Soziales.
Arbeiter Samariterbund. Kolonne Groß- Berlin. Freitag, den 30. Juli, abends 9 Uhr, Köpenicker Str . 62, Mitgliederversammlung.
Deutscher Arbeiter Abstinenten- Bund. Ortsgruppe Groß- Berlin. Heute Freitag, abends 9 Uhr. Versammlung im Gewerkschaftshaus, Engelfremder Stil. ujer 15. Vortrag des Genossen 2. Weiß über: Nationaler und
Briefkasten der Redaktion.
Die juristische Sprechstunde findet für Abonnenten Lindenstr. 3, IV. Sof
gewöhnlich aus einem Stüd Hering und einigen Bellfartoffeln. Wenn der Knabe mittags aus der Schule tam, mußte er schleunigst ausfegen und aufscheuern sowie das Geschirr abwaschen, um dann Die Bundesratsverordnung ohne rückwirkende Kraft. auf das Feld hinausgeschickt zu werden, wo er mehrere Stunden Kartoffeln„ buddeln" oder sonstige für einen zehnjährigen Jungen Ein Prozeß um die Auslegung der Bundesratsverordnung viel zu schwere Arbeit verrichten mußte. Vielfach mußte er die vom 17. Mai, die Erhöhung der Gehaltspfändungsgrenze von Kartoffeln auch noch zu den Kunden abfahren oder sonstige Gänge 1500 M. auf 2000 m. betreffend, kam vor der 4. Kammer des erledigen, so daß er erst spät nachts schlafen gehen konnte. Diese Berliner Kaufmannsgerichts zum Austrag. Der die Klage er für ein Kind unmenschliche Arbeitslast wurde noch dadurch verhebende Expedient bezog bei der Beklagten , der Transport- Bec- schlimmert, daß der Knabe bei jeder Kleinigkeit in roher Weise sicherungsgesellschaft, ein Gehalt von 160 M. Im März d. I. geschlagen wurde, wobei als Werkzeug ein Ausklopfer und ein rechts, parterre, am Montag bis Freitag von 4 bis 7 Uyr, am Sonnabend wurde auf Betreiben eines Gläubigers des Klägers der der Pfän: Besenstiel dienten. Die Folgen dieser Mißhandlungen war, daß von 5 bis 6 Uhr statt. Jeder für den Briefkasten bestimmten Anfrage dung unterliegende Gehaltsanteil mit Beschlag belegt. Da nach das Kind, als es endlich diesem Martyrium entzogen wurde, am ist ein Buchstabe und eine Zahl als Merkzeichen beizufügen. Briefliche dem alten Gesetz nur 125 M. unpfändbar waren, so mußte die Antwort wird nicht erteilt. Anfragen, denen feine Abonnements quittung Eilige Fragen trage man in der Gesellschaft auf Grund des Arrestes 35 M. monatlich dem Gericht ganzen Körper Wunden und Striemen aufmies. ausliefern. Sie hat dies auch in den Monaten März und April Landwirtschaft die Kinder so beschäftigt würden, wie sie es getan Sprechstunde mit. Vor Gericht behauptete die Angeklagte, daß überall in der beigefügt ist, werden nicht beantwortet. Sprechstunde vor. Verträge, Schriftstücke und dergleichen bringe man in die getan und erst nach Veröffentlichung der bundesratlichen Ber - habe. Auf dem Fußboden habe der Junge zur Strafe schlafen ordnung weitere Zahlungen eingestellt. Die von der Beklagten müssen, weil er das Sofa verunreinigt hatte; die Schläge selbst, dem Gläubiger zugeführten und ihm dementsprechend vom Gehalt die er verdient habe, seien nicht über das Maß des Erlaubten gefürzten 70 m. verlangt der Kläger jetzt zurückerstattet. Er verhinausgegangen. Der Staatsanwalt war der Ansicht, daß hier tritt die Ansicht, daß die Bundesratsverordnung für alle noch eine unmenschliche Ausbeutung und rohe Mißhandlung eines aufenden Arrestbeschlüsse Geltung habe. Auch der ihn betreffende schwächlichen, wehrlosen Kindes vorliege, die empfindliche Sühne rrestbeschluß sei noch nicht erledigt. Er sei aber jetzt in seinem berdiene. Der Antrag des Staatsanwalts lautete deshalb auf ganzen Umfange hinfällig, da nach der neuen Verordnung nicht 6 Monate Gefängnis. Das Gericht sah die Sachlage bei weitem 125 M., sondern 166,65 M. monatliches Einkommen vor dem milder an und erkannte, da die Angeklagte bisher völlig unbeZugriff der Gläubiger geschüßt seien, er jedoch nur 160 M. Ge- scholten ist, nur auf 100 M. Geldstrafe. halt bezog. Die Gesellschaft hätte auch die Zahlungen zurückhalten fönnen, da in der fraglichen Zeit in faufmännischen Kreisen schon bekannt war, daß die Erhöhung der Pfändungsgrenze vor der Züre stände.
-
Gegen das überaus milde Urteil ist, zweds Erlangung einer höheren Strafe, von der Amtsanwaltschaft Berufung eingelegt
worden.
Aus aller Welt.
Eine Butterschlacht.
Das Kaufmannsgericht hielt mit Recht die Darlegungen des Klägers zur Begründung seines Anspruches nicht für stichhaltig und kam zur Abweisung seiner Forderung. Die Bundesratsverordnung sei so auszulegen, daß sie zwar auch für Pfändungsbeschlüsse Geltung haben soll, die vor dem 17. Mai ergingen, daß aber die auf Grund des alten Gesezes früher geleisteten Zahlungen rechtsgültig bleiben sollen. Wollte man annehmen, daß auch alle leber Kartoffelschlachten, d. h. über den Kampf von Konsumenten vor dem 17. Mai fällig gewesenen Gehaltsraten getroffen werden gegen Kartoffelhändler, haben wir bereits einige Male berichten sollten, so würde das zu ganz unhaltbaren Folgeerscheinungen können. Heute fönnen wir zur Abwechselung einmal etwas über führen. Das könne die neue Bundesratsverordnung nicht gewollt eine Butterschlacht mitteilen. Wie die Rheinisch- Westfälische Zeitung" schreibt, tam es vor
haben.
Hervorheben möchten wir, daß die Ansicht, früher monat
bertreten.
-
Ungültige Billettsteuerordnung.
Um die Besteuerung der Eintrittskarten für die berühmte Dechenhöhle handelte es sich in einem Rechtsstreit zwischen ihrem Besizer, dem Eisenbahnfiskus, vertreten durch die Eisenbahndirektion zu Elberfeld , und dem Gemeindevorsteher zu Lestrich.
E. G. 81. Tauglich zum Landsturm ohne Waffe, Armierungssoldat. vom 4. August 1914 find die Leistungen auf das gefeßliche Mindesimaz R. 1. Die Kaffe ist leider im Recht. Durch das Krankenkassennotgesetz entgegen den Statuten und den wohlerworbenen Rechten der Beitragszahler herabgesetzt. Eine Aufhebung dieses Notgesetzes ist leider noch immer nicht erfolgt. M. T. 100. Db Vermietbarkeit vorliegt, kann nur die Polizei wissen, weil es eine Reihe von Ausnahmen von der Baupolizeiordnung gibt. Erkundigen Sie sich auf der Polizei, ob die Wohnung als abgesehen von dem Gut des Reichskanzlers, sind außerordentlich schlechte vermietbar abgenommen ist. H. 2. 4. Die Verhältnisse in Oberbarnim, und haben zur Kritik schon wiederholt Anlaß gegeben. Der Minister ist in einigen Fällen eingeschritten. Wir können Ihnen nur raten, in Ihrem alle unter wahrheitsgemäßer Darlegung des Sachverhalts Beschwerde bei dem Minister des Innern einzulegen und zu beantragen, den güterreichen Freiherrn anzuhalten, neben der Reichs- Kriegsunterstübung der Frau das zu geben, worauf sie nach dem Gesetz Anspruch hat... 1. bis 4. Nein. 100.. 1. Wenden Sie sich schriftlich an das Dänische Rote Kreuz in Kopenhagen sowie an den Herrn Hofrat v. Pjankoff, Bevollmächtigter des Russischen Roten Kreuzes, Kopenhagen , Str. Strandvej 2. Sie müßten natürlich angeben, in welcher militärischen Stellung Ihr Mann sich befunden hat. 2. Kriegsgetraute Frauen sind genau solche Ehefrauen wie alle anderen und erhalten daher auch dieselbe Kriegsunterstügung wie alle anderen. P. P. 22. Wegen Hauterkrankung nur als Landsturm ohne Waffe verwendungsfähig. Nord 16. 1. Wenden Sie sich an den Oberbeeinträchtigt die Striegsunterstübung in keiner Weise. fommandanten. 2. Auf Befragen muß die Beihilfe angegeben werden, sie E. K. 97. Die Witwenrente beträgt 400 M. jährlich. B. 2. 27. Zum Ausziehen würden wir wegen der sehr schwankenden Rechtsprechung nicht raten. Wohl aber können Sie den Wirt auffordern, innerhalb etwa sieben Tagen
-
·
lich 125 M., jest monatlich 166,65 m. überſteigende Be- einigen Tagen auf dem Wochenmarkt in Münster zu erregten die läftigen Gäſte durch einen Kammerjäger entfernen zu laſſen, und hinzuträge unterliegen dem Zugriff des Gläubigers, falsch ist. Es Auftritten. Einige Händler forderten für das Pfund Butter, fügen:„ Wenn bis zum Ablauf der Frist der Aufforderung nicht entsprochen ist der Lohn unpfändbar, sofern er jährlich 2000 m. trotzdem der Magistrat eine Warnung vor zu hohen Preisen hatte ist, dann werde ich auf Ihre Kosten den Kammerjäger kommen laſſen." Die empörten Hausfrauen Ihre Drohung führen Sie dann auch aus. 2. M. 80. Nein. ( früher 1500 M.) nicht übersteigt, und erst, wenn 2000 m. ergehen lassen, bis zu 1,80 m. G. K., Tempelhof . Wenn die Tochter 900 M. verdient, so würde die fährlich verdient sind, ist der Lohn dann allerdings in lehnten sich dagegen auf und riſſen teilweise die Butter Beranlagung berechtigt sein. Sonst würden Sie dagegen mit Erfolg reilavon den Tischen. Eine Verkäuferin mußte vor der erregten mieren können. Elsbeth 1896. 1. Der Mietsvertrag ist, wenn in demvollem Umfange pfändbar. Diese früher allgemein geteilte Ansicht folgt aus Wortlaut, Entstehungsgeschichte und Menge dreimal in die nahe gelegene Kirche flüchten. ſelben nicht andere Bestimmungen enthalten find, leider auch für den Fall 3wed des Lohnbeschlagnahmegesezes. Sie wird auch in der Verkauf auf. Und als sie in ihrer Erregung sich zu der Aeußerung befinitiv wegen Herzleidens für untauglich erklärt sind. 100. Sie können Eine andere Händlerin flüchtete nach dem Bahnhof und gab den bindend, wenn der Mieter gezwungen ist, auswärts Stellung zu nehmen. 2. Leider nein. R. R. 1869. Sie werden nicht eingezogen, weil Sie Literatur und von Oberlandesgerichten mit Recht noch heute hinreißen ließ, dann will ich die Butter lieber wieder mitnehmen sich melden; aber daß die Meldung sicher Erfolg hat, läßt sich nicht voraus und zu Hause meinen Schweinen zum Fraße borsezen fagen. H. K. 3. Wegen Krampfadern und dergleichen nur als LandM. M. 242. Sie müßten zusturm ohne Waffe verwendungsfähig. oder den Franzosen schenken, da riß einem Herrn der Ge- nächst zahlen, denn eine Reklamation steht einer Zwangsvollstreckung nicht duldsfaden, er nahm ihr gewaltsam einige Butterpfunde aus dem entgegen. Ift geſtundet, so braucht natürlich nichts gezahlt zu werden. Korbe und bewarf sie damit. Die Geschädigte, deren Ge- Ihre Reklamation würde voraussichtlich den Erfolg haben, daß nur ein Einsicht und Kleider mit Butter arg beschmiert waren, wurde zum Ge- fommen bis zu 1500 M. verſteuert wird. Sie müssen aber, wenn Sie es nicht schon, wie es scheint, getan haben, ichleunigit Reklamation einlegen. spött der Menge, die ihr johlend bis zur nächsten Straßenede das 23. 2. 150. Boraussichtlich wird lediglich Geldstrafe verhängt werden. Geleit gab. H. P. 6. Wenden Sie sich mit einer Beschwerde unter Darlegung Die Rhein. - Westf. Zeitung" bemerkt dazu, daß es einwandfrei des Sachverhalts an den Magistrat, Abteilung Brotkommission. Ob Sie Für die Gemeinde Oestrich war im Anschluß an ihre LuftbarErfolg haben, ist zweifelhaft, da die an Ihre Schwiegereltern verabsolgte feitssteuerordnung noch eine Billettsteuerordnung erlassen worden, festgestellt sei, daß die Händler bei einem Preise von 1,50 M. auf Starte für den Haushalt also auch für Sie Geltung hat. C. K. Die wonach auch die Eintrittskarten zu der im Gemeindebezirk be- ihre Kosten kommen könnten, denn die Bauern erhielten von ihnen alte Reichsschuld rund 5 Milliarden. Erste Kriegsanleihe 5, zweite 5, dritte Die Butter werde aber 10 Milliarden. Die letzte Summe befand sich in einem Jahresetat von legenen Tropfsteinhöhle( Dechenhöhle) besteuert werden sollen. Nach nur 1,10 bis 1,15 M. für das Pfund. Seranziehung zu einer Billettsteuer von 99 M. flagte der Eisen- von den Händlern massenhaft von den Bauern über 13 Milliarden. Andere Kriegskredite werden in sehr naher Zeit folgen. bahnfiskus, vertreten durch die Eisenbahndirektion in Elberfeld , aufgekauft, die Bauern seien froh, ihre Ware bequem los- Berzinsung und Abtragung der Schuld werden in einem fünftigen Etat Riesensummen beanspruchen. 2. 100. Gemeint ist die große Mißernte auf Freistellung. Es wurde die Gültigkeit der Billettsteuerordnung geworden zu sein, und die Händler schüfen sich so eine Monopol- unmittelbar vor 1848. Fink. Nein. 2. F., Neukölln 233. angezweifelt. Der Kreisausschuß und Bezirksausschuß wiesen die Klage ab. stellung auf dem Markte, die sie zu willkürlichen Preis- Wenden Sie sich an die Zentralstelle des Roten Kreuz, Herrenhaus, Das Oberverwaltungsgericht hob das Urteil auf und stellte festegungen ausnutten. Der Magistrat von Münster will jezt Leipziger Straße 4.-E. F. 50. In dieser Angelegenheit handelt es sich um eine reine Privatsache, in die wir uns unmöglich einmischen können. den Fiskus von der Kartensteuer frei. Allerdings steht das Ober- dagegen energische Schritte unternehmen und Uebertretungen mit Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland bis verwaltungsgericht ebenfalls auf dem Standpunkte, daß auf Grund empfindlichen Strafen ahnden. Im Ziemlich fühl. Jm Süden vielfach heiter. des§ 13 des Kommunalabgabengejezes Eintrittskarten für VerSonnabendmittag. Norden, besonders an der Küste, noch sehr veränderlich mit öfter wiederanstaltungen, die keine Luftbarkeiten seien, durch die Gemeinden holten, meist leichten Regenschauern. besteuert werden könnten. Die vorliegende Steuerordnung sei aber, so wurde ausgeführt, ungültig, weil sie nicht in geschmäßiger Weise zustande gekommen sei. Die Gemeindevertretung habe den Wir lesen in der Wiener Arbeiterzeitung":" Wir Theater für Freitag, den 30. Juli. Amtmann und den Gemeindevorsteher beauftragt gehabt, eine ent- haben am Sonntag eine Schilderung des Herrn Dr. Ernst Decsey sprechende Billettsteuerordnung auszuarbeiten. Die von den beiden aus Graz beröffentlicht, die im Berliner Tageblatt" er- Deutsches Künstler- Theater. Lessing- Theater. Beauftragten ausgearbeitete Steuerordnung habe auch die Geneh- schienen war migung des Kreisausschusses und die Zustimmung des Regierungs- gebeutet hat. un bie mohl jeber als ein persönliches Ariegserlebnis 8. Die Schöne vom Strand... Seine einzige Frau. Die Schilderung erschien uns als Wiedergabe eines U.: präsidenten gefunden. Sie sei ferner der Gemeindevertretung mit Sonflikts zwischen den Geboten des Sittengesetzes und den ehernen Deutsches Opernhaus Charlottbg. Lustspielhaus. geteilt worden. Um aber gültig und anwendbar zu sein, hätte Notwendigkeiten des Arieges von Interesse; natürlich wenn sie 218 biese trat 8 Uhr: Der Bettelstudent. Schiller- Th. Charlottenbg. die Ordnung so, wie sie ausgearbeitet war, auch die ausdrückliche die Darstellung eines wirklichen Vorganges sei. Als diese trat 8 Uhr: Der Bettelstudent. 8. U. Herrschaftl. Diener gesucht Zustimmung der Gemeindevertretung erhalten müssen. Es sei sie in jedem Betracht auf; denn zu einer bloßen Poetisiererei wäre aber nichts darüber festgestellt, daß die Steuerordnung wirklich erstens die mannigfache Angabe wirklicher Orte und insbesondere Friedrich- Wilhelmstädt. Theater. die ausdrückliche Zustimmung der Gemeindevertretung erhalten nicht die Erwähnung der Auszeichnung mit der Tapferkeitsmedaille habe. Deshalb sei sie ungültig und nicht anwendbar. vonnöten, die die tapfere Tat gefunden habe. Nun hören wir, 8%, U.: Kyritz - Pyritz.
Wohnungsknappheit nach dem Kriege.
In einer Sonderbeilage zum Reichs- Arbeitsblatt" wird die Bautätigkeit und der Wohnungsmarkt in deutschen Städten im Jahre 1914 dargestellt. Der Bericht zeigt, daß zu Beginn des Jahres infolge der Erleichterung des Geldmarkts und des Rüdganges der Zahl der leerstehenden Wohnungen gewisse Hoffnungen auf eine Wiederbelebung des Baugewerbes nicht unberechtigt zu sein schienen, daß aber der Krieg diese Hoffnungen zerstört, und daß somit das Jahr 1914 sogar mit einer weiteren Verschlechterung der Verhältnisse gegenüber 1913 abschließt. In 72 Städten war im Jahre 1914 der Zugang an Wohngebäuden mit 9255 Gebäuden unt 1963 kleiner als im Jahre 1913 mit 11 218 Gebäuden. Nur in 13 Städten war der Wohnungszugang im Jahre 1914 größer, dagegen in 37 fleiner als im Vorjahre. Allerdings haben die Wohnungszählungen nach Kriegsausbruch in 25 Fällen eine Zunahme und nur in 4 Fällen eine Verminderung der Beerwohnungen ergeben, doch dürfte diese Besserung des Wohnungsmarktes, die wohl in erster Linie auf Auflösung oder Zusammenlegung von Haushaltungen zurüdzuführen ist, nur vorübergehend sein, die Abnahme der Baugenehmigungen, die seit August 1914 in vielen Städten erfolgt ist, läßt eher das Gintreten einer Wohnungsknappheit nach dem Kriege befürchten.
Gerichtszeitung.
Ein zehnjähriges Pflegekind als Dienstmädchen. Eine recht hartherzige Ausnußung ihres zehnjährigen flegefindes hat die Landwirtsfrau Pauline Sante aus Mariendorf betrieben, welche sich gestern unter der Anklage der Körperverletzung vor dem Schöffengericht Berlin- Tempelhof zu verantworten hatte.
Hoffen wir, daß er in dieser löblichen Absicht nicht erlahmt und allüberall Nachahmung findet.
Schreibtischhelden.
"
daß das Ganze ein frecher Schwindel ist. Gin Leser, der von Herrn Decsey Kenntnis hat, schreibt uns mit begreiflicher Wut: Gebr.
-
Herrnfeld- Theater
" In Ihrer Nummer vom 18. Juli, Seite 6, bringen Sie Sonnabend, den 7. August:
eine Notiz Der erste Signor". Der darin genannte Wiedereröffnung und Premiere.
"
Grazer Schriftsteller Dr. Ernst Decjeh war nie an der Kleines Theater. Front. Außer vor mehreren Monaten, als mit Italien
8 Uhr: Alt- Heidelberg.
Thalia- Theater.
8, U.: Eine verflixte Annonce.
Theater am Nollendorfpl.
8 U.: Immer feste druff!
Trianon- Theater.
noch kein Krieg war. Seit Monaten jedoch fikt Decsey im 8, U.: Ein kostbares Leben. 8 Uhr: Hannemanns
Borzimmer des Militärkommandanten von Graz als Personaladjutant. Der Mann hat nie Pulber gerochen, war noch nie an der italienischen Front. Der große Phantasie an den Tag legende Mann, der sonst Chefredakteur des musikalischen Teiles der„ Grazer Tagespost" ist, scheint nur auf seinen schriftstellerischen Ruhm sehr bedacht zu sein. Es ist doch ein starkes Stück, der Oeffentlichkeit so dreiste Unwahrheit aufzutischen.
Wir veröffentlichen diese Zuschrift, weil das Treiben gewisser Feuilletonisten( Hans Müller! Raoul Auernheimer !), die sich als Krieger im Felde verkleiden und die Oeffentlichkeit meinen machen pollen, daß sie die großartigsten Heldentaten verrichten, nachgerade ein grober Unfug geworden ist. Offiziere und Soldaten plagen sich ungenannt im Felde und die Feuilletonisten zu Hause schöpfen den Ruhm des Krieges für sich ab. Wir werden den Herrschaften das Handwerk aber schon legen....
"
b
Nur noch kurze Zeit!
Rhein in der Nähe des Safens von Mühlau das Schleppboot Guido Thielscher
Harpen Nr. 10", das ein beladenes Schiff in den Hafen bringen sollte und in die Strömung gekommen war, gesunken. Der Kapitän Christian Hoffmann aus Boppard und der Maschinenführer Josef Beder aus Mannheim find ertrunken. Das Boot ist vollständig im Wasser versunken. Nach einer Meldung Zwei französische Flieger verbrannt. der Agence Havas geriet Mittwoch abend in Issy- les- MouLineaug ein Flugzeug beim Abstieg in Brand und stürzte aus Die beiden Insassen ver300 Meter Höhe ab. brannten.
Bei der Explosion in der Londoner Luftschiffhalle sind, wie nachträglich noch gemeldet wird, zwei Mechaniter getötet und neun verwundet worden, davon einige sehr schwer. Die Luftschiffhalle ist leicht beschädigt.
99
Venus im Grünen".
Operette in 1 Akt. v. Rud. Lothar. Musik von Oskar Straus . Mitwirkende:
Else Berna Lotte Werkmeister Thalia- Theater, Berlin Karl Bachmann Julius Spielmann sowie der
vom Publikum und Presse glänzend beurteilte
Juli- Spielplan.
Voigt- Theater.
8% Uhr: Hannemanns Nachfolger. Rose- Theater.
8%, Uhr: Die Fliegerbraut.
Gartenbühne: Lieb Vaterland
S
Walhalla- Theater.
Uhr: Von Stufe zu Stufe.
Gartenbühne: Vorstell., Apollosänger.
Reichshallen- Theater. Stettiner Sänger. Anf. 8 U. Zum 178. Male:
Im Schützengraben
bild von Mensel. Militärpersonen
u. deren Angehö rigen vollkommen freier Zutritt zu d.Stett. Sängern.
Palast
Thealer
Am Zoo
Bei der Angeklagten befand sich seit August v. J. der zehnjährige Schüler Georg Efelmann in Pflege. Kaum hatte sie den Knaben in ihrer Häuslichkeit aufgenommen, als sie schleunigst ihr Dienstmädchen entließ mit der ausgesprochenen Absicht, daß der Anabe von jetzt ab die Arbeit des Dienstmädchens verrichten fönne. Der förperlich schwächliche Knabe, der auf dem platten Fußboden schlafen mußte und sich nur mit einem alten Mantel zudecken durfte, mußte nun jeden Morgen vor 26 Uhr aufstehen und das Futter für die Schweine zurechtmachen. Während die Familie Hanfe noch in den Federn lag, mußte der Knirps Kaffee fochen und den Tisch decken. Da diese Arbeiten geraume Zeit in Anspruch nahmen und die Zeit des Schulbeginns herangerüdt gemeiner Familienausflug nach Hermsdorf. Treffpunkt am Bismardplay, Berlin wie's weint u. lacht." war, so mußte der arme Junge fast jeden Morgen ohne einen früh 8 Uhr. Gäste willkommen. Nachzügler kommen nach Hermsdorf, Re- Boltsstück mit Gesang in 3 Auszügen. ſtaurant Kronprinzengarten. Spielplatz gegenüber im Walde. Bei un Bei un Erstklassiges Varieté und die weiteren Juli- Schlager. Schlue Kaffee oder einen Bissen im Magen zu haben, zur Schule günstiger Witterung fällt der Ausflug aus. Zahlreiche Beteiligung erwartet Kaffeneröffnung 10 Uhr. Anf. 4 Uhr. gehen. Das Essen, soweit er überhaupt etwas erhielt, bestand die Spielleitung. Verantwortlicher Redakteur: Alfred Wielepp, Neukölln. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Gloce, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,
Parteiveranstaltungen.
Nieder- Schönhausen- Nordend. Sonntag, den 1. Auguft:
Badstr. 58.
Täglich:
Badstr. 58.
Täg lich 8 Uhr.
Das lenkhare Luftschiff
im Zuschauerraum
Sonnt. 3, u. 8 Uhr.