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Kriegsfragen im englischen Parlament.

an den Operationen, indem sie Atchibaba an der asiatischen Dritten nieder eine ftumme Mahnung und eine beredte 3u- Jengen  , niedrigen, schlecht gelüfteten, dunklen Zimmer bon ungefähr Küste beschoß. sicherung. In den Trinksprüchen war beiderseits von der berab- 10 zu 16 Fuß Größe eingesperrt. Es wird aber zurzeit ein zwed­rebeten Tätigkeit der beiden Diplomatien die Rede, unterstrichen entsprechender Anbau an dem Gefängnis angebracht, um weitere. Athen  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Aus Mytilene   wird gemeldet, daß vom Zaren durch den Hinweis auf die Verbrüderung beider Armeen. hundert Gefangene, die täglich erwartet werden, aufzunehmen. die Engländer und Franzosen   täglich achthundert Ber- Diese verabredete Tätigkeit der beiden Diplomatien" hat die Dinge so geschoben, daß der Krieg kommen mußte. Wenn der Präsident wundete von den Dardanellen nach Marseille   und Alexandria   der französischen   Republik heute erklärt, daß Rußland   und Frank­abschieben. reich alles getan hätten, um den Frieden zu erhalten, so mag diesen London  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Unterhaus. Bonar Law Behauptungen gegenüber nur auf die Rolle hingewiesen werden, welche der französische   Botschafter in St. Petersburg   während der fagte auf eine Anfrage, die Engländer und ihre Verbündeten hätten ganzen Krise vor dem Kriegsausbruch gespielt hat. Schon aus den 450 000 Geviertmeilen deutscher Kolonien erobert. Mac amtlichen englischen Veröffentlichungen geht flar hervor, daß Herr Master( Unionist) fragte, ob Bonar Law  , als er von Eroberung Paléologue  , von vornherein weit davon entfernt, im versöhnlichen Sprach, Bismards Aeußerung vergessen habe, daß der Besiz der und mäßigenden Sinne auf die russische   Regierung einzuwirken, Kolonien auf den Hauptschauplägen des Krieges entschieden werde. vielmehr alles getan hat, um den Konflikt zu verschärfen und vor Bonar Law   gab die Richtigkeit dieses Capes zu. allem aus der österreichisch- serbischen bzw. österreichisch- russischen antwortete auf eine Anfrage, es fei nicht beabsichtigt, die Gehälter Differenz einen russisch- deutschen Konflift zu machen.

Die Armenier gegen die Türkei  . Konstantinopel  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Die kaiserliche Regierung Hatte seinerzeit die Maßnahmen bezüglich der Entfernung der Armenier aus den Gehöften bekanntgegeben, wo ihre Anwesen­heit als schädlich und als gefährlich für die innere Sicherheit und Ruhe und für die nationale Verteidigung betrachtet werde. Unsere Feinde haben darin einen neuen Vorwand entdeckt, um die öffentliche Meinung gegen uns zu bearbeiten. Ihre Zeitungen, wie die der neutralen Länder, die sie für ihre Sache zu gewinnen ver­mocht haben, bemühen sich, die Wahrheit zu verschleiern, indem sie sorgfältig alle Tatsachen, welche diese Maßnahmen betreffen, entſtellen und behaupten, das armenische Element ſei trotz seiner vollkommenen Unschuld in seinen elementarsten, natürlichsten und heiligsten Rechten geschädigt. Die dringende Notwendigkeit und Rechtmäßigkeit der Haltung, die die kaiserliche Regierung gegenüber den revolutionären Armeniern einzunehmen sich ge­zwungen gesehen hat, ist jedoch nicht zu bestreiten.

Die Ereignisse geben unseren Militärbehörden täglich neue Beweise für das Vorhandensein eines seit langem vorbereiteten und beschlossenen Planes, den die Armenier pünktlich auszuführen fortfahren, indem sie auf der Seite der Russen gegen uns fämpfen.

Diese gesetzwidrige und umstürzlerische Los­reißungsbewegung, die bis in die letzte Zeit nur bei der

In der klar ersichtlichen Absicht, Deutschland   die Schuld an der Verschärfung der Krisis zuzuschieben, hat der französische   Bot­schafter bewußt unwahre Tatsachen aus Petersburg   berichtet und wichtige Meldungen unterlassen.

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Asquith  

Es sei eine Der Botschafter ist gleich nach Bekanntwerden der öfter der Abgeordneten aus Sparsamkeit aufzuheben. im Interesse der Sparsamfeit reichischen Note an Serbien   mit dem größten Gifer bemüht gewesen, Kommission in Bildung, die in Kreisen der russischen Regierung und der russischen öffentlichen bei Staatsausgaben wirken soll. Asquith   erörterte weiter deutete an, daß das Meinung die Version zu verbreiten, daß Deutschland   die Note nicht das Programm der Tagung und nur gefannt, sondern direkt veranlaßt habe. In dem Augenblick Auswärtige Amt keine Etatdebatte wünsche. Es sei wünschenswert, wo Deutschland  , um einem allgemeinen Konflift vorzubeugen, bei den Kabinetten der Großmächte darauf hinarbeitete, daß der öfter- die Tagung Ende Juli zu schließen. Die Regierung beab­reichisch- serbische Streitfall lofalisiert bleibe, hat Herr Paléologue  , fichtige aber nicht, sich der parlamentarischen Stritik zu entziehen. wo sich ihm Gelegenheit dazu bot, verkündet, daß es sich in Wirt- Bei der Beratung des Gesetzes fiber riegspensionen friti fierten mehrere Redner, daß die private Wohltätigkeit in Anspruch lichkeit um einen russisch- deutschen Streit handele. genommen werden soll. Duncan( Arbeiterpartei) fagte: Wir sind noch nicht imstande, ein Heer friegstüchtig zu machen, Deutsch­ land   ist darin seit elf Monaten der Schrittmacher. Mac Kenna des Feindes und sagte: So telegraphiert Herr Paléologue   seiner Regierung am erhob Einspruch gegen dieses Lob Es tat für seine Soldaten 29. Juli: der deutsche   Botschafter habe Herrn Safonow mitgeteilt, England ist der Schrittmacher. daß, wenn Rußland   seine militärischen Vorbereitungen nicht ein- und Seeleute, was keine Nation jemals getan hat. Es ist stelle, die deutsche   Armee mobil gemacht werden würde. Er fügt ein schlechter Scherz, ihm Deutschland   als Vorbild vorzuhalten.- dem hinzu, der Ton, in dem der Botschafter diese Mitteilung gemacht Bei Erörterung der Finanzpolitit fagte Mac Kenna, die zus habe, hätte die russische   Regierung veranlaßt, noch am selben Abend London  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Oberhaus. Lord Weardale zu verfügen. Tatsache ist, daß die Unterredung des Grafen Bour­tales mit Herrn Sasonow  , auf welche Herr Paléologue Bezug kritisierte die Verzögerung in der Veröffentlichung der Depeschen nimmt, erst am 29., abends 7 Uhr, stattfand, während Herr Sasonom bom Kriegsschauplas und meinte, die Depeschen über die an demselben Tage schon mittags dem deutschen   Botschafter mit- Kämpfe am Suezkanal im Februar und im März sollten bekannt­geteilt hatte, daß am Nachmittage der Befehl zur Mobilmachung gegeben werden. Das englische Volt werde wie eine Nation hysic= bon 13 Armeekorps gegen Oesterreich- Ungarn   erlassen werden rischer Kinder behandelt, denen man nicht die Wahrheit sagen dürfte. würde. Es ist kaum anzunehmen, daß der russische Minister diese Lord Newton erwiderte, die Veröffentlichung unterliege militäri­Mitteilung dem deutschen   Vertreter gemacht und dem Vertreter schen Rücksichten. Ein Teil der Presse scheine freilich den Krieg als des verbündeten Frankreichs   vorenthalten hat. Sehr auffällig ist ferner, daß die französische   Regierung am ein Mittel zur Vergrößerung der Auflage zu betrachten. Ferner Es sei Abend des 31. Juli, des Tages, an welchem früh morgens die seien die Wünsche der Verbündeten in Betracht zu ziehen. russische allgemeine Mobilmachung in Petersburg   bekanntgegeben nicht sicher, daß, wie Lord Beardale annehme, die Stämpfe in wurde, von ihrem Petersburger Vertreter über diese wichtige Tat- Aegypten sich nicht erneuern würden. Die Depeschen über die früheren sache noch keine Meldung erhalten hatte. Man kann nur annehmen, Kämpfe dort könnten nicht veröffentlicht werden. daß Herr Paléologue   keine Gile hatte, diesen verhängnisvollen Das Oberhaus nahm die Registrierungs bill in dritter Schritt Rußlands  , welcher bei allen denen, die den Frieden erhalten zu sehen hofften, schwere Bedenken erregen mußte, in Frankreich   Lesung an. bekannt werden zu lassen.

Front und in den benachbarten Gebieten festgestellt wurde, hat sich die Mobilmachung von 13 Armeekorps gegen Desterreich- Ungarn fünftigen Stenern würden teils direkt, teils indirekt sein.

fürzlich bis in unsere Etappenlinien ausgedehnt. So überfielen am 2. Juni a. St. 500 bewaffnete Armenier, welchen sich Fahnen­flüchtige desselben Stammes angeschlossen hatten, die Stadt Charti Karahissis und griffen die muselmanischen Viertel an, wo sie sämtliche Häuser ausplünderten. Sie verbarrikadierten sich dann in der Zitadelle der Stadt und beantworteten die väterlichen und ver­söhnlichen Ratschläge der örtlichen Behörden mit Gewehrfeuer und Bomben, wodurch 150 3jvil- und Militärpersonen getötet wurden. Der letzte Vorschlag der Regierung, der auf die Unterwerfung ohne Blutvergießen abzielte, ist erfolglos geblieben. Unter diesen Um­ständen sahen sich die Behörden gezwungen, Gefchüße gegen die Zitadelle zu wenden, und dank dieser Zwangsmaßnahmen ist es gelungen, dieser Rebellen am 20. Juni Herr zu werden. Aehnliche revolutionäre Bewegungen, die hier und da ausbrechen, zwingen uns, an unseren verschiedenen Grenzen unseren Armeen Kräfte zu entnehmen, um sie zu unterdrücken. Um diese Unannehmlichkeit zu vermeiden und die Wiederholung von Ereignissen zu verhindern, bei Die Rebensarten von dem friedlichen, überfallenen Frankreich  welchen neben den Schuldigen auch die unschuldige und friedliche sind eine ärmliche Legende, die ihren Urheber schwerlich auf die Bevölkerung bedauernswerten Schaden erleidet, mußte die kaiserliche Dauer gegen den Zorn seiner Landsleute decken wird, nachdem sich Regierung gegen die revolutionären Armenier gewisse vorbeugende der deutsche Stahl stärker erwiesen hat, als Herrn Poincarés filbernes Schwert mit Lorbeer- und Olivenlaub. und einschränkende Maßnahmen treffen.

Belästigung des griechischen Handels. Athen  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Die Belästigung des griechischen Handels seitens der Engländer dauert fort. Griechische   Schiffe wurden beschlagnahmt, verschleppt und untersucht troß der von Lord Crewe abgegebenen Versicherung. Die Presse behauptet, die griechische Regierung bereite eine neue energifche Protestnote vor.

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Der Kohlenarbeiterstreik. Rotterdam  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Nieuwve Rotterdamsche Die Arbeit in den Courant" meldet aus London  : Sohlengruben von Südwales   ruhte gestern, obwohl der Streit nicht allgemein ist. Dic Schäßungen über die Anzahl der Ausständigen gehen weit auseinander. Ver­Infolge der Ausführung dieser Maßnahmen sind diese Ar- Vom Kongreß der französischen   Sozialisten. treter des Handelsamtes befinden sich jetzt in Cardiff  , wo sie menier aus den Grenzzonen und den Gebieten, wo Etappenlinien eingerichtet sind, entfernt worden. Somit find Paris  , 16. Juli.  ( W. T. B.)( Meldung der Agence mit den Führern der Bergarbeiter Besprechungen abhalten. sie dem mehr oder weniger wirksamen Einfluß der Russen entzogen Savas  .) Der Kongreß der sozialistischen   Partei Solange die Verhandlungen schweben, will man sich nicht und sind dadurch außerstande gesetzt, den höheren Interessen hat am 15. Juli einstimmig einen Beschluß angenommen, in des Munitionsgerichtshofes bedienen. London  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Daily Chronicle" meldet der Landesverteidigung zu schaden und die innere Sicherheit zu dem von neuem das unerschütterliche Vertrauen der Partei in gefährden. die Sache der Alliierten und des republikanischen Frank- aus Pontypridd  : Die Einberufung einer neuen Konferenz reichs bekräftigt wird. Der Kongreß erachtet, daß es nach durch den ausführenden Ausschuß des Bergarbeiter­11 Kriegsmonaten nur einen dauerhaften Frieden geben verbandes von Südwales   ist die einzige gute Nach­könne, der auf der Grundlage der Nationalitäten aufgebaut richt. Sie läßt aber die allgemeine Lage in einem schlechteren ſei, der für die Völker die Freiheit, über sich selbst zu ver- Sustande erscheinen, als sie gestern war. Es ist kein Grund fügen, in sich schließe sowie die völlige Achtung der politischen vorhanden, anzunehmen, daß die Arbeiter heute etwas und wirtschaftlichen Unabhängigkeit der Nationen, die Or- anderes beschließen werden als am Montag. Sie haben An­ganisation eines obligatorischen Schiedsgerichtes, das eine weisung erhalten, heute nicht zur Arbeit zu gehen. Die 2 age demokratische Kontrolle der Verpflichtungen gestatte und die ist fläglich. Es besteht kein Zweifel, daß Arbeiter und Bildung einer internationalen mit Bollzugsgewalt ausge- Führer hoffnungslos uneinig sind. Der Ausschuß selbst ist statteten Macht. Diese Ziele sind dem Verschwinden des ge- uneinig. Er wird im Unterhause die Frage stellen, wes­walttätigsten und am wenigsten gewissenhaften Imperialis halb jetzt die in der Depesche Frenchs zugebene Nachricht über mus untergeordnet. Die Sozialistenpartei erklärt sich des die Rückeroberung des Hügels 60 amtlich länger als zwei halb von neuem bereit, ihre Hilfe dem Werke der Landesver- Monate verheimlicht worden ist, ferner ob der Zensor die teidigung ohne Zurückhaltung, ohne Entmutigung oder Veröffentlichung verboten hat, und ob das System, das Mattigkeit weiter zu bringen. Mit dem ganzen Lande und Publikum zu täuschen, fortgesetzt werden soll. Daily News" feinen Alliierten werde die Sozialistenpartei die Befreiung stellt im Widerspruch mit den Times" fest, daß auf der des mutigen und loyalen Belgiens   und der befeßten Gebiete gestrigen Konferenz des Ausschusses der Bergarbeiter vont Frankreichs   fortsetzen, ebenso an der Wiederherstellung des Südwales der Antrag abgelehnt wurde, die Arbeiter dringend Rechtes für Elsaß- Lothringen   mitwirken. Um dieses Er- aufzufordern, die Arbeit mit dem täglichen Arbeitsvertrag gebnis zu erreichen, fordert die Partei, daß die Regierung, fortzusehen. das Parlament, die Führer und die Soldaten ihre Pflicht tun. Eine fieberhafte Tätigkeit müsse sich des Innern des Landes bemächtigen, eine Tätigkeit, die sich mit unwiderstehlicher Straft bis an die Front erstrecken werde. Alle diejenigen, welche mit einem fleinen Teile der Landesverteidigung be­auftragt seien, schuldeten strenge Ausführung ihrer Pflichten. Die Partei sei entschlossen, der Regierung zu helfen und neuc Methoden in Anwendung zu bringen, um die Bureaukratic mit den modernen Erfordernissen der Industrie in Einklang zu bringen. Zum Schluß wird gemäß den Erklärungen von London   jede Eroberungspolitik außer den legitimen Wieder­Es wird hiermit berboten, entwichene Kriegsgefanta herstellungen und jede Entmutigung verurteilt. Der Kon­greß billigt die von den Gruppen seit Kriegsbeginn entfaltete Tätigkeit und gibt ihnen Vollmacht, das Werk der Landesver- gene oder entwichene 3ivilgefangene feindlicher Länder aufzunehmen, verborgen zu halten, zu verpflegen oder sie sonst teidigung in demselben Sinne in unerschütterlicher Festigkeit auf irgendeine Weise mit Rat oder Tat bei ihrem unbefugten Fern­fortzusetzen. bleiben von der Ueberwachungsstelle, der sie zugewiesen sind, zu unterstützen.

Rom  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Die Tribuna" erhält aus Udine   die Nachricht, daß die Engländer schärfere Maßregeln gegen im Aegäischen Meere befindliche griechische Schiffe anzuwenden drohen; so sei der griechische Dampfer Ares  ", mit Waren aus Marseille   und Neapel   nach Saloniki   bestimmt, nach Verlassen des Piräus   auf hoher See von einem englischen Streuzer angehalten und zivecs Untersuchung der Ladung nach der Bucht von Mudros gebracht worden, ebenso der griechische Dampfer Tenedos  ", der erst nach ein­gehender Untersuchung nach 24 Stunden von den Engländern wieder freigegeben worden sei.

Der Seekrieg.

Auf eine Mine gestoßen. Calais  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Der Dampfer Nieuport" stieß in eine schwimmende Mine und fant.

ertrant.

Meldung der Agence Savas  . den Gewässern von Calais   auf Die Besagung von sechs Mann

Der Krieg und die Kolonien.

Kämpfe in Kamerun  .

London  , 16. Juli.  ( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Der Staatssekretär für die Kolonien erhielt ein Telegramm von der Regierung von Nigerien  , wonach am 29. Juni die Alliierten Ngaundere  , eine wichtige Stadt 3entralfameruns, befett hätten. Die Verlufte der Alliierten betrügen 2 Mann an Toten und 8 Mann an Ver­wundeten.

Zur Rede Poincarés.

Ein französisches Gefangenenlager.

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Kriegsbekanntmachungen.

Anzeigepflicht über entwichene Gefangene.

Amtlich. Berlin  , 15. Juli.  ( W. T. B.) Bekanntmachung.

Auf Grund der§§ 4 und 9 des Gesetzes über den Belagerungs­zustand vom 4. Juni 1851 bestimme ich im Interesse der öffentlichen Sicherheit für das Gebiet der Stadt Berlin   und der Provinz Brandenburg  :

Wer von dem Aufenthalt eines solchen Gefangenen Kenntnis Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bringt folgenden ame- hat, ist verpflichtet, hiervon der nächsten Polizeibehörde oder dem rikanischen Bericht über das Gefangenenlager in Saint nächsten Gemeindevorsteher Mitteilung zu machen. Nazaire in Frankreich  : Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 9b des Gesetzes vom Die Verhältnisse dieses Lagers waren, wie bei fast allen bisher 4. Juni 1851 mit Gefängnis bis zu cinem Jahre bestraft, falls besuchten militärischen Lagern, nicht befriedigend. Ich habe nicht nach den allgemeinen Strafgefeßen, insbesondere auf Grund Die Rede, die der Präsident der französischen   Republik am Gelegenheit genommen, die Mängel zur Kenntnis des Ministeriums der§§ 120, 121, 257 des Reichsstrafgesetzbuches, eine höhere Strafe Tage des Nationalfestes gehalten hat, gipfelt in der Aufforderung, der Auswärtigen Angelegenheiten in Paris   zu bringen, und es ist eintritt. den Krieg, solange er dauern möge, bis zur endgültigen Niederlage

( Amtlich.) Berlin  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Die Norddeutsche Allgemeine Beitung" schreibt zur Rede Poincarés:

Das Gefangenenlager in Saint Nazaire  ( Dep. Loire- Inf.) ist ein streng militärisches Gefängnis mit vierhundert Gefangenen, sämtlich deutschen, darunter vielen, die schon seit September hier sind. Dieses Lager ist sehr überfüllt und es ist möglich, daß die Ueber­füllung Anlaß zu Krankheiten geben wird. Die Ordnung ist schlecht. Die Gefangenen sind in einem alten Fabrikgebäude am äußersten Ende der Stadt eingesperrt.

des Feindes" forzusehen. Daß das französische   Staatsoberhaupt mir versichert worden, daß sofort entsprechende Erhebungen an­das Land in seiner schweren Bedrängnis zu ermutigen fucht, ist gestellt und den Mängeln abgeholfen werden würde. Die folgenden nur in der Ordnung. Reden tun es freilich auf die Dauer nicht. Angaben stammen aus Anfang Mai. Die Lage dürfte sich inzwischen Dant unseren Waffen können wir abwarten, bis die unabwendbare gebessert haben. Entwickelung das französische   Volf zur Erkenntnis der wahren Lage bringt. Der sonstige Inhalt der Poincaréschen Rede ging dahin, Frankreich   als das friedliche, überfallene hinzustellen und feine Staatsmänner von jeder Schuld zu entlasten. Diese Aus­führungen müssen gerade Herrn Poincaré   besonders schwer gefallen sein. Auch über ihn wird einst die Geschichte urteilen. Sie wird feststellen, daß auf ihn ein sehr starker Anteil der Verantwortung für den Weltkrieg fällt. Darüber wird noch viel zu sagen sein. Für heute nur einige naheliegende Erinnerungen. Als vor einem Jahre in Paris   das Nationalfest gefeiert wurde, rüstete sich Herr Poincaré  bereits zur Reise nach Petersburg  . Es handelte sich um die silberne Hochzeit" des Zweibundes. Die Presse auf beiden Seiten und erklären, daß sie für diese Arbeit schon seit drei Monaten nicht begrüßte diese Reise mit kriegerischen Fanfaren. Herr Poincaré   mehr bezahlt worden sind. nahm ein silbernes Schwert mit Lorbeer- und Olivenlaub nach Siebzehn Mann verbüßten gerade ihre Strafe, die meisten von Petersburg   mit und legte es am Sartophage Aleranders des ihnen hatten sich geweigert, zu arbeiten. Sie waren in einem

Die Gefangenen beklagen sich über die Arbeit, zu der fie ge­Beladen und Ausladen von Kohlenschiffen werden.

zwungen

Der Versuch der Uebertretung dieses Verbotes unterliegt eben falls der Bestrafung. Das Verbot tritt mit dem Tage der Verkündung in Araft. Der Oberbefehlshaber in den Marken. gez. v. cffc I, Generaloberst. Bestandsmeldung über Metalle. Amtlich. Berlin  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Die Bestandsmeldungen nach den Bekanntmachungen vom 1. 5. 15 M. 1/4. 15. A. R. A. betr. Metalle und vom 16. 3. 15 M. 6172/2. 15 R. R. A. betr. Wolfram  , Chrom, Vanadium, Molybdän und Mangan lief mit dem 15. Juli d. J. ab. Zur Nachmeldung ist eine Nachfrist zum 25. Juli d. J. gewährt worden. Die Unterlassung der Meldung wird im§ 5 der Bekannt.

bis.

Die Frist für

machung über Vorratserhebung vom 2. Februar 1915 mit empfind­

lichen Strafen bedroht.

Vordrucke für die Meldungen sind bei allen Bostämtern 1. und 2. Klaffe erhältlich.