sationen durch die Regierungsvertreter zu reden. Wir sind daß fie gerade die Kriegszeit als geeignet ansehen, dieser sich darum handelt, daß die Gewerkschaften den Gemeinden mehrere überdies als Staatsbürger berechtigt, wenn es das Interesse Frage näherzutreten. Das bisher für den Bergbau bestehende Millionen als Anleihe geben sollen? der Arbeiter erfordert, mit den Regierungsorganen zu ver- Einigungsverfahren sei unzulänglich, das sei gerade in der Kriegs- Wir glauben nicht daran, sind vielmehr der Ansicht, daß den handeln. Auch die Vertreter der Großindustrie machen ja von zeit bewiesen worden; durch ein Einigungsamt aber hätten diese Gemeinden nur ein gangbarer Weg gezeigt zu werden braucht, um diesem Staatsbürgerrecht den weitgehendsten Gebrauch, um Differenzen ihre Erledigung finden können. Der Herr Minister auch in der Frage der Arbeitslosenfürsorge mit den Gewerkschaften ihre Interessen wahrzunehmen. blieb trotz aller Vorstellungen dabei, daß es ihm ganz un- Hand in Hand zu arbeiten. Die Ausführungen des Herrn Kirdorf bestätigen uns nun möglich sei, jetzt in der Frage etwas tun zu fönnen. Darauf In Charlottenburg beträgt die Unterstützung für Männer oder an den Frauen pro Woche 6 M., für ein Ehepaar 9 M., für jedes Kind mit aller Deutlichkeit, daß leider die Werksvertreter auch jetzt wurden die weiteren Forderungen, die die Arbeiter noch ihre ablehnende Haltung gegenüber den Arbeiterorgani- Verein für bergbauliche Interessen gestellt hatten Teuerungs- 1,50 M. Zuschlag. sationen beibehalten und daß an dem Widerstand der Werks- zulage, Verfahren von Ueberschichten, Sperre, Schwarzes Lichtenberg gewährt für eine Einzelperson 7 M., für ein Ehevertreter die Errichtung von Einigungsämtern scheiterte. Da- Listen- System- verhandelt. Die Regierung gab den teilweisen paar 10 W., für jedes Kind 1,75 M. pro Woche. Rückgang der Bergarbeiterlöhne zu, sie verwies aber auch auf die Neukölln zahlt für eine Person 4 M., für ein Ehepaar 6 M., für haben sie die volle Verantwortung zu tragen. infolge Einberufung der gesündesten Leute und Zuziehung Unein- für jedes Kind 1 M. Also ein durchaus buntscheckiges Bild, auf den ersten Blick geweihter zurückgegangenen Leistungen hin; sie versprach vermittelnd zu wirken. Allzu viel Hoffnung konnten die Arbeitervertreter aber den Eindruck hinterlassend, als wenn der Zustand günstiger sei als aus den Ausführungen der Herren Regierungsvertreter nicht heraus- in Berlin und günstiger, als wenn die Regelung mit den Gewerklejen. Zwar betonte ein Regierungsvertreter ausdrücklich, daß ein schaften erfolgt. In Wirklichkeit liegen die Dinge aber so, daß, wie in Lichtengroßer Teil der gehörten Beschwerden berechtigt sein möge; aber für berg, die Säke nur auf dem Papier stehen, in einer ganzen Reihe die Regierung sei es doch sehr schwer, in dieser Sache so einzu- berg, die Säße nur auf dem Papier stehen, in einer ganzen Reihe greifen, wie die Arbeitervertreter es wünschten. Dem Direktor des von Fällen unter den Säßen gezahlt wird. Hierin Wandel zu schaffen, die Gewerkschaften als gleichberechKöniglichen Bergamtes war es unbekannt, daß die vierwöchentliche tigt anzusehen, sollte Aufgabe jeder gerecht und sozial denkenden Sperre auch dann über Arbeiter verhängt wird, wenn die Kündigung Gemeindevertretung sein. Dieses um so mehr, als nach dem Vordurch die Grubenwerwaltung erfolgt ist. Hierfür wurden von den bilde Schönebergs die Regelung möglich und durchführbar ift. Diese Regelung sollte aber bald in Angriff genommen werden, Krieges abgespielt haben. Obgleich diese Anivendung der Sperre damit in der Zeit der geringen Arbeitslosigkeit der Aufbau vollwährend des Krieges als eine ganz besondere Härte gegen die zogen wird und die Gemeinden sagen können, wir haben umArbeiter bezeichnet werden muß, gaben die Regierungsvertreter fassend vorgearbeitet, wenn die Verteidiger des Vaterlandes nach etwa feinerlei Versprechen ab, daß die Regierung Abhilfe schaffen Hause zurüdfehren. Ob die Regierung auf Grund dieser Aussprache noch mit den Wertretern der Werksbejizer fonferieren wird, muß abgewartet
In den weitesten Kreisen der Leffentlichkeit, auch von offiziöser Seite im Parlament, wurde anerkannt, daß auch die gewerkschaftlichen Bergarbeiterorganisationen in dieser Kriegszeit durchaus im vaterländischen Sinne tätig sind. Um so ungerechter und beleidigender ist daher die Unterstellung des Herrn Kirdorf, die Vertreter dieser Organisationen fönnten ihre Fühlungnahme mit den Regierungsvertretern dazu bemugen, die Bergarbeiter zu beunruhigen. In einer Zeit, wo viele Tausende gewerkschaftlich organisierter Bergarbeiter ihr Leben zur Verteidigung des Vaterlandes hingeben, wirkt eine solche Rede besonders bitter und ist sicherlich nicht geeignet, den
Burgfrieden zu fördern.
Gewerkverein christlicher Bergarbeiter. J. A.: Steger. Polnische Berufsvereinigung der Bergarbeiter. J. A.: Man fomsfi. Gewerkverein der Bergarbeiter H. D. J. A.: Schmidt. Verband der Bergarbeiter Deutschlands . J. A.: Sach sc. Berlin und Umgegend.
Die Bauflempner stehen mit den Unternehmern in Tarif
Arbeitervertretern Beispiele vorgetragen, die sich während des
werde.
werden.
verhältnis. Wie alle Tarife, die vor Kriegsausbruch abgeschlossen Wo bleibt die
der Situation eintreten.
geregelte Arbeitslosenfürsorge
Der neue Prozeß gegen die Witwe Hamm .
Wiederaufnahmeverfahren im Flandersbacher Mordprozeß. Elberfeld , 22. April 1915.
find, läßt auch der der Bauflempner die gegenwärtigen Verhältnisse ganz unberücksichtigt, das heißt die Löhne entsprechen der exorbitant verteuerten Lebenshaltung in feiner Weise. Allerdings sind einDer Fall der Bauersfrau Hamm aus Flandersbach, die in zelne Unternehmer entgegenfommend genug gewesen, auf Antrag in Lichtenberg , Neukölln und Charlottenburg ? Jahre 1908 von Schwurgericht des Landgerichts Elberfeld wegen der bei ihnen Beschäftigten cine Teuerungszulage zu gewähren. Beihilfe zu der Ermordung ihres Mannes zu 14 Jahren Zuchthaus Andere dagegen weigern sich ganz entschieden, auch nur die geringste Diese Frage aufzuwerfen wird manchem müßig erscheinen, da verurteilt worden ist und von dieser Strafe rund 6 Jahre verbüßt Zulage zu bewilligen. Ja, es gibt sogar Betriebe, die selbst in zurzeit die Zahl der Arbeitslosen erheblich geringer geworden ist. hat, beschäftigt vom Freitag ab zum zweitenmal das hieſiege Schwurdieser schweren Zeit nicht einmal die tariflichen Bedingungen ein- ja in manchen Berufen, wie zugegeben werden soll, es an Arbeitern gericht, da die Erste Strafkammer des Elberfelder Landgerichts die halten. Aus dieser Sachlage heraus erklärt es sich, daß das Ver- mangelt. Und doch ist es notwendig, jetzt, bald nach Ablauf des Wiederaufnahme des Verfahrens angeordnet hat. Der„ Fall Hamm" langen, in Verhandlungen mit den Unternehmern zwecks Erlan- neunten Kriegsmonats die Frage erneut aufzuwerfen, weil die hat in ähnlicher Weise wie vor Jahren der Fall" Zieten", der übrigung einer allgemeinen Teuerungszulage einzutreten, immer lebhafter wurde. Deshalb hatte die Branchenleitung eine Versammarbeiterschaft, speziell die gewerkschaftlich organisierte, ein Interesse gens auch in Elberfeld spielte, die Oeffentlichkeit in weitestem Umfang und auch die Parlamente beschäftigt, weil in der Verurteilung lung einberufen, unt zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Die daran hat, die Unterstüßungen in den genannten Gemeinden ge- der Frau Hamm nach Ansicht weiter Kreise ein Fehlspruch erblickt ſehr gut besuchic Versammlung beauftragte die Schlichtungskom regelt zu ſehen, da ſpätestens beim Friedensschluß die Verhältnisse wird. Die Vorgeschichte des Mordprozeſſes ist kurz die, daß in der mission, Unterhandlungen einzuleiten und eine Teucrungszulage auf dent Arbeitsmarkt sich zuungunsten der Arbeiterschaft wieder Nacht vont 15. zum 16. November 1907 in Flandersbach der Bauer verschieben dürften. Die ungeheure Anzahl der heimfehrenden Wilhelm Hamm im Vorraum zu seinem Schlafzimmer aus einer von durchgängig mindestens 10 Proz. anzustreben. Kriegsteilnehmer wird Arbeit suchen müssen, wird, bevor die Judu- schweren Stichwunde blutend aufgefunden wurde, an der er bald Die Berliner Zahlstelle des Sattlerverbandes zählt zurzeit strie sich den veränderten Verhältnissen anpassen kann und das darauf starb. Außer ihm waren in jener Nacht noch im Hause an6350 Mitglieder. Jut 1. Quartal dieses Jahres wurden nahezu nötige Abjabgebiet gefunden haben wird, den Arbeitsmarkt belasten. wesend seine Frau, sein zweijähriges Töchterchen, ein alter Onfel, 4000 Mitglieder aufgenommen, 800 davon mußten bereits wieder Im Reichstag als auch im preußischen Landtag ist das segens - ein Knecht und ein Gelegenheitsarbeiter. Frau Hamm will in gestrichen werden. Die Inlandsproduktion und der Exporthandel reiche Wirken der Gewerkschaften anerkannt worden. Trotzdem dieser Nacht durch Schreie und Tumult aufgewacht und sofort aufin Reiseartifeln ist zurzeit minimal und wird es bleiben, bis sehen wir, daß es noch eine große Anzahl von Gemeinden gibt, gestanden sein und will ihren Mann noch stöhnend, mit dem Oberwieder andere Verhältnisse eintreten. Der Höhepunkt der Militär- die es meit von sich weisen, mit den Gewerkschaften in der Frage Auf ihre Frage habe ihr Wann geantwortet, daß sie ihn gestochen förper über das geöffnete Flurfenster gebeugt, vorgefunden haben. effeftenherstellung ist auch bereits überschritten. Wenn jetzt noch der Arbeitslosenfürsorge Hand in Hand zu arbeiten; oder aber, wenn hätten und daß die Täter aus dem Fenster gesprungen wären. Der größere Posten hergestellt werden, so geschieht dies meist in spekuman sich schon dazu bereit erflärt, den Gewerkschaften Zumutungen Onkel habe dann den Schwerverletzten in seine Schlaffammer gelativer Absicht. Die Aufträge der Heeresverwaltung erfolgen lediglich, um den langsamen Abbau der üppig entwickelten Militär- stellt, die diese im Intereſſe ihrer Mitglieder zurückweifen müssen. bracht, ein Arzt sei geholt worden, bei dessen Eintreffen Hamni Wir erinnern nur an die Kontrolle durch die Arbeitsnachweise aber schon tot war. Der Tod ist eingetreten, weil der Stich in der industrie zu ermöglichen. Das Hauptmoment in der Organisations= arbeit des letzten Quartals bildet der Reichstarif. Den Berlinern der Gemeinden, an die Bestimmung, daß der Arbeitslose jede rechten Achselhöhle die Schlagader durchschnitten hatte. Die erster kommt dieser Tarif ganz besonders zugute, indem ein Ausgleich Arbeit, die zu verrichten der Arbeitsnachweisleiter dem Arbeits- Grmittelungen des Polizeifommissars Kuzi noch in der Mordnacht der Preise zwischen hier und der Provinz stattfindet. Der Oppo- lofen zumutet, bei Strafe der Verweigerung der Unterstüßung an- selbst hatten zum Ergebnis, daß auf dem Flur ein Hut und im sition, die sich in Berlin geltend gemacht hat und die in der Haupt- zunehmen hat. Weiter mutete man den gewerkschaftlich organi- Garten unter dem Flurfenster ein Stod, cin Rod mit umgefremjci. Schulge Arbeitern per war, Quartalsversammlung der Berliner Zahlstelle ausführte, bereits zu stellen. Die Bedürftigkeit wurde geprüft und dann erhielt der und einige Meter vom Hause entfernt in der Gartenerde frische Fußspuren entdeckt wurden. Hieraus und aus weiteren Ermitteschon durch die Verhältnisse die Grundlage entzogen. Arbeitslose einen höheren oder niedrigeren Betrag, je nachdem er lungen schloß die Polizei, daß es sich um einen Einbruch handle, bei Das Bemühen der Organisation, an Stelle des abgelaufenen das Glück hatte, int Bezirk einer mehr oder minder wohlwollenden dem die Täter von Hamm überrascht worden seien. Es sei dann Tarifs in der„ wasserdichten" Branche einen neuen zu schaffen, ist Kommission zu wohnen. zum Handgemenge gekommen, bei dem Hamm u. a. den tödlichen nicht geglückt. Die bisherigen Preise waren durch den Krieg außer Die Gemeinden Groß- Berlins brachten zunächst die volle Ge- Stich in die Achselhöhle erhalten habe. Schließlich seien die Täter Geltung gesezt und erhöht worden. Die Unternehmer lehnten Mit der Ver= unter den jetzigen Umständen den Abschluß eines neuen Tarifs ab. werkschaftsunterstützung in Anrechnung. Auf Vorstelligwerden der aus dem Flurfenster gesprungen und entkommen. Für die Kriegszeit wollen sie die bisherigen Stundenlöhne bezahlen. Gewerkschaftsvertreter im Reichsamt des Innern und im preußi- folgung der weiteren Spuren wurde der Berliner KriminalIn der Wagenbranche ist der Tarif gekündigt worden, um nach schen Ministerium des Innern wurden die Gemeinden ersucht, nur kommissar von Treskow II beauftragt, der gerade definitiv angestellt Eintritt der Friedenszeit volle Bewegungsfreiheit zu haben. und dessen erste Mordsache die Mordaffäre Hamm war. Er war die Hälfte der Gewerkschaftsbezüge in Anrechnung zu bringen. Mit einem neuen Tarif ist auch in der Flugzeugbranche zu Der Ausschuß des Provinziallandtages für Brandenburg hat jedoch nicht der Ansicht, daß Hamm von Einbrechern getötet war, rechnen. Kriegszulagen sind zum Teil schon geschaffen worden. zu dem Beschluß des Landtages Ausführungsbestimmungen er- Samm, die mit ihrem Manne sich nicht gut gestanden habe, Mörder sondern fam in seinem Schlußbericht zu dem Ergebnis, daß Frau Wegen einer Lohnvereinbarung sind bereits Verhandlungen ge- lassen, wonach den Gemeinden, die auf den Zuschuß des Provinzial- gedungen habe, um ihren Mann zu beseitigen. Nicht zum wenigsten pflogen worden und in der nächsten Zeit wird wohl eine Klärung verbandes Anspruch erheben, bestimmte Anweisungen gegeben auf diese Aussage hin, deren Eindruck noch dadurch verstärkt wurde, werden. 1. a. soll die Bedürfnisfrage geprüft werden und andere daß der inzwischen aus dem Amte geschiedene Kommissar von Bezüge sollen zur Anrechnung kommen, jetzt Gewerkschaftsbezüge Treskom sich auf seine langjährigen kriminalistischen Erfahrungen nur zur Hälfte. berief, sprachen die Geschworenen ihr Schuldig über Frau Hamut Die Gemeinden glaubten daher mit den Gewerkschaften die aus, die dann wegen Beihilfe zum Morde zu der erwähnten Strafe Die Berliner Filiale des Kürschnerverbandes hatte am Schluß Unterstützungsfrage nicht gemeinsam regeln zu können. von 14 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Zur Verbüßung der des ersten Quartals 274 männliche und 466 weibliche Mitglieder. Daß dieser Standpunkt nicht haltbar ist, zeigt das Vorgehen Strafe wurde sie nach dem Zuchthaus in Siegburg gebracht. Die Ant 31. Dezember 1914 waren 291 männliche und 452 weibliche einer Reihe anderer Gemeinden, die einen Weg gefunden haben, Persönlichkeit des Mörders ſelbſt blieb nach wie vor unbekannt. Mitglieder vorhanden. Die Zahl der männlichen Mitglieder ist also um 17 zurüdgegangen, während sich die Zahl der weiblichen mit den Gewerkschaften Hand in Hand zu arbeiten und die trotzdem gab ein Zufall. Ein junger Berliner Referendar Dr. Heigers, der Mitglieder um 14 vermehrt hat. Der gesamte Mitgliederbestand des Zuschusses des Provinziallandtages nicht verlustig gegangen in der heutigen Verhandlung als Verteidiger der Frau Hamm aufhat sich dentnach um 3 verringert, ist also im wesentlichen auf der sind. treten würde, wenn er nicht im Felde stände, hörte gelegentlich Höhe geblieben, die er am Ende des Jahres 1914 hatte. Im Auch die Stadt Schöneberg , die am 12. Oftober 1914 die bis- ein Gespräch zweier Kriminalbeamten, daß nach ihrer Ansicht im ersten Quartal waren in Berlin 225 Mitglieder 3091 Tage arbeits- her in Geltung gewesene Arbeitslosenunterstützung in Wegfall Rheinland durch falsche kriminalistische Arbeit eines Berliner los, also durchschnittlich 13,7 Tage pro Mitglied. Das ist ein brachte, hat nun in den Verhandlungen mit den Gewerkschafts- Polizeifommissars wahrscheinlich eine Frau unschuldig zu 14 Jahren günstigeres Verhältnis, als man erwartet hatte, denn man rechnete vertretern einen Weg gefunden, der beide Teile befriedigt und troh- Zuchthaus verurteilt worden sei. Nachdem er nach vieler Mühe mit einer größeren Arbeitslosigkeit, weil nach Neujahr die Kriegsdem den Beschlüssen des Ausschusses des Provinziallandtages ge- eigene Faust eine Privatuntersuchung, die nach seiner Ansicht die den Namen der Verurteilten festgestellt hatte, begann er auf arbeiten in der Pelz- und Zurichterbranche zu Ende gingen. Daß recht wird. die Arbeitslosigkeit keinen größeren Umfang angenommen hat, das Die Stadt Schöneberg zahlt an die Gewerkschaften 50 Proz. immer größer machte. Er fand bei seiner weiteren Tätigkeit die Wahrscheinlichkeit eines Rechtsirrtums des Schwurgerichts von 1908 ist darauf zurückzuführen, daß die Kürschner der Pelzbranche durchweg im Sattlerberuf auf Tornister Beschäftigung fanden und von zuschuß zu den von denselben gezahlten Unterstüßungssäßen. Die weitgehendste Unterstützung der Berliner Kriminalpolizei, vor allem den weiblichen Arbeitsfräften viele zur Konfettion übergingen. Söhe der Unterstützung darf inklusive des Zuschusses 12 M. pro des Polizeirats Braun, sowie des erwähnten Polizeikommissars Die Müßenmacher hatten im ersten Quartal fast gar keine Arbeits- Woche nicht übersteigen. Kuzi, die sich beide für die Unschuld der Frau Hamm eissssten und lojen, denn sie waren meistens auf Militärmüßen beschäftigt. Für männliche Arbeitslose beträgt die Unterstüßung 6 M., die nach ihrer Ansicht in Frage kommenden Täter der Gericht mit In der Filialversammlung am Mittwoch kam es nach der Ent- für weibliche 5 M. Zahlt die Gewerkschaft pro Woche 6 M. Unter- Namen bezeichneten. Ein Antrag auf Wiederaufnahme wurde gegennahme des Geschäftsberichts zu einer Aussprache über die stüßung, werden 3 M., also die Hälfte als Zuschlag gewährt, der jedoch abgelehnt. In der Oeffentlichkeit aber gingen die BeMaifeier. Alle Redner, welche sich hierzu äußerten, bedauerten, Arbeitslose erhält 9 M. Werden 8 M. von der Gewerkschaft ge- Stimmen, daß Frau Hamm unschuldig verurteilt worden sei, mühungen zur weiteren Aufklärung des Falles weiter und die daz nach dem Beschluß des Parteivorstandes und der General zahlt, beträgt der Zuschuß 4 M., der Arbeitslose erhält 12 M. Ist mehrten sich. Auch die Geschworenen, die seinerzeit den Schuldigfommission von einer Arbeitsruhe am 1. Mai abgesehen werden jemand von der Gewerkschaft ausgesteuert oder noch nicht bezugs- spruch gefällt hatten, griffen ein und verlangten eine neue Versoll. Es wurde ausgeführt, daß die Berliner Kürschner die Arbeits- berechtigt, erhält er die Mindestsäße der Stadt von 6 M. resp. 5 M. Handlung. Dazu kam, daß über den Hauptzeugen von Treskow, ruhe bisher ungefähr in demselben Verhältnis wie die Holzarbeiter durchgeführt und sich dieselbe auch in ihren Tarifverträgen gesichert der jetzt in Berlin ein Detektivbureau leitet, allerlei ungünstige haben. Dem erwähnten Beschluß werde man natürlich nachfommen. Die Abrechnung der Gewerkschaften erfolgt wöchentlich auf Nachrichten in die Oeffentlichkeit drangen, die, ihre Richtigkeit vorEhe dieser Beschluß befannt war, hatte die Ortsverwaltung die Mit Listen, die Stadt Schöneberg prüft nun in jedem einzelnen Falle ausgefeßt, seine Glaubwürdigkeit allerdings aufs schwerste erglieder zu einem Ausflug am 1. Mai aufgefordert, der aber jest die Bedürftigkeit. Wird die Bedürfnisfrage bei einem Unter- schüttern können. Jedenfalls hat er unter Verzicht auf Bension unterbleibt. In der Versammlung stimmte zwar eine kleine Mehr- stützten verneint, wird sofort der Gewerkschaft Mitteilung gemacht, plöblich seinen Abschied genommen, che das förmliche Disziplinarheit dafür, daß der Ausflug gemacht werde, die Mehrheit wurde der Zuschuß der Stadt kommt in Fortfall. verfahren gegen ihn eingeleitet wurde. Ein Verfahren, in dem ihm aber nicht als ausreichend erachtet, um eine solche Veranstaltung zur Last gelegt wird, falsche eidesstattliche Versicherungen verdurch die Organisation ins Werk zu sehen. anlagt zu haben, schwebt noch, und wenig erbauliche Dinge sollen sich in seinem Detektivbureau abgespielt haben. Er soll Ghebrüche fabriziert, Liebhaber und Liebhaberinnen ausgelichen haben u. a. m. und das Bureau ist inzwischen geschlossen worden. Als weiteres neues Material kam hinzu, daß festgestellt wurde, der Gelegenheitsarbeiter Haberkorn, der bei Hammt beschäftigt war, sei dringend verdächtig, in der Mordnacht einen gewissen mkamp und Kielhorn in das Haus eingelaffen zu haben. Haberkorn, ein notorischer Trunkenbold, hat kurz vor seinem Tode die wichtige Bekundung gemacht, daß er Imkamp und Kielhorn hereingelassen habe, weil man bei Hamm eine Summe von 17 000 m. vermutete, Von Imkamp wurde dann festgestellt, daß er sich früher Hagenbed
Die Treibriemenbranche konnte auch einen Kriegszuschlag er
reichen. Den Angestellten der Ortsverwaltung sind vom Hauptvorstand 10 Proz. Zulage für das Jahr 1915 bewilligt worden.
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Der Zuschuß wird gezahlt nach achttägiger Arbeitslosigkeit nach Ablauf der zweiten Woche. Die Abmachungen sind am 12. April 1915 in Kraft getreten.
Durch diese Abmachungen ist eine während sechs Monaten Die sächsischen Bergleute im Ministerium des Innern. schwebende Streitfrage aus der Welt geschafft worden. Auf Grund von Eingaben des Bergarbeiterverbandes und des Unsere Frage geht nun dahin, wo bleiben die anderen Großchristlichen Gewerkvereins fand am 20. April im sächsischen Ministe- Berliner Gemeinden? Insbesondere die mit starker Arbeiter rium des Innern eine Audienz statt, zu der vier Vertreter der ge- bevölkerung, wie Neukölln, Lichtenberg , Weißensee? nannten Verbände erschienen waren. Zuerst wurde über die Er- und wo bleibt Charlottenburg , die doch in sozialer Fürsorge richtung von Einigungsämtern für den Bergbau verhandelt. Der nicht hintenan stehen möchte? Herr Minister des Innern, Graf Bigthum von Edstädt So manche Gemeindevertretung hat doch zu den Gewerkschaftsgab gleich eingangs der Konferenz seiner Verwunderung vertretern den Weg gefunden, wenn es sich unt die Hergabe von nannte und furz vor der Mordnacht aus dem Zuchthaus in Celle barüber Ausdrud, daß während des Krieges diese Forderung Anleihen handelte. Sollte denn nur das Zusammenarbeiten mit entsprungen war. Kielhorn verbüßt jest wiederum eine Freiheitserhoben wird. Von den Arbeitervertretern wurde erwidert, den Gewerkschaften von den Gemeinden erwünscht sein, wenn es strafe wegen Straßenraubs. Auch dieje Feststellungen gaben der