auch die Hausangestellten: Kutscher , Diener, Bförtner usw., denen ebenfalls Rinderlosigkeit zur Anstellungsbedingung gemacht wird, für die Bewegung zur Abschaffung derfelben zu gewinnen."
-
findenden altirischen Grabfrenze an der Ruhestätte des groß-| Preise gestiegen sind, und verweist darauf, daß in allen anderen. britannischen Generalkonsuls Crome. Von Baumeistern und Zweigen der Gärtnerei, sowohl in Gemeindebetrieben als in der Bildhauern, denen wir eine große Reihe der berühmtesten Erwerbsgärtnerei, in letter Zeit Teuerungszulagen und LohnBerliner Kunstschöpfungen verdanken, sind hier bestattet erhöhungen gewährt worden sind. Es ist deshalb zu wünschen, Auf den während der letzten Jahre räumlich stark be- Schinkel, Schadow, Rauch, Stüler, Strad, Hikig, und Hoff daß diesen Berhältnissen auch in den Privatgartenanlagen Rech schnittenen Friedhöfen im Berliner Stadtinnern sind zahl- mann, der Erfinder der Ziegelringöfen. Im Vergleich zu dem nung getragen wird. künstlerischen Schaffen dieser Männer ist der Gedenkstein, den Eine zweite Mundgebung der Versammlung richtete sich gegen reiche Berühmtheiten bestattet, die zum Werden und Wachsen man dem Toten setzte, oft recht anspruchslos. Zwei der ab- die Bedingung der Kinderlosigkeit. Es handelt sich Berlins , zum Teil auch für die Größe unseres ganzen Reiches Berlins , zum Teil auch für die Größe unseres ganzen Reiches gebildeten Denkmäler haben nicht mehr ihre alte Stelle. Die darum, daß bei Anstellung von Privatgärtnern meistens ledige start beigetragen haben. Manche dieser berühmten Namen leben im Volke fort, werden noch lange guten Klang haben, Gräber der Philosophen Hegel und Fichte wurden bei Ver- Männer oder kinderlose Ehepaare verlangt werden. Das letztere andere sind fast schon vergessen, nur noch in den engeren breiterung der Hannoverschen Straße auf Kosten der Stadt in solchen Fällen, wo auch die Arbeitskraft der Frau, sei es im Streisen der Kunst und der Wissenschaft bekannt. Besonders Berlin verlegt. Fichtes hoher, schmaler Eisenobelist mutet Garten, sei es in der Hauswirtschaft der Herrschaft, beansprucht reich an Denkmälern, welche von dem gedeihlichen Schaffen uns an wie die Waffe seiner im Volfe unvergessenen flammen- wird. Ehepaare mit Kindern, wenn es auch nur eins oder zwei solcher berühmten Männer der Nachwelt einige Kenntnis ver- den Reden an die deutsche Nation, seines von glühenden find, finden nur ausnahmsweise Anstellung als Privatgärtner. mitteln sollen und gleichzeitig in der Art dieser Friedhofs- Freiheitsgedanken getragenen Geistes. Der große Volks. Zu dieser Angelegenheit wurde eine Resolution angenommen, in funst von anziehendster Gestaltungskraft sind, ist der im freund starb am 29. Januar 1814 an Typhus , den er sich bei der unter anderem gesagt wird: Jahre 1763 angelegte gemeinsame Friedhof der Dorotheen- der Pflege von Verwundeten zugezogen hatte. Wenn auch städtischen und der Friedrich- Werderschen Gemeinde am die Freiheit in Fichtes tiefgründigem Geiste noch weit ist, soll Oranienburger Tor. Wer aber durchschreitet das Tor, das es doch gerade jetzt die rechte Zeit sein, zu seiner lezten Ruheden gewaltigen Verkehr der Chausseestraße von dem stillen stätte zu pilgern. Feld des Todes trennt? Wer nimmt sich die Zeit und hat das Interesse, solchen stummen Zeugen Altberliner Glanzes, den Helden der Friedensarbeit, eine Stunde der Betrachtung und Erinnerung zu weihen? Nur selten fanden bisher Fern bei Schloß-, Villen- und Gutsbesikern in Stellung sind und deren Als Privatgärtner bezeichnen sich diejenigen Gärtner, welche stehende den Weg hierher, um sich an wahrer Friedhofskunst Bugusgärten zu pflegen haben. Die für die Privatgärtner in Frage zu erbauen und ein aus der Vergangenheit unserer Berliner tommenden Arbeitgeber sind durchweg sehr wohlhabende, zum Seimat erzählendes Stückchen Kulturgeschichte zu bewundern. Teil schwerreiche Leute. Trotzdem haben viele von ihnen die sozialen Dem Mangel an diesem lehrreichen Interesse will ein von dem verdienten Berliner Stadtältesten, Geheimrat Ernst Pflichten, die sie ihren zum Kriegsdienst eingezogenen Angestellten Friedel, bekanntlich einem der besten Kenner des alten Berlin , gegenüber billigerweise hätten erfüllen sollen, nicht erfüllt. Viele herausgegebener Führer durch die historischen Gräber" der reiche Privatgartenbefizer haben sich um die Angehörigen ihrer im genannten beiden Friedhöfe abzuhelfen suchen. Zwar ist es selbe ſtehenden Gärtner gar nicht gefümmert. In anderen Fällen nur ein bescheidener Anfang, da auch zahlreiche andere Ber - hat man der Frau des Kriegers die volle Arbeit des Mannes verliner Friedhöfe gana hervorragende Grabdenkmäler auf- richten lassen, ihr aber nur einen Teil des vom Manne bezogenen weisen, aber es war ein guter Gedante, ausgewählte berühmte Gehalts gewährt. Die Privatgärtner, die nicht zum Heere eingeJm Sportpark Treptow wurde gestern der Große Früh. Grabstätten in 31 trefflich ausgeführten Abbildungen auf 30gen wurden, erhielten zum großen Teil gleich nach dem Ausbruch Iingspreis, ein Dauerrennen über 10 und 50 Rilometer, bor Auge und Herz wirken zu lassen und nur kurze erläuternde des Krieges die Kündigung und wo das nicht geschah, wurde dem einem zahlreichen Publikum ausgefahren. Der erste Lauf über Bemerkungen hinzuzufügen. Das bleibt im Gedächtnis beffer Gärtner das Gehalt gekürzt, oft um die Hälfte und noch mehr, ob- 10 Kilometer wurde von Nettelbed in 8 Minuten 56 Sekunden gewonnen. Didentmann lag als zweiter 70 Meter zurüd. haften als eine lange Geschichte der Verdienste des einzelnen. gleich doch die Arbeit des Gärtners dieselbe geblieben war. Die Stellbrint wurde durch einen Reifenschaden auf den letter Von Friedel konnte man ja von vornherein erwarten, daß er Kündigungen wurden zwar später teilweise wieder zurückgenommen, Blatz gewiesen.- 3m 60- Kilometer- Lauf siegte in einem flotten Von Friedel konnte man ja von vornherein erwarten, daß er die dankbare Aufgabe vom kulturgeschichtlichen Gesichtspunft aber die Gehaltstürzungen blieben in den meisten Fällen bestehen, Rennen Stellbrint in 42 Minuten 88 Gefunden. Ihm folgte lösen würde. So zeigt er uns in der Trennung des ältesten ja es famen sogar noch eine große Zahl neuer Fälle von Lohnabzug in einem Abstand von 470 Metern Didentmann, während und älteren Friedhofteiles von dem neueren den Wandel der hinzu. Ein Villenbesizer in einem Berliner Vorort mutete sogar Nettelbed, der bis zum 10. Kilometer die Führung hatte, abZeiten auch in der religiösen und künstlerischen Auffassung einem seit 25 Jahren in seinem Dienst stehenden Gärtner zu, wäh- fiel und verschiedene Male überrundet wurde. und Anschauung. Fast alle diese älteren Denkmäler fünden rend des Krieges ohne Gehalt weiterzuarbeiten. Der Villenbefizer In den Flieger- Rennen gewann Bawke das Hauptdie rationalistische Aufklärungsperiode, stilistisch die sogen. meinte, der Gärtner müsse doch in 25 Jahren fobiel Gin Brämienfahren über 10 Runden fah tabe als ersten, fahren über 8 Runden, zweiter Lorena, britter Mädler Biedermeierzeit, und besonders gern die heidnische Symbolik eripart haben, daß er in der Kriegszeit ohne Gedem dichtauf offmann und ausler folgten.- Im Der römische Opferaltar mit der Opferschale, der heidnische halt leben könne. Den Organisationen der Gärtner sind zahl- Vorgabe- Fahren über 8 Runden gewann schirpe mit Sarkophag, die Totenurne, die Fackel des Scheiterhaufens, reiche Fälle von Gehaltskürzungen und mangelnder Fürsorge für 110 Meter Vorgabe. Lorenz, der vom Mal fuhr, fonnte auch Sphinge und Schlangen, Schmetterlinge und Genien des die Familien eingezogener Privatgärtner mitgeteilt worden. Die hier nur den zweiten Plak belegen. Ihm folgte in furzem Abstand Todes als Verkörperung der entflohenen Seele das alles, Organisationen haben es aber nicht für ratsam gehalten, sich im offmann. in der Auffassung von Leben und Sterben doch so überaus Interesse der Geschädigten unmittelbar an die betreffenden Arbeitfinnig, wurde von der Mitte des vorigen Jahrhunderts ab geber zu wenden, weil sie aus Erfahrung wissen, daß die Privat- Kleine Nachrichten. Aus Furcht vor einer zweiten Operation durch die äußeren Anzeichen des Christentums, insbesondere gärtner aus begründeter Furcht vor unangenehmen Folgen nicht hat sich der 56jährige Metallschleifer Fr. Blumenthal aus der durch das Kreuz, fast böllig verdrängt. Länger als ein halbes wagen, sich durch ihre Organisation vertreten zu laffen. Sie selbst Waldemarstraße 69 mit einer Schnur erdrosselt.- Vergiftet hat Jahrhundert hat es dann gedauert, bis man den Niedergang fönnen natürlich auch keine Besserung der Mißstände durchsetzen. sich die 26jährige Arbeiterin Magdalene Dombrowska, weil sie der handwerksmäßigen Grabdenkmalsmacherei, die zuletzt mit Deshalb haben sich die beteiligten Organisationen( Allgemeiner von ihrem Geliebten einen Abschiedsbrief erhalten hatte. Sie eilte wahrer Kunst nichts mehr gemein hatte, erkannte. Erst in den Deutscher Gärtnerverein, Verband Deutscher Privatgärtner, Deut. nach dem Empfang des Briefes in deffen Wohnung und nahm dann Strychnin. Kurze Zeit nach der Einlieferung in das Krankenhaus legten beiden Jahrzehnten ist der Gedanke, der Schablone der scher( nationaler) Gärtnerverband) mit einer Rundgebung an die Moabit erlag fie dem Gift. öden Massenfabrikation, aber auch der Engherzigkeit firch- Oeffentlichkeit gewandt. Das geschah am Sonnabend in einer von licher Anschauungen entgegenzuarbeiten und der Schaffens den drei Organisationen gemeinsam veranstalteten Versammlung fraft der Kunst auf unseren Friedhöfen ohne irgendwelche der Privatgärtner. Verlegung religiöser Gefühle freien Lauf zu lassen, wieder start lebendig geworden, wie wir das beispielsweise an den sich stetig mehrenden herrlichen Grabdenkmälern auf dem städtischen Sentralfriedhof in Friedrichsfelde und an berschiedenen auswärtigen deutschen Waldfriedhöfen sehen.
-
Aus Friedels Erinnerungsgabe sei furz folgendes hervorgehoben: Das altrömische Grab der Familie des Baurats und Berliner Stadtältesten Cantian , von dem u. a. die weltbekannte Granitschale vor dem Alten Museum im Lustgarten herrührt, zeigt die im Jahre 1889 als erste auf einem christlichen Friedhof in Breußen zugelassene Leichenbrandurne. Der Tote, Cantians Sohn, war in Venedig eingeäschert worden. Durch ihre wuchtige Größe ragen die Familiengräber des Baurats Wenzel und des alten Borsig hervor. Eigentümlich fesselnd find die sonst wohl auf keinem Berliner Friedhof zu
Ein donnerndes Hoch zur filbernen Hochzeit bringen Ben Genossen
August Hildebrandt u. Frau
Die Genossen des 694. Bezirks ( 6. Kreis).
Eisenhobler
ftelt sofort ein
Sozialdemokratischer Wahlverein
f. d. a. Berl. Reichstags- Wahlkreis.
Den Mitglied ern zur Nachricht, daß unsere Genossin Frau Emma Habicht geftorben ist.
Ehre ihrem Andenken! Die Beerdigung findet Dienstag, den 20. April, nachmittags 1, Uhr, von der Leichen halle des Gemeindefriedhofes Neukölln, Mariendorfer
am
eg,
Orenstein u. Koppel Arthur Koppel Gottlieb- Dunkel- Straße aus statt.
a.
Spandan, Hamburger Straße 44.
Preisgekrönte
Arbeitermöbel
Solide Arbeit. Billige Preise
KarlThomas Tischlermeister, Bernauer Straße 79
Tel.: Norden 4901 Llef. d. Konsumgenossenschaft,
Um rege Beteiligung ersucht Der Vorstand.
Am 25. März fiel auf dem Schlachtfelde unser Genosse, der Gastwirt
Annenftr. 24. Bezirk 288.
Der Vorstand.
Parteiveranstaltungen.
Die Referenten Albrecht, Lehmann und Müller als Vertreter der brei Organisationen behandelten die erwähnte Angelegenheit unter Anführung einer großen Reihe von Einzelfällen. Wir wissen es nicht, nehmen aber anfagte Albrecht, daß Niederschöneweide . Die Generalversammlung findet die meisten Privatgartenbefizer es an sozialer Fürsorge an ihren am Dienstag, den 20. April, abends 8% Uhr, im Restaurant die meisten Privatgartenbefiber es an sozialer Fürsorge an ihren Saud, Haſſelwerber- Ede Fennstraße, statt. Tagesordnung u. a.: zum Kriegsdienst eingezogenen Gärtnern nicht haben fehlen lassen, Bericht des Vorstandes, Rassenbericht, Neu- und Ergänzungsaber es steht auch feft, daß ein großer Teil der Gartenbesiger nichts wahlen. Mitgliedsbuch legitimiert. für die Angehörigen der Kriegsteilnehmer getan hat und daß die Gehälter der beschäftigten Gärtner in vielen Fällen gekürzt worden find. Den Gartenbesißern, die ihre Pflichten erfüllt haben, danken wir, gegen die anderen erheben wir unsere Stimme und erwarten, daß die öffentliche Mahnung fie zur Umkehr beranlaßt.
Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland bis Dienstag Eine in diesem Sinne gehaltene Resolution wurde einstimmig all etwas wärmer. In der Nacht zum Dienstag, besonders im mittag. Zunächst größtenteils heiter. In den Tagesstunden überangenommen. Sie betont, daß sich Gehaltstürzungen jest um jo Osten, stellenweise Frost. Dann im Westen langsam zunehmende weniger rechtfertigen lassen, als alle Lebensmittel erheblich im Bewölkung ohne erhebliche Niederschläge.
Spezialarzt
f. Geschlechtskrankheiten. Harnleiden, Schwäche, Ehrlich- Hata- Kuren, Blutund Harn- Untersuchungen. Institute: zwischen Dresdener und Annenstraße. Sprechst. 5-7, Sonntags 10-11.
Potsdamer Str. 117 d. Lützowstr., Sprechst. 4,11-2
u. 8-10 U. abds., Sonnt. 11-1. 48 Seiten starke Broschüre gratis und post
Aufklärende frei in verschlossenem Kuvert.
Wer auf Reinlichkeit hält
wasche seine Kochtöpfe, Fleischbrett, Löffel, Gabeln usw.
nur mit einer Auflösung von
Minlos'schem Waschpulver
and spüle mit reinem Wasser nach.
Sozialdemokratischer Wahlverein Charlottenburg .
Dienstag, den 20. April, abends 8%, Uhr, im Volks. hause, Rosinenstr. 3:
General- Versammlung.
Tagesordnung:
1. Das deutsche Wirtschaftsleben im Kriege. Referent: Redakteur
Genoffe Paul Lange.
2. Jahresbericht des Borftandbes.
3. Neuwahl des Borstandes.
4. Aufstellung eines Kandidaten zur Stadtverordnetenerfagwahl.
5. Verschiedenes.
Zahlreiches und pünktliches Erscheinen der Mitglieder er.
wartet
( 250/12)
Der Vorstand.
DRUCK Frühkartoffelm
ARBEITEN
in guter Ausführung
Kaiserkrone, Rosen, Juli etc., anerkannte Sorten zur Saat. Nosensträucher billigst. Neukölln, Bergstr. 29.
Buchdruckerel und Verlag
3 Bände 4 Mart
SW.68 Lindenstraße 3 Buchhandlung Vorwärts
Stollwerck„ Gold"
Bestes Nähr- und Kräftigungsmittel für unsere
Truppen im Felde.
Schokolade in Tafeln, Täfelchen
und Plättchen
Deutsches
Erzeugnis!
Zweckentsprechende Feldpoftpackungen in großer Auswahl in den einschlägigen Geschäften vorrätig.
in 125, 250, 500
Kakao- Pulver Gramm- paketen