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ganzen Kriegswohlfahrtsfürsorge, reichlich und weitherzig gegeben| Ser Kommission sich entfernten. Der Rüdzug wurde aber noch nehmen befand sich vor dem Kriege in einer schlechten finanziellen merden, und da läßt die Praris noch viel zu wünschen übrig. rechtzeitig bemerkt und die Herren, die eben im Begriff waren, Situation. Mehr als die Hälfte des Aftienkapitals war verloren. samt ibiem Syndikus eine Droschke zu besteigen, auf Beranlassung Jetzt wird mitgeteilt, daß das Unternehmen einen großen Teil seiner des Vorsitzenden der Kommission wieder vor deren Forumt ge- Berbindlichkeiten abstoßen konnte. Die Aussichten seien günstig. nötigt. Dann wurde ihnen das Urteil verkündet, daß sie gemein- Die Baugener Euchfabrik verteilt 6 Proz. Dividende schaftlich die Lohndifferenz von 90 M. und dazu noch 16 M. Kosten gegen 0 Proz. im Vorjahre. zu zahlen haben.

Nuch bei den Mietbeihilfen wollen wir die Möglichkeit einer Er höhung gern erwägen und werden uns auch nicht daran stoßen, srenn dadurch Hausbejizer, die wirklich Not leiden, auch eine Er­leichterung erfahren.( Beifall.) Die Vorlage betr. die Erhöhung der Unterstüßungen wird darauf einstimmig angenommen; die Vorlage wegen der Miet­beihilfen geht an einen Ausschuß, der sofort vom Vorstande ernannt wird. Schluß 8 Uhr.

Aus der Partei.

Mit der redaktionellen Haltung der Gleichheit mährend des Krieges haben sich kürzlich die sozialdemokratischen Frauen Harburgs und Bremens   beschäftigt. Die Genojjinnen Harburgs erklärten, daß infolge der redaktionellen Haltung der Gleichheit" die Zahl der Abonnenten bedeutend zurückgegangen fci. Um einen weiteren Abonnentenschwund zu verhindern, solle der Parteivorstand seinen Einfluß geltend machen, damit die Re­daktion der Gleichheit" ihre bisherige Taktik ändere und sich den durch den Krieg geschaffenen Verhältnissen anpasse. Durch ihre Sprache habe jetzt die Gleichheit" den Weg zu den Herzen der Frauen verloren.

Eine völlig andere Auffassung brachten die bremischen Genossinnen über die Hebung der Gleichheit" zum Ausdruck. In einer von 500 Personen besuchten Versammlung wurde nach einer längeren Debatte folgende Resolution angenommen:

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Kriegsfonjunktur.

Herr Lay von der Firma Lag u. Löwenstein, augenscheinlich durch den Syndikus scharf gemacht, erklärte, er füge sich dem Urteil Die Köln  . 3tg." schreibt in ihrem Situationsbericht vom der Kommission nicht. Der Vorsitzende Magistratsrat rheinisch- westfälischen Eisenmarkt: Die Festigkeit der Marktlage v. Schulz jagte darauf: Sie sind beeinflußt. Ich muß es hat sich ungeschwächt erhalten, und nach einigen Richtungen hin öffentlich rügen, daß hier jemand durch solche Beeinflussung in noch stärker als bisher ausgeprägt. Tabei läßt sich die Beobachtung unsere Vergleichsverhandlungen störend eingreift." Lag er machen, daß neben dem in großem Umfang anhaltenden Kriegs­klärte, er werde das Urteil der Kommission mit allen gesetzlichen Das Baugewerbe ist allerdings noch sehr still und zeigt bedarf auch der Friedensbedarf wieder mehr hervortritt.

Mitteln anfechten.

Schließlich machte Kunze vom Schneiderverband noch darauf aufmerksam, daß Lar, der jetzt die Kompetenz der Kom­mission bestreitet, an den Vereinbarungen, auf denen die Kom mission beruht, persönlich als Vertreter seiner Organisation mit gewirkt habe.

Nach diesen Vorgängen scheint es, daß man in gewissen Kreisen der Unternehmer gegen die Schlichtungskommission, die ja auch ein Stück des sogenannten Kriegssozialismus ist, Sturm laufen will. Oder haben wir es nur mit einem Vorgehen des Syndikus zu tun?

Berlin   und Umgegend.

Die Berliner   Schuhmacher hatten, wie Hamann in der Quartalsversammlung der Berliner   Zahlstelle mitteilte, in vielen Die sozialdemokratischen Frauen Bremens   erklären sich in der Militärbetrieben Differenzen zu verzeichnen. Diese wurden durch heute, am 27. April 1915, stattgefundenen Versammlung im Gegenten den Arbeitern noch erhebliche Lohnbeträge nachgezahlt werden, Eingreifen der Organisation geregelt. In mehreren Fällen muß sak zu den Genossinnen Harburgs mit der redaktionellen al da die kriegsmäßigen Preise nicht gezahlt worden waren. In der tung der Gleichheit" während des Krieges ganz und gar Maßschuhbranche setzte zum Frühjahr eine gute Konjunktur ein einverstanden. Wir wünschen, daß die Redaktion der Gleich- und es gelang den Arbeitern, mit Rücksicht auf die außerordent heit" ihre alte Laftik beibehält und nicht auch umlernt. Wir be- lichen Lebensmittelpreise, einen Kriegszuschlag von 10 Broz. 34 dauern die abgegebene Erklärung der Genossinnen Harburgs und erwirfen. Mit der Firma Stiller sowie zwei anderen Fir sprechen den Wunsch aus, daß sich alle Genossinnen Deutschlands   men schloß die Organisation einen neuen Tarif ab, der bis drei In der mechanischen uns anschließen mögen, um die Redaktion der Gleichheit" in ihrer Wionate nach Kriegsschluß gelten soll. jchigen Haltung zu unterstüßen. Wenn wir auch während des Schuhfabrikation ist infolge der hohen Lederpreise die Geschäfts­lage nicht günstig. Krieges Abonnenten der Gleichheit" verloren haben, so ist das nicht der jeßigen Haltung der Gleichheit", sondern dem Umstand zuzuschreiben, daß die Proletarierin in dieser schweren Zeit mit jedem Groschen rechnen muß... Und gerade eben, weil Genojjin Zetfin unsere Wünsche kennt, und sie in der Gleichheit" zum Ausdruck bringt, halten wir es für unsere Pflicht, die gegenwärtige Taftit der Gleichheit" zu afzeptieren."

Gewerkschaftliches.

Im Banne des Unternehmer- Syndikus. In der gestrigen Sitzung der Schlichtungskommission für Militärschneiderarbeiten wurden mehrere Fälle verhandelt, wo die Frage:" Zwischenmeister oder Arbeiter" den Kernpunkt der Er­

örterungen bildete.

vorio soDeutsches Reich.

wenig Unternehmungslust. Auf der anderen Seite macht sich aber die Einstellung mancher Industriezweige auf die Herstellung von Kriegsbedarf auch insofern geltend, als die hierfür erforderlichen Neubauten und Neuanlagen neue Nachfrage nach anderen Erzeugnissen aller Art hervorgerufen haben. Auch aus dem neu­tralen Ausland tritt fortlaufend ansehnliche Nachfrage an die heimische Industrie heran. Mehr und mehr läßt sich dabei die Erscheinung feststellen, daß der englische   Wettbewerb fortgesetzt zu= rüdtritt, vielfach bereits vollständig ausgeschaltet ist. Es ist das eine Folge des Umstandes, daß unter der Einwirkung des Unter­seebootkrieges die englischen Frachten eine schwindelnde Höhe erreicht haben, während gleichzeitig auch die Selbstkosten der englischen Eiſenindustrie gewaltig gestiegen sind. Die englischen Preise für Eisen- und Stahlerzeugnisse haben infolgedessen eine Höhe erreicht, die von unserer Industrie unschwer erreicht werden fann. Dabei halten sich die von ihr im Geschäft am neutralen Markt erzielten Preise sogar vielfach noch über unsern Inlands­unsern englischen Gegnern wohl niemals erwartete Folge ihres preisen, mindestens aber auf deren Höhe. Das ist auch eine von Geschäftsfrieges. Störend macht sich in der Ausfuhr die Langsam­feit der amtlichen Behandlung gewisser Geschäfte bemerkbar. Man scheint an manchen Stellen gar feine Vorstellung davon zu haben, wie Geschäfte gemacht werden, und daß sie durch verzögerte Be­handlung nur allzuleicht sich völlig zerschlagen können. Wo das gefchicht, ist es der amerikanische   Wettbewerb, der unter Ausschaltung des englischen das Geschäft an sich reißt. Abhilfe nach dieser Richtung hin wäre in allseitigem Interesse dringend er­wünscht. Was die Beschäftigung unserer Werte anbelangt, so sind sie im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit zurzeit und vielfach noch auf Monate hinaus voll besetzt.

Soziales.

Die Francnarbeit in der Tabakindustric hat durch den Krieg eine große Ausdehnung erfahren. Sie überragt in diesem Gewerbe schon in Friedenszeiten die Männerarbeit und hat auch in normalen Zeiten eine steigende Tendenz. Jetzt sind bei gutem Geschäftsgang Tausende von Tabatarbeitern zum Striegsdienst eingezogen und die Zahl der Eingezogenen nimmt noch ständig zu. Männliche Arbeits­fräfte werden auch in anderen Berufen rar und können deswegen Die Familienunterstützungen sind unpfändbar. So hat für die Tabakindustrie nicht herangezogen werden, zumal auch die auch auf eine Anfrage, ob die den Angehörigen der Kriegs. Löhne in diesem Beruf den meisten Arbeitern zu gering sind. Da­

Unpfändbarkeit der Familienunterstützungen.

gegen sind weibliche Arbeitsfräfte vorhanden. Einmal greift fo teilnehmer auf Grund des Gesetzes vom 28. Februar 1888 in das Bürgertum sich mit der Beschäftigung von Dienstboten und Auf- Unterstützungen der Pfändung oder der Aufrechnung unter­manche Kriegerfrau jetzt notgedrungen zu einem Erwerb, sodann hat der Fassung des Gesetzes vom 4. August 1914 gezahlten wartefrauen eingeschränkt. Die Tabaffabrikanten ziehen auch weibliche liegen, der Staatssekretär des Innern erwidert. Arbeitskräfte den männlichen deswegen vor, weil sie diesen für die Er erklärte: Nach dem Zweck des genannten Gesetzes stellen felbe Arbeit geringere Löhne anzubieten vermögen als den Männern. fich die Unterstützungen als Beiträge zum Unterhalt dar. Sie Dadurch entsteht leider die Gefahr, daß das Lohnniveau für die ge- find daher den auf gesetzlicher Vorschrift beruhenden Unter­gesind famte Tabafarbeiterschaft herabgedrüdt wird. Es muß den zur Tabalindustrie übergehenden Frauen und Mädchen deswegen ganz haltsforderungen(§ 850 Nr. 2 der Zivilprozeßordnung) gleich. befonders ans Herz gelegt werden, daß sie sich der Organisation zustellen, mithin unpfändbar. Aus der Unpfändbarkeit des dem Tabatarbeiterverband anschließen. Tun sie das nicht, so Unterstützungsanspruchs ergibt sich ohne weiteres, daß er der tragen sie ohne ihr Wissen leicht dazu bei, die Gesamtlage der Aufrechnung nicht unterliegt und nicht abgetreten werden kann Tabalarbeiter zu verschlechtern. Dadurch verhindern sie aber auch( SS 394, 100 des Bürgerlichen Gesetzbuches  ). die Verbesserung der eigenen Lage.

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Ausland.

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Beim Baradenbau.

Die Firma S. Reichmann, Schüßenstr. 61-62, hat cinc sonderbare Betriebsart eingeführt. Sie beschäftigt in ihrer Wert statt eine Anzahl Schneidergesellen und gibt ihnen mehr Arbeit, als sie selbst fertigstellen können. Jeder der Gesellen stellt für sich einige Arbeiterinnen ein, die er nach seinem Belieben bezahlt, ohne daß sich die Firma um die Höhe der Löhne fümmert. Auch die Versicherungsbeiträge der Arbeiterinnen werden von den Ge­sellen" bezahlt. Die Arbeiterinnen erhalten Wochenlöhne von Die italienische Konföderation der Arbeit im Jahre 1914. Die Baufirma Wolgaster Solzhäuser" stellt Baraden für 10 bis 18 Mt. Nach den für die Kriegsbekleidungsarbeiten be- Rom  , den 24. April. ig. Bet.) Dem Landesrat der Kon- dic deutschen   Truppen her. Wie es den Arbeitern geht, stehenden Vereinbarungen würde ein Wochenlohn von 18 M. als föderation der Arbeit, der am 27. und 28. April in Mailand   zu welche die Firma von Berlin   dort hinschickt, wurde vor dem Mindestsah angesehen werden müssen. Nach der ganzen Art des seiner Jahressikung zusammentritt, hat der Sekretär der Kon- Gewerbegericht aus Anlaß einer Klage erörtert, welche vier Arbeitsverhältnisses müssen die Gesellen" der Firma S. Reich- föderation, Gen. Rigola, den Jahresbericht für 1914 vorgelegt. Zimmerer gegen die Firnta Wolgaster Holzhäuser" führten. mann als 3 wischenmeister angesehen werden, denn sie bes Das für das Proletariat der ganzen Welt so unheilvolle Jahr hat Einer der Kläger   jagte: Im Berliner Bureau der Firma schäftigen ja ihrerseits Arbeiterinnen. Der Schneiderverband hat der italienischen Gewerkschaftsorganisation weder Rückschritte noch wurde ich angenommen. Man bestellte mich für einen bestimmten nun an die Schlichtungsfommission den Antrag gerichtet, die Firma Fortschritte gebracht. Im Jahre 1913 gehörten der Konföderation Tag zur Fahrt nach K. Die Fahrt wurde aber erst drei Tage S. Reichmann möge veranlagt werden, das Zwischenmeistersystem 48 Arbeiterfammern, 18 Zentralverbände und 5 ijolierie Gewerk- später angetreten. Für die Wartezeit will ich meinen Lohn haben, in ihrem Hause aufzugeben und den in ihrer Werkstatt beschäf- schaften an; im Striegsjahr jant die Zahl der Arbeiterfammern den ich nicht bekommen habe. Von K. ging die Reise nach P. Kost tigten Arbeiterinnen angemessene Löhne zu zahlen und sie bei der auf 47, die der Zentralverbände stieg auf 23, die der Gewerkschaften und Logis, was wir uns selbst besorgen mußten, war schwer zu be blieb unverändert. Der Mitgliederbestand der angeschlossenen kommen und was wir bekamen, war sehr mangelhaft. So habe Strankenkasse zu versichern. Der Arbeitgeberverband der Herren- Organisationen belief sich im Jahre 1913 auf 378 190, im Jahre ich im März bei starker Kälte in einem Raum mit zerbrochenen und Knabentleiderfabrikanten hatte seinen Syndikus Rechtsanwalt 1914 auf, 405 819; die Konföderation legt aber für ihre Statistiken Fenstern auf Stroh schlafen müssen. Wenn ich morgens aufwachte, Stern nach der Schlichtungskommiſſion gesandt, damit er die nicht diesen Mitgliederbestand zugrunde, sondern die Zahl der bei hatte ich Eiszapfen am Munde. Warmes Effen konnte ich tagelang Interessen der beklagten Firma vertrete. Der Syndikus scheint es ihr gelösten Mitgliederfarten. Diese Zahl jant gegenüber dem nicht bekommen und mußte deshalb von falter Kost leben. In­auf einen Vorstoß gegen die Tätigkeit der Kommission abgeschen zu Borjahre von 327 312 auf 320 858. Es ist nun interessant, feit- folgedeffen wurde ich nach furzer Zeit magentrant und mußte des Da mich die Firma bei haben. Er bestritt zunächst deren Zuständigkeit. Nachdem sich die zustellen, daß die der Stonföderation angehörigen Landarbeiter in halb wieder nach Berlin   zurückkehren. Kommission als zuständig erklärt hatte, versuchte der Syndikus auf der Zahl zurückgegangen, die der industriellen Arbeiter dagegen feiner Krankenkasse angemeldet hatte, mußte ich Arzt und Medizin andere Weise, eine Entscheidung der Kommission zu vereiteln. gestiegen ist, obwohl man meinen sollte, daß die Wirtschaftsfrise aus eigener Tasche bezahlen. Auch jest bin ich noch nicht gesund Des Striegsjahres viel schwerer die Industrie als die Landwirt- und werde noch ärztlich behandelt. Der Kläger   beantragte Lohn­Nun wollte er dem Schneiderverband das Recht abstreiten, sich um schaft getroffen habe. In der Tat meint Rigola, daß kein Rückzahlung für die Wartezeit vor der Abfahrt nach K. und Erstattung die inneren Angelegenheiten des Betriebes zu kümmern. Aber gang des Organisationsbestandes des Landvolkes vorliege, vielmehr der Kurkosten. auch das führte nicht zu dem Ziel, welches sich der Syndikus ge- ein verminderter Anschluß an die Zentrale, als Folge der geringe- Der Vertreter der Firma, Geschäftsführer Sprockhoff, meinte: stedt hatte. Die inneren Angelegenheiten" wurden verhandelt ren Kampftätigkeit des Krisenjahres. Im Jahre 1913 hatten Eigentlich müßten wir Schadenersaß von dem Kläger   befominen. und mußten verhandelt werden, wenn den Arbeiterinnen die ihnen 169 840 industrielle und 157 472 landwirtschaftliche Arbeiter die Der ist ja auf unsere Kosten hin und zurückgefahren. Wenn er gebührenden Löhne zugesprochen werden sollten. Aber einen klaren Konföderationsmarken gelöst; im Jahre 1914 haben wir 195 151 zu Magenkrankheiten neigt, dann hätte er die Arbeit nicht an= Einblick in die eigenartigen Arbeitsverhältnisse bei der Firma Industrie- und 125 000 2andarbeiter. Die Streifbewegung ist im nehmen sollen. Es ist ihm ja gesagt worden, daß wir nur ganz S. Reichmann konnte die Kommission nicht erhalten, denn einer- Jahre 1914 stark zurückgegangen, und immer handelt es sich nur gefunde Leute gebrauchen können, weil es mit interkunft und seits lehnte es der Syndikus ab, daß die Firma wegen der Löhne darum, eine Verschlechterung der Lage abzuwchren. Von Gesek.isen   schlecht bestellt ist. Vielleicht spielt bei der Krankheit des der Arbeiterinnen zur Verantwortung gezogen werde, weil diese Rede. Die Berner Konvention über die Nachtarbeit der Jugend­gebung zugunsten der Arbeiterschaft ist natürlich nicht mehr die Klägers auch der Affohol eine Rolle. Hierauf erwiderte der Kläger  : Meine Herren, wie soll ich denn nicht von der Firma beschäftigt würden, andererseits wollte der lichen und den Arbeitstag der weiblichen Arbeiter wurde vom zu Alkohol kommen. In P. ist ja der Verkauf von Branntwein Eynditus aber nicht zugeben, daß die in Rede stehenden Gesellen Senat nicht rechtzeitig ratifiziert und ist daher verfallen und für verboten. Wir konnten ja für unser Geld gar nichts befommen. Zwischenmeister feien. Vom Standpunkt der Firma aus ist das zu Stalien unverbindlich. Die bestehenden Schutzgesetze sind wieder- Schließlich verglichen sich die Parteien dahin, daß die Firma verstehen, denn dem Zwischenmeister muß sie ja einen etwas holt wegen angeblich dringender Arbeiten des Kriegsministeriums dem Kläger für Warte- und Fahrzeit 20 M. zahlt, während er das höheren Lohn zahlen als dem Gesellen. Während der Syndikus aufgehoben worden. Auch die Fabrikinspektion hat wegen Mangels Doppelte gefordert hatte. Für die Klage wegen der Kurkosten er­jede Verpflichtung der Firma gegenüber den Arbeiterinnen hart- an Mitteln nicht die Fortschritte gemacht, die man erwarten lärte sich das Gewerbegericht als unzuständig und wies den Kläger näckig bestritt, betonte der Vertreter des Bekleidungsamtes, daß größten Teil darauf beschränken, die Schäden der heutigen Läge konnte. Die Wirksamkeit der Konföderation mußte sich zum an das Versicherungsamt. die Firma gemäß den Lieferungsbedingungen allerdings ver- für die Arbeiter abzuschwächen, Maßnahmen für die zurückgekehr pflichtet sei, dafür zu sorgen, daß die Arbeiterinnen angemessene ten Auswanderer und zur allgemeinen Bekämpfung der Arbeits­Löhne erhalten. Eine Entscheidung im Falle Reichmann konnte losigkeit, gegen die Lebensmittelteuerung usiv. zu fordern. Der die Kommission noch nicht treffen. Die Verhandlung wurde ver- Bericht stellt die unheilvolle Wirkung des Krieges auf alle Kreisc tagt. Inzwischen wird der Schneiderverband namens der Arbeite- des Wirtschaftslebens feit und schließt mit der Betonung der Wich­rinnen gegen die Zwischenmeister und namens dieser gegen die ligkeit der Organisation der Arbeiter, die zur Abwehr wie zur Er­Firma auf Zahlung der tarifmäßigen Löhne Klage erheben. ringung neuer Vorteile unentbehrlich ist.

Aus Industrie und Handel.

Kriegsgewinne.

Es kamen noch andere Fälle zur Verhandlung, wo Fabrikan ten, um ihrer Zahlungspflicht zu entgehen, Zwischenmeister als Arbeiter hinstellen wollten. Ein Schneider  , der zweifellos cin Zwischenmeister ist, von seinen Arbeitgebern einen zu niedrigen Rohnjab erhalten und deshalb auch den von ihm beschäftigten Arbeiterinnen zu wenig gezahlt hatte, war in einem früheren Die Vereinigten Köln- Rottweiler Pulverfabriken Termin zur Nachzahlung der Differenz verurteilt worden. Es verteilen für das verflossene Geschäftsjahr nach reichlichen Ab­handelt sich im ganzen unt 90 M., die er nun von seinen Auftrag schreibungen eine Dividende von 25 Pro z gegen 20 Proz. gebern, den Firmen Hermann Hoffmann und Lay u. Löwenstein im Vorjahre. Auf neue Rechnung werden 1504 337 gegen 790 011 beansprucht. Die Firmeninhaber erklärten kategorisch:" Für uns vorgetragen. ist der Mann kein Zwischenmeister, sondern ein Arbeiter. Des Prinzips wegen zahlen wir nicht."

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Drei andere Kläger machten Lohnansprüche gegen die Firma geltend. Ob und wieweit dieselben berechtigt sind, soll in einem späteren Termin geprüft werden.

Kurse für verwundete Buchdrucker.

Das Technikum für Buchdrucker in Leipzig   beabsichtigt, Surse für verwundete Buchdrucker einzurichten. In diesen Kursen sollen Buchdrucker, die infolge ihrer Verwundung nicht mehr imftande sind, ihren Beruf als Schriftsezer oder Maschinenmeister auszuüben, eine Ausbildung erhalten, welche sie befähigt, den erworbenen Kenntnissen entsprechende Stellungen im Buch- oder Zeitungs­gewerbe zu erhalten. Die Kurse sind völlig kostenlos. Auskünfte über die Kurse erteilt die Direktion des Technikums in Leipzig­Reudnik sowie der Vorsitzende des Vereins Leipziger Buchdrucker­gehilfen, Herr Engelbrecht in Leipzig  .

Die Metallindustriellen für die Invaliden. Der Vorstand des Gesamtverbandes Deutscher Metall­Die Heddernheimer Kupferwerke und Süddeutschen industrieller hat nachfolgende Leitfäße gutgeheißen und den Ver­Kabelwerke Att.- Gef. verzeichnen nach 365 858 M. Abschreibungen bandsmitgliedern durch Rundschreiben zur Kenntnis gebracht: 1. Es ist ein Gebot der Menschlichkeit und der Dankbarkeit, einen Ueberschuß von 1334 332 M. gegen 1156 968 M. im Vor­jahre. Nach Rückstellungen und Ertraabschreibungen in Höhe von worden sind, der Arbeit wieder zuzuführen, damit sie sich weiter die Krieger, die im Kampfe für das Vaterland Invaliden ge= Als die Kommission im Beratungszimmer weilte, sah man den 320 000 M. wird eine Dividende von 7 Proz. in Vorschlag ge- als nügliche Glieder der Gesellschaft fühlen. Shnditus außerhalb des Saales in eifrigem Gespräch mit seinen bracht. 2. Sache des Staates und der Gemeinden ist es, die Heilung Klienten. Anscheinend war es ein Ergebnis dieser Unterredung, Die Kyffhäuserhütte teilt mit, daß die Gesellschaft durch der Kriegsinvaliden auf ihre Kosten durchzuführen, für Be­daß die beklagten Firmeninhaber vor Verkündung des Urteils Striegsaufträge reichlich und lohnend beschäftigt sei. Das Unterschaffung von fünstlichen Gliedmaßen und Hilfsvorrichtungen( Pro­

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