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Br. 124. 32. Jahrgang 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

gegenseitiger Verkehr, das engste gegenseitige Busammenwirken und Zusammenleben.

Ein tschechischer Wunsch in der Rationen und sie waren immer ſtolz auf dieſen ihnen eigenen

heutigen Situation.

Von Bohumir Smeral  ( Prag  ), Mitglied des österreichischen

Reichsrates.

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Donnerstag, 6. Mai 1915.

Mehrheit der politischen Parteien, geht jedenfalls dahin, daß, ganz abgesehen von Annexionsfragen, darunter im all­gemeinen solche Maßnahmen zu verstehen sind, welche die Küste der Nordsee   über die Grenzen des Deutschen Reiches hinaus gegen eine plögliche Invasion englischer Truppen sichert. Sie geht auch dahin, daß unsere Vogesengrenze, wie unsere Dstgrenzen eines weiteren Schutzes bedürfen. An diesem Wirklichkeitssinn des Volkes, der von jeder Utopie frei ist, fommt fein leitender Staatsmann mehr vorbei. Man braucht daher auch nicht zu fürchten, daß er mit dem unerschütterlichen Glauben an den Wahrheitssinn des Reichs­fanzlers in giviespalt tritt."

Die Deutschen   find empfänglich für die Individualitäten anderer Kosmopolitismus. Ist es da nicht merkwürdig, daß eben darüber, was so nahe liegt, über Desterreich und speziell über die öster­reichischen Tschechen ihre Vorstellungen so unklar waren? Der Krieg hat das Interesse an Desterreich gehoben. Journalisten, Politiker, Militärs fahren über die Grenze, um einmal aus eigener Anschauung Desterreich Tennen zu lernen. Aber 3u Dank fühle ich mich dem Zentralorgan der deutschen   Desterreich ist nicht nur Wien   und Budapest  , sondern auch Bruderpartei verpflichtet, daß es- ohne sich damit auf meine Auf- Krakau, Laibach, Triest  , und auch die erste große Landes- Die legten Worte richten sich wie der ganze Artikel an fassungen festzulegen mir die Möglichkeit gewährt, den Gedanken hauptstadt an der Berliner   Strecke: Prag  . Wenn nach den Reichskanzler, um ihn davon zu überzeugen, daß Ausdruck zu geben, die ich in der jetzigen ernſten Zeit vor dem dem Kriege die Verhältnisse in Zentraleuropa   neugeordnet werden, seine früheren Worte über den von Deutschland   zu führenden Ver­Forum der reichsdeutschen Deffentlichkeit auszusprechen das Be- ersteht unter anderem auch das wichtige politische Problem, ob es teidigungsfrieg mit späteren Annegionen nicht in Widerspruch dürfnis empfinde. Ausdrücklich bemerke ich, daß ich in einer den Interessen beider Nachbarn entsprechenden Weise ge- stehen würden. durch meine Ausführungen nichts mehr beabsichtige, als auf lingt, im Rahmen Desterreichs und der zentraleuropäischen Gruppe die aufgeworfene Frage aufmerksam zu machen. Ich die Organisation des Lebens der tschechischen till feine bestimmten Vorschläge zu ihrer möglichen Lösung machen. Nation und ihr Verhältnis zum deutschen   Gesamtvolt zu ordnen Ich will nicht die Gedanken im voraus in eine bestimmte Richtung und somit den nationalen Frieden, den die höhere Gewalt des führen. Gelingt es meinen Anregungen vielleicht nur bei einigen Krieges erzwang, in diesem Teile Europas   auf die Dauer zu einzelnen Genossen das Interesse zu erwecken, so würden meine sichern. Zeilen ihre Aufgabe erfüllen.

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Meine Absicht ist, ein stärkeres Interesse der reich 8- deutschen Genossen, mit ihnen aber auch der ganzen reichsdeutschen Oeffentlichkeit für die tschechische Nation, für das neben den österreichischen Deut­  schen zahlreichste und entwideltste Bolt im verbündeten Desterreich und für ſeine Situation und Stimmung in der Flut der jetzigen geschichtlichen Ereignisse wachzurufen.

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Politische Uebersicht.

Eine berechtigte Warnung.

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Dem gleichen Zweck will auch ein Artikel der Kreuz­  Zeitung" im Anschluß an eine Rede Scheidemanns in  Solingen dienen: " In einer im übrigen nicht unsympathischen Rede in   Solingen hat der Abgeordnete   Scheidemann erklärt, Paasches Pläne( über das Striegsziei) weise er entschieden zurück. Die So­zialdemokraten ständen zu dem Kaiserwort in der Throurede vom 4. August: Wir wollen keinen Eroberungskrieg. Das wisse er ganz bestimmt, daß der Reichskanzler auch heute noch zu dieser Stelle der Thronrede halte. Während also die amtlichen Stellen es streng vermeiden, irgend etwas zu verlautbaren, was auf die Absichten der Regierung und des Reichskanzlers hinsichtlich ihrer Kriegsziele Schlüsse zuließ. wird der Reichskanzler hier von dem Abgeordneten  Scheidemann für den sozialdemokratischen Standpunkt in Anspruch genommen, daß Gebietserweiterungen beim Friedensschlusse zulässig seien. Wir glauben nicht, daß diese Inanspruchnahme zu Recht erfolgt, aber gerade deshalb sollte man Mittel und Wege finden, sie zu verhindern oder zurückzuweisen. Die Be rufung auf die Thronrede ist durchaus hinfällig. Die betreffende Stelle der Thronrede lautet nicht: Wir wollen teinen Eroberungskrieg, sondern wörtlich: Uns treibt nicht Eroberungslust, uns beseelt der unbeugsame Wille, Plaz zu bewahren, auf den Gott uns gestellt hat, für uns und alle kommenden Geschlechte". Mit anderen Worten: Unser Motiv für den Eintritt in den Krieg ist kein offensives, sondern ein defensives. Es ist eine unlogische Umdeutung dieses Sazes, wenn man aus ihm den Entschluß oder gar das Ver­sprechen herauslesen will, in jedem Falle von Eroberungen abzu­fehen. Wenn der unbeugsame Wille, unseren Platz für alle kommenden Geschlechter zu bewahren, ohne bestimmte Gebiets­erwerbungen schwer durchführbar erscheint, hindert uns die Tatsache, daß wir nur zu Verteidigungszwecken das Schwert ge­zogen haben, in keiner Weise daran, jene Gebiets­erwerbungen vorzunehmen."

Vom Reichstag.

den

In fleinen, lokalen Sachen können bei uns in Desterreich die Interessen der   Deutschen und Tschechen hie und da entgegenstehen. Bom großen geschichtlichen Gesichtspunkte hat eine wirklich nationale, weitblickende Politik der gesamten   deutschen Nation lein größeres Interesse und keine größere Aufgabe als zu beweisen, daß sie im­ſtande ist, die Verhältnisse in   Zentraleuropa für lange Zukunft ge= recht und stabil zu regeln und mit ihrer eigenen nationalen Idee auch die berechtigten nationalen Wünsche aller anderen hier wohnenden Nationen zu vertreten. Vom großen geschicht­Schon einige Male wurde im Laufe des Krieges in der Berlichen Gesichtspunkte beurteilt, besteht absolut kein deutsches Liner Presse festgestellt, daß Desterreich- Ungarn bis jetzt in   Deutsch nationales Interesse, damit das tschechische Siebenmillionen­land eigentlich wenig bekannt war. Was war und was ist volt inmitten der Masse des   deutschen Achtzigmillionenvolkes der noch heute einem durchschnittlichen Reichsdeutschen Möglichkeit freier nationaler Selbstbestimmung und Entfaltung ent­genaues über die Tschechen bekannt? In die Psyche behren sollte, damit es durch große Sorge in die Hände der und in die gegenseitigen Vorstellungen zweier Nationen fönnen sich russischen Intrigen getrieben und zu einer dauernden Quelle der im Laufe von Jahren viele Mißverständnisse und viele Irrtümer Unruhe gemacht werde. Das   deutsche Volk ist viel zu groß, als es verirren; Mißverständnisse und Irrtümer, die, auch wenn sie in der ein Lebensinteresse hätte, einem anderen Volke, mag es auch das Wirklichkeit nur eine Fiktion sind, doch zu einem politischen, die einste sein, die Wurzeln seiner nationalen Eigenart zu beschneiden. Völker gegenseitig entfernenden Faktor werden fönnen. Wie Aus der großen Perspektive der   deutschen Gesamtinteressen zeigt sich in jedem Volke sind natürlich auch unter den Tschechen auch die tschechische Frage etwas anders als von der Kirchturm­egtreme, im voraus boreingenommene Nationalisten, deren perspektive unserer früheren kleinlichen Streitigkeiten und Kämpfe. Urteil nicht ernst genommen werden kann. Aber es fei mir als Mitglied der tschecho- slawischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei, die zur Milderung des nationalen Gegenſazes zwischen den   Deutschen und Tschechen in Desterreich und für das friedliche Zusammenleben beider Nationen einzutreten als eine ihrer Es besteht gar kein Zweifel, daß die unlogische Um­wichtigsten politischen Pflichten immer gehalten hatte, auszusprechen deutung" von der Kreuz-   Zeitung" vorgenommen worden ist. erlaubt, welche Gedanken und Wünsche gegenüber der reichsdeutschen Im Tag" warnt   Freiherr v.   Zedlitz vor einer Ueber- Aber ohne uns auf einen Streit um Worte einzulassen: Deffentlichkeit in den Köpfen derjenigen Tschechen herrschen, bei spannung unserer Volkskraft im Kriege, was nur zu berechtigt Die Mehrheit des   deutschen Volkes hat jedenfalls bei denen wenigstens der gute Wille zu Nüchternheit und Objektivität ist. Er schreibt u. a.: Kriegsausbruch die Waffen ergriffen, weil sie glaubte, einen nicht bestritten werden kann. ,, Vaterländisches Hochgefühl verlangt nach einer ent- Verteidigungskrieg führen zu müssen, und nur zu Und da bin ich gezwungen, auszusprechen auf was wir immer sprechenden Weltmachtstellung   Deutschlands, in der Ueber diesem Zweck hat das Volf bisher die großen Opfer auf von neuem stoßen, wenn wir bei uns zu Hause dahin wirken, daß zeugung, daß unsere Straft für die Erreichung auch der höchsten sich genommen. unser Bolt mit dem   deutschen Volke als ganzem auf die Dauer in Biele ausreicht. Diese Ueberzeugung ist sicher wohlbegründet. ein möglichst gutes und enges Verhältnis läme, das ist das Gefühl, Ebenso begründet aber ist die Sorge, ob, wenn wie wenig wir in   Deutschland bekannt sind, und man sich das weltpolitische Ziel so hoch steckt, Die erste Sigung des Reichstags findet bekanntlich am 18. Mai wie diese ungenügende Kenntnis hier im Reiche rüdwirkend oft auch daß es nur mit vollster Anspannung unserer Volkskraft statt. Sie beginnt 2 Uhr nachmittags. Die soeben ausgegebene in der politischen Praris zu Konsequenzen führt, welche zu über erreicht werden kann, in Verbindung mit den vorgeschilderten Tagesordnung lautet: 1. Erste Beratung der Rechnung über den winden wir allein mit unseren beschränkten Mitteln nicht starken Ansprüchen( in innerpolitischer Beziehung) an diese Haushalt des Schutzgebiets Kiautsch ou für das Rechnungs­immer imstande sind. Ich erlaube mir nicht zu behaupten, nicht auf die Dauer eine Ueberspannung der Kraft zu be- jahr 1909. 2. Erste und eventuell zweite Beratung des Entwurfs daß es wirklich so ist, aber die tschechische Deffentlichkeit steht fürchten sein würde. Stellte sich diese Befürchtung als be eines Gefeßes zur Einschränkung der Verfügungen über Miet- und unter dem Eindruck: die deutsche Wissenschaft hat ihre gründet heraus, so läge darin eine ernste Gefahr gerade Pachtzinsforderungen. Epezialisten für eine jede Erscheinung, für einen jeden Gegenstand. für   Deutschlands Weltmachtstellung. Denn diese lehrt, daß Der Gesezentwurf über Miete schlägt einige Alenderungen des Jede Abart der Fauna hat in   Deutschland ihren wissenschaftlichen auf eine starke Ueberspannung der Volkskraft regelmäßig eine Bürgerlichen Gesetzbuchs, des Gesetzes über die Zwangsversteigerungen Fachmann, jedes Land in   Afrika wird von den   deutschen Expeditionen schwere Erschöpfung, und nach glänzendem Aufschwung als und die Zwangsverwaltung und der Konkursordnung vor. Diese durchforscht. Wo ist auf einer reichsdeutschen Universität ein Ge- deren Wirkung ein starker Niedergang der Machtstellung folgt. Aenderungen zielen im wesentlichen darauf ab, das Verfügungsrecht lehrter, in der reichsdeutschen Politik ein Fachmann, der als be- Es mag zum Beweise aus der neueren Geschichte   Europas des Eigentümers über die Mieten zugunsten des neuen Erwerbers sonderer Kenner des tschechischen Volles, feines Lebens, seiner Lage nur an   Spanien, die Niederlande und   Schweden erinnert und der Hypothekengläubiger zu beschränken. Nach§ 574 B.-G.-B. und seiner Wünsche gelten kann? Eines Volkes von sieben ist eine Verfügung, die der Vermieter vor dem Uebergange des Millionen, mit dem slowakischen Zweige fast von zehn Millionen, Ein ähnliches Schicksal von   Deutschland abzuwenden, liegt Eigentums über den auf die Zeit vor Berechtigung des Erwerbers eines Bolles, das in der Nähe, anderthalb Stunden Schnellzugs im dringendsten Interesse gerade derjenigen, die für entfallenden Mietszins getroffen hat, soweit wirksam, als sie sich auf fahrt von   Dresden, lebt, das das strategisch wichtigste Dreied im unser Vaterland die ihm nach seiner kulturellen Bedeutung den Mietszins für das zur Zeit des Ueberganges des Eigentums Herzen bon Europa ausfüllt, das eine Brüde zwischen gebührende Machtstellung verlangen. Ein noch so glänzender taufenden und des folgenden Kalendervierteljahrs bezieht. dem germanischen Zentrum und slawischen Often Aufstieg, dem nur zu bald das Herabsinken zu einer Stünftig soll die Beschränkung in der Verfügung über das folgende Südosten bildet, Macht zweiten Ranges folgte, ist das gerade Gegen- Kalendervierteljahr nur dann eintreten, wenn der Uebergang des das einen wichtigen Pfeiler Desterreich- teil von dem, was von diesem Standpunkte erstrebenswert Eigentums innerhalb des letzten halben Monats eines Kalender­Ungarns darstellt! Einen wichtigen Pfeiler Desterreich­Ungarns, an dessen innerer Zufriedenheit, Fähigkeit und Stärke erscheint. Nur eine Weltmachtstellung dauernder Art hat für vierteljahrs erfolgt. Die Neuerung soll Schiebungen entgegentreten Ein langsamer, schrittweiser Aufstieg und den Realkredit fördern.  Deutschland eigenes Interesse hat und von dessen 49 Millionen 37 uns Wirklichkeitswert. emer anderen als der   deutschen Nationalität angehören. ist daher einem glänzenden Erfolge, der nur Augenblicks- Von der Vorlegung eines Gesetzentwurfs, der die Rechte der wert hat, weit vorzuziehen. Mieter regelt, die als Kriegsteilnehmer Miete nicht haben zahlen Warum soll die reichsdeutsche Deffentlichkeit dem tschechischen Wenn es gilt, Weltmachtsbestrebungen in die Tat umzu- tönnen, verlautet noch nichts. Ebensowenig von der Vorlegung Wolke ebenso wie allen österreichischen Nationen mehr Aufmerksam sehen, dürfen wir uns also nicht verleiten lassen, in blindem eines Gesezentwurfs über Arbeitsnachweise, über Arbeitslosen keit schenken? Ich halte es nicht für zeitgemäß, mich jetzt hier in Vertrauen auf unsere gewaltige Volkskraft die Ziele fürsorge und Erweiterung des Lohnbeschlagnahmegesetzes. Die Ver­politische Details einzulassen. Nur eine allgemeine Begründung will beliebig hoch zu stecken, sondern werden ernstlich und gewissen- befferung der Versorgung der Kriegsteilnehmer soll bekanntlich durch ich andeuten. Mehr als jemals wird in dieser Zeit aus den Landkarten haft zu prüfen haben, welche Leistungen neben den An- einen Gesezentwurf erfolgen, über dessen Gestaltung die Budget­gelejen. Ihre Sprache ist besonders durchdringend und gewichtig. Denn sie sprüchen, welche ohnehin der Wiederaufbau unserer weltwirt tommission am 11. Mai weiter beraten soll. pull zeigt auf denersten Blick, ohne lange Reden die Stellungen, in denen sich die schaftlichen Stellung und der innere Ausbau an unsere Volks­Nationen auf Jahrtausende gegenüber befinden. Die Geographie ist fraft stellt, unserem Volfe zur Aufrechterhaltung seiner Welt­es, die am Ende die Weltgeschichte macht. Und wenn heute ein machtstellung zugemutet werden können, ohne die Gefahr  Deutscher aus der Karte seines Vaterlandes liest, was fagt ihm einer Ueberspannung und demnächst igen Die   Bremer Genossen feierten am 1. Mai das 25 jährige diese über uns Tschechen? Verfolgt er mit seinem Blid die Grenze Erschöpfung seiner Straft heraufzubeschwören. Aus dem Jubiläum ihres Parteiblattes. Zur Feier des Tages waren an beiden feines nationalen Gebietes, wird sie ihm sagen, daß wir   Tschechen Ergebnis dieser Prüfung folgt die im wohlverstandenen vater- Fronten des Parteihauses rote Fahnen herausgesteckt. Das Garnison­vater- tommando ordnete nach der Leipz. Volksztg." die sofortige Ein­( neben den westlichen   Polen) die einzige Nation sind, die tiefer in ländischen Interesse notwendige Begrenzung den   deutschen Körper eindringt, und von dem andererseits dieser unserer weltpolitischen Strebungen. Jugend- ziehung der Fahnen an. Körper wieder umfangen ist. Ueberall sonst stehen die   Deutschen zu licher Begeisterung liegen solche Gedanken freilich fern und Zur Verhaftung der Genoffin Luxemburg.

und

werden...

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wandt.

Verbot der roten Fahne.

den anderen Nationen als einfache Nachbarn, von ihnen durch fast erscheinen ihr unwürdig, aber dauernd erfolgreiche Weltpolitik gerade Linien getrennt. Solche Grenzen bewirken, daß jede Nation ist reifen Mannes Werk, und auch hier gilt das Wort des Rosa   Luxemburg, Genosse Dr. Weinberg, gegen die unter Widerruf Wie wir bereits mitteilten, hatte der Rechtsbeistand der Genossin auf ihre eigene Art lebt und die eine um die Dichters: In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister." des gewährten Strafaubschubs erfolgte plögliche Verhaftung unserer andere sich nicht viel fümmert. Aber etwas anderes wird der Diese Erkenntnisse wünschten wir vor allem von der Herrn Genossin Beschwerde geführt und sich nach dem ablehnenden Be­Deutsche sehen, wenn sein Blick auf das Gebiet der Tschechen fällt. von Zedlig sehr nahestehenden Post" berücksichtigt zu Dieses Land ragt in die Karte   Deutschlands wie ein Steil hinein sehen. Dort sind noch immer nicht die phantastischen. Er- icheide des   Frankfurter Oberstaatsanwalts an den Justizminister ge­und stört die Regelmäßigkeit ihres Viereds. Der Weg von   Berlin oberungspläne aus den Spalten verschwunden, und selbst Prüfung des Sachverhalts keinen Anlaß gefunden" habe, den Be­Dieser hat jetzt dem Anwalt mitgeteilt, daß er nach nach   Wien, von   München nach   Breslau führt über slawisches Gebiet. Herr von Zedlik vergißt, wenn er in der Post" über Das Volk, das es bewohnt, steht infolge dessen zu allen   Belgiens Schicksal und die Eroberung der Freiheit des scheid des Oberstaatsanwalts abzuändern. Irgendein Wort der Be­Deutschen in einem näheren und in gewissem Sinne in- Meeres" schreibt, nur zu sehr, was er im Tag" anderen gründung ist diesem Bescheide nicht beigegeben. timeren Verhältnis, als zum Beispiel ein Däne, Holländer, verkündet.  Italiener oder Franzose, der neben dem   Deutschen einfach nur als Nachbar wohnt. Hier ist mehr als ein Verhältnis bloßer geographischer Nachbarschaft. Das fleinere Volt ist hier fast ganz in den Organismus des größeren eingebettet und auf einer bogenartigen zidzadförmigen Linie durchbringen sich beide gegen feitig. Es macht nichts aus, wenn dies in der politischen Geschichte sehr oft als ein gegenseitiger Antagonismus und als ein Kampf des schwächeren um die Rettung der Sprache und Nationalität von der großen Uebermacht erscheint. Im täglichen Leben, in der Wirtschaft und in der Stultur ist es doch ein durch tausend Fäden vermittelter

Wie wir übrigens zu unserem Bedauern hören, ist der Gesund­heitszustand unserer Genossin fein sehr befriedigender. Für Annexionen. Trok der Warnung des Freiherrn von 8edlitz vor Steigende Lebensmittelpreise. Ueberspannung des Kriegszieles, wobei ihm allerdings nur Nach einer Zuschrift an das Berl. Tagebl." aus   Bonn kosteten die Rücksicht auf unsere Volkskraft, nicht grundsäßliche Er- dort im August drei Pfund Schwarzbrot 0,40, heute kosten wägungen politischer Art leiten, vertritt die bürgerliche Presse 3 Pfund 0,75 Mart. Der Zentner Kartoffeln ist in der nach wie vor ungeniert Annegionswünsche. So schreibt die gleichen Zeit von 3,50 auf 8,50 bis 9 M. gestiegen. Sped stieg Post":" von 0,85 auf 1,60 M., Milch von 0,20 auf 0.24 M., Butter von

" Die Volksstimmung, vertreten sowohl durch die wirtschaft- 1,40 bis 1,75 M., Erbsen von 0,30 auf 0,70 M., Seife von 0,22 lichen Verbände, wie zweifellos auch durch die überwältigende auf 0,45 M., Rüböl von 0,90 auf 1,80 m., Petroleum von