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Spiel. Glücksspiele dürfe ein Wirt nicht dulden. Nun habe allerdings Kläger   geltend gemacht, er kenne das Spiel Mauscheln nicht und habe nicht gewußt, daß in seinem Lokal ein Glücksspiel betrieben worden sei. Darauf sei zu erwidern, daß ein Wirt die Pflicht habe, sich um das zu kümmern, was in seinem Lokal vorgehe. Wenn Kläger   dies unterließ, dann habe er eben seine Pflicht als Wirt verlegt.

Auf Schankwirte hat es ein Kriegsschwindler abgesehen, der in der feldgrauen Uniform eines Unteroffiziers vom 56. Infanterie- Regiment auftritt. Der Schwindler erzählt, daß er früher Kriminalbeamter gewesen sei und in dieser oder jener Schlacht einen Bauchschuß erhalten habe. Dabei ist er sogar bereit, die an­gebliche Schußnarbe, die aber von irgend einer Operation herrührt, mißtrauischen Leuten zu zeigen. Seine augenblidliche Lage weiß er so ergreifend zu schildern, daß er in den meisten Fällen das er betene Darlehn erhält. Der Schwindler ist etwa 40 Jahre alt und mittelgroß und bat dunkelblondes Haar und einen fleinen furz­geschnittenen blonden Schnurrbart, er trägt eine Revolvertasche an seinem Leibriemen.

Geheimrat Schütz verunglückt. Von einem Kraftwagen angefahren wurde Montagabend um 7 Uhr der Geheime Regierungsrat Prof. Dr. Schütz, der Direktor des Pathologischen Instituts der Tier­ärztlichen Hochschule in der Luisenstraße. Als er die Anstalt verließ und über den Straßendamm nach dem andern Bürgersteig hinüber­gehen wollte, rannte ihn ein Kraftwagen an und warf ihn zu Boden. Der Verunglückte erlitt einen Fußbruch und wurde nach der chirurgischen Station der der Hochschule gegenüberliegenden Charité gebracht.

Die hilfsbereite Feuerwehr. Am Montag rief man die Feuer­wehr nach dem Hause Wrangelstr. 91, wo sich an der Dachrinne ein Schwäbchen festgeklemmt hatte und nicht wieder loskommen fonnte. Die Wehr befreite das völlig erschöpfte Tierchen.

Ein tödlicher Straßenunfall hat sich am Montagabend gegen 129 Uhr auf der über das Tempelhofer Feld führenden Berliner Straße ereignet. Dort versuchte eine Frau Klingner unmittelbar vor einem in der Richtung nach Mariendorf   fahrenden Straßenbahn­wagen das Gleis zu überschreiten. Der Führer vermochte den Wagen auf so furze Entfernung nicht zum Stehen zu bringen, so daß Frau K. umgestoßen wurde. Sie erlitt bei dem Sturz einen

frankenhause starb.

Grunde schon gesucht wurden.

Gerichtszeitung.

Die entschlossene Kriegerfrau.

es. Aber Du kannst mein Andenken nur dann ehren, wenn Du dafür sorgst, daß die Kinder in dem Sinne erzogen werden, wie es von jeher mein Prinzip war. Solltest Du zu Deiner Mutter zurückkehren, wo die Kinder auf Grund der Verhältnisse ge­zwungen sind, die kirchliche Lehre zu genießen, so gib ihnen, wenn sie alt genug sind, meine Briefe zu lesen, damit sie sich ihres Vaters erinnern und in seine Fußtapfen treten.

Liebste Marie! Seze alles daran, mitzuhelfen, um die Men­schen aufzuklären im Sinne des Sozialismus, denn nur so kann die Menschheit für die Zukunft vor einem solchen entsehlichen, allen menschlichen Gefühlen widersprechenden Völkermord be­wahrt bleiben. Nach Empfang dieses Briefes gehst Du am besten, d. H. wenn meine zweite Vermutung zutrifft, auf das Verbands­bureau damit und sprichst wegen Umzugsunterstützung vor. Cb es geht, weiß ich nicht, weil in den Statuten über solche Fälle teine Bestimmungen sind.

Nun, Ihr Lieben alle, lebet wohl auf Nimmerwiedersehen. Ich bin ruhig gestorben in dem Bewußtsein, daß meine letzten Wünsche erfüllt werden.

Zu einem heftigen Kampfe zwischen einem Schuhmann und einem Einbrecher war es in den Mittagsstunden des 26. Mai in dem Hause Gr. Frankfurter Straße 142 gekommen. Der seinerzeit festgenommene Verbrecher, der vielfach vor­bestrafte Bruno Bräuer, hatte sich nun gestern vor der 3. Ferienstrafkammer des Landgerichts I   zu verantworten. Als an jenem Tage die in dem genannten Hause wohnhafte Frau Stachel nach Hause kam, fand sie zu ihrem Erstaunen die Korridortür unverschlossen vor. Sie ging in die Wohnung hinein und sah schon vom Korridor aus das Jackett ihres Mannes auf dem Tisch liegen. Da ihr im Felde befindlicher Ehemann schon vor einiger Zeit geschrieben hatte, daß er vielleicht Urlaub erhalten würde, glaubte sie, daß dieser plötzlich zurückgekommen sei und sie nun überraschen wolle. In freudigem Schreck rief sie mehrmals den Vornamen ihres Mannes. Aber Paul meldete sich nicht. Nun­mehr wurde sie stubig, zumal sie jetzt erst sah, daß die Sachen ihres nigst aus der Wohnung, hatte aber die Geistesgegenwart, die Tür Mannes zum Mitnehmen fertig gemacht waren. Sie lief schleu­von außen zuzuschließen und den Schlüssel stecken zu lassen, so daß der nun in der Falle sitzende Einbrecher mit dem Dietrich von innen nicht aufschließen konnte. Der hinzugerufene Schußmann Rangner öffnete dann die Tür, nachdem der Einbrecher himmelhoch( Bayern  ) ist der Fabrikant P. M. Rehm spurlos verschwunden, Schwindelgründungen eines Zuchthäuslers. In Schweinfurt  gebeten hatte, ihn nicht unglücklich zu machen, da er Vater von fünf nachdem er eine Reihe von Geschäftsleuten schwer geschädigt hat. Kindern sei. Kaum hatte jedoch der Beamte den Korridor betreten, Jm verflossenen Jahre gründete er die, Deutsche Meerrettich- Industrie als ihm der Verbrecher an die Kehle sprang, und nun entstand ein und Konservenfabrik Schweinfurt  ", die mit großen Konservenfabriken wütender Kampf, der. nach Angabe der Zeugen über eine Viertel- Deutschlands in Verbindung stehen sollte. Es war eine Schwindel­schlug. Es gelang erst, ihn zu bändigen, als Frau St. aus ihrer furter Geschäftsleuten als Gesellschafter zu gewinnen. Jest ſtellte stunde dauerte, da sich der Einbrecher wie toll wehrte und um sich gründung. Dem Gauner gelang es, eine Reihe von Schwein­Wohnung eine Wäscheleine holte, eine Schlinge machte und diese sich heraus, daß der Mann, der sich mit einer Oberleutnantstochter dem am Boden liegenden Verbrecher um die Beine legte. Das in München   verlobt und auch diese Familie um große Geldbeträge Urteil lautete auf 24 Jahre 3uchthaus, 10 Jahre Ehrverlust und gebracht hatte, ein früherer Zuchthäusler war. Stellung unter Polizeiaufsicht.

Ein Doppelleben.

Ein eigenartiges Doppelleben hat der erst 19jährige Hand­lungsgehilfe Franz Klingbeil längere Zeit hindurch ge­führt, der sich gestern unter der Anklage des fortgesetten Dieb­stahls vor dem Strafrichter zu verantworten hatte.

Der Angeklagte war seit mehreren Jahren bei einer hiesigen

Teile unseren Angehörigen und.... dies mit und seid zum lettenmal recht herzlich gegrüßt und geküßt von Gurem Vater. Tapferen unter, gerade aus unseren Reihen! Wieviel reiche Menschlichkeit geht doch mit so manchem

Sechs Schulmädchen beim Baden ertrunken. Im Ostseebade Rantau( Samland  ) ertranken am Montag beim Baden sechs Schulmädchen, die der Königsberger Ferienkolonie angehörten.

in der Gemeinde Schüren( Rheinland  ) Mädchen mit Kohlensuchen Kohlensuchende Mädchen verunglückt. Als in einem Steinbruch in der Gemeinde Schüren( Rheinland  ) Mädchen mit Kohlensuchen beschäftigt waren, Iösten sich große Steinmassen ab, durch die zwei Mädchen getötet und zwei schwer verletzt wurden.

Großfeuer bei Hamburg  . Montagabend brach in der Lederfabrik von Heinrich Westphal   in Stellingen- Langenfelde bei Hamburg   ein die gesamten Fabrikgebäude zum Opfer fielen. großer& a brit brand aus, dem trog umfangreicher Röscharbeiten beträgt ungefähr drei Millionen Mart. Es wird Brand­Stiftung vermutet.

Der Schaden

Schädelbruch, an dessen Folgen sie in der Nacht im Briger Kreis- Tuchgroßfirma als Expedient angestellt gewesen. Da er fich ſtets Umfangreiche Streifen wurden in der Nacht zum Dienstag von fleißig und aufmerksam zeigte und seine Arbeit zur vollsten zu­mehreren Polizeirevieren veranstaltet, insbesondere im Tiergarten, in eine Art Vertrauensstellung hineingearbeitet. Niemand ahnte, friedenheit seiner Vorgesezten verrichtete, hatte er sich allmählich am Humboldhafen usw. leber 300 Personen wurden an vers schiedenen Stellen angetroffen und nach den Revierwachen gebracht. daß der stille und bescheidene junge Mann dieses Vertrauen schon Viele erwiesen sich als harmlose Leute, die vorübergehend keine seit Jahren mißbrauchte und in jeder Woche große Posten Tuche Wohnung haben und konnten wieder entlassen werden. Eine ganze teils selbst wegschaffte, teils an eine fingierte Adresse schaffen ließ, Der große Wald- und Moorbrand bei Hoyerswerda   ist nach Anzahl der Angehaltenen aber wurden in Haft genommen und nach um sie dann sofort an eine Reihe unermittelt gebliebener Hehler dem Polizeipräsidium gebracht, weil sie aus diesem oder jenem weiterzugeben. Er verschaffte sich damit nach eigener Angabe einen mehrtägiger Dauer endlich zum Stillstand gekommen. Der durch " Nebenverdienst" von zirka 400 m. pro Monat. Die geschädigte den Brand verursachte Schaden ist sehr groß; der Klosterforst, Firma schäßt ihren Schaden auf etwa 30 000 M. Im Laufe der Er- der aus Fichten-, Eichen- und Birkenwald bestand, ist fast boll­mittelungen stellte es sich heraus, daß der Neunzehnjährige ein tändig vernichtet worden. Der Hoyerswerdaer   fönigliche eigenartiges Doppelleben geführt hatte. Mit dem Erlös aus seinen Forst hat nur an einzelnen Stellen Schaden gelitten, dagegen sind Diebereien hatte er eine luxuriös eingerichtete Bar in der Friedrich- die bäuerlichen Waldungen teilweise arg mitgenommen worden. straße erworben, in der des Nachts ein sehr üppiges Leben herrschte. Durch Funkenflug war das Prepfohlenwert zu Burschwitz Sechs große gefüllte Der 19jährige Handlungskommis hatte sich in den Herrn Bar: bei Neschwitz   in Brand   geraten. Direktor" im eleganten Smoking verwandelt. Als nach Kriegsausagerschuppen und der größte Teil des Werkes bruch die Geschäfte schlecht gingen, verlegte K. die Bar nach Herms- wurden in Asche gelegt. dorf hinaus, wo er mit seinen verschiedenen Bräuten vergnügte Abende feierte. Der Staatsanwalt beantragte ein Jahr Gefängnis, das Gericht beließ es mit Rücksicht auf diebisherige Unbescholtenheit des Angeklagten, dem die Verfehlungen sehr leicht gemacht worden waren, auf 9 Monate Gefängnis.

Friedhofsfrevel. Auf dem Spandauer   Gemeindefriedhof an der Pionierstraße wurden, wie der Spandauer Anzeiger" berichtet, an einer großen Menge guß- und schmiedeeiserner Grabgitter die aus Messing oder Bronze gefertigten Klinken der Türen von unbekannter Hand abgeschraubt und gestohlen; die Zahl der auf diese Art be­schädigten Grabeinfriedigungen wird auf mehr als 200 angegeben. In Mitleidenschaft gezogen sind fast sämtliche Grabstellen an der westlichen Seite, die nach der Pionierstraße liegt. An dem Raube sind vermutlich mehrere Personen beteiligt gewesen, denn ein Mann hätte die vielen einzelnen Fälle des Diebstahls in einer Nacht oder in den frühen Morgenstunden nicht ausführen können. Auch die Fortschaffung der Beute hätte ihm Schwierigkeiten bereitet, oder ein einzelner Täter würde beim Tragen der Last in so einsamer Gegend doch wohl diesem oder jenem aufgefallen sein. Man nimmt an, daß die Beute nach Berlin   gebracht worden ist.

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Aus den Gemeinden.

Ein unaufgeklärter Mord.

Die noch immer nicht aufgeklärte Ermordung der Näherin

Parteiveranstaltungen.

Briz- Buckow  . Heute Mittwoch, abends 8 Uhr, bei Westsal, Rudower Straße 66-67: Fortsetzung der Generalversammlung. Mitgliedsbuch legitimiert.

Teltow  . Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins findet heute Mittwoch, abends 8 Uhr, bei Bonow statt. Reinickendorf  - Weft. Freitag, den 23. Juli, abends 82 Uhr, im

Zolal von Hellmann, Scharnweberstr. 54: Mitgliederversammlung. Vortrag

des Genossen Landtagsabgeordneten Otto Braun  . Potsdam  . Sozialdemokratischer Wahlverein. Heute Mittwoch, abends Buntt 8 Uhr: Fortsetzung der Mitgliederversammlung vom 14. Jul, im Lokal Stailer- Wilhelm- Straße 38. Referenten sind die Genossen: Reichs­tagsabgeordneter Frig unert und Redakteur Paul Müller. fuſsion.

Dis

Sigungstage.der Stadt- und Gemeindevertretungen. Adlershof  . Donnerstag, den 22. Juli, abends 6 Uhr, im Gemeinde­amt, Bismardstraße 1. Diefe Sigungen find öffentlich. Jeder Gemeindeangehörige ist be. rechtigt, ihnen als Zuhörer beizuwohnen.

Briefkasten der Redaktion.

antwort wird nicht erteilt. beigefügt ist, werden nicht beantwortet. Eilige Fragen trage man in der

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Das Verschwinden zweier Knaben, die seit Sonnabend früh von Frida Kliem, deren Leiche am 25. Juni v. J. in der Falfenhagener ihrem Elternhaus vermißt werden, sucht die Kriminalpolizei in Rowawes aufzuklären. Der 12jährige Kurt Arendt und der 10 Jahre Forst bei Finkenkrug aufgefunden wurde, wird binnen kurzem die alte Hermann Arendt, beide in Nowawes   wohnhaft, waren seit Ferienstrafkammer des Landgerichts III   beschäftigen. Die K. ist einigen Tagen in der Nähe bei Wildpark beim Kirschenpflücken be- das letztemal am 17. Juni lebend gesehen worden, als ihre Leiche schäftigt, von wo sie jeden Abend heimkehrten. Die beiden Knaben aufgefunden wurde, war diese schon völlig verwest, und es konnte nur blieben jedoch am Sonnabend aus. Sie trugen zuletzt grüne Drell- eine Zertrümmerung des Unterkiefers festgestellt werden. Eine anzüge, Barchenthemden mit dem Monogramm A. A.", Schnür- Handtasche mit Schlüsseln und anderen Gegenständen, die die K. bei stiefel und Strohhüte. Zweckdienliche Mitteilungen über den Ver- sich führte, wurde vermißt. Die mühevollen Ermittelungen nach dem bleib der beiden Knaben werden im Rathause zu Nowawes  , Täter blieben lange erfolglos; die Sperrung des der Getöteten ge­Zimmer 2, entgegengenommen. hörigen Sparkassenbuches hat dann erst im Oktober zur Ermitte­Kleine Nachrichten. Aus dem Landwehrkanal wurde gestern vor lung des unberechtigten Besizers dieses Buches in der Person des dem Hause Planufer 92 die Leiche eines neugeborenen Senaben ge- Rentiers, früheren Apothekers Paul Kuhnt in Friedenau  , eines landet. Sie wurde beschlagnahmt und nach dem Schauhause ge- verheirateten 50jährigen Mannes, geführt. Dieser wollte am bracht. Auf einem Ausgang plößlich gestorben ist der 74 Jahre 15. Oktober durch eine ihm bekannte Frauensperson, die sich Kliem" alte Rentenempfänger Hermann Friedrich aus der Schulstr. 44. Der alte Mann brach vor dem Hause Ererzierstr. 14 auf dem Bürger- nennen sollte, von dem Guthaben der N. auf der Weißenseer Spar- Die juristis Sprechstunde findet für Abonnenten Lindenstr. 3, IV. Sot steig plöglich zusammen. Auf der Rettungswache fonnte nur noch fasse 135 M. abheben. Bei dieser Gelegenheit wurde er verhaftet. rechts, varterre, am Montag bis Freitag von 4 bis 7 Uhr, am Sonnabend sein Tod festgestellt werden. Wahrscheinlich ist Fr. einem Herzschlage Er bestritt zunächst, die K. gekannt zu haben, doch soll schon fest- von 5 bis 6 1hr statt. Jeder für den Briefkasten bestimmten Anfrage eine Zahl als Mertzeichen beizufügen. Briefliche erlegen. Bei der Arbeit vom Tode überrascht wurde die 51 Jahre gestellt sein, daß er mit ihr unter dem Namen Adolf Mertens in ist ein Buchstabe und Anfragen, denen feine Abonnements quittung alte Auguste Kuhbahn, die mit ihrer greisen Mutter zusammen auf Briefwechsel gestanden hat. In seiner Wohnung wurden noch einem städtischen Grundstück in der Paul- Hense- Straße Kartoffeln mehrere silberne Löffel und Schmucksachen, die der K. gehörten, bor- Sprechstunde vor. Verträge, Schriftstücke und dergleichen bringe man in die auslas. Sie starb wahrscheinlich an Herzlähmung. gefunden. Nach seiner Behauptung will er die Sachen in einem Sprechstunde mit. Eisenbahnabteil in der Nähe der Station Schmargendorf   gefunden haben. Da diese Angabe völlig unglaubwürdig flang, ruhte auf ihm der Verdacht, die Kliem gewaltsam getötet zu haben, und dieser Verdacht wurde dadurch verstärkt, daß die Verstorbene kurz vor ihrem Tode davon gesprochen hatte, daß sie mit einem Herrn aus Friedenau  " einen Ausflug nach Finkenkrug machen wollte, ferner, Das Nachrichtenamt des Magistrats von Charlottenburg   teilt daß am Morgen des 18. Juni Hausbewohner in der Wohnung der mit: Die Fürsorge für die Witwen und Waisen gefallener oder ver- A. Schritte gehört haben wollen, sodann die Tatsache, daß Kuhnt storbener Kriegsteilnehmer, eine der wichtigsten Aufgaben der Kriegs­wohlfahrtspflege, ist für Charlotienburg geregelt. Sie bes erst nach so langer Zeit versuchte, das Sparkassenguthaben abzu­zweckt in Anlehnung an die Grundsäge der Nationalstiftung für die heben und daß er bei seiner Festnahme einen Fluchtversuch machte. Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen  " nicht nur die Hinter- So schwer diese Verdachtsmomente wogen, so bestritt Kuhnt doch bliebenen in der Verfolgung ihrer Versorgungsansprüche nach wie vor, den Tod der K. verschuldet zu haben, und nachdem zu unterstützen, sondern bor allem durch Beratung und durch das Gutachten des Dr. Spanuth und Dr. Jeserich festgestellt Belehrung den Witwen bei der Schaffung und Ge= war, daß die Todesursache überhaupt nicht mehr aufzuklären war, winnung neuer Erwerbsgelegenheiten zu helfen und gleichzeitig hatte der Verteidiger des Kuhnt den Antrag auf Haftentlassung ge­dafür zu sorgen, daß den Waisen alle erforderlichen Bildungs- stellt. Diesem Antrage ist bisher nicht stattgegeben worden. Da­möglichkeiten zugänglich gemacht werden, um sie möglichst für eine Lebensstellung vorzubereiten, die dem des verlorenen Ernährers nicht gegen hat die Staatsanwaltschaft auf Grund des Gutachtens der nachsteht. Diese vertiefte soziale Fürsorge und alle auf sie auf- Sachverständigen den gegen Kuhnt erhobenen Verdacht des Mordes gebaute pflegerische Arbeit fann zweckmäßig nur von einer Stelle fallen lassen. Die jetzt erhobene Anklage gegen A. lautet nur noch aus geleistet werden, die diese Aufgabe zum besonderen Tätigkeits- auf Unterschlagung. feld macht und alle Erfahrungen und Kenntnisse der im Frieden geübten Wohlfahrtsarbeit befizt. Diese Stelle ist in Charlottenburg   die Vereinigung der Wohltätigkeitsbestrebungen, die eine Zentralisation der Charlottenburger   Wohltätigkeits­organisationen darstellt. Neben dieser Stelle sind vorübergehend Das Vermächtnis eines gefallenen Sozialdemokraten. für die umschriebene Arbeit die 10 Kriegsunterſtügungskommissionen Die Familie eines Frankfurter   Parteigenossen, der kürzlich im berufen und zwar so lange, als sie die durch das Reichsgesetz vom Osten gefallen ist, erhielt außer dessen farger Hinterlassenschaft 28. 2. 1888/4. 8. 1914 ihnen übertragene Pflegetätigteit zugunsten folgenden erschütternden Brief, den er für den Fall seines Todes der Familien der Kriegsteilnehmer ausüben. In dieser Zeit tritt die Fürsorgestelle nur auf Ersuchen einer Unterstüßungskommission schon vor der Fahrt ins Feld bei sich getragen hat:

Fürsorge für Kriegerwitwen und Kriegerwaisen in Charlottenburg.  

in Tätigkeit. In allen anderen Fällen ist für die Fürsorge aus­schließlich und allein die Fürsorgestelle zuständig. Die Vereinigung für Wohltätigkeitsbestrebungen hat mit Unterstügung des Magistrats der Stadt Charlottenburg   bei der Nationalstiftung beantragt, dieser Für­forgestelle auch die Aufgaben des Drtsausschusses dieser Stiftung zu übertragen. Wird diesem Antrag entsprochen, dann ist eine straffe Organisation geschaffen, die die erforderliche Uebersicht über alle Vorgänge der privaten und behördlichen Fürsorge besitzt und mit dem nötigen Nachdruck und der erforderlichen Beweglichkeit der ge­stellten Aufgabe gerecht werden kann.

Berantw. Redakt.: Alfred Wielepp, Neukölln. Inseratenteil verantw.

Aus aller Welt.

Meine Lieben!

Wenn Ihr diesen Brief erhaltet, bin ich schon in kühler Erde, und bin, so leid es mir tut um Euch, befreit von den Sorgen eines Proletariers. Einzelne Sachen von mir, wie Uhr, Geld usw. werdet Ihr wohl bekommen haben. Dieser mein letter Brief soll Dir, liebe Marie, nur meine letzten Gedanken und Herzenswünsche übermitteln.

J. R. 17. 1. Sie werden wieder aufgefordert. 2. Wegen Erkrankung der Nase oder dergleichen zurückgestellt. Boraussichtlich nur landsturmfähig ohne Waffe. J. 2. 1. 1. Bird geklagt. so wird auf Antrag für die Dauer des Kriegszustandes die Klage eingestellt, weil Ihr Mann im Felde ift. 2. Nein, Sie hätten nicht borgen dürfen. 3. Wenden Sie sich an den Magistrat. C. 5. 50, 1. Unterstüßung fann Ihnen gewährt werden. 2. An den Magistrat in Lichtenberg  . 3. Die Unterstüßung fällt nicht unter den Begriff der Armenunterstügung. 4. Der Antrag fann schriftlich oder mündlich gestellt werden. B. D. 30. Chronische Krankheit der Atmungsorgane; Landsturm ohne Baffe. x. 9. 3. Nein. Steglių 3. Auf den Lauf des Offenbarungseidesverfahrens betreffend Ihrer Frau bat Ihre eventuelle Einziehung feinerlei Einfluß. In dem Termin muß die Frau angeben, was ihr Eigentum ist. Soweit ersichtlich, ist Ihre Ansicht, daß die von Ihnen angeführten Gegenstände zum Eigentum S. 9. Ein solches Zeichen für einen Paß gibt nicht gehören, richtig. 2. H. 20. Sie könnten nur bei einem ordentlichen Gericht es nicht. auf Rückgabe und Schadenersatz flagen. D. 100. 1. Wenn feine ent gegenstehende Vereinbarung vorhanden iſt, ja. 2. Nein. 1001. Nein. D. K. 14. 1. bis 3. Nein. N. F. 30. Die Grenze des pfändungsfreien Einkommens im Lohnbeschlagnahmegesek ist für die Dauer Es kann also der Betrag bis 2000 M. nicht gepfändet werden. des Krieges durch Bundesratsverordnung von 1500 m. auf 2000 m. erhöht. stehenden Ausnahmen für Alimente und nicht länger als 3 Monate rüd­Wege n dieser ist also nach wie vor ständige Steuern bleiben bestehen. Lohnbeschlagnahme nach Maßgabe des Lohnbeschlagnahmegesetzes zulässig.

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Hierdurch die traurige Nach­richt, daß am Sonnabend, den 17. Juli, nach schweren Reiden durch Verbrennen mein lieber Mann, unser guter Vater, der Einrichter

Wilhelm Haspel  

Christianiaftr. 125, verstorben ist. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 22. Juli, nach­mittags 6 Uhr, von der Halle des Städtischen Friedhofes, See-, Ede Müllerstraße, aus statt. Dies zeigen tiefbetrübt an Marie Haspel geb. Kosse nebst Kindern.

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Die be

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