Hr. 199. 32. Jahrgang.
Rußland und der Krieg.
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Politische Uebersicht.
Mittwoch, 21. Juli 1915.
zugegeben werden, daß die Ausfuhr von Kirschen erst seit dem 1. Juli verboten ist. Unser Kölner Parteiblatt hält diesem Dementi gegenüber seine Behauptungen aufrecht, und der Gouverneur der Festung Köln bestätigt sie durch Die neuen Höchstpreise für Brotgetreide. eine Bekanntmachung in der es heißt:„ Es ist festgestellt, daß Eine Nachrichtenstelle bezeichnet es als wahrscheinlich, große Mengen Obstes trok dieser Verorddaß der Bundesrat von einer Erhöhung der bisherigen Höchst- nung( Ausfuhrverbot) aus dem Rheinlande, insbesondere preise absehen wird. auch aus dem Festungsbereich, aufgekauft und unter Die Deutsche Tagesztg." bemerkt hierzu:„ Wir können falscher Deklaration über die holländische Grenze genach unserer Kenntnis der Dinge diese Auffassung für zu- bracht worden sind. Es besteht die Vermutung, daß das Obst treffend halten." nach England weiter geleitet wird." Der Gouverneur be= droht die weitere Ausfuhr mit Gefängnis bis zu einem Jahre.
Neue Höchstpreise.
Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Eine eigenartige Polemik hat in diesen Tagen in der welschschweizerischen Zeitung„ Gazette de Lausanne" stattgefunden. Am 4. Juli war dort ein Artikel erschienen, der das Thema„ Rußland und der Krieg" behandelte. Der Verfasser zog aus der gegenwärtigen militärischen Lage den Schluß, daß die Offensivkraft der Russen gebrochen sei. Die russische Armee habe überhaupt seit Suworow feine Angriffstriege mehr zu führen gewußt, und was das moderne Rußland anlange, so habe es seit dem verlustreichen japanis schen Kriege nichts getan, um seine Offenſivkraft wiederherzustellen; es habe die von Frankreich geliehenen Milliarden vertan( elle aurait In einer Eingabe an den Stellvertreter des Reichskanzlers soi- disant gaspillé les milliards empruntés à la France). verlangt der Kriegsausschuß für Konsumenteninteressen zum Ein Kartoffelwucherer mit Gefängnis bestraft. Diese Behauptung, die auf ein Haar so aussieht, als ob sie Schuße der wichtigsten Nahrung für das heranwachsende GeDer Gutsbesizer Lehmann in Dittelsdorf bei nicht von Schweizer , ſondern von französischer Seite in die entente- schlecht im Hinblick auf die hohe Preislage und auf weitere Ver- 3ittau i. Sa. hatte sich vor dem Baußener Landgericht am Freifreundliche Zeitung lanciert worden sei, hat vielleicht gerade deshalb die russische Gesandtschaft in Bern zu einer Gegenerklärung teuerungsabsichten Höchstpreise für Milch, außerdem Höchst - tag wegen Erpressung zu verantworten. Eine unbemittelte Striegersveranlaßt. Die Ausführungen dieser Erklärung interessieren uns preise für Butter und Käse, die zum Milchpreise in ein Ver- frau in Zittau hatte in der Zeit der Kartoffelnot bei ihm mehrere nur in einem Punkte, nämlich insofern, als der russische Vertreter hältnis gesetzt werden, das den besonderen Anreiz zur Herstellung Zentner Kartoffeln bestellt und einen Zentnerpreis von 3,50 M. vereinbart. Lehmann wartete jedoch mit der Lieferung solange, behauptet, daß allerdings am Anfang des Krieges Rußland, von Butter und Fettkäse ausschließt. Außerdem wünscht er bis der Höchstpreis um 1,75 M. erhöht wurde. Er teilte der Frau ebenso wie seine Verbündeten nicht so gut vorbereitet gewesen seien erneut das Verbot der Verfütterung eines Teils der Magermilch, die dann mit, sie könne die Kartoffeln haben, wenn sie 5,25 M. pro als Deutschland und Desterreich- Ungarn . Später sei das dann aus jetzt noch fast vollständig in den Schweinetrog geht. Gegen die ein Zentner bezahle. Die Frau war bereit, die Kartoffeln für den geglichen worden. seitige Heranziehung von Interessenten aus der Produktion Preis zu nehmen, da sie nirgends billiger zu haben waren. LehDurch solche Behauptung soll das Märchen bei den Neutralen und dem Handel bei den bisherigen Maßnahmen der Regierung mann ließ aber wieder einige Wochen vergehen, in denen der Preis Eingang finden, daß Deutschland und Desterreich- Ungarn durch Vorbereitungen auf den Krieg ihren Willen zum Kriege gezeigt, die in Sachen der Versorgung mit Milch und Milchprodukten wendet weiter stieg. Auf Mahnung schrieb er der Frau auf einer zweiten ahnungslosen Ententemächte aber unschuldig und unvorbereitet von er sich schließlich mit der Begründung, daß er bei diesen Erwerbs. Marte, daß sie die Kartoffeln nur für sieben Mark pro Zentner dem Kriegsausbruch überrascht worden seien. schichten nur geringes Verständnis für einen Schutz der Verbraucher erhalten könnte, also für das Doppelte des vereinbarten Preises. Unser Zittauer Parteiorgan nahm den menschenfreundlichen Mann Jeder halbwegs unterrichtete Neutrale wird schon aus dem vor übermäßigen Preisen gefunden habe. Ferner wünscht der unter die Lupe, was die Staatsanwaltschaft veranlaßte, einzuGange der Ereignisse vor dem Kriege leicht das Gegenteil ent- Kriegsausschuß in einer Eingabe an den Bundesrat Höchstpreise schreiten. Eine Uebertretung der Höchstpreise kam nicht in Frage, nommen haben, immerhin mag es nüßlich sein, als historische Gr- für Karbid und Spiritus, um einer Preistreiberei in dieſen da für Mengen unter 20 Zentner fein Höchstpreis bestand. Das innerung die beiden bekannten Artikel des geweſenen russischen Artikeln bei der zu erwartenden Petroleumtnappheit zu begegnen. Landgericht erblickte aber in der Handlungsweise eine versuchte ErKriegsministers Suchomlinow in den„ Birsſhewyja Wjedomosti“ noch zur Vermehrung der Petroleummenge ohne eine Belastung der Ver- pressung und verurteilte 2. zu zwei Wochen Gefängnis. einmal zu beleuchten, die im März und im Juni 1914 gewisser- braucher durch erhöhte Inlandspreise regt er dann noch Einfuhr- Wenn die Verbraucher öfter solche Fälle der Deffentlichkeit maßen als ruſſiſche Fanfaren dem Ausbruch des Krieges vorher prämien aus Reichsmitteln an. Bei einem Erfolg dieser Maßnahmen unterbreitet hätten, wäre vielleicht manchem skrupellosen Profitgingen. Der erste Artikel enthielt, wie man weiß, an leitender Stelle fönnten später vielleicht die am 2. Juli festgesetzten Petroleumhöchst- jäger auf die Finger geklopft worden. einen Lobgesang auf die russische Kriegsbereitschaft. Rußland wolle preise eine Verminderung erfahren. Bereinigung für demokratische Kontrolle. zwar feinen Krieg, so hieß es, sei aber friegsbereit und fürchte einen etwaigen Krieg nicht. Früher feien alle Kriegsrüstungen Rußlands auf Verteidigung zugeschnitten gewesen, jest aber beruhe der Kriegsplan auf der Voraus= febung, daß das russische beer die Offensive er greifen werde. Daran schließen sich einzelne großsprecherische Ausführungen über die Stärke und Tüchtigkeit der russischen Waffengattungen. Wie man weiß, sollte dieser Artikel nach einer Verabredung zwischen Suchomlinow und ſeinen franzöſiſchen Kollegen in der " Rußkoje Slowo" erscheinen; da sich die„ Slowo ", die die Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland nicht verschärfen wollte, indes weigerte, den Artikel zu übernehmen, so ging er der minder gewissenhaften" Birshewyja Wjedomosti" au, nachdem er, wie es scheint, auch die Billigung von Ssasonow gefunden hatte.
Einheitliches Vorgehen gegen den Lebensmittelwucher. Diejenige Organisation, die neben der Unabhängigen ArbeiterWie die National- 3tg." meldet, finden zwischen den zu- partei in England die Kriegspolitik der Regierung am rücksichtsständigen Berliner Regierungsstellen Verhandlungen über losesten kritisiert und für einen baldigen und dauernden Frieden eine Verschärfung der Wucherparagraphen des arbeitet, ist die Vereinigung für demokratische Kontrolle( Union for Strafgesetzbuches statt, um dem neuerdings starf um sich democratic Control). Sie wurde im August 1914 gegründet und greifenden Wucher mit Lebensmitteln und anderen Gegen- hat in dem abgelaufenen Jahre eine sehr rege und den Anhängern ständen des täglichen Bedarfs wirksam entgegenzutreten. Da- des„ Kriegs bis ans Ende" sehr unbequeme Agitation durch Wort mit soll zugleich auf diesem Gebiete ein einheitliches Vorgehen im ganzen Reiche gegen diese Art von Wucher ermöglicht und gewährleistet werden. So sehr das Einschreiten der verschiedenen militärischen Behörden gegen Schon damals ist durch das offene Betonen der Offensivbereit es doch an manchen Orten auch zu Unklarheiten in bezug auf diese Ausbeutung der Bevölkerung begrüßt worden ist, so ist schaft Rußlands das deutsche Publikum in hohem Grade beunruhigt die Abgrenzung der Befugnisse von Zivil- und Militärworden, der zweite Artikel, im Juni, der aus Anlaß des in Frank reich vorliegenden Gesetzes über die dreijährige Dienstzeit geschrieben behörden gekommen. Diesen Unzuträglichkeiten soll für die wurde, ließ wenig Unflarheiten über die wahren Absichten Rußz- Zukunft ebenfalls vorgebeugt werden. Es wird wohl demlands mehr übrig." Rußland und Frankreich wollen feinen Strieg, nächst eine entsprechende Vorlage an den Bunaber Rußland ist bereit und hofft, daß auch Frank- desrat kommen. Die Fassung der neuen Paragraphen bietet reich bereit jein wird." Mit diesen Worten wurde flar große Schwierigkeiten, insbesondere die neue Begriffsbestim genug ausgesprochen, wohin die Reise ging. mung der„ Notlage", man ist aber auf den Wege, über sie hinwegzukommen.
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" Im Auslande" so hieß es in dem Artikel ist man bereits völlig unterrichtet über die kolossalen Opfer, die wir ( Rußland ) zu dem Zweck gebracht haben, um dem franko- russischen Bündnisse eine wirklich ansehnliche Kraft zu verleihen. Die vom Kriegsministerium in der Organisation der bewaffneten russi schen Macht durchgeführten Reformen übertreffen alles, was jemals nur irgendwie in dieser Richtung getan worden ist. Unser jährliches Rekrutenkontingent ist, nach dem letzten Kaiserlichen Befehl von 450 000 auf 580 000 Mann gebracht worden. Demnach haben wir eine jährliche Ver= mehrung der Armee um 130 000 Mann. Gleichzeitig ist die Dienstzeit um ein halbes Jahr vermehrt worden, so daß also während jedes Winters 4 Refrutenkontingente unter den Fahnen stehen werden.
Mit Hilfe einfacher arithmetischer Berechnung kann man die Ziffernangaben über unsere Armee feststellen, die so groß sind, wie sie noch niemals ein Staat aufgewiesen hat: 580 000 mal 4 gleich 2 300 000.
Diese Ziffern bedürfen keines Kommentars. Es ist noch zu bemerken, daß alle diese Heeresvermehrungen in der Friedenszeit ausschließlich zu dem Zwecke ge schehen, die Armee möglichst schnell auf den Kriegsfuß zu stellen, d. h. im Interesse einer möglichst schnellen Mobilisation.
In dieser Hinsicht haben wir noch eine große Reform durchgeführt, indem wir ein ganzes Net strategischer Eisenbahnen projektiert und zu bauen angefangen haben. Auf diese Weise haben wir alles getan, um dem Gegner bei der Mobilmachung zuvorzukommen und gleich in den ersten Tagen des Krieges möglichst schnell die Armee zu konzentrieren."
Chriftliche Gewerkschaften und Teuerung. Unter der Ueberschrift„ Zeuerung und kein Ende" schreibt Zentralblatt der Christlichen Gewert schaften" in seiner neuesten Nummer u. a.:
das
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Wir haben feinen Mangel an Lebensmitteln, trotzdem find die Preise kaum noch erschwinglich. Eine Anzahl wichtiger Lebensmittel ist um das Doppelte und Dreifache verteuert.
und Schrift getrieben. An ihrer Spike ſtehen bekannte Persönlichkeiten aus den Reihen der Sozialisten und vom linken Flügel der Liberalen. So unser Genosse Ramsay Macdonald , so der 34 Beginn des Krieges gleichzeitig mit Morley und John Burns breiteten Buches, in dem die große Illusion" der Kriegstreiber beaus dem Ministerium ausgeschiedene Trevelyan, so Nor man Angell , der Verfasser des auch in Deutschland viel verhandelt wird, und endlich E. D. Morel , der bereits seit Jahren Diplomatic heftig angegriffen hat.
in einer Reihe von Schriften die Geheimpolitik der englischen
Das Programm der Vereinigung umfaßt vier Punkte: geliefert werden ohne die Zustimmung der Bevölkerung dieser 1. Keine Provinz soll von einer Regierung an die andere aus
Provinz.
2. Kein Vertrag oder Abkommen soll im Namen Großbritan niens ohne Zustimmung des Parlaments abgeschlossen werden.
Schaffung von Bündnissen zur Aufrechterhaltung des europäischen 3. Die auswärtige Politik Großbritanniens soll nicht auf die Gleichgewichts hinstreben, sondern soll eine gemeinsame Aktion der Mächte herbeiführen helfen zur Schaffung eines Staatenbundes mit einem internationalen Rat, dessen Verhandlungen öffentlich find.
Und immer finden wir dann die Entschuldigung: der Mann 4. Großbritannien soll darauf dringen, daß in den Friedensmuß seinen Verdienst haben. Hierunter versteht man den Gewinn bertrag Bestimmungen über eine weitgehende allgemeine Verminder regulären Zeit, aber auch noch einen besonderen Kriegsgewinn. derung der Rüstungen hineinkommen. Um dies Ziel zu erreichen, Es kommt dabei gar nicht zum Bewußtsein, daß Millionen Deutsche müssen die Rüstungsindustrien verstaatlicht werden und ist die ein vermindertes Einkommen haben und daß es darum nicht mehr Waffenausfuhr unter öffentliche Kontrolle zu bringen. wie recht und billig ist, wenn auch der Lebensmittelproduzent und In einem Bericht, den Morel im neuesten Heft der„ ConHändler sich mit einem niedrigeren Verdienst begnügt. Nun aber temporar Review" über die Tätigkeit der Vereinigung für demoerst noch die Anschauung, auf Grund des Krieges habe der kratische Kontrolle gibt, spricht er sich sehr hoffnungsvoll über ihre Mann ein Anrecht auf einen noch höheren Gewinn wie in Zukunft und über ihren Einfluß aus. Bis heute hat sie bereits regulärer Zeit! Derweil darben Millionen Frauen
und Kinder, denen es an den Mitteln fehlt, ein halbes Hundert von Ortsvereinen rings im Lande gegründet, das Notwendigste einzukaufen. Die arbeitende und ihre Anhängerschaft unter den Arbeitern und auch im Bürgertum minderbemittelte Bevölkerung fann diese Belastung nicht weiter ist in ständigem Zunehmen begriffen. tragen, ohne großen Schaden zu nehmen. Eine tiefgehende Erbitterung macht sich breit, weil die Laft des Krieges sich in so ungleichmäßiger Weise verteilt.
Konsequenzen.
Unter der Ueberschrift: Hervé unterstützt Aloyd George" berichtet die bürgerliche Presse:
Dieser Sachlage dürfen die Regierenden nicht mehr länger tatenlos zusehen. Es darf nicht übersehen werden, daß da durch die Stimmung im Heere ungünstig be= In einem Artikel seines Blattes„ Guerre Sociale " spricht sich einflußt wird. Es ist überaus bitter für den im Felde Hervé sehr abfallend über die Haltung der englischen BergSollen wir die beiden Suchomlinowschen Artikel noch durch Stehenden, wenn er weiß, daß seine Lieben in der Heimat eine dritte Zeitungsstimme ergänzen, so möchten wir auf einen wucherische Preise zahlen müssen. Diefer heutige Zustand arbeiter aus, denen er Egoismus vorwirft. Diese kämen jetzt nur Bericht von Jules Hedeman im Matin" vom 18. Juli v. J. ver- hat aber auch seine großen Wirkungen über den Krieg mit so übertriebenen Forderungen, um die Besizer zu zwingen, weisen. Hedeman war damals zur Beobachtung der russischen hinaus. höhere Löhne zu zahlen, damit sie dann in die Lage fämen, einige Stimmung während des Besuchs von Poincaré nach Petersburg Auch die Zentrumspresse führt seit kurzem eine ent- Gläser Whisky mehr trinken zu können. Dadurch würden täglich gesandt worden und er ist sicher einer der besten Exponenten für die schiedenere Sprache. So schreibt der„ Kölner Lokal- Anzeiger" Tausende von braven Engländern bedroht, die ständig ihr Leben geheimen Gedanken der Politiker der Entente. Unter der Ueber-( Nummer 195) von„ Vaterlandsverrat"," vaterlandsloser für Großbritannien aufs Spiel sehen. Hervé spricht schließlich schrift„ Eine militärische Leistung ohne gleichen"( Un effort militaire sans précédent) schildert Hedeman im" Matin" das, was Politik" usw. und wirft der Landwirtschaft vor, daß sie die sein Bedauern über die Haltung der Bergarbeiter aus und meint, die Russen in militärischer Hinsicht getan haben. Sie haben ihre Wucherpolitit großer Händler einfach mitgemacht hat. Armee verdoppelt: gegen 1200 000 Soldaten vor zwei Jahren würde Rußland im Winter 1916 2 245 000 Mann unter Waffen haben also eine größere Friedenspräsenzstärke
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daß ihr Vorgehen dem Hoch verrat gleichkomme.
Wer die nationale Verteidigung" unter Führung der gerade herrschenden Regierungspartei über alles stellt, muß notwendig zu solchen Konsequenzen gelangen, wie Hervé sie zieht.
Reiche Obsternte gute" Preise. als die des ganzen Dreibundes. Die neuen strategischen Bahnen eine schlechte Ernte zurückzuführen versucht. Dem steht entgegen, Vielfach wird die außergewöhnliche Teuerung des Obstes auf werden es Rußland erlauben, ebenso schnell zu mobilisieren wie seine Gegner, das Marinebudget Rußlands übertreffe schon jetzt das- daß die sehr bauernfreundliche Trierische Landeszeitung"( Nr. 192b) jenige Englands. Poincaré seze seinen Fuß auf rusischen Boden schreibt: Die reiche Obsternte findet diesmal eine bessere in einem Moment, wo dieses die größte Militär macht Verwertung, weil ein großer Teil der Ernte für Heeresbedarf verder Welt geworden sei. Der Pferdefuß bei dem Hedemanschen arbeitet wird.... Da nun auch das Publikum sich Bericht kommt natürlich auch sehr schnell zum Vorschein:" Schon mehr wie früher dem Konsum der Obstprodukte seit einigen Monaten sprachen die russischen Diplomaten in einem zu wendet, stehen für unsere Obstzüchter im Herbst Kundgebung neuen Ton mit der deutschen Diplomatie. Früher war der gute Preise in Aussicht." Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß Ton zögernd, jetzt ist er fest."" Nur noch wenige Politiker sprechen für Fallobst in diesem Jahre 3 M. für den Zentner gezahlt werden über eine französisch- russisch- deutsche Entente. Diese Entente wird immer unmöglicher. 3 wischen Deutschland und Frant- gegen 1-1,50 M. im Vorjahre. Das ist das nadte Eingeständreich steht die Vergangenheit, zwischen Deutsch- nis, daß die Mahnungen, mehr Obst einzukochen, rücksichtslos zu land und Rußland die Zukunft." Preissteigerungen benugt werden. Die spätere Obsternte ist diesem Braucht es noch weiterer Beweise dafür, wo die Vorbereitung Bucher zu entziehen. Das gilt vor allem für die zu erwartende zum Kriege, wo der Offensivwille, wo die Angriffsabficht ge- reiche Apfelernte und die auch nicht unter Mittel bleibende Pflaumenlegen hat?
Die russischen Gesandten sollten es aufgeben, den Neutralen noch weiter Märchen aufzubinden. Die trodenen Ziffern des russischen Militär- und Marinebudgets und die Eingeständnisse der eigenen und der verbündeten Presse genügen, um solche Märchen Lügen zu strafen.
ernte.
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Obstausfuhr trotz Verbots unter falscher Deklaration.
In der Kreuzzeitung " erschien dieser Tage von zuständiger Seite ein Dementi gegen die Behauptung rheinischer Blätter, daß große Mengen rheinischen Obstes über Holland nach England gingen. Allerdings mußte gleichzeitig
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Aus der Partei.
des Vorstandes des Sozialdemokratischen Wahlvereins für Frankfurt a. M.
Die Frankfurter Bolts stimme" bringt in ihrer Sonntagsnummer die Erklärung:
Der Vorstand des Sozialdemokratischen Vereins für den Wahlkreis Frankfurt a. M. erklärt sich mit der bisher von der Mehrheit der Reichstagsfraktion und vom Parteivorstand eingenommenen Haltung zum Krieg einverstanden.
Der Vorstand heißt auch die Versuche gut, mit den fozialistischen Parteien der neutralen und der feindlichen Länder zu einer Verständigung über eine gemeinsame Aktion für Herbeiführung eines die Rechte der Völker achtenden Friedens zu gelangen.
Der Vorstand fordert alle Genossen auf zu einer Betätigung. die der organisatorischen Einheit der Partei gerecht wird und die Gesamtinteressen der deutschen Arbeiterbewegung beachtet. Die