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amts mit einem Anhängewagen einer Droschte ausbiegen und fuhr abgeliefert und der Rest der Straßenbahnkommission zur Ver- Ein entsetzliches Brandunglück hat sich am Sonnabendnach scharf nach rechts. Auf dem gesprengten Pflaster geriet der Anhänger wendung überwiesen werden. Die Versammlung stimmt diesem mittag in der Fabrik von Franz in Polenz in der Sächsischen   Schweiz  des Autos ins Schleudern und prallte mit voller Wucht gegen den Vorschlage zu. zugetragen. Dort brach aus unbekannter Ursache Feuer aus, das

Ein anderer Straßenbahnzusammenstoß ereignete sich gestern an der Ecke der Adalbert- und Köpenicker Straße. Hier fuhr ein Wagen des Stadtrings 2 einem Wagen des Stadtrings 1 in die Flante. Dabei wurden vier Personen verlegt.

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Sechs stark verkohlte Leichen wurden bis zum

Anhängewagen eines Straßenbahnzuges der Linie 3, dessen rechte Nachdem der Beschluß der städtischen Körperschaften, die das Fabrikgebäude einäscherte. Dabei tamen 14 Frauen und Seitenwand zertrümmert wurde. Während die Fahrgäste des Dorotheenschule zu einem 2yzeum auszubauen, nunmehr mädchen um. Straßenbahnwagens glücklicherweise unverlegt blieben, wurde der die Zustimmung des Provinzial- Schulkollegiums erhalten hat, soll Bremser und drei andere Soldaten von dem Autoanhänger auf den gleichzeitig ein gemeinsames Kuratorium für die Körner- und späten Abend geborgen. Fahrdamm geschleudert. Drei der Verunglückten trugen Beinbrüche Dorotheenschule eingerichtet werden. Die Versammlung stimmt Unfall eines holländischen Fischerfahrzeugs. In Rotterdam   ist davon, während der vierte sich Quetschungen zuzog. Die Soldaten diesem Vorschlage mit der Maßgabe zu, daß das bisherige Kura- aus Leith ein Schiffsjunge des holländischen Loggers, Wilhel= wurden ins Garnisonlazarett Tempelhof geschafft. torium um drei Mitglieder erweitert wird, und zwar ein Magistrats- mina III" angekommen, der berichtet, daß der Logger am mitglied, einen Stadtverordneten und den Leiter der Schule. 26. Juni an der schottischen Küste bei schwerem Nebel von einem britischen Kriegsschiff überfahren und zum Sinten Berkauf städtischer Fleischkonserven.- Einführung von Dreiersemmeln. gebracht worden ist. Bier von der vierzehn Mann zählenden Bes Der Verkauf der von der Stadt angeschafften Fleisch- und Wurst- jagung seien gerettet worden. Ein umfangreicher Waldbrand entstand am Sonntag durch die konserven findet nunmehr seit Montag, den 5. Juli, in den durch Ein schweres Straßenbahnunglück hat sich am Sonntagabend in Unvorsichtigkeit von Ausflüglern im Jagen 143 des Potsdamer   Plakate fenntlich gemachten Geschäften statt. Der Preis für die Othmarschen   bei Hamburg   ereignet. Dort überfuhr ein Forstes. In der Nähe des fleinen Ravensberges, am Langerwischer Einpfunddose beträgt für Schweinefleisch in Brühe 1,50 M., für Zug der Altona  - Blankeneser   Straßenbahn die Weiche und stieß mit Weg, brannten ungefähr 10 Morgen etwa 40jährigen Stangen- Leberwurst 1,25 M. und für Blutwurst 1,10 M. einem von Blankenese   kommenden Zug mit solcher Gewalt zu­holzes. Durch das rasche Eingreifen der sofort benachrichtigten Gleichzeitig werden von den Bäckereien, nachdem der Bezirks- sammen, daß die Wagen aus den Schienen sprangen. 11 Per­Forstbeamten gelang es mit Hilfe von Ausflüglern, die Gefahr ausschuß die Genehmigung erteilt hat, ab Montag dieser Woche fonen wurden schwer, 11 leichter verletzt. für benachbarte Jungwüchse fernzuhalten. Der Schaden ist immer- Kriegsfemmeln im Gewicht von 50 Gramm zum Preise von 3 Pf. hin, wenn auch der Brand nur ein Bodenfeuer war, beträchtlich. zum Verkauf gelangen. Die weithinziehenden Rauchschwaden riefen übertriebene Gerüchte hervor. Die Königliche Oberförsterei Potsdam hat ausdrücklich alle zuständigen Beamten angewiesen, mit Rücksicht auf die wachsende Zahl der Waldbrände alle Personen, die rauchend in dem Forst betroffen werden, zur Anzeige zu bringen.

Kleine Nachrichten. Beim Baden ertrunken ist die 16 jährige Charlotte Bohle aus Neukölln. Das Mädchen hatte mit einigen Freundinnen einen Ausflug nach Königswusterhausen   und Nieder­lehme unternommen. Bei den Niederlehmer Kalksteinwerken unter nahmen sie in dem sogenannten Zuch ein Bad. Hierbei geriet die B. an eine tiefe Stelle und ertrant. Sonntagvormittag geriet auf der Treptower Chaussee ein unbekannter, angetrunkener Mann unter den Beiwagen eines in der Nichtung nach Berlin   fahrenden Straßenbahnzuges der Linie 82. Er fonnte erst durch Anheben des Wagens befreit werden. Der Verunglückte erlitt außer einem Bruch des rechten Oberschenkels innere Verlegungen und mußte nach dem Urban- Krantenhause gebracht werden. Den Tod im Wasser fand der 19jährige Schneider L. aus Neukölln. Er sprang am Kottbuser 11fer in den Landwehrkanal und versant in den Fluten, noch ehe ihm Rettung gebracht werden konnte.

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Bei den Radrennen in Treptow am letzten Sonntag siegte nicht im dritten Lauf des Dreikampfes, wie irrtümlich in unserer Montags­

Aus aller Welt.

Heißt ein Geschäft.

Ein brennender Straßenbahnwagen brachte am Sonnabend in Lissabon   viele Fahrgäste in Gefahr. Der Wagen hatte während der Fahrt Feuer gefangen, das so schnell um sich griff, daß sich mehrere Fahrgäste nicht schnell genug retten konnten und Brand­wunden davontrugen. Unter den Verlegten befindet sich auch der ehemalige Ministerpräsident Alfonso Cofta, der am Kopf ver­wundet wurde.

In der Zeit der Heereslieferungs- und Lebensmittelprofite ist man schon unglaubliche Gewinne gewohnt. Was manche Leute für meldet wird, wurde das 20jährige Dienstmädchen Sidmaier, das Raubmord an einem Dienstmädchen. Wie aus Stuttgart   ge Gewinne einheimjen, tann man in den seltensten Fällen nachprüfen. Milch nach Bietigheim   brachte, auf dem Heimwege in einem Walde werden doch die Berichte vieler Aktiengesellschaften durch Abscheibungen ermordet und beraubt. Der Tatort weist Spuren eines und Verwässerung" des Kapitals so frisiert", daß man felten über heftigen Kampfes auf. Die Geldtasche des Mädchens fehlte. Der die üblichen Säße hinauskommt. Nur gelegentlich, wenn neues An- Täter konnte bisher noch nicht ermittelt werden. lagekapital gesucht wird, erfährt man über die wirklichen Gewinne Näheres.

So erschien in der Schlesischen Zeitung" folgende Anzeige: Eisenerze.

Fachmann sucht Kommandit  - Kapital behufs Aus­dehnung bestehenden Unternehmens. Event. in Teil­beträgen, nicht unter fünf Mille. Großbetrieb, Tagebau, Ia Sassageschäft. Sicherheit. Feste Berzinsung 38 Prozent pro Jahr garantiert.

In drei Jahren hat also der Mann sein Anlagekapital wieder ausgabe angegeben, Arend vor Stabe, sondern ersterer wurde noch herausgewirtschaftet! Ohne einen Finger frumm zu machen, fönnen im Ziel um Handbreite von Stabe geschlagen. Stabe brachte somit die Befiger größerer Kapitalien in furzer Zeit ihr Vermögen ver­alle drei Läufe als Sieger auf sein Konto. doppeln.

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Gefunden worden ist am Sonntag, den 4. Juli, eine Handtasche mit Inhalt, darunter ein Stück einer Vorwärts"-Quittung, in der Brunnenstraße. Abzuholen bei B. Lange, N 31, Antlamer Str. 50, born III.

Aus den Gemeinden.

Bürgermeisterwahl in Köpenick  .

In der legten Stadtverordnetensizung vor den Ferien wurde zunächst die Wahl eines Bürgermeisters auf die Amts­dauer vom 1. April 1916 bis 31. März 1927 vorgenommen und als folcher der bisherige Erste Bürgermeister Dr. Langerhans ein stimmig wiedergewählt. Das Anfangsgehalt beträgt 12 000 Mart jährlich, steigend von drei zu drei Jahren um 1000 m. bis 15 000 M. Außerdem jährlich 1000 M. Dienstaufwandsentschädigung, freie Wohnung und Heizung.

Sammelt Waldbeeren!

Diese Aufforderung erläßt der bayerische   Kultusminister in einer Verfügung, in der es u. a. heißt, daß die hierbei gewonnenen Früchte als wertvolle Ergänzung der Fleisch- und Getreidenährmittel dienen können. Weiter wird dann gesagt, daß bei der Hereinbringung der Waldbeeren auch schulpflichtige Kinder mit herangezogen werden tönnten, denen im Bedarfsfalle auch Befreiung von der Schulpflicht gewährt werden sollte.

Sehen wir einmal von der letteren Maßregel ab, die unseres Erachtens ganz überflüffig wäre. Was nügt aber die gute Anregung, die Beeren im Walde nicht verfaulen zu lassen, wenn die Besitzer großer Waldungen das Betreten der Wälder zum Beerensuchen nach altem Brauch verbieten, wie wir das vor kurzem an einem be­stimmten Falle von neuem fonstatieren fonnten?! In einer Beit, da offiziell Jagd auf jede Brotrinde gemacht wird, ist es Frevel, die Nahrungsmittel, die die Wälder so überreich bieten, umfommen zu Der Jahresabschluß des städtischen Glettrizi lassen. Bon Rechts und Staats wegen müßten daher die großen tätswertes stellt sich in Einnahme auf 450 734,08 m. und in Wälder, die von ihren Besitzern nicht ausgenugt werden, den Beerens Ausgabe auf 824 828,70 m. Von dem verbleibenden Reingewinn fuchern geöffnet werden; das würde die Konsequenz einer staatlichen in Höhe von 125 910,98 m. follen 125 000 m. an die Stadttafie Aufforderung, wie der obigen, fein.

Achtzig Personen an Wurst vergiftet. In Basing bei München  find 80 Personen an einer Wurstvergiftung schwer erkrankt. Sie haben sich durch den Genuß von sogenanntem ebertäse ver­giftet. Das gerichtliche Verfahren ist bereits eingeleitet.

Parteiveranstaltungen.

Vierter Wahlkreis. Jugendsettion. Am Mittwoch, den 7. Juli, abends 82 Uhr, findet in den Andreas- Festsälen, Andreasstr. 21, 18-21 Jahren statt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Redakteurs Genossen eine Versammlung der jungen Mitglieder des Wahlvereins im Alter von Sarl Wermuth. 2. Distusfion.

Sechster Wahlkreis. Jugendabteilung. Am Mittwoch, den 7. Juli, abends 8 Uhr, findet die Versammlung der jugendlichen Mitglieder der Borstädte, des Wedding   und Gesundbrunnens bei Kerfin, Pantstr. 60, statt. Referent: Genosse Hermann Dunder. Der Borstand. Charlottenburg  . Mitgliederversammlung des Wahlvereins am Frei­tag, den 9. Juli, abends 82 Uhr, im Voltshaus, Rosinenſtr. 3. Ablershof. Wegen Inventur bleibt die Wahlvereins- und die Kinder­bibliothet bis zum 16. August geschlossen. Noch im Bejiz befindliche Bücher müssen bis spätestens Montag, den 12. Juli, zurückgegeben werden.

Frauenveranstaltungen.

Sechster Wahlkreis. Die Frauen der 16. Abteilung veranstalten am Donnerstag, den 8. Juli, im Moabiter Schüßenhaus ein Staffeetochen. Niederschönhausen  - Nordend. Dienstag, den 6. Juli: Familien­ausflug, verbunden mit Kinderspielen, nach Blankenburg  , Kleingärten der Stadt Berlin  ". Treffpunkt 1,10 Uhr an der Kirche, Abmarsch pünktlich 10 Uhr. Nachzügler fommen zur Spielwiese. Kinder erhalten Freifaffee. Effen ist mitzubringen. Diese Spielausflüge finden jeden Dienstag statt.

Situngstage der Stadt- und Gemeindevertretungen. Alt- Gilenice. Heute abend 62 Uhr im Lehrerzimmer der neuen Diese Sigungen sind öffentlich. Jeder Gemeindeangehörige is be rechtigt, ihnen als Zuhörer beizuwohnen.

Schule.

Der Unterzeichnete bestellt bei.

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In Freien Stunden

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webft einer Gratis- Runftbeilage, zum Preise von 10 Pfennig wöchentlich frei ins Haus

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Diesen Bestellschein nimmt auch der Zeitungsbote entgegen

erscheint wöchentlich als 24 Seiten startes Heft zum Preise von 10 Pfennig. Jedes Heft bringt außer den Romanen Aufsätze( zum Teil illuftriert) und Notizen aus allen Wissensgebieten, Skizzen oder kurze Erzählungen, sowie Scherz und Satire.

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Am 1. Juli beginnt ein neues Abonnement auf die illustrierte Wochenschrift In Freien Stunden". Alle Parteigenossen und Parteigenoffinnen, die eine gute Leftüre der seichten Schundliteratur vor­ziehen, sind hiermit eingeladen, sich dem Leserkreise der Freien Stunden" anzuschließen. Unsere Wochenschrift bringt wertvolle Romane der Welt­literatur und fesselnde, volkstümliche Novellen, Stizzen und Auffäße aus allen Wissensgebieten, zum Teil illustriert, ferner zahlreiche kleinere Notizen und die ständige Rubrik Scherz und Satire". Mit dem letzten Heft jeden Halbjahres erhalten die Abon­nenten vollständig kostenfrei ein wertvolles Kunst­blatt( Wandschmuck). Jedes Heft von In Freien Stunden" ist 24 Seiten stark und kostet 10 Pf. Als Hauptroman fommt zum Abdruck:

Das Geld

Roman von E. 3ola. Mit künstlerischen Illustrationen. Diefer Roman gehört zu den bedeutendsten des berühmten Erzählers. Er entrollt vor dem geistigen Auge des Lesers padende Bilder jener Einrichtung, die gleichsam das Herz der kapitalistischen   Welt bildet: der Börse. Der Roman führt uns in die Pariser Börse um Mitte der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts und zeigt uns die verborge­nen Schleichwege des Spekulantentums, die zur Er­gatterung von Kriegs- und anderen politischen Nach richten bis hoch hinauf in die Ministerien führen. Die Hauptfigur des Romans ist der Spekulant Saccard, eine Erscheinung jener Großbörsianer, die, von unerfättlicher Geldgier getrieben, sich in die ge­wagtesten Unternehmungen vermideln und alle menschlichen Rücksichten in der Jagd nach dem Golde unter die Füße stampfen. Aber dieser Saccard ist nicht nur ein gewiffenloser Schuft wie so viele andere, sondern in seiner Art auch ein glühender Phantast,

sozusagen ein Künstler des Geldermerbs und der Spekulation, der sich an der Macht des Goldes bis zur Besinnungslosigkeit berauscht. Seine phantasti­schen Pläne erstrecken sich über die halbe Welt und treiben seine Waghalsigkeit zu verbrecherischer Höhe. Meisterhaft schildert Zola, wie der Rausch dieses Geldmachers epidemisch um sich greift und hoch und niedrig in seinen Bann zieht. Große Kapitalien und fleine Spargroschen strömen massenhaft in die Rasse seiner Bant. Man reißt sich um die Aktien, deren Kurs infolge der gewiffenlosen Manöver eine fabel­hafte Höhe erreicht. Aber da ist ein Gegner, der Börsenkönig" Gundermann, der an seinem Fall arbeitet. Wir sehen die Parteien der Börse wie hungrige Wölfe aufeinander losgehen, bis eines Tages der große Krach tommt und der Schwindel­bau unter Hinterlassung zahlreicher betrogener Opfer zusammenbricht.

Neben dem Hauptroman bringen wir zunächst zum Abdruck:

Die Geschichte des Diethelm von Buchenberg

Novelle von Berthold Auerbach  . Während der Zolasche Roman voll Unerbittlichkeit den Sumpf und die gleißenden Höhen der Großstadt zeichnet, führt uns Berthold Auerbach  , der bekannte Berfasser vielgelesener Dorfgeschichten, in das bäuer­liche Leben. Diethelm von Buchenberg ist ein Bauer und Schafhändler, den Großmannssucht und Hab­gier auf die schiefe Ebene treiben. Mit großer Treff­ficherheit ist die seelische Entwickelung des Mannes zum Brandstifter und Mörder geschildert, und so bietet diese Novelle ein höchst fesselndes Charakterbild von hervorragender Schärfe und flarer Anschau­lichkeit.