Einzelbild herunterladen
 

Der italienische Krieg.

in Berge von Papier . Die Volkswirtschaft im ganzen| feindliche Flieger. Es gelang, eines der Flugzeuge bei verarmt, der Tribut an die Kapitalisten wächst aber. Munzingen herunterzuschießen. 3wei leichtverlette Insassen wur­Das tritt besonders auf dem Gebiete der Staatsanleihen den gefangen genommen. deutlich zu Tage. Der Bund begibt nun die vierte Mobili­sationsanleihe. Die ersten beiden brachten 80 Millionen Franken, die dritte( in den Vereinigten Staaten aufgenom­mene) lieferte 75 Millionen Franken. Außerdem wurden Der italienische Kriegsbericht. Schatzanweisungen in der Höhe von 56 Millionen ausgegeben. Jetzt wird nur eine weitere Anleihe in der Höhe von 100 Mil- Rom , 1. August. ( W. T. B.) Amtlicher Kriegs. lionen Franken emittiert, so daß die Gesamtmobilisations- bericht vom Sonnabend. Im Tale von Camonica schuld des Bundesrates auf 311 Millionen angestiegen ist, erneuerte der Feind in der Nacht zum 30. Juli ſeinen am d. h. auf 80 Franken pro Kopf der Bevölkerung. Die Staats- 16. Juli mißglückten Ueberfall auf unsere Stellungen bei der schuld des Bundes vor dem Kriege betrug im ganzen 144,8 Garibaldischutzhütte. Eine energische Aktion der vorgeschobe­Millionen, sie hat sich also jetzt verdreifacht. nen Bosten allein genügte, ihn zurückzuschlagen. In der Der Zinsendienst der neuen Schuld wird mindestens gleichen Nacht versuchten in Kärnten feindliche Abteilun­15-16 Millionen beanspruchen, was für dieses kleine Land gen zweimal einen Angriff auf den Freikofel. Sie wurden eine ziemlich schwere Belastung bedeutet. Die Preissteigerung beide Male prompt zurückgewiesen. Am Tag darauf begann der Waren hat schon im April eine Höhe von 18-20 Proz. unsere Infanterie, kräftig unterstützt durch Artillerie, in der erreicht. Seitdem ist sie noch größer geworden, wozu noch Gegend am Kleinen Pal eine fühne Offensive, die zur die neuen Steuern hinzukommen müssen. So hat auch hier Groberung der starken österreichischen Schützengräben führte. der Krieg auf einer Seite eine Kapitalanhäufung, auf der Der Feind erlitt sehr beträchtliche Verluste und ließ einige anderen Seite eine Anhäufung von Elend und Not mit sich Gefangene in unseren Händen. Als er jedoch am Abend gebracht, wie sie noch vielleicht seit den napoleonischen Kriegen Verstärkungen erhielt, machte er einen Gegenangriff gegen nicht mehr beobachtet worden war. In wirtschaftlicher Be- eine Kuppe des Kleinen Pal. Er wurde von neuem mit ziehung bedeutet der Krieg in der Tat eine Dampfwalze", schweren Verlusten zurückgeschlagen. Am Isonzo wurden indem er die wirtschaftlich Schwachen erdrückt, für die Starken die Operationen zur Erweiterung des Brückenkopfes von aber den Weg zur Herrschaft ebnet. Die sozialen Gegensäße Plava mit Erfolg fortgesetzt. Nach der Zerstörung breiter werden nach dem Kriege viel schärfer werden als sie vorher Linien von Drahtverhauen dehnte sich unsere Besetzung längs des Fußes des Monte Cucco und in der Nähe von Zagora aus. Auf dem Karst stößt das Vordringen unserer Truppen nunmehr auf die zweite starke Verteidigungslinie, die vom Feinde östlich derjenigen, welche früher genommen worden mar, vorbereitet worden war. Nach einer wirksamen Vor­bereitung durch Artillericfeuer wurde der Angriff auf die Baris, 1. August. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht neue Linie begonnen. Es wurden mehrere merkliche Fort­bon gestern nachmittag. Die deutschen Flugzeuge schritte erzielt, besonders im Zentrum, wo unsere Truppen bombardierten an Vormittag Saint Pol sur Mer, ohne einige Schüßengräben eroberten. 334 Gefangene, darunter Schaden anzurichten, und Gravelines , wo ein Kind ge- 15 Offiziere, und drei Maschinengewehre sowie viele Ge­tötet wurde. Im Artois, um Souchez und das Laby- wehre und Munition fielen ihnen in die Hände. rinth zeitweilig aussehendes Gewehrfeuer und Kanonade während der Nacht ohne Infanterieaktion. In den Argon­nen am Kreuzpunkte Leutes- Servan- Bagatelle und am Ver­bindungswege Binarville folgte einer Erplosion einer deutschen Mine ein ziemlich heftiger Kampf, während dessen es uns gelang, die hervorgerufene Auslochung zu besetzen.

waren.

Westlicher Kriegsschauplah.

Der französische Tagesbericht.

Cadorna

Der türkische Krieg.

Bericht des türkischen Hauptquartiers. Konstantinopel , 31. Juli. ( W. T. B.) Das Haupt­

unter den größten Schwierigkeiten herangeschafft werden müsse. Dabei seien die Verluste der Alliierten außerordentlich hoch. Man müsse die Expedition zum Ziele führen, weil man die Truppen und die Flotte anderswo nötiger brauche und weil außerdem die Russen Hilfe benötigten. Um ihnen Material und Munition schicken zu fönnen, müsse man Konstantinopel um jeden Preis nehmen. Mit der schlechten Jahreszeit würde auch die Verproviantierung des Landungstorps unmöglich. In zwei Monaten müsse Stonstantinopel gefallen sein, sonst hätte man alle Opfer unnüz gebracht.

Die Kämpfe im Kaukasus .

Petersburg, 1. August. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht der Kaukasusarmee: Am 29. Juli im Küstengebiet Gewehr­feuer, ebenso in der Richtung auf Olth bei Alfins. Am übrigen Teil der Front fand kein Kampf statt.

Ein Torpedobootszerstörer gesunken.

Konstantinopel , 1. Auguft.( W. T. B.) Zuverlässigen Privat­nachrichten zufolge ist ein großer feindlicher Torpedoboots zerstörer aus unbekannter Ursache im Schwarzen Meer auf der Höhe von Steeken östlich von Schile gesunken.

Der Seekrieg.

Vom U- Bootskrieg.

London , 31. Juli. ( W. T. B.)( Meldung des Reuter­schen Bureaus.) Ein deutsches Unterseeboot hat zwei meitere Fischerfahrzeuge aus 2o mestoft ver enkt. Die Besatzungen sind gelandet.

Gegen eine russische Verleumdung. Berlin , 1. August. ( W. T. B.) Die Norddeutsche All­gemeine Beitung" schreibt: Ein neuer Runstgriff? Die Nowoje Wremja" vom 9./22. Juni 1915 brachte einen Ar­tifel mit der Ueberschrift Deutsche Siegesfeier", in dem geschildert wurde, wie die deutsch - österreichisch- ungarischen Truppen nach der Einnahme von Przemysl in allen von ihnen besetten Orten Sieges­feiern abgehalten hätten, bei denen es in dem Städtchen Lesniczowka

im Lowiczer Kreise infolge Trunkenheit der Soldaten zu argen Ausschreitungen gekommen sei. Einige Einwohner wären sogar getötet oder verwundet worden.

-

-

Da, abweichend von der sonstigen russischen Gepflogenheit, hier ein Ort und auch wenigstens ungefähr die Zeit angegeben war, so lag die Möglichkeit vor, eine Untersuchung über den an­geblichen Vorgang anzustellen. Sie hatte ein recht bemerkenswertes Ergebnis: Im Kreise Lowicz gibt es nur einen Ort Lesniczowka, ein

der Materialschaden ist unbedeutend. Einer der deutschen gestern örtlicher Feuerkampf wie gewöhnlich. Bei Ari Burnu einige Zeit ein Stab untergebracht war. Feindliche Flugzeuge warfen einige Bomben auf Nancy ab, quartier feilt mit: An der Dardanellenfront fleines, nur von wenigen Leuten bewohntes Waldgehöft, in dem

Apparate, welcher auf dem Heimwege von unserer Artillerie getroffen wurde, war gezwungen, zwischen den deutschen und französischen Linien zu landen. Es gelang den Fliegern zu entfommen. Das Flugzeug wurde in die Nähe unserer Schüßengräben gebracht. Der Schluchtpaß wurde bom­bardiert.

Amtlicher Bericht von gestern abend. Der Tag verlief ohne Infanteriegefechte. Diin kirchen wurde von Flugzeugen mit einigen Bomben belegt. Der Schaden ist unbedeutend. Im Artois und Angres bis Arras die übliche Tätigkeit der Artillerie. Ein weittragendes Ge­schütz warf neun Granaten auf Compiegne . Man meldet nur Sachschaden. Ein ausgebrochener Brand wurde schnell gelöscht. In den Argonnen im Gebiet von Fontaine aur Carmes und Four de Paris wird das Bom­bardement der Schüßengräben auf beiden Seiten beinahe un­ausgesett fortgeführt. Im Priesterwald lebhafte Kanonade. In den Vogesen bombardiert der Feind unsere Stellungen an der Höhe 627 in Fontenelle und das Dorf Mezeral. Heute morgen bombardierten sieben unserer Flugzeuge den Bahnhof und die Aviatikwerke in Freiburg ( Breisgau). Eines der Flugzeuge mußte auf der Rückkehr infolge einer Motorpanne in den feindlichen Linien landen.

Feindliche Flieger über Freiburg . Amtlich. Berlin , 1. August. ( W. T. B.) Gestern morgen gegen 6 Uhr erschienen über Freiburg i. B. wiederum se ch 3

Der Vorstoß in Kurland.

VII. Eine gewesene Stadt.

Szawle, den 25. Juli 1915.

brachten wir von unserem Zentrum gegen den Feind vor­getriebene Minen mit gutem Erfolge zur Entzündung. Ein Teil der feindlichen Schüßengräben und der Drahtverhaue wurde zerstört.

Wie sich von selbst versteht und auch durch die eidliche Ver­nehmung sowohl der betreffenden Offiziere als auch der wenigen Bewohner bekundet wurde, hat sich dort niemals ein solcher oder ähnlicher Vorgang abgespielt. Man müßte annehmen, daß das Ganze von dem Artikelschreiber glatt erfunden sei, wenn nicht noch eine andere Deutung möglich wäre.

Von den übrigen Fronten ist nichts von Bedeutung zu melden. Konstantinopel , 1. August. ( W. T. B.) Das Haupt- dings nicht im Kreise Lowicz , sondern etwa 10 Kilometer östlich quartier teilt mit:

Auf der Dardanellen front nichts von Bedeutung. Am 31. Juli erbeuteten unsere Erkundungskolonnen, welche bei Sedd ul Bahr in die feindlichen Gräben eingedrungen waren, eine Menge Gewehre und Munition.

über Tenedos, von denen eine ihr Biel auf dem feind­Einer unserer Flieger warf mit Erfolg vier Bomben lichen Flugplatz traf. Unser Flieger wurde von zwei feind­lichen Fliegern verfolgt, die ein wirkungsloses Maschinen­gewehrfeuer auf ihn eröffneten.

In Polen gibt es noch ein zweites Lesniczowka. Es liegt aller­des erstgenannten Ortes, aber hinter der russischen Stellung. Sollten sich die in der Nowoje Wremja" geschilderten Vor­gänge vielleicht dort abgespielt habenbei Gelegenheit der Be­fegung Przemysls durch die Russen?

Die russischen Preßagenten, die den Beruf haben, die Kriegs­sich dann in Zukunft nicht mehr die Köpfe zu zerbrechen, sondern begeisterung in ihrem Lande durch die Erfindung von bluttriefen­den Schauergeschichten zu entfachen und zu unterhalten, brauchten fönnten es fich bequem machen, indem sie das von ihren eigenen Leuten gelieferte Material benußen und deren Untaten einfach den Deutschen in die Schuhe schöben.

Der Artikel der Nowoje Wremja" läßt aber noch eine weitere Deutung zu. Nicht lange ist es her, daß die russische Regierung qufgefordert wurde, bei den ebenso haarsträubenden wie sinnlosen Beschuldigungen deutscher Truppen genauere Angaben zu machen, damit eine Nachprüfung möglich sei. Dieser Mahnung fommt sic die nicht nur schwer auffindbar sind, da die Schreibweise dieser fleinen Ortschaften meist nicht feststeht, sondern auch öfter bor­kommen, so daß die Untersuchungsmöglichkeit erschwert, wenn nicht ganz verhindert wird.

Daher fordern wir die russische Untersuchungskommission noch einmal auf, bei ihren Beschuldigungen gegen deutsche Heeres­angehörige sich nicht hinter ungenauen Behauptungen und Angaben zu verstecken, sondern flar und bestimmt ihr Material so zu geben, daß uns die Möglichkeit einer Nachprüfung gegeben ist.

Bei den Armierungstruppen im Osten.

Schipperausbildung.

So etwas gibt es wirklich, und da es nicht sehr bekannt sein dürfte, lohnen sich einige Zeilen darüber.

In diesem Kriege wird fast soviel geschippt wie geschossen. Die Schaufel hat einen friegerischen Stuf erworben und spielt trob ihrer friedlichen Herkunft und Vergangenheit eine fast ebenso große Rolle wie die fodbringenden Feuerwaffen. Die Männer mit der Schippe sollen die waffentragenden Mannschaften vor dem feindlichen Geschoß sichern helfen und ihnen zugleich Verstecke er­richten, aus denen sie um so sicherer den Kugeltod in die Reihen des Gegners senden können. Ihr Wirken ist zugleich leben­erhaltend und lebenvernichtend.

Auf den übrigen Fronten nichts von Bedeutung. Hervé über die Dardanellenaktion. Paris , 1. Auguft.( W. T. B.) ( W. T. B.) Hervé erklärt in der " Guerre Sociale", bas bulgarisch türkische Ab- nun nach, wenigstens scheinbar. Sie wählt aber solche Orte, tommen beweise, daß die Diplomatie des Vierverbandes Serbien nicht habe bewegen können, Gebiete Mazedoniens abzutreten und dadurch Bulgarien zur Intervention zu veranlassen. Durch Ser­ biens Weigerung seien die Alliierten gezwungen, zur Erzwingung der Dardanellen 100 000 Mann mehr zu opfern, damit diese schlecht begonnene Expedition zu Ende geführt werde. Alle Welt wisse, daß die Operationen seit der Landung nicht weiterkämen. Die Landungstruppen hielten nur einen nadten Felsen, wo sie dem türkischen Feuer ausgesezt seien und wohin der ganze Nachschub stören. Spät in der Nacht kommt zum Beispiel ein bis zum Hin­fallen müder Infanterist in eine Wohnung. Er macht es sich mög­lichst bequem. Bloß schlafen will er, auf nichts jonst ist sein Sinn gerichtet. Denn in der Frühe des nächsten Tages ruft ihn des Krieges harter Dienst wieder auf die Landstraße. Kein Gedanke daran, daß der Mann in seinem Quartier wieder Ordnung schaffe. Der folgende Quartiermacher kommt vielleicht auch nur Im hellen Schein der Tagessonne macht Szawle noch einen auf Stunden, nur um dem Schlaf zu opfern. Soll er etwa bor­anderen Eindruck als im Dämmerschein einer verhältnismäßig her oder nach dem Ruhen Ordnung im Quartier schaffen? Kein hellen Mondnacht. Nicht, als ob ich bei Nacht zu schwarz gesehen Gedanke daran! In wenigen Tagen liegt und steht alles funter­hätte, nicht, daß das Gespenstische und Unheimliche einer toten- bunt über und durcheinander. Der eine hat ein Handtuch, der stillen Stadt von Ruinen mich zu stark beeinflußt hätte. Nein, andere Seife, der dritte Trinkgeschirr, der vierte vielleicht ein Stück leider habe ich das Bild nicht zu traurig und düster gesehen. Im Wäsche gesucht. Was dabei herauskommt, kann man sich denken. Gegenteil, bei Tage mußte ich erkennen, daß viele der Gebäude, Aber man sieht in den Wohnungen nicht nur diese Unordnung, die mir bei Nacht wenig ruiniert erschienen, in Wirklichkeit doch sondern auch Merkmale, daß gierige Hände nach Beute gesucht nur noch die unbrauchbaren und wertlosen Hüllen gewesener Wirk- haben. Sie waren unverkennbar am Werke. Aufgebrochene stiften, lichkeit sind. Das Viertel vom Feuer verschont gebliebener Häuser Kasten, Schränke, Schreibtische, furzum alle verschlossenen Gegen­schmilzt im Tageslicht und bei nüchterner Betrachtung noch be- stände, in denen entfesselte Plündergier Schäße vermutete, zeugen denklich zusammen. Es sind nur wenige Häuser, die der Zer- davon. Und in dem Inhalt der erbrochenen Behälter und der Ge­störungswut des Krieges entgangen find. Szawle gehört zu den fäße wühlten Vandalenhände, rissen alles heraus, warfen das, was gewesenen Städten, zu den Trümmerhaufen, die der Krieg als man nicht mitnehmen wollte, achtlos auf den Boden. Die Plünderer sichtbare und abschreckende Spuren hinterläßt. Als ich am traten darauf, beschmutzten und ruinierten es. Manches wurde 30. April d. J. Szawle verließ, war der südöstliche Teil der Stadt mitgenommen, bei der nächsten Gelegenheit, wenn man glaubte, niedergebrannt. Seit dieser Zeit ist um Szawle, das die Russen Besseres gefunden zu haben, wieder fortgeworfen. Ich sah nicht nur zulest lange verteidigten, heftig gekämpft worden. Die Verteidiger erbrochene und ausgeplünderte Wohnungen, sondern auch aufge­hatten einen festungsartigen Gürtel um Szamle gelegt. Die Deute brochene Grabstätten und Särge, sah, daß Räuberhände auch hier schen wollten den Besitz des wichtigen Stügpunktes erzwingen. Auf geplündert oder doch nach Schäzen gesucht hatten. Dieser Krieg beiden Seiten wurde artilleristisch gearbeitet. Manche deutsche kostet mehr als Menschenblut und wirtschaftliche Güter. Granate schlug in die Stadt ein, Häuser wurden durch Artillerie­Die Häuser des Dorfes kommen in Sicht. Blößlich ertönen Gestern und heute tamen einige polnische Zivilisten nach S. geschosse in Brand gesetzt. Das Feuer griff auf Nachbargebäude zurück. Die Juden scheinen vom Erdboden verschwunden zu sein. Kommandorufe. Wie zuckende Blize fahren sie in den Haufen und über; so sant Szawle im Laufe der letzten drei Monate zu einem In Janischki und Doblen, wo noch ziemlich viel Einwohner vor- wirbeln ihn durcheinander. Ihr Zweck ist, das Chaos in gerade Aschenhaufen zusammen. An verschiedenen Stellen rissen ein- handen waren, jah ich ebenfalls feine Juden mehr. Ginige der Linien aufzulösen. Eine Schar Unteroffiziere, die wie aus dem schlagende Granaten zwei Meter tiefe, die halbe Breite der ge- nach Szawle Zurückfommenden schlugen in Kellerräumen ihre Boden gewachsen vor der verstummenden Menge stehen, bemühen pflasterten Straße einnehmende Löcher. Und auch an einigen nicht Wohnung auf. Wahrscheinlich lagen über ihnen im Schutt die sich um die Erreichung des Zweckes. Und es gelingt. Mit diesem zusammengestürzten Hauswänden sieht man noch die Eingangs- nicht verbrennbaren Reste ihrer früheren Habseligkeiten. Großen Augenblick wird die Sache militärisch. Kommandorufe, gerade pforten der stählernen Ungetüme. Groß wie ausgewachsene Haus- Nahrungssorgen sind die wenigen zurüdkommenden Menschen wohl Linien und eine Nummer, die nun jeder bekommt, find die tore sind die Löcher; die vereinzelten Häuser, die den zerstörenden faum ausgefeßt. In den zahlreichen verlassenen Gemüse- und ersten Symptome. Nach den Nummern werden die Männer, die Geschossen und dem verzehrenden Feuer entgingen, zeichnete der Obstgärten finden wir Nahrungsmittel in Fülle. Uebrigens regt bestimmt sind, die Schippe zu schwingen, in Korporalschaften ge= Strieg in anderer Weise. Ueberall begegnet man den unverkenn- sich auch sofort wieder der Geschäftsgeist. Schon hocken einige gliedert, und dann folgt die Berteilung der Quartiere. In aller Gile verfügen sich die Leute in ihre Unterkünfte. Der baren Spuren des zum Raubtier gewordenen Menschen. Das ist Frauen an einer Zufahrtsstraße und bieten den Soldaten Beeren eine der betrübsamsten Erscheinungen in diesem Kriege. obst zum Kauf an. Am Marktplatz, den auch nur noch Brand- Frohsinn ist etwas gewichen. Die Douche von Kommandorujen Ich rede hier nicht von dem wüsten Durcheinander, von dem ruinen umkränzen, wird bereits Tee kredenzt. Auf dem Grabe und militärischen Schmeichelworten hat abfühlend gewirkt. Der Chaos, der unbeschreiblichen Unordnung in den Wohnungen. Wo ihrer Habe von gestern pflanzen die Menschen heute wieder neue Anblick der Quartiere fordert jedoch bald wieder den Humor her­int steten Wechsel Truppen ein- und ausrücken, jede Wohnung im Hoffnungen. Aber ehe aus den Nuinen Szawles neues wirtschaft- aus. Manchem allerdings ist die Benne und der Heuboden eine Fast Laufe der Woche oft fiebenmal und noch öfter den Einwohner liches Leben in nur annäherndem Umfange wie vor dem Kriege ebenso unbequeme Ueberraschung wie der Kommandoton. techfelt, da fliehen Ordnung und Sauberkeit. Es wächst eine erblüht, wird wohl noch viel Beit vergehen. So schnell, wie der Krieg alle Angehörige des Transportes find Männer reiferen Alters, die an gewisse Bequemlichkeiten des Lebens und Wohnens gewöhnt Wüstheit, ein Chaos heraus, ohne daß jemand von der Absicht be- verwüstet und zerstört, baut Friedensarbeit nicht wieder auf. Düwell, Kriegsberichterstatter. sind. Allerlei Berufe find in bunter Mischung vertreten: Fabrik­feelt jein müßte, Sachen durcheinander zu werfen oder zu zer­

Diese wichtige Mission der Schippe macht es begreiflich, daß man die schaufelbewehrten Männer für ganz richtige Soldaten ausgibt. Und darum muß man sie ausbilden, damit sie sich so bewegen fönnen, wie es nun einmal einem Soldaten aus Preußen zukommt.

Bom Berliner Bezirkskommando geht ein fünfhundert Mann starter Transport ungedienter Landsturmleute mit der Eisenbahn nach einer kleinen Festung. Die bekannte Pappschachtel ist the Kennzeichen. Von dort führt ein furzer Marsch den Trupp in ein der Festung benachbartes Dorf, das ihm zunächst als Quartier dienen soll. Auf der Bahnfahrt und auf dem Marsche herrscht ungebundener Frohsinn. Die marschierende Kolonne gleicht einem wandernden Ameisenhaufen.

-