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Zeil aus Industrieprodukten. Die Saat des Hasses schädigt gräbent etwas Außergewöhnliches vor fi ging. Es waren dort russische   Gefangene gerade mit dem Aufräumen von Schutt auch die deutsche   Industrie, die deutsche   Arbeiterschaft. mehrere Deffnungen hergerichtet worden. Die Deutschen   warteten beschäftigt waren. Drei der russischen Gefangenen Imgefehrt liegen die Verhältnisse zu Rußland  . Die einen günstigen Wind ab, um aus den Behältern unter Drud murden getötet und drei verwundet. Außer­Prediger des Hasses verschonen im allgemeinen Rußland  . stehende Dämpfe herauszuschleudern. Die Dämpfe wurden als dem wurde dort noch eine alte Frau verlegt. In Und doch verabschent der große Teil des deutschen   Voltes das Chlordämpfe festgestellt. Die französischen   Soldaten jaben mit der Nähe des Bahnhofes ist ein leerer Schuppen nieder forrupte, persönliche und reaktionäre russische   Regierung system, Erstaunen sehr dichten schwärzlichen Rauch auf sich zukommen, gebrannt. das gerade durch diesen Charafter die drohendste Gefahr eines während die Deutschen  , die augenblickliche Bestürzung der Franzosen dauernden Friedens ist. Unser Bolf ist erbittert durch russische ausnußend, vom Artilleriefeuer unterſtüßt, ihre Schüßengräben ver Greuel, die wieder in diesem Regierungssystem ihre eigentlichen ließen. Die vordersten deutschen   Soldaten hatten Wurzeln haben. Es unterdrückt das russische Volf, erhält es ihr Gesicht mit einer Maste bebedt, wodurch es ihnen Kampf zwischen Fischdampfern und Wasser­flugzeugen.

Der Geekrieg.

in luwissenheit und Roheit, was dann in russischen Heere, möglich wurde, ungefährdet die verpestete 3 one das aus diesem Volke sich zusammensetzt, in Greueltaten zum zu durchschreiten. Ausdruc fommt. Hay also auch gegen Rußland  ? So be- Die ganze französische   Preise bespricht die An- Berlin  , 26. April.  ( W. T. B.) Von maßgebender Stelle rechtigt der Abschen ist, daß würde die Dinge in Rußland wendung erstidender Gase durch die deutsche   Armee und wird mitgeteilt, daß deutsche   Marineflugzeuge in nur verschlimmern, Wasser sein auf die Mühle der russischen erklärt, nur die Wirkung dieser Gaie habe die Alliierten zum Rüd letzter Zeit wiederholt von englischen Handelsschiffen mit Reaktion, die es in Rußland   leichter hat, die Leidenschaften zuge veranlaßt. Es sei den Adiierten jedoch gelungen, das Ver- Gewehren und Geschützen beschossen worden sind, des Volfes gegen Teutschland aufzustacheln zur schwersten lorene wieder gutzumachen, so daß die Deutschen   leinen Erfolg ohne daß die Schiffe von den Fliegern angegriffen worden Schädigung der deutschen   Industrie, des deutschen   Volfes. ALL verzeichnen hätten. Die Anwendung solcher Mittel waren. In einem Falle geschah dies durch eine Gruppe von Unsere Handelsbilanz zu Rußland   ist infolge der öfono sei ein neuer Beweis für die barbarische Fischdampfern, bei anderen Gelegenheiten durch englischen mischen Verhältnisse dieses Landes eine ganz andere als die zu riegführung Deutschlands  . Außerdem widerspreche Handelsdampfer. Als Antwort auf diese Angriffe wurden dic auf England und Frankreich  . Unser Gesamthandel mit Rußland   fie allen Kriegsgefeßen und sei eine Savasnote Schiffe mit Bomben beworfen. betrug 1913, genau wie der mit England, rund 2300 Millionen ausführt durch die Haager Erklärungen, welche bon Mart. Aber davon führte Rußland   in Deutschland   ein für den Regierungen in Berlin   und Wien   ratifiziert worden 1424 Millionen Mart   und zwar hauptsächlich Lebensmittel, feien, förmlich untersagt. Der Temps" schließt sich dem Protest Berlin  , 26. April.  ( W. T. B.) Anläßlich der Meldung über die Rohstoffe und Tiere und Halbfabrikate. Deutschland   führte aller Blätter an und erklärt, die scheußliche Handlungsweise sei mit Bersenkung des englischen Fischdampfers, St. Lawrence" nach Rußland   aus für nur 880 Millionen Mart und zwar fühlem Vorbedacht und mit allen Hilfsmitteln der deutschen   Wiſſen durch ein deutsches Unterseeboot am 23. April haben die Times" hauptsächlich Industrieerzeugnisse und Halbfabrikate. Der schaft ausgeführt. Einige Militärfritifer, wie Oberstleutnant Rouſſet die Nachricht verbreitet, der Kommandant des deutschen   Untersee­Markt für unsere Industrieerzeugnisse in Rußland   ist noch sehr im Petit Barisien" und General Berthaut im Petit Journal" bootes   habe die Rettung zweier über Bord gesprungener Leute der ausdehnungsfähig und zwar in dem Maße, als die kulturelle fordern die französische   Regierung auf, es nicht bei Protesten be- Bejagung des Dampfers nicht gestatten wollen, so daß diese er Entwicklung des russischen Volkes gefördert und damit seine wenden zu lassen, sondern die gleichen Mittel anzu- trunten seien. Hierzu wird uns von maßgebender Stelle mitgeteilt: Bedürfnisse gesteigert werden.

Es ergibt sich aus dem Vergleich zwischen Rußland   einer­feits und England und Frankreich   andererseits und den Ausfuhr- und Einfuhrbeziehungen zu Deutschland  , daß die deutsche   Industrie einen umso besseren Markt in einem Lande hat, je höher seine Stultur ist. Die Kultur eines Landes aber wird begünstigt und drückt sich aus in seinen rechtlichen und nerfassungsmäßigen Zuständen.

wenden.

Zur Verwendung von Geschossen mit

erstickenden Gasen.

Falsche englische   Darstellung.

Das deutsche Unterseeboot fonnte aus dem Verhalten des Fisch­dampfers, der zuerst mit hoher Fahrt auf das Boot zuhielt, dann abdrehte, erkennen, daß er ein als Vorpostenboot dienendes Fahrzeug vor sich hatte. Es zwang den fliehenden Dampfer durch London  , 26. April.  ( W. T. B.) Im Gegensatz zu der Erklärung Geschüßfeuer zum stoppen, worauf der größte Teil der Besagung des Feldmarschalls French, daß die Engländer bei dem Kampf um sich in die Boote begab. Inzwischen ließen drei an Bord zurüd den Hügel 60 feine Bomben mit erstickenden Gasen verwendet gebliebene Leute Brieftauben aufsteigen und winkten dann ihre Ah, fönnte eingewendet werden, welch Krämergeist, unser hätten, meldet der Augenzeuge im britischen Haupt- Boote heran. Als diese in der Nähe waren, sprangen die Leute Verhältnis zu unseren Gegnern danach gestalten zu wollen, quartier über den letzten Abschnitt der Kämpfe folgendes: Mitt über Bord, nur einer von ihnen wurde von den Booten gerettet, ob der Gegner ein schlechterer oder besserer Stunde der deutschen   woch nachmittag befanden sich nur noch einige deutsche Bomben- während die beiden übrigen ertranten. Das Unterseeboot, das zu Industrie ist. Bitte, die Beziehungen der Völfer und Staaten ichleuderer auf dem Hügel, die an deffen Nordostrande standbielten. dieser Zeit 250 Meter vom Dampfer entfernt lag, hat in feiner gu einander regeln sich oder sollten sich regeln nach den realen Ein Regen leicht explodierbarer Geschosse, die mit erstidenden Weise das Rettungswert der Boote beeinträchtigt. Die Behauptung mirtschaftlichen Grundsäßen. Es ist und wird immer eine Gasen gefüllt waren, prasselte aus drei Nichtungen auf die der Times", die inzwischen durch den Funtentelegrammdienst von Gefahr sein, wenn sie sich nach Sentiments, die im Grunde Verteidiger nieder. Das Feuer der Deutschen   machte ganze Eef- Poldhu weiter verbreitet worden ist, muß demnach als böswillige genommen persönliche und schwankende sind, regeln. Bei tionen der britischen Infanterie nieder, so daß die Laufgräben mit Berleumdung bezeichnet werden. einer Regelung nach den realen wirtschaftlichen Grundsäßen Toten angefüllt waren und es oft Mühe machte, die feindlichen find Vernunft und Verstand ausschlaggebend. Sie werden Linien zu erreichen. Die Verstärkungstruppen waren genötigt, über

auch zur Gerechtigkeit und damit zu dauerndent Frieden die Leichen der gefallenen Kameraden hinwegzuklettern. Der Augen­und Verständnis führen. Bei der Regelung der Beziehungen zeuge schließt seinen Bericht: usere Verluste waren natürlich schwer, nach Sentiments herrschen die Gefühle, die schwankende sind, aber der Kampf um den Hügel loftete den Deutschen   unendlich viel und Friede und Verständnis sind diesem Schwanken unterworfen. mehr als uns. Aber mehr noch. Entzieht uns der Haß die Märkte unserer Industrie, so treibt er große Teile unferes Volfes aus Heimat

Flüchtlinge aus Ypern   in Paris  .

der Krieg und das internationale Handelsrecht.

Kristiania  , 26. April.  ( W. T. B.) Die weitverbreitete und an­gesehene norwegische nationalökonomische Wochenschrift Norst Naeringslib" veröffentlicht in ihrer legten Nummer vom 24. April an leitender Stelle cinen bemerkenswerten Aufsatz über den Einfluß des gegenwärtigen Serieges auf das

und Vaterland. Der Arbeiter muß dem Brote nachgehen. Paris  , 26. April.  ( W. Z. B.) Petit Journal" meldet, daß in internationale handelsrecht und die handels­Und Deutschland   führt entweder Produkte aus oder Menschen. Paris   zahlreiche Flüchtlinge aus dem Gebiet von Opern eingetroffen moral. Ueber Norwegens   wirtschaftliche und politische Stellung Ob es dem deutschen   Volkstum dienlich ist, Menschen auszu- find, welche von den Militärbehörden zum Verlassen der Heimat zu England wird in dem Aufsatz gesagt, zur See jei im

führen, ist gar nicht fraglich. Die Menschen, die ins Ausland aufgefordert worden waren. Demselben Blatte zufolge hat die 3 England wird in dem Aufsatz gesagt, gegenwärtigen Kriege das Faustrecht int weitester Aus­

ziehen, entziehen sich früher oder später ihrem Bolkstum, das Staatsanwaltschaft infolge einer Anzeige, welche gegen einige so- behnung wieder eingeführt. England habe sich zur Meerespolizei genannte wohltätige Anstalten erstattet wurde, eine Untersuchung aufgeworfen, die neutralen Schiffe müßten sich darein finden, in

nur in der Heimat sich rein bewahrt.

Haß macht blind. Handelspolitische Tatsachen und eingeleitet. Zahlen sollen unser Bolf schend erhalten, damit es dic Ge­fahren erkennt, die der Haß ihn bringen fann.

Chlordämpfe als Kampfmittel.

Baris, 26, April.  ( 2. T. B.) Tie Blätter veröffentlichen die Brichte von Augenzeugen über das leşte deutsche Mittel, eine Art erstidenden Dampf, den die Deutschen   von ihren Schüßengräben gegen die französischen   Linien trieben. Die Fran­sofen hatten bemerft, daß hinter der Brustwehr der deutschen   Schüßen­

Von der Meme! bis zur Weichsel  .

Oestlicher Kriegsschauplah.

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englische Häfen eingebracht und durchsucht zu werden. Teilweise seien Schiffe so lange aufgehalten worden, daß man es lohnend ges funden habe, die Ladung in England zu dem dort erhältlichen Preise loszuschlagen. Der Begriff Neutralität eriſtiere nicht länger, da Fliegerbomben die Neutralen von den Kriegführenden handelspolitisch gezwungen Die Opfer der russischen Fliegerbomben würden, Partei zu nehmen. Es sei flar für alle, daß Norwegen   in in Neidenburg.  hohem Grade bon England abhängig sei, das ihm in allem. Allenstein  , 26. April.  ( W. T. B.) Bei dem Fliegerangriff Wesentlichen seine Bedingungen vorschreiben fönne, zumal die auf Reidenburg fügten die Russen sich selbst mehr Schaden gegenwärtige Regierung wenig geeignet erscheine, Englands zu, als uns. Wie die ,, Allensteiner Zeitung" hört, find Achtung vor Norivegens Rechten zu steigern. Eine vollständige russische Fliegerbomben auf den Marktplag niedergefallen, wo Blockierung Norwegens   sei zwar nicht durchführbar, aber schon das ratung wurde beschlossen, die Fahrt zur Memel   hinaus später zu| fuchen. Die Russen hatten sich hier darauf beschränkt, nur einige unternehmen. Jetzt famt auch schon einer der Wagenführer hinter wenige Sachen mitzunehmen. Die Bedürfnisse der Heeresver­uns her; weil der Dreck hier nicht zu überwinden war, hatte man waltung hielten nun die Mühle start im Betrieb. Erst gegen einen Umweg gewählt, fam infolgedessen mit den Gespannen in Abend erreichten wir infolge unfreiwilliger Aufenthalts Neiden­Szittfchmen an, als wir bereits fort waren. Nun meldete uns der burg  . Hier blieben wir die Nacht. Am anderen Morgen, dem 21., Fahrer, ein Landauer stede weiter hinter uns im Drede fest. Also brachte uns ein Abstecher nach dem Dorfe Schornau, wo man mit zurüd! Da jaz der Wagen, auf der Seite lag die Achse auf Nachbeerdigungen beschäftigt mar. Nach den Kämpfen im November dem morastigen Erdreich; er war hineingejunten, als hätte er schwer hatte ein Schneefall eingesetzt, der viele Leichen verdeckte. Nach der geladen gehabt, aber es hatte nur ein Mann auf dem Bock gesessen. Schneeschmelze tamen sie wieder zum Vorschein, Arme und Beine Grit durch Vorspann noch zweier Pferde befamen die Leute ihn ragten aus der Erde heraus. Einige Zeichen wurden jetzt zum wieder aus der fotigen Uniflammerung heraus. Zu Fuß wanderten Friedhof übergeführt, die meisten an Ort und Stelle ordentlich be wir wieder nach Szittkehmen zurück. Auf diesen Wegen sind zur graben. Solche Nachbeerdigungen werden noch an vielen Stellen zeit Truppenbewegungen so gut wie ausgeschlossen. Davon hatten notwendig sein; schon aus hygienischen Gründen muß man darin wir uns überzeugt. Verschiedene Schüßengräben, an denen uns vorsichtig sein. Ju einem zurzeit nicht bewohnten Häuschen fand ich eine Nummer des Vorwärts". Ich dachte zuerst, ein Soldat der Weg vorbeiführte, standen noch bis oben hin voll Wasser. fönnte sie nach hier verschleppt haben. Aber das muß doch wohl nicht der Fall sein, denn die Nummer war vom 14. Mai 1914. Alte In Beitungen lassen sich die Soldaten nicht ins Feld senden. Soldau   fonnten wir die Wirkung einiger russischer Der Fliegerbomben betrachten. Eine von insgesamt 13 abge­ Es worfenen Bomben hatte einen Gepädwagen gestreift; ein Mann mar dabei getötet worden, drei Personen erlitten Verlegungen. Auch ein Lazarett wurde von einem Wurfgeschoßz etwas beschädigt. Auf dem Hof einer Kaserne schlug eine Bombe ein Loch; es bildete einen regelmäßigen Trichter von fast 1 Meter Tiefe und einem oberen Durchmesser von fast Metern. Weitere Wirkung hatten die von dem Flieger geschleuderten Geschosse nicht. Anscheinend wollte er einen Eisenbahnzug vernichten. Schon an anderer Stelle war der Bug das Ziel von bombenwerfenden Fliegern gewesen. Zwei der in Soldau   herabgekommenen birnenförmigen, zirka 20 bis 30 Pfund Ueber Lautenburg schweren Sprenggeschosse explodierten nicht. und Zielun fuhren wir in Russisch- Polen hinein. Gleich hinter der Grenze sah man wieder Kolonnen von Armierungsarbeitern, Zivilisten und Gefangene, bei der Instandsetzung der Wege. Bis Bielsk   bildet die Hauptstraße nach Blogt eine Rette von ver­hältnismäßig guten Abschnitten und gänzlich verwahrlosten leber die Ursache dieser Straßenverfassung hörte ich Streden. zwei Meinungen. Nach der einen entspricht es in Rußland   mili­tärischen Absichten, gleich hinter der Grenze feine durchgehend grabowa bot menig Neues. Ueberall wurde fleißig an der Ver- guten Verkehrswege zu schaffen. Im Innern Rußlands   seien die besserung der Wege gearbeitet. Jn Marggrabowa waren Straßen viel besser als hier. Von anderer Seite wurde mir ver­russische Gefangene mit dem Säubern und Aufräumen der fürchter- sichert, den Straßenbaufommissionen sei das Geld für die nicht­lich verwüsteten Wohnungen, sowie dent Reinigen der Straßen und ausgebauten Strecken in den Taschen hängen geblieben. Vielleicht Pläge beschäftigt. Mancher Russe mag bei dieser Beschäftigung sind beide Ansichten richtig; der Zustand der Wege rechtfertigt foldhe in einem Crt denken: Die Deutschen   sind doch merkwürdige Menschen, machen Annahme. Es war ein ziemlich warmer Tag; alles blank und rein, und es wird doch immer wieder schmutzig. standen fast lauter erwachsene Menschen auf dem Marktplatz: wir Das Ordnen und Reinhalten als dauernder Zustand ist ihnen im fommen nach Shuromin. Hier sehe ich ein Gemimmel von Kindern allgemeinen wohl noch zu unbekannt, als daß fie glauben fönnten, auf den Straßen und dem großen schmutzigen Marktplatz. Woher der Kampf gegen den Schmuz gehöre zu den täglichen Bedürfnissen. mögen nur alle die Kinder kommen? Der Ort ist flein, er muß Ein Händler hatte auf der Straße einen Verlauf eingerichtet; auf von nur sehr finderreichen Familien bewohnt sein. Der Kriegs­Befehl des vorüberfahrenden Ortsfommandanten mußte er den photograph macht eine Aufnahme; er fann sich der anstürmenden Plas räumen. Der Straßenhandel ist verboten. Nach kurzem Kinder faum erwehren. Sie umringen ihn wie den Lehrer, der Aufenthalt in Rößen   ging die Fahrt weiter nach Reidenburg. mit seinen Abe- Schüßen spielen will. In einem Laden frage ich Vor der Stadt streifte unser Auto gerade vor einer Schneidemühle. die freundliche Verkäuferin:" Wie benehmen sich die deutschen  Der Besizer fam heraus und lud uns ein, in seiner Wohnung Soldaten?"" Gut, sehr gut, man fann nicht flagen; sie sind besser zu verweilen und eine Tasse Kaffee zu trinten. Bald stand der als die Russen," lautete die Antwort. Weiter geht die Fahrt nach dampfende Motta auf dem Tisch, dazu Brot, Butter und Pfeffer Biefhun. Schon einige Male hatten wir nach dem Wege gefragt.

Ojt presse quartier, den 20. April 1915. Ueber der Landschaft lacht die Frühlingssonne. Sie spielt in nach blötterlosen Bäumen und gibt mit ihrem goldigen Schein mancher durch den Krieg zerstörten Stätte einen malerischen An­strich. In den Lüften über den fahrenden Kolonnen zwitschern die ersten Boten der neuen, lachenden Jahreszeit. Nur in Schluchten und an den nicht von den wärmenden Strahlen berührten Abhängen liegt noch etwas schmutziger Schnee. Wie helebend die Mutter Sonne mirft! Elastisch sind die Bewegungen der marschierenden Truppen; Epät am Nachmittag famen wir wieder in Suwalfi an. Sier frischer Lebensmut strahlt aus ihren Zügen. Man lacht, scherzt, treibt allerlei Kurzweil. Hoch oben auf dem Verded des Wirtschafts- benverfte ich in der Petersburger Straße an apei Stellen größere wagens ciner Kolonne vom Brückentrain hat ein Mann einen ge- Ansammlungen von Soldaten. Ein deutscher   Laden war aufgemacht Der Andrang war so starf, daß die politerien Sessel aufgepflanzt und schaut von diesem Iuftigen Sig worden Nur für Militär". vergnügt in die lachende Landschaft hinein. Man fann sich nun mit auflustigen nur schubweise eingelassen werden konnten. einer gewissen Ruhe dem Genusse der erwachenden Natur hingeben andere, noch stärkere Sturm galt einem deutschen Kino". und etwas Sonne fneipen, die noch ein Stückchen Arbeit leisten muß, ist gerade wie am Alexanderplas," rief mir jemand aus der Menge che größere friegerische Operationen möglich werden. Viele Wege der Harrenden zu. Und dann erscholl es wie im Chor:" Wie am Ich weiß nicht, ob einer der Pläße in Suwalfi sind durch schwere Transporte und Durchmärsche noch nicht pajsier- lexanderplat!" bar. Wir benußen die Bause in den friegerischen Operationen zuio getauft worden ist. Jedenfalls haben hier und in den anderen einer Fahrt an der ganzen Front entlang von der Memel bis Orten alle Straßen deutsche Namen erhalten, überhaupt macht Su­zur Weichsel. Zunächst wollten wir den Abschnitt nördlich von walfi bereits den Eindruck einer deutschen   Stadt. Einer sehr unserem Standquartier Sumalti in Augenschein nehmen. Nur ein lebendigen Stadt sogar, denn auf der Petersburger Straße ist ein Tag stand uns dafür zur Verfügung. Bis Szittfehmen famen eben und Treiben beinahe so wie am Potsdamer Plaz in Perlin  . Morgen wollen wir, wenn möglich, in Blost Nachtquartier wir im Auto. Ueberall waren Gefangene und deutsche Armierungs­arbeiter mit dem Ausbessern der Wege beschäftigt. Die Hauptver- machen, um von dort aus direkt an der Front entlang den Weg febrsstraßen sind zum größten Teil schon in guter Verfassung. zurüdzufahren. Während man in den deutschen   Grenzorten bislang nur wenige Zivilpersonen sieht, begegneten uns auf russischem Gebiet verhält­nismäßig viele Männer, junge und alte Frauen wie auch Kinder. Um 7 Uhr früh fuhren wir von Sumalfi ab. Die vor uns Manche sah ich mit Hausgerät bepackt, die meisten jedoch waren auf dem Wege, um Feldarbeiten zu verrichten. Die Frauen liefen bei- liegende Strede von 400 Kilometern sollte his abends zurüdgelegt nahe ohne Ausnahme auf nackten Füßen, die Männer und Knaben werden. In Lözzen mußten wir erst unsere Information entgegen jedoch trugen dide lange Stiefel. Sturz hinter Saittfehmen nehmen. Die Fahrt über Raczki, Shmochen, Wiligten bis Marg­mußten wir den Kraftwagen verlassen. Die Gespanne, die uns von Bisaing aus entgegengeschickt worden waren, hatten, obwohl sie bereits seit vier Stunden unterwegs sein sollten, Szittlehmen noch nicht erreicht. Zu Fuß machten wir uns auf, um ihnen entgegen­zugehen. Aber auf der Straße selbst war fein Durchfommen. Der crit etwas aufgetrocknete Schlamm bildete eine zähe Masse, in der die Füße steden blieben. Auf dem Felde strebten wir langjam porinärts. Von Visaing her famen viele Landstürmer mit Bafeten und fleinen Koffernt beladen; sie hatten für mehrere Wochen Urlaub erhalten, um daheim bei der Feldbestellung behilflich zu sein. Fast eine Stunde lang hatten wir die ermüdende Wanderung fortgesezt, aber von dem Wagen war immer noch nichts zu sehen. Und nun jlanden wir vor einem morastigen Wegstück, das nach unserer An­ficht selbst für leere Wagen unpassierbar war. Wir hörten denn auch von Soldaten, daß etwas weiter hinauf vor zinei Tagen mehrere Bagagemagen steden geblieben waren. Bis auf die Wagen. faiten moren jie int Dred eingejunfen. Was nun? Die Fahrt bis zur Beifel mollten wir nicht hinausschieben. Nach kurzer Be­

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Blogt, 21. April 1915.

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