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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

" In dem Regierungsbezirk Minden   und den Fürstentümern| Seit dem 5. August 1914 stand Genosse Sebald als Landwehrmann Lippe und Waldeck befinden sich in der Tabakindustrie zirka 13 000 im Felde. Dieser Tage hat ihn nun ein Granatsplitter tödlich am Hausarbeiter. Diese haben seit Ausbruch des Krieges wegen Halse verlegt. Um den Gefallenen trauert eine Witwe mit sieben Mangel an Petroleum bezüglich ihrer Arbeitsmöglichkeit be- unversorgten Kindern im Alter von 1 bis 16 Jahren. deutende Schwierigkeiten gehabt. Für den kommenden Winter war ein äußerst rühriger Verbandsbeamter, dessen allzu früher Tod München   des Gemeinde- und Staats­

Sebald

werden dieselben Schwierigkeiten befürchtet. Die Behebung dieser in der Verwaltungstiefe Lücke reißt. Die sozialdemokratische

Schwierigkeiten ist im Interesse der Hausarbeiter sowie der ge- arbeiterverbandes

om Ausland.

Н

Aus den Organisationen.

Die Arbeitsverhältnisse der Elektromonteure. Aus einem in der letzten Branchenversammlung der Elektro­monteure und Helfer erstatteten Bericht geht hervor, daß die Kon­nügenden Fertigstellung von Tabakfabrikaten für das Heer ge- Rathausfraktion verliert an Sebald ein tüchtiges Mitglied. junktur in diesen Berufszweige eine sehr gute ist. Arbeitslose sind boten. Wir möchten daher ersuchen, geeignete Maßnahmen zur Noch ein anderer Gauleiter des Gemeindearbeiter- Verbandes, der fast gar nicht vorhanden, die offenen Stellen können nicht immer be- Behebung der Beleuchtungsschwierigkeiten zu ergreifen. Als solche Stadtverordnete Genosse Weselowski, ist in den letzten Tagen setzt werden. Die günstige Konjunktur ist nicht eine Folge ver­erachten wir die Feststellung des Bedarfs an Petroleum für jeden dahingerafft worden. Im Osten ist er von einer Granate tödlich mehrter Arbeitsgelegenheit, sondern der zahlreichen Einberufungen Hausarbeiter durch das zuständige Amt. Beschaffung des Vedarfs getroffen worden. Weselowski stand im 39. Lebensjahre und ge­zum Heeresdienst. Trotz der Knappheit an Arbeitskräften in der könnte dann durch die Kreise gemeinsam mit den in Frage kom- hörte zum unausgebildeten Landsturm. Im Jahre 1911 fam er von Elektrobranche haben sich die Löhne nicht gebessert. Während ein menden Genossenschaften geschehen. Angesichts der Bedeutung Berlin   nach Königsberg  , wo er als Gauleiter des Gemeinde­großer Teil der Firmen der Metallindustrie mit Stücksicht auf die des obigen dürfen wir uns wohl der Hoffnung auf wohlwollende arbeiter- Werbandes seine Stellung antrat. Vorher war er Hilfs­Teuerung Lohnzulagen gewährt haben, arbeiten die Elektromonteure Prüfung und Berücksichtigung dieser Eingabe hingeben." arbeiter im Bureau des Hauptvorstandes. Als Gasanstaltsarbeiter immer noch für dieselben Löhne, die sie vor dem Kriege erhielten. in Berlin   hatte Weselowski lange Jahre dem Gemeindearbeiter­Verbande angehört. Im Jahre 1913 wurde er in Königsberg   zum Zur Feststellung der gegenwärtigen Lohn- und Arbeitsverhältnisse hat die Branchenleitung fürzlich eine Erhebung durch Fragebogen sozialdemokratischen Stadtverordneten gewählt. In der Stadt­veranstaltet. Die Erhebung erstreckt sich auf 28 Firmen, darunter Eine Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz  . berordnetenversammlung hat er vor allem mit Eifer die Interessen der Gemeindearbeiter vertreten. Weselowski war ein pflichtgetreuer die bedeutendsten Großbetriebe, und 1150 Berufsangehörige. Das Organisationsverhältnis ist in den großen Betrieben ein Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hat gemeinsam mit dem Parteigenosse, der stets sehr rege für das Wohl der Arbeiter­fehr ungünstiges, Er hinterläßt eine große Familie. zum Teil deshalb, weil alle für Schweizerischen   Gewerbeverein, dem Zentralverband der schweize- flaise tätig gewesen ist. den Verband tätigen Sträfte dem Heere angehören und rischen Unternehmer organisationen, eine Eingabe an den Bundesrat Seine Frau und fünf Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren trauern Ersatz für sie sehr schwer zu beschaffen ist. Die Arbeitszeit beträgt gerichtet, in welcher ihm und durch seine Vermittlung den kantonalen um ihn. in 2 Betrieben 8 Stunden, in 18 Betrieben 9 Stunden, in 7 Betrieben und kommunalen Behörden die Durchführung folgender besonderer 10 Stunden, in einem Betrieb( Deutsches Opernhaus) 12 Stunden. Vorbeugungs- und Hilfsmaßnahmen vorgeschlagen wird: 1. Auf­In den meisten Betrieben ist also die 9 stündige Arbeitszeit durch- stellung einheitlicher Vorschriften betreffend das Submissionswesen. leber Kriegsfragen" sprach in einer sozialdemokratischen Partei­geführt. Die Berliner   Elektrizitätswerke sind der einzige Groß- 2. Schutz gegen Preisdrüderei und willkürliche Lohnreduktionen im betrieb, wo noch der Zehnstundentag herrscht. Man erwartet, daß allgemeinen. 3. Beschaffung von Arbeitsgelegenheit. 4. Leistung bersammlung in Mainz   Reichstagsabgeordneter Genosse Dr. E. David. nach Uebernahme des Betriebes durch die Stadt in dieser sowie in von Beiträgen an die Ausgaben der Berufsvereine( Arbeiter- und Am Schlusse seiner Ausführungen wurde eine Entschließung an­mancher anderen Hinsicht eine Besserung eintreten möge. Nach Meisterorganisationen) für die Unterstützung verdienst- oder arbeitsloser genommen, in der es heißt: Die sozialdemokratische Organisation dem im Jahre 1911 aufgestellten Tarif soll der Stunden- Berufskollegen. 5. Der Bundesrat wolle spätestens in der zweiten von Mainz   und Umgebung verurteilt aufs schärffte das partei­John für Elektromonteure betragen im ersten Jahre 60 Pf., Hälfte des Monats August dieses Jahres eine Konferenz von Verzerrüttende Treiben der Opposition, wie es namentlich durch das im zweiten Jahre 65 Pf., im dritten Jahre 70 Pf. und tretern des Bundes, der Kantone und der größeren Gemeinden so- Unterschriften- Flugblatt und das Manifest der Genossen Haase, Bern­für Helfer in denselben Zeitabschnitten 45, 50, 55 f. Das sind wie der beiden Verbände, die diese Eingabe machten, zum Zwecke stein, Kautsky sowie durch die Veröffentlichung in der Berner Tag­unter den gegenwärtigen Verhältnissen sehr geringe Löhne. Trogdem einer systematischen Organisation der Arbeitsbeschaffung einberufen. wacht" zutage getreten ist. Die Versammlung billigt die Haltung werden sie in vielen Fällen noch nicht einmal erreicht. Unter den Befragten find 33 Monteure und 14 Helfer festgestellt, die weniger als den niedrigsten Tariflohn erhalten. Für den Lohn der ersten ( unteren) Tarifstufe arbeiten 110 Monteure und 186 Helfer. Den Lohn der zweiten Stufe haben 115 Monteure und 164 Helfer, auf der dritten Stufe stehen 40 Monteure und 39 89 Monteure und 160 Helfer mehr als den tariflichen Höchstlohn erhalten. Ueberstunden werden in allen Betrieben geleistet und zivar gegen den geringen Zuschlag von 25 Proz. In einem Teil der angeführten Löhne sind Kriegszulagen enthalten. Einige Betriebe zahlen außer den an gegebenen Löhnen noch Kriegszulagen, meist in der Höhe von 10 bis 15 Proz. des Lohnes. Am niedrigsten sind die Löhne in der L- Abteilung der A. E.-G. Sie betragen für Monteure 55 bis 67 Pf. und für Helfer 45-50 Bf., stehen also im allgemeinen unter dem Tariflohn. Daß die Verhältnisse hier so ungünstig liegen, ist in erster Linie darauf zurückzuführen, daß ein großer Teil der Beschäftigten der Organisation fernstehen. Hier haben wir also wieder einen Beweis für die alte Erfahrung, daß Arbeiter am besten für ihre Interessen wirken, wenn sie der Gewerkschaft ihres Berufs angehören und sich in ihrem Sinne betätigen.

etwas helfer, während

Tarifbewegung der Korbmacher.

In der Korbindustrie ist es zu Differenzen gekommen, die ihren Ausgangspunkt in Lohnabzügen hatten. Die Unternehmer haben fich zu einer Vereinigung zusammengeschlossen, mit der die Arbeiter­organisation die Verhandlungen aufnahm.

Es kam ein Lohnentwurf zustande. In einer Versammlung Donnerstag nahmen die Korbmacher den Bericht der zohntommiſſion entgegen. Es machte sich gegen den Entwurf eine starke Opposition geltend. Fast durchweg kam die Meinung zum Ausdruck, daß der neue Entwurf teine Verbesserung, sondern eine Verschlechterung dar­stelle und durchaus unannehmbar sei. Die Löhne ständen in keinem Verhältnis zu der heutigen Teuerung.

Deutsches Reich  .

Verband der Buch- und Steindruckerei- Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen.

291 Aus der Partei.

Parteiausschuß und Reichstagsfraktion.

nede

Am Sonnabend, den 14. August, nachmittags 3 Uhr, tritt der Parteiausschuß mit der Reichstagsfraktion zur Diskussion der Frage der Kriegsziele zusammen, um Sonnabend und Sonntag zu tagen.

Gleichen Tages, vormittags 10 Uhr, ist für die Fraktion eine Sizung angesetzt.

der Mehrheit der Reichstagsfraktion, des Parteivorstandes und des Parteiausschusses und erwartet, daß sie unerschütterlich beharren auf dem Boden einer Politik, die allein geeignet ist, Deutschland   einen ehrenvollen und dauernden Frieden zu sichern und die Ansprüche des werttätigen Voltes auf wirtschaftliche und kulturelle Hebung und volle politische Gleichberechtigung durchzusetzen. Indem die Ver­sammlung Gruß und Dank den Brüdern, die ihr Leben einsetzten, um die Heimat zu schüßen, entbietet, gelobt sie selbst alles, was in ihrer Macht steht, zu tun, um die Widerstandstraft im Innern zu stärken Bolke und der Menschheit eine schöne Zukunft erstehe." Die außer und mitzuhelfen, daß aus den Leiden des Krieges dem deutschen  ordentlich stark besuchte Verlammlung nahm mit allen gegen fünf Stimmen die Entschließung an.

Die Sonderfraktion im württembergischen Landtage. Kupfervorräte und Heeresbedarf

In einem Parteiblatt ist behauptet worden, die Sozialdemo kratische Fraktion des Württembergischen Landtages habe den Ab­geordneten Westmeyer ausgeschlossen", und von demselben Blatte ist die Vermutung geäußert worden, die Fraktion habe auch den Abgeordneten Engelhardt und Hoschka das Verbleiben in ihren Reihen unmöglich gemacht. Das gibt uns Veranlassung, folgende Tatsachen festzustellen:

Die

Uns wird geschrieben:

Ein

Die in Deutschland   befindlichen verarbeiteten Kupfermengen werden von fachmännischer Seite auf mehr als zwei Mil­lionen Tonnen geschätzt. Sie allein würden genügen, den Kriegsbedarf für mehr als zehn Jahre zu decken. Ein Teil dieser Vorräte befindet sich in Haushaltungen und Wirtschaftsbetrieben. Ein anderer Teil hat zur Bedachung von Gebäuden Verwendung gefunden, während der weit aus größere Teil in mannigfacher Form in den Stätten der Industrie und des Gewerbes besonders in denen der Elektrotechnik, verarbeitet und eingebaut worden ist. Die erstgenannten Kupferbestände sind ohne besondere Schwierigkeiten greifbar, und es bedarf nur einer Berufung an die Opferwilligkeit unseres zum Durchhalten bereiten Voltes, um die Maßnahmen der Behörden zu unterſtüßen, zumal die ent­nommenen Kupfergegenstände ausreichend vergütet werden.

Troßzdem unsere Rohkupferbestände durch Einfuhr bekanntlich fast nicht mehr aufgefüllt werden können, so reichen sie doch nach Schäßung der großen deutschen   Metallgesellschaften noch lange Zeit für die Deckung des Heeresbedarfes aus. Mangel an Kupfer kann bei uns überhaupt niemals eintreten, Am 21. Dezember 1914 hat der Kreisvorstand für den ersten denn einerseits haben wir die eigene Kupfergewinnung im Laufe württembergischen Wahlkreis, am 10. Februar 1915 der Landes- des Krieges in namhafter Weise steigern können, andererseits vorstand, am 28. März 1915 der Parteivorstand und am 8. Mai 1915 stehen uns aber im Lande selbst enorme Kupfermengen in ver die für eine jahrelange der Parteivorstand wiederholt öffentlich festgestellt, daß die frühere arbeitetem Zustande zur Verfügung, Leitung des Sozialdemokratischen Vereins Stuttgart   sich weigert, Dauer des Krieges ausreichen und die wir nur nutzbar zu macheng die nach dem Organiationsstatut der Sozialdemokratischen Partei brauchen. Deutschlands   ihr obliegenden Verpflichtungen zu erfüllen. Mit Rücksicht darauf, daß die Auswechselung dieser ver­Feststellung des Parteivorstandes vom März, die weiter aussprach, arbeiteten Kupfermengen durch Ersatzmaterialien, wenn olid daß die genannte Leitung und ihr Anhang wegen beharrlicher sie ohne Störung der Industrie vorgenommen werden soll, längere Nichtanerkennung des Organisationsstatuts aus der Partei aus- Zeit erfordert, müssen wir aber jetzt schon beginnen, die syste= Vom Referenten und anderen Rednern wurde dem gegenüber geschieden sei, ist vom Parteiausschuß gebilligt worden. Die matische Freimachung dieses Kupfers vorzubereiten und auf den Wert eines Tarifvertrages hingewiesen, der in der jetzigen Sozialdemokratische Landtagsfraktion hatte sich daher bei ihrem zu organisieren. Zeit von weittragender Bedeutung wäre. Zusammentritt aus Anlaß der letzten Landtagstagung zu der Nach längerer Debatte wurde der Entwurf fast einstimmig a brage schlüssig zu machen, wie sie sich zu ihrem bisherigen Mit­gelehnt und die Kommission beauftragt, in neue Verhandlungen glied Westmeyer, das an der Spizze der aus der Partei aus­mit den Unternehmern einzutreten. geschiedenen Gruppe steht, stellen sollte. Die eine aus der Partei ausgeschiedene Person naturgemäß nicht Mitglied einer sozial­demokratischen Parlamentsfraktion sein kann, beschloß die Frak­tion, Westmeher zu ihren Sizungen nicht mehr zuzuziehen. Die Abgeordneten Engelhardt und Hoschka waren zu jener Zeit noch Mitglieder der Gesamtpartei und wurden daher von der Fraktion als zu ihr gehörig behandelt. Als in der Fraktions­Das verflossene Geschäftsjahr des Verbandes stand vom Jahres- fizung vom 26. Juni 1915 die disziplinwidrige Abstimmung der beginn an unter dem Zeichen des heranrückenden 6. Verbandstages, beiden Kollegen Engelhardt und Hoschka gelegentlich der ersten der vom 5.- 11. Juli in Leipzig   stattfand. Die dort gefaßten Be- Lesung des Stats erörtert und gerügt wurde, erklärte fich Engel­schlüsse, die den Verband weiter vorwärts bringen sollten, fonnten hardt mit Hoschka solidarisch und verzichtete ausdrücklich auf jedoch wegen des plötzlich ausgebrochenen Weltkrieges nicht aus- fernere Einladung zu den Fraktionssißungen. Demgemäß hat Anders liegen die Verhältnisse bei dem in den Anlagen der geführt werden. Die bei Kriegsausbruch eingetretene große Arbeits- die Fraktion Engelhardt nicht mehr zu ihren Sitzungen eingeladen. Industrie und Gewerbe festgelegten Kupfer. Hier bedarf es zur Tosigkeit brachte fast unüberwindliche Schwierigkeiten. Während im Der Fraktionsvorsitzende hat aber nach dem 6. Juli 1915, da Engel- Borbereitung der Freimachung des Kupfers zunächst einer 2. Quartal 1914 nur 1332 Arbeitslose, darunter 654 weibliche, zu hardt als Vertreter des Fraktionsmitgliedes Hoschka zu einer Statistik. Diese wird in nächster Zeit durch Herausgabe verzeichnen waren, waren es im 3. Quartal 4847, darunter Ausschußberatung erschien, Engelhardt eindringlich darauf auf­3368 weibliche, und im 4. Quartal 3256 mit 2313 weiblichen Arbeits- merksam gemacht, welche Folgen sein inzwischen erfolgtes Aus- eines Meldescheines für Kupfer in Fertigfabri Iosen. Um die Not der Arbeitslosen zu lindern, mußten die scheiden aus der Parteiorganisation und aus der Fraktion für taten in die Wege geleitet. Die gewonnenen Zahlen werden statutarischen Unterstüßungssäge gestreckt" werden, so daß dieselben ihn haben müsse. In freundschaftlicher Weise suchte der Vorsitzende erkennen lassen, wo und in welcher Form das Kupfer in den Säge statt in sonst 10 Wochen in 20 Wochen zur Auszahlung ge- ihn zu der Erklärung zu bestimmen, daß er Mitglied der Partei einzelnen Industrie, Gewerbe-, Handels- und Handwerksbetrieben Langten. Die Krankenunterstüßung wurde aufgehoben. Vom 3. August und der Fraktion bleiben wolle. Engelhardt hat eine solche Er- verarbeitet ist. Erst dann wird man, wenn erforderlich, der Nuß­barmachung eines Teiles dieser Kupferfertigfabrikate für Heeres­bis 31. Dezember wurden allein über 100 000 M. an Arbeitslosen- klärung nicht abgegeben. zwecke nähertreten. unterſtügung ausgezahlt. Um diese Hilfeleistung durchführen zu fönnen, wurden von den in Arbeit befindlichen Mitgliedern Extra­beiträge gezahlt. Die gesamten Einnahmen betrugen im abgelaufenen Jahre 353 748,77 M.; dieser stebt eine Ausgabe von 382 496,95 M. gegenüber. Es ist also eine Mehrausgabe von 28 748,18 m. au verzeichnen, wodurch sich das Verbandsvermögen am Schlusse des Jahres auf 115 296,86 M. verringert hat. Unter den im Jahre ausgezahlten Unterstützungen nimmt die Arbeitslosen­unterstützung den ersten Plazz ein; insgesamt wurden 159 819,91 M. dafür ausgezahlt. Krankenunterſtügung 30 424,25 M., Wöchnerinnen­unterstützung 2790 M., Streitunterstützung 1965,73 M., Gemaßregelten­unterstügung 545,32 M., Rechtsschutz 120,35 M. und für besondere Notfälle 521 M.

Die Einziehungen zum Kriegsdienst, insbesondere aber die große Arbeitslosigkeit hatte einen größeren Mitgliederverlust zur Folge. Unter den 8218 ausgeschiedenen Mitgliedern befinden sich 4526 weib­liche; von den 3692 männlichen Mitgliedern waren am Jahresschluß 1905 zum Kriegsdienst abgemeldet. Am Anfang des Jahres 1914 betrug die Mitgliederzahl 15 934 und am Schluß 10 275. Mit ver­fürztem Lohn bei eingeschränkter Arbeitszeit arbeiteten am Jahres­fchluß 2302 Mitglieder.

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Hoschka wurde als Mitglied der Fraktion betrachtet bis zum 22. Juli 1915. Er galt in der Zeit vom 30. Juni bis 22. Juli 1915 noch als ihr Vertreter in den Vereinigten Ausschüssen, in denen der Etat vorberaten wurde. Am 22. Juli 1915 teilte Hoschka dem Fraktionsvorsitzenden schriftlich seinen Verzicht auf fernere Ein­ladungen zu den Fraktionssizungen mit. An demselben Tage zeigten Engelhardt, Hoschka und Westmeyer dem Präsidenten der 3weiten Kammer die Gründung ihrer neuen Fraktion Sozialistische Vereinigung" an.

Auf Grund dieser Tatsachen mögen nun die Parteigenossen entscheiden, ob die Fraktion eines ihrer früheren Mitglieder unzu­lässig behandelt hat

Stuttgart  , 29. Juli 1915.

Der Vorstand der Sozialdemokratischen

Landtagsfraktion.

Ein sozialdemokratischer Beigeordneter.

Wenn ein Stilliegen des Betriebes oder ähnliche Umstände fupferne Apparate gegenwärtig überflüssig erscheinen lassen, oder wenn es sich um Reserveteile handelt, wird die Herausnahme keine Schwierigkeiten bereiten, da ja der volle Wert vergütet wird. In anderen Fällen aber wird man, um Schädigungen des Wirtschafts­lebens hintanzuhalten, Kupfer aus Fertigfabrikaten nur heraus­nehmen können, wenn zu gleicher Zeit Ersatz beschafft wird, es sei unter Verwendung eines anderen Metalles( z. B. Eisen- oder Zink­draht statt Kupferdraht, eiserne statt kupferne Destillierapparate, Eisen- oder Tonrohrleitungen statt Stupferleitungen), oder durch Betriebsänderungen, wie z. B. in der Elektrotechnik durch Er­höhung der Stromspannung und damit Herabseßung des Quer­schnittes der Leitung, Uebergang von Gleichstrom zur Dreh­stromversorgung. Zusammenschalten von Werken u. a. Hierbei wird es nicht immer ohne Störungen und Unbequemlichkeiten ab­gehen, über welche die geldliche Vergütung allein nicht hinweg­hilft; vielmehr muß auch auf den guten Willen der Betroffenen gerechnet werden.

In der niederrheinischen Stadt Höbscheid( 17.000 Einwohner) Andererseits gibt es aber auch Fälle, wo veraltete kupferne besitzen unsere Genossen im Stadtverordnetenkollegium die Mehr- Apparate mit wirtschaftlichem Vorteil durch billiger arbeitende, heit. An Stelle eines kürzlich verstorbenen bürgerlichen Beigeord- eiserne Apparate ersetzt werden können, so z. B. die Destillier­neten wählten unsere Genossen den sozialdemokratischen Stadt- apparate in Brennereien und Teerdestillationen usw. Je bereit= Die bürger- williger und umfassender jetzt in Kriegszeiten an die Aufgabe, verordneten Alb. Freund zum Beigeordneten. Kupfer durch andere Metalle zu ersetzen, herangegangen wird, lichen Herren stimmten für einen der Zhrigen. um so mehr ist auch zu hoffen, daß der gewaltige Kupferverbrauch Deutschlands  , der im Jahre 1914 dem von England und Frank­ reich   zusammen gleichgekommen ist, auch für die spätere Friedens­zeit vermindert werden kann. Damit wird dem Nationalvermögen ein großer Teil der 200 Millionen Mark, die jetzt jährlich für Kupfer an das Ausland gehen, erhalten bleiben.

Troz des Burgfriedens hat ein Teil Arbeitgeber ohne besondere Not Arbeitseinschränkungen und damit Lohnfürzungen sowie Neu­einstellungen zu bedeutend niedrigeren Löhnen vorgenommen. Da­gegen haben viele Zahlstellen versucht, die Not der Kriegerfamilien durch Sammlungen zu lindern. Die wichtigste Aufgabe die Agitation konnte durch den Opfer des Weltkrieges. Vor einigen Tagen ist der Genosse Krieg nicht in der bewährten Form geführt werden. In bezug auf Kleinarbeit aber mußte mehr als in normaler Zeit bewältigt werden, Franz Sebald. Gauleiter des Gemeinde- und Staatsarbeiter wozu die Mitarbeit der weiblichen Mitglieder von Vorteil war, die verbandes, in den Vogesen   gefallen. Die sozialdemokratische Partei in einer Anzahl Zahlstellen die Gesamtleistung übernehmen mußten. hat mit Sebalds Tod ein herber Verlust getroffen, zumal der Gefallene mit Leib und Seele der Sache des Proletariats ergeben war. Franz Sebald war am 30. Oktober 1877 in Wolfersdorf   bei An die Landratsämter Herford  , Minden, Lübbecke, Halle, an Freising   in Oberbayern   geboren und dem Berufe nach gelernter das Kreisamt Pyrmont, an das Verwaltungsamt Brace( Lippe  ) fo- Gärtner. Seit 25. November 1905 war er Angestellter und Gaus wie an die Stadt Lemgo   hat eine Kommission des Deutschen   und Leiter des Gemeinde- und Staatsarbeiterverbandes, Verwaltungs­des Christlichen   Tabalarbeiterverbandes gemeinsam folgende Ein- stelle München  , im Jahre 1912 wurde Sebald in das Gemeinde­gabe gerichtet: follegium berufen, dem er seit dieser Zeit ununterbrochen angehört.

Zigarren- Hausarbeiter und Petroleumversorgung.

Es unterliegt feinem Zweifel, daß, wenn Technik und Opfer­sinn der Bevölkerung zusammenwirken, Privatbesitz, Industrie und Gewerbe die hochwichtige Aufgabe der Versorgung der Heeres­verwaltung mit den nötigen Kupfermengen für jede mögliche Kriegsdauer zu lösen im Stande sind und damit das eine ziel erreichen helfen, an dem alle mitarbeiten müssen, Deutschlands  endgültigen Sieg.