Einzelbild herunterladen
 

Ar. 196. 32. Jahrgang.

wahl

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt

liegen heute Sonntag von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags im Wahlbureau, Stralauer Str. 44/45, Eingang I, Hof rechts, 1 Treppe, zur Einsichtnahme aus. Die Genossen werden er­An Wochentagen liegen die Listen von 9 bis 3 Uhr aus.

sucht, die Listen einzusehen.

Eine Verordnung für den Kleinhandel.

Sonntag, 18. Juli 1915.

wird der Grunddsatz aufgestellt, daß der Fahrgast für eine überschreiten. Er wurde aber, da der Führer den Waggon auf so Die Wählerlisten zur Stadtverordneten- längere Fahrstrecke auch ein größeres Entgelt für die Beförde- furze Entfernung nicht mehr zum Halten bringen konnte, umgestoßen rung zahlen soll. Der Behnpfennigeinheitstarif sei schon und erlitt bei dem Falle mehrere Kopfwunden. Der Verunglückte limmer eine Ungerechtigkeit gewesen, der man sich unter be- erhielt auf der Steglizer Rettungsstation Notverbände und wurde sonderen Umständen gefügt habe. Diese Umstände seien ge- von dort nach dem Kreiskrankenhause in Lichterfelde   gebracht: wesen, daß die Große Berliner Straßenbahn eine Zeitlang Zu dem Raubmord an der Büdnerfrau Witt werden wir ge­tatsächlich einen Monopolcharakter gehabt habe, der durch beten, noch einmal darauf hinzuweisen, daß der Ermordeten außer langjährige Konzessionen geschützt gewesen sei. Diese Um einem Zehnmarkschein und etwas Kleingeld auch eine kleine goldene stände, so sagt die Direktion, beständen heute nicht mehr. Uhr geraubt worden ist. Es ist eine kleine goldene Damenuhr mit Man habe große Konkurrenz bekommen durch die Untergrund- weißem Sifferblatt, schwarzem Beiger und deutschen   Ziffern. Sie bahnen und durch den Omnibus, Verkehrsmittel, die sich in hat keinen Sefundenzeiger. Hinten auf dem Deckel trägt sie eine das dichteste Verkehrsnek der Straßenbahn gesett hätten und Biselierung, die eine aufgehende Sonne mit Strahlen oder vielleicht auf die Rentabilität der Bahn eine starke Einwirkung aus- auch eine von Strahlen umgebene Blume darstellt. Frau Witt trug übten, während es der Straßenbahn weiter überlassen blieb, diese Uhr in einer Kapsel, die nicht näher, beschrieben werden kann, die weniger rentierenden Außenlinien aus Verkehrsgründen an einer schwarzen Schnur. Ein Stück dieser Schnur wurde bei der weiter zu betreiben. Dazu kämen in den nächsten Jahren Leiche noch gefunden. Der Mörder hat also, als er sein Opfer, be­weitere Konkurrenzunternehmungen, wie die Schnellbahn raubte, so start an der Schnur gezerrt, daß sie riß. Er wird nun Amtlich. Berlin  , 16. Juli.  ( W. T. B.) Das Ober- Gesundbrunnen- Neukölln und die Nord- Südbahn  . Der Strieg ohne Zweifel versuchen, diese Beute zu Geld zu machen, nachdem er kommandoinden Marken erläßt folgende Bekannt habe der Gesellschaft weitere Lasten gebracht, so daß die Ge- das wenige Kleingeld und den Zehnmarkschein verbraucht hat. Der­sellschaft genötigt sei, im Interesse ihrer Eristenz an eine jenige, der über den Verbleib der Uhr, die der Mörder vielleicht namentlich mit Fleischwaren, Butter, frischen Gemüsen, Berkehrsverbesserungen anzustreben. Klagen über Mängel, die im Kleinhandelsverkehr, Tarifrevision heranzugehen, andererseits aber auch weitere schon verkauft oder versetzt hat, etwas mitteilen kann, wird ersucht, sich bei der Staatsanwaltschaft III. B. 9. J. 582. 15. zu melden. frischem Obst und Kartoffeln, zu beobachten sind, haben mir Die von der Straßenbahn angestrebten Staffeltarife Im Interesse besserer Verkehrsabwickelung wird vom 19. Juli Veranlassung gegeben, für das zusammenhängende Gebiet sollen so aufgestellt werden, daß durchschnittlich 5 Kilometer ab eine geringfügige Verschiebung der Abfahrtszeiten der Linien von Groß- Berlin folgende einheitliche Anordnungen zu für 10 Pf. befahren werden können, die weitere Zone soll 76, 79, A und C eintreten, über die Näheres aus den Aushängen treffen, um auf eine bessere Anpassung der Kleinverkaufs- 15 Bf. betragen und bis 7,5 Kilometer enthalten, weitere in den Wagen zu ersehen ist. preise an die Marktlage hinzuwirken und gleichzeitig die Touren sollen 20 Pf. fosten. Bei diesem Tarife können die Kaufenden vor übertriebenen Preisforderungen zu schützen. 5 Kilometer nicht starr eingehalten werden, da auch auf die Die Ausdehnung dieser Maßnahmen auf andere Verkaufs- Endhaltepunkte, Straßen und Plätze Rücksicht genommen gegenstände bleibt vorbehalten. Ich weise außerdem darauf werden soll, die 5 Kilometer sollen die lezte Grenze der Zehn­hin, daß die Polizeibehörden, sofern in einer Verkaufsstelle pfennigtour darstellen. offenbar wucherische Preise für irgendwelche Lebensmittel gefordert werden, bereits durch meine Bekanntmachung vom 2. August 1914 beauftragt sind, die betreffende Verkaufsstelle sofort zu schließen. Ich habe ferner die Polizeibehörden jest angewiesen, dem Straßenhandel mit Lebensmitteln, nament­lich mit Gemüse und Obst, freien Raum zu gewähren, soweit nicht dringende Verkehrsinteressen entgegenstehen.

machung:

Auf Grund des§ 4 des Gesetzes über den Belagerungs­zustand vom 4. Juni 1851 im Zusammenhange mit der Ver­ordnung des Bundesrats vom 24. Juni 1915( Reichsgesez blatt Seite 353) beſtimme ich

für die Städte

Berlin  , Charlottenburg  , Berlin- Lichtenberg, Neukölln, Berlin­Schöneberg, Berlin- Wilmersdorf  , Spandau   und Cöpenick,

Berlin  - Friebe

Die Müllerstraße zwischen der Utrechter Straße und Seestraße wird wegen Pflasterarbeiten vom 22. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt werden.

Aus den Gemeinden.

Im Berliner   Zoologischen Garten, auf dem Felsenberg nahe bei den Affenhäusern, wo sich Wildschafe und Ziegen tummeln, ist In Zukunft wird man für 10 Pf. vom Potsdamer Platz   jetzt auch der allsommerliche Familiensegen in Gestalt niedlicher bis Friedenau   oder Wilmersdorf   oder vom Alexanderplatz   bis Lämmer und Zidlein eingekehrt. Unter diesen sind besonders Kreuzberg   fahren können, weitere Strecken fallen in die interessant die Mischlinge, die Blut vom echten Alpenſteinbock oder 15- Pf.- Tour. Die Erhöhung der Tarife für die Einzelfahrten schen Hochgebirge führen. Die ersteren verraten sich in der Hörn­der Schraubengiege des Himalaja   und der benachbarten südasiati wird auch eine Erhöhung für die Beitkarten mit bildung durch die aufgewulsteten Knoten", die ebenso an das sich bringen. Eine Zeitkarte für eine Linie, die jetzt 7,70 M. Steinbockgehörn erinnern, wie bei den anderen die mehr oder fostet, soll nach dem neuen Tarif 8,50 m., also 80 Pf. mehr weniger starke Neigung der Hörner zur Schraubenwindung an den fosten, während für die Karte für zwei Linien, die heute forkenzieherförmigen Kopfschmuck gemahnt, den der echte wilde 10,20 m. foftet, in Zukunft 11 M. gezahlt werden muß. Un- Schraubenbock trägt. Eintrittspreis an diesem Sonntag während berührt von der Tarifreform sollen die Arbeiterkarten bleiben, des ganzen Tages 50 Pf. die Person, für Kinder unter 10 Jahren sie sollen von einer Erhöhung nicht betroffen werden. Die die Hälfte; ebenso für das Aquarium, das von 9 Uhr morgens sie ihren Verpflichtungen so nachkommen soll, wie das not­Gesellschaft legt dar, daß sie diese Aenderungen benötigt, wenn bis 9 Uhr abends, an Wochentagen bis 8 Uhr, geöffnet ist. wendig sei, und zwar nicht nur während des Krieges, sondern für die Landgemeinden über die Kriegszeit hinaus. Nach einer Berechnung, die wir Adlershof  , Berlin  - Briz, Berlin- Buchholz, Berlin- Friedenau, nicht nachprüfen können, soll das finanzielle Ergebnis dieser Berlin- Friedrichsfelde  , Friedrichshagen  , Berlin- Grunewald, Tarifrevision sich jährlich auf 4 Millionen belaufen. Diese Berlin  - Hohenschönhausen, Berlin- Heinersdorf, Berlin  - Johan- Mittel sollen nicht benutzt werden, um höhere Dividenden zu nisthal, Berlin- Lankwitz, Berlin- Lichterfelde, Berlin  - Marien- zahlen, sondern sollen dem Betriebe und dem Publikum zugute dorf, Berlin- Marienfelde, Berlin- Niederschöneweide, Berlin  - kommen. Gesteht man der Gesellschaft diese Tarife zu, so sei Niederschönhausen  , Berlin- Oberschöneweide  , Berlin- Pankow  , sie in der Lage, die den Angestellten während des Krieges Berlin- Reinickendorf, Berlin- Rosenthal, Berlin  - Schmargen- gewährten Lohnzulagen zu dauernden zu gestalten. Diese dorf, Berlin- Steglitz, Berlin  - Stralau, Berlin- Tegel, Berlin  - Bohnzulagen bezifferten sich jährlich auf 2 Millionen Mart. Tempelhof  , Berlin- Treptow, Berlin- Weißensee, Berlin  - Witte- Wie diese Höhe berechnet worden ist, dürfte gleichfalls nau, Zehlendorf 910T10M9010180nachzuprüfen sein. Ferner will die Straßenbahn den viel und für die Gutsbezirke fach geäußerten Wünschen nach Umsteigefahrscheinen nach Berlin- Dahlem   und Plößensee: sim fommen. Nach ihren Aufstellungen sollen etwa 60 solcher Umsteigelinien eingerichtet werden, und es soll der Umsteige­fahrschein 15 Pf. fosten. Um nur einige Beispiele zu nennen, würde man vom Landsberger Platz nach der Umsteigestelle Die Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg   hat Schönhauser Tor fahren und von da nach Niederschönhausen   sich bereit erklärt, Striegsbeschädigten zu ihrer Ausbildung als oder vom Hermannplaz nach der Umsteigestelle Bellealliance- landwirtschaftliche Rechnungsbeamte Buchführungsunterricht zu Straße Nordstraße- Mariendorf, Dorfstraße, oder Hermann- erteilen. Der Kursus soll während der Monate August/ September plaß- Umsteigestelle Andreasplak- Ringbahnhof Frankfurter mit wöchentlich 6 Uebungsstunden, welche auf 3 Tage verteilt wer­den, veranstaltet werden. Der Kursus wird im Landeshause: Berlin  , Matthäikirchstr. 20/21, abgehalten werden.

§ 1. Verkäufer, die Fleisch, Fleischwaren, Fettwaren, Butter, Schmalz, Speisefette, Gier, frisches Gemüse, frische Hülsen­früchte, frisches Obst, Kartoffeln im Kleinhandel abseßen, haben durch einen von außen sichtbaren Anschlag( Aushang) an der Verkaufsstelle die Preise dieser Waren bekannt zu geben. Wenn beim Verkauf der Waren in kleineren Mengen ein höhe rer Preis berechnet wird, als er für ein Pfund, einen Zentner, einen Liter oder eine gewisse Stückzahl angesetzt ist, so muß dieser höhere Preis für kleinere Einheiten im Aushang ver­zeichnet sein.

Als Verkaufsstellen im Sinne dieser Vorschrift gelten auch die Verkaufsstände auf den Wochenmärkten, in den Markt­hallen und im Straßenhandel.

In Warenhäusern und großen Verkaufsläden ist der Aus­hang in der Nähe der Haupteingänge an möglichst sichtbaren Stellen und außerdem für die betreffende Warengattung an den einzelnen Ständen anzubringen. § 2.

Sis

Der Aushang ist von der Ortspolizeibehörde( Polizei­revier) mit dem Dienststempel zu versehen. Die Aushänge auf den Märkten und in den Markthallen sind von der Marktinspektion abzustempeln.

Eine Abschrift des Aushanges ist bei der Abstempelung abzuliefern.

Allee.

Fleischwarenverkauf in Wittenau  - Borsigwalde  . Die von der Gemeinde beschafften Dauerwaren an Sped und Schinken werden bis auf weiteres jeden Montag und Dienstag, nachmittags von 4-7 Uhr, im Kellergeschoß des Schulhauses in der Rosentahler Str. 14 in Wittenau   an Gemeindemitglieder berkauft. Außerdem findet für die Kolonie Borsigwalde   am Freitag, den 23., und Sonnabend, den 24. Juli, nachmittags bon 58 Uhr, ein Verkauf von Speckt und Schinken in der Turnhalle Die Ausgabe von Zusah brottarten für die Häuser der Firma A. Borsig   in Borsigwalde   geschieht durch den Hausverwalter Müßel, Räuschstr. 58, was die betreffenden Interessenten beachten wollen.

der Schule in der Konradstraße statt. 09.01

Unterricht für Kriegsbeschädigte.

Dann will die Straßenbahn an zahlreichen Verkehrs- Neuköllner Kriegsbeschädigte, die an dem Kurfus teilzu­punkten sogenannte Linientafeln aufstellen lassen, aus denen nehmen wünschen, werden ersucht, sich bis zum 20. Juli in der die an den Haltestellen vorüberfahrenden Linien zu ersehen Neuköllner Fürsorgestelle für Kriegsbeschädigte: Rathaus, Zimmer sind, und schließlich verspricht sie noch die Aufstellung von Nr. 125, vormittags 9-12 Uhr, zu melden. au Wartehallen für das Publikum zum Schuße gegen die Un­bilden der Witterung.

Man sieht, die Große Berliner versteht es ausgezeichnet, ihren neuen Plan mundgerecht zu machen, damit ihr heute schon zugestanden werde, was sie nach den geltenden Verträgen im Jahre 1920 erhalten würde.

Die Gesellschaft dürfte sich wohl darüber klar sein, daß sie mit ihren Plänen jest während der Kriegszeit und angesichts der noch heute anhaltenden Empörung weiter Kreise über die miserable Beförderung irgendwelche Sympathien nicht aus­lösen dürfte. s

Die Ausweiskarten für die Entnahme von städtischem Gefrierfleisch gelten, wie mitgeteilt wird, bis zum Der Geschäftsinhaber ist jederzeit berechtigt, abgeänderte 25. Juli. Für die spätere Zeit werden noch Bestimmungen Aushänge zur Abstempelung vorzulegen. Bis zum ordnungs­mäßigen Anbringen eines neuen, dienstlich abgestempelten getroffen. Aushanges bleiben jedoch die ausgehängten Preise mit der Wirkung in Kraft, daß höhere als die ausgehängten Preise nicht gefordert werden dürfen. Niedrigere Preise zu fordern, ist jederzeit erlaubt. § 3.

.

Der Ueberfall auf den Briefträger. Auch der verhaftete Post­aushelfer Wolf hat jetzt ein Geständnis abgelegt. Danach trugen er und Schwart sich schon seit ungefähr 14 Tagen mit dem ber brecherischen Plan. Schwart flagte dem Wolf oft, daß er kein Geld habe. Beide wurden gestern, nachdem ihr Geständnis schriftlich festgelegt und sie vom Erkennungsdienst photographiert worden waren, wegen gemeinschaftlich versuchen schweren Raubes mit einer Droschte nach dem Amtsgericht Schöneberg   gebracht und dem Jugendgericht vorgeführt.

Gerichtszeitung.

Die interessante Badebekanntschaft. In der Rolle eines Königl. rumänischen Hof­rezitators" hat der angebliche Schauspieler Ernst Müller verschiedene Straftaten verübt, die ihn gestern unter der Anklage des Diebstahls im Rückfalle vor die 2. Straf­kammer des Landgerichts I   führten. Mitangeklagt wegen Hehlerei war die Kellnerin Martha Aler.

Der Angeklagte M. ist der Sohn eines Gymnasialdirektors. Er ist auf recht abschüssige Bahnen geraten. Er ist mehrfach wegen. Wovon er eigentlich lebt, Diebstahls und Betruges vorbestraft. hat sich nicht recht feststellen lassen, so daß die Annahme berechtigt erscheint, daß er sich seinen Lebensunterhalt lediglich durch die Verübung von Straftaten erwirbt.

Die

Im Mai v. J. hielt sich M. in Soden a. W. auf und machte hier die Bekanntschaft einer Frau Rechnungsrat M., die sich dort mit ihrer Mutter, einer Frau S., zur Seur aufhielt. Der An geflagte trat anfänglich ziemlich nobel auf und legte sich den Titel eines Königlich rumänischen Hofrezitators" zu. Nach und nach Diese Verordnung tritt mit ihrer Verkündung mit der traten bei dem interessanten schwarzgelockten Jüngling gewisse wehmütige Stimmungen auf, die er, auf Befragen der teilnahms­Maßgabe in Kraft, daß der ordnungsmäßige Aushang der bollen Damen, als eine Folge seines Geldmangels erklärte. Preise spätestens am 26. Juli 1915 bewirkt sein muß. Frau Rechnungsrat bat dann eines Tages, ohne Wissen ihrer Die Durchführung der Verordnung liegt den Orts­Mutter, den interessanten Künstler", der tatsächlich meisterhaft polizeibehörden ob, die ermächtigt find, im Rahmen und der Hofopernsänger Ludwig Fränkel. Herr F. stieg in der Leip- zu dürfen. Aus dieser Kleinigkeit wurden allmählich mehrere Beim Absteigen von der Elektrischen verlegt wurde gestern Chopin   und Beethoven   spielte, ihm mit einer Kleinigkeit aushelfen Sinne dieser Verordnung erläuternde und ergänzende Be- ziger Straße vor dem Kriegsministerium ab und wurde in dem- hundert Mark. Als der Frau M. eines Tages ein Ledertäschchen stimmungen zu treffen. felben Augenblick von einem Kraftwagen angefahren und zu Boden mit einer wertvollen Kette verschwand, glaubte sie, es verloren § 4. geriffen. Dabei erlitt er eine schlimme Kopfverletzung und ver- zu haben, wurde aber später anderer Meinung. Ende August Wer diesen Vorschriften zuwiderhandelt, wird mit einer schiedene Quetschungen. Man brachte ihn zunächst nach der Unfall- borigen Jahres ließ sich der Herr Hofrezitator" bei der Mutter Geldstrafe bis zu 150 M., im Unvermögensfalle mit Haft station in der Kronenstraße und von dort in seine Wohnung in der Frau M. melden und teilte mit, daß er in den nächsten Tagen bis zu 4 Wochen bestraft. der Wizlebenstraße. in Gemeinschaft mit dem Kammersänger Wever ein Wohltätigkeits* konzert in dem Harmoniumsaal in der Steglizer Straße veranstal­ten werde. Der gesamte Ertrag solle den Hinterbliebenen gefalle ner Strieger zuteil werden. Zugleich zog er ein Paket gedruckter Eintrittskarten hervor, aus denen hervorging, daß das Wohltätig­feitskonzert unter gütiger Miwirkung u. a. des Kgl. rumänischen Frau S. nahm gleich mehrere Eintrittskarten ab und sorgte auch für den Vertrieb weiterer Karten in Bekanntenkreisen. Daß bald nach dem Weggange des Künstlers eine Geldbörse mit 5 M. spurlos Die Direktion der Großen Berliner   Straßenbahn ist zu verschwunden war, fiel auch noch nicht auf. Einige Tage später dem Entschluß gekommen, mit dem Antrage auf Aenderung erschien die interessante Badebekanntschaft wieder auf der Bild­fläche und teilte mit, daß das Konzert infolge Behinderung des der Fahrpreise an die Aufsichtsbehörde heranzutreten. Als Unfall eines Greises. Von einem bedauerlichen Unfall ist am Kammersängers Wever verschoben worden sei. Als M. plötzlich solche kommen das Polizeipräsidium und der Zweckverband in gestrigen Sonnabend gegen 10 Uhr vormittags der 78jährige Privatier Herzklopfen bekam, beeilte sich Frau S., dem lieben Gast" schnell Frage. Die Absicht der Straßenbahngesellschaft läuft auf Hermann Strehlow aus Schöneberg   betroffen worden. Der alte Herr ein Glas Wasser zu holen. Während sie sich in der Küche befand, eine Beseitigung des Behnpfennigtarifs hin- wollte in der Schloßstraße in Stegliz   turz vor einem in der Richtung verschwand eine silberne Handtasche und ein Schildpattstielglas in aus, an dessen Stelle ein Staffeltarif treten soll. Es nach Berlin   fahrenden Straßenbahnwagen der Linie V das Gleis den Taschen des Besuchers. Erst als dieser Verlust bemerkt wurde,

Aus Groß- Berlin.

Die Tarifreform der Großen Berliner Straßenbahn.

Ein Ladenkassendieb, der seit Wochen die kleinen Geschäftsleute des Westens und der westlichen Vororte heimsuchte, ist gestern von der Schöneberger Bolizei festgenommen worden. Der Verhaftete ist ein entwichener Fürsorgezögling P. aus der Golzstraße in Schönes berg. Er suchte sich ausschließlich fleine Geschäfte aus, in denen nur eine Frau oder ein Mädchen allein die Bedienung der Käufer ofreziators und Pianisten Gottlieb Möller" stattfinden sollte. besorgten, z. B. Obst- und Gemüseläden, vornehmlich jedoch Seifen­geschäfte. Er wartete dann die Mittagszeit und damit den Zeitpunkt ab, in dem sich die Verkäuferinnen in dem an den Laden an­schließenden Zimmer aufhielten, um Mittag zu effen, schlich sich in den Laden und raubte geschwind die Ladenkasse aus.