Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

"

-

Das Oberkommando in den Marken gibt bekannt:

vollem Erfolg endeten 12, mit teilweisem Erfolg 4, und 15 endeten fleißig. Sie kann wohl nicht anders. Und über der Arbeit ohne Erfolg bzw. famen infolge des Krieges nicht zur Entscheidung. glänzten ihre Augen. Ihre Gedanken sind gewiß bei ihm, Die Einnahmen und Ausgaben des Verbandes wur- der irgendwo im fernen Polen im Felde steht. Mit ganzem den erklärlicherweise vom Kriege beeinflußt. Die Einnahmen be­übertrugen 1070 383 Mt., ſie ſtanden um über 200 000 Mt. gegen die Herzen hoffe ich auf den Tag, an dem er den Kopf zumt die Ausgaben( 1119 888 Mt.) gegenüber dem Vorjahre( 1 024.742 Einnahmen des Jahres 1913( 1 272 944 Mk.) zurück, dagegen stiegen weitgeöffneten Fenster hinaussteckt und mir einen donnernden , Guten Tag" zuruft. Während ich diese Zeilen schreibe, Marf) um zirka 95 000 Mf. Dem Ueberschuß von 248 200 Mt. in figt sie in der Küche und näht gemächlich, Ich kann es über Vorjahre steht eine Mindereinnahme von rund 50 000 Mt. im Jahre die Fensterbrüstung sehen, wenn ich mich über meinen Tisch 1914 gegenüber. Das Jahr 1914 schloß ab mit einem Vermögens vornüber beuge. bestand in der Hauptkasse von 1655 031 Mt. gegen 1 704 402 Es ist ein sonniger Sonntag nachmittag. Mark im Vorjahre, also weniger rund 50 629 Mt.; in den Lokal­kassen mit 356 741 Mt. gegen 382 944 Mf. im Vorjahre, weniger 262 03 Mt. Der Gesamtvermögensbestand des Verbandes betrug Ende 1914 rund 2 011 772 Mt. Erheblich beeinflußzt wurde das Im Anschluß an meine Bekanntmachung vom 7. Juni 1915 Finanzergebnis im Jahre 1914 durch die Kriegsunter- D. Nr. 30521, betreffend das Verbot der Ausfuhr von stützung, die eine Ausgabe von rund 183 000 Mart aus Pferden aus den Pferdeaushebungsbezirken meines Befehls­der Hauptkasse verursachte. Die Summe der gesamten Unterstützung bereiches bestimme ich hiermit auf Grund der§§ 4 und 9 des mit den Unkosten der Lohnbewegungen im Betrage von 738 814 M. betrug in der Hauptkasse 723 616 Mf., gegen 595 957 Wit. im Vor- Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851: jahre; darunter entfallen auf die Krankenunterstübung 236 394 Mt. Die Verladung von Pferden in Berlin und der Provinz ( 241 505 Mf. im Vorjahre), Arbeitslosenunterstüßung 94 877( 99 427 Brandenburg auf der Eisenbahn( einschließlich der Neben­Mark), Streifunterstützung 52 539 Mf.( 94 353 und 8346 Mt. an an- bahnen und Kleinbahnen) sowohl durch Händler als auch dere Verbände.). Die Summen der übrigen Unterstüßungszweige durch andere Personen( mit Ausnahme von Militärbehörden blieben annähernd gleich denen des Vorjahres. Auch aus den und Offizieren) ist nur erlaubt, wenn eine schriftliche Er­Lokalkassen wurden erhebliche Unterstübungen, namentlich Kriegs- laubnis des für die Verladestation zuständigen stellvertretenden unterstüßungen, geleistet. Die gesamten Unterstüßungen der Lokal- Generalkommandos vorgelegt wird. tassen beliefen sich auf rund 138 782 Mt., darunter die Kriegs­unterstügung mit 107 214 Mt. Die Einnahmen der Lokalkassen be= trugen 188 905 Mt. aus Beiträgen und 107 381 Mf. sonstige Ein­nahmen, lettere fast ausschließlich Extrabeiträge zur Unterstüßung der Kriegerfamilien.

Die Militärsattler hatten am Mittwoch eine Aussprache die Verhältnisse in der Militärbranche. Schulze referierte. Er wies daraufhin, daß diese Branche fast ausschließlich für das Mili­tär arbeite. Da der Krieg nun schon ein Jahr anhalte, lohne es sich, einmal die Verhältnisse rücklaufend zu erörtern. Als der Krieg ausbrach, war die Lage normal; es waren nur gelernte Arbeiter in der Branche, und zwar 700. Mitte August häuften sich die Heeresaufträge, und es wurde mit den Unternehmern verhandelt und 20 Proz. Zuschlag erreicht. Damals war mehr nicht zu er­reichen, doch schwollen die Aufträge ins Unermeßliche. Dadurch stieg die Arbeitskraft der Sattler im Preise und der Zuschlag auf 30 Proz. und noch darüber. Da die Militärbehörde die Arbeit brauchte, so wurde sie äußerst übervorteilt, besonders durch die Zwischenhändler und Vermittler. Giner hat, ohne einen Hand­schlag zu tun, 90 000 m. verdient. Die Militärbehörde mußte sich dagegen wehren und schuf den Kriegslederausrüstungsverband". 3u jener Zeit betrug die Zahl der Arbeiter 30 000, die aber in der Ueberzahl keine Sattler waren. Gegen die Lohnreduzierung wehrte sich die Organisation und brachte durch Verhandlungen den Reichstarif zustande. Der Vertrag löste scharfe Opposition aus. Die Verbandsleiter hatten aber bei diesem Vertrag an die Zukunft gedacht, die beim Abflauen der Arbeit eine sehr düstere werden mußte. Schon jetzt ist bei den Arbeitern die Erkenntnis aufge­gangen, wie gut diese Vorsorge war. Redner hat nicht geglaubt, daß der Zusammenbruch schon so schnell eintreten würde. Und doch ist trop des Tarifvertrags heute noch nicht ein wünschenswerter Zustand geschaffen. Die Schlichtungskommission hatte genug zu tun; schon über 30 Streitfälle mußte sie regeln, ohne jene zu rechnen, die durch die Organisation ausgeschaltet werden fonnten. Fast nie waren die Ursachen prinzipieller Art, sondern immer handelte es sich um Lohnfragen. Dieser Zustand ist dem Nach­laffen der Arbeit zuzuschreiben. Alle die Hilfskräfte, die draußen liegen, gehen von Bude zu Bude und bieten sich zu jedem Preise an. Hinzu kommt noch, daß Konfektionäre usw. in den Beruf hin­eingeraten sind, die von Tarifverhältnissen keine Ahnung haben. Unerhörte Preisumgehungen sind zu verzeichnen, wie diedner an besonders krassen Beispielen zeigte. Die meiste Schuld daran schiebt er den Arbeitern selbst zu, die sich eben diese Preisdrückereien ge­fallen lassen. Selbst gelernte Sattler geben sich dazu her. Auch Frauen nehmen in vielen Fällen Arbeit unter dem Preise an und glauben noch wunder wieviel zu verdienen. Gin Glück, daß die Organisation wenigstens hier oft zugreifen fann.

Die neuen Militärlieferanten entwickeln geradezu naive An­sichten über die Dauer der Militärarbeit, obwohl Kenner der Branche wissen, daß es nunmehr mit derselben zu Ende geht. Auch die alten Betriebe helfen mit, die Verhältnisse noch zu verschlech= tern und geben Aufträge an Zwischenmeister ab. So werden die Löhne gedrückt. Große, alte Firmen mußten vor der Schlichtungs­kommission verurteilt werden. Sie müssen wissen, daß die Zwischen­meister die richtigen Löhne nicht zahlen.

Diesen Zuständen muß gesteuert werden, Ueberstunden und Zwischenmeisterbetriebe sind nunmehr schon überflüssig. Redner unterbreitet der Versammlung folgende Resolution:

Die am 4. August in der Alhambra" versammelten Militärsattler sind der Ueberzeugung, daß der Bedarf an Mili­tärausrüstungsstücken soweit gedeckt ist und eine Rückkehr zu geregelter Produktion im Interesse aller Beteiligten erfolgen fann. In allen Werkstätten ist daher darauf hinzuwirken, daß die überlange Arbeitszeit möglichst wieder auf die täglich neun­stündige Arbeitsleistung zurüdgeführt wird.

Da ferner ein besonderes Bedürfnis zur Beschäftigung von 3wischenmeistern nicht mehr vorliegt, diese Zwischenmeister sich auch nur in den seltensten Fällen an die Lohnjäße des Reichs­tarifes gebunden halten, die bei ihnen beschäftigten Arbeits­kräfte vielmehr ausbeuten, so richten die Versammelten an den Vorstand des Verbandes der Sattler und Portefeuiller das Ersuchen, mit den Militärausrüstungsfabrikanten zwecks Auf­hebung der weiteren Beschäftigung von Zwischenmeistern in Ver­bindung zu treten.

Von den zuständigen Militärbehörden, besonders von der Leitung der Spandauer Artilleriewerkstatt und des Feldartillerie­depots, erwarten die Versammelten, daß bei Vergebung von Auf­trägen ganz besonders verlangt wird, daß die Ausrüstungsstüde nur in eigenen Betriebswerkstätten zu den im Reichstarif für das Heeresausrüstungsgewerbe niedergelegten Bedingungen ange­fertigt werden."

In der Diskussion wurden die Ausführungen des Referenten ergänzt und bestätigt. Die Resolution fand einstimmige Annahme.

Der Krieg stellte besondere Anforderungen an die Organi­jationsleitung. Nach Lage der Umstände mußte den Interessen der Arbeiter Rechnung getragen werden. Die statutarischen Unter­tüßungen blieben bestehen, da die Arbeitslosigkeit keinen hohen Stand erreichte. In der Mühlenindustrie machte sich bald Mangel an Arbeitskräften bemerkbar und die Verhältnisse in der Brau­industrie erforderten eine Regelung des Arbeitsmarktes. Zu diesem Zwecke trat die Organisationsleitung mit der Organi­sation der Unternehmer in der Brauindustrie, dem Deutschen Brauerbund, in Unterhandlung. Das Ergebnis war, daß der pari­tätische Arbeitsnachweis für das Braugewerbe in Perlin mit der zentralen Arbeitsvermittelung für das ganze Reich betraut wurde. Troz mancherlei Schwierigkeiten gelang es in der Hauptsache, über­flüssige Kräfte aus einzelnen Orten dahin zu dirigieren, wo Ar­beitskräfte bestimmter Arbeitsgruppen fehlten.

Auch über die Aufrechterhaltung der Lohn- und Arbeits­bedingungen sowie der Tarifverträge erfolgte Uebereinstim= mung in Verhandlungen mit dem Deutschen Brauerbund. Die Mit­glieder des Deutschen Brauerbundes wurden anschließend von ihrer Organisationsleitung darauf verwiesen, daß die mit den Arbeiter­verbänden abgeschlossenen Tarifverträge auch während des Krieges aufrechtzuerhalten seien. Allerdings fanden trotzdem noch manche Verstöße gegen die Verträge statt. Es gelang jedoch, den Arbeitern zu ihrem Rechte zu verhelfen.

Von Beginn des Krieges an hatte sich die Verbandsleitung mit der Frage der Unterstützung der Kriegerfamilien zu beschäftigen. Sie wurde in dem Sinne gelöst, daß die Unterstützung der geringeren oder größeren Bedürftigkeit angepakt wurde, soweit diese in Rücksicht auf die vom Reich bzw. von der Gemeinde und vom Unternehmer erhaltene Unterstützung festzustellen war. Mit dem Deutschen Brauerbund nahm die Verbandsleitung mit Erfolg Rücksprache, um die Unternehmer allgemein für die Unterstübung der Kriegerfamilien zu interessieren und diese Unterstützung allge­mein einzuführen, sie möglichst den verschiedenen Verhältnissen ent­sprechend einheitlich zu gestalten und für die ganze Kriegsdauer zu sichern.

Pferdehändler haben den Eisenbahnvorstand der Verlade­station außerdem gemäß Ziffer IV der Bekanntmachung vom 7. Juni noch den Erlaubnisschein zum Ankauf von Pferden ( 3iffer I jener Bekanntmachung) und im Falle der Aus­fuhr aus dem Korpsbezirk- den Ausfuhrerlaubnisschein ( Biffer III jener Bekanntmachung) vorzulegen.

-

Zuwiderhandlungen werden nach§ 9 des Gesetzes über den Belagerungszustand mit Gefängnis bestraft.

Diese Vorschriften treten am 1. August 1915 in Kraft.

Reiche Arme.

Bon Zeit zu Zeit geht eine Nachricht durch die Zeitungen, nach der eine Frau gestorben ist, die von der Stadt Almosen empfangen hat, obwohl fie große Summen hinterlassen hat. Dieser Tage wurde folgender Fall berichtet:

" In diesen Tagen starb in der Matthäikirchstraße eine Al­mosenempfängerin mit Namen Wolgast , die in den dürftigsten Verhältnissen gelebt, auf einem fümmerlichen Bett geschlafen und als Kopfkissen sich nur einen Strohsack gegönnt hatte. Als man ihre Kommode öffnete, sah man darin zwei Kasten festgenagelt. In dem einen, der offen war, fand der Armenvorsteher 1700 M. in bar, in dem ziveiten zugenagelten 21 000 m. und einen Hypo­thekenbrief über 80 000 m. Als er noch stand und staunte, trat eine Frau ein, die sich als die Portierfrau vorstellte und mitteilte, die nunmehr verstorbene alte Frau W. habe die lezte Miete bei ihr nicht bezahlt. Sie fügte dieser Erklärung hinzu, daß die Verstorbene in der Potsdamer Straße noch eine zweite Woh­nung gehabt habe. Der Armenvorsteher ließ sich von ihr dahin führen und sich die Wohnung öffnen. Zum maßlosen Erstaunen aller Beteiligten fand man ein großes Warenlager von Seiden­stoffen, die in Kartons aufgestapelt waren, so daß nur ein schmaler Gang dazwischen frei blieb, ferner mehrere feine, aber durch das Alter verschlissene Regenschirme, einen Korb mit Silbersachen ver­schiedenster Herkunft, einen Karton mit goldenen Ringen und andere ähnliche Dinge. Drei Einspännerfuhren mußten die seit 34 Jahren aufgestapelten Sachen fortschaffen. Die Schwester der Verstorbenen soll eine in der Umgebung Berlins wohnhafte Millionärin sein, die sich aber schon längst von ihr losgesagt hatte."

-

Ferner trat die Verbandsleitung mit Vorschlägen an den Deut­schen Brauerbund heran über die Regelung des Aussehens Ob dieser Fall so wie geschildert liegt, wissen wir night Tat­bei Arbeitsmangel, als die Bierproduktion laut Verordnung des sächlich aber kommen Fälle vor, wo Almosenempfängerinnen Ver­Bundesrats auf 60 Proz. der Produktion der zwei vorhergehenden mögen hinterlassen. Das ist trotz aller Necherchen in einer Groß­Jahre herabgesezt wurde, ferner über Wiederaufnahme der heim tehrenden Krieger in den Betrieben. Der stadt nicht ganz zu vermeiden. In einem solchen Falle legt die Lösung dieser Frage, die jetzt schon aftuell ist, wird die Verbands- Armenverwaltung sofort Beschlag auf das Vermögen und hält sich leitung ihre besondere Aufmerksamkeit zuwenden. für die aufgewendeten Kosten schadlos. Im allgemeinen werden die Recherchen der Armenkommissionen sehr gewissenhaft vorgenommen und man kann eher Klagen hören über gar zu große Engherzigkeit bei Bewilligung von Unterstügungen. Jedenfalls sollten Einzelfälle, wie eben angegeben, unter keinen Umständen zu Härten gegen wirk­lich Bedürftige führen.

So zeigt die gewerkschaftliche Organisationstätigkeit, wie not­wendig die Organisation auch während des Krieges ist, und ihre Notwendigkeit wird sich nach Friedensschluß noch mehr erweisen.

Aus Groß- Berlin. Zu fleißig?

Gemüseverkauf nach Gewicht.

Der Berliner Magistrat hat bei dem Oberkommandierenden in den Marken beantragt, in den Gemeinden, in welchen durch

In zwei Schuhfabriken, die zurzeit Militärsattlerarbeiten an- Sie wohnt eine Etage tiefer als wir, und ich kann von die Verordnung vom 16. Juli ein Aushang der Preise an­fertigen, kam es zu Differenzen, weil statt des im Reichstarif der meiner Stube in ihre Küche sehen. Eine viertel Stunde vor geordnet ist, allgemein den Verkauf des Gemüses nach Ge­Sattler. vorgesehenen Stundenlohnes von 78 Pf. nur 45-55 Pf. sechs steige ich am Morgen aus dem Bett, und nicht viel wicht vorzuschreiben. Besonders die verschiedenen Rohlarten gezahlt wurden. Die Differenzen kamen vor die Schlichtungs - später erblicke ich sie am Stüchenfenster. Sie sitzt und näht. und Gurken werden heute nach Stück gehandelt, so daß dem kommission. In dem einen Falle, wo neben Militärarbeiten auch Beginnt mit ihrer Arbeit Tag für Tag um die sechste Morgen- Publikum bei der Beurteilung der ausgehängten Preise der Schuhmacherarbeiten angefertigt werden, wurde nur den gelernten Schuhmachern der Stundenlohn von 78 Pf. zugesprochen, während stunde. Seit Wochen schon. Und so oft ich sie erblicke, muß Anhalt dafür fehlt, welche Größe und Schwere die aus­die anderen Arbeiter zwar auch eine Erhöhung des Lohnes, aber ich an ihren Gatten denten, der irgendwo im fernen Polen gezeichnete Ware hat. Dem soll die Bestimmung entgegen­erheblich weniger als 78 Pf. erhielten. In dem anderen Falle Kriegsdienst tut. Ich kann täglich schon am frühesten Morgen wirken, daß der Handel nur nach Gewicht stattfinden darf. wurde den Arbeitern der Lohn von 78 Pf. zuerkannt, auch wurde und mühelos sehen, was seine große Sehnsucht ist, und was er Falsche 5 und 10- Pfennigstücke diese Firma verpflichtet, den Arbeiterinnen, denen sie den Lohn ge- vielleicht erst nach langer und banger Zeit wird wiedersehen können. fürzt hatte, weil sie angeblich zuviel verdienten, den tarifmäßigen Sein Element war die Familie und die Arbeit, und heraus- tauchen seit einiger Zeit recht zahlreich im Verkehr auf. Da Lohn zahlen muß. In zwei Schuhfabriken gab es wegen eines gerissen aus diesem, ist er bekümmert. Ein Trost jedoch muß die Herstellung solcher Falschstücke fast dem Werte derselben neuen Tarifs Differenzen, die zur Zufriedenheit erledigt wurden. es für ihn sein, zu wissen, daß Frau und Kinder nicht darben. gleichkommen und somit den Falschmünzern kein Gewinn er­Beilegung der Lohndifferenzen bei der Firma Manoli. Sie entbehren nur dank des Fleißes der Frau. Von der wachsen würde, wird bei dieser Sorte Falschgeld ein eigen­Die Zigarettenfabrik Manoli bewilligte sämtlichen Lohnarbeite- Unterstützung, die sie vom österreichisch- ungarischen Konsulat artiges Verfahren angewendet. Die falschen 5 und 10- Pfennig­rinnen, welche einen Wochenverdienst bis einschließlich 18 M. haben,( ihr Gatte stammt aus Desterreich) bekommt, verbleiben ihr stücke sind nämlich 1- und 2- Pfennigstücke, denen durch ein eine Teuerungszulage von 15 Proz. und Arbeiterinnen mit einem nach Bezahlung von 25 M. Miete 35 M. für den Lebensunter- leichtes Nickelbad ein weißes Aussehen gegeben worden ist. Verdienst von über 18 M. bis einschließlich 25 M. eine solche von halt. Lebe davon mit zwei Kindern einen Monat lang, wer Bei der Verausgabung legen die Falschmünzer die Adlerſeite 10 Broz. Damit erklärten sich die Arbeiterinnen einverstanden. fann! Und so ist denn die Frau auf einen Erwerb an- nach oben, so daß man glaubt, ein Nickelgeldstück vor sich zu Die Arbeit wird Freitag früh wieder aufgenommen. gewiesen. Sie muß arbeiten, wenn sie nicht in haben. Omnibus- und Straßenbahnschaffner, sowie die Klein­Schulden geraten und mit ihren Kindern jeden Tag satt främer sind meist die Opfer der Falschmünzer, denn daß der Deutsches Reich . werden will. Und sie arbeitet vom frühesten Morgen bis in Groschen eine Idee größer ist als ein 2- Pfennigstid, kommt den dämmernden Abend. Man kann nicht gut fleißiger sein nicht in Frage. Erst wenn der Nickelbelag abgegriffen ist, und doch ist sie zu fleißig. Verdient gar zu viel als Strieger wird der Betrug bemerkt. Anscheinend werden diese Falsch­frau. Dreizehn Mark in der Woche; in einer flauen etwas stücke auch durch Abreiben mit Quecksilber hergestellt, das von weniger, in einer lebhaften ein paar Groschen mehr. einem Spiegel abgeschabt worden ist.

Der Verband der Brauerei und Mühlenarbeiter im Jahre 1914.

-

Das Aufstellen der Wagen.

Gegen den Abschluß des Jahres 1913 war der Mitgliederstand bis zum Schlusse des zweiten Quartals 1914 etwas gestiegen. Mit Sie hat uns in der vergangenen Woche mit Tränen in Ausbruch des Krieges und mit den Einberufungen zum Heeres­dienst jezte die rückläufige Bewegung im Stande der Mitglieder ein. den Augen erzählt, daß der Schneider, für den sie arbeitet, Der Polizeipräsident gibt bekannt: Auf Grund der mir Von 51 587 im zweiten Quartal fiel die Mitgliederzahl auf 34 903 vom Konsulat die Aufforderung bekommen hat, ihr Lohnbuch im dritten und auf 31 193 im vierten Quartal. Der Verlust über einzuschicken. Irgend jemand hat an das Konsulat geschrieben, durch§ 3 Abjaz 2 der Bekanntmachung des Oberkommandos steigt die Zahl der Kriegsteilnehmer. Einberufen zum Heere waren daß sie mit Näharbeit viel Geld verdient. Das Konsulat in den Marken vom 16. Juli, betreffend die Preisaushänge, Anfang September 27,4 Proz., Ende Oftober 33,6 Proz. der Mit scheint nicht zu wissen, wie wenig Heimarbeiterinnen ver- erteilten Ermächtigung, zur Ausführung der Verordnung er­glieder. dienen. Dder sollen sie, weil sie Kriegsunterstützung beziehen, gänzende Bestimmungen zu treffen, ordne ich hierdurch an, Von den im Jahre 1914 eingeleiteten und schwebenden Lohn nicht einmal dreizehn Mark in der Woche verdienen dürfen? daß in denjenigen Verkaufsstellen, in denen Fleisch, Fleisch­bewegungen fanden 185 in 336 Betrieben mit 16 395 Beschäftigten Die Menschen, die vor dem Kriege schlecht und erbärm waren, Fettwaren, Butter, Schmalz, Speisefett, Eier, frisches ihre Erledigung; 109 endeten mit vollem, 61 mit teilweisem Erfolg, 64 wurden infolge des Krieges abgebrochen. Soweit Löhne und lich waren, find's auch noch heute. Die Not der Zeit hat sie Gemüse, frische Hülsenfrüchte. frisches Obst, Kartoffeln im Arbeitszeit in Betracht kommen, war das Ergebnis der Angriffs nicht zu bessern vermocht. Tücke und Niedertracht sind auch Kleinhandel abgesetzt werden, die Wagen zum Abwiegen der bewegungen eine Arbeitszeitverkürzung für 3467 Personen um heute noch am Werfe wie ehedem, das Denunziantentum ist Waren vollkommen frei und übersichtlich aufzustellen sind, um 10 881 Stunden pro Woche oder 3,1 Stunden pro Person und Woche, noch nicht ausgestorben. Die Zahl seiner Opfer ist groß. dem Käufer eine Prüfung des Gewichts der Waren und da­ferner eine Rohnerhöhung für 13 698 Personen um 17 701 Mk. pro Drei Tage sah ich die Frau nicht mehr am frühen durch der Angaben auf den Preisaushängen zu ermöglichen. Woche oder 1,30 Mt. pro Person und Woche. Abwehr bewegungen Morgen am Rüchenfenster sitzen und nähen. Und schon am Zuwiderhandlungen werden durch die im§ 4 der oben waren 216 nötig, die sich auf 322 Betriebe erstreckten. In 267 Be- Vorabend stand sie vor dem Hause, scheu in der Körperhaltung erwähnten Bekanntmachung des Oberkommandos angedrohten trieben endeten die Abwehrbewegungen mit vollem, in 23 mit teil und der Miene stiller Berzagtheit in dem blassen Gesicht. Strafen geahndet werden. weijem Erfolg. Beabsichtigte Verschlechterungen wurden abgewehrt mit unserem, unserem, ahnungslos Die Reviere sowie die Marktinspektionen werden an­für 2455 Personen. Streits und Aussperrungen fanden Ihre Buben aber spielten zum Gestern aber saß sie ersten Male gewiesen, für die strengste Durchführung dieser Bestimmung in 31 Fällen mit 744 beteiligten Personen statt, darunter 15 An- und heiter. griffsstreifs, 11 Abwehr streits und 5 Aussperrungen. Mit wieder am frühen Morgen am Stüchenfenster und war Sorge zu tragen.

=