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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Bernsprecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.

Sonnabend, den 12. Juni 1915.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Wernsprecher: Amt Morikplatz, Nr. 151 90-151 97.

Neue Kampfperiode gegen die Russen südlich des Dujestr.

Die Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 11. Juni 1915.( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Feindliche Vorstöße nordöstlich der Lorettohöhe sowie wiederholte Angriffe gegen unsere Stellungen nördlich und südlich von Neuville scheiterten. Der Nahkampf in den Gräben nördlich von Ecurie dauert noch an. Südöstlich von Hebuterne und bei Beaumont wurden feindliche Angriffe gestern und heute nacht abgewiesen; nur am Wege Serre- Mailly erzielten die Franzosen einen unbedeutenden Fortschritt. Die in der Champagne am 9. Juni eroberten Gräben versuchten die Franzosen   uns gestern abend wieder zu entreißen. Mit starken Kräften und in breiter Front griffen sie nördlich von Le Mesnil bis nördlich von Beauséjour- Fme. an. Der Angriff brach unter schwersten Verlusten für den Feind gänzlich zusammen. Erneute nächtliche Angriffsversuche wurden bereits im Keime erstickt.

An der unteren

Oestlicher Kriegsschauplatz.

abgewiesen. Der Feind verlor la nordwestlich Eiragola wurden mehrere ruffische Angriffe

hierbei an uns 300 Gefangene.

Südöstlicher Kriegsschauplay.

Die Lage bei den in Galizien   kämpfenden deutschen   Truppen ist unverändert.

Oberste Heeresleitung.

Krisengerüchte aus Rußland  .

mit

Die Bossische Beitung" brachte gestern eine Draht­meldung vom 10. Juni aus Petersburg  , in der unter Bezug­nahme auf einige hochbedeutsame politische Ereignisse der legten Beit auf das Herannahen einer Ministerkrise hinge­wiesen wird. Wir halten einen Teil dieser Meldung, soweit er sich auf angebliche Stimmungen und Verstimmungen an allerhöchsten" Stellen bezieht, als so unkontrollierbar, daß fich ein näheres Eingehen auf sie erübrigt. Dagegen bean­spruchen einige Mitteilungen in diesem Bericht ein viel größeres Interesse. Sind sie zutreffend und einige uns borliegende Berichte aus der russischen Presse geben diesen Mitteilungen eine gewisse Wahrscheinlichkeit so können wir in der Tat weitreichende Aenderungen in der inneren russi­schen Politik erwarten.

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Laut dem Bericht in der Bossischen Zeitung" soll am ver­floffenen Sonnabend eine Sigung sämtlicher Parteiführer der Reichsduma unter dem Vorsit dem Vorsitz des Dumapräsidenten Rodsjanko stattgefunden haben. Einstimmig wurde beschlossen, die Regierung zu ersuchen, die Duma schon vor festgesettem Termin einzuberufen. Abgeordneter Fürst Mansyrew( Kadett) stellte den Antrag, die Duma- möge sofort nach ihrem Zu­sammentritt eine Adresse an den Zaren richten mit der Forde­rung eines Koalitionsministeriums unter Zu­ziehung parlamentarischer Elemente. Auch die anwesenden Parteiführer der äußersten Rechten hätten diesem Antrag prin­zipiell zugestimmt. Ferner ist nach diesem Bericht zu ver­zeichnen, daß der Ministerpräsident Goremykin  , der Kriegs­minister Suchomlinom, der Finanzminister Bark und der Hof­minister Graf Fredericks sich am one nach der Sizung der Parteiführer zum Zaren begaben, un daß der Dumapräsident Rodsjanto wenige Tage vor der Beratung im Hauptquartier I der Dumapräfident gewesen war, um mit dem Generalissimus Großfürst Nikolai Nikolajewitsch   eingehende Erörterungen zu pflegen. Alle diese nachmittags eröffnete der Feind ein außerordentlich lebhaftes Mitteilungen weisen, wenn sie zutreffend sind, sicherlich darauf Geschützfeuer, und verfeuerte auch Granaten mit er- hin, daß in der Saltung der Petersburger Regierungskreise Wien  , 11. Juni.  ( W. T. B.) Amtlich wird verlant- stickenden Gasen; nach dreistündigem Geschüßfeuer schritten und möglicherweise auch in der Zusammensetzung der Regie­bart, 11. Juni 1915 mittags: große Infanteriemassen zum Angriff und Russischer Kriegsschauplatz. erreichten unsere Drahtverhaue, wo sie jedoch aufgehalten Daß für die nächste Zeit in der inneren Politik Rußlands  In Südostgalizien und in der Bukowina fetten wurden. Am andern Morgen blieb der Feind, der große Aenderungen zu erwarten sind, geht übrigens schon aus ver­In Südostgalizien und in der Bukowina   festen Verluste erlitt, zweitausend Schritt von unseren Schüßen schiedenen Kundgebungen und Aeußerungen in der russischen die verbündeten Armeen den Angriff gegen die noch füdlich gräben entfernt. Die Kämpfe am 8. und am Vormittag des Presse hervor. Verschiedene rechtsstehende Organe und kon­des Dujestr stehenden russischen Kräfte erfolgreich fort." Truppen der Armee Pflanzer haben den 9. Juni am Dnjestr   verliefen günstig für uns. Auf dem fervative Politiker sahen sich veranlaßt, mit Aeußerungen an Geguer aus seinen Stellungen nördlich Ottynia bei rechten Dniest rufer bedrängten wir den Feind auf die Deffentlichkeit zu treten, die in krassem Widerspruch zu Geguer aus seinen Stellungen nördlich Ottynia   bei der Front von der Gegend von Ugartsberg bis nach Zydaczow, ihrer Vergangenheit stehen. So erklärte der bisherige Führer Obertyn und Horodenka zurückgeworfen und sind im machten gegen zweitausend Gefangene mit etwa der Rechten in der Duma, der frühere Gouverneur von Vordringen an den Dujestr, dessen Südufer die Ruffen noch zu halten versuchen. Knapp öftlich Czerno linten Onjestruser in der Gegend von 8urawno man müsse jekt alles preisgeben, was Zwietracht zwischen den fünfzig Offizieren und nahmen acht Maschinengewehre. Am Nishni Nowgorod  , Chwo sto w, ein berüchtigter Reaktionär, wis, an der einzigen Stelle, an der die Russen noch am tonnte der Feind nicht weiteres Gelände gewinnen und wurde Parteien säen könnte und darauf hinarbeiten, daß alle Pruth   stehen, wiesen unsere Truppen einen Angriff des Feindes nach hartnädigem Kampf hinter die Eisenbahn zurüdgeworfen. Elemente der Bevölkerung zur gemeinsamen Arbeit heran­nach kurzem Kampf ab. Im übrigen ist die Lage im Norden unverwegnahme des Dorfes Butawczowoce acht hundert Ge- Kammerherr W. Gurto, ging noch weiter. Er sprach nicht Wir bemächtigten uns mehrerer Dörfer und machten bei der gezogen werden. Einer der Führer des russischen Adels, fangene, darunter zwanzig Offiziere.

Der österreichische Generalstabsbericht.

ändert.

Italienischer Kriegsschauplan.

Vorgestern und gestern wurden sämtliche Angriffe der Italiener an allen Fronten abgewiesen.

Ein neuerlicher gegen einen Teil des Görzer Brüden topfes gerichteter Borstoß brach im Fener dalmatinischer Landwehr zusammen. Ebenso erfolglos blieb ein Angriff des Feindes nördlich Ronchi. Der Artilleriekampf an der Isonzo­front hält an.

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ung gewisse Aenderungen bevorstehen.

nur die Ueberzeugung aus, daß die Tätigkeit der jezigen Re­gierung nach dem Friedensschluß einer radikalen Aenderung unterworfen werden würde", er setzte sich auch dafür ein, daß Petersburg, 11. Juni.  ( W. T. B.) Der Generalft ab schon jetzt in der inneren Politit, namentlich soweit die pol des Generalissimus gibt bekannt: Am 10. Juni ge- nische Frage in Betracht käme, andere Grundsäge als bis­lang es den energischen Anstrengungen unserer Truppen, die her angewandt würden. Noch symptomatischer ist die Kund­starken feindlichen Streitkräfte, die bei Zurawno und gebung eines leitenden Staatsmannes", der über die Ab­Serepi auf das linke Ufer des Dnjestr   über- fichten der Regierung unterrichtet sein soll, in dem klerikalen gegangen waren, auf das rechte Ufer zurückzu- Kolofol". Der Staatsmann" stellt fest, daß große Aufgaben An der Kärntner   Grenze wurde gestern nachmittag werfen. Der Feind erlitt schwere Verluste. In hart- auf dem Gebiete der Wirtschaftspolitik und der Regelung der ein starker gegnerischer Angriff auf den Freikofel, ein nädigem Kampfe erbeuteten wir siebzehn Geschütze nationalen Probleme bevorständen, zu deren Bewältigung schwächerer beim Wolayer See abgeschlagen. und 49 Maschinengewehre. Wir nahmen 188 Offi- eine enorme organisatorische Arbeit unter Heranziehung der In Tirol scheiterte ein Vorstoß einer bei Cortina ziere und 6500 Mann deutscher   und östergesellschaftlichen Elemente erforderlich sei. Allerdings habe die d'Ampezzo eingebrochenen italienischen   Brigade an unseren reichisch ungarischer Truppen gefangen. Unter Regierung diesen Elementen, das heißt den Vertretern der Stellungen bei Beutelstein. Neuerliche Angriffe in dieser den Gefangenen befindet sich auch eine ganze Stompagnie des Landschaften und der Städte, ein gewisses Mißtrauen ent­Gegend und nächtliche Kämpfe bei Landro endigten gleich- preußischen Garde- Füsilier- Regiments. gegengebracht. Aber das würde nun anders werden. Mögen falls mit dem Zurückgehen des Feindes. Im übrigen Tiroler diese Elemente unter Einhaltung der von der Geschichte fest­Grenzgebiete finden ununterbrochen Geſchüßkämpfe und für gesetzten Perspektiven" nur zur Regierung kommen, so würde unsere Waffen erfolgreiche Scharmütel statt. arbeiten. diese der Gesellschaft" gern gestatten, mit ihr zusammenzu­

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: bon Hoefer, Feldmarschalleutnant.

"

Bericht des italienischen   Oberkommandos. ( W. T. B.) Meldung der Agenzia Rom, 10. Juni. Stefani. Der Bericht des Obertommandos bom 10. Juni lautet: Von der Grenze Tirols und des Trentino   lichen politischen Kern heraus, so erkennt man, daß in den Schält man aus allen diesen Rundgebungen den eigent­ist nichts Wichtiges zu melden außer der Besetzung von leitenden Regierungskreisen und den ihnen nahestehenden Russischer Schlachtbericht. Cadestagno nördlich von Cortino d'Ampezzo. Aus ein- Adelsschichten das Bewußtsein lebendig geworden ist, daß fie Petersburg, 11. Juni.  ( W. T. B.) Mitteilung aus gelaufenen Berichten geht hervor, daß die Desterreicher in den die ungeheure Organisationsarbeit des Krieges und die Last dem Stabe des Generalissimus: Am 8. und Stämpfen vom 7., 8. und 9. Juni um den Besitz des Frei- der politischen Verantwortung nicht zu tragen vermögen, 9. Juni haben wir deutsche Angriffe in der Gegend von tofels über 200 Tote und 400 Verwundete hatten und wenn sie nicht 1. die Vertreter des Bürgertums zur politi­Szawli zu beiden Seiten des Sees von Ratiewo auf breiter 220 Gefangene in unseren Händen ließen. In der Nacht zum schen Mitarbeit heranziehen und 2. einen neuen Sturs in der Front zurückgeworfen. Zwischen Orzic und der Weichsel   10. Juni erneuerten die Desterreicher ihren Angriff auf diese polnischen Frage einschlagen, die angesichts der Kriegsereig­in der Nacht zum 9. Juni und an diesem Tage heftiger Stellung, der sie große Bedeutung beilegen. Sie wurden niffe eine erstklassige politische Bedeutung erlangt hat. Aus Artilleriekampf. Auf dem rechten Pilicaufer versuchte wieder mit starken Verluften zurückgeworfen. Längs der diesen Bestrebungen heraus erklärt sich die neue Tonart ein­der Feind am 9. Juni einen Angriff mit geringen Kräften, Isonzolinie kämpfen unsere Truppen noch immer energisch, flußreicher Politiker gegenüber der russischen Gesellschaft", wurde aber zurückgeworfen und ließ einige Dugend Gefangene um den hartnäckigen Widerstand des Feindes zu besiegen. das heißt nach der russischen Terminologie gegenüber den Ver­in unseren Händen. Die Gipfel und Höhen um Monfalcone  , das tretern der Intelligenz und des zahlungsfähigen Bürgertums. In Galizien   greift der Feind unsere Stellungen vor wir gestern eingenommen hatten, wurden von uns Vieles erinnert an dieser Sprache an die entgegen­Moszista mit starken Kräften an. Am 8. Juni um 5 Uhr besett. tommenden Redensarten der Regierungsfreise zu Beginn des