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Ar. 193.-32. Jahrg.
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Sonnabend, den 17. Juli 1915.
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Die franzosischen   Verluste bei ftoras. Berlin  , 16. Juli.  (W. T. B.) Im allgemeinen ist es nur schwer möglich, die Verluste des Gegners in einer größeren Schlacht einigermaßen richtig anzugeben. Da die französische  Regierung es ängstlich vermeidet, die Verluste der Republik  selbst bekannt zu machen, ist es von besonderem Interesse, diese.wenigstens sch ä tz u n g s w e i s e festzustellen. Nach der Schlacht bi Arras   ist von deutscher Seite ein Versuch dieser Art gemacht worden. Dabei wurden unter anderem auch die Aussagen der französischen   Gefangenen verwertet, deren Truppenverbände an den Kämpfen beteiligt waren. Wie wir derGazette des A r d e n n e s" entnehmen, ist der G e- s a m t v e r l u st der Franzosen an Toten, Verwundeten und Gefangenen in der Schlacht bei Arras   nach dieser auf allen erreichbaren Unterlagen beruhenden gewissenhaften Fest- stellung wie folgt zu schätzen: III. Armeekorps 15 000 Mann XXAlU. Armeekorps 11 000 Mann IX., 6 000, XLVni. Division 6 000, X., 10000 LEU.. 4000. XVU., 4 300. LY., 3 500. XX..
XXL
10 500 8 000
Zusammen: 78 300 Mann
' Vergleicht man diese Zahlen, die zweifellos ziemlich genau der Wirklichkeit entsprechen, mit dem Ergebnis, das die Kämpfe bei Arras   für unsere Gegner gehabt haben, so kann man es durchaus begreiflich finden, daß die französische   Re, gieruug dem Volke die Größe der von ihm gebrachten Opfer zu verbergen sucht.
Harte zu den Hämpfen im Ar gönn er Waid. Der französische   Tagesbericht. Paris  , 16. Juli.  (W.T.B.) Amtlicher Bericht von gestern abend: Der Tag war verhältnismäßig �uhig. In den A r g o n n e n bei Marie Therese Kampf mit Bomben und Handgranaten. Zwei deutsche Angriste, der eine gegen Hautechc Vouchöe, der andere gegen Boureuilles wurden zurückgeschlagen. Auf der übrigen Front ist nichts zu melden, außer einigen Artillcriekämpfcn, besonders nördlich von Arras  , im Abschnitt von Ouenneviores auf dem rechten Aisneufer, in der Nähe von Troyon, auf den Maas  - höhen, in der Umgebung des Grabens von Calonne   und in den Vogesen   in der Nähe von Wissenbach  . Paris  , 16. Juli.  (W. T. B.) A m t I i ch e r B e r i ch t von gestern nachmittag. Im Gebiete nördlich von Arras  
WM des Uodelk SmkWlliers. Amtlich. Großes Hauptquartier, den 16. Juli 1915.(W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplatz. Am 14. Juli ist bei einem Angriffe in der Gegeud von T o u ch e z ein Grabcustück südlich des 5lirchhofs der- loren gegangen. Wiederholte Versuche der Franzosen  , uns die in den Argon neu erstürmten Stellungen zu entreißen, schlugen fehl. Die Stellungen sind fest in unserer Hand. Die gestern und vorgestern hart westlich der Argonuen gc- führten starken französischen   Angriffe scheiterten gegen- über der tapferen Verteidigung durch norddeutsche Land- wehr, die dem Feinde in erbitterten Nahkämpfcn große blutige Verluste zufügte und ihm 462 Gefangene abnahm. Seit dem 20. Juni haben unsere Truppen in den Ar- gönnen und westlich davon mit kurze» Unterbrechungen erfolgreich gekämpft, neben dem Geländcgcwiun und der Materialbeute ist bisher die Gesamtzahl von 116 Ossi- zieren 7009 Mann französischer Gefangner erreicht worden. Auf unserer an die Argonnen   östlich anschließenden Front fanden lebhafte Fcuerkämpfc statt, feindliche Au- griffe wurden mühelos abgewehrt. In der Gegend von Leintrey(östlich von Lun6. ville) spielten sich Vorpostcngcfechte ab. Auf feindliche Truppen in Gerardmer   warfen unsere Flieger Bomben. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Popeljany haben unsere Truppeu die Wiudau in östlicher Richtung über- schritten. Südwestlich von K o l» o uud südlich von P r z a s- u y s z machten wir unter siegreichen Kämpfen weitere Fortschritte. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Tic Lage bei den deutschen   Truppen ist unverändert. Oberste Heeresleitung. »* * Sek öslmeWW GmmlWMlW. Wien  , 16. Juli.<W. T. B.) Amtlich wird vcrlaut- bart: 16. Juli mittags. Russischer Kriegsschauplatz. Die Kämpfe am D n j st r dauern an. Die Versuche der Russen, unsere auf das Rordufer des Flusses vorgedrungenen Truppen durch heftige Gegenangriffe zu werfen, blieben ohne jeden Erfolg. Wir machten zwölf Offiziere und dreizehn- hundert Mann zu Gefangenen und erbeuteten drei Maschinen- gcwchre. Bei der Erzwingung des Dnjcstrübergangcs und in den darauf folgenden Gefechten fand das Kärntner In- fanterieregiment Nr. 7 wieder Gelegenheit, besondere Proben seines Heldenmutes abzulegen. In der Gegend von Sokal kam es gleichfalls auf beiden Seiten zu regerer Gefechtstätig- kcit. Unsere Truppen nahmen stürmender Hand mehrere Stützpunkte, so das Bernhardiner Kloster unmittelbar bei Sokal. An den anderen Fronten blieb die Lage unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Gestern war sowohl an der küst cnländischen als auch an der Kärntner   Grenze eine erhöhte Tätigkeit der fcind- lichcn Artillerie wahrzunehmen. An der Dolomiten- front wurden mehrere italienische Bataillone, die unsere Stellung bei Nufiedo und im Gemärk au der Straße Schluderbach-Peutclstcin augriffen, unter bedeutenden Bcr- lustcn abgewiesen. Der Stellvertreter des Chefs des Gcneralstabes. v. H o c f e r, Fcldmarschpllcutnant.
war die Nacht ziemlich bewegt. Südlich des Carleulschlosses bemächtigten wir uns einer Reihe deutscher Schützengräben, Um Neuville, St. Baaste und im Labyrinth Handgranaten- kämpfe. In den Argonnen ist der Kampf auf das westlich des Waldes gelegene Gebiet beschränkt, wo wir gestern nördlich der Straße nach Servon vorrückten. Nach einer Reihe von Gegenangriffen gelang es den Deutschen  , im Beaurraingehölz wieder Fuß zu fassen. In dem Rest dieses Abschnittes ist die Lage unverändert. Zwischen Fay-en-Haye und dem Priesterwalde wurde der Feind, der aus seinen Schützengräben herauszukommen versuchte, sofort durch unser Feuer ausgehalten.
Preistreiberei unö Höchstpreise für klahrungsmiael. Gleichzeitig mit dem Aufruf des Parteivor- standes und der Generalkommission der Gc- w e r ks ch a s t e n, den wir an der Spitze der 1. Beilage zum Abdruck bringen, geht uns folgender Artikel zu: Wieder sind wir in einem wüsten Treiben für eine weitere Preiserhöhung eines wichtigen Nahrungsmittels. Wie es heißt, hat der Bundesrat die Absicht, die bisherigen Höchst- preise für Getreide heraufzusetzen. Tie landwirtschaftliche Presse nimmt die Mitteilung freudig auf: sie hält die Preis- erhöhung für begründet im Hinblick auf die gesteigerten Pro- duktionskosten. Der Vorstand der sozialdemokratischen Partei und die Generalkommission der Ge- werkschaften haben sofort, als diese Absicht bekannt wurde, in einem Protest gegen die in Aussicht genommenen Maßnahmen an das Reichsamt des Innern Verwahrung da- gegen eingelegt, daß zu den allgemeinen Preistreibereien auf dem LcbenSmittelmarkt auch noch unter staatlicher Autorität die Preiserhöhung eines der wichtigsten LolksernährungS- mittels betrieben wird. Tie Eingabe wendet sich gegen die starke Uebcrtreibung, daß eine Hinaufsetzung der Preise mit den erhöhten Pro- duktionskosten der Landwirtschaft begründet werden konnte. Tie gegenwärtigen Höchstpreise für Getreide sind im No- vember v. I. festgesetzt, wie von der Regierung ausdrücklich betont wurde, mit Rücksicht auf die hoben Preise im freien Verkehr. Man wollte nicht erheblich unter diese Preise gehen, um dem Handel eine- schwere Schädigung zu ersparen. In der freien Kommission des Reichstags wurde von einem Vertreter der Landwirtschaft anerkannt, daß die Höchstpreise, die von der Regierung festgesetzt sind, reichlich hoch seien, die Land- Wirtschaft trage daran keine Schuld. Mittlerweile hat nun die Landwirtschaft während sieben Monaten diese ganz abnorm hohen, Preise ohne jeden weiteren Einwand ruhig eingesteckt. Aber der Appetit ist beim Essen gekommen: warum soll man nicht mehr verlangen? Die erhöhten Aufwendungen der Landwirte sollen die abermalige Steigerung begründen helfen. Wenn wir auch zugeben, daß die Produktionskosten ge- stiegen sind, so ist das nicht in dem Umfange geschehen, daß nicht die gegenwärtigen Preise überreichlich� dieses Mehr decken. Die vielfache Behauptung, daß höhere Arbeitslöhne gezahlt würden, trifft nicht allgemein zu. Wo es geschah, sind die Aufschläge sehr gering gewesen. Ten großen Grund- besitzern sind im Frühjahr zur Ernte- und Feldarbeit aus den Gefangenenlagern Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt, die sicher eine Ersparnis an Arbeitslohn brachten: Die kleinen Landwirte haben sich durch erhöhte Inanspruchnahme der Arbeitskraft der Familienmitglieder durchhelfen müssen, sie haben die empfindlichsten Opfer gebracht, besonders dann, wenn der Besitzer zum Heeresdienst eingezogen ist. Tie hohen Preise kommen auch dem Kleinbesitz am wenigsten zustatten, da sie Futtermittel zukaufen müssen, und dabei die sehr hohen Gerste- und Haferpreise zahlen. Sie klagen über die hohen Futtermittelpreise, die ihnen von den Großgrund- besitzern abgenommen werden. Tie höheren Aufwendungen für Düngemittel, die von den Agrariern geltend gemacht wer- den, sind auch nur vorsichtig in Ansatz zu bringen. Chili- salpcter hat der Landwirtschaft für diese Bestellung überhaupt nicht zur Verfügung gestanden: Ammoniak und Kalkstickstoff und andere künstliche Düngemittel kannten nur in sehr be- schränktem Umfange Verwendung finden, da sie zu anderen Zwecken notwendiger gebraucht wurden. Es bliebe mithin nur Stalldünger übrig. Wirkliche Beschwerden entstanden nur durch Mangel an Gespannen und im Hinblick auf einen infolge nicht ausreichender Düngung geringeren Ertrag. Dem Gespannmangel hat die Militäroerwaltung in sehr vielen Fällen in der entgegenkommendsten Weise abgeholfen, und wenn auch der Ertrag der Ernte, beeinflußt durch die im- günstige Witterung, nicht als vorzüglich zu schätzen ist, so steht immerhin eine gute Mittelernte in Aussicht. Berück- sichtigt man diese Verhältnisse, so dürfte für den Getreidebau mancher Großgrundbesitzer geringere Aufwendungen gemacht haben, als in früheren Jahren, im übrigen aber der Mehr- auswand sich in bescheidenen Grenzen gehalten haben. Welche Preise sollen nun gegenwärtig maßgebend sein für die Erhöhung? Der Grundpreis im November v. I. wurde für Berlin   auf 220 M. die Tonne festgesetzt. Nach dem Osten zu sind die Preise etwas unter diesem Betrag, nach dem Westen darüber hinaus normiert: außerdem ist für jeden Monat eine Steigerung von 3 M. festgesetzt, so daß wir jetzt einen Preis von 241 M, haben. Soll dieser Pr?is etwa für die Erhöhung als Grundlage genommen werden oder der Novemberpreis von 220 M.? Den höchsten Roggenpreis in den letzten zehn Jahren